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Unterinntaler Bote
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Pagina 2 di 10
Data: 12.04.1901
Descrizione fisica: 10
, zurvölligenIsolierung Oesterreichs führte. Abgesehen von vielen Opfern an Geld und Menschen war der Erfolg: der Hass Rußlands und das Misstrauen der Weltmächte, an welche sich Oesterreich nicht vollständig angeschlossen hatte. Daran ist nicht zu zweifeln, dass durch die zweideutige Haltung Preußens die öster reichischen Politiker allzustark sich hatten beeinflußen lasien. Das Schutz- und Trutzbündnis, welches Preußen am 20. Juli 1854 mit Oesterreich abgeschlossen hatte, war so ziemlich wertlos. „In Preußen rührte

Rotte vor das italienische Consulat, wo jedoch die inzwischen herbeigerufene Gendarmerie und Polizei weitere Ausschreitungen verhinderte. Auch vor der Privatwohnung des italienischen Con- suls kam es zu Demonstrationen. Die Ruhe wurde erst um Mitternacht hergestellt. Die Urheber der Manifestation, speciell vor dem russischen Consulat, marck äußerte sich damals: „Unser einziger Gegner sei Oesterreich und die einzige Macht, deren Einschränkung uns wirklichen Nutzen bringen könne. Müsste durchaus

gekämpft werden, so hätten wir auf die Oesterreich feindliche Seite zu treten, es wäre denn, dass der Wiener Hof uns tüchtige Einräumungeil in den deutschen Angelegenheiten machte." (Sybel II, 183.) Inzwischen kam der Conflict Italiens mit Oesterreich. Der sardinische Minister Cavour verfocht ein Programm, das, aufgebaut auf durchaus revolutionärer Grundlage, in seiner Durchführung einen Einheitsstaat „Italien" zeitigen sollte, zum Hohne jeder geschichtlichen Entwicklung, welche die apenninische

Halbinsel durchgemacht hatte und die für sie doch auch, in Geltung kommen müsste. Es ist das gleiche umftürzler- ische „Rationalitätenprincip", welches ein Ergebnis der großen Umwälzung am Ende des 18. Jahrhunderts von den geheimen Gesellschaften und ihren Mandataren neu ausgenommen zum Kampfe gegen die Legitimität und in Italien speciell zum Kampfe gegen die Vorkämpfer des legitimen Principes führte: gegen den hl. Stuhl und Oesterreich. Jntereffant ist es zu sehen, welche Haltung man in Preußen

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Tiroler Post
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Pagina 11 di 14
Data: 15.06.1901
Descrizione fisica: 14
und zu ihrem geliebten Kaiser hause zurückzukehren — die Ueberzahl der Feinde war zu groß gewesen, die Macht des Welteroberers Napoleon I. noch nicht gebrochen, und trotz aller Anstrengungen und Opfer, die das Land, gebracht blieb Tirol von Oesterreich losgetrennt und wurde zwischen Bayern, Italien und Frankreich getheilt. Noch im Jahre 1805 war der Krieg zwischen Oesterreich und Frankreich wieder ansgebrochen, bei welchem sich damals schon die Tirolerdurch ihre Tapferkeit auszeichneten. Im Preßburger Frieden

von Oesterreich zu wanken, nur für diesen hatte er das Land von der Fremd herrschaft befreit, er begehrte nichts für sich als ein Unterthan Oesterreichs bleiben zu dürfen. Für die Dauer konnten sich jedoch die Tiroler nicht behaupten, neue Siege machten die Franzosen immer übermüthiger und in dein am 14. Oktober 1809 geschlossenen Wiener Frieden mußte Kaiser Franz neuerdings sein treues geliebtes Tirol dem Feind überlasse)!. Die Tiroler aber wollten es nicht glauben, daß keine Rettung für sie sein solle

gewärtig sein konnte! Andreas Hofer hatte sich in einer Alpen hütte verborgen, in der er leider später entdeckt wurde, Speck bacher, einer der muthigsten Anführer, hielt sich wochenlang im Kuhstalle seiues eigenen Hauses versteckt, bis es ihm endlich glückte, nach Oesterreich zu entfliehen. Gottlieb's Versteck war so gut gewählt, daß ihn Niemand dort entdeckt hätte, allein er verließ es freiwillig. Nicht Mangel an Nahrung trieb ihn dazu, denn ein Freund versorgte ihn damit, nicht die Kälte scheuchte

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 2 di 22
Data: 21.01.1899
Descrizione fisica: 22
Sachsen und Schweden; aber nach sieben Jahren eines blutigen Krieges behielt Preußen 1763 im Frieden zu Hubertusburg Schlesien. Am !8. August 1765 starb Maria Theresias Gemahl Franz, und Josef II. wurde Mitregent der Mutter in den Erbstaaten und deutscher Kaiser. Nebenlinien des Hauses Oesterreich entstanden durch Maria Theresias jüngere Söhne, Leopold, den später» Kaiser Leopold den II. in Toskana und Ferdinand rn Modena. Maria Theresia gewann 1772 bei der ersten Theilung Polens Galizien

und Lodomerien. Die Pforte mußte 1775 die Bukowina an sie abtreten, und im Teschener Frieden, der den bayrischen Erbfolgekrieg beendigte, erhielt sie 1779 das Jnnviertel, so daß bei ihrem Tode (29. Nov. 1780) Oesterreich 610 000 qkm umfaßte. Die Zahl der Bevölkerung war auf 24 Mill. gestiegen. Dre Regierung der Kaiserin Maria Theresia, welcher der Minister Kaunitz zur Seite stand, zeichnete sich durch zahlreiche, aber langsame und vorsichtige Reformen aus, auch begann sie eine größere Zentralisation

) als Franz II. zum deutschen Kaiser ernannt wurde, den Krieg. Oesterreich verlor 1797 in dem ersten Friedensschluß von Campo-Formio die Lombardei nebst den Niederlanden, wofür es den größten Theil des venetianischen Gebietes erhielt. Zwei Jahre früher war es bei der dritten Theilung Polens durch Westgalizien vergrößert worden, ü Anfang 1799 begann Kaiser Franz, mit Ruß land, England, Neapel und der Türkei verbunden, den Krieg gegen Frankreich aufs neue; doch Bona parte erzwang 9. Februar 180

, so daß es, mit Einschluß der letzten Erwerbungen in Polen, ungeachtet jener Abtretungen in den Koalitionskriegen, über 660.000 qkm. umfaßte. Als Napoleon sich zum Kaiser ausrufen ließ, erklärte sich Franz 11. August 1804 zum Erb kaiser von Oesterreich, indem er unter dem Namen Kaiserthum Oesterreich alle seine Staaten zu einem Ganzen vereinigte. Noch einmal griff 1805 der Kaiser, im Bunde mit Rußland und Großbritanien, zu den Waffen gegen Napoleon I. Der Krieg endigte 26. Dez. 1805 mit dem Frieden von Preßburg, worin

verstorbenen ehe maligen Ackerbauminister Grafen F a l k e n h a y n einen ehrenden Nachruf widmete, verließen die Oppositio nellen in ostentativ pietätloser Weise den Saal. — Auch die neue Tagung des Reichsrathes dürfte nur von sehr kurzer Dauer sein. Per katholisch politische Uokksvereiu veran staltete am Lonntag eine Versammlung in Nie derndorf bei Kufstein, in welcher u. Ä. Dr. Tol- linger über die Zustände im Abgeordnetenhaus, über die Nothwendigkeit des Zoll- und Handels- bündnisses für Oesterreich

