6.092 risultati
Ordina per:
Rilevanza
Rilevanza
Anno di pubblicazione ascendente
Anno di pubblicazione discendente
Titolo A - Z
Titolo Z - A
Giornali e riviste
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1938/01_05_1938/AZ_1938_05_01_3_object_1871726.png
Pagina 3 di 8
Data: 01.05.1938
Descrizione fisica: 8
wollte. Cs war ihm nicht Besseres eingefallen als den Faun zu spielen. Die Polizei kam seinem Wunsch entgegen, und er sitzt letzt in Srtäslingskleidung wieder hinter Schloß und Riegel. Da haben sich die Bauern auf der Hoch- wur,) einmal einen Brunnen graben las sen, einen richtigen altväterischen Pump- brunne». wie man's von eh gehabt hat, und der Brunngraber Kaspar hat ihn zum Ausfertigen kriegt. Also gut. Der Kaspar hat sich nicht lang besonnen und Hot gleich Hand angelegt. „Das Brunngraben aber', hat die Kra mer-Wabm gesagt

, „das Brunngraben, das hat seine Mucken.' Und das stimmt. Anfangs, da hat der Kaspar die Erde ein fach mit der Schaufel hinausgeworfen Wie er aber tiefer hineingekommen ist, hat er sich gesagt: „Jetzt darfst mit 'm Ausschachten anfangen, net, daß den schönsten Einfall kriagft.' Wie er aber andertags zur Brunnstatt gekommen ist — da hätt's ihn bald um gelegt, den Kaspar. Seine Befürchtung vom Abend vorher hat sich über Nacht grausam erfüllt gehabt. Die ganze Sach sst eingestürzt gewesen. Von den zwanzig Metern

, die dem Kaspar ausgetragen sind, hat er kaum drei ausgehoben, und schon ist die Bescherung da. Jetzund sind ihm Gift und Galle gekommen, dem Ka spar. Er hat sich umgedreht und ist mit geschulterter Schaufel in die alte Post hinunter. Pickel und Breithau läßt er ein fach liegen. In der Post aber hat er sich ein seines Platzerl ausgesucht, ganz hinten im Cr- kerstüberl. Von da aus kann er recht schön auf seinen Einfall hinausschauen und nicht gleich von jedem gesehen werden. Jetzund aber hat's

auf dem Dorfplatz draußen einen Schrei getan, einen Schrei, der dem Kaspar durch und durch gegan gen ist. Und wie er geschaut hat, da ist die Kramer-Wabm vor dem eingestürzten Schacht gestanden, hat ein übers andre Mal die Hände zusammengeschlagen und geschrien: „Aus ist's!' Hat's geschrien, „aus ist's, der Kaspar! Jetzt hat's 'n Halt richtig verschütt. Hab i 's net allweil gsagt? Dös Brunngraben, Hab i gsagt, dös hat seine Mucken. Aus ist's, Leut, «us ist's! Laufts! Heists!' Auf das Geschrei hin ist's

im ganzen Dörsl lebendig geworden wie in einem Ameisenhaufen. Von überallher find's ge laufen, aus den Häusern, aus den Stäl len... Die Kramer-Wabm aber, die ist wie der Ochs im Göp'l alleweil rund um Sie Grube gelaufen und hat geschrien: „Der Kaspar! O mei, der arm' Kaspar! Der hat sich jetz sei Grab selber schaufeln müs sen!' . Am End hat auch ber Bürgermeister von dem Unglück gehört, und beim Bur germeister hat's allmal geheißen: An gschaut und kennt. Drum hat er auch schon von weitem geschrien

1
Giornali e riviste
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1910/18_11_1910/TVB_1910_11_18_4_object_2268433.png
Pagina 4 di 20
Data: 18.11.1910
Descrizione fisica: 20
: Seite 4 „Tiroler »Ja, ja, leider kennt man mich i^ jeder Verkleidung,' sagte er herab lassend; ^»aber wer ist penn nachher die gnädige Frau. wenn. tch< fragen darf?' . ' . - ^ - „Ich bin die Frau Kommerzienrat Kohn aus Wien; komme von Ita lien heraus und fahre heute bis Innsbruck, wo mich mein Mann erwartet.' „Ah, von Wien? Das freut mich)' tat der Kaspar groß, »bin auch oft in Wien,-Hab' die Wiener gern; soll nächste Woche wieder ?hinunter, der Kaiser hat mich eingeladen zu einer Jagd

nach Ungarn weiß nicht, ob ich Zeit Hab'.' V.. - Die Rede kam immer stärker in Fluß. Ten Hauptteil Her- Unter haltung besorgte allerdings der Kaspar.- Er erzählte von seinem Einfluß bei Hofe und wie er bloß ein Wörtl zu sagen brauche, daß der Kaiser sofort jemandem einen ^Drden erteile. Der Gräfin Wolkenstein habe er den .Anna-Orden verschafft, der Baronin Longo den Elisabeth-Ordenusw.— Die Kommerzienrätin schaute den Sprecher etwas zweifelhaft an, aber doch spiegelte sich eine verdächtige Nöte

auf ihrem Antlitz und eine leise ^ Hoffnung schwellte ihr Herz. Ueber eine Weile nahm der Kaspar seinen! schmierigen Rucksack vom Gepäcksrahmen herunter und. holte ein noch schmutzigeres Papier aus demselben. »Muß mich ein bißl reformieren.' redete er nobel, „Hab' einen Hun ger tvie ein Wolf, und Essen und Trinken' haltet Leib und Seele Zusammen.' ? ^ Mit diesen Worten brachte er einen ranzigen Speck zum Vorschein, schnitt große Stücke herunter und verzehrte sie mit Schwarzbrot. Tie Frau Kommerzienrat riß

bei diesem Anblick die Augen weit auf und schaute dem Kaspar groß zu. Dieser glaubte aber, es gelüste der Frau nach seinem Imbiß und sofort lud er ein: „Will die gnädige Frau vielleicht ein bißl mithalten? Ist ' echter Bauernspeck — vorzüglich!' - Ter Dame grauste schon beim bloßen Anschauen; aber einen Korb geben durfte sie dem Prinzen nicht. — Nein, das wäre unhöflich und die Aussicht auf den Orden würde in Nichts zerfließen. So nahm sie ein Stück chen Speck und preßte es zwischen die Zähne. O jemine

? 0 je! Das schmeckte wie Lebertran!, wie Unschlitt -- mit höchster Mühe drückte sie den Bissen hinunter. Aber sie mußte auch Schwarzbrot nehmen und der Kaspar drängte noch stärker: . . ^Nur wacker zugreifen, gnädige Frau! --- Nur nicht schmieren, wenn's schmeckt und nicht zu schlecht ist!' ^ . Auf diese Anmutung hin mußte die Frau noch einmal nehmen, obwohl ^hr der erste Bissen fast den Magen umkehrte. Tann sagte sie aber: - ^Jch danke bestens, Hoheit ich will Sie nicht berauben.'^ ^ „Von Berauben ist keine Idee

2
Giornali e riviste
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1907/17_02_1907/TVB_1907_02_17_4_object_2264571.png
Pagina 4 di 16
Data: 17.02.1907
Descrizione fisica: 16
Hrite 4. „Tiroler Volksboie/' Jahrg. XV. zusammen, der Mörder habe den Kaspar getötet und ihm das Gewand genommen, um in seinen Kleidern leichter entwischen zu können. Einige einsichtsvollere Männer erklärten zwar, das Ding sei noch lange nicht so gewiß, der Kreuz-Kaspar sei ein Flanierer und komme oft tageiveis nicht nachhause. Er werde sicher draußen im Lechtal oder drunten im Jnntal irgendwo hocken und seine Bäreugeschichten erzählen. — Ader die Weider mußten Recht behal-en. — Es wurde

nun die Gendarmerie- mannschaft des halben Jnntales ausgeboten und man suchte ebenso eifrig uach deu Spuren des Kreuz-Kaspar als nach jenen des entwichenen Verbrechers. Der Kreuz-Kaspar hatte sich unterdessen auf dieMieminger Alpe hinübergeschlageu und hielt sich dort einen Tag lang versteckt. Am nächsten Tage entschloß er sich nach Innsbruck hinabzuwandern, wo ebeu eiu größeres Freischießeu stattfand. Wenn er in Innsbruck gewesen, konnte er seine Abwesenheit von den heimatlichen Bergen schwarz auf weiß

nachweisen und niemand vermöble ihm die geschosseue Geiß auzuhäugeu, — Aber die Büchse und der ver lorene Schnerfsack? Da mußte er halt eine wolkendicke Lüge erfinden - sie konnten ihm ja gestohlen und von jemand anderm benützt worden sein. — Wenn nur sein Weib, die kuhdumme Habergeiß, sich nicht verplapperte! — Unter sotanen Ge danken schritt der Kaspar auch am zweite« Tage nachmittags ziemlich wohlgemut die Straße gegen Telfs hinunter. Er kam an ein Straßenwinshänslein und kehrte eiu

