Ib jetzt nicht, als schleiche jemand heran? „StM!' gebot Max mit leiser Stimme dem Hunde und faßte in dessen Halsband. Ja, da näherten sich »schritte — offenbar waren es zwei Männer, die den Berg heraufkamen. Wenn er Hre Züge erkennen und sie an zeigen konnte, dann wollte Weller den un gleichen Kampf vermeiden. Mit höchster Spannung fuhr er fort zu lauschen und bog sorgfältig die Zweige auseinander. Durch die so entstandene kleine Oeffnung war es ihm möglich, zwei Gestalten zu beobachten, dii.- sich an einer nicht weit
entfernten Stelle bemühten, etwas aus dem Gestrüpp hervor zuziehen. Plötzlich schoben sie einen Karren bergabwärts dem Graben zu. Das dadurch verursachte Geräusch gestattete Weller, dem Jagdhund, der emporfahren wollte. Ruhe zu gebieten. Dicht neben der Brücke blieben die zwei Männer, deren Gesichter Max immer noch nicht sehen konnte, still stehen. „Der Teufel hole diese Nachtpartie!' murrte der eine. „Allein hätte ich den schweren Hirsch nicht 'rauf bringen können,' erwiderte der andere. „Beklagt
euch nur nicht! Ihr macht doch das beste Geschäft dabei, während ich mit'n paar lumpigen Talern zufrieden sein muß. Rasch angefaßt! Da liegt das Tier — ein feister Bursche!' Die Wilddiebe stiegen in den Graben, för derten die Beute herauf, luden sie auf den Karren, deckten Reisig darüber und bond:n alles mit Stricken fest. Bei dem matten Licht des Mondes er kannte Max Weller den Wirt Anton Kra mer und den so lange vergebens gesuchten Thomas Teucher. Die erlegte Beute sollte also ins Wirts haus zum „Roten Igel
Zeit sprang Weller empor, denn er sah ein, daß ein Kampf jetzt unvermeidlich war. „Ein Jäger! Ein Jäger! Hierher! Zu Hil fe!' schrie Thomas seinem Genossen zu. Dieser aber stürmte in wUder Flucht vor wärts. von dem Hunde verfolgt, den Max jedoch mit einem scharfen Pfiff zurückrief. Er hatte ja den „Igelwirt' erkannt — dieser konnte der Strafe nicht entgehen. Da knallte ein Schuß — gleich darauf er tönte lautes Geheul — Hektar mußte getrof fen sein. Kaum sekundenlang hatte Max, kls
in dem schmalen, von steilen, schwer zu erklimmen den Felsenwänden umgebenen Graben. Aeste und Reisig knackten mite? den stampfenden Füßen der beiden das bedrohte Leben verteidigenden Männer. Den gringsten Borteil verlieren, hieß dem Feinde preisge geben sein. Da gelang es Max Weller, seinen Gegner durch eine rasche Wendung zu Falle zu brin gen und auf der Brust des Ueberwundene» niederzuknieen. Teucher ließ die Flinte los und suchte sich der atemberaubenden Last zu erwehren. „Weg! Weg!' stöhnte er halb