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 2 di 10
Data: 28.01.1899
Descrizione fisica: 10
Geschichte unserer Monarchie?) IV. Nach der Errichtung des Rheinbundes (12. Juli 1806) entsagte Kaiser Franz 6. August 1806 der deutschen Kaiserwürde und nannte sich nun Franz I. Kaiser von Oesterreich. Von neuem be schloß er 1809 den Krieg gegen Frankreich. Die Oesterreicher unterlagen aber wiederum. Der am 14. Oktober 1809 abgeschlossene Friede zu Schön brunn kostete der Monarchie 2000 Quadratmeilen mit 372 Mill. Einwohnern: Salzburg mit Berchtes gaden, das Jnnviertel, die westliche Hälfte

war Oesterreich unter Leitung Metternichs der ent schiedenste Vertreter des Systems der Stabilität und Legitimität und übte als Präsidialmacht des Deutschen Bundes namentlich durch die Karlsbader Beschlüsse einen drückenden Einfluß auf den Gang der Dinge in Deutschland. In Uebereinstimmung mit der Hei ligen Allianz stellten österreichiche Heere 1822 die alten Zustände in den Königreichen Sizilien und Sardinien wieder her. Die Unruhen in mehreren deutschen Staaten seit 1830 gaben Oesterreich Ver anlassung

die Armee Karl Alberts von Sardinien, der gleichzeitig mit dem Ausbruch der Revolution den Krieg an Oesterreich erklärt hatte, nach einer Reihe blutiger Gefechte, namentlich bei Kustozza (25. Juli), entscheidend geschlagen. Ein Waffenstillstand, der die Lombcrdei wieder unterwarf, war die Frucht des Sieges. Indes zeigte sich in Wien die Regierung ohnmächtiger als bisher. Das nach Metternichs Flucht gebildete Ministerium ward 8. Juli zum Rücktritt gezwungen und durch ein neues ersetzt. In Ungarn

die Regierung mit dem Reichstag nicht zu verständigen. Sie löste ihn auf und oktroyirte 4. März 1849 eine Ver fassung, in der die Einheit und Untheilbarkeit der Monarchie festgesetzt war. In Ungarn hatte indes der Reichstag (14. April) die Entsetzung des Hauses Habsburg-Lothringen ausgesprochen und Kossuth zum Gouverneur-Präsidenten der neuen Republik ernannt. Ende April drangen die Magyaren wieder in Pest ein, und bald darauf erlag ihnen auch Ofen. Der Krieg nahm erst für Oesterreich eine bessere Wendung

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Der Bote für Tirol
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Pagina 2 di 6
Data: 22.11.1897
Descrizione fisica: 6
rnsenen Einjährig-Freiwilligen wie über den Präsenz- dienst derselben im Soldatenstaude, bei der VerpflegS- ui.d der Militär BaurechnungSbranche. Nach diesen Tabellen haben im ersten Jahre deS Jahrzehnts (188.1/90) die wenigsten Personen, nnd zwar in Oester- riich 2002 nnd in Ungarn 947 Personen das Frei- willigenrecht znertannt erhalten, während im letzten Jahre (1395/96) 2936 Ocsterreicher und 1801 Un garn Freiwillige wurden. Die Höchstzahl in der ge dachten Periode entfällt in Oesterreich

aus das Jahr 1892/93 mit 3029 und i» Ungarn auf das Jahr 1395/96 mit der früher erwähnten Ziffer. Die Zu- crkennungen des EittjährigFreiwilligeurechteS haben danach in den 7 Jahren in Oesterreich nur um ein Drittel zugenommen, in Ungar» sich aber verdoppelt. Entweder verzeichnet Ungarn in dieser Periode eine total spruughaste Hebung in der Bildung seiner assent- fähigen Jugend, oder werden die Bedingungen für Verleihungen des Freiwilligenrechteö in Ungarn we sentlich weniger streng als in Oesterreich

gehandhabt, sonst ist dieser rasche Aufschwung in der Zahl der ungarischen Freiwilligen kaum erklärbar. Durch diesen Aufschwung ändert sich das Verhältnis zwischen der Zahl der ertheilten Einjährig-Freiwilligen-Begünsti- güngen Oesterreichs und Ungarns, welches 1889/90 rund 2 : 1 betrug, auf ungefähr 5 : 3. Im Soldaten stände haben im ersten Jahre 1889/90 in Oesterreich 2151 und in Ungarn 1207 und im letzte» Jahre 1895,96 in Oesterreich 2170 und in Ungarn 1284 den Freiwilligen-Dienst begonnen

. Von denselben wurden im Jahre 1839/90 in Oester reich 1825 und iu Ungarn 1079 und im Jahre 1895/86 in Oesterreich 1827 und in Ungarn 1107 I zur Reserveofficicrsprüfung berufen. In Relativzahlen > gelangten demnach von den österreichischen Freiwilligen in beiden Jahren 84 Pereent und in Ungarn im Jahre 1889/90 über 89 und im Jahre 1895/96 über 86 zur Reserveofficiersprüfung. Von den zur Prüfung Berufenen sind in: Jahre 1839/90 in Oesterreich nur 1774 und in Ungarn 1069 zur Prüfung erschienen und haben von ersteren

82 und von letzteren 84 Per cent das Examen bestanden. Im Jahre 1395/96 sind in Oesterreich 1810 und in Ungarn 1090 zur Prü fung erschienen und haben von ersteren 73 und von letzteren 74 °/o die Prüfung bestanden. Relativ hat da her trotz deS auferlegten zweiten Dienstjahres die Zahl der Freiwilligen, welche die Prüsnng nach dem ersten Dieustjahre abgelegt haben, von 82 auf 78, bezw. 34 auf 74 Percent abgenommen. Diese Abnahme beträgt in Oesterreich 4 und in Ungarn 10 Percent und die selbe bestätigt wohl, dass

