646 risultati
Ordina per:
Rilevanza
Rilevanza
Anno di pubblicazione ascendente
Anno di pubblicazione discendente
Titolo A - Z
Titolo Z - A
Giornali e riviste
Der Südtiroler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DERSU/1927/01_01_1927/DERSU_1927_01_01_1_object_7914750.png
Pagina 1 di 4
Data: 01.01.1927
Descrizione fisica: 4
Unsere Anschriften: Schrjftleitung des Blattes «Südtiro!" in Innsbruck, Postfach Ar. 116. Verwaltung des Blattes «Südtirol" in Innsbruck, Postfach Nr. 116 Für Oesterreich Postscheckkonto Wien Nr. 146.688. Für Deutsches Reich Postscheckkonto München Nr. 22.878. Bestellungen sind nur an die Verwaltung des Blattes zu richten. Folge 1 Innsbruck, 1. Jänner 1927 L, Ein neues Jahr bricht an. Ein neues Jahr bricht an .... Wird es Erfüllung fein ....? Wird es die Leimat und die Menschen lichter sehn? Oder all

Unser Weg. In den Weihnachtstagen des Jahres 1923 haben Heimattreue Tiroler das Blatt „Südtirol" ins Leben gerufen. Wir stehen heute an der dritten Jahreswende. Unser Weg war auch im abgelaufenen Jahre 1926 Kampf und gekennzeichnet von heißer Liebe zum Volke und zu unserer Leimat Südtirol. Bedarf es eines Rückblickes in das Ge stern? Der Weg, den wir gegangen sind, liegt klar vor den Augen der Welt. Ist es nicht vielmehr angebracht, einem Ausblick in das „Morgen" in die Zukunft, in das begonnene neue Jahr einige Zeilen

und zuversichtlich der Zukunft Südtirols sntgegenschauen, und auch an alle, die vielleicht vom langen Leidensweg ermattet jede Loffnung verloren haben mögen, wendet sich unser Weckruf! Vichts Neues will und soll er verkünden, sondern den brennenden Schmerz, die heiße Liebe zum Volke und zur Leimal Südtirol, die wir durch die Jahre der Golgathanacht gehütet und gepflegt haben, auch für das neue Jahr als Leitstern hin- iibernehmen. Wir müssen unerschütterlich an dem tauben und der Loffnung festhalten

. daß ein veuer herrlicher Freiheitsfrühling unserem Lande blühen wird. Südtirol steht an der Wende des wahres 1926 entweder vor einem neuen Ausstieg oder vor dem Untergang. In der Land der Deutschen, der Zukunft-Gläubigen, der Zukunfts- Loffenden liegt die Entscheidung. Unser Weg wird es auch im neuen Jahre sein, unermüdlich auf das Unrecht hinzuweisen, das dem Lande Tirol im Friedensvertrage von St. Germain zugesügt wurde. Unser Weg wird es fein, laut und eindringlich die Stimme zu er heben

, daß es eine Ehrenpflicht jedes Deutschen sein muß, unser Kampfblatt zu verbreiten, damit Südtirol in den Monaten November — Dezember 1926 es überall dort Eingang finden möge, wo deutsche Lerzen in Liebe und Treue schlagen. Unser Weg wird es sein, die Kunde von den Leiden der Deutsch- Südtiroler nie verstummen zu lassen. Unser Weg wird es sein, im Kampfe um die Rechte dieses Volkes auszuharren und immer neue Kampfgenossen zu werben. Unser Weg wird es schließlich sein, nicht eher zu ruhen und zu rasten, bis unserem

1
Giornali e riviste
Der Südtiroler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DERSU/1926/15_02_1926/DERSU_1926_02_15_6_object_7914609.png
Pagina 6 di 8
Data: 15.02.1926
Descrizione fisica: 8
zu schließen, bis der deutschen Bevölkerung in Südtirol wieder die Mög lichkeit des Unterrichtes in ihrer Muttersprache gegeben ist. Deutsche Presse in Südtirol. Was -ie Süütiroler Presse nicht berichten darf. Jeder Leser wird erstaunt fragen : Südtiroler Presse? Gibt es noch eine solche? Ja, erscheinen noch einige deutsche Zeitungen in Südtirol? Als Antwort sei gesagt: Es gibt wirklich nach dem Verbot des „Landsmann" und nach der Einstellung der „Bozner Nachrichten" und der „Meraner Zeitung

zu machen und in der Erkenntnis, daß die Faschisten Represtalien gegen ihn ausüben können, um ihn zur Überlassung der Druckerei zu zwingen, schloß Herr El menreich einen Vertrag ab, nach dem er den Druck der „Alpenzeitung" vorläufig für ein Jahr übernimmt. Die notwendigen Investitionsarbeiten werden von den Heraus gebern der faschistischen Zeitung finanziert. Die „Alpenzeitung" wird nur deutsch geschrieben sein; sie hat aber die Aufgabe, den über Südtirol im Auslande verbreiteten „ungünstigen" Nachrichten

durch eine „wahrheitsgetreue" Berichterstattung über die Vor- gänge in Südtirol und über die Behandlung der deutschen Minderheit entgegenzutteten. Die wahre Tendenz der deutsch geschriebenen faschistischen Zeitung ist mithin deut lich erkennbar. Dem Ausland soll vorgelogen werden, daß es den deutschen Südtirolern herrlich gut geht und daß alle Meldungen, die vom Gegenteil zu berichten wisten, nur einer gehässigen Mache entspringen. In diesem Zu sammenhang mag erwähnt werden, daß der leitende Direktor der „Alpenzeitung

" der Faschist Neri Leonardi ist, daß die Zeitung von der faschistischen Regierung er heblich subventioniert wird und daß alle Carabinieri-Posten in Südtirol angewiesen wurden, der Zeitung als Bericht erstatter zu dienen. Sie wurden auch beauftragt, auf die Gemeindevorsteher einen Druck auszuüben, damit sie für die „Alpenzeitung" Abnehmer gewinnen. Als Cheftedakteur dieser Zeitung, die sich in ein falsches Gewand hüllt, um rein faschistischen Zwecken zu dienen, hat sich der Sekretär des Meraner Handels

an die faschistische „Alpenzeitung" als einzige Tageszeitung in Südtirol erscheinen. (Nebenbei werden auch 20 deutsche Journalisten stellenlos.) Direktor Neri-Leonardi wollte sogar erreichen, daß der deutsch und italienisch geschriebene „Piccolo posto"! bekanntlich das Blatt des Faschistenführers Barbesino nicht mehr erscheine, damit er gar keinen Konkurrenten habe. Herr Barbesino fuhr aber nach Rom und setzte es dort durch, daß der „Piccolo posto" noch weiter erscheinen kann; er darf aber nur mehr italienisch

2
Giornali e riviste
Der Südtiroler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DERSU/1933/15_11_1933/DERSU_1933_11_15_7_object_7915903.png
Pagina 7 di 8
Data: 15.11.1933
Descrizione fisica: 8
widerfahren lassen und freudig feststelken, daß es auch unter den Italiener Amtsbürgermeister gibt,, die, trotz dem sie land- und volksfremd sind, doch eine geordnete Ge meindeverwaltung aufweisen. Leider sind derlei Fälle ver einzelt. Aus Südtirols Vergangenheit. Ein vergessener Allerseelenbrauch. Das Beschenken der Armen am Allerseelentage war einst in Südtirol ein viel- geübter Brauch, der heute nur mehr zum Teil fortbesteht, In manchen Bauernhäusern wird aber auch heute noch am Aller heiligentage

von Albert Stolz geziert. Ein Süsttirolheft des Oesterrsichischen Wcmdervog ls, Der Oesterr. Wandervogel hat in seiner Verlagsdruckerei Franz Wedl- Melk -ein Heft über Südtirol erscheinen lassen, das gerade in der heutigen Zeit außerordentlich begrüßt werden muß. Da die Ju gend durch die österr. Presse auf unsere Herzensfrage leider nicht mehr hingewiesen wird — sicher kein Ruhmesblatt für die österr. Presse — ist es notwendig, auf anderem Wege Interesse für unser Land zu wecken. Dies tut das Heft

