hat, diese Frage nur im deutschen bundeestaatlichcn Sinne erledigt wissen zu wollen. Denn welche Phasen auch die schleöwig. holsteinische Frage durchzumachen hatte, stets war es dem vorurtheilSlosen Beobachter klar, daß Oesterreich. wenn auch unter gebührender Berücksich- ss« tigung der berechtigten Forderungen Preußens, die Wahrung der Rechte Deutschlands nie aus dem Auge ließ. — Obige Erklärung war auch ein großer Zug auf dem politischen Schachbrett?, — denn er ändert die Si tuation vollständig und bringt
Klarheit in die Lage. Gemeinsam mit dem Bunde geht Oesterreich daran, die Aufgabe zu lösen, die eS iin Vereine mit Preußen un ter Währung der BundeSrechle nicht lösen konnte. Durch seinen neuesten Schritt gibt Oesterreich Deutsch land, was Deutschlands ist, und indem eS gleichzeitig die Stände Holsteins beruft, gibt es auch dem Lande Holstein, was ihm gebührt. BundeSrecht und Landes recht. das sind die Leitsterne der österreichischen Politik. Nun kann kein Mittel» oder Kleinstaat sich mehr
in den Mantel der Neutralität hüllen, selbst wenn er wollte, denn keiner kann daS BundeSrecht, das ja sein einziges Schutzmittel ist, von Preußen antasten, ver gewaltigen lassen, — ohne sich selbst aufzugeben. Alle müssen nun Oesterreich folgen und sie thun eS auch, daS zeigt die Entschiedenheit, mit der sie auftreten. Sie haben auf die obige Erklärung Oesterreichs nur gewartet, um die Gewißheit zu haben, daß der Kaiser staat eng verknüpft mit ihnen den bundes rechtlichen Weg gehe. — Eine Negierung
, die so spricht, wie Oesterreich am 2. dS. in Frankfurt gesprochen hat. kennt keine Schleichwege. Oesterreich hat die Brücken abgebrochen, die es noch mit dem heutigen Preußen verbanden, und frei steht es jetzt da, ein Hü ter deutschen Rechtes, ein Schirmer deutscher Treue. Und nun heißt es nicht mehr: Preußen gegen Oester reich, sondern Preußen gegen Oesterreich und den deutschen Bund, beide sind nur eine Größe, die Preußen gegenüber das unzweifelhafte deutsche Bun deSrecht verfechten, wenn sich ersteres
den Bestimmun gen desselben nicht unterwerfen oder gegen dasselbe ankämpfen will. Wie die Erklärung Oesterreichs in Oesterreich und in ganz Deutschland die größte Befriedigung hervor gerufen hat, — so wurde sie auch im BiSmarck'fchen Lager in ihrer ganzen Tragweite begriffen, und konnte nicht verfehlen Consternation zu wecken, denn sie setzte Preußen völlig auf den Jfolirfchemel. Nun muß Herr v. BiSmarck klar Farbe bekennen. Die heuch lerischen Versicherungen Preußens über seine Fried fertigkeit, sowie