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Alpenrosen
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Pagina 2 di 4
Data: 08.07.1916
Descrizione fisica: 4
... weil sie eine deutsche Mutter war! Der rote Philipp. Skizze von Fritz M a ck. (Nachdruck verboten.) Eigentlich hieß er Philipp Merk. Er war kein guter Soldat. Er gewöhnte sich nur schwer an die Ordnung. Seinem bis zur Leidenschaft gesteigerten Drang nach Unab hängigkeit war jeder Zwang verhaßt. Seine leicht erregbare Natur neigte gern zu Ueber- griffen und Gewalttätigkeiten. Unrecht, das er selbst leiden oder auch nur mitansehen mußte, nahm ihm alle Selbstbeherrschung. Bei dieser Veranlagung war es durchaus

nicht verwunderlich, daß der rote Philipp bereits mancherlei auf dem Kerbholze hatte. Aus der Zeit por seinem (Eintritt zum Mi litär erzählte man sich folgende Geschichte: Philipp war von Beruf Schlosser. Er ar beitete dainals in einer Maschinenfabrik. Eines Tages hatte ein Lehrling neben ihnt an der Bohrmaschine zu tun; der war krank Und konnte nicht so, wie er wollte. Der die Aufsicht führende Werkmeister hielt jedoch die Schwäche des Jungen für Faulheit und fuhr ihn wegen seiner Langsamkeit derb an. Ter

Lehrling erwiderte nichts. Und der Werk meister wurde gröber. Philipp mischte sich ein. Nun wandte sich der Meister gegen ihn, hieß ihn den Mund halten und nannte ihn einen Aufwiegler; dem Jungen aber ver setzte er eine Ohrfeige, daß er hintenüber siel. Darauf nahm Philipp eine kurze Eisen stange und schlug sie seinem Beleidiger auf den Kopf. Mit sechs Monaten Gefängnis hatte er diese Tat büßen müssen. Ein ander Mal weilte Philipp .gerade in einer Wirtschaft, als ein Streit aus- brach

. Er war nicht daran beteiligt und wollte sich eben entfernen. Die Polizei nahm ihn aber, trotz seiner Aufklärung, auf die irrtümliche Aussage eines dritten hin, fest. Philipp geriet immer mehr in Wut, leistete Widerstand und richtete schließlich den Be amten übel zu. Auch dieser Vorfall trug ihm eine längere Freiheitsstrafe ein. Diese und noch einige kleinere.Vorstrafen, alle wegen Körperverletzung, bewirkten, das; Philipp in dem Ruf eines rohen, gewalttäti gen Menschen stand. Ta er sich außerdem auch als Soldat

gefaßt, deren Betreten den Soldaten verboten war. Schließlich mußte man ihn auch wegen Wachvergehens bestrafen, nach dem er bei der Torwache einige zu spät heimkehrende Kameraden ungemeldet hatte passieren lassen. Beim Schießen war er der pinzige, der aufs erste Mal nie eine Uebnng erfüllte. Beiin Parademarsch hatte er verschiedene Male das Pech, die Richtung zu verderben und bei der Kompagniebesichtigung war er ebenfalls gufgefallen. Ter .Grimm des Hauptmanns gegen den roten Philipp steigerte

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Dolomiten
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Pagina 7 di 8
Data: 11.10.1926
Descrizione fisica: 8
( 2 . „Bist du 'Advokat?' „Zu dienen, Freund! Ich linde das Geschäft meine» Vaters übernommen.' „O, dann tust du vielleicht imstande mir zu helfen', rief Philipp mit neuermachender Ajoffmtnit. „Ban ganzem Herzen diu ich bereit, wenn es in meiner 'Macht liegt', versicherte Wer ner. der sich im Stillen sagte, das; Philipp für einen Verrückten viel zu vernünftig rede und das; er am Ende ebenso wenig geistes gestört sei wie er, Wenter. „Ich danke dir', sagte Philipp mit schmerz lichem Seufzer

dtt itach Australien gingst.' „Ich bin auch erst seit eiuer Woche wieder in Deutschland. Noch vor acht Tagen ein rei cher Mann, Oskar, und heute fast bettelarm!' Er sagte es mit einem Ausdruck solcher Werzweislung, das; es Werner ins Herz schnitt. Wenn er dem Freunde nur helfen könnte, wie gern wollte er es tun. Sie hatten unterdessen das Büro des jun gen Advokaten erreicht und von dem Ueber- mas; seines Ktnniners erdrückt, sank Philipp in einen Sessel, das Gesicht in die Hände vergrabend

. Mit teilnehmender Gebärde legte Wenter seinen Arm um die Schulter des Unglücklichen und sich zu ihm herabbeugend sagte er ermu tigend: „Nun, erzähle mir alles, Bruderherz, von Anfang an, wie es gekomnten.' „Mein ganzes Vermögen ist hin!' stieß Philipp dumpf hervor. „Sage das nicht! Was gefährdet ist, braucht deshalb noch nicht verloren zu fein.' „Du wirst das nicht behaupten, wenn du meine Geschichte gehört hast,' widersprach Philipp und dann berichtete er dem aufmerk sam zuhörendeu Freund in kurzen Worten

, über seine Unterredung mit Braun, sein Wiedersehen mit der Jugendgeliebten und den schändlichen Betrug des schurkischen Advo katen. der ihm triumphierend entgegengehal ten, das; er, Philipp, weder Zeugen aufbrin gen noch eine Quittung Brauns über den Empfang der Diamanten vorweisen könne. „Ei, ei, alter Junge, wie konntest du — nimm's mir nicht übel! solch ein Esel sein?' unterbrach ihn Werner kopfschüttelnd. „Ich vertraute ihm!' „Pah, wer traut seht noch seinem Näch sten! Du hast dir da eine fatale Geschichte

eingebrockt.' „Ich weis;, ich weis;', murmelte Philipp bedrückt: „ich mar ein Narr, so zu handeln.' Werner strich sich das glattrasierte Kinn und dachte einige Augenblicke nach. „Kennst du nicht jemand', begann er nach einer Weile, „der darum wühle, das; du diese Dia manten in deinem Besitz hattest?' „Drüben in Afrika habe ich genug Zeugen für meinen Fund', erwiderte Philipp, „aber nachher hielt ich es natürlich geheim, das; ich die Diamanten bei mir trug. Das Leben eines Menschen ist dort keinen Heller

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Lienzer Zeitung
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Pagina 20 di 22
Data: 10.03.1906
Descrizione fisica: 22
Benno nickt mehr schweigen. Er hob an: „Ich habe soeben eine liebe Freudenbotschaft empfangen!' „Nun?' blickte Philipp neugierig auf. „Madeleine kehrt zurück! Seht. Herr Philipp, diesen Brief ließ sie mir zukommen!' Dabei reichte er Philipp ein Schreiben, welches nach der Sitte jener Zeit geschlossen gewesen. Philipp schlug es auseinander nud las in schöner Schrift: „Orbisheim, im Juli 1610. Geehrter Herr Oheim! Mit Gegenwärtigem erhoffe ich, Euch froh und gesund zu betreffen! Nachdem

wohl und bleibet gesund, während ich Euch begrüße, lieber Ohm, als Eure getreueste Nichte Madeleine v. Urbach.' „Ein feines Brieflein!' nickte Herr Philipp. „Ja,' entgegnete Herr Benno, „wie das ganze Mädel, so lieb!' „Da bin ich neugierig!' meiute Herr Philipp. „Na, wie ist es heute mit einer Partie?' „Ganz mein Fall!' nickte Herr Blanker; und holte das Schach spiel herbei. Während des Spieles fragte Philipp: „Sagt, Herr Kastellan, was ist der Wolf eigentlich für ein Menfch?' Der Alte blickte

auf: „Wolf? Klug und treu, sage ich! Dazu ist er bereits zwanzig Jahre hier und kennt jeden Winkel im Schlöffe!' „So, so? Geben Sie acht!' „Ha! Ihr sucht mich zu überlisten, Herr Philipp? Aber das ist nicht so leicht!' In der Tat war der alte Herr ein sehr gewandter Spieler, der Philipp im Lause des Nachmittags, obwohl seine Partie schlecht stand, doch den Sieg entriß. Da meinte Philipp: „Bei Euch muß man auch auf alle Kniffe wohl acht geben!' Der Alte lachte: „Ja, ja, lieber Philipp

