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Alpenländer-Bote
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Pagina 5 di 16
Data: 29.11.1931
Descrizione fisica: 16
es ihnen nicht gefehlt, wohl aber mangelte es ihnen an Weisheit, an christlicher Mäßigung und Demut. Und so führten sie anstatt das Glück des Volkes die „kaiserlose, die schreckliche Zeit" herbei und die Entwurzelung ihres eigenen Geschlech tes. Schon Friedrich I. der Rotbart, auch Barbarossa genannt, straffte die Segel zum Kampf gegen den Papst. Hochmut wird mit Blindheit geschlagen. Wo dieser die Oberhand gewinnt, da ersterben andere der besten Eigenschaften, deren die Hohenstaufen nicht ent behrten

. Am schlimmsten trieb es Friedrich II., den wir aus der Schilderung des Lebens der hl. Elisabeth be reits zum Teil kennen gelernt haben. Wie schon be richtet, wurde die hl. Elisabeth vier Jahre nach ihrem Tode heiliggesprochen. Es geschah dies durch Papst Gregor IX., der von 1227 bis 1241 regierte, den Kai ser Friedrich II. einen Mann von tadellosem Rufe, reinem Lebenswandel, ausgezeichnet durch Frömmig keit, Wissenschaft und Beredsamkeit nennt, der wie ein heller Stern unter den Kardinälen hervorleuchte

. Das Gegenstück davon war Friedrich II. Das Hauptmerk mal seines Charakters war, daß er keinen Charakter befaß, ein ausschweifendes Leben führte und Zucht losigkeit an seinem Hofe duldete, wie die Geschichts forscher Höfler, Ranke und Böhmer berichten. Minde stens zehnmal schwor er dem Papste, einen Kreuzzug ins Heilige Land zu veranstalten und selbst mitzu- ziehen, um dort die von den Mohammedanern tyranni sierten und schwer verfolgten Christen zu befreien. Um nicht alles Ansehen einzubüßen, unternahm

des Heiligen Grabes die Krone auf, da sich kein Priester finden ließ, ihn zu krönen, weil der Kaiser im Kirchenbann war. Kapuziner und Domi nikaner, die vor ihm nicht der Kriecherei sich schuldig machten, wie seine Höflinge und gegen ihn zu predi gen wagten, ließ er von den Kanzeln reißen und durch die Straßen peitschen. Diese und andere Missetaten gegen die Kirche sind auch der Hauptgrund, weshalb die Kirchenfeinde von heute Friedrich II. als den gro ßen, aufrechten Hohenstaufen über den grünen Klee

angebracht habe, und als man ihm sagte, das fei geschehen, um die Fenster vor dem Schmutz der Sperlinge und anderer Vögel zu bewahren, bemerkte er: „Ihr schützt euch vor den Sperlingen, dafür bekommt ihr jetzt die Schweine in die Stadt." Damit meinte er die Christen. Auf das Versprechen Friedrichs, sein schweres Unrecht, darunter Raub an Kirchengut, gutzumachen, löste ihn Papst Gregor IX. vom Banne. Der Frieden war aber nicht von langer Dauer. Friedrich wollte durch einen Krieg Herr über Italien

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Alpenländer-Bote
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Pagina 5 di 16
Data: 08.02.1925
Descrizione fisica: 16
Nr. 101.756. Aus längst vergangenen Tagen 24. Herzog Friedrichs Kämpfe. Herzog Friedrich hatte den festen Willen, seine Macht und Stärke auf Gerechtigkeit zu gründen, dazu war erste Bedingung kräftiges Einschreiten gegen die Willkür und die Ungerechtigkeiten des Adels. Dies ging nicht ohne Streit und Kampf. Zuerst wurde er durch den Bischof von Trient in einen Streit verwickelt, in dem der bereits erwähnte damals mächtigste Tiroler Graf Heinrich von Rottenbnrg (im Unterinntal) als sein offener und erbit

tertster Gegner auftrat. Wie ein echter Raubritter durch zog er das Land bis Trient und steckte die Stadt, der Friedrich Schutz gesichert hatte, irr Brand. Ja der Rotten- brrrger rief sogar Bayern zu Hilfe, die, wie immer, sehn süchtig auf die Eroberung Tirols ausgingen. Die Ti roler, besonders die Städte Innsbruck und Hall, taten das möglichste für ihren Fürsten, er überwand seine Feinde, der Rottenburger wurde gefangen genommen und starb bald darauf. Nun wurde Friedrich in einen folgenschweren

Kneipp Malzkaffee trinken. Tausende von Ärzten emp fehlen ihn. ,882 Einer derselben, Johann XXIII., nahm den Weg zum Konzil durch Tirol, traf mit Friedrich in Meran zusam men und erbat sich vom Herzog Schutz und sicheres Reise geleite. Friedrich meinte einer guten Sache zu dienen das darf nie vergesien werden — und sagte beides zu. Die glänzende Versammlung, zu der alle drei Päpste, der Kaiser nrit großem Gefolge erschienen waren, begann im Oktober 1414, im Februar hielt auch Friedrich feinen

feierlichen Einzug. Das Konzil beschloß, um der Unordnung ein Ende zu machen, sollten alle drei Päpste abdanken. Johann dankte ab, wie man sagt, in der Hoff nung, er werde dann wiedergewählt. Bald reute es ihn aber und mit Friedrichs Hilfe entfloh er nach Schafft hausen. Friedrich hatte ihm eingedenk seiner Ritterpflicht und seines Manneswortes ohne Bedenken seinen Bei stand geliehen. Wegen dieser Parteinahme war nun der Kaiser, der dem Herzog ohnehin nicht freundlich gesinnt war, aufs höchste erzürnt

schadenfroh und besetzten die habsburgischen Stammlande im Aargau. Mit bos haftem Hohne nannten ihn seine Feinde nun den „Frie de! mit der leeren Tasche". In dieser verzweifelten Lage erschien nun Friedrich im Frühjahr 1415 in Konstanz vor dem Kaiser und bat um Verzeihung. Jedoch trotz der größten Demütigungen erreichte er schließlich nichts, weil es ihm nicht gelang, den Papst Johann zur Rückkehr zu bewegen. Siegmund, der Luxemburger, trug sich sogar mit dem Gedanken, Tirol für sich zu erwerben

