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Tiroler Grenzbote
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Pagina 4 di 6
Data: 21.05.1930
Descrizione fisica: 6
Feteraveno Roman- und Unterlmltungs-Beilage des .AroSer Grenzboten 17. Fortsetzung ' Kinder der Berge. Roma» von Ant. Andrea Barel. Das Mädchen lachte, ein böses, verächtliches Lachen. Ihre Augen funkelten den Mann an. „Deinen Namen? I weiß, wie der ausschaut: er is im Mauthäusl dreckig geworden." „Doas wagst?" Der Bahnmeister wollte ihr ins Ge sicht schlagen; aber Konrad, der zusammengekauert in der Sofaecke saß, sprang dazwischen. „Does laßt du bleiben! A Vater wie du hat ka Recht nit mehr

allein zu Tisch saß, fragte der Bahnmeister, als ob er sich auf nichts besinne: „Wo bleibt der Kunra? I bitt mir aus, daß er zu Essenszeit doa is." Die Mutter entschuldigte ihn. Das warme Wetter hätte ihm Schwächezustände verursacht; er läge bei ver hangenen Fenstern in seiner Stube. In Wahrheit hatte Konrad sich nach jenem fürchter lichen Auftritt geweigert, wieder die Wohnstube zu be treten. „I mag nit noch amoal Worte hören, die a Hund schämig machen müaßten." So faß er oft tagelang

ver sorgte ihn damit. Zwischen den beiden wäre eine dicke Freundschaft. Und die jungen Mädchen im Dorf schauten sich nach ihm um oder liefen ihm absichtlich in den Weg. um von ihm gegrüßt zu werden. Aber Fred ging gelassen seinen Weg, und war der Konrad nicht an seiner Seite, hastete er. nach dem Inn zu kommen. Er dachte an seinen Dienst, an seine ange- nehmen freien Tage, an seinen Freund auf der Kranz- einod, und manchmal träumte er hinaus ins Weite — nicht mit Sehnsucht und Unruhe

, sondern mit dem Ge fühl des Geborgenseins. Was er dann wohl mit Blik- ken leuchtender Bewunderung suchte und verfolgte, das waren nicht die hübschen, verliebten Mädchen, sondern die himmelragenden Berge und der dunkle, rauschende Hochwald. 20 . Konrad packte den Rucksack: ein paar mächtige But terbrote, Eier, sein Buch für Pflanzenkunde, sein Messer, ein Seil und einige andere Kleinigkeiten, die er auf einem längeren Marsch ins Kaisergebirge benötigen konnte. „Mocht' mir amoal das Totenkirchl besehn." „Jesies", rief

du auch nix sagen tuast, i Hab' allweil 's Gefühl, verstehen tuast mi scho. Does is. immer a große Tröstung, meiKunrabua." Seite 2 Romanbellage des „Tiroler Erenzboten". Nr. 17 „Jst's wahr?" fragte der junge Mensch stockend. „Wahr und wahrhaftig! Und in der Still' denk i scho. daß unser Herrgott dir dei Kreuzl aufg'laden hat. damit du zur Stell' bist, deinem armen Muattl ihres tragen zu helfen." Mit krummem Rücken, ein merkliches Zucken in den langen dürren Händen, stand Konrad vor seiner Mutter

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Tiroler Post
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Pagina 13 di 16
Data: 21.07.1905
Descrizione fisica: 16
mit der Magd noch am großen Kachelofen hantierte. Konrad nahm diesen Augenblick wahr und setzte sich neben seinen Vater auf die Ofenbank. „Vater!" „Was gibt's?" „Laß dir was sagen. Mir läßt's keine Ruhe mehr. Und die Mutter will auch, daß ich mit dir red'." „Weiß schon — wegen der Tannersregina." „Ja, Vater, ich möcht' halt doch um sie freien." „Muß es denn gerad' die sein?" „Ich Hab' sie halt gern und möcht' keine andere." „Mag sie denn dich?" „Ich denk' schon, Vater!" „Und die Eltern?" „Tie wohl

auch." — „Erst die schöne Waldspitz' und jetzt den Konrad auch noch — müssen denn die alles —?" „Aber. Vater, für die Waldspitz' hast du doch den schönen Miesengrund, und wenn ich die Regina Heirat', ist ja alles eins. Und eine Bäuerin müßt' ja doch herein, die was versteht. Tie Regina kennt sich aus." „Glaubst, andere nicht?" „Hierherum nicht leicht eine wie die." „Kommt darauf an." „Und gern' Haben muß ich meine Frau auch können, sonst —" „Ich fahr' morgen nach Hohdorf. Da ist die Mutter daheim

, und ihre Freundschaft ist reich. Dort schau ich mich für dich nach Einer um. Mit dem Heuen könnt Ihr schon morgen ansaugen. Bis mittag bin ich wieder zurück.", „Vater laß das — ich könnt's nicht verwinden. Der Regina darfst nicht entgelten lassen, was dir der alte Tanner angetan hat." „Mit der Regina tut's nie gut —" „Doch, Vater! Sag' halt ja!" Ter Bursche hatte seines Vaters Rechte ergriffen, und seine treuen, bittenden Blicke senkten sich tief in die feuchtgewordenen Augen des Vaters. Konrad wußte es. Sein Vater

? Regina ist doch so gut!" „Das verstehst du nicht! — Und jetzt laß' mich in Ruh!" Konrad nickte seiner Mutter zu, die zur Bewirtung der Frau Nachbarin Tanner ein blankes, zinnenes Kaffeegeschirr auf den mit weißen Leinen gedeckten Ahorntisch stellte, und eilte hinüber mm Garten hinter dem Tanner'schen Gute. Von der Gartenhecke führte eine hölzerne Gittertüre ins Freie. Dort stand Regina und wartete. Sie ließ den Burschen herein. Dieser nickte ihr freudig zu. „Schön ist's von dir, Regina, daß du schon

da bist." „So, Konrad, setz' dich dorthin. Mein Platz ist da!" Sie wies auf eine kleine Bank und setzte sich selbst ai.f den stark gekrümmten Stamm eines nahen Apfelbaumes. Konrad nahm Platz und blickte dem Mädchen treuherzig in die Augen: „Regina, willst meine Frau werden? Meinem Vater wär's recht." Regina hatte zwar keine lange Rede erwartet. Denn sie kannte ihren Konrad. Aber nun war's ihr doch zu plötzlich gekommen. Sie zupfte verschämt und dunkelrot geworden an den Franzen ihrer seidenen Schürze. Aber Konrad

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Haller Lokalanzeiger
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Pagina 1 di 4
Data: 07.08.1937
Descrizione fisica: 4
. Qei> Oalgenberg Roman von ft. v. Sazenhofen. 7) (Nachdruck verboten.) „Konrad!" schreit Martha auf und linkt auf ihren Stuhl zurück. Konrad kommt näher. Sein Gesicht ist fahl. Das Weist der Augen schimmert bläulich. Er ist im Arbeitsanzug. Seine hängende Faust hat eine leise schwingende Pendelbewegung. Knoll hat rasch nach seinem Geld gegriffen. Ä Da schreit Josef hysterisch auf, im Diskant. „Was suchst du da? Was hast du da zu verbieten? Die Mutter — ver kauft. Die Mutter! Ich nicht — und die Eva

nicht — und du nicht. Die Mutter!" ^ Konrad legte seine Faust auf den Tisch. . „I leid ’s net!" Und verächtlich zu Mef: „Du und d' Eva, ihr habts gwollt! Mutter, i kanns net glaubn! I wilks net glaubn! Des Haus, wo unser Vater gebo ten is, des Haus, was unsern Großvater p Heimat gwest is, des Haus, wo i! amal 9laubl Hab, i, als der Ältere, datz i lebn und schaffn wer und an mei Kinder ver- erbn —" „Da siehst du ’s, Mutter", fällt Jo- F ein. „Er denkt nur an sich! Verhungern wnnen die Eva und ich, was würde es ihn lcheren

, wenn du einmal nimmer wärst." r „Mutter, tu ’s net! Es bringt kein net! Mutter, i Hab garbeit im ?hweitz meines Angesichts in der Schmie den, Tag für Tag —" , „Wer ist denn das?" sagte Knoll leise ru Hilling. . „Der ältere Sohn, der Schmied. Sie '^en, er will es nicht auslassen. Greifen Sie zu! Geben Sie mir das Geld!" Und packt die Tausender und gibt sie Eva, die zwischen ihm und der Mutier steht. „Steck ’s ihr in die Tasche, schnell!" flüsterte er ihr zu, und laut: „Es tut mir herzlich leijdi, Herr Konrad