, weiter schreibt der bestbekannte Schriftsteller Karl Springcn'chmid über eine „Rast beim We'.ßlahner", B. F. über die „Soldaten Mussoli nis", es ist dann die jetzige Lage Slldtirols in sehr ruhiger und sachlicher Weise dargestelkt und in einem "Aufsätze von Fritz Dör renhaus: „Südtirol bleibt deutsch" dargetan, wie die Bevölkerung des Gebietes zusammengesetzt ist. Auch die im „Südtiroler" vor einiger Zeit veröffentlichte „Gegenüberstellung" ist enthalten. Das Sonderheft enthält noch einige Gedichte

eines gelegentlichen politischen Schachers zwischen Frankreich und Italien oder die Beute der Kleinen-Entente-Heere im Kriegsfälle wird. Schenkt zu Weihnachten ein Buch über SüdttroN Die wichtigsten Werke über Südtirol. Margreiter: Die Li teratur über Südtirol, Wagnerische Universitäts - Buchdruckerei Innsbruck. a) politische Schriften. Paul Herre: Die Südtirolerfrage, C. H. Beck, München. Reut-Nicolusst: Tirol unterm Beil. C. H. Beck München, Athanasius: Die Seelennot eines bedrängten Volkes, Vereinsbuchhandlung

Innsbruck. C. v. Grabmayr: Südtirol, Land und Leute, Ullsteinverlag, Berlin. Dr. K. Bell: Das Deutschtum im Ausland, Verlag Berger. Dresden. Mannhardt: Südtirol ein Kamps um deutsche Volkheit, Diederichverlag, Jena. H. Fingeller: Die Wahrheit über Südtirol, 2 Bändchen. Arbeits stelle für Südtirol Innsbruck. W. Rohmeder: Das Deutschtujm in Südtrrol, Verlag I. F. Lehmann, München. F. K. Henners dorf: Südtirol unter italienischer Herrschaft, Verlag Bernard U. Graese, Berlin. K. Milius: Das Deutschtum

3
Giornali e riviste
Lienzer Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3091117-5/1928/20_01_1928/ZDB-3091117-5_1928_01_20_2_object_8505758.png
Pagina 2 di 16
Data: 20.01.1928
Descrizione fisica: 16
gefunben als bei irgendwelchem andern Stamm. Bereits im Jahre 1713, als es die nationale Frage in Südtirol gar nicht gab, da verlang ten die Südtiroler bei der Beratung der Prag matischen Sanktion: es müsse gefordert wer den, daß der Statthalter in Innsbruck immer dar ein Deutscher sei! Und um jene Zeit wies der Stadtrat von Bozen das Ansuchen italie nischer Kaufleute, dort eine Fabrik errichten zu dürfen, mit der Begründung ab: wenn man eine solche Erlaubnis erteile, dürfe

man sie nur Deutschen erteilen. Auch der Freiheits- Kamps, auch der Kampf für das Verbleiben beim Hause Oesterreich, mit dem Südtirol seit 1363 verbunden war, hat jedesmal auch natio nalen Charakter gehabt und insbesondere auch der Kampf des Jahres 1809. Dies muß betont werden, weil die Italiener sich in einem lächer lichen Unterfangen bemühen, die Freiheits kämpfe Tirols als jeden inneren Wertes ent behrend hinzustellen. Es genügt eine einzige Tatsache nach der Niederlage der Freiheit^ kriege, aus dem Jahre 1810

anzuführen: eine Reihe von Südtiroler Gemeinden, darunter Salurn und Neumarkt, wandten sich mit der Bitte an den König von Bayern, wenn Tirol nun doch geteilt werde, dann möge man das Land, das deutsch besiedelt sei. zu Bayern schlagen, denn zu Italien passe es nicht. Es gibt kaum einen markanteren Beweis, daß schon vor einem Jahrhundert ein klarer Ge gensatz» eine unüberbrückbare Kluft bestand. Und Südtirol, es hat nun dieses Schicksal doch erfahren müssen und muß heute das Joch der Fremdherrschaft

ge macht, welche den Namen Tirol, Südtirol, unter Strafe setzt und diese Strafe wird ohne Schonung verhängt. Denn Tirol darf es nicht mehr geben! Und so sollen auch die übrigen sichtbaren Zeichen tirolischer Geschichte aus Südtirol verschwinden. Darum lag eines Mor- ns das Erzstandbild des Freiheitskämpfers roglnann in Obermais am Boden. Darum wurde das Denkmal für die Gefallenen des 2. Regiments der Tiroler Kaiserjäger in Bozen niedergelegt. Darum wurden seine Quadern in das erstehende Denkmal

entzogen und jedem Unfug von italienischen Amtsbürgermeistern ausgeliefert worden. So steht es mit der Selbst verwaltung der armen Gemeinden Südtirols. Schlimmer beinahe noch mit den Genossen schaften. Sie können sich erinnern, daß im Jahre 1926, am 3. Oktober, die Zentralspar kasse in Bozen, der Mittelpunkt von 134 Raiffeisenkassen in Südtirol, ihre General versammlung nicht abhalten konnte, weil be waffnete, von Trientner Banken organisierte Banden auf die Versammelten eindrangen und die Versammlung

4
Giornali e riviste
Der Südtiroler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DERSU/1928/15_02_1928/DERSU_1928_02_15_7_object_7914928.png
Pagina 7 di 8
Data: 15.02.1928
Descrizione fisica: 8
Südtirols deutrclK Sevölkemng Das „Giornale d'Jtalia" läßt sich aus Bozen melden, -aß nach der am 31. Dezember 1927 in Südtirol stattge fundenen Volkszählung 253.000 Einwohner gezählt wur den, von denen 47.700 Italiener und 205.300 Deutsche (81.15 o/o) sind. Das Blatt knüpft an diese Meldung fol gende Betrachtung: „Diese Ziffern beleuchten klar und un umstößlich die Tatsache der ziffernmäßigen Bedeutung der italienischen Bevölkerung im Alto Adige und die relativ geringfügige Zahl der deutsch

sprechenden Bevölkerung im Vergleich mit den Millionen Deutscher, die seit dem Kriege innerhalb der Staatsgrenzen Frankreichs, der Tschechoslo wakei und Südslawiens wohnen. Die pangermanistischen Probleme, die sich mit dem Südtiroler Problem befassen tragen den tatsächlichen Verhältnissen nicht Rechnung." Zu dieser Darstellung muß folgendes bemerkt werden: j Die Italiener rechnen die Ladiner zu den Italienern. Nachdem aber laut den Ziffern der amtlichen Volkszählung in Südtirol 11.671 Ladiner gezählt

wurden, sind diese von der Ziffer der Italiener in Abzug §u bringen und ver bleiben also 36.029 Italiener. Da aber einerseits eine Unmenge von Italienern als Beamte (Eisenbahn, Gericht, Post und sonstige Verwaltung usw.) nach Südtirol kamen, andererseits viele Deutsche wegen ihres italienischen Na mens als Italiener gezählt worden sind, so schrumpft die Ziffer der wirklichen Italiener no chum ein bedeutendes zusammen. Aber selbst wenn 36.000 Italiener in Südtirol über 200.000 Deutschen

gegenüberstehen, so ist damit denn doch der Beweis erbracht, daß trotz aller Gewaltversuche Südtirol auch heute immer noch rein deutsch geblieben ist. Die Unterdrückung Südtirols. Eine Protestkundgebung in Wien. Anläßlich des bevorstehenden Todestages Anoreas Hofers veranstaltete der Andreas-Hoferbund Wien eine große Protestkundgebung gegen die Unterdrückung des deutschen Religionsunterrichtes in Südtirol. An der Kund gebung nahmen unter anderen auch Abordnungen des Bundes der Tiroler Kaiserfchützen

, durch das der Miliz und der Partei 100.000 Mann junger Avantgarden zugeführt werden sollen. vle feier des üundesdenlrmalamfer in Ulfen und Südtirol. Anläßlich der Feipr des 75jährigen Bestandes des Bundesdenkmalamtes am 25. v. M. hat der Vertreter Tirols, Hofrat von Jnama-Sternegg, in seiner Ansprache auch Südtirols gedacht, ipdem er sagte: „Zum Schlüsse noch eins. Es sei, mir als Vertreter ; Tirols gestattet, dem Bundesdenkmalamte auch noch den innigsten Dank darzubringen, für die treue Obhut