. In der Schenkstube driunen saß ein Gendmm und sonst niemand. Der Kaipar fnhr zusammen, als er den Wächter des Gesetzes erblickte. Doch setzte er sich in den gegenüberliegenden Winkel und schaffte ein Stam- perle Brauntweiu an. Ter Gendaim blickte sehr scharf herüber und der Kaspar schlug die Augen uieder. Ucber eiue Weile zog der Geudarm Schriften heraus und studierte darin, dann musterte er den Kajpar noch schärfer. Dieser zahlte und wollte abdampfen. — Da war der Gendarm aber rasch ausgestanden, kam herüber

und sagte: „Woher denn, Landsmann?' Ter Kaspar erbleichte und dachte in seinem tiefinnersten Herzenswinkel: O du dreimal geschlagener Kaiserzwanzger, jetzt geht's g'fehlt! Der Lump weiß schon alles. Aber, Kaspar, lüg'! Wenn du nicht den glasblanen Himmel heruuterlügst, dann hockst bis an die Achseln in der Brennsuppe! —Laut aber autwortcte er: „Zuoberst vom Oberland komm' ich!' „Und wohin denn?' „Znm Schießen nach Innsbruck!' „Ohne Büchse?' „Eine Büchse krieg' ich schon zu leihen, Hab'gute Freunde

3
Giornali e riviste
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1910/10_03_1910/TVB_1910_03_10_3_object_2267576.png
Pagina 3 di 28
Data: 10.03.1910
Descrizione fisica: 28
Oberland mit seinem Ruhm und seinen Großtaten zu erfüllen. So oft der Kaspar in Innsbruck war, nahm er beim Denglwirt, einem altm Freund und Schützenbruder, Quartier. An einem andern Orte könne er gar nicht bleiben, wenn nicht zufällig sein Gevatter, der Kaiser, da sei und ihn in die Hofburg einlade, versicherte der Kaspar. Diesmal ging es aber gefehlt. Der Kaspar hatte sich nicht angemeldet und es waren bei seinem Eintreffen schon alle Zimmer beim Denglwirt an andere Schützen vergeben. — Davon

hatte der Kaspar keine Ahnung, als er spät abends in die Wirts stube mitten unter die lustige Schützengesellschaft hineinstampfte und schrie: „Hollah, Mander, der Kreuzkaspar von Grünbühel ist da-, jetzt werden die Beste teuer.' „Ah, grüß' Gott, Kaspar!' — „Hast zuviel Geld?' — „Kommst wieder Erdäpfel graben?' — grüßten mehrere Stimmen. Da trat der Denglwirt aus einer Ecke hervor und sagte: „Aber, Kaspar, heut' bringst mich in eine große Verlegen heit — es ist kein Platz mehr. Hättest mir g'rad' ein paar

Zeilen geschrieben, dann hätt' ich dir ein Quartier aufbehalten. — Jetzt Hab' ich kein Zimmer mehr frei als die Giebelkammer; <lber dort bleibt niemand, weil keine Ruh' ist.' „Warum ist keine Ruh'?' fragte der Kaspar. „Es tut geistern in dem Zimmer, es geht leibhaftig um — jede Nacht — kein Gast vermag es auszuhalten.' „Hahaha, geistern!' lachten jetzt viele zusammen, aber dem Kaspar wurde ein biß lien schwnlig. Das bemerkte der Zeindl von Kolsaß und er rief auch gleich in den Lärm hinein: „Wirt

, in das Geisterzimmer darfst den Kaspar nicht tun, sonst wird er krank oder halbtot vor Angst. Siehst nicht, wie er schon Kisweiß ist? ... Lieber geh' ich in die Geisterkammer und laß dem Kaspar mein Zimmer.' Jetzt war der Kaspar an seiner empfindlichsten Stelle ge troffen. Stolz bäumte er sich in die Höhe und schrie: „Was sagst, du Unterländer Grünling? — Meinst, der KrenMpar ist auch ein solcher Henneler wie du? — — Der Kreuzkaspar und Furcht oder Angst, d i e sind nie bei'nander ge wesen. — Jetzt will ich g'rad

' extra das Geisterzimmer und kost' es, was es mag!.. Meint's etwa, der Kaspar hat nie nichts mit Geistern zu tun g'habt? .... Auf dem hohen Tennen droben Hab' ich einmal mit dem wilden Almputz gerauft; das ist ein schauerliches Gespenst, aber die Gurasch' Hab' ich ihm abgekauft. Geht's nur hinauf nach Grünbühel und laßt's euch von meiner Alten den Kasten anfsperren, da könnt ihr die grauen Haarwutzelu sehen, die ich dem Geist ausgerissen Hab'.... Und drunten in Wien, in der kaiserlichen Hofburg

4
Giornali e riviste
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1907/17_02_1907/TVB_1907_02_17_5_object_2264573.png
Pagina 5 di 16
Data: 17.02.1907
Descrizione fisica: 16
XV. „Tirnler Volkslinte.' Seite 5. „Hahaha,' machte er, „den Krcuz-Kaspar soll ich ermordet haben! Warum denn nicht gar den König Sank in der biblischen Geschichte? —- — Herr Nichter. der Kreuz-Kaspar ist so frisch und geiund wie ich selber ... Unkraut verdirbt nicht so leicht.' „Kennen Sie den Kreuz-Kaspar? Sie haben doch vorgestern erklärt, daß Ihnen der Mann ganz unbekannt sei.' „Kennen tu' ich ihn wohl, Herr Nichter; ich Hab' mich nur geschämt, es zu sagen... Wissen Sie, der Krenz-Ka'par

ist der dickste Lugenbcitet und der verdrehteste Leutansi'chrer im ganzen Oberlaud!... Ich Hab' nicht wollen sagen, daß ich mit dem Strick, mit dem Hanptlugner bekannt und befreundet bin... Aber der Kaspar ist pudelgesund, viel gesunder als wir alle... Ich bin ihm vorgestern auf der Straße vor Silz be gegnet ... Wenn's wahr ist, was er erzählt hat, dann ist er gerade vom Jnnslnucker Schießen zurückgekommen.' Da kam plötzlich ein Gerichtsdiener zur Türe herein und rief den Nichter hinaus. Nun redete der Kaspar

wieder' still innerlich zu sich selber: . Mein lieber Kaspar, kennst du dich noch aus? — Ich einmal nimmer!. .. Siehst du, ich Hab' dir's alleweil gesagt: .Lügen haben kurze Beine und du sitz'st noch einmal tüchtig in den Pfeffer^; ab^r gefolgt hast du mir nichts.... Jetzt hast dich so tief hineing'logen, daß gar nicht mehr heraussiehst, ge schweige denn herauskommst Kaspar, Kaspar, am End' kommst noch auf den Galgen, weil du dich selbst geranbmordet hast... Aber wehre», Kaspar, mußt dich un8 fest bleiben

! Am letzten Lügl bist noch lange nicht erstickt. In diesun Augenblicke giug die Zimmertür wieder auf und der Nichter erschien mit einer Frau am Arm. — Der Ka'par hatte nur einen Blick hingeworfen, dann kehrte er sich blitzschnell gegen das Fenster, es lief ihm siedend hech über den Rücken. Die Frau war schwarz gekleidet, ganz bleich im Gesicht und hatte tränengerötete Augen. Nun heulte sie auf: „Ja, ja, er hat ihn an!... Es ist der Rock von meinem armen Mann, vom Kaspar — ich seh's genau... und die Hose

auch! — O mein armer Kaspar!' „Herschauen!' befahl der Richter barsch dem Häftling. Der Kaspar aber drückte den Kopf noch tiefer in den Fenster- Winkel. Da trat rasch der Gendarm hinzu und drehte den Kaspar herwärts. Die Frau riß die Augen scheibenweit auf, rannte ein paar Schritte nach vorne und schrie: „Kaspar, mein lieber Kaspar, bist du's wirklich? — Du lebst? Du bist nicht ermordet?' Im nächsten Angenblicke jedoch wurde sie glührot, ballte die Fäuste und lärmte: „Du Spitzbub! Du Halloderer! Du Lump

5
Giornali e riviste
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1912/29_03_1912/TVB_1912_03_29_3_object_2154767.png
Pagina 3 di 20
Data: 29.03.1912
Descrizione fisica: 20
- dergefroren — prügelsteif! . . . Ich reiß und reiß, bring' sie aber nicht auseinander. — Da schwimm' ich mit Kopf und Händen allein und komm' glücklich ans Ufer, mitsamt dem Hundl ... Gemeint Hab' ich schon, es ist mit mir Bartholomäus am letzten; aber einem schneidigen Menschen passiert nix. . . Der Erzherzog fällt mir vor Rührung um den Hals und sagt: .Kaspar, du hast ein Löwenherz — das vergiß ich dir mein Lebtag nimmer!' Am selben Abend noch Hab' ich dix Lebensrettungstaglie bekom men und das goldene