. Hier ist der Tinten blei. Sie bestätigen dem Herrn Knoll den Empfang von sechstausend." Da sieht Konrad sie alle mit einem matzlos traurigen und verachtenden Blick an. Dann schwankt er aus der Tür. Da lacht Hilling auf. „Das kleine Manöver war notwendig. Also bitte, Herr Knoll, legen Sie jetzt noch drei Tausender darauf. Das wäre ja ohne hin zu wenig gewesen. Frau Wollmut, in ihrer Tasche befinden sich drei Tausen der. Hier sind die anderen drei. So, jetzt unterschreiben Sie!" Da nimmt Frau Martha die hinge

reichte Füllfeder zur Hand. Eine runde Träne fällt plötzlich, langsam und schwer, auf diese nieder. * * * Die Gaststube ist leer. Die Kathi hat um 10 Uhr Schluß gemacht. „I Vertrags Aufbleibn net", hat sie erklärt. Und ist gegangen. Da hat es Konrad noch fertig gebracht, zu bedienen. „Hörst, wie schaust denn du aus?" hat der Georg Ehrlich gefragt. „Wie a halberter Toter. Leg di nieder, Konrad! Dir mutz heut net extra sein! I glaub, mir gehn jetzt a heim." Wie Konrad müde und langsam die Wendeltreppe

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 13 di 16
Data: 18.11.1911
Descrizione fisica: 16
Verlag der Tiroler Land-Zeitung. — Druck der Verlagsanstalt Minerva und Familienheim, Zürich und Würzburg. Nr. 46 llnterhaltungsblatt 3ur „liroler Land-Zeitung" 1911 Chre Vater und Mutter. , Erzählung aus dem 13. Jahrhundert von Adolf Keßler. (Nachdruck verboten.) (Fortsetzung.) Für Konrad von Landegg und Nesa begann nun ein Liebes- frühling, wie er von keinem Dichter schöner besungen werden kann. Tagtäglich zog er von seinem Stammschlosse hinüber nach Brun berg

ihres Gemahls, «ihm die' Obsorge über den Keller auch fernerhin ganz allein zu überlassen, wogegen er alles^ zu tun versprach, um für gesunde und kranke Tage stets ein Tröpslein bereit zu halten, das Leib und Seele zusammenhalte. Wie behaglich fühlte sich Konrad von Landegg nach jahrzehnte langem Wandern in seinem eigenen trauten Heim! Prunk_ und Pracht der Fürstenhöfe wogen ihm die Freuden nicht auf, die er empfand, wenn er abends an der Seite seines lieben Weibes aus hoher Zinne stand und 'dem Scheiden

mit dem Mann aus dem Volke ge sprochen, war ein wohl angelegtes Kapital und trug jetzt Zinsen. Wenn Rudolf seine Tapfersten sich im Geiste vor Augen führte, so gedachte er auch des biedern Sängers und Ritters Kourac voii Landegg. Durch einen Eilboten ließ er ihn ersuchen, unver züglich zu seinen Scharen zu stoßen und den Ehrenplatz an seiner Seite wieder einzunehmen. Konrad war es seiner 'Mannesehre schuldig, dem Rufe zu folgen. Zaudern und Klagen konnten hier nicht helfen. Morgens ein kurzer, inniger

Abschied von Nesa, und Konrad trabte mit dem Boten gen Osten, dem Rheine zu, um das Heer so bald als möglich zu erreichen. Als er sich nach seiner Ankunft bei Rudolf meldete, saß dieser eben in seinem Zelte und flickte mit eigener Hand sein zerrissenes Wams. Er legte es schnell beiseite und rief freude strahlenden Blickes: „Ei, seht den wackern Schenken von Landegg! Er hat sich erst ein junges Weib genommen und folgt doch unserm ersten Rufe! Brav, tapferer Sänger und ebenso tapferer Degen! Sei

mir von Herzen willkommen! Wir werden hoffentlich die stör rischen Stockböhmen bald zu Paaren getrieben haben. Dann magst du wieder heimkehren und deines Ehegemahls warten!" So war denn Konrad wieder da, wo er vordem so lange gchveilt, beim .Heere und seinem Berufe wit Leib und Leben zu getan. Mochte ihn auch zuweilen das Heimweh beschleichen, die wechselnden Ereignisse im Felde befreiten ihn bald wieder davon. Dem Laufe der Donau folgend, wälzte sich das Heer, das der König führte, hinunter nach Wien

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 5 di 8
Data: 18.07.1924
Descrizione fisica: 8
die vom Bezirkssekrekariat sowie die vom Landesjekretariat ausgesandten Fragebogen an das Bezirkssekretariat nach Kufstein ei «gesandt. Die sänmi- gen Organisationen werden ersucht, endlich einmal ihren Pflichten nachzukommen. 6) Das sechste Gebot. Roman von Ewald Haufe. • Otto kochte vor Wut, aber er wußte, wie tief er gefallen, und auch, daß er kaum schreiben konnte. . Aber er war vom Hochmutsdünkel befallen, der bei 'einem günstigen Wendepunkt des Schicksals keine ! Grenzen kennt. Am liebsten hätte er Konrad

!" und ein spöttischer Zug umspielte seine Mundwinkel. „Lasten Sie mich mit Ihren Ansichten ungescho ren," entgegnete Konrad. „Freuen Sie sich, daß : Sie Glück gehabt haben, und tun Sie etwas für • den Vater!" Otto lachte. „Für den Vater?" rief er. „Wissen Sie wohl, wie der gelebt hat? Ha, ha, ich danke ' für Moralpredigten! Hätte ich einen besseren, wäre ich heute noch ein ganz anderer Junge, mehr als zehn Makart zusammengenommen, jawohl, und /besäße noch das Haus am Maximiliansplahe. Mein Alter war ein Luftikus

, Der Mutters Geld verspielt, daß sie an der Schwindsucht starb. So ist's, Herr Jmhof!" „Eben deshalb sollten Sie eiue Lehre daraus ziehen!" versetzte Konrad mit Nachdruck. Otto lachte, daß er rot wurde. „Wie klug Sie i -reden!" erwiderte er. „Sie studieren wohl die Mo- j ral aus den Büchern? Also, wie steht's," frug er, „kommen Sie heute Abend mit oder nicht?" „Ich verzichte aus das Vergnügen," entgegnete Konrad, und Otto empfahl sich mit einem Liedchen. „So sind die Menschen, die es zu etwas brin gen

," sagte Konrad. „Und so müßten Sie aus- sehen, wenn Sittlichkeit ein Unsinn wäre. Ich dan-ke . . . Er ist der ordinärste Kerl, den ich ge sehen!" Und er griff zur Mappe und ging in das Atelier, wo er sich als Künstler fühlte, der den Höhen zustrebt. 7. Konrad und Otto waren so verschieden ange legte Naturen, daß ein Zusammengehen beider ein Ding der Unmöglichkeit gewesen wäre. Ottos Na tur war eine verdorbene, seine Erziehung eine so vernachlässigte, daß er schon als Knabe zu allem zu gebrauchen

war, wenn nur ein Silberstück für rhn absiel. Es kam ihm dabei seine angeborene Schauspielergabe aus das beste zu statten, vor allem aber die Verschlagenheit. Er mochte treiben, was es war, heute dies, morgen jenes, immer ver stand er es, eine Wahl zu treffen, welche ihm bei der neuen Beschäftigung sowohl persönliche Frei heit als die Gelegenheit bot, etwas in die Tasche zu machen, um im Strom lustig mitzuschwimmen. Trotzdem sein Vater durch Konrad Geld ver diente, war es ihm gleichgültig, sich unter Um ständen