?' „Na, schaden köuut's nicht! Noch immer allein?' „Habe ja jetzt Gesellschaft! Hier, Herr Philivv von Urgenheim hilft mir die Zeit vertreiben! Macht im Auftrage des gnädigen Herrn Bauuutersuchuugeu!' Herr Genthien machte Philipp eine Verbeugung: „Ihr seid ein Baumensch?' „Jawohl, ich bewundere Euren scharfen Blick!' „Nein,' lachte der Grüne, „das war's nicht, der Wolf hat mir's gesagt!' „Ach so! Ja. es ist so, ich habe das Schloß nachgesehen!' „Und vertreibt Herrn Benno die Langeweile?' „Ja. und gern

Philipp zu und sagte: „Nehmt's nicht übel, Herr Philipp! Der Förster und ich spielen schon fünf Jahre bisweilen des Nachmittags unseren Pikett!' „I, wie werde ich? Ich muß zudem etwas ins Freie hinaus!' Er ging; die beiden anderen aber versenkten sich in ihr Spiel. Acht Tage später war Madeleine noch nicht da. Es war am Donnerstage, an dem sie kommen sollte. — Die Postkutsche mußte an Hoh-Barr vorüber. Drinnen im Fond des Wagens saß Madeleine, ein Mädchen von achtzehn Jahren, mit einem schöne

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Pagina 7 di 8
Data: 25.10.1926
Descrizione fisica: 8
Schicksalstücke. (4. Fortsetning.) Roman von Molloy-Walter. „Welch traurige Eristenz für Sie!' sagte Philipp bedauernd. „Und das alles durch jenen Buben! Sind Sie 'Broun niemals wie der begegnet?' „Niemals. Es ist vielleicht auch besser, wenn ich Um nicht miedersehe. Und doch — es kommen Zeiten, wo die Erinnerung an das (Geschehene zu mächtig wird und mich dem Wahnsinn nahe bringt. Dann zieht es mich unwiderstehlich hierher und spät am Abend, wenn alles still ist, betrete ich dies Haus

mit dem Gedanken, vielleicht Braun begegnen und ihn bitten zu können, mir einen kleinen Teil des Geraubten zurück zugeben.' „Ich verstehe Sie vollkommen,' bemerkte Philipp, der wegen seiner Diamanten den gleichen Gedanken gehabt hatte, „doch ich fürchte, selbst wenn Sie Gelegenheit hätten, ihn zu sehen, würde er Ihrer Bitte kein Ge hör schenken.' „Das glaube ich auch,' gab sie seufzend zu, „er hat leider ein Herz von Stein.' Philipp schwieg: er war eigentlich ent täuscht, denn er hatte gehasst, die Geschichte

hat.' Sie hatte ihm still zugehört, doch auf ihrem Gesicht sah mau, wie mächtig es in ihr arbeitete. Ihre dunklen Augen blitzten und ihr Atem ging rascher, als sie leise, mit bebender Stimme hervorsties;: „Vielleicht kann — ich Ihnen helfen.' Philipp starrte sie verdicht an. „Sie mir helfen?' fragte er zweifelnd. „Wie wäre das möglich?' „Weiberlist geht über Männerschlauheit,' entgegnete sie mit schwachem Lächeln, „und wo der Mann keinen Weg mehr sieht, schlüpft die Frau »och dlirch.' „Wollen Sie Hoffnungen

in mir erwecken, die sich doch nicht erfüllen können?' sagte er noch immer zweifelnd. „Das liegt mir fern,' wehrte sie ab. „Ich meinte nur, das; ich Ihnen vielleicht eine Begegnung mit Braun ermöglichen könnte.' „Wirklich?' rief Philipp aufgeregt. „O, sagen Sie mir wie und wo! Wenn das ginge ' „Ruhig! ruhig!' beschwichtigte sie ihn. „Sagen Sie es mir doch!' drängte er von neuem. „Nicht hier,' flüsterte sie, den Schleier vor ihr Gesichl ziehend. „Jbinmen Sie mir mir!' Sie erhob sich, und ohne Widerrede folgte

Philipp ihr aus die Straße hinaus. 8. Kapitel. Beratungen. Schweigend, jedes seinen Gedanken nach hängend, schritten die Zwei, die der Zufall auf so seltsame Weise zusammengeführt hatte, durch die stillen, menschenleeren Straszen. Es war schon spät und mir wenige Menschen begegneten ihnen, von denen der eine oder andere einen neugierigen Blick auf das Paar warf, sich fragend, in welchem Verhältnis der junge, hübsche Mann wohl zu der ärm lich aussehenden, dichtverschleierten Frauen gestalt stehen möge

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Pagina 2 di 8
Data: 28.02.1902
Descrizione fisica: 8
ee und ein Handtuch, mit dem der Advokat sich das Blut von Gesicht und Kleidung abwusch. „So,' bemerkte Philipp, der ihn ungeduldig beobachtete, „nun schreiben Sie ein volles Geständnis Ihrer Schuld nieder!' Braun ergriff die Feder, aber anstatt zu schreiben, sah er nach denklich .vor sich hin. „Warum zögern Sie?' herrschte Philipp ihn an. „Ich dachte,' stotterte Braun, „wenn ich Ihnen alles wieder gebe, könnten Sie doch füglich auf das Geständnis verzichten und mir diese Demütigung ersparen

.' Seines Sieges gewiß, glaubte Philipp, Großmut üben zu dürfen, obgleich er sich sagte, daß ein solcher Gauner eigentlich keine Gnade verdiene. „Gut, so schreiben Sie vorläufig den Schein für das Bank haus!' befahl er kurz. „Ich mache Ihnen aber durchaus keine Versprechungen, daß ich Sie mit öffentlicher Brandmarkung ver schonen werde.' „O, ich rechne auf Ihren Edelmut. Sie können doch nicht so grausam sein?' bat der Betrüger mit kriechender Unterwürfigkeit. Voll Abscheu wandte sich Philipp ab, und Braun

bequemte sich, endlich folgende Anweisung zu schreiben: Herren Blum u. Co., Hier. Anbei ersuche ich Sie höfl., dem Ueberbringer dieses, Herrn Philipp Erhardt, das Päckchen Diamanten einzuhändigen, welches ich am 27. Sept. bei Ihnen deponierte, da dasselbe alleiniges Eigentum des Herrn Philipp Erhardt ist. Hochachtend 5. Oktober 1392. Robert Braun. Philipp las das Blatt mehrere Male sorgfältig durch, um zu sehen, ob es nicht einen Kniff oder Fehler enthielt, der die Aus lieferung der Steine verhindern

bis an den Hals zu und nahm seinen Hut, während Anna die Thüre vor ihm öffnete. Ohne Gruß verließ er das Zimmer; auf der Schwelle blieb er jedoch zögernd stehen, noch einen letzten Blick voll Haß, Schadenfreude und Verachtung auf die beiden werfend, die den Versuch gewagt, ihm seine Beute abzujagen. Dann verschwand er im Dunkel der Nacht. 13. Kapitel. Einglücklicher Mensch. In ganz Berlin gab es an diesem Abend keinen glücklicheren Menschen als Philipp Erhardt, der immer wieder nach der Stelle griff

, wo der kostbare Schein geborgen lag. Nachdem er seiner Bundesgenossin in fast überschroänglicher Weise gedankt und ihr versprochen hatte, sie wieder zu besuchen, eilte er in sein Hotel zurück, wo er zu seiner freudigen Ueberraschung Doktor Werner vorfand, der auf ihn wartete. Der junge Rechtsanwalt hatte es sich in einem Lehnsessel bequem gemacht, rauchte eine Zigarre und swdierte die neuesten Zeitungsberichte. „Du hier, Oskar?' rief ihm Philipp vergnügt entgegen. „Einen gescheidteren Einfall konntest Du gar

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Pagina 7 di 8
Data: 18.10.1926
Descrizione fisica: 8
, und durch den Schleier ein Paar graste, dunkle Auge» auf ihn richtend, sagte sie leise: „Ihre Ab sicht war eine gute und ich danke Ihnen da für, aber — aber ich habe noch nie — Almosen genommen.' Ihr ernstes, fast schüchternes Wesen rührte ihn und er fragte sich im Stillen, was diese arme Frau wohl in so traurige Verhältnisse gebracht haben mochte. „Es tut mir wirklich leid,' entschuldigte sich Philipp nochmals, „ober ich hatte nur den Wunsch, Ihnen in irgend einer Weise dienlich zu sein.' „Mir kann niemand Helsen