Verdienstkreuz mit der Krone — liegt beides droben in meinem Kasten und könnt's anschauen, wenn's euch wundert . . , Was sagst jetzt dazu?' „O, das ist gär kein Schwimmen,' trazte der Grubenveitl; »bist halt auf einer Eisplatte hin- und hergeritten.' , , „Auf den Eisplatten reiten nur solche Tolm' und Stockfisch', die die Welt für ein Hummelnest und die Donau für einen blauen Strich und das Adriatische Meer für einen Milchnapf anschauen, —die nichts wissen und verstehen,' geiferte der Kaspar. In der Hitze

des Gefechtes war dem Kruge tap- ser Zugesprochen worden und als sich nun der Kaspar Zum Heimgehen anschickte, stand er nicht mehr ganz aus sicheren Füßen. Draußen vor der Tür merkte daß der Morgen bereits graute und daß es höchste Leit sei, das Versteck am Wasser auszusuchen,.um den zuvorzukommen; denn sobald es licht wurde, ^schienen die Wildvögel in Massen. Also rannte der Kaspar nach Hause, nahm seine geladene Schrotbüchse und wackelte hinunter zur überschwemmten Au. Brun en kroch er in die große

Waschwanne, die knapp am ^ta^>e des Gewässers stand, schob den Gewehrlauf urch die Oere, machte es sich im Innern des Zubers omuwd und rührte kein Glied mehr, auf daß die i'! ^ ^ne Idee von der Anwesenheit einer mensch- lchen Seele schöpften. Der Zuber lag schon drei Wo- ^en zur Stelle und mußte über jeden Verdacht er haben sein. — — Noch war keine Viertelstunde ver gangen, da schlief der Kaspar, von der Müdigkeit und eu! schweren Weine übermannt, bombenfest ein. Die ersten Blauhälse kreisten

über der Wasserfläche, aber sck' , bärenmäßigen Schnarchen in der Wanne er- flohen sie von dannen. Immer Heller lichtete NH der Morgen. Da schlichen vier Gestalten, leise, / m! ^ Katzenpfoten, vom Auenwirt herüber ömn Wassertümpel und beugten sich vorsichtig über den Mber. Als sie den rasselnden Siebenschläfer darin er- kicherten sie boshaft zusammen. Dann faßten °cyt Hände kräftig zu und — ruuuutsch schupften sie Wanne samt dem Kaspar hinaus in die Flut, so W der Zuber wie ein Schifflein auf den Wellen

6
Giornali e riviste
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1905/06_08_1905/TVB_1905_08_06_11_object_2241544.png
Pagina 11 di 18
Data: 06.08.1905
Descrizione fisica: 18
hatte. — — Die Leser kennen bereits den Kaspar, den großmächtigen Aufschneider und Prahlhans, den gewaltigsten Scharfschützen und Jäger aller Zeiten, seitdem die Welt steht und so lange sie noch stehen wird, den intimsten Freund und Spezi aller Kaiser und Könige, Prinzen und Fürsten, den Blasmichan und Wachtelhahn, den Land- und Stadtlugner des vergangenen Jahrhunderts. „Ja, Freunderln,' schrie der Kaspar und schlug mit der Faust auf den Tisch, „in Wien ist ein Schießen gewesen — da woll ist ein Schießen

, Kaspar, Respekt, solche Schützen könnt' ich brauchen, dann könnten wir die Welschen klopfen!' .... Nummernsterne hab' ich ein paar Hundert 'kriegt, aber ich hab' sie alle an die Herren Offiziere verschenkt, daß sie sie können aus ihrm Rockkragen hinaufnähen lassen . . . Die Beste sind noch alle unterwegs, ein halber Leiterwagen voll wird's wohl sein . . . wenn sie mir nur nicht alle gestohlen werden; auf diese Lumpen von Fuhrknechten hab' ich schon gar kein Vertrauen! . Beim Festzug

bin ich mit dem Kaiser Arm in Arm gegangen. Ich hab' alleweil wollen links gehen, aber der Kaiser hat mich auf die rechte Seite herübergeschoben und hat gesagt: ,Kaspar, mach' keine Spergamenten, ich weiß schon auch, was sich gehört!' . . . und die Leut' haben alle geschrien: ,Hoch Kaiser! Hoch Kaspar!' .... Nachher bin ich beim Kaiser auf Mittag eingeladen gewesen . . . Sapperlot, da haben wir gespeist: Zwanzig Gattungen verschiedener Bratlen, Knödel in Murmamentensulze . . . gltsch! . . Aepfel in der Mandelmilch

geworfen. Ich hab' sie aber schnell wieder aufgeklaubt und hab' sie weiter geraucht, hab' auch gesagt, daß ich mir aus so was nichts daraus mach' und daß ich mich nicht grausen tu' und daß ich's mir groß zur Ehre schätz', mit Sr. Majestät zusammen ein und dieselbe Zigarre geraucht zu haben . . . Wißt's, bei so hohen Herren muß man Manieren haben und verstehen, ein Kompliment an zubringen !' Solche und noch eine Menge andere haushohe Geschichten erzählte unter allgemeinem Halloh der Kaspar beim

„Ihren' - Wirt von der Bundesschießerei. Eine Geschichte aber, die ihm tatsächlich passiert ist und die vollständig auf Wahrheit beruht, hat der Kaspar niemals erzählt — aus gewissen Gründen. Da mit dieselbe nicht der Vergessenheit anheimfalle, wollen wir sie hier festnageln. Frau Mariann', die treue und bessere Ehehälfte unseres Bundesschützen, hatte ihrem Kaspar aufgetragen, er müsse ihr einen neuen Festtagshut von Wien mitbringen. / „Den besten und schönsten, den ich in ganz Wien antriff

7
Giornali e riviste
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1914/29_05_1914/TVB_1914_05_29_2_object_2158228.png
Pagina 2 di 20
Data: 29.05.1914
Descrizione fisica: 20
. Rund um ihn herum saßen, wie gestiftet, der Gruben Veitl, der Most Hansl, der Merzen Much, der Schneider Pold, der Tischler Naz und ein Dutzend anderer Vö gel, welche sämtlich zu den. Hauptfexen, Aus peitschern und Antreibern des Kaspars ge hörten. „Ha, der Rheumatismus, das ist so eine Welberkrankheit,' stichelte gleich der Tischler Naz. »ja, ja, Kaspar, bist halt auch so ein pa pierener Heiliger, dem jedes Windl schadet.' „Grünling, red' nicht!' fuhr der Kaspar Huf; „wenn du so was aushalten mußt

früh waren wir allemal schon weit droben Zm Wienerwald, aus der Rax oder auf dem Schneeberg.' „Oho, dann müßt ihr geflogen sein,' zwei felte der Gruben VeÜl. „Geflogen sind wir nicht, aber halb Wegs nnt der Bahn gefahren, wenn's dir nachher recht ist, du Gelbschnabel,' zahnte der Kaspar, . . Einmal nun hatten wir uns verspätet und wir mußten im Lausschritt den Berg hin ! ro 1 er Äolksbot e.' aufrennen; natürlich kamen wir grauenhaft ins Schwitzen. So unmenschlich, so viehwür dig Hab' ich geschwitzt

und lahm, und sie haben mich heben und legen müssen wie ein Kind. Da Hab' ich zu mir selber gesagt: „Kaspar, Hab' ich gesagt, jetzt ist's bei dir Markus am Letzten!' Aber mein Gevatter, der Prinz Johann, ist gescheiter ges wesen, der hat mich ins Kaiserbad nach Osen führen lassen. Wißt's, drunten in Un garn ist eine große Stadt, heißt Ofen-Pest und liegt gerade über der Höllenküchel; darum gibt's dort auch viele Brunnen, wo das Wasser glühheiß aus dem Boden spritzt, und das ist heilsam sür

den Rheumatismus. Fünfund sechzig Bäder Hab' ich genommen, jedes hun dertzwanzig Grad heiß ...' „Oho, hundertzwanzig Grad! Da wärst fa gebrüht und gesotten worden, wie ein Tolm in der Psanne!' warf der Merzen Much ein, „Der Tolm bist du — und gebrüht bin ich worden, das ist wahr,' fuhr der Kaspar hitzig fort; „den Rheumatismus hat's mir aus dem Leib herausgesotten und das. Mark aus den Beinern, darum Hab' ich die halbe Kraft nicht mehr gehabt, als ich vierzehn Tag dar nach frisch und gesund wieder nach Wien