5
Giornali e riviste
Der Südtiroler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DERSU/1928/01_09_1928/DERSU_1928_09_01_4_object_7915039.png
Pagina 4 di 8
Data: 01.09.1928
Descrizione fisica: 8
England. Südtirol und die „Morning-Poft". Wir haben bereits in früheren Folgen unseres Blattes zur Artikelserie der „Morning-Post", einem führenden Tag blatt Englands, ausführlich Stellung genommen. Bekannt lich hat ein Korrespondent, der Südtirol bereist haben will, in 5 Artikeln versucht, die Meinung Englands über das Schicksal der Deutschen in Südtirol hinwegzutäuschen. So glaubte er u. a. feststellen zu können, daß von 200.000 Südtirolern 79 o/o völlig zufrieden sind, in Frieoen

und Wohlstand unter dem Schutze der italienischen Nation leben zu dürfen. Den Rest machen die sogenannten „Un zufriedenen" aus, die ein Häufchen von höchstens 8000 Personen gegen 40 Millionen geeinigter und geschlossener Italiener bilden und wenn man bedenkt, daß diese Un zufriedenen alle Vorteile und Privilegien der italienischen Staatsbürgerschaft in absoluter Gleichheit (man erinnere sich an die „nur" 27 Ausnahmsgesetze für Südtirol) wie die übrigen Bürger des Königreiches genießen, so ist es klar

, daß tatsächlich ein Problem der Minderheiten in Jtalien nicht existiert. Im „Alto Adige" selbst erweckt das Echo dieser pangermanistischen Propaganda nur Abscheu und Mißbilligung." Es ist gewiß interessant feststellen zu können, daß nun die Einstellung der ,,Morning-Poft" zur Südtiroler Frage innerhalb ganz kurzer Zeit eine grundlegende Än derung erfahren hat. Sie bringt einen Brief eines eng lischen Faschisten zum Abdrucke, der energisch für gewisse Zugeständnisse der italienischen Regie rung an Südtirol

eintritt. Wie er von österreichi schen und italienischen Journalisten erfahren haben will, würde die Südtiroler „zufrieden" sein, wenn man ihnen die deutschen Grabinschriften, den obligatorischen oeutschen Sprachunterricht und deutsche Kirchenpredigten gewährte. Er glaube, daß diese Forderungen um so leichter erfüllt werden könnten, als ja einerseits Bundeskanzler Dr. Seipel die italienischen Hoheitsrechte in Südtirol voll und ganz anerkannt habe, andererseits auch Lord Eushendon eine Einmischung

der in den anderen Friedensverträgen den Minderheiten gewährleisteten Min- jdestrechte — übernommen, die erfüllt werden müssen. Diese Mindestrechte aber gehen über die Zugeständnisse der Morning Post" um ein bedeutendes hinaus. Die „Morning Post" hofft daher umsonst, daß bei Erfüllung der Zugeständnisse die Frage aus der Welt geschaffen wird. _ * Tyrannenherrschaft in Südtirol. Das führende Londoner Tagblatt „Daily-Expreß" ver öffentlichte kürzlich folgenden an die Hauptschriftleitung über die Lage in Südtirol gerichteten Brief

6
Giornali e riviste
Der Südtiroler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DERSU/1937/01_05_1937/DERSU_1937_05_01_6_object_7916349.png
Pagina 6 di 16
Data: 01.05.1937
Descrizione fisica: 16
, der deutschen wie der slawischen, aus. In den öffentlichen Anschlägen und allen Firmenschildern ist das schon vollständig durchgeführt, kein deutsches Wort ist da zu finden. Wenn die Zeitungen recht berichtet haben, findet sich in dem neuen Vertrag zwischen Italien und Südflawien eine Abmachung, der gemäß die Südslawen in Neu-Jtalien künf tig ihre Schulen und Kulturanstalten haben können. Das wäre etwas Neues, bisher ist man mit ihnen noch rücksichts loser umgegangen als mit den Deutschen in Südtirol

. Auch hier hatte man nach der Annäherung an Neu-Oesterreich gehofft, daß wenigstens die zwei Deutsch-Stunden, welche für die Volksschulen in Südtirol zugesagt worden waren, eingehalten würden. Auch das sind bis heute leere Worte geblieben; unter verschiedenen Vorwänden werden sie nicht gehalten,, auch dort, wo man geeignete Lehrkräfte hätte. So sind die deutschen Kinder hinsichtlich der Erlernung der Schriftsprache ganz auf das Vaterhaus und etwaige Nach hilfe angewiesen, d.h. für die meisten ist keine Gelegenheit geboten

, allerdings nur am lateinischen, teilzunehmen. Der Religionsunterricht in der öffentlichen Schule wird italienisch erteilt und zwar, wie fast überall an den Volksschulen in Italien von welschen Lehrkräften. Das ist eine Art Pflichtenkunde. Der eigentliche Religions unterricht in Südtirol findet bis heute außerhalb der Schule, in einem Raum des Pfarrhauses, in einem Bauernhof oder einem anderen größeren Zimmer, nie aber in der Schule statt. Er wird in deutscher Sprache vom Pfarrer oder seinen Kaplänen

erteilt, die wöchentlich im Pfarrorte oder in den eingepfarrten Dörfern bis zu zehn Stunden und mehr Reli gionsunterricht ohne jedes Entgelt erteilen. O diese deut schen Geistlichen in Südtirol! Wie stehen sie zu ihrem Volke! Wie gilt ihre ganze Sorge dessen geistigem und auch leib lichem Wohl! Wo kein deutscher Gemeindevorsteher, kein deutscher Lehrer, kein deutscher Beamter, -leibt allein der deutsche Geistliche, der Weltpriester, wie der Ordensmann, als Führer und Berater des deutschen Volkes

in Südtirol. Ob es sich um Obst- oder Weinbau handelt, ob Genossen schaftsführung oder andere Rechtsdinge, überall muß der Mann im geistlichen Kleide zur Stelle sein, auch wenn ihn dieser Samariterdienst manchmal vor den weltlichen Richter oder in strengen Gewahrsam führt. Von seinem eigenen Hause abgesehen, das nach einem neuen Gesetze jederzeit enteignet werden kann, ist das Pfarrhaus zumeist der ein zige Ort in der ganzen Gemeinde, an dem sich der deut sche Südtiroler daheim fühlen

7
Giornali e riviste
Der Südtiroler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DERSU/1925/15_02_1925/DERSU_1925_02_15_1_object_7914473.png
Pagina 1 di 4
Data: 15.02.1925
Descrizione fisica: 4
Anschriften: Schriftleitung des Blattes „Südtirol" in Innsbruck, Postfach 116. — Verwaltung des Blattes „Südtirol" in Innsbruck, Postfach 116. — Anzeigen-Annahme durch die Verwaltung, außerhalb Tirol und Vorarlberg durch den Werbedienst für österreickische Zeitungen, Wien I., Wollzeile 16. Nr. 4 Innsbruck, 15. Februar 1925 Ins Stammbuch. (Ein heimattrsuer Südtiroler an unsere Leser und Kritiker.) Außer Frage, ich bin ein Südtiroler, geboren an den weinumrankten Hängen der föhrenbestandenen Berge

: „Du willst fort, willst mich verlassen?" Und es war mir, als ob ich nach dieser leisen, aber dringenden Stimme auch immer die Stimme meiner lieben verstorbenen Mutter hören würde, die hinzu- fügte: „du mußt bleiben, ausharren! Was ist das für ein Soldat, der mitten im Gefecht die Flinte ins Korn wirft! Dein seliger Vater würde sich deiner schämen!" Und so bleibe ich und harre aus, aber ich glaube, daß ich mir damit auch faS Recht erworben herbe, an Euch, ligtzg tzeser und Kritiker des „Südtirol

. Einmal waren die von den Carabinieri berichteten Leistungen, nennen wir sie Amtseiferexzesse, „unglaublich, un glaubwürdig". Mein Freund, ein echter Altösterreicher, fand | das alles einfach unmöglich, weil er den Maßstab der alten > altösterreichischen Gendarmerie den in Südtirol herrschenden Carabinieri's einfach unterschob. Es half nichts, als ich ihn darauf aufmerksam machte, daß die österreichische Gendarmerie überhaupt nicht geherrscht habe, daß wir eben jetzt in ganz anderen Verhältniffen lebten: er konnte seine Phantasie

ist leider Südtirol schon ein fernes Land ge worden; zweitens will man vom eigenen Maßstab nicht ab gehen; man vermeidet ängstlich, sich in die Lage anderer hineinzudenken, besonders, wenn man zugeben müßte, daß sie schlechter als die eigene sei; man will eben immer selbst der Bedauprnswt'rtk'sts sein Ein w ■ rer Grund der Kritik war. daß diese Berichte an innerer Unmöglichkeit leiden; mein Freund war nämlich der Ansicht, daß ein einziges solches Vorkommnis hätte genügen müssen, um eine Wiederholung

ist direkt unfaßbar. Lieber Leser, lieber Kritiker! Ich habe schon gesagt, daß ich hier in Südtirol wohne, hier mein Brot verdiene, und nun muß ich Euch sagen, daß ich im Blatte „Südtirol" noch nie eine nicht den strengen Beweis anforderungen genügende Geschickte gelesen, habe, obwohl ich das Blatt genau kontrolliere. Diese traurige Häufung von Unrecht, Vergewaltigung und Bedrückung ist wahr, und was in dem kleinen Blatt „Südtirol" steht, ist noch lange, lange nicht alles, was wirklich Tag um Tag