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Neueste Zeitung
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Pagina 1 di 4
Data: 17.11.1925
Descrizione fisica: 4
- h Wilhelms IV. angehörend als der Zeit Friedrichs des Einzigen, kr die Sumpfwiesen nicht zum edlen Parke werden wollten, fe Mekka der Preußen, ist noch nicht nationalheiliges Ziel aller Aschen geworden. Trotz zweitausendjähriger, meist übler Ge- serfahrung vermögen wir Deutsche nicht unsere Stammesein- eiten, Eierschalen, die andere Völker längst abgestreift, zu ver- und die Herren des anderen Volksstammes als nationale zu feiern. In hohem Maße trifft dies für die drei „großen Mern" Friedrich Wilhelm

den großen Kurfürsten, Friedrich Wilhelm l. dem großen praktischen Sozialisten auf hrone und seinem großen Sohn Friedrich II. zu. Wir Oester- r, die mit dem Zusammenbruchssahre 1918 in manchem Sinne Neue,intritt in die Geschichte des deutschen Gesamtvolkes begehen m Friedrich dem Großen bisher nur den Widersacher der ^starken Kaiserin Maria Theresia erblickten, bedürfen befan gner Neueinstellung in der Wertung der preußischen Herrscher, stammt dabei nicht so sehr darauf an, in das verworrene

Ge- der geschichtlichen Einzelheiten erneuert einzudringen, es ist kr, vor allem genußreicher, die einzelnen Persönlichkeiten ihrem krakter und den Aufgaben nach, die sich sich gestellt, zu werten die für die Gesamtnation sich daran knüpfenden Folgen vor [w zu nehmen. Wie das ausgehende Tagesgestirn alle Blicke ' drn verbleichenden ferneren Sternen löst, um sie auf seinem zu sammeln, so gleicht auch Friedrich der Große einer l{n sieghaften Sonne am deutschen Himmel, in deren Glanze kr wieder die Augen brennen

ist. Pto vorliegende Band VII „Friedrich der Große", versaßt vom ptt Herausgeber der „Frankfurter Nachrichten" Hans &■ •oll; vermittelt in knapper, doch inhaltsreicher Form das Die eigentlichen Beratungen des Reichsparteitages be ginnen heute vormittags. Gegen Locarno. KB. Berlin, 16. Nov. Ans Ser gestrigen Tagung der deutschnationalen Volkspartei ist das einmütige Ver trauen zur Parteileitung festgestellt worden. KB. Berlin, 16. Nov. Der deutschnationale Arbeiter- bunö hat auf seiner Tagung

früher mit reichsöeutschen Stellen wegen Auswanderung Wesen der friederizianischen Zeit und rückt uns deren Heros in seinen vielfachen Eigenschaften als Mensch und Philosoph, König und Feldherr, Kriegsfinanzminister und Volkswirt, als Gerichtsherr und Landesvater in kkutlichste Nähe. Im Eingangskapitel, das dis Vor aussetzungen behandelt, die den raschen Aufstieg Preußens ermög lichten, ist die kraftvoll gezeichnete Figur des derben Soldatenkönigs Friedrich Wilhelms I. besonders anziehend

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Lienzer Nachrichten
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Pagina 6 di 12
Data: 03.09.1926
Descrizione fisica: 12
ge dachte, links sich äbschied. Hier wollen wir uns trennen, rief Reinhold, drückte Friedrich heftig und lange an seine Brust, schwang sich aufs Pferd und jagte davon. Sprachlos starrte ihm Friedrich nach und schlich dann, von den seltsamsten Gefühlen bestürmt, nach Hause. Wie Friedrich von Meister Martin aus der Werkstatt fortgejagt wurde. Andern Tages arbeitete Meister Martin in mürrischem Stillschweigen an dem großenFasse für den Bischof von Bantberg und auch Frie drich. der nun erst Reinholds

? — Nun, er ist fort und nun wirst du mit Treue und Redlichkeit an mir und am Handwerk hallen. Wer weiß, auf welche Weise du mir noch näher trittst. Wenn du ein tüchtiger Meister geworden und Rosa dich mag — nun du verstehst mich und darfst dich mühen um Rosas Gunst. — Damit nahm er den Schlegel wieder zur Hand und arbeitete emsig weiter. Selbst wußte Friedrich nicht, wie es kam. daß Martins Worte seine Brust zerschnitten, daß eine seltsame Angst in ihm aufftieg und jeden Hoffnungsschimmer verdü

und solche ungeratene Jungen, die die Folgen nicht erkennen wollen, energisch bestrafen würde. sterte. Rosa erschien nach langer Zeit zum er stenmal wieder in der Werkstatt, aber tief in sich gekehrt und wie Friedrich zu seinem Gram bemerkte, mit rotverweinten Augen. Sie hat um ihn geweint, sie liebt ihn doch wohl, so sprach es in seinem Innern und er vermochte nicht, den Blick aufzuheben zu der. die er so unaussprechlich liebte. Das große Faß war fertig geworden und nun erst wurde Meister Martin

, als er das wohlgelungene Stück Arbeit betrachtete, wie der lustig und guter Dinge. Ja, mein Sohn, sprach er, indem er Friedrich auf die Schultern klopfte, ja mein Sohn, es bleibt dabei, ge lingt es dir, Rosas Gunst zu erwerben und fertigst du ein tüchtiges Meisterstück, so wirst du mein Eidam. Und zur edlen Zunft der Meistersinger kannst du dann auch treten und dir große Ehre gewinnen. Meister Martins Arbeit häufte sich nun über alle Maßen, so daß er zwei Gesellen an nehmen mußte, tüchtige Arbeiter, aber rohe Burschen

