. —o— Bis jetzt ist dies in Südtirol nicht geschehen. In den alten Provinzen des Reiches ist die gesamte mit den Richtlinien des Regimes nicht in Einklang stehende Presse unter- iitikft und aus zuverlässigen Erklärungen Augusto Turatis <Ge- Mlsekretär der faschistischen Parteileitung in Roms geht tzervor, daß auch noch die Identitätskarte noch in vollem Um- mge gilt. Hier läßt man Blätter wie die „Dolomiten" und den Hlksboten" weiter bestehen, die sich bemühen, ihr tirolisches Sepräge nach Möglichkeit zu verschleiern
und zu verbergen. In anderen Provinzen würde man Priester, wie den Pfarrer M Kollmann, zum mindesten unverzüglich enthoben haben, und Ä werden sie nicht einmal verwarnt; in anderen Provinzen gibt s ehemalige Präsidenten des geheimen Rates des Königreiches Men, die heute wohl niemals mehr den Fuß über die Stufe « staatlichen Behörde setzen werden; und hier maßen sich Äe von der Sorte Sternbachs an, den Widerstand in den Ge« «den zu organisieren, und ein armseliges Geschöpf wie Tinzl M Leiter
kaufen, wobei es nur merkwürdig bleibt, daß diese und noch andere Tiere sich gerade Südtirol als beliebtesten ^'enthalt aussuchen. Wenn aber der Verfasser des Artikels glaubt, die faschi- Gewaltmaßnahmen in Südtirol damit rechtfertigen können, daß sie in den alten Provinzen zur Anwendung Äugen, so ist er von einem großen und bedenklichen Irr- befangen. Quod licet Jovi, non licet Bovi oder erst W umgekehrt: Quod licet Bovi, non licet Jovi. Die Unterdrückungsmaßnahmen des faschistischen Regi
- Js in den alten Provinzen sind eine rein innerstaatliche Gelegenheit Italiens. Die Behandlung der Deutschen Ätirols aber als einer fremdnationalen Minderheit ist Angelegenheit, die alle jene Auslandskreise interessiert, immer interessieren wird, welche überhaupt den Bestand ^Minderheitenfragen zugeben. Gerade der Umstand, daß Men nichts unversucht läßt, um die Erörterung der Süd- Mr Frage vor internationalen Foren zu Hintertreiben, Äer beste Beweis dafür, daß die Südtiroler Frage eben M innerstaatliche