, das Antwort haben möchte. Es ist ein Hunger in mir, Hans, und ich weiß doch nicht wonach." Er wollte sie an sich ziehen. „Närrchen, wir müssen bald heiraten, es wird nun wirllich Zeit. Paß auf, in der Ehe wird alles besser." Sie sah ihn aus großen, angstvollen Augen an. „Nein, nein, Hans, das glaube ich nicht. Sieh mal, wir müssen uns beide noch genau prüfen, ob wir auch zueinander passen, ob —" Er stampfte ungeduldig mit dem Fuß auf. „Aber, Kind, das habm wir doch nun schon über zwei Jahre getan. Mache
dich doch nicht lächerlich. Du bist überreizt jetzt durch die vielen Aufregungen. Gib mir einen Kuß! Mädel, was sind deine Augen schön! Und wie süß dein Haar wieder duftet!" Sie trat einen Schritt zurück, heiße Angst in den Augen. „Siehst du, Hans, das ist es ja gerade. Du siehst nur den äußeren Menschen an mir, immer nur das Weib — aber nie meine Seele." Er lachte. „Na, hör mal. wenn ich als dein Bräu tigam nicht einmal das Weib in dir sehen dürfte, das wäre doch noch schöner. Was soll ich mit einer schönen Seele
immer, es bei dir zu fühlen, aber ich fühle es doch nicht. „Plato, oder wie der Kerl sonst heißt, ist 'n Schafskopf. Wer hat dir denn solch Flöhe ins Ohr gesetzt? Wir Männer brau chen nun mal was zum Küssen — und nun komm her." Sie streckte ihre Hände aus wie Ab wehr. „Bitte, nicht, Hans — bitte, nicht. Wenn du mich bloß zum Küssen haben willst — dazu — dazu —" Er lachte hart auf. „Dazu ist die Demoiselle wohl zu scha de? Seit wann bist du denn so zimperlich geworden, Kind? Aber es ist wahr, küssen
hast du nie recht gekonnt." „Ich bin eben nicht geschaffen zum Lieben, Hans. Ich werde das nie können so wie du willst. Vielleicht hat meine an dere Hälfte schon früher mal gelebt." Jetzt lachte er hellauf. „Kind, Kind, was redest du für 'n Unsinn." Sie sah sehr ernst aus. „Nein, Hans, das ist kein Unsinn, das ist die Wahrheit. Und ich bin froh, daß ich es dir heute gesagt habe. Ich kann nicht lü gen, Hans. Und unsere Ehe wäre eine Lüge geworden." „So, dlas sagst du mir so sans facons, nachdem