. „Wen?' „stiiien Advokaten.' „Wohl Robert Braun?' ergänzte sie, den Namen kaum hörbar aussprecheud, und sich vorbeugend flüsterte sie in warnendeiu Tone: „Meiden Sie diesen Mann! Lassen Sie sich nicht mit ihm ein, er würde Sie nur betrügen und berauben.' „Leider kommt Ihre Warnung zu spät,' enlgegiiele Philipp seufzend. „Was?' rief sie auffahrend. „Hat er Sie aiich betrogen?' „Um mein ganzes Vermögen!' „Der Elende! Doch warnm zeigen Sie ihn nicht an? Können Sie ihn nicht zwingen, das Geraubte

herauszugeben?' „Schwerlich. Sind Sie mit ihm bekannt'?' „Ich gehöre auch zu feinen Opfern,' ver legte sie düster. „Dann sind wir also Leidensgefährten,' bemerkte Philipp, sie mitleidig betrachtend. „Leidensgefährten — ja, aber nicht in gleichem Maße.' „Wieso?' „Sie sind ein junger Mann in der Voll kraft des Lebens: die ganze Welt steht Ihnen offen und Sie haben wenigstens die Hoff nung, das Verlorene wiederzugewinnen. Ich hingegen bin eine hilflose Frau, ohne Freunde, ohne Mittel

, mit keiner anderen Aussicht für meine alten Tage als das Armenhaus oder — den Flust.' Wie hoffnungslos, wie traurig klangen diese Worte! Ja, die Aermste hatte Recht — ihr Los war doch schrecklicher als das seine. Ein tiefes Mitleid regte sich in Philipps Herz: er fühlte sich eigentümlich zu der Frem den hingezogen und der Umstand, daß sie beide durch den gleichen Schurken ms Un glück gestürzt worden waren, brachte sie rasch einander naher. „Sie hatten auch Vertrauen zu diesem Braun?' fragte Philipp teilnehmend

. „Ein unerschütterliches Vertrauen,' nickte sie. „Und zum Dank dafür machte er mich bettelarm.' „Konnten Sie nichts wiedererlangen?' „Nichts! Er tut sein teuflisches Werk nie halb, dieser Gauner.' „Und Sie kennen ihn schon längere Zeit?' „Leider!' Philipp dachte darüber nach, wie es der Advokat wohl angefangen habe, dieses arme Weib zu berauben: doch ehe er deshalb eine Frage an sie richten konnte, kam sie ihm bereits zuvor. „Meine Geschichte ist eine sehr alltägliche,' bemerkte sie. „Die Welt ist voll von Schurken

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Bozner Zeitung
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Pagina 5 di 8
Data: 07.01.1910
Descrizione fisica: 8
ar 94.- . . ,!'S.7S . 9775 . 1N0.75 . 1M.75 !. Äoss/? Ar. /Os Ae/-ck/e Ms/o/'s, Ar /NFe. Göttin Däinsm Roman von Richard Marsh. (Nachdruck verboten.) (7. Fortsetzung.) „Ich fürchte, das könnte von uns allen gesagt werden.' „Hauptsächlich in Geldangelegenheiten, freilich auch in andern Dingen; aber in Geldangelegen heiten war er unzuverlässig — ganz anders wie Herr Philipp.^ Herr Philipp hat ihm. Tausende und Tausende gegeben. Was .er damit anfing, war ein Rätsel. Sie stritten sich oft fürchterlich.' „Brüder zanken

sich häufig, Herr Morley. das ist nun mal so.' Der alte Herr schüttelte sein Haupt. „Ab, aber es war Herrn Edwins Schnü». Herr Philipp ist aufbrausend, aber Herr Edwin hatte immer Unrecht.' Sich noch mehr zu mn neigend, flüsterte Morley hinter der vorgehaltenen Hand. „Einmal hat Herr Philipp ihn geprügelt — er hat seinen Spazicrstock auf seinem Rücken zerbrochen; Herr Edwin muß blau und braun gewesen sein vor Striemen. Herr Philipp isl. jähzornig, wenn er gereizt wird, aber er ist ein. besserer Mensch

als sein Bruder. - Es tat ihm. , hinterher sehr leid, was er gemacht hatte — Himmel, wie leid! Er ging zu seinem Bruder und bat ihn um Verzeihung, und Herr Edwin verzieh ihm; vermutlich hat er sich eine schöne - Summe Geld von Herrn Philipp dafür geben lassen; umsonst wird er ihm schwerlich vergeben Habens Er war unversöhnlich genug, Herr Edwin, wenn es sich nicht rentierte? er konnte jahrelang warten, um sich mit Zins und Zinseszins für eine vermeintliche Beleidigung bezahlt zu machen. Es war das einzige

aeben lassen. Ich fürchte, er hatte unerlaubterweift Ge brauch von seines Bruders Namen gemacht.' „Wissen Sie auch genau, was Sie sagen? Hier muß ich Dr. Humes Beispiel folgen und Sie warnen, vorsichtig zu sein.' „Oh, ich bin meiner Sache sicher. Ich babc Grund genug dazu. Fälschung nennt man das, Herr; Wechselfälschung. In semer Wut hat Herr Philipp es selbst erzählt, und es gibt noch eine Menge anderer, die es anch wissen, sonst würde ich jetzt nicht davon reden. Herr Philipp

ist in eine fürchterliche Wut geraten, als er es auf gefunden hatte. Ich habe mich manchmal ge wundert, ob er verrücn würde.' „Gestern Nachmiti.'.g kam Herr Edwin nach der Arlington Straße: es gab eine schreckliche Szene. Ich ging zu ihnen hinein, weil ich dachte, sie würden sich vor mir doch nicht prügeln. Da wandte sich Herr Philipp znmir. „Morley' sagte er, und er 'schrie so, daß man es in Pall Mall hätte hören können, „mein Bruder ist ein Dieb! Das ist nichts neues, das habeu Sie schon mal gehört

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Bozner Nachrichten
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Pagina 7 di 16
Data: 19.08.1900
Descrizione fisica: 16
„Bozuer Nachrichten'. Cri m in a l - R o m an von Fitzgeralv-Molloy. (17. Fortsetzung.) „So, Schurke, jetzt bist du in meiner Gewalt!' rief Philipp trinmphirend und die Kehle seines Opfers mit eisernem Griff zusammenpressend, schrie er wild: „Nun sprich, Dieb, wo sind meine Diamanten?' Doch er wartete vergebens auf Antwort; Braun war nicht im Stande einen Ton hervorzubringen, weil die ner vigen Finger seines Gegners ihm den Hals zudrückten. Er vermochte kaum noch zu atmen, seine Lippen brannten

, seine entsetzten Augen traten aus den Höhlen — er war dem Er sticken nahe. Mit der Kraft der Verzweiflung suchte er sich zu befreien, doch umsonst. „Werdet Ihr endlich reden?' fragte Philipp ungeduldig die Zuckungen des Besiegten beobachtend, ohne jedoch zu be merken, daß der Unglückliche nicht im Stande war, zu ge horchen. Diesem schwanden fast die Sinne; sein Gesicht nahm eine bleierne Farbe an und all^s Blut drängte sich ihm nach den Schläfen, als wollte es sie zerspringen. Und dann war es ihm, als griffe

eine kalte Hand nach seinem zuckenden Herzen, als riefe ihm eine dröhnende Stimme in's Ohr: „Du mußt sterben!' Sterben! Nein, nur das nicht! Lieber wollte er die kostbaren Steine fahren lassen, aber nur nicht sterben! Wie um Erbarmen flehend starrte er auf Philipp, doch dieser schien in dieser blinden Wut gar nicht zu erkennen, in welch' gefährlicher Lage sich Braun befand. Er war zu aufgebracht, daß der schurkische Advokat sich trotz aller Drohungen noch immer nicht zu einem Geständnis herbeilassen

wollte. „Ich frage Sie zum allerletzten Male,' rief er zornig, „werden Sie mir die Steine hergeben?' »Ja, ja!' kam es in dumpfem Gurgelton über die Lippendes halb Erstickten, dem Plötzlich ein Blutstrom ans der Nase quoll. Philipp zog sofort seine Hände zurück und >nit einem Gefühl der Erleichterung gab er seinen Gefangenen srci. Gottlob! sein energisches Vorgehen hatte doch endlich,, Erfolg gehabt — er war Sieger geblieben. i . „Stelzen Sie auf!' befahl er Braun, der sich mühsam w die Höhe richtete, dabei

einen verstohlenen Blick nach dem Revolver werfend, den sein Gegner vergessen zu haben schien. Zum Glück fing Philipp, der den Schurken keine Sekunde aus den Augen ließ, diesen Blick auf. Er bückte sich rasch nach Waffe und sie in seine Rocktasche schiebend, sagte er finstex: »Vielleicht bedarf ich ihrer noch, ehe wir uns trennen.' ^ - „Es ist kein Grund zu solchen Gewalthätigkeiten vor handen,' entgegnete der Advokat in giftigem Ton. ^ »Das werden wir ja sehen,' versetzte Philipp gleichmütig, ^un Braun