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Tiroler Post
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Pagina 9 di 16
Data: 20.07.1901
Descrizione fisica: 16
. Und da sagt er: Wir weiden uns unter der Sonne! Dr. Adler weiß ganz genau, dass wir bei jener Sonne, die er meint, gar nicht besonders gut angeschrieben sind. Die Sonne f ü r m i ch ist m e i n Vaterland Oesterreich und dieser Sonne diene ich, ob es irgend Jemandem recht ist o d e r n i ch t. (Stürmischer, enthusiastischer Beifall.) Ich stelle keine Alldeutschen und Socialdemo kraten an, weil keiner von beiden den Eid mit ruhigem Gewissen schwören kann; derSocial- demokrat nicht, weil er ein Repu blikaner

ist, der Alldeutsche nicht, weil er ein Landesverräther ist. Der Lehrer und Beamte muss einen Eid schwören, treu dem Kaiser zu sein, dem Kaiser Franz Josef I., treu dem Vaterlande Oesterreich und auch, dass er die Kinder sittlich-religiös erziehe. Wie können das die Socialdemokraten und die sogenannten Alldeutschen thun, die viel schlechter, verächtlicher, gemeiner und viel ehrloser sind, als jemals irgend eine andere Partei? Ich sage noch mehr, ich sage den Lehrern und Be amten: Das Ehrenwort ist ein heiliges

Wort; derjenige, der ein falsches Ehrenwort gibt, ist ein Schuft, und der das Ehrenwort nicht hält, ist auch ein Schuft! Ist Oesterreich verpflichtet, seine ärgsten Feinde in den Schulen und Aemtern zu sehen? Gewiss nicht! Im Gegentheil! Eine selbstbewusste Regierung wird immer darauf sehen, dass nur österreichisch denkende und füh lende Männer in den Schulen angestellt find. Mavodeirve. Abg. Dr. Adler hat uns Marodeure genannt; unter Marodeur versteht man denjenigen, welcher von der Armee entläuft

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Meraner Zeitung
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Pagina 2 di 16
Data: 07.11.1897
Descrizione fisica: 16
Seite 2 Klerauer Zekwsg. Aemter und Würden nur am ungarischen Hofe an. Es gibt kein Oesterreich — außer in der Person des Kaisers. Unter allen Regenten, welche den Thron oder die Throne in Oesterreich bestiegen haben, ist Franz Joseph der vielgeliebte, obgleich, oder vielmehr weil er während seiner 50jährigen Regierung die tiefsten, einem Menschen beschiedenen Schmerzen ertragen mußte. Die Be ziehungen der Unterthanen zu ihrem Souverän haben etwas von dem Verhältnisse des Kindes zu ihrem Bater

, um sich und Anderen die Illusion einer Einheit zu gtben. Aber es giebt ebensowenig ein Cis- oder Transleithanien, wie es ein Oester reich giebt. Es giebt nur auf einem Ufer der Leilha Länder, welche man Oesterreich nennt, und auf dem andern User das Königreich Ungarn- Für eine Monarchie von ^0 Millionen Seelen bestehen 22 Minister Ein einziger von ihnen, der k. k. Minister des Auswärtigen darf sich als ein sür das Ganze bestellter auschen und kommt nicht zwei oder dreifach zur Erscheinung. Hingegen be stehen Z Finanz

- und 3 Kriegsminister. Man kann in Oesterreich nicht von einer Zentralgewalt sprechen. Die Landtage können als bewegliche Angnsfsthürme betrachtet werden, mittelst welchen die verschiedenen Nationen gegen die Reichscinheit marschieren. Die Tschechen waren die Ersten, welche aus dem ungarischen Ausgleiche den rechtlichen Anspruch für eine böhmische Krone folgerten. Nach einem Verlause von 30 Jahren sieht sich Oesterreich d. h. der Kaiser gegenüber von Böhmen in ähn licher Lage wie er sich gegenüber Ungarn von 1860

—67 befand. Müde so vieler Kämpfe mit zentrisugiilen Kräften gab der Monarch dem Minister Badeni zu wissen-. „Ich will dm Frieden mit Böhmen.' Nichts weiter. Aber dieses Wort war das Signal zu eitler neuen entscheidenden Wendung in Oesterreich. Die Art der Umwandlung, welcher Oesterreich entgegensieht, sowie der Zeit punkt derselben ist uns verborgen. Es ist möglich, daß sie sich bis zur Aenderung der Person des Kaisers oder noch länger hinauszieht. Die Deutschen haben für sich den l 00jährigen

Besitzstand, aber auch dieser hat sich gegen sie gekehrt. Wenn Oesterreich sich slavisieren soll, so kann es nur durch die vereinten Tschechen und Polen geschehen. Wird diese Entwicklung sich vollziehen oder durchkreuzt werden? Alles, was man sagen kann' ist: daß heute Oesterreich den Polen gehört. Der Präsident des Ministerrathes und vier Minister sind Polen und die Majorität des Reichsralhes besteht aus Polen und Tschechen. Die Politik färbt sich je nach der Nationalität, welcher die leitenden Führer

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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 8
Data: 04.10.1898
Descrizione fisica: 8
verfassungsmäßig vereinigten Königreiche und Länder* verwandelt; und aus dem „Kaiserthum Oesterreich* war die „Oester reichisch-ungarische Monarchie* geworden. Aber was war mit Oesterreich geschehen? An diese Kleinigkeit scheint man. wie an so manche andere, beim Abschluß deS ersten Ausgleiches mit Ungarn rein vergessen za habe». Von unserem Oesterreich ist nichts übrig geblieben als ein Adjektivum im Gelammt» titel der „Oesterreichisch-ungarischen Monar chie*. Ein Oesterreich fürs i.ch aber besteht nicht mehr

, es leliit nur noch als histo rische Erinnerung im Titel des Mo narchen fort: „Kaiser von Oesterreich und apostolischer König von Ungarn*. Allein das bedeutet nicht etwa: Kaiser der diessei tigen und König der jenseitigen Reichs hälfte, denn das alte „Kaiserthum Oesterreich* besteht nicht mehr zu Recht. Der Titel „Kaiser vou Oesterreich' ist vielmehr ein Ueberbleibsel des von Franz I. erlassenen Pragmatikalge- setzes von 1304 und bezieht sich auf den Ge- sammtstaat, nicht auf die diesseitige Reichshälfte

. Während Ungarn eben Ungarn heißt und offiziell: „Die Länder der ungari-, fchen Krone*, gibt es auf unserer Seite kein Korrelat, keine Länder der österrei chischen Krone, sondern es gibt nur „im Reichs rath vertretene Königreiche und Länder*, ohne einen zusammenfassenden, staatsrechtlich aner kannten Namen. Wir haben eine österreichisch ungarische Monarchie, die aus zwei Staaten gebildet ist, von denen der eine zwar Ungarn, der andere aber nicht Oesterreich heißt. Wir haben einen Kaiser von Oesterreich

, der diesen Titel als Herrscher der Gesammtmonar- chie führt, die aber wieder nicht Oesterreich heißt. Dabei wird der im internationalen Verkehr als „Se. Majestät der Kaiser und König* bezeichnete Monarch in Ungarn nur König und niemals Kaiser genannt. Die staatlichen Aemter führen in Ungarn die Bezeichnung „königlich ung a ri s ch*, dies seits der Leitha aber heißen sie nicht etwa „kaiserlich österreichisch*, sondern „kaiserlich königlich* — ein deutlicher Beweis daflw, daß es kein zisleithanifches Kaifer thum