8
Giornali e riviste
Der Südtiroler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DERSU/1925/01_04_1925/DERSU_1925_04_01_4_object_7914488.png
Pagina 4 di 4
Data: 01.04.1925
Descrizione fisica: 4
Seite 4. Nr. 7 S üdtirol Innsbruck, 1. April 192; Landesnamens Südtirol. Und um gleich Worte des Trostes zu spenden, fährt er fort: „Ich habe mir gestern gerade eine Karte von Italien gekauft. Aus dem Jahre 1831. Und aus dieser Karte ersieht man nun mit Staunen, daß damals im Jahre 1831 Italien es war. das gar nicht existierte. Da gab es den „Kirchenstaat", ein „Königreich Neapel" und „Sar dinien" und das „Herzogtum Toskana" und noch eine Reihe von kleinen Königreichen und Fürstentümern

. Und Venedig und Verona und sonst noch allerlei, das gehörte damals zu Oesterreich. Und „Italien" war nicht da." Auch die „Deutsche Tageszeitung" vom 2. März 1925 bringt einen längeren Artikel über die „deutsche Not" in Südtirol", der die Reihe von Versprechungen zitiert, mit denen anfangs die Südtiroler kaptiviert werden sollten, und zeigt in der Folge, wie nichts von all den Versprechungen gehalten worden ist. Es ist jedenfalls erfreulich, daß die Presse Deutschlands nunmehr so eifrig Südtirols gute

Sache verficht. Es muß doch Frühling werden . . . auch in Südtirol. Gin neuer Schlag gegen das Deutschtum in Sndtirol. Die kgl. Quästur in Trient teilt mit: Art. 51 des kgl. Dekretes vom 30. Sept. 1923, Nr. 2102, bestimmt, daß im allgemeinen die im Ausland erworbenen akademischen Titel und Grade im Königreiche keinen gesetzlichen Wert haben. Laut Bestimmung des Art. 8 des kgl. Gesetzdekretes vom 22. Mai 1924, Nr. 744, ist es den Staatsbürgern nicht italienischer Nationalität der annektierten Gebiete

ihrer Muttersprache ist ja schon seit 1924 bekannt, ihre neuerliche Publikation in verschärfter Form soll ein neuer Schlag gegen das Deutschtum in Südtirol sein, der den Fortbestand deutscher Art und Sitte gleich den Schuldekreten im Keim ersticken soll. Der Südtiroler Dimeriltiimd t« politischer Untersuchung. In der letzten Nummer des Amtsblattes der Präfektur, Fogli Annunzi Legali, finden wir folgendes Dekret des Präfekten, Nr. 1650/Gab.: „In Hinsicht auf eingelangte In formationen ergibt sich der begründete

zu veranstalten. Der Untersuchungskommiffär ist ermächtigt, in Ausführung meines Auftrages sich im Be darfsfälle der Mithilfe aller anderen Staatsbehörden zu be dienen." Dazu bemerkt die „DeutscheZeit": „Fast kein Tag vergeht, an dem nicht über neue Terrorakte und Drangsa lierungen in Südtirol berichtet wird. Das Dekret, wodurch die im Ausland erworbenen Zeugnisse und Diplome für un gültig erklärt werden, verfolgt offensichtlich den Zweck, die Deutschsüdtiroler Studenten zum Besuche italienischer Hoch

9
Giornali e riviste
Der Südtiroler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DERSU/1924/15_02_1924/DERSU_1924_02_15_2_object_7914378.png
Pagina 2 di 4
Data: 15.02.1924
Descrizione fisica: 4
Heilig tum, an die deutsche Schule Hand angelegt, wenn man end lich sieht, daß die Regierung trotz der wirtschaftlichen Not der Bevölkerung keine Hand rührt, um durch wirtschaftliche Maßnahmen eine Besserung herbeizuführen, ja, wenn sie im Gegenteile zugibt, daß Hausierer und Marktfahrer die unter schwerem Steuerdruck seufzende seßhafte Kaufmannschaft durch unreelle Konkurrenz schädigt, so darf es nicht Wunder nehmen, wenn selbst die ruhigsten Leute, wenn die loyalsten Personen in Südtirol

, und so müssen es sich die unterdrückten Südtiroler eben gefallen lassen, daß man es ihnen Tag für Tag in die Ohren schreit, sie seien vom österreichischen Josephinismus glücklich befreit. Ja, Südtirol ist vom Josephinismus befreit, ... und darum vermutlich müssen unsere Seelsorger jeweils beim Ortskarabiniere anfragen, ob eine Prozession die Mauern des Gotteshauses verlassen darf, und neustens haben es sich an manchen Orrrn die Karabinieri schon herausgenommen, zu bestimmen, ob der Seelsorger

noch die Ortsschule betreten darf oder nicht. Südtirol ist vom Josephinismus befreit, und darum werden unsere Priester mit einem Netze von Spionen umgeben, und solche, die nicht hier geboren sind, werden erbarmungslos ausgewiesen, weil nicht mehr die kirchliche, sondern die staatliche Obrigkeit zu entscheiden hat, wer hier die Lehre Christi predigen darf. Südtirol ist vom Josephinis mus bestell, und darum hat sich die Staatsgewalt herausge nommen, zu dekretieren, in welcher Sprache der Religions unterricht

zu erfolgen habe. (Das Dekret wurde zurückgenommen aber schon daß es erscheinen konnte, ist eine nie dagewesene Ungeheuerlichkeit!) Südtirol ist vom Josephinismus befreit, und sagt man es den Obern unserer Klöster jetzt schon ins Gesicht, sie seien nicht mehr Eigentümer ihrer Häuser und müßten sich auf alles gefaßt machen. Südtirol ist vom Josephinismus befreit, und ist ein Südtiroler Seelsorger (der Pfarrer von Salurn) von Faschistenfäusten mißhandelt wor den. und jene kirchlichen Behörden von Trient

, die sich nicht genug der Festigkeit rühmen konnten, womit sie früher dem angeblichen österreichischen Josephinismus entgegengetreten seien, haben auf dieses fluchwürdige Attentat keine andere Antwort gefunden, als den Mißhandelten durch einen natio nal gesinnten Italiener zu ersetzen, wobei ausdrücklich zuge standen wurde, daß dies auf Wunsch weltlicher, faschistisch gesinnter Kreise geschehe. Südtirol ist vom Josephinismus befreit, und darum konnte es in demselben Dorfe geschehen, daß bei Gelegenheit

10
Giornali e riviste
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1947/06_03_1947/TI_BA_ZE_1947_03_06_1_object_8384395.png
Pagina 1 di 8
Data: 06.03.1947
Descrizione fisica: 8
politischen Vertretung des Landes noch keineswegs erschöpft. Aus verschiede- Pressestimmen und Berichten aus Südtirol erfaßen wir immer wieder über die großen Schwierigkeiten des Landes. Authentischen Berich ten z -folge verstärkt sich ständig die Zuwan derung aus Italien in das Südtiroler Ge biet, besonders in die Stadt Bozen. Die Südtiroler Zeitung „Dolomiten" berichtet, das; erst kürzlich wieder 6000 Italiener die Aus- enthaltsbewilligung erhalten haben. Die Bozner Präfektur gibt

für die Bevölkeruugs- schicht in Südtirol nach sich ziehen wird, kann jeder leicht ermessen. Den Italienern wird da durch Gelegenheit gegeben, aus rein demokrati schem Wege mit dem „Mittel der Stimmenmehr heit" ihr Ziel zu erreichen und so das Land lang sam immer mehr zu italianisieren. In diesem Zu sammenhang mag der Plan eines Stausees im Gebiet von Neschen und Graun ebenfalls von großer Bedeutung für das dortige deutsche Sred- lungsgebiet werden. Die Elektrizitätswerks die den Strom bis nach Unteritalien Mern

