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Volksbote
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Pagina 9 di 12
Data: 05.07.1923
Descrizione fisica: 12
ebenfalls frelgefprochen. Am 30. Juni 1923 hatten sich vor dem Schwurgerichte in Bozen der 35 Jahre alte Bauer Richard Sinn von Oberplanitzing Gemeinde Kaltern, wegen Totschlages, und dessen 24 Jahre alter Bruder Anton Sinn wegen Beihilfe zu dieser Tat zu verantwor ten. Der Hergang der Tat. Am 24. Oktober 1922 nachmittags lenkte Anton Sinn ein Ochsengespann durch die Ort schaft Kaltern und begegnete hiebei dem bei Baron Dipauli in Kaltern bediensteten Knecht Anton .Haßt, welcher einen mit Pferden

be spannten, mit Holz beladenen Wagen führte. Bei dieser Begegnung gab es zwischen den Beiden wegen des Ausweichens einen kurzen Wortwechsel, ohne daß es zu Tätlichkeiten kam. Gegen 4 Uhr nachmittags fuhr Anton sinn wieder heimwärts nach Oberplanitzing. Bei der Schmiede des Kafparet in Kaltern machte er Halt, um dort reparierte Sachen ruf seinen Wagen zu verladen. Hiebei Heß er sein Fuhrwerk so stehen, daß die dort be findliche Toreinfahrt zum Teile abgesperrt war. Die versperrte Toreinfahrt. Bald nachher

kam der Knecht Haßl mit einer Fuhre Holz zur besagten Toreinfahrt, fand aber die Durchfahrt durch das Ochsen gespann des Anton Sinn verstellt. Deshalb gab es zwischen Haßl und Anton Sinn einen neuerlichen Wortwechsel. Da letzterer seine Ochsen nicht wegrückte, schob Haßl diese selbst etwas zurück. Hierauf ging Anton Haßl wie der zu seinem Fuhrwerk zurück, um ein Pferd, welches über die Stränge getreten war, in Ordnung zu bringen. Mittlerweile hatte Anton Sinn ein Zug scheit von seinem Wagen

genommen und ging, dasselbe zum Schlage erhoben, gegen Haßl vor. Haßl zog sich gegen eine Mauer zurück und hielt sein Rebmesser abwehrbereit in der Hand. Beide standen sich nun kampfbereit gegenüber, jeder mit seiner Waffe. In diesem Augenblick kam Richard Sinn, der schon früher in Begleitung seines Bru ders Anton gewesen war, aber in einem na hen Tabakladen einen Einkauf zu besorgen hatte, zur Stelle. Er näherte sich dem Anton Haßl von rückwärts und versetzte diesem einen derben Fauststoß

in den Nacken und einen Fußtritt gegen den Fuß. Infolge dieser Schläge war Haßl zu Boden gekommen. dem Zugscheit niedergeschlagen. Nun forderte Richard Sinn von seinem Bruder das Zugscheit und sagte hiebei: „Ich werde schon fertig werden damit'. Als An ton Sinn mit der Uebergabe des Zugscheites etwas zögerte, riß es ihm Richard Sinn aus der Hand und versetzte damit dem gerade im Aufstehen vom Boden begriffenen Anton Haßl zwei wuchtige Hiebe auf den Kopf und gegen die Schulter. Haßl fiel sogleich zu Boden

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 3 di 10
Data: 12.10.1950
Descrizione fisica: 10
rasteten, in langen Reihen, und die vollen Humpen kreisten. Selbst der sanges- und kriegslustige Oswald von Wolkenstein soll hier gezecht und gesungen haben, wenn ihm die Einsamkeit auf Schloß Hauenstein am Fuße des Schiern das Dasein verleidete ... Für den Bozner Merkantilmagis'trat war das je denfalls eine reiche, gnadenvolle Zeit, insofern man Gnade als Geld zu verstehen beliebt. Für solchen Segen scheinen nämlich die alten Bürger der Talferstadt noch mehr Sinn gehabt zu haben als die, die heute

