^ nachdem wir uns Jahrhunderte lang mit allen Opfern er halten haben, jetzt dem Rachen eines antiöster reichischen NationalradicaliSmuL Preisgibt, ja dass wir gerade von solcher Seite auf die Schlachtbank hingeführt werden, welche sich mit ihrem Deutschthum schon so oft gebrüstet hat. Eine fanatische Partei also, die stets gegen Oester reich gewesen ist, welche sich rühmt, ihre Bäter mnter den Freischaren eines Garibaldi gehabt zu -haben, deren Anhänger selbst anerkennende Medaillen
aus dem italienischen Unabhängigkeits kriege stolz auf ihrer Brust tragen, eine Partei, welche jede Gelegenheit benützt, gegen das alt- ehrwürdige Habsburgerhaus zu demonstrieren — ich erinnere nur an die lange Reihe von Trauer tagen um „ihren' König Humbert, während man 'beim Tode der Kaiserin von Oesterreich gar nicht trauerte — der alles Oesterreichische als ^deutsch gilt: die Gendarmen, das Militär, die Politische Behörde, und es als solches hasst, ja am liebsten steinigen und vom Erdboden ver tilgen möchte
, welche alles unternimmt, um die deutschen Institutionen zu entfernen: eine solche Partei, meine lieben deutschen Landsleute, ist daran, ihre höchsten Ziele zu erreichen. Tapferes Tirolervolk, das'du immer deinen Kaiser, dein Vaterland, deinen Glauben hoch gehalten hast, habe Mitleid mit deinen Brüdern, welche jetzt auf die Schlachtbank geliefert werden follen, welche die Liebe — gleich dir — zu ihrem Vaterlande stets gepflegt haben, die unsere gemeinsame Fahne für Gott, Kaiser und Vater- land immer vem wälschen
zustande zu bringen. Nun machen aber diese, sich als bischöflich vorgebenden Herren die Scheidewand zwischen beiden Parteien gerade in- einemfort weiter und tiefer und geben dabei auch vor, dass sie auf diese Weise hoffen, ihrem Fürst bischöfe „in seinem kummervollen Lebensabende einigen Trost bieten' zu können. Ist das Geistesverwirrung oder was —? Gewiss hat die christlichsociale Partei besser den Intentionen des hochwürdigsten Fürstbischofes dadurch gedient, dass sie durch den Verzicht ihrerseits
auf das Städtemandat einen Wahl kampf in Brixen und das dortige schroffe Gegen- einandertreten der Parteien verhütete. Das war eine Friedensaetion, welche aber durch die letzten Ereignisse in Brixen gründlich vereitelt worden ist. Man will eben nicht den Frieden; man will die, Scheidung, man will sich gründlich trennen von der christlichsoeialen Partei und ihr den offenen Krieg erklären, weil man an der Wahl campagne noch nicht genug bekommen hat. Ob man da noch sagen kann, das gehe „mit Gott, für Kaiser