, ganz entartet auf langer Wander schaft. Statt manches aninutig lustigen Ge sprächs, hörte man jetzt in Meister Martins Werkstatt gemeine Spüsse, statt der lieblichen Gesänge Reinholds und Friedrichs häßliche Zotenlieder. Rosa vermied die Werkstatt, so daß Friedrich sie nur selten und flüchtig sah. Wenn er dann in trüber Sehnsucht sie an schaute. wenn er seufzte: Ach, liebe Rosa, wenn ich doch nur wieder mit Euch reden könnte, wenn Ihr wieder so freundlich wäret als zu der Zeit, da Reinhold

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 21 di 34
Data: 31.12.1928
Descrizione fisica: 34
entbietet int Namen ihrer unten angeführten Mitglieder allen P. T. Gästen ein glückliches Neujahr und empfehlen sich dem ferneren werten Wohlwollen - Max Ambach „Austria‘-Tanzpalast Anichstraße Georg Baldemair Gasthaus „Lindenhof“ Pradlerstraße Eduard Brugger Gasthof „Zum Lamm“ Mariahilfstraße Marie Bücher Gasthaus „Zum Biermichl" Innstraße Cafe u. Konditorei Katzung Seilergasse Herzog-Friedrich-Siraße Hans Ebner Caf6 „Kanzler Biener“ Maria-Theresien- Straße Anna Eller Gasthof „Zum Tempi“ Tempistraße

Hof“ Andreas-Hofer-Straße 47 Direktion Alfred Haura Hotel „Sonne“ Südtiroler-Platz Huber- Niedermaier Restauration Völserstraße Rudolf Kahl Gasthaus „Zur Oftoburg* Herzog-Friedrich-Straße Geschwister Kreiner Gasthof „Neuhaus" Leopoldstraße Alois Kühbacher Gasthof „Zum grünen Baum“ Museumstraße Ludwig Lehner Gasthof „Zur Hauptpost“ Maximilianstraße 15 Wilhelm Leitner Konditoreibuffet Zentral-Kino Lukas Alois Gasthaus „Pradlerhof“ Amraserstraße Hedwig Marsoner Gasthof „Zum Bierwastl* Innrain Franz

Mödlhammer Stehbierhalle Burggraben Alois Neuner Gasthaus „Neuner“ Mentlgasse Alois Oberparieiter Gasthaus „Zur grauen Katze“ Universitätsstraße Johann Ortner Gasthof „Zum weißen Kreuz* Herzog-Friedrich-Straße Marie Passamani Restauration Fischergasse Josef Peer Gasthaus „Zum Jörgele“ Herzog-Friedrich-Straße Heinrich Pfeiffer Gasthof „Zum Riesen Haymon“ Wilten Johann Prosch Gasthaus „Zum Gruberwlrt“ Innrain Marie Sailer Gasthof „Sailer“ Adamgasse Philipp u. Aloisia Sailer Restauration bürgerliches

Brauhaus lug.-Etzel-Straße Schindler & Co. Conditorei-Cafe Maria-Theresien-Straße Johann Schlegel Hotel Viktoria Südtiroler-Platz Willi und Frau Schmidt Restauration und Stehbierhalle Saggen Albin Schrettl Gasthaus „Zum Stern“ Leopoldstraße Lorenz Schubert Gasthaus Anichstraße Marie Schwarz-Riedl Gasthaus zum Happwirt Herzog-Friedrich-Straße Speisehaus Fässer Herzog-Friedrich-Sir. 34 Heinrich Steneck Weinstube Leopoldstraße Witwe Josefa Hackl Weinhandlung Universitätsstraße Josef Tinhof Restauration

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Lienzer Nachrichten
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Pagina 4 di 12
Data: 11.09.1926
Descrizione fisica: 12
. daß Friedrich in seiner Werkstatt ein Werklein beginnen durste, das er erdacht und wozu er seit langer Zeit den Lohn des Meisters Martin erspart hatte, um das dazu nötige Gold anschaffen zu können. So geschah es, daß Friedrich, dessen totenbleiches Gesicht das Vorgebenden, wie er von einer zehrenden Krankheit befallen, glaublich machte, beinahe gar nicht in der Werkstatt arbeitete und Mo- Ueber Antrag des GR. Leo Maier wird das Befahren der Pfarreide und des Poetensteiges mit Motor- und Fahrrädern verboten

. Meister Martin setzte ihin hart zu, daß er doch wenigstens soviel als es seine Kräfte erlauben wollten, arbeiten möge und Friedrich war freilich gezwungen, wieder ein mal an den verhaßten Haüblock zu gehen und das Lenkbeil zur Hand zu nehmen. Indem er arbeitete, trat Meister Marlin hinzu und betrachtete die bearbeitenen Stäbe, da wurde er aber ganz rot im Gesicht und rief: Was ist das? — Friedrich, welche Arbeit! Hat die Stäbe ein Geselle gelenkt, der Meister werden will, oder ein einfältiger

Lehrbursche, der vor drei Tage in die Werkstatt hineingerochen? — Friedrich, besinne dich? — Mein schönes Eichenholz, das Meisterstück! Ei, du unge schickter, unbesonnener Bursche. Ueberwältigt von allen Qualen der Hölle, die in ihm brann ten, konnte Friedrich nicht länger an sich hal ten, er warf das Lenkbeil weit vor sich und rief: Meister! Es ist nun alles aus — nein und wenn es mir das Leben kostet, wenn ich vergehen soll in namenlosem Elend — ich kann nicht mehr — nicht mehr arbeiten im schnöden

mäch tig vor Wut. stotterte er: — Was — auch du? — Lug und Trug? — mich hintergangen - schnödes Handwerk? - Kicherei? — fort aus meinen Augen, schändlicher Bursche — fort mit dir! — Und damit packte Meister Martin den armen Friedrich bei den Schul tern und warf ihn zur Werkstatt hinaus. Das Hohngelächter der rohen Gesellen und der Lehrburschen folgte ihm nach. Nur der alte Valentin faltete die Hände, sah gedankenvoll vor sich hin und sprach: Gemerkt häb' ich wohl, daß der gute Gesell Höheres

im Sinn trug als unsre Fässer. Frau Marthe weinte sehr und ihre Buben schrien und jammerten um Friedrich, der mit ihnen freundlich ge spielt und manches gute Stück Backwerk ihnen zugetragen hatte. Beschluß So zornig nun auch Meister Martin auf Reinhold und Friedrich sein mochte, gestehen mußte er doch sich selbst, daß mit ihnen ölte Freude, alle Lust aus der Werkstatt gewichen. Von den neuen Gesellen erfuhr er täglich nichts als Aergernis und Verdruß. Um jede Kleinigkeit mußte er sich kümmern