, vermehren sich, aber die e i n h e i urLHch e Bevölkerung muß schwinden. Mer- dings soll nach jüngsten Berichten dieser Plan in folge geologischer Schwierigkeiten nicht Zustande kommen. Demgegenüber aber müssen wir leider feststel len. daß Südtirol von unserer Seite so zieml-ich allein gelassen wird. Trotz aller Versuche ist es noch nicht gelungen, eine wirklich kulturelle Ver bindung zu erzielen. Nach wie vor steht Südtirol mit so vielen Problemen allein und ohne Rück halt. Das Problem der Schule

in Südtirol muß von drinnen aus allein gelöst werden, ohne von Nordtirol unterstützt zu werden. Der große Leh rermangel in Dorf und Stadt kann kaum die Grundlage für eine wirklich befriedigende Ar beit bilden. In gleicher Weise ist es noch nie zu stande gekommen, daß zwischen Nord und Süd ein fruchtbringender Zeitungs- und Buchaustaufch erreicht werden konnte. Andererseits aber müssen wir anerkennen» wie vorbildlich das Verlagswesen in SÄrürol im letzten Jahre gearbeitet hat. Eine Reihet Mm wertvollen

so starke Entfremdung Mü schen Nord und Süd kann nur durch eine Matz- zügige und verständnisvolle ZusorM- menarbeit auf kulturellem und auch wirtschaftlichem Gebiet überbrückt wer den. Der Plan einer sogenannten „Schlern- g e m e i n s ch a f t" in Nordtirol mit der Erfül lung kultureller Zwecke und Aufgaben wäre eine dringende Forderung, der Zeit. Es besteht kein Zweifel, daß Südtirol verkümmern wird, wenn es allein stehen muß. Was seht in Sü-tirol vor? Seitdem der Vorhang hinter dem Trauerspiel

11
Giornali e riviste
Der Südtiroler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DERSU/1932/01_02_1932/DERSU_1932_02_01_4_object_7915594.png
Pagina 4 di 8
Data: 01.02.1932
Descrizione fisica: 8
werden. 4. Die Aufklärungsarbeit über die Zustände in Südtirol ist auch heute notwendig. Wer schweigt» stimmt zu. Solange deutschen Kindern in Südtirol die Sprache ihrer Väter zu lesen und zu schreiben verwehrt wird, mutz dieser Zwang an deutschem Volkstum ganz laut und deutlich gebrandmarkt werden. Das von Italien gewünschte Schweigen zu dieser Sache würde auch die Gefahr des Unter ganges der Südtirolerfrage als europäisches Pro blem bedeuten. Mit diesen Leitsätzen glauben wir die, Klarstellung dar über abschließen

zu können, um was es uns in der Aus einandersetzung mit den Nationalsozialisten gegangen ist. Zwischen Deutschland und Italien steht Südtirol. das sei das „ceterum censeo", das allen unseren Freunden nicht eindringlich genug stets zugerufen werden soll. Wir wollen darauf vertrauen, daß die Freunde Tirols in der nationalsozialistischen Partei das Trennende beiseite schaffen, auf daß nur mehr Has Gemeinsame übrig bleibe». Kennst -« -as Land...? Ottsgritp-e Boze« der R.S.D.A.P. Am 21.. d. M. hat sich in Bozen eine Ortsgruppe der N.S.D

auf unseren Leitartikel und können derlei Verbrüderungsfeste nur mit großer Bitterkeit registrieren. Wenn sich im deutsch-polnischen Gebiete oder im Elsaß solche Dinge ereignen würden, so möchte die dortige deutsche! Bevölkerung dies sicher auch nicht schweigend hinnehmen. Kein deutscher Film in Südtirol. Als vor einiger Zeit in Innsbruck der Trenkerfilm „Berge in Flammen" lies, da konnte man die Wahr nehmung machen, daß eine Reihe von Südtirolern ihre Anwesenheit benützten, um diesen Heimatfilm anzusehen

. In Südrirol darf dieser Film natürlich nicht gezeigt werden, da Italien ja sogar in Jugoslawien amtliche Vorstellungen dagegen erhob, weil das Publikum die italienischen Sol daten im Filme verhöhnte. Das Kapitel Frlm ist für Südtirol ein recht trauriges: man kann nur Filme mit italienischer Beschriftung sehen, trotzdem diese Texte vom Großteil der Zuschauer nicht verstanden werden. Der Film „Stürme über den Mont Blanc" lief kürz lich mit englischem Texte, da man den deutschen Text nicht zuließ

und ein italienischer offenbar nicht vorhanden ist. Wenn man bedenkt, daß in Paris der Film „Der blaue Engel" in der deutschen Fassung laufen konnte, so ist es bedauerlich, daß im deutschen Südtirol kein deutscher Film gezeigt werden darf. Verbotene deutsche Choraufföhrung i« Südtirol. Der Kirchenchor O b e r m a i s plante kürzlich eine Ausführung des Chorwerkes über Schillers „Lied von der Glocke". Diese Aufführung wurde von den Meraner Be- Hörden untersagt, weil der Text in deutscher Sprache ge halten

12
Giornali e riviste
Der Südtiroler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DERSU/1927/15_12_1927/DERSU_1927_12_15_6_object_7914897.png
Pagina 6 di 6
Data: 15.12.1927
Descrizione fisica: 6
das gewußt, so wäre er nicht ins Ausland geflohen, sondern hätte seinen Aufenthalt in Prissian genommen." Der Faschismus hat insbesondere in den Bauernge meinden mit seiner „Erziehung" wenig Glück. Was nicht unter drakonische Strafe gestellt und von den Carabi nieri mit Gewalt ourchgeführt wird, das will halt nicht gehen. Anscheinend sind die „germanisierten Italiener" in Südtirol doch- konservativ! Welsche „Grundablösung." In der Nähe von Jnnichen wurden die Besitzer der an der Straße gelegenen

und Staat durchgeführt, so daß dem Amts bürgermeister die Führung der Matriken (Zivilstandes listen), die im Snrne der Sprachenverordnung des Jah res 1023 italienisch geführt werden, obliegt. Die staat lichen Behörden haben demnach keinerlei Berechtigung auf die Sprache, in der rein katholische und private Auf zeichnungen verfaßt werden, irgend einen Einfluß aus zuüben, geschweige denn, irgendwelche Borschriften zu er lassen. Der deutsche Klerus in Südtirol wird jedenfalls solchen Akten faschistischer

Anmaßung die gebührende Ant wort nicht schuldig bleiben. [ Rheinlandsgruß an Südtirol. An den Kirchentoren von Brixen und Umgebung war in den letzten Tagen folgender Gruß der Rheinländer an Südtirol angeschlagen. > , ! Brüder! Zum neunten Male fährt sich der Tag der Schmach. Ein Dornenkranz umflicht unser Herz, wenn wir an Dich denken, Deutsch-Südtirol! Lauter denn je dringen die Qualen Deiner .Knechtschaft an unser Ohr. Wir füh len mit Dir, Dein Leid ist das unsere. Berzlage nicht, Tu leidgekröntes

Land! Bald wird auch Dir Erlösung kommen! Erlösung und Rache. Du Volk in Not! LH Dich nicht niederziehen. Siehe, es kommt der Tag, wo Du stolzerhobenen Hauptes an Deinen Feinden vorüber ziehen wirst. Darum sei stolz ! LH Deinen Kindern das Heiligste nicht rauben, die Muttersprache, den Väterchauben und die Heimatliebe! Tu wirst einst ihren Dank ernten, lind Du deutsches Mädchen von Südtirol, laß Dir den Kranz nicht rauben von fremder Hand! Denn festen Micks und gerade wollen wir uns begrüßen

und also für die ethnographische Wiedergesundung einer historisch und geographisch durchaus italienischen Gegend zu ver vielfachen. Es gehört bekanntlich zum Programme Dolomei, Deutsch-Südtirol mit italienischen Familien zu bevöl kern; denn nur dadurch kann die Gefchichtslüge von der „italienischen Erde" Ausländern halbwegs glaubhaft ge macht werden. Trotzdem wird auch diese Politik genau so Schiftbruch leiden, wie die ganze faschistische Politik in Südtirol nichts anderes bisher erreichen konnte, als eine völlige Ablehnung

