des KreiSgerichteS inMoz^n Plhert - R i e st e.r, ,in gleicher Eigenschaft zum ÄandeSgericht Innsbruck. Professor Adolf Pichler f. Innsbruck, 16. Nov. Ueber seine Beerdi gung hat Adolf Pichler selbst in eiuer am 24. Dez. 1887 niedergeschriebenen Verfügung folgendes be stimmt: „Wenn ich todt bin, soll der Zustand meiner Brustorgane und nur dieser durch eine Sek tion klargestellt werden. Die Ausbahrung hat auf das Einfachste ohne jeden.Schmuck stattzufinden, Partezettel ' sind nicht' zn drucken, ? in kein Blatt
an Fräulein Mathilde Edle v. Pichler zu Rautenkar gerichtet. Knfstein, 16. Nov. Eine Abordnung des Gemeinderathes wird sich am Leichenbegängniß Adolf PichlerS betheiligen, vom Rathhause weht eine Trauerflagge. Wien, 16. Nov. Alle Blätter bringen eine Biographie des verstorbenen Dichters Adolf v. Pichler und widmen ihm warme Nachrufe, indem sie er klären, die Nochricht von seinem Hinscheiden werde in den Kreisen der Literatursreunde Oesterreichs und Deutschlands mit großer Theilnahme vernommen
werden. Innsbruck, 17. Nov. Gestern Nachmittag fand die dem Wunsche des Verstorbenen gemäß vor genommene Sektion statt. Sie ergab, daß Pichler herzleidend war. — Neben der Bahre PichlerS halten Studenten u. jw. die Mitglieder der Burschen schaften, deutfch-nat. Verbindungen und Corpsin voller Wichs mit gezücktem Schläger die Ehrenwache, immer zwei mit Ablösung in jeder Stunde. Der Zudrang zum Trauergemach ist ein enormer. Kränze, Kon dolenztelegramme und Schreiben laufen fortwährend ein, u. a. daS schon
erwähnte Schreiben der Landes hauptstadt, dann ein Schreiben vom Gemeindeamt Wilten, dem letzten Aufenthaltsorte PichlerS, von der Stadt Kufstein, die in Pichler ihren Ehrenbürger betrauert, von der Grillparzer-Gesellschaft in Wien, deren Ehrenmitglied er war :c. Prof. Schretter nahm vorgestern die TodtenmaSke ab, der Maler Pezzey zeichnete den Todten ab und außerdem wurde durch den Photographen Hesse eine photographische Aufnahme gemacht. — Zur heutigen Leichenfeier, welche so großartig werden dürfte
, wie in Innsbruck vielleicht noch nie eine gesehen, soll von Bozen die Fahne, unter welcher Pichler 1843 an die Tiroler Grenze mit den Akademikern zog, gebracht werden. Innsbruck, 17 Ndv. Die Leichenfeier verlief großartig. In den Straßen brannten schwarz um florte Laternen. Tausende von Menschen bildeten Spalier. Den Zug eröffnete ein Kreuzträger, es folgten der Kranzwagen, ein Geistlicher, der Leichen wagen, beiderseits flankiert von Studeuten in voller Wichs, dann kamen die Leidtragenden, hierauf