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Lienzer Nachrichten
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Pagina 4 di 12
Data: 06.08.1926
Descrizione fisica: 12
. Durch eine tech- Meister Martin der Aüfner und seine Gesellen. 4 Erzöhkmy von E. T. A. Hosfmann. Wacker, ohne allen tückischen Hinterhalt um gleichen Preis ringen, sollte das wahre Freunde nicht noch mehr, recht aus der Tiefe des Herzens einigen, statt sie zu entzweien? Sollte in edlen Gemütern wohl kleinlicher Neid oder gar hämischer Haß Raum finden können? Niemals, erwiderte Friedrich, gewiß niemals. Wir sind nun recht liebende Brüder geworden, in kurzer Zeit fertigen wir beide wohl das Nürnberger

Ort seiner beruflichen Tätigkeit, nicht vergessen möge. Uns bleibt der liebe Tierarzt im Himmelsthrone, unterbrach hier Friedrich den Freund, was schwatzen wir denn davon, wer das beste Meisterstück machen soll? Sind wir denn im Streit deshalb? — Das beste Meisterstück — um Rosa zu verdienen! — Wie kommen wir denn darauf! — Mir schwindelt's im Kopfe — Ei, Bruder, ries Reinhold immer noch lachend, an Rosa war ja gar nicht gedacht. Du bist ein Träumer. Komm nur, daß wir endlich die Stadt errei chen

. Friedrich raffte sich auf und wanderte ganz verwirrten Sinnes weiter. Als sie im Wirtshause sich wuschen und abstäubten, sprach Reinhold zu Friedrich: Eigentlich weiß ich für mein Teil gar nicht, bei welchem Meister ich in Arbeit gehen soll, es fehlt mir hier an aller Bekanntschaft, und da dächt' ich, du nähmst mich nur gleich mit zum Meister Mar tin, lieber Bruder! Vielleicht gelingt es mir, bei ihm anzukommen. Du nimmst mir, er widerte Friedrich, eine schwere Last vom Her zen

, denn wenn du bei mir bleibst, wird es mir leichter werden, meine Angst, meine Be klommenheit zu besiegen. So schritten nun beide junge Gesellen rüstig fort nach dem Hause des berühmten Kupers Meister Martin. — Es war gerade Sonntag, an dem Meister Martin seinen Kerzenmeister-Schmaus gab, und hohe Mittagszeit. So kam es, daß, als Reinhold und Friedrich in Martins Haus hineintraten, ihnen Gläsergeklirr und das verwirrte Getöse einer lustigen Tischgesellschaft entgegenklang. Ach, sprach Friedrich ganz kleinmütig

alle ab und er mußte schließlich ganz allein ein erbärmliches Dasein fristen, bis ihn die Stunde gekommen. Ich denke, erwiderte Rein hold. gerade zur rechten, denn beim frohen Mahl ist Meister Martin gewiß guter Dinge und aufgelegt, unsere Wünsche zu erfüllen. Bald trat auch Meister Martin, dem sie sich hatten ankündigen lassen, in festlichen Klei dern^ angetan, mit nicht geringer Glut auf Ras' und Wange heraus auf den Flur. So wie er Friedrich gewahrte, rief er laut- „Sieh da. Friedrich, guter Junge

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 18 di 28
Data: 31.12.1929
Descrizione fisica: 28
Volks-Zeitung ^‘Xollelcfiy^-Anzeiger j ^Vinoncen-ExpediHonf ai^ FRIEDRICH KRATZ INNSBRUCK. für alle” gE^Zetfangen zu Oriqinalpreisen. H Gastwirte-Genossensdiaft der Landeshauptstadt Innsbruck entbietet im Namen ihrer unten angeführten Mitglieder allen P. T. Gästen ein GLÜCKLICHES NEUJAHR und empfehlen sich dem ferneren werten Wohlwollen Josef Georg Therese Dr. Eduard u. Hans Paul r Hans Anna Aster Baldemaier Baumgartner Bayer Brand Ebner Eller Cafe „fnoparic* Qasthaus „Lindenhof“ Gasthof

„Delevo“ Stadtsaalrestauration und Hotel Cafe „Taxishof* Gasthof „Tempi“ k Hofgart encafd „Oesterreichischer Hof“ Innstraße . Pradler Straße Maria-Theresien-Straße Rennweg Andreas-Hofer-Straße Maria-Theresien-Straße- Tempistraße Ignaz Josef Berta Albert Wenzel und Helene Anna Josef Fahrenberger Falkner Fässer Frauscher Friedrich Graf Gredler Restauration Eigenbaukellerei u. Wein- Alkoholfreie Speisestube Gasthof „Speckbacher“ Gasthof Gasthaus Gasthof „Bicrstindl* handlung. Hotel und Cafe „Goldenes

-Isel-Weg Defreggerstraße Peter Anton und Anna Karl Rudolf und Anna Hans Richard Geschwister Hofer Huber Janesch Kahl Kellerer Klausmayr Kreiner Cafe-Restaurant vorm. Niedermayr Gasthaus „Neupradl“ Gasthaus „Zur Ottoburg“ Stehbierhalle „Zipfer Bierstube“ Gasthof „Neuhaus* .Andreas Hofer* Restauration , „■ . ■ Inmain Völser Straße Gabelsbergerstraße Herzog-Friedrich-Straße Leopoldstraße Innrain Leopoldstraße Alois Ludwig Wilhelm Emil und Frau Centa Alois und Aloisia Anton Kühbacher Lehner Leitner