Oesterreich gibt. Ein staatsrecht licher Wirrwar ohnegleichen! Des „aimywk Naterlasd'. In der Zeitschrist „Die Wage* finden wir eine bemerkenswerthe Studie über dm offiziellen Namen unseres Reiches; der Ver fasser kommt hiebei nach Darlegung der ge schichtlichen Entwicklung zu dem Schlüsse, daß der Oesterreicher eigentlich gar keinOe st er reicher ist, weil es überhaupt ein Oesterreich nicht gibt. „Aber wir heißen doch Oester reicher I* wird man entrüstet einwenden. Ja, wir heißen so: im täglichen

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Volksblatt
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Pagina 3 di 12
Data: 06.03.1901
Descrizione fisica: 12
nicht nur die Oberherrlichkeit über Deutschland, sondern auch über Oesterreich und Frankreich zufallen müsse. In diesem Streben war ihm kein Mittel zu schlecht, wie er ja nach eigenem Geständnis niemals über juridische Zwirnsäden zu stolpern gewohnt war, und aus solchen Anschauungen von Recht und Gerechtigkeit fußend, trug er kein Bedenken 1866 unser Vaterland schwer zu schädigen. Jeder Oesterreicher, der Bismarck verherrlicht, muss es sich gefallen lassen, dass man ihm Mangel an Liebe zu Oesterreich vorwirft und dass

man ihm zumuthet, gegebenenfalls fein Vaterland zu ver rathen. Die Ursachen des unseligen Krieges, dem ein besonderer Fluch anhaftet, weil er ein ausgesprochener Bruderkrieg war, blieben lange Zeit in völliges Dunkel gehüllt. Man wusste wohl, dass Preußens Könige seit jeher Oesterreich keine gute Gesinnung entgegenbrachten, doch gerade die Zeit vor 1866 trug den Stempel des Friedens und der Ruhe an sich. Die nächsten Streitigkeiten zwischen den beiden Staaten entstanden wegen des kleinen Herzogthums

Augustenburg, das Preußen 1863 seinem Eigen thümer zurückzugeben versprach; 1866 jedoch wollte es auf die Forderung Oesterreichs hin von einer Ein lösung des Versprechens nichts wissen. Das war im großen der Vorwand, die eigentlichen Gründe lagen viel tiefer. Schon durch längere Zeit vor dem Jahre 1866 wurde Vonseiten Preußens die Beschuldigung er hoben, dass Oesterreich zum Kriege rüste, obgleich alles andere eher als das der Fall war, und Preußen stellte kurzweg an Oesterreich das Ansinnen, dass

es abrüste. Nach Jahren ist durch ein Schreiben des Grasen La Marmora der ganze Bismarck'sche Humbug enthüllt worden. Das Schreiben stellt die Thatsache fest, dass Preußen unter Bis- marcks Leitung um ebendieselbe Zeit, wo es von Oesterreich die Abrüstung forderte, schon das berüch tigte Bündnis mit Italien fix und fertig hattet Nach diesem Vertrage aber sollte sich die Zukunf- so gestalten, dass Preußen mit Ausschluss Oester. reichs die Vorherrschaft in Deutschland, Italien die italienischen Theile

von Oesterreich zuge sprochen erhalte. Die fixe Idee des Borufficmismus hat den Gelegenheitspolitiker Bismarck veranlasst, die äußerste Verlegenheit, in die Oesterreich durch die schlauen Schach- und Winkelzüge Napoleos III. in Italien gerathen war, zu benutzen, um diesen alten Bundes genossen mit Hilfe der natioalen Revolution in Italien und Ungarn niederzuwerfen. Von der einen Seite durch die italienische Revolution angegriffen, von der anderen Seite durch die preußischen Heere bedrängt, von der dritten

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Meraner Zeitung
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Pagina 3 di 16
Data: 20.07.1898
Descrizione fisica: 16
nicht auch noch dieses letzte Experiment? „Es sind schauder hafte Zustände, in denen wir jetzt in Oesterreich leben!' bemerkte vor wenigen Tagen Unger, als er sein Jubelfest begieng, zu einer der ihn beglück- wünschenden Abordnung. Das Wort kam dem Gelehrten aus vollem Herzen, und es findet seinen Weg in die Herzen aller, die beklommenen Gemüthes den Gang der Dinge verfolgen. Darüber ist heute alle Welt einig, daß sich die Obmännerkonferenz das große Verdienst erworben hat, den Grafen Thun aus dem Fuchs bau zu locken

einen Standpunkt einnehme, der auf die Aushebung der Sprachenverordnungen abzielt. Es handle sich aber um den Frieden mit der ganzen deutschen Bevölke rung Oesterreichs oder um den Kampf gegen d.eselbe. Einen derartigen Kampf kann man weder mit Phrasen noch mit den von den „Narodni listy' leiden schaftlich begehrten Thaten auskämpfen. Wenn schon für Oesterreich die Opposition der Tschechen nach theilig war, so würde der Kampf gegen die soli darisch auftretenden Deutschen geradezu verhängniß- voll

zwischen Grafen Thun und den deutschen Oppositionsparteien in einem Artikel, der geeignet ist, Aufsehen zu erregen, denn dieses ver breitete und unabhängige Blatt ist nichts weniger als den Deutschen wohlgesinnt. Es bezichtigt Kolo man Tisza mit seiner Politik der Nichtintervention während der Aera Taaffe der Mitschuld an den jetzigen Entwicklungen in Oesterreich. Es war der Ausfluß der höchsten politischen Weisheit, den Dualismus auf dem Grundsatze der Hegemonie der Deutschen in Oesterreich und der Magyaren

dies seits der Leitha zu stellen. Ungarn müsse der Politik Franz Deak's und Julius Andrasfy's unver brüchlich treu bleiben. Der wirthschaftliche Ausgleich, den man diesseits und jenseits! als eine Staatsnothwendigkeit ersten Ranges bezeichnet, schrumpfe angesichts dieses großen politischen Mo mentes zu etwas ganz Nebensächlichem zu sammen. Heute haben sich die Verhältnisse bereits dahin entwickelt, daß die Frage nur mehr lautet: „Kann Ungarn mit einem slavischen Oesterreich in einem innigen Verbände

bleiben?' Das Deutschthum in Oesterreich ist für Ungarn weder bedrohlich noch gefährlich, während das slavische Oesterreich unabsehbare Gefahren für Ungarn in sich birgt. Der ungarische Ministerpräsident müßte nach oben wie nach unten in gleicher Weise für die Ueberzeugung eintreten, daß Ungarn mit einem slavischen Oesterreich in keiner innigen Gemeinschaft leben kann, daß die slavische Politik keine andere Folge haben könne, als die vollständige Trennung, die reine Personal-Union, die außer