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Neueste Zeitung
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Pagina 6 di 10
Data: 14.08.1937
Descrizione fisica: 10
nach rechts, der Konrad nach links. Wie der Lex dann zum Kammer fenster der Zenzl gekommen ist, da ist von der anderen Seite auch einer herangeschlichen. Sie haben beide kein Wort gesagt, sondern haben kurzerhand zu raufen begonnen, wie das eben so Brauch ist. Wie aber der Lex den anderen nicht niederzwingen konnte, da hat er gemerkt, daß es der Konrad ist. Und der hat's auch gemerkt. Da haben sie einander losgelassen und sind ge gangen, der Lex nach links, der Konrad nach rechts. Und seit dem reden

sie eben nimmer. Dafür denken sie mehr. Sie den ken, wie es am nächsten Samstag, also morgen, sein wird. „Krach", haut der Lex seine Hacke in den Baum. Kaum kann er sie herausziehen, da haut „krach" schon der Konrad zu. So geht es wild, Schlag auf Schlag, bis sich der Baum hinausneigt über die Tiefe und niederstürzt. Ein Stück poltert und rutscht er noch, dann verspießen sich die Aeste und er liegt still. Sie steigen hinunter und hauen die Aeste weg. Dann wälzen sie den Stamm, nachdem sie tief

die Aexte eingewuchtet haben, gegen die steile Felsrinne, die ein gutes Stück glatt hinab schießt und dann hinausspringt über die Tiefe. „Wum, wum", prallt der Baum zwischen die Felsen, aber auf einmal stößt er auf einen Felskopf und verspreizt sich, keine fünf Meter über dem abbrechenden Rand. Der Konrad schaut den Lex an, der Lex den Konrad, aber keiner macht Anstalt hinunterzusteigen. Wenn der Lex nit mag, mag i a nit, denkt der Konrad. Und der Lex denkt dasselbe. So steigen sie denn nebeneinander

höher hinauf, zum nächsten Baum, den sie schlagen wollen. Das Gefchröf legt sich hier etwas zurück, so daß sie den Stamm drunten nimmer sehen. „Riffch, ratsch, riffch, ratsch", fährt die Säge ins Holz. Der Lex reißt auf der einen Seite so schnell er nur kann, der Konrad auf der andern. Dann fliegt im Schwung die Säge auf die Seite und „krach" — „krach" reden die Aexte. Bis der Baum niederstürzt, mitten in die Rinne hinein. Mitsammen steigen sie hinunter. Aber dann schneuzt sich der Lex

aus dem einen Nasenloch und klettert tiefer, zu dem zweiten Baum. Wild beginnt indes der Konrad loszuhacken, daß die Aeste nur so fliegen. Muß der Tolm sich immer vordrängen! Er wär ja auch hinuntergestiegen! Wie blind schlägt er Ast um Ast weg, noch zor niger, als er vordem schon war. So merkt er gar nicht, daß er auch den letzten Ast, der den Baum noch stützt, weghaut. Bis der Stamm langsam zu rutschen beginnt. „Iessas", schreit er auf. Grell sieht er das Un glück vor sich, das nun geschehen muß. Grad im letzten

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Neueste Zeitung
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Pagina 7 di 8
Data: 05.10.1938
Descrizione fisica: 8
Wenn sie einziehen in den DRL Jiamad tJCeuteia und seine %wmex Von Werner Gärtner, Preffereferent des Relchsfportführers „Das Turnen muß wieder f cf) 1 1 cht werden" — „Das Tur nen muß wieder kämpferisch werden" — „Turnen muß Erziehung zu Gehorsam, Kameradschaftlichkeit und Opfer- bereltschaft sein" — „Turnen muß wieder völkische Pflicht werden", das sind Worte von Konrad Henlein, dem früheren Führer des Deutschen Turnverbandes, dem spateren Führer aller Sudetendeutschen und dem jetzigen

uns klar darüber fein, welch wertvolles Gut die Sudetendeutschen — we'ü über die materiellen Güter der Erde hinaus — als Menschen für unser Volk bedeuten. Stolz, selbstbewußt, opferbereit und zäh hat der Reichssportführer in einem Telegramm an Konrad Henlein vom 1. Oktober desien Landsleute genannt. Und er hat gleichzeitig auf die organisatorische Grundlage dieser Hal tung der Sudetendeutschen hingewiesen, auf die „Arbeit des Deutschen Turnverbandes und aller seiner Mitglieder, durch deren vorblldliche

mannschaftliche Arbeit und rücksichtslosen Kampf um Deutschtum und Heimat das seit Jahren verfolgte Ziel erreicht wurde." Arbeit im Sinne der NSDAP. Konrad Henlein und seine Turner waren der Führer und die Mannschaft, die nach der Auflösung der NSDAP, in der Tschecho-Slowakei die Aufgabe der Einigung und Erziehung des Sudetendeutschtums über nahmen und lösten. Konrad Henlein selbst ist der erste Turner- sührer der Geschichte, der im härtesten Volkstumskampf die Werte der Ideen Jahns erkannte, einsetzte

und so an einem sehr großen Beispiel darstellte. Dieses Beispiel darf und wird nicht verloren gehen! Wenn Konrad Henleins Turner ein ziehen in den großen Deutschen Reichsbund für Leibesübun gen, so werden sie das nicht tun als versprengte Haufen, die zur Truppe finden, sondern als wuchtig geschlossene, zahlen mäßig und haltungsmäßig imponierende Mannschaft, so wie wir sie in Breslau marschieren sahen beim gewaltigen Deut schen Turn- und Sportfest im Juli 1938. Und sie werden mit sich tragen und um sich verbreüen

den aktioistischen Geist ihrer Kampfzeit, wie ihn die oben zitierten vier Kernsätze Konrad Henleins geballt wiedergeben. In Breslau war es auch, wo in einer Arbeitstagung Konrad Henlein feststellte, daß alle Aeußerungen des sudeten deutschen Volkstumskampfes auf dem Turnplatz entstanden sind. Der Turnplatz war, wie Jahn das vor mehr als hundert Jahren verlangte, zur öffentlichen Erziehungsstätte des sudeten- deutschen Volkes geworden. Damit ist der Beweis für die Richtigkeit der Gedarcken Jahns

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 8 di 8
Data: 05.10.1938
Descrizione fisica: 8
SfwU und iyict Sudetendeutsche Turner und Sportler Freiheitskämpfer für Deutschland „Die Turnbewegung' ist eine Cck-ar von Frei willigen. die out Gedeih und Verderb, ouf Loh und Leben verbunden ist mit dem Schicksal unserer Hei-- tirat." Konrad He-nlei n. Wenn jetzt in der welthistorischen Besprechung ist München eine volle Einigung zwischen den vier Großmäch ten über das Schicksal des Sudetenlandes hergestellt und damit die Heimkehr der Sudetendeutschen ins Reich ge sichert

und Sportler ist jedoch in wei ten Kreisen noch wenig bekannt, obwohl diese Deutschen, die lange jenseits der Grenzen leben mußten, in schweren Kämpfen eine eigene Turn- und Sportbewegung aufgebaut und verteidigt haben. Es sind verschiedene Säulen gewesen, die Träger des Erziehungsgedankens und der Freiheitsbewegung waren. In vorderster Front hat seit je der Deutsche Turnverband gestanden, aus dem Konrad Henlein hervorgegangen ist. Im sudetendeutschen Gebiet hat es aber auch aus den ver schiedenen

Sportgebieten deutsche Verbände gegeben, von denen der Hauptverband der Deutschen Wintersportvereine seit langem besonders bekannt ist. Je mehr aber der Frei heitskampf den schärferen Widerstand und den höheren Einsatz in den letzten Jahren forderte, um so enger scharten sich die sudetendeutschen Turner und Sportler um ihren Führer Konrad Henlein zusammen, der während des Weltkrieges bei den Tiroler Kaiserjägern mit Auszeich nung Frontsoldat gewesen ist. Die Turner und Sportler wurden zu einer politischen

Kampfbewegung zusammenge schweißt, um ihr Deutschtum zu verteidigen. Schon bald nach der Rückkehr Konrad Henleins aus der Gefangenschaft wurde im Jahre 1919 in Brüx der Deutsche Turnverband gegründet. Die Entwicklungsetappen folgen einander sehr schnell. Nachdem Konrad Henlein, des sen Persönliches Wirken eng mit der Entwicklung des Turnverbandes verknüpft ist, im Jahre 1922 zum Turn- wart gewählt war, wurde er im Sommer 1925 Turnlehrer in Asch, das als Mittelpunkt der Erziehungsstätte suheten- deutscher

Turner immer mehr Bedeutung erlangt. Konrad Henlein wirkte von 1925 bis 1933 in Asch, wo eine Ge samterziehung der sudetendeutschen Volksgruppe geleistet wurde. Turnlehrer und Turnwarte fanden hier ihre Aus bildung, so daß hier eine Führerelite vorbereitet wurde, die sich dann im Kampf um das Volkstum in allen Belan gen bewähren sollte. Ter große Höhepunkt dieser Entwick lung war das Deutsche Turnfest in Saa; im Juli 1933. wird doch der Tag von Saaz immer der. Wendepunkt in oer Geschichte

