, die bisher samt den Schreiners leuten ganz bestürzt Zeuge dieser wunderlichen Unterredung gewesen war, darein. Doch der Bauer ließ sie nicht zu Worte kommen, drückte sie aus den Stuhl nieder und sagte drohend: „Sei still, gleich ganz still, sonst gehst du, eh' du's denkst, denselben Weg wie dein Bruder!" Als der Kirchbauer knirschend und doch unentschlossen, was er beginnen solle, seinen Platz behauptete, sagte Lorenz, der nun auch nicht mehr an sich halten konnte: „Ich meine, Ihr müßtet nun wissen
meine Sache!" „Tu bist und bleibst ein dummer Narr," zürnte der Kirchbauer. „Mit dir, Lorenz, Hab' ich aber nach dem, was heut geschehen ist, noch eine besondere Abrechnung. Du sagtest heut, vielleicht bricht mir noch das Schneiderhäusle den Hals? — Ha.ha! Wart's ab! Vielleicht aber brech' ich vorher dir vollends das Genick, wie ich's deinem Vater und Bruder gebrochen Hab'! Warst du demütig, hätte ich vielleicht in Zukunft von dir gelassen, — nun aber will ich nicht ruhen noch rasten
' er nicht vor der Zeit gestorben, so gewiß zahl' ich dir heim, was du mir heut angetan hast!" „Ich dank' Euch für die Auskunft," sagte Lorenz, der mehr fach die Farbe gewechselt hatte. „Weiß ich doch jetzt, daß uns Heidersleuten Euer Haß keine Schande macht und daß mein Vater rechtschaffeu an den Leinebauers handelte. Eure lächerlichen Droh ungen erschrecken mich nicht, mein Gewissen ist rein und Ihr seid auch nur ein Mensch. Jetzt aber geht, Euer Anblick regt mein Geblüt auf; wenn Ihr nicht macht
. Abermals fuhr die Bäuerin auf, aber auch diesmal ließ sich Märt Tticljt cf)i?6cf'6Tt (Sr preßte ihren Arm, daß Frau O. Gerndt würbe zur stenverrr. sie vor Schmerz aufschrie Armenvorsteherin in Berlin gewählt, und aus den Stuhl zurück sank, dann sagte er: „Nimm Vernunft an, Alte, deine Zeit ist vorbei! Nur ein Wort und ich jag dich aus dem Haus! — Was wolltest du sagen, Lorenz?" Lorenz blickte verlegen zu Boden, rieb sich mehrmals die Hände und begann endlich: „Ich weiß nicht, — es ist am Ende
doch auch vergeblich. — Aber — nun ja, ich kann's ja auch sagen! — Ich meine, Ihr redet eben so mannhaft, es hat das Ansehen, als wolltet Ihr wirklich Ordnung ins Haus schaffen, — drum habe ich gedacht, Ihr solltet Euch auch meine Sache nochmals über legen. — Ach Gott, Märt, wenn Ihr die Schande und das Un- glück von mir nähmet, — ich wüßte nicht, wie ich es Euch danken sollte!" Lorenz konnte nicht weiter reden, das Wasser stand ihm in den Augen; auch Margelies blickte mit gefalteten Händen zu dem Hausherrn