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Bozner Zeitung
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Pagina 5 di 8
Data: 13.03.1905
Descrizione fisica: 8
»Bozner Zeitung- (Südtiroler Tagblatt) Montag, den l». März W05 Zu Geschworenen wurde» ausgelost die Her ren: Johann Fliri. Theodor Veit, Georg Torggler. Ferdinand Kaufmann'. Leopold Eifendle, Franz Flora. Josef Lberschartuer. Anton Nabairser, Jo hann Wanner und Johann Bailmgartner. Der Anklageschrift entnehmen wir: Die nun 30jährige Beschuldigte verlobte sich im Juli 1903 mit dem Besitzer des Kauserhofes in Gritzen, Gemeinde St. Veit in Defereggen, namens Philipp Veiter. Obzivar

noch Anna Praft, sah den Smwn Veiter gern und ivar ihm vor Weih nachten 1903 und dann noch im Jänner 1904 dreimal zu Willen. Am 8. Februar 1904 fand die Kochzeit Philipp Veiters statt. Kurz nach der Hochzeit - Philipp Veiter hatte sich um seine Frau noch nicht bekümmert er schien Simon Veiter ans dem Kanserhofe und v.urde vcn Anna Veiter sehr freundlich behandelt. Mhillpp Veiter schöpfte Verdacht und warf ihr Beziehungen mit seinem Bruder vor. Bald darauf nach Behauptung Philipp Veiters schon früher

bis zur Sättigung ins Wasser geben nnd nnt diesem Umschläge machen sollen. Anfangs Juni 1904 nun bot Anna Veiter ei nige Tage abends ihrem Manne immer Kirsch- branntwein zum Trinken an. der ihm jedesmal mundete. Ein2s Abends gab sie aber einen halbe.' KM>c- iöffel voll von Bleizucker in das Schnapsgläschen. Als Philipp Veiter das Gläschen geleert hatte, wurde er sofort von sehr großen Magenschmerzen ergriffen, welche die ganze Nacht andauerten. Durch eine volle halbe Stunde mußter er ohne Unterlaß erbrechen

. Der Geschmack des Getränkes war auf fallend bitter und im höchsten Grade eigentümlich, so daß Veiter ihn einen ganzen Tag lang nicht aus dem Munde brachte. AI's er seine Frau wegen dieser Wirkung des Branntweines befragte, er klärte sie ihm. die Ursache müsse darin Legen, daß der Schnaps zu Ende und daher zu stark sei. was aber erlogen war. Einige Zeit hernach war Philipp Veiter in folge einer Beschädigung, die er sich bei der Arbeit zugezogen, krank. Seine Frau reichte ihm ein Häfelchen mit Him beersaft

. Vorher gab sie in dasselbe einen kleinen Eßlöffel voll von einem Wasser, in welchem sie für ihren Gebrauch Bleizucker aufgelöst hatte. Das r war voll gesättigt, weil iu dem zum Auf- beniitzten Fläfchichen Satz zurückgeblieben war. Als sie ihm den Himbeersast kredenzte — es war eine Quantität von ^ Liter - sagte sie ihm. seine Tante hätte ihn» den Saft geschickt, er solle ihn trinken. Philipp Veiter nahm jedoch den gleichen Geruch und Geschmack wahr, den er noch vom Ge nusse des ihm so überl

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Südtiroler Landeszeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 28.06.1922
Descrizione fisica: 8
ak« Buchhal terin, erste Chefstütze oder ähnlich am Platze oder auswärt». Gefl. Anbote unter „Solid 4282' an die Verwaltung de» Blatte». 4282 'ist L i. i Herrn Kolli«, Abenteuer. Roman von Frank Heller, ö ) (Nachdruck verboten.) „Guten Tag, Mr. Johnson,' sagt« Philipp, „schließen Sie hier auch bl« Buoes' „Ja, Sir,' sagte Mr. Johnson. „Mr. Kenyon und Mr. Laue reisen heute abend, in die Schweiz, Sir.' Meiden Sie lange fort?' fragte Philipp. „Bis August oder September, Sir. „Die haben e, gut.' sagte Philipp

. ^Dann ist ja die Straße ganz leer. „Ja. Sir, bl, auf mich,' sagt» Mr. Johnson mit einem Seufzer. „Ja, gewiß, bi, auf Sie, Mr. Johnson,' sagte Phi lipp und ging, ohne weiter an die Sache zu denken. Es war an einem Samstag abends, eine Woche später, London war schwül wie eine Wüste, und Phi lipp ging langsam durch Picadilly. Trotz des Ge wühls auf den Straßen lag eine Felertagsstlmmung über der Stadt. Aber es war schwül, furchtbar schwül, und Philipp bog in den Hyde Park ein. um ein bißchen frische Luft zu schnappen

. Er ging einige Schritte in den Part und ließ sich auf einer Bank nieder. Ein anderer Herr saß schon darauf, aber Philipp beachtete Ihn nicht. Plötzlich warf er jedoch zufällig einen Blick zur Seite und erkannte zu seiner Ueberraschung oen riesenhaften Mr. Johnson. Er passte an einer Penny zigarre, deren Licht sich auf seinen braunen Backen knochen und in den kleinen wasserblauen Augen wiederspiegelte. Den Hut, einen Schlapphut, oer wenig zu seinem kantigen Kopf paßte, hatte er in den Nacken

zurückgeschoben. Philipp betrachtet» ihn amüsiert und sagte: „Guten Abend, Mr. Johnson.' Mr. Johnson sah mit dem Mißtrauen auf, da» seiner Rasse eigen ist (wir haben schon erwähnt, daß er Smaländer war), offenbar erkannte er Philipp zuerst nicht. Dann kam er -Über ihn ln» Klare und hob die Hand, um zu grüßen. Dabei entglitt ihm ein weiße» zusammengefaltete» Papier — eine Zeitung, wie es schien —, die vor Philipp zu Boden fiel. Phi lipp bückt» sich artig, um sie auszuhebrn. Man denke sich sein Staunen

Feder gehorchend, regten sich seine Lippen und sagten im schönsten Smaländer Dialekt: „Ja, freilich, ich bin au» Smaland.' Dann machte er eine Pause, wie selbst erstaunt über den Klang seiner, Stimme. JUbet der Herr wird doch kein Schwede sein?' „Und ob ich ein Schwede bin.' sagte Philipp herzlich. -- „Ist', dl» Möglichkeit, ist', die Möglichkeit — und ich habe jetzt seit vierzehn Jahren nicht schwedisch ge- sprachen. «Solange find Si« schon da?' »Freilich, freilich,' bestätigte Mr. Johnson gedan

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Bozner Nachrichten
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Pagina 9 di 16
Data: 29.07.1900
Descrizione fisica: 16
des Großstadtlebens scheitern. Aber schon im nächsten Moment war er vergessen, — wer hätte auch Zeit, sich mit dem Gedanken an einen Unglücklichen aufzuhalten? Sich willenlos von der Menge vorwärtsschieben lassend, gelangte Philipp an eine Straßenecke, wo das Gedränge be sonders stark war. Achtlos über den Weg schreitend, vernahm er plötzlich laute Zurufe und das Stampfen von Pferdehufen in seiner nächsten Nähe. Erschreckt aus seinen Gedanken auf fahrend, blieb er verwirrt stehen, aber schon

Philipp, erstaunt daß der . Andere seinen Namen wußte. Doch dieser hatte be reits seinen Arm in den seinen geschoben und ihn mit sich fortziehend, sagte er in jovialem Ton: „Nun, alter Jnnge, erkennst Du mich nicht?' „Nein,' erwiederte Philipp kopfschüttelnd. „Wie, Du besinnst Dich nicht auf Oskar Werner?' Jetzt erst schaute Philipp in das intelligente, glattrasirte Gesicht seines^ Begleiters. „Ich Hatte einmal einen Schul kameraden,' sagte er zögernd und mit der Hand über die Stirne fahrend