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Lienzer Nachrichten
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Pagina 6 di 12
Data: 20.08.1926
Descrizione fisica: 12
. An den Platz gekommen, wo die Jüng linge sich in allerlei zum Teil ritterlichen Spie len ergötzten, vernahmen sie, wie das Volk einmal über das andere rief: Gewonnen, ge wonnen — er ist's wieder, der Starke! — ja, gegen den kommt niemand auf! — Meister Martin gewahrte, als er sich durchs Volk gedrängt halte, daß alles Lob, alles Jauchzen des Volks niemandem anders galt als sei nem Gesellen Konrad. Der hatte im Wettren nen, im Faustkampf, im Wurfspießwersen alle übrigen übertroffen. Als Martin herankam

, rief Konrad eben: Ob es jemand mit ihm auf nehmen wolle im lustigen Kampsspiel mit stumpfen Schwertern? Mehrere wackere Patri- zierjünglinge, solch ritterlichen Spiels ge wohnt, ließen sich ein auf die Forderung. Nicht lange dauerte es aber, so hatte Konrad auch hier ohne alle große Mühe und Anstrengung sämtliche Gegner überwunden, so daß des Lob- preisens seiner Gewandtheit und Stärke gar kein Ende war. Die Sonne war herabgesunken, das Abend rot erlöschte, und die Dämmerung stieg mit Macht herauf

. Meister Martin, Rosa und die beiden Gesellen hatten sich an einem plät schernden Springguell gelagert. Reinhold er zählte viel Herrliches von dem fernen Italien, aber Friedrich schaute still und selig der holden Rosa in die Augen. Da kam Konrad heran leisen, zögernden Schrittes, wie mit sich selbst uneins, ob er sich zu den andern lagern solle oder nicht. Meister Martin rief ihm entgegen: „Nun, Konrad, kommt nur immer heran. Ihr habt Euch tapfer gehalten auf der Wiese, so kann ich's wohl leiden

an meinen Gesellen, so ziemt es ihnen auch. Scheut Euch nicht, Ge selle! Setzt Euch zu uns, ich erlaub' es Euch." Konrad warf einen durchbohrenden Blick aus den Meister, der ihm gnädig zunickte, und sprach dann mit dumpfer Stimme: Vor Euch scheue ich mich nun ganz und gar nicht, Hab' Euch auch noch gar nicht nach der Erlaubnis gefragt, ob ich mich hier lagern darf oder nicht, komme überhaupt auch gar nicht zu Euch. Alle meine Gegner Hab' ich in den Sand ge streckt im lustigen Ritterspiel, und da wollt

' ich nur das holde Fräulein fragen, ob sie mir nicht auch wie zum Preis des lustigen Spiels den schönen Strauß verehren wollte, den sie an der Brust trägt. Damit ließ sich Konrad vor Rosa auf ein Knie nieder, schaute mit seinen klaren braunen Augen ihr recht ehrlich ins Antlitz und bat: Gebt mir immer den schönen Strauß als Siegespreis, holde Rosa, Ihr dürft mir das nun durchaus nicht abschlagen. Rosa nestelte auch solgeich den Strauß los und gab ihn Konrad, indem sie lachend sprach: Ei, ich weiß ja wohl

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Alpenländer-Bote
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Pagina 3 di 12
Data: 03.12.1922
Descrizione fisica: 12
Das Auge der Alpen. iE ine Erzählung von Reimmichl.) 4 Um sich etwas zu beruhigen, wanderte er lange Zeit an der Riva degli Schiavone auf und nieder. Aber der Sturm in seinem Herzen kam nicht zur Ruhe. Immer wieder ließ Konrad Aigner die rätselhaften Vorgänge an seinem Geiste vorüber ziehen, doch wurde ihm die Sache nur umso dunk ler, je mehr er grübelte und studierte. Rätselhaft war alles. Schon die Persönlichkeit des Fräuleins. Beim ersten Zusammentreffen, beim Nachtfest auf dem Kanal

hier nicht länger sein kann." „Ich habe noch fünfzig Gulden in der Tasche," erklärte Konrad Aigner. „Die Hälfte davon ist schon in unseren Voran schlag ausgenommen. Wenn dir keine anderen Resourcen zur Verfügung stehen, heißt's die La ger abbrechen." „Woher sollen mir andere Mittel zur Verfügung stehen?" „Also keine? Dann stelle ich den Antrag, daß wir morgen den schönen Gestaden der Adria nebst Giacomuzzi Valet sagen, mit dem Miltagszug nach Westen segeln und durch die Gebirgspässe uns nach Rhätien

zurückschlängeln. Wer stimmt für meinen Antrag?" „Ich! — Und ich?" krähten Volker und Ulix zu gleich. „Morgan? Was fällt euch ein?" rief Konrad Aigner/„So schnell kann ich unmöglich fort." ^.Und wir können nicht länger bleiben," schwa derte Ulix; „weißt, Elmarchen, wir haben dir zu Lieb ehedem schon unseren Rückzug um etliche Tage verschoben: aber das kannst du von der un eigennützigsten Freundschaft nicht verlangen, daß wir auf der Klingelbeutelstange oder auf dem Schubkarren heimreiten." „Früher hat's immer

geheißen: alle oder keiner!" „So heißt's jetzt auch noch, hehehe," lachte der kleine Volker; „alle bleiben wir nicht hier —also keiner." „Wir üben auf niemanden einen Zwang aus," ließ sich wieder der tiefe Baß vernehmen; „wenn Elmar seinem Abenteuer länger nachgehen will, müssen wir ihn dem Schicksal überlassen." „Ich habe kein Abenteuer," fuhr Konrad Aig ner aus. „Aber du bist auf einer romantischen Irrfahrt, wo du leicht vom Gaul stürzen und dir das Genick brechen kannst," bemerkte Ulix. „Was weißt

denn du?" „Ich weiß gar nichts, als daß du Heimlichkeiten hast vor deinen besten Freunden. Deswegen geht unsere Freundschaft aber nicht in Scherben, son dern wir möchten dich ebenso herzhaft aus dem ge fährlichen Wirbel herausreißen, wie du das Fräu lein aus dem Wasser gezogen hast." - „Ich bin kein Kind," sagte Aigner trotzig; doch bald setzte er freundlicher hinzu: „Habt Geduld, morgen wird sich die Sache entscheiden." Am andern-Tag zwischen neun und zehn Uhr ing Konrad Aigner noch einmal in die Markus- irche

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 5 di 8
Data: 12.08.1924
Descrizione fisica: 8
diesem Mädchen wiederholt aus der Promenade getroffen/ „Was soll denn das beweisen, ich bitte dich!" „Das beweist natürlich nichts. Aber ich habe mehr als das gehört... Wie gesagt, es ist ein on dit, aber ein pikantes... Ich denke, es muß dich aufs Höchste interessieren, da dich ihr Bild berühmt gemacht.. Konrad war wie betäubt. „Entweder, es ist die gemeinste Verleumdung oder die fürchterlichste Wahrheit!" rief er. „Das Mädchen ist meine Frau!" Rakowsky fuhr zusammen. „Deine Frau?... Bist du verheiratet

?... Pardon, wie konnte ich das wissen!... Pardon!..." „Noch heute soll ich eS erfahren!" sagte Konrad, und stürmte davon, Rakowsky allein lastend. Konrad war bis in den Grund der Seele er schüttert; es war ihm unmöglich, zu g , daß Rakowsky die Wahrheit gesagt und P e n be trogen. Er eilte durch die Straßen, - -i zur Rechenschaft zu ziehen. „Sollte sie mit diesem Menschen - •) Be ziehungen gehabt haben?... Wie Jk sie bis heute alles verbergen können?" srug er sich. „Ich sollte hintergangen worden