zu zeigen haben, messen. Und wie die Firmen auch heißen mögen: Alles, was aus Südtirol kommt, .segelt unter dem Banner des Friedens und des Fleißes der Handelsstadt Bozen. Beim Umzug ist es nicht anders. Zu Tausenden strömen die Südtiroler aus den Tälern in die Stadt; und an ihnen ziehen dann die Landsleute vorbei, die dem Wesen, dem Leben, dem Geist des Landes Sinn und Gestalt zu geben berufen Die Spitzengruppe des Festzuges anläßlich der Eröffnung der Bozner Messe (23. September bis 8. Oktober

nur eine magere Kuh stand, in der Stube aber neun Kinder ihren hungrigen Schnabel auf sperrten. Der Kirchtag beim Galleler trug dem Stöffel gleich zwei Räusche auf einmal ein. Denn heute, am Kirchtag, mußte auch der Stöffel Wein trin ken. Als am Abend der Wastl mit dem „Zug“ kam und das Tanzen los ging, lag er schon eine Zeit hinter dem Ofen, erbrach sich ab undl zu und zwischen Schlaf und Traum gingen ihm Würste und Gugelhupf, Wein und Walzer, Schöpsernes und Sauerkraut durch den Sinn. Ein ganzer Dunst

von Fraß und Rausch, von Musik, Tanz und Geschrei legte sich auf seine junge Seele. Gott sei Dank, wie einst beim Galleler, geht es heute wohl fast nirgends mehr zu. Es ist allenthalben eine große Mäßigung in Essen und Trinken eingetreten. Sicher hat der Bauer ein Recht, am Kirchtag aus dem Reichtum der Ernte das Beste auszulesen und mit seiner ganzen Fa milie ein gutes und feierliches Mahl zu halten. Ja, wenn es nur überall so wäre! Man muß aber Sorge haben, daß wir bei aller Mäßigung den Sinn

dieses Festessens nicht mehr recht ver stehen. Manchmal kommt einem vor, man hält den Brauch des Kirchtags nur deswegen, um bei einem vollen Tisch und einigen Gläsern Wein sich selbst zu beweisen, was man hat, was es trägt, was man sich leisten kann, wie reich man ist. Wir haben fast vergessen, was so ein feier liches und gemeinsames Kirchtagsmahl f ür einen tieferen Sinn hat: wir alle, die um einen Tisch sitzen, eine Speise verzehren, wir alle bilden eine Gemeinschaft, eine Freudens-, eine Leidens

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 4 di 10
Data: 12.11.1953
Descrizione fisica: 10
, sonst gibt er der hungrigen Jugend Steine statt Brot. Der Schüler muß also zu einem sittlichen Men schen „gebildet“ werden, wie man Ton zu einem Standbild „bildet“. Denn: mag sich der bäuerliche Mensch auch ändern, mehr technisch, mehr rech nerisch handeln müssen: Im Grund seines Wesens bleibt er Mensch — Mensch mit seinem Hoffen und Bangen, Glücks- und Schuldgefühlen, mit sei ner Ohnmacht und seinem Selbstbewußtsein, sei ner Eigenliebe und seiner Nächstenliebe, in sei nem Ringen um den Sinn des Lebens

und um religiöse Geborgenheit. Ihn in diesem Ringen zu unterstützen, ist ebenfalls Anliegen der landwirt schaftlichen Bildungseinrichtungen, wenn sie „Menschen“ entlassen sollen, nicht bloß „Agrar techniker“. Die neue Sinngebung der Bauernarbeit Der tiefere Sinn des Bauerndaseins ist in vielen Kreisen verlorengegangen. Daß wir ihn suchen und finden müssen, ist jedem Einsichtigen klar. Denn der Mensch kann ohne einen tieferen Le benssinn nicht bestehen, ohne ihn erkrankt er seelisch, sittlich

und auch körperlich. Ein gutes Einkommen und hohe Rentabilität des Eigenvermögens können nicht diesen letzten Sinn aller Bildung darstellen. Bäuerliches Schaf fen und Sorgen wäre dann ja immer sinnlos, wenn die Buchführung nicht gut abschließt, und wo wäre dies heute nicht die Regel? Es liegt ein Stück Wahrheit in dem Sprichwort, „man könne sich vom Hof wegrechnen“, wie es in einem ganz ausgezeichneten Aufsatz über land wirtschaftliche Bildungsfragen der „Schweizer Landwirtschaftlichen Monatshefte“ so treffend

heißt. Auch die Ernährung des Volkes ist nicht letzter Sinn der Bauemarbeit. Der letzte Sinn liegt tiefer: Der Bauer ist dazu bestimmt, inmitten der Schöpfung zu sein, Leben zu pflegen, hegen und weiterzugeben: Diener der Schöpfung, Diener des Schöpfers? Ist dies nicht tröstlich und be freiend? Kann man dem Menschen einen schö neren Sinn schenken? Das Wissen eines solchen Sinnes wird die Bauern von morgen jene Haltung, Zuversicht und Lebens weisheit wieder finden lassen, das die Bauern alter Prägung