Lewisch Ludmann Lukas Mendels Erben Gasthof „Grüner Baum“ Gasthof „Zur Hauptpost“ Zentralbüfett Gasthaus „Saggen“ Alkoholfreier Speisesalon Cafe-Restaurant Gasthof „Goldenes Kreuz“ Museumstraße Maximilianstraße 15 Maria-Theresien-Straße Bienerstraße Herzog-Friedrich-Straße „Pradlerhof“ Innstraße Franz Josef Alois Alois Johann Maria Witwe Josefa Mödlhammer Mühlparzer Neuner Oberparleiter Ortner Passamani Peter Stehbiet halle Gasthaus „Stiegele* Gasthaus „Neuner* Weinhaus »Graue Katz* „Gasthof „Weißes

Kreuz“ Restauration Gasthaus „Kasinger* Burggraben Karmelitergasse Mentlgasse Universitätsstraße Herzog-Friedrich-Straße Fischergasse Anatomiestraße Heinrich Toni und Marie Josef Peter Peppi Philipp * Franz Pfeifer Pfister Prosch Riml Sailer Sailer Sebanz Gasthof Gasthof Gasthaus „Gruber* Gasthaus „Innrain* Gasthof „Sailer* Restauration „Restauration „Jägerhäusl* „Zum Riesen Haymon* „Zum Burgriesen* „Bürgerliches Brauhaus* Haymongasse Hofgasse Innrain Innrain Adamgasse Ing.-Etzel-Straße

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Alpenland
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Pagina 3 di 6
Data: 26.05.1923
Descrizione fisica: 6
Grotzdeutsche Bolkspartei 1. Dr. Walter Pembaur» Sekretär des Handelsgremiums, Landtagsabg. 2. Frau Marianne Schneider» Rechtsanwaltsgattin, j 3. Dr. Karl Rasim» Oberlandes-Gerichtsrat, 4. Wilhelm Waldmülter, Kaufmann, 5. Friedrich Jager» Bürgerschul-Direktor, 6. Matthaus Winkler, jun., Kaufmann, 7. Sepp Wefstak, Bundesbahn-Angestellter, 8. Karl Doblander» Oberlehrer, 9. Josef Lang!» Schneidermeister, Vizepräsident der Kammer für Handel, Gewerbe und Industrie, 10. Leo Pilz, Major, 11. Karl

Schafferer» Steueroberverwalter i. R., 12. Fritz Miller, Optiker, 13. Franz Jnnerhofer, Gasthofbesitzer, 14. Frau Valentine Jung» Professorin i. R., 15. Vitus Schierle» Bundesbahn-Angestellter, 16. Ing. Karl Jnnerebner» Oberbaurat, Bauunternehmer, 17. Friedrich Biendl» Kaufmann 18 . Martin Keplinger, Bundesbahn-Inspektor. 19. Ing. Eugen Heid» Bauunternehmer, Grotzdeutsche Bolkspartei 1. Dr. Walter Pembaur» Sekretär des Handelsgremiums, Landtagsabg., 2. Frau Mariannne Schneider» Rechtsanwaltsgattin

, 3. Dr. Karl Rasim» Oberlandes-Gerichtsrat, 4. Wilhelm Waldmüller, Kaufmann, 5. Friedrich Jäger» Bürgerschul-Direktor, 6. Matthäus Winkler» jun., Kaufmann, 7. Sepp Weffiak» Bundesbahn-Angestellter, 8. Karl Doblander» Oberlehrer, 9. Josef Langl, Schneidermeister, Vizepräsident der Kammer für Handel, Gewerbe und Industrie., 10. Leo Pilz, Major, 11. Karl Schafferer» Steueroberverrvalter i. R., 12. Fritz Miller» Optiker, 13. Franz Jnnerhofer» Gasthofbesitzer, 14. Frau Valentine Jung, Professorin

i. R., 15. Vitus Schierle» Bundesbahn-Angestellter, 16. Ing. Karl Jnnerebner» Oberbaurat, Bauunternehmer, 17. Friedrich Biendl» Kaufmann, 18. Martin Keplinger» Bundesbahn-Inspektor, 19. Ing. Eugen Heid, Bauunternehmer., Grotzdeutsche Bolkspartei 1. Dr. Walter Pembaur» Sekretär des Handelsgremiums. Landtagsabg, 2. Frau Marianne Schneider» Rechtsanwaltsgattin, 3. Dr. Karl Rasim» Oberlandes-Gerichtsrat, 4. Wilhelm Waldmüller» Kaufmann, 5. Friedrich Jäger» Bürgerschul-Direktor, 6. Matthäus Winkler» jun., Kaufmann

, 7. Sepp Wessiak» Bundesbahn-Angestellter, 8. Karl Doblander» Oberlehrer, 9. Josef Langl» Schneidermeister, Vizepräsident der Kammer für Handel, Gewerbe und Industrie, 10. Leo Pilz. Major, 11. Karl Schafferer» Steueroberverwalter i. R., 12. Fritz Miller, Optiker, 13. Franz Jnnerhofer» Gasthofbesitzer, 14. Frau Valentine Jung» Professorin i. R., 15. Vitus Schierle» Bundesbahn-Angestellter, 16. Ing. Karl Jnnerebner, Oberbaurat, Bauunternehmer, 17. Friedrich Biendl» Kaufmann, 18. Martin Keplinger