, „aber meine Gedanken sind heute so ver wirrt, — ich habe Alles vergessen, nur nicht ' Er brach plötzlich ab, mit leerem Blick vor sich hin starrend, sodaß Werner zu der Ueberzeugung gelangte, Philipp müsse geistesgestört oder betrunken sein. Was den jungen Mann in solchen Zustand versetzt hatte, konnte er sich nicht erklären, aber um ihrer ehemaligen Freundschaft willen wollte A Hn jetzt nicht sich selbst überlassen. „Komm mit mir, alter Junge,' sagte er in herzlichem Ton. Philipp machte keine Anwendung

und da er in Gang und Haltung durchaus ^ine Trunkenheit verriet, so glaubte Werner, das verstörte ^efen seines Gefährten müsse eine ernstere Ursache haben. . »Was hast Du?' fragte er teilnehmend. „Was ist Dir geichehen?' 5s». „.'Ich habe mein ganzes Vermögen verloren, — fast eine Million Mark,' stammelte Philipp. „Eine Million Mark?' wiederholte Werner, dem diese Antwort ein deutlicher Beweis zu sein schien, daß sein ehe- maliger Kamerad den Verstand verloren habe. Um zu sehen, in wieweit seine Annahme richtig

war, fragte er weiter: „Wann hat Dich denn das Unglück getroffen?' „Vor einer Stunde. Doch wohin führst Du mich?' „Nach meinem Bureau; dort sind wir ungestört und Du kannst mir Alles erzählen.' „Bist Du Advokat?' „Zu dienen, Freund! Ich habe das Geschäft meines Vaters übernommen.' „O, dann bist Du vielleicht im Stande mir zu helfen,' rief Philipp mit neuerwachender Hoffnung. „Von ganzem Herzen bin ich bereits wenn es in meiner Macht liegt,' versicherte Werner, der sich im Stillen sagte, daß Philipp

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Lienzer Zeitung
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Pagina 9 di 22
Data: 18.03.1905
Descrizione fisica: 22
, verehelicht, zuletzt Bäuerin am Ranserhofe in Ät. Veit, die Anklage: 1. Sie habe im Juni 1904 am Ranserhofe in St. Veit gegen ihren Manu Philipp Veiter, in der Absicht, ihn zu töten, durch wiederholte Verabreichung von Bleizucker, somit eines Gif tes, zur wirklichen Ausübung der Uebeltät führ ende Handlungen unternommen, wobei die Voll bringung des Mordes nur wegen Unvermögen- heit und Dazwischenkunft eines fremden Hinder nisses unterblieben ist. 2. Sie habe am 30. August 1904 im Fut terhause ihres Mannes

Philipp Veiter in St. Veit durch Anzünden eines Feuers eine Handlung unternommen, aus welcher nach ihrem Anschlage an fremden Eigentum eine Feuersbrunst entstehen sollte, wobei das Feuer ausgebrocheu und ein für den Verunglückten erheblicher Schaden ent standen ist. 3. Sie habe bei der in der ersten Hälfte des Oktober 1904 in Kurztalhofe in St. Veit erfolgten Geburt ihres ersten ehelichen Kindes dieses, in der Absicht es zu todten, dnrch Er würgen auf eine solche Art gehandelt, daß dar aus dessen Tod

erfolgte. Anna Veiter habe hiedurch das Verbrechen des versuchten meuchlerischen Gattenmordes, das Verbrechen der Brandlegung und das Verbrechen des Kindsmordes begangen. Vorgeladen sind als Zeugen: 1. Philipp Veiter, Ranserhosbesitzer in Gritzen, St. Veit, 2. . Dr. Hans Wallnöser, Gemeindearzt in St. Veit. Als Sachverständige sind erschienen die Herren Aerzte: Dr. Robert Kinsele und Dr. Josef von Braitenberg von Bozen. Die Gründe der Anklageschrift besagen: Die nun 30jährige Beschuldigte verlobte

sich im Juli 1903 mit dem Besitzer des Ranser- hofes iu Gritzen, Gemeinde St. Veit in De fereggen, Namens Philipp Veiter. Obzwar auch dieser erst im Alter von 27 Jahren stand, scheint die Verbindung eine Geschäfts heirat bezweckt zu haben, denn ein Liebesverhältnis bestand zwischen den Beiden nicht. Der Bruder des Bräutigams, Simon, war schon durch lange Jahre auf dem heimatlichen Hofe der Braut zu Kurztal in St. Veit bedienstet und benutzte das Herannahender Hochzeit dazu, sich mit der Tochter

seines Dienst gebers und der Braut seines Bruders intim ein zulassen. Anna Veiter, damals noch Anna Prast, sah den Simon gern . . . Am 8. Februar 1904 fand die Hochzeit Philipp Veiters statt. Kurz nach der Hochzeit erschien Simon Veiter ans dem Ranserhofe und wurde von Anna Veiter sehr freundlich behandelt. Philipp Veiter schöpfte Verdacht und warf ihr Beziehungen mit seinem Bruder vor. Bis zur Abreise des Simon Veiter von St. Veit, die am 30. August 1904 morgens erfolgte, ging Anna Veiter häufig

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Lienzer Zeitung
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Pagina 18 di 24
Data: 08.06.1901
Descrizione fisica: 24
Dir zum letztenmal, es nicht zu thun, — es würde Dir teuer zu stehen kommen.' „Meinen Sie, daß Sie- dann mit mir abbrechen wollen.' „Ja, — gewiß! Mit mir hast Du es dann verdorben.' „Und das nennen Sie Freundschaft?' brauste Antony auf. „Gut, — ich sehe ein, — ich muß zwischen Ihnen und Lilh wählen. Sie werden begreifen, mit wem ich es halte.' Er stand anf und griff nach seinem Hnt. „Lassen Sie sich warnen!' wandte er sich nochmals an Fosbrooke. „Ich gehe jetzt zu Philipp und werde ihn zu überreden sucheu

eines Knaben willen preisgeben. Obgleich er Wohl einsah, daß Antony im Recht war, zürnte er ihm doch und war fest entschlossen, ihn seinen Zorn fühlen zu lassen, falls er seine Drohung, Philipp zu warnen, wirklich zur Ausführung bringen würde. Unterdessen hatte sich Antony nach dem Hotel Pomoua begeben, in dessen Nähe er wartete, bis Lörd Eulwarren das Haus ver ließ, um irgend eine verabredete Spielpartie aufzusuchen. Ohne Zögern eilte er auf.ihn zu. „Philipp, ich habe seit drei Uhr auf Dich gewartet

. Wo gehst Du hiu?' „Braganza hat mich eingeladen, mit ihm ins Theater zu gehen. Kommst Du mit, Tony? Zieh Dich schnell um, ich begleite Dich in Deine Wohnung. Wir haben Zeit genug.' „Ich danke, Philipp, aber mein Sinn steht jetzt nicht nach Mnsik. Ich möchte viel lieber ungestört mit Dir sprechen, denn ich habe Dir etwas Wichtiges zu sagen. Mußt Du zu Braganza?' „Ja, ich habe ihm versprochen, zu kommen. Ueberdies habe ich noch mit ihm abzurechueu; er hat mich gestern abend gewaltig ans- gebentelt

. Weshalb willst Du mich denn sprechen? Wegen Geld?' „Ja, wegen Deines eigenen.' „Ich verstehe Dich nicht.' „Ich möchte, daß Tu Deinen Verkehr mit Fosbrooke, Bra ganza und der ganzen übrigen Gesellschaft abbrichst und das Spielen anfgiebst. Du bist ihnen nicht gewachsen, Philipp. Bedenke, wie viel Geld Du in den letzten Tagen verloren hast, wie unglücklich Du Deine Mutter machst, und wie Du sowohl Deinen Ruf wie Dem Vermögen gefährdest. Laß Dir raten und ziehe Dich zurück.' „Und das sagst Du mir?' rief

offen. „Ich habe sie hente vormittag in eurem Hotel aufgesucht und gesprochen.' „Ein Glück, daß meine Mutter euch nicht zusammen fand,' erwiderte Philipp mit unterdrücktem Aerger. „Sie hätte sich nicht allzn freundlich gegen Dich gezeigt.' „Niemand weiß das besser, wie ich,' entgegnete Antony seufzend. „Aber sie kann es mir am Ende doch nicht verargen, wenn ich mit dem Mädchen sprach, das ich als meine künftige Frau betrachte.' „Das wird sie nie sein,' unterbrach ihn der jnnge Lord heftig