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Der Südtiroler
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Pagina 56 di 89
Data: 01.08.1937
Descrizione fisica: 89
gespielt und gesungen werden. Zn diesen alten deutschen Liedern lebt eine wunder same Innigkeit; wenn erzählt wird, wie Maria und Joses in Bethlehem Kerderge suchen und überall hartherzig abgewiesen werden. Dramatisch lebendig wird die Szene gespielt und die Gestalten Maria und Zosess haben Züge der kindlichen Schlichtheit von Bauersleuten angenommen. Mäuschenstill ist alles in der Kirche: alle horchen und lauschen und in ihrem Sinn werden alle Gestalten des Liedes lebendig. Noch vor weni gen

frühzeitig bekannt gewesen. In einer Initiale eines Chor buches des Klosters Neustift aus dem Jahre 1442 ist es auf dem Spruch- band geschrieben, daß die Weihnachtsengel halten Im Sterzinger Weih nachtsspiel aus dem Jahre 1511 kehrt es wieder und im Dom zu Brixen wurde es 1560 vierstimmig gesungen. Es gibt über 500 Weihnachtslieder, die jetzt schon ausgezeichnet und gesammelt sind. Und immer wieder erhöht sich die Zahl, da der religiöse Sinn des Volkes und dessen Dar- stellungssreudigkeit immer neue

gibt es sogar auch ganz ernst geme'nte Schnada hüpfeln über Weihnachten. In den Stuben stehen die Krippen noch lange, bis über Weihnachten hinaus. In die Welt der Krippe hat so mancher Künstler aus dem Volke seine ganze Welt hineingelegt. Nicht nur. daß die Figuren die bäuerliche Umwelt bis in die letzten Kleinigkeiten getreulich abzeichnen und in den Zügen, die der Meister aus dem Volke, dem Kolz abgerungen hat. echtes Leben webt, die ganze Gestaltung und der ganze Ausbau und der Sinn der Krippe

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Der Südtiroler
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Pagina 8 di 8
Data: 01.02.1935
Descrizione fisica: 8
als viele ihres Alters in den anderen deutschen Gauen, den! Sinn auf das Wesentliche gerichtet und immer die bren nende Wunde des Letides ihrer Heimat im Hertzen. Aber dennoch sind sie fröhlich, weil alle Kräfte ihr'en Sinn haben mrd in ihrer vollen Entfaltung nur einen Dienst und nur ein Ziel kennen: Dienst am Volke, am geringsten aller Brüder. Immer gibt die Frau. Mit zarter Hand und leichter Seldstverständl-ichLeit schenkt sie immer wieder von dem ewigen Schertz, den sie birgt, von der einfältigen

des Südliroler Nachkriegsschrifttums. Bon Dr. A. Dörrer (Innsbruck) (Fortsetzung.) Was den Südtirolern seit Besetzung und Annexion ihres Landes noch zu eigen verblieb, die verengte Heimat, Land schaft und Ueberlieferung, Hof, Familie und Sippe, Alt väterglaube, Landesbrauch, Volksbewußtsein, das alles be kam mit jedem Tage schärferen Sinn und tieferen Wert: bewußten Lebensinhalt. Aus einer tausendjährigen Großge meinschaft trieb man den Südtiroler in sein eigenstes Ich zurück. Eingeschlossen von den höchsten

Hermann Mang den üb rigen vor, wie schon das Kalendarium Leben, Farbe und Sinn des südtirolischen Volkstums einzuhauchen und das Brauchtum im Kirchenjahr zu beleben sei. In stiller Hin gabe wurde Mang mit den Sitten des Volkes vertrau^ sammelte aus eigener Beobachtung, mündlicher Ueberlie- ferung, alten Schriften und Drucken für Museum, Literatur und Leben. Er leistet in dieser Lieblimlsbeschätllauna ge- diegenste Seelsorge. Sein bisheriges Hauptwerk ist das Buch „Unsere Weihnacht, Volksbrauch