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Tiroler Grenzbote
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Pagina 2 di 8
Data: 28.08.1929
Descrizione fisica: 8
folgt weiterer Bericht. Die Zahl der Reisegesellschaften, die heuer nach Kufstein kamen, ist durch eifrigste Bemühungen des Verkehrsbüros erheblich gestiegen und wird sich im nächstfolgenden Iahre erst richtig auswirken. Zum 140. Geburtstag Friedrich Lifts. In der Stadt Kufstein hat man gut daran getan, iin Schaufenster des Reisebüros am Oberen Stadt platz die lorbeerumkränzte Büste Friedrich Lifts aufzustellen. Viele Tausende fremder Gäste, vor allem aus dem deutschen Bruderreich, sind auf merksam

geworden, welche Bewandtnis es mit die sem Manne, der ihnen vielleicht gar nicht mehr viel bekannt war, hat, und was dazu bewogen hat, erneut auf das Lebenswerk und Schicksal dieses echt deutschen Mannes, dem die Nachwelt so viel zu verdanken hat, hinzuweisen. Am 6. A u g u st d. I. hat sich — wie hier schon kurz mitgeteilt — zum 14 0. Male der Tag ge führt, daß Friedrich List in Reutlingen in Würt temberg das Licht der Welt erblickt hat. Kufstein rühmt sich, auf seinem Boden das Grab des berühnrten

deutschen National ökonomen zu bergen und ein selten schönes Denkmal, das nicht nur eine Sehenswürdigkeit bildet, sondern den lebendigen Ausdruck des Dankes und der Bewunderung der Nachwelt darstellt. Wir sind ja heute alle im praktischen Genuß der Ideen und Pläne Friedrich Liste, dem diese nur Leid und Enttäuschung gebracht haben. Nicht genug kann hier von der Stätte, wo die Schat ten des Todes den großen Mann umschwebten, auf die zeitüberdauernde Wirksamkeit und die beson dere Bedeutung

Kufstein und Friedrich Li st sind für alle Zeiten unzertrennlich. Und wer sich in das literarische Werk Friedrich Lifts, das heute, nach fast 100 Iahren der Entstehung, noch eine Fundgrube der Wissenschaften und nationalen Gedanken ist, verlieft und damit das Geschick der Lebenden und des Toten ver gleicht, der gelangt zur Ueberzeugung, daß wir glück licheren Nachfahren allen Anlaß haben, das Geistes erbe dieses Mannes zu wahren und auszubauen. So schreibt auch Karl Wagner in dem als Beilage

zum Kufsteiner Werbefaltblatt zu Tausenden hinausgegangenen List-Gedenkblatt: Ein Großer war es, der auf dem stillen Friedhofe zu Kufstein, an der Stelle, wo sich die beiden deut schen Bruderreiche die Treuhand reichen, im Iahre 1846 seinen Tod suchte, um den Traum von Deutsch lands Größe zu Ende zu träumen. Im Iahre 1789 zu Reutlingen in Württemberg geboren, erlebte Friedrich List als Iüngling nicht nur Deutschlands Erniedrigung unter das Ioch des Korsen, sondern auch die gewaltige nationale Kraft

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Tiroler Wastl
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Pagina 15 di 16
Data: 03.09.1924
Descrizione fisica: 16
, das Wundfieber war vorüber, und Friedrichs starke Natur hatte gesiegt. ( • ! Tie Kuckucksuhr im Nebenzimmer schlug vier Uhr. Noch zwei Stundell, dann mußte Friedrich wieder einen nassen Umschlag haben. Jetzt schlief er, und sie wagte kaum aufzustehen, um gar den Krankell nicht zu stören. /Wieder war euch halbe Stunde vergangen. Adele Wolters legte ihre Handarbeit beiseite und blickte wie gedankenverloren zur Decke. Vierzehn Tage weilte sie jetzt bei ihrem Bruder, und ausgerechnet am Tage nach ihrer Ankunft

mußte Friedrich das Unglück zustpßen, daß er sich die ätzende Säure über die beiden Füße goß. •' Der Kranke hatte sich bewegt. „Gib mir bitte ein Mas Wasser, Adele," bat Doktor Wolters und richtete sich von seinem Lager auf. Tie Frau verließ das Kranken zimmer und kehrte nach geraumer Weile mit einer gefüllten Karaffe zurück. Sie goß aus dieser eine hellgraue Flüs sigkeit in ein leeres Glas. „Ich habe Dir etwas Zitro nenlimonade bereitet, lieber Bruder, hoffentlich mundet sie Dir?" „Ich danke

Dir, Adele! Tu mühst' Dich viel zu viel um mich; ich bin soviel Aufhebens gar nicht wert." „Das sagst Du mir, Friedrich, der Tu der Wohltäter so vieler Menschenkinder bist; ein Mann, den alle Welt gern hat?" , > „Jawohl, liebe Schwester. Ich von dem Tu sagst, daß ich anderen hülfe, bin so schlecht, bin so verabscheu ungswürdig, daß ich eigentlich erröten müßte, diese Li monade von Deinen guten Händen mir reichen zu lassen." „Laß mich nicht lachen, Bruder! Die ganze Ort schaft spricht davon

Worte hatte Friedrich Wolters mehr ge- schrien als gesprochen. Er vergrub seinen Kopf zwischen die Kissen und weinte. 1 Adele hatte, während Friedrich? ihr sein Schicksal erzählte, ihren Platze am Fenster verlassen und war zum Krankenbett gegangen. „Ärmer Kerl, was mußt Tu ge litten haben?" Sie streichelte mit ihrer weichjen Frauenhand den Kopf des Bruders. Tie Aufregung hatte den Zustand Friedrich Wolters nieder verschlimmert und es kamen Tage, an denen sein Leben in Gefahr war. Bier länge Wochen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 1 di 8
Data: 07.08.1929
Descrizione fisica: 8
mit dem neuen Kollektiv vertrag zu suchen. Wem wieder Krieg litte. Möglichkeiten einer Politik der Internationale. Zu diesem Thema „Wenn wieder..das jetzt nicht nur wegen der Erinnerung an 1914. sondern auch wegen der lauernden Kriegsgefahren in der heutigen Welt hoch aktuell ist, nimmt Gen. Friedrich Adler im Augustheft des „Kampf" Stellung. Tausenden von Sozialisten drängt sich gerade jetzt die Frage auf die Lippen: „Wenn wieder Krieg käme — was geschieht? Was können die Sozialisten tun? Was täten

sie?" Friedrich Adler hat den Mut, diese Frage laut auszu sprechen, die manch andrer in seinem Gewissen gewälzt hat; und er stellt sie mit dem ganzen Bewußtsein der Verantwor tung gegenüber der Arbeiterklasse, das sein Denken und Handeln stets beherrscht und ihn zu einem wahren Führer erhebt. Friedrich Adler schreibt selten; was er aber schreibt, ist immer gekennzeichnet durch außerordentliche Gewissen haftigkeit im Denken und ungewöhnliche Klarheit im For mulieren. Die Sprache seiner Artikel ist herb