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Meraner Zeitung
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Pagina 17 di 20
Data: 03.09.1911
Descrizione fisica: 20
mit Philipp nach dem Zimmer der Großmutter, hole Dir dort, was Du vorhin schon suchtest, und dann fort von hier! Ich will hier mit Leila Wache halten, doch ist schwerlich etwas zu be fürchten, wenn Dein Unstern Dir nicht etwa wieder den rotköpfigen Dänen, der förmlich der böse Geist Wilhelm Gustav Friedrichs geworden ist, in den Weg führt. Eile, eile, die Zeit drängt!' Sie händigte dem Grasen die kleine Laterne ein and drängte ihn aus den Gang, der nach den Ge mächern der verstorbenen Reichsgräfin führte

. Philipp folgte kopfschüttelnd: „Js man'n Aewergang, sä de Voß, da trucken se em dat Fell äwer de Ohren.' So brummte er vor sich hin» der einfache Mann ose» mochte dm schnellen Wechsel im Benehmen der Reichs gräfin nicht zu fassen,' er war fast geneigt, eine Täuschung und eme Äst hinter der jetzigen Freund lichkeit der Schloßherrin zu vermuten, und deutete dies auch seinem Herrn an. Aus die barsche Zurecht» Weisung hin, die ihm alsbald zuteil ward, schwieg er zwar gekränkt still, hielt

aber nichtsdestoweniger an seiner Ueberzeuguug fest und beschloß, auf der Hut zu sein. _ Das Gemach der alten Reichsgräfin hatte zwei Türen die eine, durch welche Herr und Diener ein traten, und eine anoere, welche in einen Raum führte, der der verewigten Bewohnerin vordem als Schlaftimmer gedient hatte. Indem sie ihren Fuß über die Schwelle setzten, glaubte Philipp, der mit einem ungemein scharfen Gehör begnadet war, das leise Schließen jener zweiten Tür zu vernehmen, und selbst Ludwig Günther

war es einen Augenblick, als ob ein gedämpftes Geräusch an sein Ohr schlüge, j«>och schob er dies auf die begreifliche Erregung semer Nerven und hielt es für eine Täuschung. Allem der mißtrauische. Philipp ließ es sich nicht nehmen, Henau näMufo^chen. Er wußte von früher her, daß Mer Raum keinen zweiten Ausgang hatte; .-nmr.mnand. dort. drinnen, .so.. mubte. er. ihm.in die Lände fallen. Ohne Lichk denn die kleine Blend- Äerne brauchte sein Herr, der sich nicht länger auf« Halle» lasse» wollte^tratder treue Diener

de rode dänsche Hund: ick kann't an'n Borsten sölen, de he up'n Kopp yett.' Ganz erstaunt und erschrocken eilte Ludwig Günther hinzu, da bot sich ihm ein sonderbarer Anblick, der zu anderen Zeiten und in anderer Lage gewiß fem Lachlust gereizt haben würde: Lars Jensen lag aus der Erde, mit dem Gesicht nach unten gelehrt, während Philipp sich auf ihn geworfen hatte und mit aller Gewalt den Widerstrebenden am Bode» festhielt, ihm dabei zahlreiche Püffe und Stöße ver setzend, indem er dabei jedesmal emes

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Meraner Zeitung
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Pagina 9 di 16
Data: 13.08.1911
Descrizione fisica: 16
. Philipp bemerkte das veränderte Wesen seines Herrn sofort. Der treue Mann machte sich schwere Sorge darüber, um 'so mehr als der Graf, ganz wider seine Gewohnheit, eine bescheidene Frage nach der Ursache seiner Verstimmung barsch und un freundlich-beantwortete, sich überhaupt nervös und unzufrieden zeigte. Freilich tat es ihm dann sofort wieder leid, wenn er den allezeit in seinem Dienst eifer und seiner Anhänglichkeit sich.gleich bleibenden Blondkopf hart angefahren hatte, wo gar keine Ur sache

dazu vorlag, und er suchte dann wohl durch ein herzliches Wort sein Versehen wieder gut zu machen. Philipp sann und grübelte über die Veränderung, die mit seinem geliebten jungen Herrn vorgegangen war, aber er kam zu keinem Resultat. Diese Alheit Mertens müsse ihn ja wohl verhext haben. Er be schloß, die Frau aufzusuchen und sie zu befragen. Gedacht, getan! Langes Besinnen war niemals die Sachs des biederen Varelers gewesen, sobald er ein mal aus seinem gewohnten Pflegma aufgerüttelt war. Hier indes

vermehrte noch ihre grimme Laune. Weidlich ließ sie dieselbe aus, als Philipp, mit der Tür ins Haus fallend, sie fragte, was sie denn mit seinem Herrn angestellt, derselbe fei ganz verwandelt von dem Befuche bei ihr zurückgekehrt. Da sei es ja nur gut, daß der Graf sie nicht schon früher ge funden; das hätte gerade den Ritt nach Jever ge lohnt, den sie beide, der Herr und er, kälten unter nehmen wollen. Da Alheit Mertens nichts Rechtes auf die Borwürfe des Dieners zu erwidern wußte, half

sie sich mit Schelten und Schimpfen, wobei sie Hoch- und Plattdeutsch durcheinander würfelte und wahre Monstra von Wortbildungen zu Tags forderte, zmch Philipp war in dieser Hinsicht nicht auf den Mund gefallen und gab's ihr tüchtig zurück, schließlich Mg er in diesem eigentümlichen Duell aber denn doch den Kürzeren und gab schleunigst Fersengeld. »Lh so'n-Rappsnut,' brummte er vor sich hm, als «. draußen war, „de hett in 'n Mule as 'n Katekerken in 'n Stert. Was to dull is, is to dull.' . Gesenkten Hauptes schritt

den Eindruck einer hervorragenden Persönlich keit gewann. Philipp trat ehrfurchtsvoll zur Seite, er scch diesen Herrn nicht zum erstenmal. Es war der Herzog Peter Friedrich Ludwig von Oldenburg. Als der Landesfürst vorüber war, ging Philipp den Weg weiter, welchen derselbe gekommen war, immer noch simulierend, den Blick auf den Boden geheftet. Da erblickte er zn seinen Füßen auf einmal ein kleines Portefeuille mit mehreren leeren, weißen Blättern zu Notizen. Auf der Innenseite des Um schlags

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Südtiroler Landeszeitung
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Pagina 5 di 6
Data: 25.04.1922
Descrizione fisica: 6
, G. m. b. fj. — Rota tionsdruck Buch» und Kunstdruckerei S. Pützelberger. Meran. ) o z« n: Rapid', eb mit n Ama- teserven i Gaste schlägt Boxer- abends, ! einge- -♦ Neben- srlanat. 5500 Herrn Collins Abenteuer Roman vo» Frank Heller. 5 . (Nachdruck verboten.) Nachdem «r einem der dreizehn Sandwichmen einen Stockschlag auf die Annvncenlafel versetzt hatte, um semen Abscheu vor dem Mann auszudrücken, bellen Bild er trug, und nachdem er die nötigen Polizel- butzen hierfür erlegt hatte, stürzte Philipp

anwesender, ln Zivil gekleideter Bruder, Mr. Bateson, »er gesuchte Verbrecher war. In brühheißem Französisch-Dämsch.Eng lisch hatte Philipp sein Geld verlangt, «in rohes Lachen zur Antwort bekommen, Drohungen fürchterlichster Art ausgestoßen worauf er von den muskulösen Brüdern hdnausgeschleudert wurde, während er ihnen die unerhörtesten Strafen in Aussicht stellte und schwor» im Notfall« Hilfe bei irer Polizei zu suchen. Eine Sekunde später wurde noch «in Herr hmausgaworfen; das war El Kabirs Diener

, der feine Stelle verlor, well «r Philipp eingelassen 'hatte. Philipp rettete sich vor diesem in einem Auto, und bevor er noch PiccadMy erreicht hatte, war sein Racheplan fertig. Am selben Nachmittag enthielten die Zeitungen unter der Rubrik „Wanted' «in« Annonce, tn der «m Platz als Diener bei dem großen El Kabir in Bond Street angekündtgt «rar. Am nächsten Tag« wurde für diese Stella ein schweigsamer, brauner Hindu angenommen, der auf den Namen Feiz Ullcch hörte. Nach einer Woche war er der Liebling

seines Herrn wie dessen Kunden, um» wenig ahnst der erste, daß dl« braune Haut und die 'wetten >indlischen Kleider einen Ddann verbargen, per sein Todstind war, rand. juris utriusque, Philipp Cvilin aus 'Kvistlan^h-rnlii. Aber st war es. . Und während die Tage vergingen. wachten diese schwarzen indischen Augen, die so demütig und treu schie nen, mit nie versagender Aufmerksamtett über alles, was sich im zwei ten Stockwerk 118 b Bond Street zutrug. und registrierten alle ver-' dächtigen Züge zur künftigen