'kommen bin. Aber ganz schwach war ich im mer noch nicht; am nächsten Abend Hab' ich einen eselsgroßen Burggendarm, so einen förmlichen Riesen Goliath, draußen in Schön brunn über Kinen klafterhohen Zaun ge worfen.' „Hahaha, hahahaha.' — „Was hat denn nachher der Kaiser gesagt?' — „Wo bist denn d u hingeflogen?' — „Hast dem Goliath auch das Haupt abgeschlagen?' — „Hahaha,' so schrillten ein Dutzend Stimmen lustig durch einander. - „Kaspar, zum Raufen gehört nicht viel Kraft,' ließ sich der Most Hansl

8
Giornali e riviste
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1912/07_06_1912/TVB_1912_06_07_3_object_2155067.png
Pagina 3 di 20
Data: 07.06.1912
Descrizione fisica: 20
XX. Jahrgang. „Tiroler Bolksbo.te.' Seite S.. dem Rücken. Während er so dahinschritt, phantasierte und spintisierte er abermals von seinen hochadeligen Beziehungen und fürstlichen Bekanntschaften; nach, gerade wurde er selbst überzeugt, daß er. tatsächlich des Kaisers Gevatter und des Erzherzogs Johann Bu senfreund sei, daß er große Macht und. Herrlichkeit im Lande besitze. — Die. Sonne schien heiß, . Sack und Schießprügel drückten schwer, dem Kaspar rann der. Schwitz gleich Almbächen

über Stixn und Wangen, da er linksab nach St. Vigil hmaufkeuchte. Schon wollte er sich, ins Gras niederlassen, um zu.rflsten, als er drei Klafter vom Wege entfernt einen schattigen Lärchbaum erblickte, an dessen Stamm eine kommode. Ruhebank , sich anlehnte. Das schien ihm .ein. viel würdigerer Ruheplatz als der gemeine Boden — sah er doch aus wie ein Thron. Wohlgefällig schritt der Kaspar darauf zu, legte Ranzen und Büchse ab und hockte sich breitspurig auf die Bank. In. seinem Grü- beln

hatte er aber nicht bemerkt, daß über ihm, von den Lärchenzweigen halb verdeckt, noch einer^ stand. Das war niemand anderer als der heilige An tonius, oder, richtiger , ein Hölzernes Bildstöcklein des St. Antonius, welches am Lärchstamme festge- macht war und vor dem die Leute gerne ihre Andacht verrichteten. ! Wie der Kaspar eine Zeitlang da gerastet hatte, kam ein Bauer des Weges. Dieser blickte auf den Lärchenstamm und zog ehrfürchtig seinen Hut vom Kopfe. Natürlich, meinte der Kaspar, der Grüß gelte ihm. Er nahm

Dirn vorbei. Auch diese schaute aus den Lärchbaum, machte einen leichten Knix und schlug dabei ein großes latei nisches Kreuz. Dem Kaspar juckte es durch alle Glieder. ' „Holla, Wind! Hast's gesehen, Kaspar, wie sie dir eine Reverenz gemacht und einen Kuß zugeworfen hat?' lispelte er; „bist nicht nur ein edler Kaspar, bist auch ein schöner Kaspar! -— Gerade hie Augen kugeln den Mädchen heraus, wenn sie dich irgendwo erblickend. . . Er drehte zierlich seinen Schnauzbart auf, schaute liebergöttisch

drein und rief dann: „Sei gegrüßt, schöne Jungfer!' - ^ > Mit einem grellen Auflachen rannte aber das Mädchen davon. / . Nach einiger Zeit wanderte ein/alter geistlicher Herr, offenbar ein Pfarrer, über die Straße. Nach- dem er einen Blick auf den Lärchenstamm geworfen hatte, zog er ebenfalls seinen Hut tief herab, dabei musterte er scharf den Fremdling. Aber schon war. der Kaspar in die Höhe geschnellt, griff militärisch an den Sturmhut und verneigte sich huldvoll, indem er rief: , „Habe die. Ehre

9
Giornali e riviste
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1889/16_10_1889/MEZ_1889_10_16_1_object_591902.png
Pagina 1 di 8
Data: 16.10.1889
Descrizione fisica: 8
in Acht und Bann gethan. So lange dieses Verhältniß fortdauere, sei an ein öffentliches Wirken ihrerseits nicht zu denken und ein solches sei zwecklos, zumal die Wahlagitationen beginnen, an deneu sie sich nicht be theiligen könnten. Er stelle deshalb die Freitagsversamm- jklilletm. Der Kaspar-Kospar (Oder: Wie eZ oft lammen könnte.) Da war einmal in einem armen Dorfe ein Bauer und der hieß einfach der Kaspar. Im ganzen Dorfe hatte zu fällig kein anderer Bauer diesen Namen und da man nach alter

patriarchalischer Gewohnheit Jeden lieber beim Tauf oder Hofnameu als beim Schreibnamen nannte, welcher oft gar nicht geläufig war, so wußte Jedermann, wenn man Kaspar sagte, wer damit gemeint war. Dieser Kaspar hatte einen kleinen Hos und brachte sich und die Seinen recht und schlecht durch. Me Familie hatte wenig Bedürfnisse, war arbeitsam und was sie brauchte, warf der Hof ab. Das Haupterträgniß des Gutes bildeten aber die Kartoffeln» welche iu dieser Gegend besonders gut geriethen

Kartoffeln zu beziehen und mit denselben einen Anbau in ihrer Heimat zu versuchen. Auf ihren Excursionen hatten sie bald den Kaspar als ersten Kartosselzüchter des Dorfes kennen gelernt, mit ihm über eine bedeutendere Lieferung abgeschlossen und waren froh und voller Hoffnungen. Beim Abschiede erbaten sie seine genaue Adresse. Da sagte er: „Schreibts nur lei an „Kaspar' in N. N., weiters brauchts nix, nachr krieg i den Brief schon. Also war's auch. Kaspar schenkte den Herren Ver trauen und wurde dafür

reichlich belohnt. Seine Handelschaft nahm von Jahr zu Jahr größere Dimensionen an, er kaufte Mut um Gut und wurde zusehends wohlhabender, worüber Anfangs seine mißtrauischen, argwöhnischen Nachbarn, die von den fremden Herren nie was wissen wollten, vor Neid grün und gelb wurden. Die Firma „Kaspar' war bald in weiteu Kreisen bekannt und hatte überall einen guten Klang. Der Kaspar hatte einen Sohn und der bekam bei der Tause den Namen seines Vaters. Als der junge Kaspar noch iu die Schule ging, hießen

ihn sowohl der Pfarrer als auch der Lehrer und die Schulkinder nie anders als den Kaspar- Kospar, um so Vater und Sohn durch diesen leichten Um laut unterscheidend zu kennzeichnen. Als nun der Kaspar- Kospar die Militär-Looszeit glücklich überstanden, ereignete es sich, wie s wohl auch sonst öfters der Fall zu sei» pslegt, daß er sich verliebte und zwar in die Tochter des nächsten Nachbars, in Obermaidlhofers Trina. s'Madl hat auch nicht „schiach' gethan. Richtig sind sie zusammen kommen nnd der Kaspar

10
Giornali e riviste
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1903/13_06_1903/TVB_1903_06_13_10_object_2158558.png
Pagina 10 di 16
Data: 13.06.1903
Descrizione fisica: 16
ausgesprochen.. Der Kreuz-Kaspar und der Prinz Johann. Eine Beschichte von MeimmichU v^anche Leser werden sich noch ans ^ ^ früheren Geschichten des „Bolksboten' an den Kreuz Kaspar erinnern, der einst samt einem überladenen Pöller in die Luft gefahren ist. — Wie bekannt, gehörte der Kreuz-Kaspar neben dem Schwefel-Peter und Schirm-Sepp zu den gewaltigsten Anf- schneidernu.GroßsprechernimLand.Wennder Kaspar irgendwo auftauchte, so wurde die ganze Gegend in kurzer Zeit blitzblau von seinen faustdicken Lügen

und bärenfetten Märchen. Auf seinen langen Wanderungen studierte der Kaspar die Bärengeschichten zusammen, und wenn er recht lang daran herumphantasierte, so glaubte er seine Märchen selber, ehevor er sie an den Mann gebracht hatte. — Jnsbesonders liebte es der Kaspar, von seinen noblen Bekannt schaften und von seinen innigen Beziehungen zu fürstlichen Persönlichkeiten die fettesten Enten aufzutischen. Namentlich war der Kaspar in seinen Schilderungen ein dicker Freund des Erzherzogs Johann, welcher damals

viel in Tirol sich aufhielt, oft in Bauernkleidung sich unter das Volk mischte und mit demselben ungezwungen verkehrte. Der Kaspar kannte aber in Wirklichkeit den Erzherzog gar nicht. Nun war in Eppan ein großes Kaiser schießen ausgeschrieben und das Ladschreiben in alle Landesteile verschickt worden. Bei dem Schießen mußte natürlich der Krenz- Kaspar als alter Zunftschütze dabei sein. Er fuhr mit dem Stellwagen vom Ober land herunter, übernachtete in Bozen und wanderte am nächsten Tag zu Fuß, seinen Ranzen