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Der Südtiroler
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Pagina 3 di 10
Data: 15.07.1936
Descrizione fisica: 10
. abgebrannt werden. Doch mit Rücksicht auf die erregte Stimmung der Südtiroler Deut schem die sich ihren, von den Ahnen ererbten Brauch um keinen Preis hätten rauben lassen, hielten die allzueifrigen es geratey, dem Abbrennen der Feuer keine Schwierigkeiten entgegenzustellen. Das überwältigende Bild der flammenden Berge hat auf alle einen gewaltigen Eindruck gemacht und, da niemand den Sinn mißverstehen konnte, bemühten sich einige geschäftige Zeitungen, wie die „Provinzia di Bolzano", die „Gazzetta

di Venezia", der Avvenire d'Jtalia" und die faschistische deutsch geschriebene „Alpenzeitung", für die Ein fältigen den Sinn des Brauches umzufälschen. So schrieb die Alpenzeitung am 23. Juni: „Die Bevölkerung und die zahlreichen Fremden haben die Feuer bewundert und die Tradition gelobt. Auch wir loben die Tradition und die katholische Jugend, die sich wach erhält und erinnern, daß zahlreiche Feu er in der Umgebung von Bozen. Meran, Bruneck und Brixen abgebrannt wurden, von Jungfaschisten

um selbst Feuer zu machen, damit das deutsche Trutzbekenntnis einen anderen Sinn bekomme. Trotz allem aber behalten die Feu er des Sonnwendtages, die gleichzeitig einem frommen Brauch dienen, ihren eigenen deutschen Sinn und beweisen die Verbundenheit Tirols und seiner Jugend, mit seiner Ge schichte, der religiösen Ueberlieferung und dem Volk. Obwohl die Polizeistellen keinen Einspruch gegen die Ab brennung der Feuer erhoben hatten, erschienen an den meisten Orten plötzlich

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Alpenzeitung
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Pagina 3 di 6
Data: 15.01.1936
Descrizione fisica: 6
zu chmcn, weil ihnen die Temperaturempfindung erlorengegangen ist. Ein weiterer Sinn, der erst in neuerer Zeit ent ert wurde, ist der Schmerzsinn mit seinem Sitz in er Haut, in der Knochenhaut, im Bauchfell, im nistsell und im Herzbeutel. Wahrscheinlich stellt uch der Schmerz keinen einheitlichen Sinn dar: äs Wort Schmerz ist ja ein Sammelbegriff für icle Empfindungen, die in ihrem Wesen völlig m einander verschieden sind. Die Qualen, die >m Beispiel ein kranker Zahn auslöst, haben ichts zu tun

n»t ist ein bisher unbekannter Strahlensinn ver öden, der die Reize der verschiedenfarbigen tmhlen aufnimmt/ und durch besondere Nerven ahnen dem Rückenmarke zuführt. Als Antwort lif den Strahlenreiz werden plötzliche Impulse in ie Körpermuskulatur hineingeschickt, und auf die- m komplizierten Wege kommt es zu einer mo- mtanen Spannungsverschiebung, in den einzel- en Mupkeln und damit zu der plötzlichen Ab weichung der ausgestreckten Arme. 2er neuentdeckte Sinn bereitet den Wissenschaft ern übrigens insofern

Schwierigkeiten, als man och nicht genau weiß, welche Nummer man ihm eben soll. In letzter Zeit sind durch die Physiolo gen und psychologischen Forschungsergebnisse w ganze Reihe neuer Sinne zu den „klassischen' às hinzugekommen: bei manchen ist Man sich lchr klar, ob man sie als besondere „Sinne' an rennen soll oder nicht: man kann den Haut- 'Nhlensinn jedoch ohne zu übertreiben, als den IS. mn bezeichnen. Ein weiterer Sinn, auch erst in neuster Zeit àckt und noch viel umstritten, der Zeitsinn