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Brixener Chronik
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Pagina 3 di 10
Data: 02.12.1898
Descrizione fisica: 10
Ja hrg.. XI. Freitag, Wo die Rebellen auf dem Reichstag von De- Aeczm am 14. April 1849 die Dynastie Habs burg für abgesetzt erklärt hatten. Kossuth ließ sich zum „Gubernaior der provisorischen Republik' ernennen. Am 21. Mai erstürmte der ungarische General Görgey die von Lentzi bis AM ^Heldentods vertheidigt Festung Ofen. Ungarn schien rettungslos für Oesterreich verloren. Da bot Russland dem bedrängten Wiche seine Hilfe an, und so wurde der- Auf stand in einer Reihe von Schlachten, niederge

- war für Oesterreich ein schweres Unglücksjahr. Feldmarschall Radetzky war im Jahre 1858 hochbetagt gestorben. So lange er lebte, fürchteten ihn die Piemontesen, gewitzigt durch die Schläge von 1848 und 1849. Nach seinem Tode drängte aber König Victor Emanuel sofort im Bunde mit der Revolntions- Partei Italiens auf Krieg gegen Oesterreich, und Kaiser Napoleon III. lieh dazu französische Hilfs truppen. Die Entscheidungsschlachten bei Magenta und Solftrino verlor Oesterreich, obwohl nach Feindeszeugnis unsere

würdig.^ Gegen 40.000 Todte von beiden Seiten deckten die Schlacht felder. Unter dem furchtbaren Eindrucke dieser mörderischen Blutopfer schloss unser Kaiser mit Napoleon HI. den Frieden von Villafranca und Äat die Lombardei sür Piemont ab. Napoleon hatte unserem Kaiser den Vorschlag gemacht, er wolle auf die Lombardei verzichten und sie bei Oesterreich lassen, wenn der Kaiser einwillige, dass Frankreich das linke Rheinufer erhalte. Aber entrüstet wies Franz Josef dieses ab und sprach: „Niemals

Bundesländer unter Preußens Führung, kurz, der Aufrichtung eines deutschen Kaisertums — ohne Habsburg. Der preußisch-österreichische F-ldzug gegen Dänemark im Jahre 1864 galt von Bismarcks Seite der- Ausspionierung der österreichischen Waffentüchtigkeit. Oesterreich that dabei gewiss seine Schuldigkeit. Unter der Führung des tüch tigen Generals Freiherrn von Gablenz hatten die österreichischen Truppen das Danewerk, eine starke Grenzfestung in Schleswig, genommen. Bei Oherselk, bei Oeversee, bei Veile

wurden die Dänen geschlagen, und am 9. Mai erfocht unser Tegetthoff einen Sieg bei Helgoland. Allein die Früchte dieses Feldzuges riss Preußen gänzlich an sich. Um Oesterreich zwischen zwei Mühl steine zu bringen, setzte Preußen in Turin alles in Bewegung, um Sardinien in den Kampf gegen Oesterreich zu verwickeln. Selbst die Ungarn wurden gegen Oesterreich aufgehetzt, ja alle Unzufriedenen in Oesterreich suchte man sür Preußen zu gewinnen. Der preußisch-österreichische Bruderkrieg in Böhmen vom Jahre

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Volksblatt
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Pagina 1 di 10
Data: 08.10.1898
Descrizione fisica: 10
Erscheint jeden Mittwoch und SamStag früh. — PrSnumeratton für Bozen: halbjährig fl. l.SO, ganzjährig fl. S.so. Francs per Post für Oesterreich- Ungarn halbjährig fl. SH0, ganzjährig fl. S —: für Deutschland ganzjährig M. IS.— ; für die übrigen Länder d. Weltpostvereines ganzjährig FrcS. . — Einzelne Nummern 10 kr. — Unversiegelte Reklama tionen sind portofrei. Aür Gott, Kaiser und Waterland! Briefe und Gelder werdeu franco erbeten, - Manu skripte nicht zurückgestellt. — Jnfertions-Ge- bühr

im nichtdeutschen Theile der Monarchie der Absolutismus als Hemmschuh aller nationalen Ent wicklung hingestellt, so wurde in deutschen Landen wieder auf die großen Errungenschaften hingewiesen, welche -in freiheitlicher Hinsicht in den sogenannten Culturstaaten Baden und Württemberg zu verzeichnen waren. Alle diese liberalen Bestrebungen wurden von Frank reich aus kräftigst unterstützt, wo die Loge alles daran setzte, wieder eine Revolution in Scene zu setzen, um dadurch ihren Brüdern in Oesterreich das „Agi

' zu gleichem Handeln zu geben. Der Februarrevolution in Paris folgte in der That die Märzrevolution in Wien, und somit erscheint der Kampf in Oesterreich zum höchsten Stadium gelangt Zu sein. ^ ^,7.- ^ 7 - Das Beispiel mehrerer deutscher Staaten, in welchen dem Liberalismus Concessionen gemacht wurden, wirkte in Wien aneifernd, und die Regierung, welche wohl die Mittel besessen hätte, energisch dagegen zu wirken, bewies sich diesem so gewaltigen Anstürmen gegenüber leider zu schwach

. Wien aber hatte den härtesten Parteiterrorismus zu empfinden, wurde aber bald unter Zuhilfenahme der Bajonette zur Raison gebracht und die Ruhe sollte wieder nach langer Zeit in der Residenz Einkehr nehmen. Nachdem endlich auch Ungar» wieder unterworfen war, kam wieder die Zeit des Friedens für Oesterreich. Nun wurde mit aller Energie an der Reorganisierung des Reiches geschritten. Nach manchen Enttäuschungen, die ein sogenanntes constitutionelleS Regime der Regierung brachte, sollte Jeuilleton

so, wie wenn der Betreffende vom Blitze erschla gen worden wäre, was namentlich bei Schusswunden in das Herz zu beobachten ist. gibt eS wieder. Fälle, wo die angestellten Beobachtungen ganz andere Resul- täte aufwiese«. Im Alterthume hielt mau eine Herz wunde für absolut tödtlich. Dagegen sind viele Fälle der Absolutismus in Oesterreich wieder zur Herrschaft kommen. Diese Rückkehr zum Absolutismus zeigte sich aber als ein schwerer Fehler, denn von nun ab lastete der Hass deS Liberalismus schwer^auf Oesterreich

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Meraner Zeitung
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Pagina 2 di 12
Data: 02.09.1896
Descrizione fisica: 12
zu verweilen, aufforderte, ihm von Wien nach Kiew und dann weiterhin nach Breslau zu folgen, so fällt nunmehr ein neuer ungleich tieferer Schatten auf die Weiterreise des russischen Herrschers durch das unerwartete Hinscheiden des Fürsten Lobanow, durch den jähen Verlust eines treuen und bewährten politischen Berathers. Auch in Oesterreich-Ungarn wird man das Hin scheiden des Fürsten sowohl in der Wiener Hofburg wie im Ministerhotel am Ballhausplatze auf daS leb hafteste beklagen Lobanow stand

von St. Petersburg seine jetzt so überaus günstige Position im Orient in einer die vitalen Interessen Oesterreich-Ungarns und damit den Frieden Europa's gefährdenden Weife ausnützen könne, von Grund aus zu zerstreuen. Kaiser Franz Josef übersandte dem Fürsten, der bereits die höchste österreichische OrdensauSzeichnung, das Kronkreuz des StesanS- Arbeit ausruht. Sonderbar, daß man sonst nirgends in den Sagen der Böller eine Anspielung auf die Wirkung des MondeS auf die Gezeiten des MeereS findet