und Schießprügel auf dem Rücken, nach Eppan hinaus. Er war diesmal sehr fein herausstaffiert, der Kaspar, ha'te sich in Bozen glatt rasieren lassen,, hatte sich einen neuen Schützenhut mit Spielhahn feder gekauft und auch sein neuer Schützen anzug stand ihm wie gegossen. — Auf dem Weg nach Eppan begann der Kaspar sofort zu phantasieren. Er stellte sich vor, was er in Eppan alles sagen und tun würde, wenn er jetzt auf einmal nicht mehr der Kreuz-Kaspar, sondern der Erzherzog Johann wäre. Er fuchtelte

mit den Händen in der Luft hemm, übte sich in noblen Redensarten und kommandierte laut mit sich selber. — Nun wollte es aber.der Zufall, daß der Erzherzog Johann gerade zur selben Zeit in Bozen sich aufhielt (als Gast beim Baron Giovanelli) und dem Kaspar auf dem Weg nach. Eppan be gegnete. Der Erzherzog hatte nämlich, wie er es liebte, in Bauernkleidung einen Morgenausflug auf den Gnntschnaberg ge macht und kam eben auf dem Rückweg znr Straße herab, als der Kreuz-Kaspar in großer Parade heranrückte

11
Giornali e riviste
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1910/18_11_1910/TVB_1910_11_18_3_object_2268431.png
Pagina 3 di 20
Data: 18.11.1910
Descrizione fisica: 20
' Aufschneidereien und ließen ihn immer höher steigen. Zuletzt nänntezl'sie ihn den «Prinz von Kühburg' und sprachen ihn mit „königliche Hoheit' an. - Da war nun der Kaspar ganz in seinem Element und er ging aus wie ein Butterkrapfen in der Pfanne. Eine Maß Wein nach der anderen ruckte, aus den Tisch und als die Mette schließlich zu Ende ging, waren die Schießbruder so un sicher, daßkeiner mehr die Scheibe traf, will sagen, die richtige Haustür fand. Ein Knecht mußte ihnen heimleuchten. Am nächsten Morgen schien

dem Kaspar die ganze Welt langweilig, kleinlich und nüchtern. Aber beim Frühschoppen mit den nächtigen Kumpanen bekam, das Leben wieder Licht und-Farbe. Bald war die gestrige Mette abermals los, es ging „Prinz von Kühburg' hin, „Prinz von Kühburg' her, »königliche. Hoheit' auf und nieder. Der Kaspar schwamm zuoberst auf der Suppe. - Leider sollte der Spaß nicht mehr lange dauern, weil der Kaspar^mit. dem nächsten Zug über den Brenner fahren mußte. Er hätte nämlich sein Weib, die Mariann', für den Abend

nach Innsbruck bestellt, um mit ihr gemeisam nach Absam zu wallfährten. .... ' . /^Königliche Hoheit sahren doch erster Klasse?' Hanselte der Stieg! von Eppan. - ' 'V. . „ . ^Versteht sich, erster Klasse,' gab der Kaspar groß zurück, „memst, ich bin auf der Brennsuppe hergeschwommen und fahr' zweiter oder gar dritter Blasse mit den Kühen und Kälbern? Bin mein Lebtag nur erster Klasse gefahren' , «Das ist ein teurer Spaß und schweres Trinkgeld, muß man auch tzeben,' stichelte der Wächter von Klausen

. „Ah, Trinkgeld!' blähte sich der Kaspar, „was ist denn unseremem wegen einem Zehner!' . ^ ^ ^ . „Aber königliche Hoheit müssen sich vor der Abreise doch den Bart putzen lassen,' mahnte der Kehrer von Bozen. Das leuchtete dem Kaspar ein. Er verfügte sich mit zwei seiner falschen Freunde in einen Rasierladen, ließ sich dort das Gesicht kratzen und die Haare schniegeln. Als er nach der Operation in den Spiegel schaute, kam er'sich selbst ganz prinzlich vor. Er war auch mit seinem aufgedrehten Schnauzbart

, dem fein gescheitelten Haar, dem graulodenen Tuxer, dem grünen Schützenhut, überragt von Gemsbart und Hahnenfeder und um rahmt, von einem Kranze blinkender Nummersterne,, mit der goldenen Best-Uhr an schwerer Kette^ mit seinen blank gewichsten Stiöfeln usw. ein recht properer Kerl. - - . ' - Nach einem letzten Abschiebstrunke machte man sich aus den Weg nach ^em.Bahnhof. Die ganze Gesellschaft gab dem Kaspar das Geleite. Der Wächter trug ihm den Schießprügel, der Stiegl'den Schnerfsack und die Anrufe

12
Giornali e riviste
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1907/10_11_1907/TVB_1907_11_10_10_object_2265169.png
Pagina 10 di 18
Data: 10.11.1907
Descrizione fisica: 18
um dieselbe herum, bis er ange sprochen und beachtet wurde. Da kam nun seinerzeit ein neuer Kreishauptmann nach Großkirchen. Dies war aber ein Herr so schroff wie ein Bimsstein und so unnahbar wie ein Eisberg — und dem Kreuzkaspar gelang es trotz all seiner Häcksel- und Strudelkünste nicht, sich demselben anzubiedern. Nun hatte der Kaspar in Grünbühel einen guten Freund und Nachbar mit Namen Hilt Rochus. Besagter Rochus hatte im herrschaft lichen Walde einen Wilddiebstahl begangen nnd der Kaspar hatte ihn darob

— allerdings heimlicherweise — beim Kreis- hanptmanne angezeigt. Kaspar hoffte durch dieses Kunststücklein sich beim hohen Beamten einzuschmeicheln, ohne die Freundschaft des Nachbars, der den Anzeiger ja nicht kannte, zu verlieren. Der Hilt Rochus wurde also vom neuen Kreishanptmann vor geladen und da ihm dieser alle Einzelheiten des Witddiebstahls vorhielt, gestand er endlich den Frevel ein. Nach Klarstellung des Tatbestandes setzte sich der Kreishauptmann an sein Schreib- pnlt und schrieb ein kurzes

waren allemal rafch und kurz. Dem Rochus^ gruselte mit Recht, denn in dem petschierten Brieflein stand geschrieben: „Dem Ueber- bringer dieses Billettes sind fünfundzwanzig Stockhiebe aufzu messen und die Quittung hierüber durch ebendenselben anher zu senden. N. N., Kreishauptmann w. p.' Als der Rochus vom Kreishauptmann weg die Marktgasse hinabpendelte, kam von unten herauf der Kreuzkaspar. Dem Rochus blitzte ein Gedanke auf. — Himmel, ob ihn wohl nicht der Kaspar angezeigt hatte? Niemand wußte

um die.Umstände des Wildfrevels so genau als der Kaspar und dem Großsnchtler und Herrenschmecker war die Schufterei auch zuzutrauen. — Ein zweiter Gedanke folgte ebenso blitzschnell dem ersten und dieser Gedanke reifte sofort zu einem Plan. — Der Kaspar war an den Nachbar herangekommen, grüßte freundlich und forschte: „Wohin, wo aus, Nachbar?' - „Ich Hab' so fürchterlich Zahnweh,' wimmerte der Rochus, „uud Hab' zum Bader gehen wollen, um mir den Stänkerer ausreißen zu lassen. Da begegnet mir soeben

der Kreishauptmann uud ersucht mich, ich soll ihm schnell ein Briest zum Landrichter tragen und die Antwort wieder zurückbringen... Den hohen Herren muß man immer zu Willen sein und mich bringt der Zahnweh um, ich halt's rein nicht mehr länger aus — oooh!' Der Kaspar witterte Herrengnnst und Ehre. — Wenn er dem Hauptmann diesen Dienst erwies, dann kam er mit dem hohen Herrn wieder in Berührung und sicherte sich dessen Dank und Freundschaft. Er sagte anch gleich: - . - „Rochus, gib her das Briest

