. K 5 40, halbj. K 10-80, ganzj. K 21-60. — Einzeb nummern 10 K. — Für Deutschland monatl. K 2 —, viertelj. K 6*—*, halbj. K 12-—. — Für die Schweiz und das übrige Ausland monatl. K 2-50, viertelj. K 7-50, halbj. K 16 —. Nr. 65 Innsbruck, Samstag, 21. März 1914 22. Jahrg. BöM Lage. Innsbruck, 21. März VevMgung Lrr Rekruten durch den ß 14. In den nächsten Tagen schon soll das neue Wehr gesetz, das dem Volke wieder eine drückende Last, eine neue Blutsteuer auferlegt, „auf Grund des 8 14" kundgemacht
handelt, wie bei der Festsetzung der Re krutenzahl, kann man nicht im Ernst daraus pochen. Wochenplauderei. In den nächsten Wochen wird es wieder Grund sätze zu sehen geben, ein Gegenstand, der jahrelang weit und breit nicht zu erblicken war. Keine zehn Schritte wird man gehen können, ohne auf einen Mann zu stoßen, der mit Grundsätzen vollbepackt und sie jedem an den Kopf zu werfen geneigt ist, der in seine Nähe sich wagt. Und was für Grundsätze! Die seltensten Exemplare kommen wieder zum Vor schein
eines anderen Militärgesetzes lehrt, daß es vielleicht doch dem Par lament gelungen wäre, Verbesserungen an dem von der Regierung für unabänderlich erklärten Gesetze durchzusetzen. Es war beim Kriegsleistungsgesetz, das am 29. November 1912 vorgelegt wurde und bei dem der Ministerpräsident sofort erklärte, es müsse bis zum 9. Dezember unverändert angenom men werden. Auch damals deutete er an, daß die Regierung das Parlament schließen und das Gesetz „auf Grund des § 14" in Kraft setzen werde. Auch damals war die Situation
Grundsätze ähnlich wie Kaninchen. Auf Grund na tionaler Prinzipien fordert er grundsätzlich alles, was nur denkbar ist, und hat dabei den Vorteil, daß er immer seinen Gegner tüchtig angreifen kann, wenn dieser nicht alles das erreicht, was er, der genau so wie jetzt, ja viel ärger als jetzt. Denn ba* mals war wirklich ein Krieg an den Grenzen des Reiches und die Obstruktion war nicht durch eine Sviha-Asfäre moralisch geschwächt, sondern in ihrer ungebeugten Kraft und zu allem entschlossen. Und- trotzdem
gelang es, das Kriegsleistungsgesetz zu ver- bessern. Aber gerade das mag ja der Grund gewesen sein, warum dem Grafen Stürgkh nicht danach gelüstete, das Parlament entscheiden zu lassen, warum er lie- ber absolutistisch vorgeht, mit dem 8 14 die unge heuerliche Neubelastung des Volkes durchführt, ehe er sich der Gefahr aussetzt, daß seine Mamelucken im letzten Augenblick doch noch Umfallen und statt dem Moloch doch dem Volke dienen. Wir hätten die Ab geordneten sehen mögen, die es gewagt hätten