, sie macht keinerlei Zugeständnisse an die Rhetorik; sie ist die Dienerin des Gedankens, die für die schwierigsten Probleme den knappsten Ausdruck sucht und findet. Und wer hätte gerade zu diesem Gegenstand mehr und Grundsätzlicheres zu «sagen als Friedrich Adler? Soweit ein Menschenschicksal dies ver mag, ist in seiner Person derKampsgegendenKrieg verkörpert, soweit die Kraft eines einzelnen reicht, hat er sie hingegeben für den Wiederaufbau der Inter- nationale. Seine große Leistung

des Krieges, der Wunsch noch E r h a l- Feuilleton. SW „Fmster Wnigsgeheimnss". Ein „Königsmord" in Tirol. Am 9. August sind es sünfundziebzig Jahre, daß sich in Brennbichl bei Imst ein Unfall ereignete, der historisch wurde, da er einem König —, und zwar Friedrich August II. von Sachsen — das Leben gekostet hat. Wir gedenken dieses Tages deshalb, weil der plötzliche Tod des Königs ähnliche Folgen hatte, wie das unaufgeklärte Ableben des österreichischen Kronprinzen vor vierzig Jahren

Häuser rings hießen damals so wie heute Brennbichl — brachte man am 9. August 1834 den auf der Reise tödlich verunglückten König. Er verschied nach wenigen Stunden — und alsbald hieß es: „König Friedrich August von Sachsen bei Imst ermordet! . . . Biele andere wieder, sächsische Patrioten, sprengten aus oc r glaubten es selbst: Friedrich August ist nicht in Tirol gestorben! Man hat ihn verschleppt — und ein ihm ähnlich sehender Tourist ist statt des Königs mit königlichen Ehren bestattet worden

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Tiroler Grenzbote
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Pagina 4 di 6
Data: 03.12.1930
Descrizione fisica: 6
. datz die Veranstaltung von öffentlichen Zu Friedrich Lifts Zoöestag (30. November 1846). Die Rückkehr Friedrich Lifts aus Amerika vor hundert Jahren nach Deutschland war keine Heimkehr, denn die Verbannung aus der Heimat war ja nicht aufgehoben. Wiederholt hatte List an die Freiburger Juristenfakultät die Bitte gerichtet, ihm ein Rechtsgutachten zu verfassen, mit dem er eine Wiederaufnahme des gegen ihn durchge führten Tendenzprozesses erreichen könne. Nun kam er wieder mit der Bitte

um den so lange verzögerten Rechts schutz. Seine Geduld mußte eine schwere Probe bestehen. In Amerika hatte man Friedrich List zu schätzen und sein Talent zu benützen verstanden, dort war er kein Fremdling mehr, in der Heimat mußte er mit den alten Feinden den Strauß neu beginnen, wenn er als unwill kommener Wecker die behagliche Ruhe unterbrach und das undankbare Werk unternahm, die Nation über ihre eigenen Interessen aufzuklären. Der Wirtschaftsspion Jacobs des englischen Parlaments hatte berichtet

, „daß der englische Kornmarkt die Kon kurrenz des festen Landes wegen Mangel an wohlfeilen Transportmittteln nicht zu fürchten habe". Friedrich List hatte England und die Ursachen seiner Macht studiert, natürlicherweise mit dem gemischten Gefühl von Bewun derung und; Eifersucht; er hatte in der Fremde gesehen, was sich auch aus seinem Volke mit seinem Fleiße und seinen Fähigkeiten machen ließe, er sah die deutsche Ar mut und Armseligkeit mit anderen Augen an, als die Leute in der Heimat. „Mir geht

es wie den Müttern mit den verkrüppelten Kindern" sagte er „je verkrüppelter sie sind, desto mehr lieben sie sie." Vielleicht kommt erst die Zeit, sich der Mahnung zu erinnern, die Friedrich List — in letzter Anstrengung seiner geistigen Kraft — an England gerichtet hat, eine wohl wollendere Handelspolitik gegen Deutschland einzuschlagen. Heute sei hier einiger Worte Friedrich Lifts über die schwächste Seite Deutschlands gedacht: „Die Büro kratie an sich hat nicht den Mut, einer Macht wie Eng land

. Sie halt sich nicht für verantwortlich, weil sie sich nicht öffentlich zu verteidigen braucht; sie huldigt ihren Theorien und hängt an ihnen hartnäckig fest, sie zersplittert sich selbst, der Finanzmann überwältigt den Staatswirt, dieser den Politiker, jeder zieht nach seiner besonderen Seite hin." Ludwig Häußer, der erste Herausgeber der von Friedrich List hinterlassenen Schriften, sagte |1850 int Vorwort: „Die Betrachtung eines öffentlichen Charakters, der unter den ungünstigsten Verhältnissen