13
Giornali e riviste
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1911/10_02_1911/TVB_1911_02_10_3_object_2152899.png
Pagina 3 di 36
Data: 10.02.1911
Descrizione fisica: 36
auch der Kreuzkaspar dieses Schießen nicht auslassen. — Wenn der. Kaspar nach Bozen kam, gab es alle mal eine tolle Geschichte; denn da drinnen lebten seine besten Freunde und Narrenstifter. Auch diesmal scharten sich bereits am ersten Abend die Hauptpössenreißer, als da waren der Stiegl von Eppan, der Wächter von Klausen, der Falk und der Kehrer von Bozen, u. a. um den Kaspar. Sie hatten das Extrastübl beim „Eisenhut' in Be schlag genommen und dort ging eine Heiden mette los. Diesmal schnitt der Kaspar turmhoch

auf. Alle Verwandlungen vom Kaiser in China und König von Thüle, zum Fürsten von Thurn und Taxis und schließlich bis zum Kreuzkaspar von Grünbühel hatte er durchgemacht, mit allen Herrscherhäusern in Asien und Europa war er gevattert und vervettert. Einige von den Schalks narren. und Bärentreibern stimmten ihm eifrig zu, während die anderen heftig widersprachen. Widerspruch duldete der Kaspar keinen. Wenn ihm jemand seine haushohen Prahlereien abstrei ten wollte, begann der Kaspar zu sieden, dann predigte und lärmte

er noch schneller und lauter — schließlich redete er sich in eine wahre Glüh hitze hinein. Je hitziger der Kaspar wurde, desto schärfer kam er ins Trinken. Auch in dieser Nacht ging es so. Der Lärm wurde immer toller und die Sitzung dauerte bis 3 Uhr in der Frühe. Da war aber der Kaspar so prügelvoll und so stockheiser, daß er nicht mehr konnte. Er ließ sein schweres Haupt auf den Tisch fallen und schlief ein. Nun berieten seine „treuen Freunde', was mit ihm zu machen sei. Der Wächter von Klausen

hatte sich aber bereits einen Kapitalstreich zurecht gelegt. Mit kurzen Worten setzte er den Spießgesellen auseinander, wie man den Kaspar in den E r z- h erzog Johann verwandeln könne. Mit lautem Halloh begrüßten die Kumpane den tollen Gedanken und sogleich schritt man zur Aus führung des Planes. Der Falk hatte ein Prächti ges Haus in der Kirchebnergasse; dorthin schlepp ten sie den träumenden, duselnden Kaspar. In der Nähe befand sich ein Gesellschaftstheater, das über, eine reiche Garderobe (Kleidersammlung

) verfügte. Dem Kehrer war es ein Leichtes, zu nachtschlafender Zeit ins Theater zu kommen und eine Generalsuniform mit Goldkragen, Feder hut und Schleppsäbel auszuleihen. Auch zwei Bedientenuniformen nahm er mit. Der Kaspar ruhte unterdessen im schönsten Zimmer des Fal schen Hauses auf einem Kanapee. Nachdem er tief eingeschlafen war, rasierten ihm die Schalksnar- den seinen stolzen Schnurrbart herunter und steck ten ihn in die Generalsuniform. Hut und Schleppsäbel legten sie auf den Tisch. ^ Zwei

14
Giornali e riviste
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1937/25_05_1937/AZ_1937_05_25_6_object_2637504.png
Pagina 6 di 8
Data: 25.05.1937
Descrizione fisica: 8
Geschichte geschrieben, ging ein schmerzliches Lächeln. Es ist jetzt gerade 125 Jahre her, als ein Kind geboren wurde, dessen Schicksal die Oeffentlichkeit Europas bald wie die kaum eines anderen Men schen beschäftigte: vor 125 Jahren kam Kaspar Hauser zur Welt. Diese Welt nahm zwar vorläufig von der Tatsache der Geburt wenig Kenntnis, aber 16 Jahre später, am 26. Mai 1828, taucht Kaspar Hauser am Nürnberger Unschlittmarkt auf, über gibt einem Marktbesucher einen Brief, der an Ritt meister von Wessenig

es. Es werden so gar viele Versionen daraus, denn nur wenige hochgestellte Persönlichkeiten der damaligen Zeit sind von dem Verdacht freigeblieben, der Vater Kaspar Hausers zu sein. Die erste kriminalistische Untersuchung ergibt k?ine greifbaren Resultate. Der Bursche entwickelt sich anfangs ganz gut, er wird beim Gymnasialprofessor Daumer erzogen -- aber eines Tages, etwa anderthalb Jahre nach seinem plötzlichen Auftauchen, kommt er mit einer Wunde am Halse nach Hause und behauptet, ein Unbekannter hätte

ihn überfallen und verletzt. Die Suche nach dem Unbekannten verläuft ohne Er gebnis, aber sie nährt erst recht die Legende, daß Kaspar Hauser der Abkömmling einer sehr hohen Persönlichkeit sei, die sich nun seiner zu entledigen oersuche. Sein Charakter selbst gibt zu mancherlei Miß trauen Anlaß. Cr zeigt sich manchmal verstockt und verlogen, ist verträumt, oft wie leicht betrunken; zweifellos ist seine Persönlichkeit belastet. Je weni ger man aber weiß, wo er herkommt und wo er eigentlich hingehört, umso

mehr interessiert man sich für ihn. Der Fall behält Monate hindurch seine Aktualität. Der König von Bayern setzt 10.000 Gulden für die Aufklärung des Falles aus. Baron Tücher nimmt sich des Knaben an. Er wohnt beim Stadtrat Biberbach, etwas später bei Baron Tü cher selbst. Die Gesellschaft reißt sich um ihn; aus England kommt Lord Stanhope eigens zum Be such von Kaspar Hauser; in Ansbach nimmt Ritter von Feuerbach den Fall auf und publiziert ein Werl über hin, und es gibt keinen höfischen

nach dem badischen Thron strebten und deshalb alles Inter esse hätten, Kaspar zu beseitigen. Und während die Dispute sich ihrem Höhepunkte nähern und schon Skandale aller Art drohen, tritt die Katastrophe ein: am 14. Dezember 183Z kommt Kaspar Hauser schwerverletzt nach Hause. Ein unbekannter Mann soll ihn im Park überfallen und verwundet haben. Nach drei Tagen ist Kaspar Hauser tot. Im schnee bedeckten Parke aber, wo sich das Attentat angeb lich ereignet hat, findet man die Fußspuren des Burschen

15
Giornali e riviste
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1938/25_10_1938/AZ_1938_10_25_3_object_1873822.png
Pagina 3 di 6
Data: 25.10.1938
Descrizione fisica: 6
, 'von der niederen Firste bröckelt« «s ./^-Beizeiten hatten di« B«rschiit« » vie Lampen gelöscht, um das bißchen Il lur die Atmung zu sparen; nun res stockdunkel. ' ° ' > m «à elften Stunde die Geräusche 'ettungskolonne ferner als vorher M. kam von Kaspar ein müdes Wen. Tillmann, der Hauer, rückte „à^weiselten näher und tastete nach er Cchàr: ..Einen Schluck Kaffee k noch in der Flasche: wenns ganz »s Ist. du ' ^ Schlepper wollte keinen Kaffee. Hgevs aus. aus dem Loch zu kommen, ^niich >n Ruhe!' vAng'. Jung

'', murmelte der Hauer. bleiben, das ist die Hauptsache, k bösere Sachen geschehen. Man hat die Leute herausgeholt. Da — hör' mal — da sind sie wieder — Auch Ewald, der Fördermann, rückte zu Kaspar hin. „Deps!' sagte er in guter Derbheit, »bist ja viel zu jung zum Sterben. In meinem Garten blühen jetzt die Sonnenblumen groß wie Suppen teller, und an der Laube hängen die Weintrauben einem gerade ins Maul.' Ewall» erzählte noch anderes von seinem Garten, un^ es mochte wohl sein, daß auch er solchen eigenen

Zuspruch nötig hatte. Schöne bu«5 Bilder zauberte er sich vor die hoffeiHe Seele, und die gaben ihm neue Kraft zum Warten tief in der dunklen Erde, eine Handbreit weg vom Tod. Aber was sollte der Wagenschlepper Kaspar damit anfangen? Kaspar, der keine Krume Land sein eigen nannte: der ohne Eiteren und aus Gemeindeko- sten aufgewachsen war: den man schon als Junge überall hingeschubst hatte und der schließlich als er die Jahre hatte, aus die Vergärbeit verfiel, ohne rechten Sinn, eben

erzählte und erzählte, und brach erst ab. als Kaspar wieder stöhnte und nach des Hauers zuvor verweigerter Kasseesläsche verlangte. Tillmann hielt ihm brüderlich die Flasche an den Muno. „Hast du denn Schmerzen?' fragte er Aber man hatte ja schon vor zehn Stun den gegenseitig festgestellt, daß keiner körperlichen Schaden genommen hat!?, und so war denn des Hauers Frage nach den Schmerzen mehr eine Verlegen heit. weil ihm einsiel, daß Kaspar zwar wie jede Kreatur am Leben hing, sonst aber eigentlich

