, unter der der unvergeßliche Kaiser Friedrich täglich gesessen haben soll, und möchte davon absolut ein Blld haben, kann aber keins auftreiben. Vorhin hat er Mutter feierlich erklärt, wenn ihm ein Maler dieses Blld malte, könnte er jeden Preis dafür verlangen. Diesen Ausspruch wollen wir uns zu Nutzen machen. Wie wäre es, wenn Du von Nerva herüberkämsi und ihm das Bild malen würdest. Du weißt, Vater steht hier spät auf, also kannst Du es am Morgen ganz gut heimlich malen. Ich denke, Liebster, Du kommst? Wie immer
unter der Palmengruppe saß, kam Erny mit hochrothen Backen an und trug ein Bild in der Hand. „Vater," sagte sie etwas zögernd, „sieh nur, hier ist das Blld, das Du Dir immer wünschest. Es ist reizend, ich weiß aber doch nicht, ob Du es nehmen willst, der Maler verlangt einen enormen Preis dafür." Der alte Herr riß ihr das Bild förmlich aus der Hand und betrachtete es mit glückstrahlenden Augen. „Wahrhaftig, die Palmen! Und wie großartig gemalt, sie leben! Entzückend, einfach entzückend! Das Bild
will ich haben um jeden Preis. Der Maler ist ein Meister, das sieht man, aber mein Ritter gut wird das Ding ja wohl nicht kosten. — Geh', hol' ihn her, Erny, ich will ihm sagen, daß mir für dies Bild kein Preis zu hoch ist," stieß er erregt hervor. „Hurrah, Onkel! Jetzt bist Du eingegangen, der Preis für das Bild ist Erny," rief eine jubelnde Stimme, und Friedrich v. Gabely stand mit glückstrahlendem Gesicht vor dem alten Herrn, während Erny mit einem Jubelruf ihrem Vater um den Hals siel. „Donnerwetter," war das einzige
. Siegestrunken zog er mit feinem Blld ab. Nach einer Weile kam er roth wie ein Puter und etwas klein- lant wieder, warf das Bild auf den Tisch und rief zornig: „Hol's der Kuckuck, nun hat meine Alte doch auch einmal richtig gehört. Nehmt nur das Bild wieder, ich mag's nicht mehr, weil ja das hier gar nicht die richtige Palmengruppe ist, sondern die da drüben. Nu' Hab' ich diesen unverschämten Preis für das Bild bezahlt und bin so 'reingefallen." „Sei ruhig, Vater," rief der Maler laut lachend
mit Stolz. „Es ist eine Palmengruppe drunten im Süden, unter ihr hat unser unvergeßlicher Kaiser Friedrich täglich gesessen, das Blld ist einzig in seiner Art. Mein Neffe, der Maler Friedrich v. Gabely hat es gemalt. Und wissen Sie, was das Bild mich gekostet hat .... meine einzige Tochter — ein hoher Preis, nicht wahr — aber wissen Sie, es reut mich nicht, denn das Blld ist wirklich gut, und meine Erny ist sehr glücklich." Vatllröingin. (Nachdruck verboten.) Verlieret nicht im eitlen Weltgetriebe