13
Giornali e riviste
Der Südtiroler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DERSU/1928/01_03_1928/DERSU_1928_03_01_9_object_7914938.png
Pagina 9 di 14
Data: 01.03.1928
Descrizione fisica: 14
Zustimmung.) An der Wurzel getroffen wurde das Südtiroler Deutschtum durch den Schulerlaß vom Jahre 1923, wornach in kürzester Frist alle Schulen nur mehr die italienische Sprache gebrauchen dürsten. Eine Sache zeigt uns das ganz Ungeheuerliche dieser Maß nahme besonders drastisch auf: Italien läßt gegenüber Afrikanern in Tripolis mehr Freiheit walten als ge genüber dem deutschen Kulturvolk in Südtirol. (Leb hafte Hört-Rufe.) Ein königliches Dekret von 1924 ver kündet, daß auf Grund der Verfügungen

beizubringen, son dern aus diesen nationalgesinnte Italiener zu machen." Diesem Bekenntnis von furchtbar schwerwiegender Tragweite halte ich das Versprechen entgegen, das der Militärgouverneur über Südtirol, der Komman dant der Besatzung in einer Proklamation den Deut schen Südtirols gegeben hat: „Die Gemeinden deut scher Mundart", schreibt er, „werden deutsche Volks schulen haben können und allen bereits bestehenden privaten und konfessionellen Schulen wird freie Hand gelassen werden, die deutsche

, daß Südtirol am wenigsten Analphabeten im 'nzen Königreich, nämlich nur zwei Prozent, aufweist. Tl ü ist gesagt, daß das frühere Schulwesen in Süd tirol gut war. Das alte Oesterreich hat gegen über den Italienern in Südtirol die größte Libe ralität an den Tag gelegt. Der deutsche Landesteil hat schwere Geldopfer gebracht, um dem italienischen Landesteil eine Fortschrittsschule zu ermöglichen (leb hafte Zustimmung). Die Italienische Verwaltungs sprache, die italienische Unterrichtssprache, die italie nische

können (Zustimmung). Und kommt als Schlußstein der Maßnahmen, um die deutsche Sprache tödlich zu treffen, noch die Verfügung, daß der Religionsunterricht m deutscher Sprache nicht mehr gestattet sein soll. Diese Verfügung wurde sicher nicht erlassen, um an erster Stelle die Religion zu treffen, sondern um die deutsche Sprache und die deutschen Priester in Südtirol zu treffen (lebhafter Beifall rechts). Ich darf hier fest stellen, daß es das Erlebnis dieser Unterdrückung war und daß die bisherigen Gegner

Minderheitenschutz nicht besteht, ihren Min derheiten gegenüber wenigstens denselben Grad von Gerechtigkeit und Toleranz geben sollen, wie er in den Minderheitsschutzverträgen stipuliert ist. Daß das In teresse der Weltöffentlichkeit für Südtirol sehr rege ist, beweisen sechs im „Manchester Guardian" erschie nene Artikel, beweist der Umstand, daß bald da, bald dort in der Presse des Auslandes die Südtirolerfrage aufgerollt wird und daß hervorragende Männer aller Nationen aus die fürchterlichen Zustände

14
Giornali e riviste
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1919/26_10_1919/TIRVO_1919_10_26_5_object_7620774.png
Pagina 5 di 16
Data: 26.10.1919
Descrizione fisica: 16
ten eine Denkschrift, die u. a. folgende Forde rungen der Gemeinden des politischen Bezirkes Meran enthielt: 1. Vollständige Autonomie im ganzen Deutsch-Südtirol, deutsche Amtssprache, Beibehaltung deutscher Beamter, Ortsnamen, Schulen, Entfernung der italienischen Schulen aus rein deutschen Gebieten, Befreiung vom Mi litärdienste und Beibehaltung des Namens „Deutsch-Südtirol". 2. Sofortige Regelung der Valuta, und zwar eine Krone gleich einer Lire, Anerkennung der österreichischen Kriegsanleihe

und anderer Wertpapiere, gerechte Regelung der ^Steuern und nachträgliche Einwechslung der im besetzten Gebiete noch vorhandenen ungestempel ten Kronennoten. 3. Verkehrserleichterungen für Export und Import zwischen Nord- und Deutsch-Südtirol, Aufhebung der Zölle für landwirtschaftliche Produkte und freier Reise verkehr über den Brenner. 4. Aufrewterhaltung des Vogelschutz gesetzes für Deutsch-Südtirol. 5. Rückbeförderung aller in Deutsch-Südtirol zu ständiger Kriegsgefangener, Einführung deutsch sprechender

Gendarmen an Stelle der Carabi- nieri und deutscher Amtsblätter für Deutsch- Südtirol. Generalkommissär Credaro sagte im allge meinen die Erfüllung der Forderungen zu, so weit dies in seiner Macht stehe. Hierauf brachten die Vertreter der Stadt Meran und jene der Kurvorstehung ihre Wünsche vor. die hauptsäck- lich eine Besserung desFremdenverkehrs und Sa nierung städtischer Anstalten in Meran bezweck ten. Auch in dieser Beziehung versprach Credaro Entgegenkommen und weitestmögliche Unter stützung

. Wer auch diese unzeitgemäße Zu mutung verweigerten die Vorsteher. Die intri gante Haltung des Zivilkommissärs bildete den Inhalt eines flammenden Protestes im Namen der Gemeindevertreter bei Credaro. Dr.Jnner- .Hofer erwähnte, daß eine solche Bevormundung sich Tiroler nicht gefallen lassen, Credaro werde gebeten, solche Uebergriffe untergeordneter Or gane in Zukunft zu verhindern. Der Friedenrvettrag und die IuWMg- keitsfrage irr Südtirol. Die „Meraner Zeitung" wendet sich in einem Ar tikel

, aus vder die Zeit der Gefangenschaft ersichtlich ist, mitbringen! Ausfuhr von Möbeln für BerufsmMlärperfonen aus Tüdtirol. Der Landesverband der d.-ö. Militärgagisten ersucht uns um Aufnahme nachstehender Mitteilung: Die mit dem kgl. 6. ital. Div.-Komando gepflogenen 23er*, Handlungen haben bezüglich der Ausfuhr von Möbeln folgendes Ergebnis gezeitigt: Jede Berufsmilitärperfon, welche vor dem Kriege in Südtirol garnifomerte, hat

15
Giornali e riviste
Der Südtiroler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DERSU/1923/17_12_1923/DERSU_1923_12_17_1_object_7914361.png
Pagina 1 di 4
Data: 17.12.1923
Descrizione fisica: 4
Mitteilungen für Freunde Südtirols. Bezugspreise für das 1. Vierteljahr 1924. Für Österreich 5000 K, Deutschland 5000 K, Tschechoslowakei 4 c K, Ungarn 3000 ung. K } Jugoslawen 12 Dinar, Polen 7000 öst. K, Schweiz 1 Frc., Dänemark 1 dän. K, Holland y 2 Gulden, für die übrigen europ. Staaten 1 Schweizer Frc., für Amerika ganzjährig 1 Dollar. Erscheint am 1. und 13. jeden Monats. 1000 K. Unsere Anschriften: Redaktion des Blattes „Südtirol" in Innsbruck. — Verwaltung des Blattes „Südtirol

schweigen. Seine Zunge ist vom Knebel gebunden. Seine Presse, seine Abgeord neten, seine Führer dürfen nur stöhnen, aber nicht reden. Wer die Anordnungen der faschistischen Regierung nicht gut findet, läuft Gefahr, Leben und Eigentum zu ver lieren. Wo es kein Recht gibt, hat die Sicherheit des Da seins aufgehört. Wo die Spitzel zu den vorzüglichsten Behelfen der Staatsgewalt zählen, wird selbst das harm loseste Wort verhängnisvoll. So muß Südtirol schweigen! Wir aber müssen reden! Wir, die Freunde Süd

tirols im freien Lande. Wir wollen verkünden, daß die Ausrottung der Deutschen in Südtirol eine inter- nationale Schande ist. Hoffen wir, daß es noch Menschen von Rang und Anseyen gibt, die darüber er röten können und die in sich die Pflicht fühlen, das ge quälte Volk Südtirols von der Folter zu reißen. Diese Aufgabe, Südtirol nicht verstummen zu lassen und die Welt von seinem heldenhaften Leiden zu unter richten, steht vor uns allen, die wir unsere Brüder lieben und das Recht achten