Darnachachtung «in. Und was Philipp von Anfang an vermutet hatte, nahm In seinem Bewußtsein bald klarere Fomien an. Nicht zufrieden mit dem Gewinn des fetten Wahrsagergeschäftes, verwendeten die beiden Brüder die Mit teilungen, die sie ihren Kunden entlocken konnten; zu Privatzwecken ganz spezieller Natur. Ein« Woche, nachdem die junge Mrs. Morris — Philipp hatte ihre Wisitenkarte selbst in Empfang genommen — ihr Rendezvous mit El Kabir gehabt hatte, wurde am hcllichten Tage in ihrer Wohnung ein kühner

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Bozner Nachrichten
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Pagina 7 di 8
Data: 21.08.1900
Descrizione fisica: 8
Kr ,»S „Boz«er Nachricht««' SchicksaLstücke. Criminal - Ro m a n von Fitzgerald - Mallay. (18. Fortsetzung.) „Weißt Du, Freund, wir wollen diesen Sieg gebührend feiern/ meinte Philipp, der in seinem Glücksgefühl alle Menschen hätte umarmen mögen. „Komm mit mir. Ich sehne mich nach einem guten Abendessen, denn der Strauß, den ich mit Braun ausgesochten, hat mich gewaltig hungrig gemacht. Gehst Du mit?' „Welche Frage! Denkst Du etwa, ich könne mich ruhig in die Federn legen, ohne vorher

alle Einzelheiten Deines Kapitalstreiches vernommen zu. haben? Brnder, Bruder,' fügte er in komischem Pathos hinzu, „hast Du vergessen, daß ich dem edlen Advokatenstande angehöre und in Folge dessen für dergleichen Musterleistungen ein erhöhtes Interesse habe?' Philipp lachte. „Gut, ich werde Dir die Geschichte untK- wegs zum .Besten geben,' sagte er, und während sie Arm in Arm einem nahen Restaurant zuschritten^ erzählte er dem Freunde den ganzen Hergang, mit besonderem Behagen den Ningkampf schildernd

, in welchem er, eines tückischen Zufalls wegen, beinahe unterlegen wäre. „Schade, daß ich nicht dabei war,' bemerkte Werner, als Philipp geendet. „O nein, es war besser so,' entgegnete Philipp. „Du hättest mich nur gehindert und zur Rnhe ermahnt. Wäre ich aber nicht so nahe daran gewesen, dem Burschen das Lebens licht auszublasen, hätte ich ihn schwerlich zahm machen können.' Unterdessen hatten sie ihr Ziel erreicht; Philipp stärkte sich mit einer tüchtigen Mahlzeit und nachdem sie noch eine Weile gemütlich zusammen

geplaudert, begleitete Werner den Freund bis an's Hotel zurück. „Höre,' sagte er beim Abschied- nchmen, „Du thätest gut, so früh als möglich in die Bank M gehen, damit Braun Dir nicht etwa zuvorkommt und Dir v»rch irgend einen Gaunerkniff Deinen Schatz wegschnappt. Er ist zu jeder Schurkerei fähig.' ' . „Da magst Du Recht haben,' stimmte Philipp bei. „Jeden- lalls will ich Deinen Rat befolgen und vor neun in der «ank sein.' . „Wenn's Dich nicht stört, hole ich Dich ab und wir gehen Wammen

hin.' . . ..Du bist ja kolossal liebenswürdig, Oskar, mir soviel von deiner kostbaren Zeit widmen zu wollen. Natürlich wird ts mir lieb sein, wenn Du mich begleiten kannst.'. Mit waren: Händedruck trennten sich die Freunde, aber Philipp fand in dieser Nacht lange keinen Schlaf; die Auf regung des Abends und die Erwartung des kommenden Tages versetzten seine Nerven in einen so überreizten Zustand, daß ^ gegen Morgen in einen unruhigen Schlummer verfiel, er durch schwere Träume gestört wurde. Die tollsten Bilder ^gaukelten

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Südtiroler Landeszeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 13.06.1922
Descrizione fisica: 8
Pulvar - Paal« - Cllxlr Bet den besten Agenten erhältlich Sotletä Dr. A. Mllanl a [o. Verona, Pension Villa „Rosa“ oeOitnetnin I. Juni bis 30. Sept. IUBig> Pniis. Ingimlunis Funliiinltsu Herrn kollin« Abenteuer. Roman von Frank Heller. (Nachdruck verboten.) Verflucht, dachte Philipp, ist Herrn Woerz' Durst gelöscht, dann muß er in einer Stunde rui- noch nie , . .. _ niert fern. Uebriäen« scheint die Schuhmacherei ein lohnende» Gewerbe zu sein. 20 Wart da» Seidel, da» kann man schon «inen^sürstlichen

offenbar schon in Verkleidung getroifen. Während Philipp hastig dies« Erinnerungen zusam» ging. Im Hinblick daraus gab Herr Woerz Philipp einen guten Rat. der mehr wohlgenceint al» druckbar war, worauf er vom Trottoir au» elm Droschke an» rief. Al» der Kusscher da» wunderlich« Paar sah —. Philipp in Frack und Lackschuhen, Herrn Woerz in seinem wunderbaren Kostüm — hielt er offenbar den letzteren für einen Detektiv, der Philipp arretiert hatte, denn seine ersten Worte waren: „Ahal' Jetzt gebt

!' Knurrend und fluchend setzte der Kutscher die Werde in Trab, und es ging nach St. «Paul; zehn ' ~ ~ ' rüde passt Minuten, nachdem sie die LombardbrÜ ert batten, war Phllipp so gut wie verirrt. Herr Woerz schwadronierte weiter an seimr Seite. Plötzlich de- kam Philipp Lust, zu rauchen; er steckte die Hand in Tasche und zog sein Zigarettenetui hervor:,dabei die Tasche und „ , kam di« blauweiß« 'Karte' mit, die er von Direktor Dreitmann bekommen hatte, urw wurde «inen Augen blick vor dem Licht

einer Bogenlamp« beschienen. Er Kündet« di« Zigarette an und steckt« die Sachen wie der ein, aber kaum «hatte er einig« Züge gemacht, al» «Herr Woerz di« Droschke stoppt«, indem er au» Lei beskräften an die Decke trommtlte. Sr öffnete Philipp artig di« Türe, und dieser sprang herau». Draußen n, aber «» war dafür hatte e» aufgehört zu r ziemlich kalt geworden, nen auf den Boden und dr«!. . . sehen» ob Herr Woerz nicht auch au»stl«g. livp stampft« mit den ht« sich bann um. um zu Aber nicht seine freundlich

« Physiognomie begegnete ihm, sondem «in wild grtmasslermde» Gesicht von mz unoerkmnbar tatarischem Typus, und vor efem Gesicht in der Höh« von Philipp» Kopf ünt Ute, sehmge Hand, di« sich um «men Revolver lloß. Philipp machte unwillkürlich elnm Sprung zurück. Er war nicht» weniger al, physisch feige, aber ol» Schießscheibe für einen verrückten russischen Großfüvstm dazustehen, für den «in Mensrhenleven «vermutlich weniger al« «in« Rull bedeutet», macht« chm wenig Spaß. Sin donnernde« „Hände hoch

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Meraner Zeitung
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Pagina 13 di 16
Data: 30.08.1911
Descrizione fisica: 16
uns denken Sie nicht mehr an die übereilte Verwünschung einer unheil vollen Stunde. Die Sache ist ja auch so einfach als nur möglich: Schloß Varel wird augenblicklich von der Herrschast nicht bewohnt; Sie kennen jeden Winkel darin von Kindheit auf; es kann Ihnen nicht schwer werden, von den paar anwesenden Dienern unbemerkt in das Gemach meiner verstorbenen Herrin zu gelangen und rasch sich Ihres Eigentums zu be mächtigen; vielleicht nehmen Sie Ihren Philipp mit; es ist ein geriebener Bursche

