ersten nur den zweiten Preis. Auch das Jodeln aus dem Almwagen wurde verboten. Gedenken an Dr. Gustav Richter. (Philosophischer Schriftsteller, gest. zu Bozen am 24. De zember 1933). Es war vergangenes Jahr vor der Weihnachtszeit, die das Gedenken an die Freunde, die immer spärlicher Werders je mehr man an Atter znnimint und an Aktivität einbüßt, einem mehr in Erinnerung bringt. Unter den wenigen, mit denen ich alles besprechen konnte, und die auch an meinem Schaffen Anteil nahmen
, war auch Dr. Gustav Richter, der in meiner Vaterstadt Bozen den Beruf eines Rechtsanwaltes ausübte. Ich jedoch lernte ihn als Schriftsteller kennen, der von der Wissenschaft herkam und sich der Philosophie zu gewandt hatte, zudem als einen Menschen von seltener Güte und Geistesbildung, was in seinem ganzen Tun und Lassen zum Ausdruck kam. So erwartete ich auch, Nachricht von ihm um die Zeit, die auf das Jahresende vorbereitet. Was mir zukam, war aber der schwarzumrandete Todesbe richt. der mir sagte
, daß „Dr. Gustav Richter Sonntag, den 24. Dezeinber im Atter von 48 Jahren nach langem, schweren, mit unendlicher Güte ertragenem Leide» entschlafen ist'. Das kam völlig unerwartet. Wohl wußte ich von seiner Krankheit, aber auch von seiner erprobten WHer- standsfähigkeit. — Run jedoch sei mit dem Gedenken an den Toten auch seines Schaffens gedacht, das uns vom Reichtum seines Geisteslebens ein weniges kundtut. Sein Schassen hat großen Umfang, ich kenne lange nickst alles. Vieles ist noch nicht veröffentlicht
, so auch: „Der > t der Welt', ein Drama der Menschheit. Von der veröffent lichten Werken kenne ich: „Vorn Heiligen zum Gravitat-ms- gesetz', „Gott und die Wissenschaft', und fein letztes drei bändiges Werk: „Die Philosophie der Einmaligkeit' (Uni versitätsverlag Wilhelm Braumüller, Wien-Leipzig). Was. mich für das Schassen Gustav Richters besonders einnimnch ist, daß er deutlich und in einfachen Bildern aufzuzeigen ver steht, daß über allein Erkennen des Menschen noch eist Nichterkennen steht, so daß letzten Endes
der Mensch im Dienen unbi nicht im Herrschen seine Bestimmung sehen, muß. So ist. was Gustav Richter als Wissenschaftler mch Philosoph zutage fördert, dem Glaubensmenschen nicht ent gegen, sondern ebnet geradezu den Weg zu diesem. Hörest wir, was Richter in dem Kapitel „Die Erlösung durch dev Heiligen' sagt: „Der Soldat, der nur dem Zwange folgest^ seine Dienstpflicht absolviert, wird überall anstoßen, sich- immer unftei fühlen, da für ihn das ganze KriegshanduÄI v sinnlos ist. Aber es kann der Tag