. — Die Verordnung, daß alle Gasthaus- und Ge werbefirmen zweisprachig seien, ist schon an sich hart und ungerecht; die Carabinieri in einem Seitentale des Pustertales taten aber noch ein übriges und v e r f e h m- ten die deutschen Sprüchlein an den Bauernhäusern und die Inschriften auf den Marterln. — An einem größeren Orte von Südtirol wurde am 4. November, dem Tage der Gefangennahme unserer braven Fronttruppen und des Einmarsches der Italiener, die Musikkapelle unter Drohungen ge zwungen, auf dem Dorfplatze

zum erstenmale bei uns klar hervor getreten. Damals hatten wir Giolitti, den friedliebenden Staatsmann, wir hatten zum Statthalter Luigi Credaro, den aalglatten Italiener, der Südtirol gern auf glimpf liche Weise verwelscht hätte. Credaro hatte die Bozner Messe seines besonderen Schutzes versichert, denn diese Messe und der damit verbundene Trachtenzug verfolgten seiner Ansicht nach den Zweck, der Hauptstadt des deut-- scheu Südtirol zu beweisen, daß es sich auch unter der neuen Herrschaft leben lasse

16
Giornali e riviste
Der Südtiroler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DERSU/1936/01_12_1936/DERSU_1936_12_01_8_object_7916299.png
Pagina 8 di 10
Data: 01.12.1936
Descrizione fisica: 10
- ges, dem rechtsseitigen Eckpfeiler der Salurner Klause wird auf bestem Kulturboden ein Flugplatz oder ein Muni- lionsdepot der Militärverwaltung errichtet. Die Arbeiten werden von Arbeitern, die aus den alten Provinzen nach Südtirol gebracht worden sind, unter Aufsicht der Militär behörde durch,geführt. Wieder ein deutscher Hof in italienischem Besitz. In Mar- greid wurde kürzlich ein bisher in deutschen Händen befind licher Weinhof von einem Italiener angekauft, ebenso in Goldrain im Vinschgau

, aber gezwungen einen kleinen Beitrag geben, der jedoch eine deutliche Sprache spricht. Deutscher Privatunterricht in Südtirol streng bestraft. # Durch mehrere Blätter ging letzthin die Nachricht, der' deutsche Privatunterricht sei in Südtirol zwar formell streng verboten, würde aber stillschweigend geduldet. Diese Nach richt ist irrig: tatsächlich wird jeder deutsche Hausunter richt von den Behörden nach wie vor verfolgt und es wer-- den die ausübenden Lehrkräfte strenge bestraft. Die im Mai 1934 erschienene

wird. Ausländer dürfen in Südtirol nach Mitternacht nicht auf der Straße sein. Der Lienzer Orgelbauer Cardos war am 7. Nov. in Rein, wo er die dortige Orgel zu reparieren hatte Da mittlerweile Schnee gefallen war, mußte er den Weg von Rein nach, Sand zu Fuß machen und konnte sein Motorrad nicht benützen. Dabei geriet er in die Nacht und war erst um Mitternacht in Sand. Dort wurde er von zwei Carabinieri aufgehalten und mußte sich ausweisen. Da seine Papiere in Oronung waren, dachte er bald zu Bett zu kommen

ist. Am besten eignet sich hiefür ein Buch. Bücher sind mehr als Freunde und Grenzlandbücher besonders ver mitteln den einzelnen ein Spiegelbild kämpfenden Volks tums an einer bedrohten deutschen Grenze. Dort schimmern die Tiefen des Deutschtums besonders klar und rein und. der Kampf gibt ein reines Bild echten deutschen Wesens und des deutschen Menschen im Grenzland überhaupt. Dies gilt für Südtirol besonders. Und in allen Büchern die über dieses schöne, unglückliche Land handeln, klingt hinter allen Dingen

in Südtirol fühlen, Karl Springenschmid, der bekannte alpine Schriftsteller, hat uns im Herbste ein Buch geschenkt, „Saat in der Nacht" Berglandverlag Salzburg, in dem das Schicksal eines Süd tiroler Bauern in der packenden kurzen Art, wie sie Sprin- schmid liebt, geschildert ist. Allerdings bricht die Handlung kurz nach dem Weltkrieg, den der Bauer in tapferster Weise an der Front mitgemacht hat, ab und der Sproß des alten Bauerngeschlechtes ersieht seine Aufgabe auf seiner Scholle zu bleiben

17
Giornali e riviste
Der Südtiroler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DERSU/1927/01_07_1927/DERSU_1927_07_01_2_object_7914825.png
Pagina 2 di 6
Data: 01.07.1927
Descrizione fisica: 6
an der Südtirolerfrage sich nicht bloß bei den Engländern und Holländern, sondern auch bei den an deren Vertretern offensichtlich, chm Ausdrucke brachte, ist für Südtirol ein nicht Zu unterschätzender Gewinn, wo bei es nichts ausmach,t, daß eine Entschließung bis chm Oktober Mrückgestellt wurde, um auch den Südtiroler vertretern, denen Italien diesmal keine Reisepässe ge geben hatte, Gelegenheit Zur Stellungnahme zu bieten. Eine nochmalige Aufrollung der Frage unter gleichtzjeiti- ger Besprechung der slawischen

Minderheitenfrage in Italien ist ein größerer Vorteil als die sofortige An nahme der Entschließung, die von der Holländerin Ma dame Bakker van Bosse, welche sich! in ganz! ausnehmend warmer Weise für Südtirol einsetzte, eingebracht worden war. Genau wie auch/ im Vorjahre Mussolini auf die Rede des bayrischen Ministerpräsidenten mit einer Kciegs- rede antwortete, so ließ er auch, diesmal auf eine ähnli che Rede nicht warten. Mussolini, der noch am 1|1. September 1919 in seinem Blatte, dem „Popolo D'Jtalia

" über die Be handlung der Deutschen in Südtirol schrieb: „Was die 150.000 Deutschen betrifft, die italienische Unter tanen geworden sind, so gehöre ich nicht zu jenen, die einen deutschen Jrredentismus fürchten; es besteht in dieser Richtung keine Gefahr, wenn Italien in dem Gebiete des Alto Adige eine aufrichtige und gesetzliche; demokratische Politik treiben wird. Von der Presse und vom Parlament muß den Deutschen des Alto Adige, die heute politisch Italiener sinö, fortan gesagt werden, daß Italien

fälschungen aufwartete, sei nebenbei erwähnt; es würde zu weit führen, darauf in diesem kurzen Berichte ein-- zugehen. Wenn auch der Diktator Italiens bei seinem Volke nach, dieser Rede bejubelt, ja die Rede selbst als dantesk bezeichnet worden ist, so war der Eindruck im Auslande keineswegs für Italien erfreulich. Das un- unterbroch>ene Säbelrasseln macht, wenn man es auch keineswegs so ernst nimmt, doch allmählich nervös. Die durch die Berlinertagung erzeugte gehobene Stimmung in Südtirol aber konnte

die neue Mussolinirede nicht allzusehr beeinträchtigen. r Auf diese Rede Mussolinis folgte eine ähnliche Re de des Unterrichtsnnnisters Fetzele im römischen Senate, welche die Bestrebungen der Unterrichtsverwaltung mit teilte, die in Südtirol niemals ganz verlorene „Jtaliani- tät" wieder neu zu beleben. Der Mann rühmte sich,, daß von de;n drei früher in Bozen bestandenen .deutschen Mittelschulen heute keine einzige mehr aufrecht erhal ten sei. Diese Rede wurde in der Schweizerpresse unter der Chiffre

18
Giornali e riviste
Der Südtiroler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DERSU/1926/15_02_1926/DERSU_1926_02_15_7_object_7914610.png
Pagina 7 di 8
Data: 15.02.1926
Descrizione fisica: 8
S üdtirol Fslge 4, Seite ? Znvsrruck. 15. Februar 1926 italienischen freien Berufen Wohnungen beschafft werden und deren Familien Nachkommen können. 14. Man muß möglichst viele Truppen nach Südtirol legen, um dadurch das feindliche Element zugunsten Italiens zu beeinflussen. 15. Das Ansehen, das Mussolini bei den Deutschen genießt (?), muß zugunsten des Faschismus und der Jtalia- msierung ausgeschlachtet werden. 16. Die Gehälter der italienischen Beamten in Bozen, die wahre Opfer

der Wohnungsnot und der Teuerung sind, müssen stärker aufgebessert werden. 17. Endlich muß man andere geeignete Einrichtungen für die Stunden nach der Arbeit, wie Volksbibliotheken schaffen, sowie Knabenkollegien mit besonderen Privilegien für die militärische Ausbildung. In eigener Sache. Unser Llatt hat für veutschlanä ein poMchek- Konto errichtet: Ober- stuäienrat I)r. Hans JobTt, München, Konto Dr. 22.887. Gewalt. Die Welschen haben aus dem schönen Südtirol wirklich ein Jammertal gemacht

am Dachboden. Merk würdigerweise fand sich dort, ohne daß Direktor Nicoluffi etwas wußte, ein Gewehr und ein Patronengürtel. Der alte Schulmann wurde darauf wie ein Schwerverbrecher in Ketten gelegt und begleitet von einer „Ehrengarde" von Carabinieri und 12 Faschisten nach Bozen in den Kerker gebracht. In ohnmächtiger Wut ballen seine Mit bürger die Faust in der Tasche. Wie lange noch??? Kennst du das Karid - - -? verbot der deutschen Stationsnamen. Bisher war es bekanntlich in Südtirol gestattet