» die sich küssen, zu entdecken, und das scheint mir denn auch das passendste Bild für ihn, den Beschützer der Liebe und — der Verliebten. register vorhält, wenn er den Stab bricht über eine Bewegung, die allein nur in Oesterreich einen Boden gefunden hat, weil sie von der Reaktion gestützt und gefördert wird, so wie er seinerseits nur zu Gunsten der Reaktion erfunden wurde und nur für die Reaktion, seine Mutter, arbeitet. Es muß geradezu verwundern, daß noch Niemand die Sünden der antisemitischen Bewegung

in eine so klare Form gebracht hat, wie eben jetzt Kudlich. Freilich alle diese schädlichen Wirkungen des Anti semitismus für das deutsche Volk in Oesterreich wurden einzeln schon oft aufgeführt und besprochen; aber Kudlich, vielleicht eben weil er ein wenig aus der Ferne nach den Dingen in Oesterreich blickt und so eine bessere Uebersicht hat, faßte die ver derblichen Folgen des Antisemitismus in eine Formel, die Jedermann sofort die ausgesprochenen Wahr heiten wie mit Gewalt erkenntlich macht

. Als „deutschnationaler' Mann Nagt er den Antisemi tismus an: 1. daß er das Deutschthum in Oesterreich be schmutzt hat, so daß es vielfach als gleichbedeutend mit Antisemitismus gehalten wird; 2. daß er der politischen und religiösen Reaktion dient; 3. daß er die nationalen Vereine ruinirt, den geselligen Verkehr vergiftet; 4. daß er der Slavisierung in die Hände arbeitet; 5. daß er die große Menge verdummt und sie den Jesuiten ausliefert. Zu lange haben wir nun schon den Antisemi tismus bei der Arbeit gesehen

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Meraner Zeitung
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Pagina 2 di 8
Data: 06.11.1895
Descrizione fisica: 8
Tette L Meraner Zeilvvg. Nr. 133 28 Prozente zu den Kosten der gemeinsamen An gelegenheiten bei, welche für das Jahr 1895 mit rund 149 Millionen Gulden veranschlagt sind. Ge wöhnlich wird, schreibt die „Bohemia', angenommen, Oesterreich zahle 70, Ungarn 30 Prozent der ge meinsamen Auslagen oder — mit Rückficht darauf, daß für die, Ungarn einverleibte Militärgrenze 2 Prozent im Vorhinein dem ungarischen Staats schatze zur Last geschrieben werden und nur der Rest im Verhältniß

von 70 zu 30 aufgestellt wird — Oesterreich zahle 68.6, Ungarn 31.4 Prozent. Daß die österreichische Reichshälfte thatsächlich über 72Pro zent trägt, soll später nachgewiesen werden. Die für die Bestimmung der Quote maßgeben den Verhältnisse haben sich feit dem Jahre 1887, in welchem der Ausgleich zum letzten Male er neuert wurde, ungleich mehr verändert, als die irgend einen der anderen Ausgleichspunkte betreffen den Momente. Würde jeder der beiden Vertrags theile einseitig nur die für eine Verschiebung

zahlenmäßig zu vergleichen. Hierzu kann aber vor Allem die Vergleichung des österreichi schen Staatsaufwandes mit dein ungarischen dienen. Die ungarische Delegation selbst hat, wie wir dem Buche des Hofrathes Beer über den „Staats haushalt Oesterreich-Ungarns' entnehmen, im Jahre 1877 die Erträgnisse der direkten und indirekten Abgaben Oesterreichs einerseits, Ungarns anderer seits, als gerechte Grundlage der Quotenbestimmung erklärt. Damals ergab die Vergleichung der beiden Budgets, daß daS ungarische

sich zum österreichischen wie 29 zu 71 verhielt, wenden wir dieselbe Methode für den gegenwärtigen Zeitpunkt an. Im öfter- reichischenVoranschlage für dieses Jahr sind die Ein nahmen mit 638 Millionen, in dem ungarischen Voranschlage für dieses Jahr die Einnahmen mit nahezu 468 Millionen Gulden präliminirt. Würden die gemeinsamen Auslagen der Höhe der beiden Budgets entsprechend vertheilt, so müßte Ungarn j.tzt mit 42 Prozent, Oesterreich mit 58 Prozent derselben belastet werden. Nun ist das Budget eines Staates

allerdings ein wichtiger An haltspunkt sür die Beurtheilung seiner wirthschaft lichen Kraft, aber doch kein absoluter Maßstab der selben. Sonst müßte die finanzielle Macht Frank reichs, seinem enormen Budget gemäß, ungleich größer sein, als die Englands, was thatsächlich nicht der Fall ist. Immerhin wird die Vergleichung der Aufwendungen, welche Ungarn für seine besonderen und Denkmaler Wien» und Oesterreich-Ungarns in bunter und doch übersichtlicher Anordnung zeigen. Dome und Theater, Burgen auf hohen

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Brixener Chronik
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Pagina 1 di 8
Data: 06.07.1897
Descrizione fisica: 8
der Habsburger muss sich, ow eine Nation zu bevorzugen, doch hauptsächlich .auf die Deutschen stützen.' Mü diesen Worten Wird sowohl die Bedeutung der Deutschen für die Monarchie der Habsburger anerkannt, als auch die Gefahr angedeutet) welche dem deutschen Mein Oesterreich droht. Die Deutschen find j,ie Gründer des österreichischen Staates Und waren von jeher der Kitt dieses Staates; aber Äe Deutschen sollen vor den anderen Nationen nicht bevorzugt jein; jedeBevorzugungderDeutschen weckt die Eisersucht

