ist. Er stellt uns überdies eine Kopie eines an Unterrichtsminister Doktor Rintelen gerichteten Brieses in dieser Angelegenheit zur Verfügung, den wir mit Zustimmung des Verfassers der Oeffentlichkeit übergeben. Sehr geehrter Herr Bundesminister! Während Sie, sehr geehrter Herr Bundesminister, wegen der Verhandlungen über die Creditanstalt im Auslande weilten, wurde hier der Plan der Auflassung der medizinischen Fakultät be kannt. Ich hatte jetzt durch einige Tage Gelegenheit zu beobachten, welche Wirkungen
schon das Bekanntwerden von derartigen „Reformmaßnahmen" bei der Bevölkerung aus zulösen in der Lage ist. Die Kunde, daß die medizinische Fakultät der Universität Innsbruck aufgelassen werde, hat nicht nur in den unmittelbar betroffenen Kreisen, der Lehrer und Hörer, sondern in der ganzen Bevölke rung größte Beunruhigung hervorgerufen. Ich würde aber diesen absurden Plan einer Ersparungsmaßnahme — aus einem anderen Grunde dürfte wohl ein derartiger Plan nicht aufgetaucht fein — kein Wort verlieren
ke n h e a d wurde eine größere Anzahl von Personen, die vor einigen Wochen an den dortigen Arbeitslosendemonstratio nen teilgenommen haben, zu langen Gefängnisstrafen verur teilt. Dabei kam es zu erregten Szenen, als einer der Verur teilten den Richter bedrohte und ankündigte, daß er ihn nach seiner Freilassung erschießen werde. unsere Zahlungsbilanz eine ganz bedeutende Rolle. Wirtschaftliche Gründe können deshalb für den Plan der Auflassung der medizinischen Fakultät — ich kann, wie ge sagt
, an einen solchen Plan nicht glauben, — nicht maßgebend sein, sondern es mußten a n d e r e Erwägungen sein, die einen derartigen Plan haben reifen lassen. Aber auch der zweite P l a n, der in Innsbruck kolpor tiert wird, und der darin gipfeln soll, den Personal st and der medizinischen Fakultät auf j e n e n des Jahres 1914 zu reduzieren, erscheint mir ebenso wirklichkeits fremd zu sein, wie der erstbesprochene. Die medizinische Fakultät Innsbruck hatte im Wintersemester 1913/14 420 Hörer. Die Zahl der Hörer