Ruhe sagte er, Kon rad am Arm fastend: „Natürlich weiß ich nicht, ob mich meine Verleumder nicht mit Fräulein Su sanne gesehen..." Konrad öffnete den Mund. „Nein, eS handelt sich um meine Frau, nur um diese!" sprach er mit Nachdruck. „Aber als Maler werden Sie wissen, daß Ihre Frau und Susanne sich fast auf das Haar glei chen. Alle Leute sagen es, die Tante redete ja im mer von ihren Zwillingsnichten!" Konrad mußte zugeben, daß die Ähnlichkeit eine große war. „Sie sagen, daß Sie mit Susanne

und nicht mit meiner Frau verkehrten. Ist das die volle Wahr heit?" frug Konrad, ihn scharf anblickend. Otto legte seine Hand aus Konrads Schulter und erwiderte gemütlich: „Freund, es ist so, und nicht anders! Aber — Ich erwarte von Ihnen als > Ehrenmann, daß Sie die Susanne mit dieser Her zenssache nicht noch nachträglich behelligen. Die Sache ist beendet. Sie werden es gestern'selbst ge merkt haben." Konrad ging beruhigt von dannen. Als er anderen Tages im Freihofe mit Rosa al lein war und über den Erfolg in Paris

sie gleichgültig; es kostete ihre ganze Kraft, in ih rem Schuldgefühl nicht aufzuschreien. „Glaubst du, daß die Sache wahr ist?" frug er. „Wie soll ich es wissen?" erwiderte sie, halb un wirsch. „Aber hältst du es.für möglich?" „Es könnte ja sein," entgegnete sie. Konrad fühlte sich erleichtert. „Es könnte ja sein!..." wiederholte Susanne. Es bedurfte ihrer ganzen Selbstbeherrschung, nichts aufzusprinngen und ihrer Schwester in Gegenwart! Konrads die furchtbare Wahrheit vor die Füße zu werfen. ' „Nein, niemals

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 5 di 8
Data: 17.07.1924
Descrizione fisica: 8
wird dies Ziel ja noch nicht erreichbar fein, aber zähe, beharrliche Arvfllärung in allen Gewerkschaftsversammlungen wird dazu beitragen, aus gedankenlosen Arbeitersvießern, die 'bei Karten spielen und Bier große Ausgaben vergessen, zu wirklichen klassenbewußten, für ihre eigene Jugend besorgte Sozialdemokraten zu machen. ! Warnung vor Schwindlern. Das Präsidium der Landesregierung teilt mit: Seit mehr als einem 51 Das sechste Gebot. Roman von Ewald Haufe. Konrad war inzwischen in bester Stimmung. Rakowskoh

, ich ffmhte komponieren. Und 'denken Sie, diese Kom position, die erste, galt lange Zeit als meine beste!* Konrad wurde rot; es war ihm, als spräche Wolkosf von ihm. „Ich sage ja nicht, daß alles Sinnlichkeit war; die Liebe ist nicht nur sinnlich,* fuhr er fort, fein Pfeifchen rauchend. „Allein Sinnlichkeit ist der Grund der Gründe. Ich sah die Schönheit, sie be zauberte mich, fühlte Leidenschaft. Wenn das Herz entflammt, steigt eben 'die Phantasie himmelhoch. Natürlich ahnte niemand, wie ich zu der Kompo

sition gekommen war; aber der Schmerz, die Sehn sucht, und was in ihr liegt, ist die Liebe, die ohne Sinnlichkeit nicht 'denkbar ist." „Und ist es Ihnen gleich, ob Sie das Mädchen, das Sie berauscht, in ihrer Schönheit brechen, wie die Knospe vom Zweige?" srug Konrad. Rakowskh und Wolkosf lachten. „Wenn mich ein Mädchen liebt," versetzte Rakowskh, die Gläser zu sammenstellend, „und es mit mir glücklich zu sein glaubt, was geht das einen Dritten an? Heute ist doch jeder so weit, daß er weder

24, Landeck ab 8 Uhr 58, nicht gut christlich oder unchrrstlrch ist, ein Mäd chen anzusehen. Man sieht es eben an, und ist es einem aus der Seele gesprochen, begehrt man. Und wenn beide begehren, ist die Boraussetzung der Befriedigung geschaffen. Ohne sie wäre die Erde eine Hölle; sie kann gar nichts anderes sein sollen, als die Welt der Befriedigung. Jeder Spatz will befriedigt sein, die Blume braucht Wasser und Sonnenschein, wie der Mensch die Liebe." Konrad schwankte zwilchen reinem und sinn lichem

Streben. „Ich bleibe aber doch dabei," sagte er, „die wahre Liebe ist die von allem Sinn lichen freie, reine, ideale." Rakowosky ging an das Klavier. „Kennen Sie Wagners Musik?" srug er, sich an Konrad wen- dend. „Ich habe klassische getrieben." „Sehen Sie, man kann doch nicht, sein Leben lang Mozart und Hahdn spielen," entgegnete Ra kowskh, „wenn es einen Wagner gibt. Hören Sie mal scharf zu!" sagte er, sich an das Instrument setzend und mit kühnem Griff in die Tasten greifend. „Wie gefällt

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Alpenländer-Bote
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Pagina 3 di 16
Data: 10.12.1922
Descrizione fisica: 16
Das Auge Der Alpen. (Eine Erzählung von Reimmichl.) 5 Drittes Kapitel. Jagd nach einen, Schatten. Mit Gewalt suchte Konrad Aigner nach der ; Rückkehr von Venedig die- nötige innere Ruhe ! ftjr seine Studien zu gewinnen. Doch war alle Mühe umsonst. Immer mußte er an das rätsel hafte Fräulein denken, so sehr er sich auch da gegen wehrte. Und der kostbare Schmuck, der aus so merkwürdige Art in seinen Händen geblieben war. brannte ihm förmlich auf die Seele. Manch mal holte er ihn abends, nachdem

. Nach Ablauf von vier Wochen schrieb er folgen den Brief: „Hochgeboren Komtesse Ella Melden. Mödling bei Wien. — Infolge Ihrer plötzlichen Abreise war es mir unmöglich, Sie noch einmal zu sehen. Ich schicke Ihnen meinen ehrfurchtsvollen Gruß und ersuche freundlichst um Ihre Befehle. Konrad Aigner, Student der Medizin, Innsbruck (Kou- leurname: Elmar)." Dazu fügte er seine genaue Adresse. Auch äußer lich am Kouvert unterschrieb er sich als Absender und gab den Brief rekommandiert aus. Nun harrte

auf das Fräulein, bald marterte ihn die Anast. In fieberhafter Stimmung ging das Semester zu Ende, und es kamen die großen Ferien. Eines Morgens erschienen auf Konrad Aigners Bude die drei Kouleurbrüder und Reisekollegen vom Frühjahr und unterbreiteten ihm den Plan zu einer gemeinsamen Fußtour ins bayerische Ober land und nach München. Allein Aigner war nicht zu bewegen, die lustige Fahrt mitzumachen. Auf alles Drängen erklärte er, daß er nicht in der Verfassung wäre zu einer neuerlichen Reise, und es ziehe

ihn nach der Heimat, wo er sich am besten erhole. Unverrichteter Dinge mußten die Kamera den wieder abschwenken. Bevor sie gingen, rief der lebendige Ulix: „Elmar, Konrad, Mensch, Aigner! Dich kennt man nimmer, so ein Ritter von der traurigey Gestalt bist du geworden. Mir scheint, du flatterst immer noch deiner Prinzessin nach. Gib acht, daß du dir nicht die Federn verbrennst und ganz flü gellahm wirst. Im übrigen nichts für ungut! Wir werden dich in München bei einer Kanne Bayeri schen leben lassen. Grüß

mir deine Schwester Zilli — die Alten natürlich auch! Nach Frauentag komm ich. Hoffentlich schaust du dann wieder heller in die Welt." Zwei Tage später fuhr Konrad Aigner über den Brenner heim nach Valdans, wo sein Vater nebst einem Bauernanwesen eine größere, gutgehende Krämerei befaß. Aber auch in der Heimat fand er keine Ruhe. Es half nichts. Er mußte das anver traute Kleinod um jeden Preis los werden, sonst kam er nicht mehr ins Gleichgewicht. So entschloß er sich zu einer Reise nach Wien, die er Ende Juli