, namentlich der Slaven. Die Deutschen haben den österreichischen Staat gegründet. Deutsche Truppen unter Führung ' des deutschen Königs Rudolf von Habsburg er fochten den Sieg bei Jedenspeugen 1273, infolge dessen die Habsburger nach Oesterreich kamen. Um den Kern der österreichischen Herzogtümer sammelten sich nach und nach die übrigen Pro vinzen des Reiches, welche mit deutscher Cultur durchdrungen wurden. Auch Ungarn erhielt deutjche Cultur und wurde hauptsächlich durch deutsches Blut

der Türkenherrschaft entrissen. Weil die Deutschen Gründer des Staates waren Md die Dynastie deutsch und deutsch gesinnt war — noch Kaiser Franz Joses erklärte auf Napoleons lockendes Angebot, die Frucht der Siege von Magenta und Solserino zu opfern, Oesterreich ihn nicht hindern würde, das Me Rhemuser zu erobern: „Ich bin ein deutscher W' so wurde ganz naturgemäß der deutsche «UM herrschenden. Die Deutschen bildeten Seitebürde uns von sehr geschätzter zwar von jeher nur eine Minorität gegenüber

den anderen Völkern, namentlich gegenüber den ver einigten Slaven. Aber dies hatte solange garkeine Ge fahr, als Oesterreichs Herrscher die römisch-deutsche in Deutschland und Italien inne hatte. Dies ist aber in neuer und neuester Zeit wesentlich-anders geworden: Oesterreich wurde nach Osten geschoben, es hat in Deutschland und Italien nichts mehr zu sagen, Oesterreich ist'auf sich selbst beschränkt. Dazu hatten Napoleon III. und Mazzini die Parole ausgegeben, das alte kernkatholische Reich der Habsburger

mit Hilfe des Nationalitäten- Haders auseinander zu sprengen. Die Geschichte der letzten Deeennien beweist, dass diese Frei maurer-Parole getreulich befolgt wird. Die deutschliberale Partei, welche solange in Oesterreich allmächtig war, hat die nichtdeutschen Nationen -förmlich herausgefordert ytchchn'. die ' Wand ge drückt; die anderen Nationen aber! nanteWch die Tzechen haben den Fehdehandschuh aufgehoben und sind jetzt von der Vertheidigung zum Angriff übergegangen. Wollte man zur Zeit Schmerlings

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Der Bote für Tirol
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Pagina 1 di 8
Data: 07.06.1894
Descrizione fisica: 8
. Graf Ha r- rach erstattet Bericht über die Regierungsvorlage be treffend die Convention zwischen Oesterreich-Ungarn und Russland vom 18-/6. Mai d. Js. und stellt den Antrag, dieser Handelskonvention in Uebereinstimmung mit dem diesfälligen Beschlusse des Abgeordnetenhauses die verfassungsmäßige Zustimmung zu ertheilen. Nik. Dumba betont dic große Bedeutung des vorliegenden Vertrages für die Industrie, dad Gewerbe und die landwirtschaftliche Production in Oesterreich, welches darauf angewiesen sei

und Gold. Oesterreich hatte die aus diesen Schwankungen entstehenden Versicherui'gs-Prä- niien zu bezahlen, dic Mertbcsiimmung der österreichi scheu Produetc w-r an den Wert dcS Silbers gebun den, und dieses war ein SpeculationSobjeci geworden. Das hatte das srühere Ministerium eingesehen, und infolge dessen sei cS in die Valutaregulierung einge treten. Die angebahnte Valutaregulierung war ein fach und in zwei Hauptbestandtheile getheilt: Ucber- gang zur Goldzahlung einerseits und Ordnung

. Im Gegentheile; eS habe sich ja dic Production deö Goldes in staunenswerter Weise gehoben, und cS be stehe nicht mehr der geringste Zweifcl darüber, dass es Oesterreich gelingen werde, das erforderliche Gold aufzutreiben. Redner gibt der Ueberzeugung Ausdruck, dass in den Vorlagen nur das Interesse des Staates vertreten sei und empfiehlt deren Annahme. Bei der Abstimmung gelangen sodann alle drei Gesetzentwürfe unverändert in zweiter und dritter Lesung niit allen Stimmen gegen die des Grafen Knefstein

—Czernowitz—Suczawa für Rechnung des Staate? und dic eventuelle Ein lösung dieser Bahn durch den Staat so wie die Her stellung nichrercr Localbahnen in der Bukowina; be treffend die Abänderung von Bestimmungen des An hanges znr ReichSrathS-Wahlordnnng in Betreff der Wahlbezirke in Oesterreich unter der Enns; bctreffend die Ausbringung der Mittel zur Herstellung dritter Stockwerke auf zwei i'ractcn dcr Wiener tcchnischcn Hochschule und den Gcs^cntwurs betreffend die Auf bringung dcr Mittel

, Graf Haugwitz, Hlavka, Lobmeyr, Graf Montecuccoli, Fürst Orsini- Roscnbcrg und Graf Potocki. Hicmit ist dic Tages ordnung erschöpft. Se. Durchlaucht Ministerpräsident Fürst zu Windifch-Grätz: Im Allerhöchsten Auf trage Sr. Majestät des Kaisers erkläre ich den Reichs rath für vertagt. Inland. Dem Berichte der Valutacommission des Herren hauses, welches die drei Vorlagcn nach dcn Beschlüssen des Abgeordnetenhauses angenommen hat, ist eine Ueber sicht über die bis 26. Mai d. I. in Oesterreich

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Meraner Zeitung
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Pagina 2 di 22
Data: 22.12.1897
Descrizione fisica: 22
in die Angelegenheiten eines fremden Staates wurde, getreu dem Sprichwort: „Wenn Zwei daifelbe thun, ist es nicht dasselbe', keinerlei Einsprache erhoben. Was man bei einem Deutschen unrecht findet, ist ja einem Tschechen erlaubt. Man braucht diese Thatsachen der letzten Tage nur nebeneinander zu stellen, um zur Ueberzeugung zu gelangen, daß sich seit dem Sturze Badeni's eigentlich 'nicht das Geringste geändert hat. Nach wie vor bedarf es des engsten Zusammenhaltens aller Deutschen in Oesterreich

. Der Dreibund wurde von den Feinden Deutsch lands stets mit scheelen Augen angesehen und die gegenwärtigen Wirren in Oesterreich bieten ihnen willkommenen Anlaß, den Werth und den Bestand desselben in der öffentlichen Meinung Europa's in Frage zu stellen. Allen voran suchen die rache- lüsternen Franzosen an dem verhaßten Bündnisse zu rütteln, indem sie ihre Presse zum Herde aller im In- und Auslande gegen die deutschen Nation gerichteten Angriffe machen. Der Pariser „Figaro' wurde das Sprachrohr

der Nmhussiten in Böhmen, welche in diesem Blatte ohne Scheu ihre weitgehenden Pläne und politischen Kombinationen enthüllen. Demzufolge soll die Politik Badeni's darauf gerichtet gewesen sein, durch das den Slaven zu verschaffende Uebergewicht Oesterreich in einen Föderativstaat um zugestalten und infolge der slavischen Präponderanz das Bündniß mit Deutschland zu lösen, woraus sich dann von selbst die im Wunsche der Völker gelegene Verbindung Oesterreichs mit den deutsch feindlichen Mächten Frankreich

Verbrüderung?- festen in Toulon und Paris kundgegeben haben. Ueber die gegenwärtig in Rußland herrschende Strömung, soweit sie sich im öffentlichen Leben manifestiert, giebt uns ein unter der Aufschrift: «Oesterreich und die russische Presse' in der österreichischen „Reichswehr' vom 15. ds. enthaltener Artikel dankenswerthe Auskunft. Nach einer Uebersicht der russischen Preßstimmen von gouvernementaler, liberaler und panslavistifcher Färbung, von denen jede große Volksmassen hinter sich hat und führt

