, weshalb ungezählte Tausende von Angehörigen der sozialde mokratischen Partei in der katholischen Kirche ver bleiben, obwohl sie durch ihren Unglauben an das und jenes Dogma von dieser Kirchengemeinschaft sich selbst ausgeschlossen haben, gesellt sich noch der wei tere Grund, daß gerade die treuherzigsten Anhänger der sozialdemokratischen Partei hierin der Führung nicht entraten können, weil sie des Weges völlig unkundig sind, den sie dabei nach ihren religiösen Empfindungen, Begriffen und Bedürfnissen
am be sten einzuschlagen hätten. Daß viele, viele Tausende aus dem großen Heer bann der sozialdemokratischen Partei sehr gern von Rom losgehen würden und nur auf einen diesbezüg lichen Ruf ihrer Führer warten, das wissen diese am allerbesten, denn wenn in einer Versammlung nur ein Wort gegen Rom und die Verpfädung der Schüler durch Rom fällt, schallt ihnen brau- sender Beifall entgegen. Die lautesten Rufer unter ihnen begnügen sich aber nicht damit, ihre Marschbereitschaft von Rom
durch solche Beifallsbezeugungen in großen, öffent lichen Versammlungen zu bekunden, sondern sie ver suchen selbst Wege zur ersehnten befreienden Tat zu finden, indem sie trotz der ihnen eingeimpften Abneigung gegen bürgerliche Vereine solchen als Mitglieder beitreten, wenn das Vereinsziel gegen Rom gerichtet ist. So bilden die Mannschaften der sozialdemokratischen Partei, um nur ein paar be kannte Beispiele anzuführen, im Verein „Freie Schule", im antiklerikalen Kartell in Salzburg, in den Vereinen „Freie Weltanschauung
", „Feuerbe stattung" die erdrückende Mehrheit, vermögen aber auch in diesen Vereinen keinen Weg von Rom zu finden, weil diese zu schwach sind, um ihre Mit glieder vor wirtschaftlichen Verfolgungen rachsüch tiger Pfaffen zu schützen. Die Führer der sozialdemokratischen Partei wollen aber alle diese lauten Rufe nicht hören obgleich es außer allem Zweifel ist, daß nicht e i n einziger unter ihnen ist, kein großer und kein noch so kleiner, dem dies alles nicht sehr wohl be kannt wäre
so ihre Wähler förmlich bei Rom, dem kontradiktorischen Gegensatz zur sozialdemokratischen Partei zu bleiben, ganz so, als ob es ihre Aufgabe wäre, die Macht ihrer in allen Dingen grundsätzlich widersprechenden Feinde zu stärken. T Was mag wohl der Grund zum volksver räterischen Verhalten der Führer der sozialdemokratischen Partei sein? Sie selber schweigen sich darüber nach äußerster Möglichkeit aus, und wird einmal einer zu einer Antwort gedrängt, so daß er nicht auskneifen kann, vie es die Parteileitung