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 05.08.1924
Descrizione fisica: 8
, die An- spräche aller Kleinrentner zur Geltung m bringen. Viel- | leicht wird es auch dann gelingen, mit einzelnen dieser Schuldner gesonderte Abkommen zu treffen. Wir fordern daher alle Kleinrentner aus, folgendes be- kanntzugeben: - A. Forderungen gegen den BurÄ>: a) alte Renten, b) , Kriegsanleihen, c) Schatzscheine, Effetebahnobligationen !ufw. ' - „Entschuldigen Sie! Aber man nimmt doch nur Kommis, Arbeiter u. dgl., die als solche ausgebildet sind. Daß weiß doch jeder Mensch/ Konrad setzte

ihm auseinander, was er wolle. „Ich will die einfachste Arbeit, um meine Lage zu -verbessern, ohne meine künstlerischen Ideen zu ge- : sährden. In der Republik schändet ja die Arbeit i nicht/ sprach er. Monsieur Clairont gab ihm ein Billet an seinen ; Freund Trochut. „Er hat eine Fabrik, vielleicht fin den Sie, was Sie suchen/ bemerkte er, sich verab schiedend. Konrad eilte in das Büro de8 Herrn Trochut. -Die Sache glückte. Er übertrug ihm eine der Ar- ) beiten, dre sich abends aussühren lasten und wobei

ein. Auf dem Programm steht die Prüfung der internatio nalen Lage auf dem Gebiet der Sozialpolitik, sowie die Darlegung der allgemeinen Grundsätze der neuen Sozial politik und die sittlichen und die sozialen Folgen des Achtstundentages, das Mitfprechrecht bei der Geschäfts führung und die Verpflichtung der Gesellschaft mit Rück- sicht auf die Arbeitskrife. „Verkauft?" stammelte Konrad. „Sie ersehen doch klar aus dem Zettel, daß der Termin bereits abgelaufen ist!" Konrad glaubte in den Boden zu sinken. „Monsieur

hatte der Geschäftskundige Kr ihn. „Mein Rosl!" schluchzte Konrad, und ging. Da einmal, als er gegen Abend wieder Kr Mon- sieur Trochut arbeitete, klopfte es an seine Tür. Er sah einen Herrn vor sich. „Habe ich das Vergnügen, Monsieur Jmhof zu sprechen?" frug er. „Jawohl/ „Mein Name ist Douglas, ich bin aus Boston. Ich habe bei Monsieur Clairont eine SkiM von Ihnen gesehen." „Von mir?" „Von Monsieur Jmhof, welcher bei Monsieur Soubron gearbeitet. Es ist eine Skizze, ein Mäd chen in der Kirche." Konrad war wie betäubt

des größten Gletschers, der Pasterze, dringt die neue Post- krastwagenlinie Dölsach-Heiligenblut. Ihre Verlängerung über das Heiligenbluter Hochtor (2578 Meter) durch dos Fuschertal «bei Zell am See ist bereits beschlossen und wird sofort erfolgen, sobald das großartige, in raschester Ausarbeitung befindliche Projekt einer Großglockner- Hochalpenstraße verwirklicht sein wird. „Wollen Sie das Motiv als Bild malen?" ftug Herr Douglas. j Konrad glaubte nicht recht zu hören. „Ich zahle gut, aber ich verlange

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 16.07.1924
Descrizione fisica: 8
machen; da nützen alle Priester und Schulmeister nichts. Me Leute predigen von den Kanzeln, schreiben dicke Bücher, und sind um kein Haar bester. Alles für die Katz'I Ich muß lachen, wenn ich sehe, wie die Leute vor Moral -ns Grab steigen. Die WeS ist so wunderschön; aber Millionen nutzt sie nichts." .Ja, die Schönheit," versetzte Konrad, „das ist etwas anderes. Ich glaube, wem sie nicht ein geboren ist, der kann kein großer Maler werden." .Habe ich's Ihnen nicht neulich gesagt? Kein Künstler wurde geboren

ohne Leidenschaft für sie!" Rakowsky ging bald an das Fenster, bald auf zmd ab, über seine Zukunft sprechend. Plötzlich sagte er: „Was ist das? Eine Skizze!" Er zündete eine Kerze an und trat dem Schrank Näher, während Konrad am ganzen Körper bebte. „DaS ist ja erst heute gemacht!" Konrad rührte sich nicht. Rakowsky betrachtete sie lange. „Scherz beiseite, ein gutes Motiv. Wissen Sie, was Prosesior Bren ner sagen wird?" . Konrad hätte es am liebsten selbst gewußt, aber jetzt wollte er nichts davon hören

. „Natürlich hat es Fehler. Mer wissen Sie, was Brenner sagen wird? Er wird sagen: „Ein ver fluchter Kerl!" Konrad war noch immer atmelos, fürchtete, Ra kowsky würde alles wissen wollen. „Woher ist das Motiv?" ftug derselbe, die Skizze von neuem betrachtend. -Ich sah es in der Kirche." „Sie haben es aus der Erinnerung gemalt? ... Gratuliere!" sagte er, ihm die Hand schüttelnd. Rakowsky gehörte zu jenen Ausnahmen, die neidlos das Talent bewundern. Durch diese Eigenschaft hatte er sich m Künftlerkreisen

beliebt i gemacht, und jetzt empfand auch Konrad für ihn Sympathie, obgleich er kaum zu glauben wagte, 'daß er einmal mehr als Durchschnittswerke schaf fen würde. „Gewiß, Sie haben das Zeug, etwas zu wer den," fuhr Rakowsky fort. „Brenner wird sich freuen. Aber erschrecken Sie nur nicht, wenn er über Mängel losdonnert!" „O, ich zeige sie ihm nicht, habe sie für mich ge malt," erwiderte Konrad, die Arbeit auf den Schrank stellend. „Das ist Ihre Sache. Aber jetzt kommen Sie mit mir; wir müssen ein Glas

auf Ihr Werk trinken!" Arm in Arm wunderten sie der Künstlerkneipe zu, in welcher Konrad diesmal Stunden verbrachte, die ihn mit München enger verknüpften. 5. München lag im Schnee. Es war ein Dezember- tag. Lustig sielen die Flocken zur Erde nieder, sie mrt weißer Hülle bedeckend, ja auf Bäumen und Sträuchern hing bald so viel Schnee, daß sie ihn nicht zu tragen vermochten. Besonders schön wa ren die Gärten anzuschauen; der Winter hatte P.-antasiegebilde aller Art hervorgezaubert, daß man oft nicht wußte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 5 di 8
Data: 14.08.1924
Descrizione fisica: 8
!" ries er, den alten Friedhof erblickend. „O, diese Niedertracht, welche die natürliche Mo- , ral zu Boden schlägt und eine halbe an ihre Stelle setzt! .. . Kommt, ihr Winde, und schlagt sie nie der! . . Der Sturm heulte, die Wolken verdüsterten die , Landschaft, und eine Gestalt schritt der Höhe zu. j Es kostete dem Manne Mühe, den elementaren Ge- . walten zu trotzen; allein es gelang ihm, vorwärts i zu kommen. Konrad erbebte. Obgleich das Dunkel der i Schlu ch t dM trübttz. Mannte gr, wer

Anzug mit Shimmylackschuhen und legte ein umfangreiches Gestand- «Stea erklomm. Das Herz stockte für einen Augen blick die Adern wollten erstarren — es war der Pfarrer, begleitet von einem Knaben. Wie der Tiger seine Beute, verfolgte Konrad die Schritte des Verführers seiner Mutter, der seine Ehe als Bestimmung Gottes, als unauflöslich ge segnet. Bald war er hinter einer Wand verschwunden, um in wenigen Minuten am Felsen zu fein, an welchem Konrad lehnte. „Halt, Schurke!" donnerte

er ihn an, als er um die Ecke bog. Der Pfarrer, wie betäubt, hielt sich an, um vom anbraufettden Winde nicht weggesegt zu -werden. „Wie wagtest du, mich zu hintergchen?" rief Konrad, sich in seiner ganzen Länge vor ihm hin stellend und die Rechte erhebend. „Was heißt das alles? . . . Was der brutale Uebersall?" stammelte der Pfarrer, vor Schreck er bleichend. „Wie, du willst nichts wissen? . . . Wie konntest du mich durch ein lügnerisches Dokument dem Zwange der Kirche ausliefern?" „Lügnerisches Dokument!" stotterte

der Pfarrer, einen Schritt zurücktretend. „Jawohl!" stürmte Konrad, ihn am Arm pak- kend. „Oder ist es wahr, daß dir die Vatevschast des unehelichen Konrad Jmhos unbekannt ist?... Ich will Antwort! ..." Der Pfarrer zitterte wie 'das Laub, ohne ein Wort zu entgegnen. „Sprich! Wer verführte meine Mutter? . . / Die Schuld, im Bunde mit dem Sturme, ging über des Pfarrers Kräfte; er wankte und blickte seit wärts. „Ehrloser!" donnerte Konrad, die Faust zum Schlage erhebend. „Und du hattest den Mut

zu zertrümmern. Er wurde dem Landes gerichte eingeliefert. — Das „dankbare" Vaterland verschafft dem obdachlosen Kriegsinvaliden im Zuchthaus eine „angenehme" Versorgung. Heil Oesterreich! Herl Seipel! l als göttlich zu erklären, eine Ehe, die im nämlichen Boden wurzelt, in dem 'des Betruges?" Und wie ein Rasender packte und würgte er ihn, während ber Knabe verzweifelte Hilferufe ausstieß und dem nächsten Gehöfte zustürmte. „Ich verfluche dich!" rief Konrad, ihn an 'den Fels drückend. Allein, ehe