Händeschütteln trennten sich die beiden Männer, und guten Mutes trat der junge Graf mit seinem erprobten Philipp die Reise nach der Heimat an. Es geschah dies wiederum zu Pferde. Philipp war voller Freude und Uebermut, daß er nach so langer Abwesenheit sein geliebtes Varel wiedersehen sollte. In Begleitung seines reiselustigen Herrn hatte er das Wunderland Italien geschaut, Palmen und Lorbeeren hatten über ihm gerauscht, die Wogen des dunkelblauen Mittelmeeres hatten seinen Fuß genetzt

oft genug ausgeführt hatte. Jedoch der Gaul, den er zwischen den Schenkeln hatte, verstand seinen Reiter offenbar ganz falsch, er bockte und widersetzte sich, und 'als Philipp alsbald m Hitze geriet, stieg die Rosnvmte kerzengerade in die Höhe, so daß der begeisterte Lobredner seiner nördlichen Heimat, trotz aller Anstrengungen, die er machte, sich ,m Sattel zu erhalten, hinten herunterglitt. Dabei wollte es das Unglück, daß er einen schlimmen Beinbruch erlitt und an eine Weiterreise vor mehreren

von Bruchschäden ganz ausgezeichnet verstand, wohnte glücklicherweise in der Nähe und übernahm gegen klingendes Entgelt bereitwillig die Kur, welche bloß durch die Ungeduld des Patienten erschwert wurde. Wäre Philipp indes eine Ahnung davon gekommen, wie verhängnisvoll für seinen jungen Herrn die unfreiwillige Rast werden sollte, keme Macht der Welt hätte ihn aus seinem Lager festhalten können. Fünf Wochen gingen ins Land, da konnte der arme Vareler, der ftmen Uebermut so schwer hatte büßen müssen, zur Not

wieder gehen; daran aber, daß er zu Pferde die Reise hätte fortsetzen können, war nicht im Traume zu denken. So ward denn ein Wägelchen erstanden, und sür die beiden Reitpferde wurden zwei muntere Braune eingetauscht, die das leichte Gefährt in raschem, gleichmäßigem Trabe dahinzogen. Philipp fungierte als Kutscher, und sein Herr mußte unwillkürlich lachen, als er bemerkte, mit welcher Vorsicht der sonst so Sorglose den Aus- und Abstieg vom Wagen vewerkstelligte. „Ja, mein guter Philipp,' spottete

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Bozner Nachrichten
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Pagina 7 di 8
Data: 31.07.1900
Descrizione fisica: 8
Kr- KSS SchicksclLstücke. Criminal - Roman von Fitzgerald -Molloy. s7. Fortsetzung.) „Das ist wahr,' nickte Werner. „Ueberdies könnte Nie mand bezeugen, ob Du Deinen Schatz nicht schon veräußert hattest, ehe Du nach Deutschland kamst und —' „Das ist ja das Unglück,' unterbrach ihn Philipp auf springend und mit erregten Schritten das Zimmer durchmessend, „ich kann keine Beweise beibringen. O, es ist zum rasend werden ! Was soll ich thun, Oskar? Ich werde verrückt, wenn ich nichts unternehme

.' „Und doch mußt Du Dich zur Ruhe zwingen. Siehst Du denn nicht selbst ein, wie schwer es ist, diesem Braun beizukommen?' „Ich schieße den Kerl nieder,' stieß Philipp wütend hervor. „Mit welchem Nutzen?' fiel Werner gelassen ein. „Stirbt er, so wirst Du nie erfahren, wo er die Diamanten versteckt hat, brächtest Dich aber möglicherweise durch Deine That an den Galgen. Nein, Freund, mit Gewalt läßt sich hier nichts ausrichten.' „Soll ich mich etwa ruhig sügen?' brauste Philipp auf. ..Zusehen

, wie der nichtswürdige Schurke die Früchte seines Verbrechens genießt, während ich zum Bettler geworden bin ? Nein, das lasse ich mir nicht gefallen.' „Du brauchst es ja auch nicht,' suchte Werner den Auf- geregten zu besänftigen. „Nur mußt Du vernünftig sein und einsehen, daß das einzige Mittel ist, den Halunken mit seinen eigenen Waffen zu bekämpfen.' „So sage mir, wie ich es anfangen soll,' rief Philipp eifrig „und ich werde mich sofort an's Werk machen.' „Hm, wenn ich das nur selbst wüßte!' meinte Werner

achselzuckend. „Doch da fällt mir etwas ein! Wir sollten uns an Fritz Liebmann wenden; der gilt als der klügste und geschickteste Advokat Deutschlands; vielleicht gelänge es ihm, Braun zu fassen nnd seinen Raub abzujagen.' <».. „Gut, so laß uns ohne Säumen hingehen,' drängte Philipp, dem dieser schwache Hoffnungsstrahl neuen Mut zu geben schien. . „Heute können wir ihn nicht treffen,' entgegnete Werner, ..denn er ,ist am Gericht beschäftigt, aber morgen wollen wir lhn aufsuchen.' „Und unterdessen schickt

Braun die Diamanten nach Amsterdam,' wandte Philipp ein. „Dort werden sie geschliffen und dann ist es mir nicht mehr möglich, sie wiederzuerkennen.' „O, darüber mache Dir keine Sorge! Erstens wird der Schlaufuchs sie keinem Anderen anvertrauen, und zweitens wird er' nicht gerade jetzt eine Reise unternehmen, .weil das Verdacht erregen könnte. Er wird vielmehr ruhig warten, bis er merkt, daß Du alle Bemühungen aufgegeben hast.' ^ „Du vergissest die Zwischenhändler,' bemerkte Philipp, durchaus

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Südtiroler Landeszeitung
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Pagina 4 di 12
Data: 10.06.1922
Descrizione fisica: 12
. welchen auch die Oberaus- A U I 5:. ■! I ■ m I? m i, .| ;i l. Ml Herrn kollinr Abenteuer. Roman von Frank Heller. 69) (Nachdruck verboten.) Das ist doch höchst wunderbar, dachte Philipp. Bin ich betrunken oder träume ich? Hier sitze ich in Nord» europas sicherlich feinstem NachtcasL, rings um mich habe ich ein tadelloses, elegantes Publikum, das Champagner trinkt und zu 50 Mark per Person souplertl vor mir habe ich einen kostbaren Mosaik boden. wo nubische Sklavinnen mäßig sittliche Tanze vollführen

«r. „Es soll doch auch bezahlt werden!. Offenbar verkehrte er in Lokalen, wo dl« Gäste wenig Kredit genießen. „Was kostet es?' fügt« er resolut hinzu. „Zwanzig Mark, Euer Gnaden.' Zu Philipps unaussprechlichem Staunen zog der Graugekleidete «ine blank« Boümiünge au» der Tasche und übergab sie nebst einem Nickelstück von zehn Pfennig dem Kellner. „Für die Michel' sagte er mit einem Ton, als wollte er sich alle Danksagungen verbleien. Der Kellner verschwand mit einer Verbeu gung, und Philipp starrt« Len graugekleideten Schu

ster verblüfft an. Zwanzig Mark für «ln Bier! Da» war selbst hier niedlichl Der Mann, der Philipp- Blicke offenbar bemerkt hatte, wandte sich ihm nun mit einem Aufleuchten sin Auge zu und sagt«: „Prost, lieber Herr!' „Profil' sagte Philipp und betrachtet« feinest Nach barn näher, während er ttank. Seine Augen waren intelligent, es lag ein Funkeln darin, das Philipp zusagte. Ein Schuster — lächerlich! War «» ein Schauspieler, der sich damit amüsierte, da» Publikum zu mystifizieren? Die Züge kamen

Philipp -«bannt vor — al* hätte er sie irgendwo photographiert ge sicht oblag. Die nicht ander» zu erwarten« wurd« bei diesem Umbau eine ebenso geschmackvolle, als auch gediegene Arbeit geschaffen, die den ausführenden Architekten gleichwie den Ge werbetreibenden alle Ehre macht. Spenden. Di« freiwillige Rettungsgesellschast Bozen-Gries erhielt an Zuwendungen von Herrn Anton Frick und dessen Frau «in« Kranz spende von L. 20.— für Frl. Rosa SporNberger; von Herrn Frastz Kamaun, Gastwirt, «in« Sach

ist nicht gewillt und auch nicht in der Lage, alle Auslagen allein zu tragen. sehen; aber fein Gehirn weigerte sich, di« Etikette zu dieser Phoiographle auszuliefern. Nachdem sie die Gläser niedevgestellt hatten, beugte Philipp sich vor und sagte: „Mir scheint, wir sind Kollegen?' ,M«rstche den Herrn nicht.' „Ja so — ich meinte nur, ich bin von der Direktion gemietet, hier zu sitzen, und Sie?' „Was sagt der Herr da? Ich — nein, ich -in der Schuster Woerg au» Altona und will einmal ein bissei drahn, mein lieber

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