-Gefetzes auch aufSüdtiroler. Wie uns aus Südtirol gemeldet wird, sollen die Strafbestimmungen des Emigrantengesetzes auch auf Süd tiroler angewendet werden, die italienische Staatsbürger sind und die sich wegen „Vergehen gegen den Staat" (worunter auch die Entziehung von der Militärpflicht fällt) in das Ausland geflüchtet haben. Der „Piccolo Posto" bemerkt, daß sich in Innsbruck „einige dieser Herren, die Italien verleumden, aufhalten und daß es jetzt Zeit wäre, ihr Vermögen und ihren Besitz

dem sein wie immer, jedenfalls ist nun alles so gekom men, wie man es zufolge der Hetze erwarten mußte. Am 21. Jänner wurde die Gemeindevertretung aufgelöst und der obgenannte Faschist Alfred Pollo, ein Spezialfreund Barbesinos, zum Päfekturskommiffär von Kaltern ernannt. Also wieder eine der größten und reichsten Gemeinden des armen, gequälten Südtirol in Faschistenhänden! Be merkenswert ist dabei noch besonders, daß gerade Kaltern eine der wenigen Gemeinden gewesen wäre, die durch das demnächst zu erwartende

19
Giornali e riviste
Der Südtiroler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DERSU/1928/15_01_1928/DERSU_1928_01_15_5_object_7914912.png
Pagina 5 di 6
Data: 15.01.1928
Descrizione fisica: 6
„addio" sagen. Ob ein Missionär bei den wildesten und unkultivier testen Völkern etwas ähnliches zu berichten wüßte? . . . * Vom Gericht in Bruneck wurde der Bauer Franz Piff- rader aus St. Georgen zu 300 Lire Geldstrafe verurteilt. Sein Kind, ein Schüler der ersten Volksschulklasse, hatte, was ja begreiflich genug ist, eine italienische Aufgabe nicht richtig gemacht und mußte nach dem bei den italienischen Lehrern und Lehrerinnen in Südtirol beliebten System in der Schule Zurückbleiben. Der Mann sah

im Pustertal) wird uns geschrieben, daß unter den Vertrauensleuten eine Prophe zeiung zirkuliert, die sagt, daß Südtirol im Jahre 1928 von Italien abgetrennt werden wird. Aehnliche Prophe zeiungen, die nur die Schwachköpfe und die Ignoranten glauben können, sind auch in Auer und in Sarnthein Herrn Cäcil Sprigge, Redakteur des „Manchester Guar dian" erzählt worden, der als uninteressierter Zeuge uns die Sache persönlich berichtet hat. An Stelle dieser Prophezeiung des verstorbenen De kans Stemberger

. Anfangs hieß es, Dr. Horrer bekommt 7—8 Jahre Verbannung, dann drei Monat, später sagte man, nur zwei Monat. Tatsache ist nun, daß Herr Dr. Horrer vor einigen Tagen wieder in Laas eingetroffen ist. Alle die Mären von Verbannungen uff. sprengt ein gewisser H. Wie denhofer, Gemeindediener in Laas, aus, um das Volk zu schrecken und einzuschüchtern. Dieser saubere Herr ist gebürtig aus Kärnten und dort zuständig. Er kam nach Südtirol, trat dem Faschismus bei, war als Spitzl in Schlanders, dann in Mals

dreier Monate in Laas vorgefallen find. Die wirtschaftliche Notlage Südtirols. Wie aus Serfaus berichtet wird, hatten sich kürzlich zwölf Südtiroler Bauern aus dem oberen Vinschgau in das Oberinntal auf die Suche nach verkäuflichen Höfen begeben, unter ihnen auch der Bruder des Pfarrers. Sie alle erklärten übereinstimmend, daß in vier Jahren der deutsche Bauernstand in Südtirol vollkommen zugrunde gerichtet sein würde. Einerseits Enteignung, auf der an deren Seite die Ueberlastung mit Steuern

und Abgaben würden die deutschen Bauern in Südtirol zwingen, ihr väterliches Erbe preiszugeben und aus ihrem Heimatlantde auszuwandern. Ein Bauer erzählte, er habe in einer Bank ein Sparguthaben von 54.000 Lire besessen, heute sei er der Kasse 18.000 Lire schuldig Es sei von der italienischen Regierung eine möglichst geradlinige Autostraße geplant, die nicht nur die schönsten Güter zerreiße, sondern auch die Niederreißung von Ge bäude:: und Häusern bedinge. T:e vom Staate bewilligten Entschädigungen

20
Giornali e riviste
Der Südtiroler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DERSU/1924/01_04_1924/DERSU_1924_04_01_2_object_7914390.png
Pagina 2 di 4
Data: 01.04.1924
Descrizione fisica: 4
in Südtirol kennt, der weiß, was „freiwillige Spenden" in diesem Falle heißt. So kam es, daß ziemlich viele Kaufleute notgedrungen Spenden her gaben, weil sie wohl oder übel mußten. Einige Kaufleute wehrten sich gegen diese Zumutung. Die Faschisten gingen sie im Grunde genommen ja gar nichts an. Und ein Kauf mann in Bruneck, der auch eine Tabaktrafik hatte, sagte direkt, daß er für die faschistische Partei kein Geld habe. Die Folge? Am nächsten Tage wurde ihm die Tabaktrafik ent- , zogen

. Ein anderes Beispiel: Viele Gastwirte stehen gegen wärtig in ziemlichen Existenzsorgen wegen der Entziehung des Branntweinausschankes. Da nun die Wahlen kommen, so macht man vielfach die Erhaltung der Lizenz zum Brannt weinausschank von der Unterstützung der faschistischen Wahl propaganda abhängig oder auch direkt von der Abgabe der Stimmen für die Faschisten. Südlirol Ist deutsch. Mn Merk* fftv Kesrrcher Südtirol* Die „deutschösterreichische Tageszeitung" in Wien ver öffentlichte vor einiger Zeit

einen interessanten Artikel über die Ausrottung des Deutschtums in Südtirol. Wir heben daraus einige Stellen hervor, die uns deshalb von besonderem Werte scheinen, weil sie zeigen, wie notwendig die Aufklärung des Auslands über die Lage in Südtirol ist. Der Verfasser erzählt: „In den Händen eines deutschsprechenden Italieners sah ich einen in Deutschland erschienenen „Führer durch Südtirol". Dieser enthielt ungefähr folgende Stellen: „Wenn wir vom Brenner in das Tal von Bressanone (Brixen) und Chiusa (Klausen

) und den etwaigen Rückstand gefälligst rrnrgehend einzuzahlen, damit in der weiteren Zustellung des Blattes keine Unterbrechung ^einzutreten braucht. Überzahlungen zur Förderung des Blattes werden dankend angenommen. Die geehrten Bezieher im Auslande wollen die am Kopfe des Blattes ersichtliche Abonnementsgebühr in der Währung des betreffenden Landes mittels Briefes ge fälligst einsenden. Innsbruck (Tirol) Die Verwaltung des Postfach Nr. 116. Blattes „Südtirol". Beim Fahrkartenlösen in den verschiedenen

Stationen Südtirols hört man oft deutsche Reisende in einem miserablen Italienisch ihre Fahrkarten lösen. Sie sind dann sehr erstaunt, wenn ihnen der Kassier in echtem Pustertaler oder Vintschgauer Dialekt antwortet. Überhaupt bemühen sich die deutschen Reisenden sehr, in Südtirol zu zeigen, wie viel Italienisch sie können. In Bozen sind ja wirklich die meisten Hotels, Gasthäuser und Geschäfte deutsch, wenn sie auch mitunter italienische Namen haben. Es wirkt nun geradezu grotesk, wenn man beobachten

21