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 23.07.1924
Descrizione fisica: 8
. Ihr wachsen. Nichts war dem Pfarrer unbegreiflicher, als Konrads Selbständigkeit; er war im Glauben geblieben, daß sein Mündel, Dank der ländlichen Erziehung und der Kirche, gegen den Geist der Zeit Wilderstand geleistet hätte. Und wenn er auch durch Ottos Berichte zuweilen erschreckt worden war, hatte er doch gehofft, sein Erscheinen werde Konrad mit Leichtigkeit aus den früheren Weg des Abhän- gigfühlens bringen. Allein es war anders gekom men. Ein Mensch ist wie der Same im Erdreich

, und er kann im Trocknen ruhen, daß er wie erstor ben erscheint; in fruchtbarem Boden aber schießt tzr auf und wurzelt kräftig und tief. Der natürliche Sinn für Unabhängigkeit und freies Selbstbestim men kann durch nichts erstickt «werden; einmal keimt er und entfaltet sich. Das ist ein Naturgesetz, und sollte er Ketten sprengen und die Wüste des Elends kosten. Der Pfarrer sollte sich von neuem getäuscht sehen. Er hoffte, Konrad würde ihm schließlich reuevoll Entgegen kommen, während derselbe an eine Ver söhnung

zu erbringen," sagte derselbe nach einigen Darlegungen. Pfarrer Staudigt packte seine Tasche aus und, den Papieren folgend, sprach er* „Anna Jmhof, die Mutter des Konrad Jmhof, hinterließ ein verschul detes Anwesen, welches nach Verkauf und Realisie rung der Schulden die Summe von 3315 Mark 60 Pfennige abwarf, von welchem Betrage mein Mündel bis Dato und alles in allem 2114 Mark und 20 Pfennige verbrauchte, so daß sich dessen Vermögen samt den letztjährigen Zinsen auf 1290 Mark 35 Pfennige beläuft

." Der Gerichtsassessor setzte die Brille auf, verglich die Ausweise, Posten für Posten, und begann zu schreiben. Konrad blieb regungslos. „Wie kann ich mit die sem Gelde meine Studien vollenden, wenn ich im billigen München in einem Jahre nicht viel weniger gebraucht?" sprach er zu sich und er fühlte, wie ihn der Pfarrer betrachtete, konnte er ja seinem Mündel schwarz auf weiß zeigen, daß es ohne seine Hilfe ein Spielball der Winde bleiben müsse. Als er auf blickte, begegneten sich feine Augen mit denen

des Vormundes. „Nie soll ein Laut der Bitte über meine Lippen kommen," sagte er sich, „und sollte ich Hungers sterben, ich will mich von solcher Menschenliebe be freien!" Am liebsten hätte er seinen Wutgesühlen Lust gemacht. „Ich bitte nunmehr, Herr Jmhof," sprach der Gerichtsasseffor, „das Schriftstück zu lesen und es mit der Namensunterschrift zu versehen!" Konrad trat an den Tisch und ohne es zu lesen, setzte er, nach einem flüchtigen Blick auf das Papier, seinen Namen darunter. „Nun muß

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 07.05.1929
Descrizione fisica: 8
hatte, bestehen nun lediglich in dem Verzicht Frankreichs auf die Begrenzung der Heeresaus- Jn den letzten Hauch ihrer Stimme klang bas Knarren der sich öffnenden Türe — Osso war es Einen Augenblick.erbebte Dietwalt, was jetzt geschehen würde. Sein Herz stand still . . . Aber nichts geschah. Osso kam näher, blinzelte schläfrig mit den kleinen Aeuglein und fragte: „Du, Dietwalt, hast nicht noch Lust, auf ein paar Krüge Bier und ein wenig Würfeln? Konrad hockt in der Erkerstube — mir scheint, er wäre

um Gesellschaft froh." Dietwalt atmete aus. Els huschte mit flüchtigem Gruß an ihnen vorbei. Und Dietwalt dachte: Wie töricht und schwach einem das böse Gewissen macht! Darf ich nicht sprechen mit meiner Schwester? Was ist dabei, wenn Osso uns zusammen sieht? — Jetzt muß ich ihm wohl den Wil len tun! So ging er denn mit ihm zu Konrad hinüber, der wirk lich in der Erkerstube saß. Da ging es in den Vurggraben hinab, in dem jetzt allerlei Geräusch von Nachtgetier hör bar ward. Vom spitzen Gewölbe herab hing

ein Lichter reifen mit trüb brennenden Talgkerzen, der das Gemach eher düsterer als heller erscheinen ließ. Osso und Dietwalt spielten ein wenig; Konrad hatte kopfschüttelnd abgelehnt. Er trank nur immer wieder. Und während Dietwalt so mit Osso spielte und die Gegenwart des stumm vor sich hinbrütenden Bruders wie eine drük- kende Last empfand, dachte er immer nur eins: Sie will mit dir sprechen, läßt heute Nacht die Türe offen — zum bitteren Abschiednehmen ... Er spielte so zerstreut

Stimme sagte ihm. es wäre besser, wenn er von Els erst Abschied nähme, wenn alles geklärt wäre. Aber die Sehnsucht seines Herzens war stärker . . . Warum sich dies arme, letzte Glück nicht noch gönnen — sich und ihr?! Es mochte schon nahe an Mitternacht sein. Da ging er zu Els. — Als Konrad und Osso allein waren, verwandelte sich des Saurauers Gesicht jählings. Weggewischt war alle Schläfrigkeit aus den Fuchsaugen, jedes Lächeln um den breiten Mund. Er trat zu Konrad und legte ihm die Hand

auf die Achsel, nachdem er noch einen Augenblick gelauscht hatte, ob jemand käme. „He! Du. Konrad." sagte er, „merk' aus, ich Hab' mit dir zu reden!" Und er schob den Krug weg, nach dem Konrad wieder greisen wollte. „Jetzt hörst du aus mit Saufen — und merkst auf!" „Mich quält der Durst, wie die Verdammten in der Hölle," sagte Konrad matt und verdrossen. „Was quälst du mich auch noch? Ich Hab' Fieber — mich überläufts eisigkalt —" * „Es wird dir schon einheizen, was ich dir jetzt sagen: werde," höhnte Osso

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 10 di 16
Data: 11.05.1929
Descrizione fisica: 16
könnte, etwas gefunden hatte, war Konrad aus seiner düsteren Starrheit plötzlich emporgeschnellt und stand nun mitten im Halbkreis. Er wendete sich an Diemut. „Wozu lang Worte sm^n?' ries er aus. „Ja, Diemut. hier ist die Hölle! Denn alle Banden sind gelöst, die Men schen binden sollten vom Mutterschvße her — und ver knüpft und verwirrt sind sie zu neuer Bindung doll namen losen Greuel . . . Höre, Diemut —und er wandte sich den anderen zu, „und ihr anderen alle, warum ich Dietwalt *** schlug — nein. Züchtigte

, wie man einen Schänder der Ehre züchtigt: ich sah es mit eigenen Augen, wie er sündige Buhl schaft trieb mit seiner Schwester Ets, OffoS Braut . . .' Ein Schrei gellte auf. El8 war emporgeschnellt, wie der Pfeil von der ^hne. Und auch Diemut erhob sich leichen blaß. „Konrad, Konrad,' rief sie. „beim Gedenken unserer Mutter, ich flehe dich an, beim heiligen Himmelsherrn, sage, daß du dich geirrt hast, daß Trug und Wahn dich verwirrte — es ist ja nicht möglich . . .' „Es ist die Wahrheit,' sagte Konrad steinern