, zuerst den Schlepper, weil der Hauer es so wollte, dann den Fördermann, zuletzt, kurz vor einem er neuten Niederbruch, den Hauer Tillmann. Arzt und Sanitäter hatten nichts wei ter zu tun, ja, die Geretteten bestanden darauf, selber zum Ausfahrtschacht §u laufen, um die müden Glieder wieder in Gang zu bringen. „Komm, Jung!' mahnte Tillmann unterwegs den Schlep per. denn Kaspar schlurfte seinen üblichen Trott daher, während die beiden Kame raden, alle Pein vergessend, in ziemlicher Eile zum Schachke

16
Giornali e riviste
Maiser Wochenblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MW/1908/25_04_1908/MW_1908_04_25_5_object_2550772.png
Pagina 5 di 12
Data: 25.04.1908
Descrizione fisica: 12
aus dem Burggrafenainte in drei Bildern. Von Fridolin Plant. Personen: Der Plaiterbauer Zenzi. seine Tochter Ja^li Ballernburschen Kaspar, der Gfeiser Schullehrer Sepp, Saltner Fliri, Kurpfuscher Schnuse, Botaniker (aus Sachsen) Die Neifbäuerin Moidl, Kellnerin Der Gassenwirt Loslbubn Verschiedene Tiroler (in Natioilaltracht) Bauernburfchen aus dem Burggrafenamte. Spielt in der ersten Hälfte des IS. Jahrhunderts. I. Bild. Platz vor dem Bassenwirtshaus in Obermais. Botaniker Schnuse und Schullehrer Kaspar treten

der Kinder ganz perfekt befunden wurden. Hören Sie, das geht nun doch ein bißchen über die Hutschnur und man kann mit Vater Goethe sagen : ,, Die Unzulänglichkeit, hier wird sie zum Ereignis!' Kaspar: Na gar so arg ist's doch nicht, S err Professor, s' hat halt alles seine zwei eiten. Daß bei unseren Berglern der Schul meister zugleich auch Mesmer und Gaishirt sein muß, kommt Ihnen freilich kurios vor. S ch n u s e: Nu äben» Sie haben in Ihren Bergen wenig Handel, Verkehr und Industrie

bei- Kaspar: Ganz richtig, bei Ihnen draußen i leider von an Schulmoaster, Du brauchst nit ist das ganz anders. Schnuse: Natürlich, natürlich, da müssen die Bengels aufs Leben besser vorbereitet werden als bei Ihnen, wo alles so scheen langsam geht. Kaspar: Und dann ist so ein wenig Abwechslung gar nicht so übel. Wenn ich mich im Wmter z. B. mit die Racker genug geärgert habe, gehe ich im Sommer mit Freuden zu meine Goas und Böck. Schnuse: Ja und da werden Sie sogar manches Mal die Entdeckung

machen, daß diese lange nicht so bockbeinig sind wie Ihre Bengels. Kaspar: Da haben Sie wirklich nicht weit fehl geschossen. Und dann das Herum treiben in der schönen freien Gottesnatur! Wenn man ein wenig Sinn und Verständnis dafür hat, so öffnet einem die schöne Natur das Herz und erfrischt Geist und Körper. Fliri (tritt dazu, in schleichendem Schritt und hat die letzten Worte gehört) mit wichtig- tuender, hoher Halsstimme, die ihn charak terisiert: Jo, do hoben's recht, Herr Schul moaster; wenn i so in die Berg

umanonder g'lafn bin zum krönten Vieh, selm hon i schon olm an verteuxelten Appetit — selm derpock i schon olm um a 3 Knödl meahr — jo — nocher — und a Halbe Wein derzua sell ist grod als wenn ma an Bua in die Höll warf (zündet die Pfeife an). Schnuse (zu Kaspar vertraulich): „Hern gor a so hoachg'sechn z' thien! Schnuse: Zum Naturgenuß, den Sie früher erwähnten und den auch ich hoch in Ehren halte, führt mich nun allerdings nicht das sonst ganz ehrsame Geschäft des Ziegen- hütens, sondern meine Botanik

17
Giornali e riviste
Pustertaler Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/1907/29_11_1907/pub_1907_11_29_6_object_1015362.png
Pagina 6 di 18
Data: 29.11.1907
Descrizione fisica: 18
Vinzenz Panzendorf, Jnnerkofler Joses Sexten, Taibon Alois St. Vigil, Winkler Heinrich St. Leonhard (Passeier), Moser Georg Prags, Trebo Josef St. Vigil. Schleckerbeste: Maier Peter Olang, Pisching Angelus, Mutschlechner Vinzenz, Hausberger Kaspar Fügen, Mair Friedrich Bruneck, Brugger Andrä, Maier Peter, Pisching An gelus, Faller Ludwig Fügen, Hausberger Kaspar, Brugger Andrä, Palla Philipp Buchenstein (Pieve), Mutschlechner Vinzenz, Lazzadelli Andrä, Mair Fried rich, Kiniger Wilhelm Sexten

, Lazzadelli Andrä, Inner- Wer Joses, Kreidl Alois Brixen, Schwarzer Johann. Eh r en b e st e: Pisching Angelus, Hausberger Kaspar. Wmkler Heinrich, Faller Ludwig, Brugger Ani^ä Palla Philipp, Moser Georg, Trebo Johann, Kiniger Wilhelm. Mutschlechner Vinzenz, Lazzadelli, Andrä, Jnnerkofler Josef. Serien b e st e zu 6 Schuß: Alois Kreidl. Moser Georg, Hausberger Kaspar. Faller Ludwig, Mutschlechner Vinzenz, Kiniger Wilhelm, Pisching Angelus, Pfeifhofer Johann. Serien beste zu 50 Schuß: Hausberger Kaspar

, Mutschlechner Binzenz, Kreidl Alois, Pfeifhofer Jshann, Moser Georg, Faller Ludwig, Kiniger Wilhelm, Maier Peter. Prämien: Für die e r st e Numm e r : Federa Matthias. Kreidl Alois, Jnnerkofler Joses, Hausberger Kaspar, Mutschlechner Vinzenz, Mair Friedrich. Für die letzte ?! u ni in er: Pisching Angelus, Kreidl Alois, Maier Peter, Mutschlechner Josef, Moser Georg, Pisching Angelus. Für die meisten Nummern: Trebo Josef, Kreidl Alois, Lazzadelli Andrä, Faller Ludwig, Mutschlechner Vinzenz, Mair Friedrich

. Bestgewinner vom Ganssreischießen in Sillian vom 27. bis 30. Oktober 1907. Am Haupt: Pfeis hoser Johann Sexten, Pohl Anton Sillian, Sa- pelza Bartlmä Mühlbach, Plank Karl' Bozen, Toldt Eduard Welsberg, Hausberger Kaspar Fügen, Moser Georg Prags. Kinigadner Hans, Faller Lud wig Fügen, Jnnerkofler Josef Sexten. Am Schle ck e r: Haller Johann Meran^ Jesacher Peter Sillian, Hausberger Kaspar, Nägele Karl Meran, Pfeifhofer Johann, Pohl Anton, Kreidl Alois Brixen, Widemayr Johann Außer - Villgraten, Hausberger

Kaspar, Steinkeller Anton Bozen, Kinigadner Robert Bnxen, Kinigadner Hans Franzensfeste, Schmid Jo hann Welsberg, Ortner Josef Niederdorf, Kiniger Wilhelm Sexten, Jesacher Peter. Ehrenscheibe: Haller Johann, Nägele Karl, Kreidl Alois, Widemayr Johann, Hausberger Kaspar, Steinkeller Anton, Kini gadner Hans, Lazzedelli Andrä Cortina, Moser Georg, Mutschlechner Vinzenz Sillian. 5er Serien: Nägele Karl, Faller Ludwig, Jnnerkofler Josef, Haller Jo hann, Hausberger Caspar, Moser Georg, Pfeifhofer Johann

18
Giornali e riviste
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1913/10_01_1913/TVB_1913_01_10_3_object_2156071.png
Pagina 3 di 28
Data: 10.01.1913
Descrizione fisica: 28
vom Vater zu bekommen hatte. Dem . Kaspar ' wäre diese Merends gerade damals sehr zu statten gekomnien; denn seine häufigen Landbumme leien und -Schützenreisen hatten das Geldlein stark angefressen und die Hypotheken auf seinem Höslein ^ wurden immer schwerer. Wenn es so weiter ging, «mußte er in kurzer Zeit aufpfnatschen. In dieser großen Not sollte ihm nun die Streinhoser Gretl — so^hieß die Auserkorene — Hilfe bringen. ——Dem Zlladchen stand der Kaspar, welcher damals noch ein properer - Gefell

war, gut zu Gesicht und auch sein keckes Auftreten wie sein flinkes Mundstück gefielen ihr; sie gab ihm nicht undeutlich zu verstehen, daß er getrost auf Werbung kommen dürfe. Das Mädchen war also nicht zu fürchten; desto mehr aber der Vater. Den alten Streinhofer rannte der Kaspar von Sehen, aus zwar nicht, um so mehr jedoch hatte er von ihm gehört. Er sei ein Klemmer und Zwänger, der wie ein Drache seine Kreuzerlein hüte, ein mürrischer Brummbär, der keinem Menschen ein freundliches Wort gönne