mit wesentlich größerem Material ergeben. Auch das Gefühl für musikalisches Zeitmaß, Takt und Rhythmus gehört mit hierher: bekanntlich sind auch diese Dinge nicht allen Menschen in gleichem Maße gegeben. Nur bei wenigen Menschen findet sich ein elfter Sinn, das absolute Gehör. Man ver steht darunter bekanntlich die Fähigkeit, die abso lute Höhe jedes einzelnen Tones und seine Stellung innerhalb der Tonleiter sofort herauszuhören. Ob diese Fähigkeit auf einer angeborenen Anlage des Gehirns

oder einer besonders feinen Ausgestaltung des Gehörorgans beruht, läßt sich nicht sagen. Ein zwölfter Sinn ist erst kürzlich von Professor Frey entdeckt worden. Es ist der Muskelsinn, der uns von der Lag« eines Muskels im Verhältnis zu seinen Nachbarorganen Ausschluß gibt. Eng mit diesem Sinn verknüpft ist der Gleichgewichts- sinn, dessen Sitz in den Bogengängen des Ohr- labyrinthes, das heißt in dem knöchernen Abteil unseres Gehörganges zu suchen ist. Bei der Er forschung der Seekrankheit haben gerade

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Bozner Tagblatt
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Pagina 4 di 8
Data: 11.11.1944
Descrizione fisica: 8
daliiniließenden verstan- desinäßigen Rede“ mfiiri : h oder niinde stens verzeihlich erscheinen lassen, daß aber, wie er seib.M zuge,.e.icn hat. sinn widrige Betonungen aus/umerzen sind und Abweichungen (lieh: bis zum Un sinn gehen dürfen. Der Schauspieler muß von allen Deutschen verstanden werden .und daher auf manche land schaftliche Eigenheiten verzichten, die weit schwerer abzuiegen sind als un richtige Betonungen. Jedenfalls irrt aber Dr. Becker, wenn er sich auf die Klassiker als Zeugen für die Tonschie

aus Chamissos „Fnuenliebe und -leben': „Hast meinem Blick erschlos sen des Lebens unendi'chen Wed* Wie wundersam sinn- und kunstvoll hat die ser Vers geklungen, als Lola Miithel im sonntäglichen „Scliatzkästlein' des Rundfunks dies un-, ohne es über Ge bühr zu dehnen, mit sehr stimmhaftem „n' schwingen ließ und daran die nur etwas weniger hervorgehobene Stamm silbe -end- fügte! Und immer öfter hört man jetzt von denkenden Schauspielern oder Spre chern solche vernünftige, verständliche Betonung

, nicht den Dichtern zum Trotze, sondern zu Liebe, und auch fm Rundfunk wird die „Unsterbliche Mu sik deutscher Meister' fast immer auf der entscheidenden Vorsilbe betont. Sie empfinden eben, wie reizvoll dies sinn gemäße Abweichen vom stur herabge leierten Vers ist wie etwa eine Ver zögerung oder Verschiebung das „mtata' den Walzer anfeuernd belebt. Ich wäre glücklich., wenn* meine grund sätzlichen Darlegungen ein wenig zu dieser Erkenntnis, beigetragen hätten, zu diesem wichtigen Schritt auf dem Wege

, die restlichen neunundneunzig Teile. Holzhauer, 1 Kriegstreiber. Grimmelshausen u. a. Auf unrichtige Satzbetonungen kann ich nicht eingehen, aber mir scheint, als ob auch hier unsere norddeutschen Brüder das, was sie sprechen, noch weniger .bedächten, als wir es, leider, tun. Wir Bewohner der ehemals öster reichischen Alpen- und Donauländer be tonen die Sätze in der .Regel so, wie man sie betonen muß. wenn man ver standen werden will, also richtig sinn gemäß, wie es auch Siebs und alle Sprachlehren verlangen

gelegt. Dife österreichi schen Dichter wie Grillparzer. Raimund ii. a. haben wiederum, wenn nicht der Sinn es ausnahmsweise anders ver langte oder ein — oft nur gedachter — Gegensatz hervorgelioben werden sollte, das Fürwort auf die Hebung ge legt und diesem so die stärkere Beto nung gesichert. Wie soll man nun die beiden Betonun gen vereinen, damit wir auch hier zur allgemein gewünschten einheitlichen gemeindeutschen Betonung kommen? Die bloße Mahpung. den Ton gleich mäßig über beide Wörtchen

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