, wird „Nowoje Wremja' als das größte, einflußreichste Blatt in Rußland be zeichnet, welches zugleich ausschließlich sranzosen- freundliche Gesinnung vertritt. Sein inlcrnationales Programm beruht auf folgender Erwägung: Als Oesterreichs Interesse im Orient bedroht war, erklärte Deutschland, daß, da deutsche Interessen dort nicht in Mitleidenschaft gezogen wären, Oesterreich allein die Folgen seiner Politik tragen müsse. Dadurch sei für Oesterreich die Minderwerthigket der deutschen Freundschaft gegenüber

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Meraner Zeitung
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Pagina 3 di 16
Data: 30.05.1900
Descrizione fisica: 16
dieser Verhältnisse und in jeder Weise zur Sache legitimiert.' Politische Nachrichten. Meran, 2S Mai. Die zweite Plenarsitzung der österre i ch i schen Delegation verhandelte über das Budget deS Auswärtigen. Es sind elf Redner eingetragen, da runter vier Tschechen contra. Kastan (Tscheche) bespricht die Berliner Reise des Kaisers und erklärt, die Tschechen könnten dieselbe unmöglich als Stär kung der Großmachtstellung Oesterreich-Ungarns ansehen. Berlin sei durch den Besuch der Mittel punkt der europäischen

Politik geworden. In Rußland aber habe dies eine Mißstimmung erzeugt. Redner bezeichnet es als Affront gegenüber den Tschechen, daß die Betheiligung des Kaisers an der Enthüllung des Standbildes des Kaisers Sigismund im Pro gramm in Aussicht genommen n orden sei. Dank der Initiative des Kaisers Franz Josef sei dieser Affront dem tschechischen Volke erspart geblieben. Die Tschechen wollten die besten Beziehungen zu Deutschland, aber nicht, daß Oesterreich Ungarn ein Vasallenstaat Deutschlands

werde. Vor Angriffen Rußlands, welches Oesterreich-Ungarn stets Beweise eines loyalen, korrekten Vorgehens gegeben habe, habe sich Oesterreich-Ungarn nicht zu fürchten. Der Dreibund habe Oesterreich-Ungarn wirthschastliche Nachtheile gebracht. Das deutsche Zolltarifprojekt weise auf eine beabsichtigte enorme Erhöhung des Zolles hin. Redner kritisiert die Politik Oesterreich- Ungarns gegenüber Serbien und Montenegro und wünscht eine Anlehnung an Rußland. Stransky (Tscheche) führt aus, der Besuch des Kaisers sei

von den Berliner Arrangeuren aufgebauscht worden. Die österreichische Diplomatie hätte rechtzeitig ab winken sollen. Redner wirft Goluchowski Unsteligkeit und Wankelmüthigkeit in der Politik vor und mein», der Einfluß Oesterreich-Ungarns in Konstantinopel sei ganz geschwunden, das beweise die Äffaire des österreichisch-ungarischen Militärattaches Frhrn. von Gießl. Redner verlangt die Vorlegung von Roth büchern und wirft Goluchowski Einmischung in die innere Politik zum Nachtheile där Tschechen

vor, welche daher mit Mißtrauen Goluchowski gegenüber erfüllt sind. Demel erklärte, die Deuifchen billigten vollkommen die Politik Goluchowski's und hielten am Dreibunde und der Bekräftigung desselben durch die intimen Beziehungen der Monarchen unter ein ander fest. Nicht minder freudig begrüßten sie das Einverständniß mit Rußland in der Orientfrage und die freundschaftlichsten Beziehungen zu diesem aufstrebenden Staat. Redner wünscht einen engen wirthschastlichen Anschluß zwischen Deutschland und Oesterreich

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Volksblatt
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Pagina 9 di 10
Data: 14.12.1898
Descrizione fisica: 10
, was aus deutsch „der wievielte Theil' bedeutet. „Welches ist die Quote?' heißt hier so viel, als: „Der wievielte Theil der ge meinsamen Auslagen ist von Oesterreich, der wievielte ist von Ungarn zu zahlen?' So gelangen wir zu einem neuen Worte, das der Erklärung bedarf, „ge meinsame Auslagen'. Ihnen gegenüber stehen solche Auslagen, die nicht gemeinsam sind. So stehen wir bei der Frage: Wie verhält es sich denn in Oesterreich- Ungarn mit den „gemeinsamen Auslagen' ? I. Die gemeinsamen Auslagen. Um diese Frage

leichter zu beantworten, müssen wir einen kurzen geschichtlichen Rückblick machen und insbesondere das Jahr 1867 ins Auge fassen. Die Ungarn hatten sich bekanntlich 1848 gegen Oesterreich und seine Dynastie erhoben und wurden im folgenden Jahre mit Hilfe der Russen zwar besiegt, aber nicht beruhigt. Der Reichsrath, der für ganz Oesterreich- Ungarn gemeinsam sein sollte und in Olmütz zuerst tagte, wurde von den Ungarn nicht anerkannt und nicht beschickt. Nach dem unglücklichen Kriege vom Jahre 1866

wünschte der Kaiser, dass auch im Reiche der Friede einziehe, und der damalige Minister präsident Belcredi machte Vorschläge, die aber nicht an genommen wurden; er dankte insolgedessen ab. Es kam der sächsische Protestant Beust als Ministerpräsident, der andere Vorschläge machte und gleichsam mit einer politischen Schere beide Reichshälsten, Oesterreich- Ungarn zerschnitt. Im Februar 1867 wurde Ungarn als (selbstständiger) Staat anerkannt: Diese Theilung der Monarchie in zwei Theile wurde

von dem Monarchen selbst verfügt, nachdem früher der Führer der in Ungarn herrschenden Partei, namens Franz Deak, war zurathe gezogen worden. Siebenbürgen wurde vollständig mit Ungarn vereinigt; Croatien wurde Ungarn angegliedert, behielt aber den eigenen Landtag. Weil der Fluss Leitha auf eine bedeutende Strecke Oesterreich und Ungarn trennt, unterscheidet man von da an Cisleithanien, das sind „die in unserem Ruche vertretenen Länder', und Transleithanien, „die Länder der ungarischen Krone'. Diese Trennung

seine eigene innere Verwaltung, z. B. Schule, öffentliche Bauten, Beamten, Landesver theidigung, benöthigt. Trotz dieser so weitgehenden Trennung haben beide Staaten im Jahre 1867 etwas Gemeinsames gerettet. Gemeinsam ist vor allem die Krone. Habsburg wird auf beiden Seiten als gemeinsame Tyuastie anerkannt. Der jeweilige Träger beherrscht die „Gesammtmo- narchie' als Kaiser von Oesterreich und König von Ungarn. Gemeinsam sind ferner die diplomatischen Beziehungen nach außen, mit anderen Staaten

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