,- und er sei zäh wie JuchLenleder^ — ss ging allgemein die Rede. — — Doch dem Mutigen . gehört--die Welt, so dachte der Kaspar und beschloß, nächstens den Sturm zu wagen. Allein wie es dem Kaspar! bei allen großen Unternehmungen ging, so verbrannte er sich auch diesmal den Schnabel. Das kam folgendermaßen. Am Dreikönigsmarkte in Lands kirch traf der Kaspar beim Hirschenwirt zwei fremde Händler. Der eine war ein grauer, borstiger Kunt, mit einem hängenden, breiten Gesicht und stechenden Augen

, mit einem abgefegten Röcklein und zerknülltem Hut> der andere war viel jünger, halte ein keckes Fe- derlein auf dem Deckel und einen Mund, der vom einen Ohr bis zum anderen reichte und immerfort lachte. ^Der Kaspar setzte sich zu den beiden, indem er sagte: „Landsleut', mit Verlaub! ... Ich bin. der Kreuzkaspar von Grünbühel — werdet Wohl schon von wir gehört haben und woher hat's denn euch ge- schnieben?' Der Alte knurrte etwas neben seinem Pseifen» spitz heraus, tvährend der jüngere entgegnete: „Von Fernhald

herein sind wir —auf den Markt!' „Von Fernhald?' tat der Kaspar lebhaft; „dann kennt Ihr wohl den Streinhofbauer von dort?' „O ja', versetzte der jüngere lacheiü), „Herda..' Rasch unterbrach der Alte den Jungen, indem er ihm mit den.Augen einen Deuter gab und sagte: „Ich bin mit dem Streinhofbauer weitschichtig verwandt. Was hast denn mit ihm?' „Was, verwandt bist mit dem Streinhofer?' schrie der Kaspar; „dann kannst gleich Vetter zu mir sagen. . . Weißt, ich Heirat' ein Streinhoser Madl — die Gretl

19
Giornali e riviste
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1912/30_08_1912/TVB_1912_08_30_3_object_2155406.png
Pagina 3 di 36
Data: 30.08.1912
Descrizione fisica: 36
angelegt war, gesehen. Ein Schaustück von sol cher Mannigfaltigkeit, Pracht und Ausdehnung trifft man nur in London. ' (Fortsetzung folgt.) ^ Der Kreuzkaspar in Wien. ,' /E?n e G e sch ich t e von N eimmich l. - - (Nachdruck verboten.) > Beim „Nhren'-Wirt in Großkirchen saß der Kreuzkaspar im Kreise eifriger Zuhörer, die sich vor Lachen schüttelten, und erzählte von seinen Erlebnissen in Wien/ wo er beim Bundesschießen mitgetan hatte. — Die Leser kennen bereits den Kaspar, den groß mächtigen

Aufschneider und Prahlhans, den gewaltig sten Scharfschützen und Jäger aller Zeiten, seitdem die Welt steht und so lange sie noch stehen wird, den intimsten Freund und Spezi aller Kaiser und Könige, Prinzen und Fürsten, den Blasmichan und Wachtel hahn, den Land- und Stadtlugner des vergangenen Jahrhunderts. „Ja, Freunderln,' schrie der Kaspar und schlug mit der Faust auf den Tisch, „in Wien ist ein Schießen gewesen — da tvoll ist ein Schießen gewesen! Wie in der Schlacht bei Leipzig ist's zugegangen

. . . Und bei mir hat's an d e m Tag «ur schwarz g'schnieb'n — über den vierten Kreis bin ich nie herausgekommen. Einmal Hab' ich gar zwei Zentrum auf einen Schuß getroffen: auf die Havptscheibe Hab' ich gezielt und akkurat das Kreuz mitten durchgeschossen, dann hat's die Kugel geprellt und der Teixel ist von Hintenher richtig wieder bei der Schleckerscheibe mitten durchs Zentrum heräusgepfissen . . . Der Kaiser ist neben mir gestanwn/ hat mir auf die Achsel geklopft und'hat gesagt: „Respekt, Kaspar, Respekt

. Ich Hab' alleweil wollen links gehen, aber der Kaiser hat mich auf die rechte Seite herübergeschoben und hat gesagt: „Kaspar, mach' keine Spergamenten, ich weiß schon auch, waS sich ge hört!' . und die Leut' haben alle geschrien: „Hoch der Kaiser! Hoch der Kaspar!' ... Nachher bin ich beim Kaiser auf Mittag eingeladen gewesen . . . Sapperlot, da haben wir gespeist: Zwanzig Gattungen verschiedener Bratlen, Knödel in Murmcnnentensulze . . . gltsch! . . . Aepfel in der Mandelmilch und Suppen nach der Wahl

— die Kaiserin hat aufgetra- gen und der Kaiser hat mir vorgeschnitten.' Solche und noch eine Menge andere haushohe Geschichten erzählte unter allgemeinem Halloh der Kaspar beim „Mren'»Wirt von der Bundesschießerei. Eine Geschichte aber, die ihm tatsächlich passiert ist und die vollständig auf Wahrheit beruht, hat der Kaspar niemals erzählt — aus gewissen Gründen. Da- mit dieselbe nicht der Vergessenheit anheimfalle, wollen wir sie hier festnageln. ' Frau Mariann', die treue und bessere Ehehälfte unseres

20
Giornali e riviste
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1923/11_04_1923/TIR_1923_04_11_2_object_1987549.png
Pagina 2 di 8
Data: 11.04.1923
Descrizione fisica: 8
«. In der groben wie in der Aemen GeschichtM»»eo»r Sber das Heiden- jähr 1603 wiit> so selten «in Wort «der dir Vor fahren Zlridreas Hafers geschnoben; höchsten« von einem fälschlich meist als Großvater des Tiroler Helden bezeichneten Kaspar Hoser, dem Erbauer der HeiligXLratikapell« aus dem Sand, geredet. Deshalb dürfte »ieien »seles, allen ew»as geboten werden, wenn wir hier altes und »eues und neue stes über die Hofergenealog« zusammenfassen. 1. Die Hos« am Sand. Der Vor! , r der neuen gröberen, volkstüm

als Tochter des Peter Ladurner. Nagele, später Ploner-Bauer. Der Vater des Andreas Hofer, Josef, geboren 1723, vermählt 17SZ. starb 1774. Dessen Vater war Johann Hofer, geboren 1683, Sandrvlrt. vermählte sich 1713 mit Maria Pamer. starb 1724. Johanns Vater war Kaspar, geboren 1. Jän ner 1KS4 als Sohn des 1683 im Alter von 8l> I. verstorbenen Johann Hofer und der Katharina Raffl — wieder an der Wiege des. Geschlechtes der ominöse Name! Kaspar vermählte sich 1673 in St. Martin mit Magdalena Ennemoser

, er war damals „Würt am Sandt'. Bekannt war Kaspar bislang schon, vielfach auch unrichtig als Groß vater Andreas Hosers bezeichnet, als Erbauer der neben seinem Hofe befindlichen Kapelle zu Ehren der sieben Schmerzen Maria, wegen eines Bildes der Kreuzabnahme und Grablegung auf dem Altar das ,Hl. Grab am Sandt' genannt. Der Vau erfolgte nach Heimkehr von einer Wall fahrt nach Rom, entsprechend einem Gelübde, das er gemacht hatte. Sie soll nach seinen eigenen Plänen gebaut sein. Der Fürstbischof Johann

Michael von Spaur kam persönlich von Trient mit großem Gefolge von SS Personen und Pser- den ins Passeier und weihte die Kapelle feierlich ein und las die erste hl. Messe selber darin. Hoch- geweiht ist das kleine Heiligtum neben dem Sand wirtshaus durch den „seligen Andreas Hoser', der hier oft den Nosenkianz vorzubeten pflegte. Kaspar starb im frühen Alter von 46 Jahren am 1. März 1630, wie sein Vater auf dem Sand. Em anderer Kaspar Hoser war mit seinem Detter Matthias um 16A> zu Magfeld

auf dem späteren Pamerhof begütert: waren es Brü der oder Vettern des Johann Hofer. des V«:i des jüngeren Kaspar, der doch nach seinem burtstag ein anderer sein muß als der in NeZ' seid um 16A ansäPge? Im Jahre 1664 soll sichre Familie Hofer auf dem SaiQwirtshause anzchp delt haben. Aller Wahrscheinlichkeit nach hat M Kaspar Hoser, soiQern dessen Vater Johann den Hos erwarben. Jedenfalls steht jetzt nah Schatz's Kirchenbuchauszügen das 'est, daß Kasper Hasec der Urgroßvater des La'rdeskonra'.andaülri von Tirol

21