. „Und Osfo wird mirs bezeugen. Zum erstenmal in dieser Stunde wandte er sich an Osfo. „Sprich und sage, wa§ du weißt!' -Offo nickte. „Konrad spricht wahr,'sagte er. ohne den Blick von Els abzulassen, die schön vorhin, als Konrad sich als Dietwalds Mörder bekannt hatte, kaum mehr an sich gehalten hatte. Jetzt sah er von ihr weg und zögerte einen Augenblick, ehe er sich an Diemut wandte. „Am Tags der großen Unwetters war er/ fuhr er fort, „daß ich die beiden in einer Waldhütte antraf, versunken

in ihr buhlerische? Spiel ... Und gerechten Argwohn schöpfte —, fet$ wir. Konrad und ich, in der ehvergangenen Nacht eS sMer ge- sehen, wie der Bruder sich schlich in der ^wester Gemach — und wie sie kosend und küssend gesrevelt gegen Gottes Hauptmekogien und Nebenmelodien, worauf sich der thema tische Aufbau eines Tonstückes gründet, mit dessen Theorie sich die musikalische Formenlehre befaßt. ES ist nun Sache des Gedächtnisses oder richtiger des Gedächtnisses des Ver standes, sich die Konstruktion

di« Dinge soweit zurechtgelegt, daß er ihr inß Wort fallen konnte. So gings nicht weiter; die Sache mußte kurz zu Ende geführt werden. „Ob deiner selbstbekannten Sündenschuld willen, Els,' sprach er lang- sam, überlegen, „hast du jegliches Klagerecht verwirkt. Dir stünde Demut und Reue bester an als dieser wilde Trotz...' Lr kam nicht weiter. Konrad war vorgesprungen und Wer hat für ein oder zwei Rächte ein freies Quartier? Wir halten es für eine selbstverständliche Ehrenpflicht unserer Innsbrucker

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Haller Lokalanzeiger
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Pagina 2 di 4
Data: 04.01.1930
Descrizione fisica: 4
mit Elektrizität. Droben auf dem Brettl stand gerade die saubere Mirzl, die als fesches Kocherl gehörig über ihre Herrschaft loszog und zum Schluß den Vers fang: „Komm i wieder auf d' Welt, So werd' i a Henn, Da kann mi koa Mensch schikanier'n; Des Morgens leg' i gemüatli mei Ei, Dann Hab' ich den ganzen Nachmittag frei Und geh' mit mei'm Gockel fpazier'n." Starker Beifall folgte und als Konrad hinauf schrie: „O, du liabs Kocherl fei, laß' do mi dein Gockel fei", da brach eine ungeheure Heiterkeit

aus, die sich noch steigerte, als Mirzl dem Konrad beim Verlassen des Brettls eine Kußhand zuwarf. Konrad war selig. Et was weiberleutifch belastet, freute ihn diese Auszeich nung unbändig. Immer noch kamen neue Gäste. Da tauchte auf einmal ein Herr mit einer ergreifend hohen Angströhre auf. Bei einer solchen Gelegenheit mit einem Zylinder zu erscheinen, war damals in München ein gewagtes Unternehmen. Der Herr war offenbar ein Fremder. Als Konrad, der es besonders scharf auf Zylinderhüte hatte, und dem schon

unter normalen Umständen die Hand zuckte, wenn er eine solche Kopf bedeckung sah, den Mann bemerkte, war er außer Rand und Band. Zum Unglück ging der Herr noch auf den Tisch zu, an dem das saubere Kleeblatt saß. Schon erhoben sich Rufe wie: „Zylinder! — Eintreiben!" und: Puff! Da traf ein ganz geschwinder Schlag von Konrad seiner Hand Auf des Fremden Prachtzylinder, Daß der Mann im Dunkeln stand. War das ein Gewieher und Gedröhn! Aber Verwick lungen folgten. Der Wirt erschien und wurde grob. Der Herr schälte

den Kopf aus der dunklen Hülle und fing wütend aufzubegehren an. Es gab schwere Mei nungsverschiedenheiten, in deren Verlauf Konrad und seine Kameraden dem Fremden in Aussicht stellten, ihm „einige in die Fassade zu widmen, daß ihm sämt liche Gesichtszüge entgleisen". Richtig war auch gleich ein Schutzmann da, der die zweite Ausschreibung be sorgte und die drei höflich, aber kühl ins Freie be gleitete. Das tat ihrer guten Laune aber keinen Ab bruch; im Gegenteil, Konrad sehnte sich in seinem fröhlichen

Unternehmungsdrange geradezu nach weite ren Schwierigkeiten. Im Ratskeller hieß es, sich etwas zusammennehmen. Aber eine Gaudi mußten sie sich auch hier leisten und so spielten sie, kaum warm geworden, den animierten Gästen die bekannte Szene der „Me nagerie-Ausrufer" vor und schrien in die ehrwürdigen Bacchusräume: Konrad: „Hier ist zu sehen Boa con- fliktor, die Riesenschlange; sie mißt vom Kopf bis zum Schwanz zwanzig Meter, vom Schwanz bis zum Kopf dreißig Meter, das sind zusammen fünfzig Meter, in der Mitte

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Haller Lokalanzeiger
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Pagina 3 di 4
Data: 24.08.1929
Descrizione fisica: 4
, 2. Rödlach Konrad, 3. Haider Johann, 4. Herzleier Alfons, 5. Stöcker Franz, 6. Stöcker Anton, 7. Kaltenbrunner Hermann, 8. Wittenberger Sepp. 9. Straffer Lorenz, 10. Leimgruber Josef, 11. Riedmüller Alfons, 12. Auer Ru dolf, 13. Wittwer Franz, 14. Leimgruber Alois, 15. Cernik Josef, 16. Seiwald Hans, 17. Moser Andrä. — Absam-Tief: 1. Konrad Rödlach, 2. Kornprobst Johann, 3. Wittwer Franz, 4. Bücher Josef, 5. Poßmoser Klaus, 6. Dr. Lambert Wurzer, 7. Wittenberger Sepp, 8. Sei wald Hans. — Absam-Kceis

: 1. Rödlach Konrad, 2. Poßmoser Klaus, 3. Kornprobst Johann, 4. Wittenberger Sepp, 6. Dr. Lambert Wurzer, 6. Bücher Josef, 7. Feist- mantl Willi, 8. Seiwald Hans. — Haupt: 1. Poßmoser Klaus, 2. Dr. Lambert Wurzer, 3. Rödlach Konrad, 4. Posch Jakob, 5. Stöcker Franz, 6. Wirtenberger Sepp, 7. Kornprobst Johann, 8. Rödlach Roland. — Prämie: Feistmantl Willi, Feistmantl Siegfr., Seiwald Hans, Posch Jakob, Bücher Josef, Rödlach Roland. — Gilde: 1. Feistmantl Willi, 2. Seiwald Hans, 3. Posch Jakob, 4. Rödlach

Roland, 5. Bücher Josef, 6. Poßmoser Klaus, 7. Leimgruber Franz, 8. Dr. Lambert Wurzer, 9. Ried müller Alfons, 10. Wirtenberger Sepp, 11. Leimgruber Alois, 12. Oberhofer Franz. — Serie: 1. Rödlach Ro land, 2. Wirtenberger Sepp, 3. Rödlach Konrad, 4. Poß moser Klaus, 6. Kornprobst Johann, 6. Dr. Lambert Wurzer, 7. Stöcker Franz, 8. Bücher Josef. — Jung schützen: 1. Rödlach Roland, 2. Straffer Lorenz, 3. Auer Rudolf, 4. Mattevi Walter, 5. Riedmüller Alfons. — Uebung: Feistmantl Josef, Kornprobst Johann

, Stöcker Anton, Ferenz Artur, Posch Johann, Oberhofer Franz, Marchsteiner Andrä, Feistmantl Willi, Seiwald Hans, Herzleier Alfons, Dr. Lambert Wurzer, Feistmantl Sieg., Würtenberger Franz, Leimgruber Franz, Leimgruber Alois, Bawek Josef, Wirtenberger Sepp, Posch Jakob, Posch Konrad, Wittwer Franz, Zanger Gottfried. Riedmüller Alfons, Schindl Hubert, Steiner Josef, Spöttl Johann, Fintl Hermann, Stöcker Franz, Bücher Josef, Rödlach Konrad, Rödlach Roland. — Bestgewinner vom Gesell schaftsschießen

am 18. August. Absam-Tief: 1. Wirten berger Sepp, 2. Ratgeber Josef, 3. Rödlach Konrad, 4. Rödlach Roland. — Absam-Kreis: 1. Ratgeber Josef, 2. Rödlach Konrad, 3. Rödlach Roland, 4. Bücher Josef, 5. Purner Ferdinand, 6. Wirtenberger Sepp, 7. Seiwald Hans. Haupt: 1. Purner Ferdinand, 2. Seiwald Hans, 3. Wirtenberger Sepp, 4. Rödlach Roland, 5. Posch Jakob, 6. Wirtenberger Franz, 7. Ratgeber Josef, 8. Stöcker Franz. — Gilde: 1. Seiwald Hans, 2. Rödlach Konrad, 3. Wirtenberger Sepp, 4. Wirtenberger Franz

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