manchmal ganz unsinnig. So oft Leopold aus dem Salle kam, schrak es nervös empor, zitterte an allen Gliedern und getraute sich nicht zu fragen, wie es mit dem Vieh stehe. Alle Trostgründe des Mannes schien es zu über hören; es brütete nur dumpf vor sich hin oder gab eine mißmutige Antwort. Dein Leopold tat dies umso weher, als er nicht merkte, daß Han- u-eles Gebaren aus einein krankhaften Zustande hervorging. Trotzdem blieb er immer gleich ruhig und freundlich und hätschelte das Weib
wie ein launisches Kind. Eines Tages sagte das Han nele unter einem Strom von Tränen: „Pold, wir haben uns beide gegen unsere El tern vergangen, und nun kommt die Strafe. Uns trifft der Väter Fluch, weil wir gegen ihren Wil len geheiratet haben." „Aber, Hannele," rief er ganz erschrocken, „wie kannst derin so etwas sagen? Schau', der alte Schulmeister, der Pfarrer und auch aridere Geist liche haben uns zur Ehe geraten und haben uns versichert, daß gewiß kein Unrecht dabei ist. Mit besten' W'ss-n und f: ' baben
. Ganz gewiß, er hätte auf Erden, uns schon gesegnet. Wie viel mehr wird er im Himmel uns jetzt segnen, wo er noch viel gütiger ist." „Mein Vater, wohl, der ist gut; aber der dei- nige ist unversöhnlich, ist ein Wüterich. Er hat dich verflucht und mich mit dir. Deine Leute wünschen uns alles Böse, und d as geht uns nach." „Hannele, sei nicht abergläubisch. Ein Segen vom Himmel wird doch stärker sein, als ein Fluch auf der Welt, der noch dazu keinen Grund hat." „Mag er einen Grund
, ich bin trotz aller Sorgen nie so glücklich ge wesen wie in der Zeit, seitdem ich dich zum Weib; Hab'. Und wenn ich dafür mein ganzes Leben nichts als Schmerzen hätt', war' das Glück nicht zu teuer erkauft." „Du lieber, treuer Mensch, ick bin auch mit dir glücklich gewesen, und ich wünsch' mir nichts an deres, als daß ich dich ganz glücklich machen könnte." „Dann darfst dich nicht halb krank grämen, son dern mußt frisch und gesund bleiben, Hannele, da mit ich dich recht lange Hab'. Unser Kreuz
ihn nicht aus Liebe, sondern einzig aus Erbarmen geheiratet habe, daß es sich jehr un glücklich fühle und die Eheschließung bereue. Er schlug sich den Gedanken mit aller Kraft aus, er ver gegenwärtigte sich die hundert und hundert Beweise aufrichtiger, inniger Liebe, die ihm das Hannele gegeben hatte, er wiederholte sich dessen feste Be teuerung, daß es glücklich mit ihm geworden sei, den Wurm, der an seinem Herzen nagte, brachte er doch nicht ganz fort. Das tat aber feiner Liebe keinen Eintrag und festigte