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Alpenland
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Pagina 1 di 8
Data: 01.12.1923
Descrizione fisica: 8
ist man Ztt FrMM M« GMchtms. Von M. Joksch. Der 30. November hat in der Geschichte Deutschlands eine gewisse Bedeutung. Er ist der Todestag des großen deutschen Volkswirtschafters Friedrich L i st. In diesem Jahre jährt sich dieser Tag zum 78. Male. Welch wan delvolle Schicksale hat das deutsche Volk während dieser Zeit erlebt! — An die Bedeutsamkeit dieses Mannes, dessen ganzes Sinnen und Trachten auf die Schaffung deutscher Einheit und Größe gerichtet gewesen, werden die Deutschen aller kommenden Zeiten

immer wieder auf merksam zu machen sein. Friedrich Lifts Auftrelen fällt bekanntlich in eine Zeit tiefsten Darniederliegens des deutschen Volkes. Durch habsburgische Hausmachtpolitik vernachlässigt und heruntergebracht, durch die Eifersüchte leien deutscher Reichsfürsten innerlich zerrissen, war das heilige römische Reich deutscher Nation zu Anfang des 19. Jahrhunderts unter den Gewaltstreichen des korsischen Eroberers zusammengebrochen und zerfallen. Ein deut scher Gesamtstaat bestand nicht mehr

und. man sprach nur mehr von Preußen, Hessen ufw., aber nicht mehr von Deutschen. Diese Kleinstaaten hatten gegeneinander Zoll schranken errichtet, und diese staatliche Zwangswirtschafts politik verurteilte alle zu politischer Ohnmacht. Selbst- fy. verständlich war auch für den Einzelnen jeder wirtschaft- i 3 liehe Aufschwung unmöglich. Friedrich List war nun einer derjenigen, welcher auf Grund g e n i a l e r W i r t s ch a f t s k e n n t n i s s e das deutsche "Volk aus dieser traurigen Lage zu besserer

Zu kunst emporführen wollte. Was er in seinem Hauptwerke, dem „Politischen System der nationalen Oekonomie" uie- dergelegt. war dazu bestimmt, dem deutschen Volke die Grundlagen zur Wiedererlangung seiner politischen Ein heit zu bieten. Die Folgezeit hat auch gezeigt, wie recht Friedrich List gehabt hat, als er sagte, „auf Grund der wirtschaftlichen Einigung Deutschlands werde dessen poli- ! tische hervorgehen". Friedrich List hatte den Aufschwung Deutschlands unter den Hohenzollern und Bismarck

nicht mehr erlebt. Er hat aber hiefür alle seine Kräfte mit Erfolg eingesetzt und ist schließlich als Märtyrer seiner großen Idee freiwillig aus dem Leben geschieden, als er alle seine materiellen Mittel hiefür geopfert hatte. Das Denkmal in Kufstein gemahnt uns an diese traurige Tat sache, angesichts welcher der amerikanische Volkswirtschafter Henry Carey, ein Zeitgenosse Friedrich Lifts, meinte, „das dankbare Vaterland habe ihm das Pistol in die Hand gedrückt". Das schönste Denkmal hat Friedrich List

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Alpenland
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Pagina 4 di 8
Data: 24.06.1926
Descrizione fisica: 8
4. Seite, Folge 25. .Alpenland < Donnerstag, den 24. Juni 1926. schristen verborgenen Abhandlungen, obwohl doch erst aus ihnen List's wahre Stellung zu den zoll- politischen Fragen erhellt, obwohl erst sie eine prak tische Nutzanwendung seiner Lehre wirklich er lauben. Diese Ehrenschuld einzulösen ist das große Ziel und die hohe Ausgabe der Gesamtausgabe von Friedrich List's Werken. Sie soll List's Schristen aus der Verborgenheit ins Helle Licht des Tages und vor das Forum von Staat

und Wirtschaft bringen, sie soll die geschichtliche Größe des schwä bischen Kämpfers sichtbar machen, und aitf ihrem Boden mag dann jener echte Kampf der Geister um politische und wirtschaftliche Ziele und Mittel anheben, zu dem Friedrich List die Grundlage ge legt hat. Auf sieben Bände ist die Ausgabe berechnet, die dies Vermächtnis unseres größten Volkswirtes der Welt erschließen soll. Sie erst wird List als Theoretiker des Schutzzolls wie des Freihandels, des nationalen Systems wie der internationalen

Wirtschaft verstehen lehren. Der verbilligte V e z u g der Ausgabe ge schieht durch den Beitritt zur Friedrich- L i st - G e s e l l s ch a f t als ordentliches Mit glied, die Bedingungen sind durch 8 5 der Satzun gen bestimmt: „Der Beitritt zur Gesellschaft verpflichtet die physischen Mitglieder, Aniversitäts-Institute und Bibliotheken zur Zahlung eines Beitrages von mindestens 10 Mark, die körperschaftlichen Mitglieder zur Zahlung von mindestens 100 Mk. jährlich. Die Jahresbeiträge können abgegolten

werden durch eine einmalige Zahlung von minde stens dem zehnfachen Jahresbeitrag. Der Erwerb der Mitgliedschaft hat die recht liche Bedeutung einer Subskription auf die Ge samtausgabe der Werke Friedrich List's. Der Subskriptionspreis beträgt 70 Prozent des Laden preises. Sämtliche Mitglieder sind berechtigt, die Studien der Friedrich-List-Gesellschaft einzeln zum Vorzugspreise zu beziehen." Die Anmeldungen zum Beitritt sind zu richten an die Friedrich- List-Gesellschaft, Stuttgart, Nekarstraße 121. Die verschiedenen

Anlchlichrichtnngen und der rheinische Separatismus. Von dipl. Niere. Friedrich C b e l i n g, Berlin. (Vergl. das hervorragende Werk: Hans Schwarz „Europa im Aufbruch", Berlin 1926, Ring-Ver lag, dem die Mitteilungen über die Verbindung der klerikalen Anschlußbewegung mit dem rheini schen Separatistenausstand entnommen wurden. D. Vers.) Man kann drei Gruppen feststellen, die den An schluß des Vruderstammes Oesterreich als Pro gramm ausgestellt haben. Die erste dieser Bewe gung ist in Preußen

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Lienzer Nachrichten
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Pagina 6 di 12
Data: 06.08.1926
Descrizione fisica: 12
, nur um Euretwillen wurde ich ja untreu meiner lieben Kunst. Kaum waren diese Worte heraus, als Friedrich hätte in die Erde sinken mögen vor Angst und Scham! — Das unbesonnenste Geständnis war über seine Lip pen gekommen. Rosa, wie alles ahnend, wandte das Gesicht von ihm weg, er rang ver gebens nach Worten. Da schlug Herr Paum- gartner mit dem Messer hart auf den Tisch und verkündete der Gesellschaft, daß Herr Vollrad, ein würdiger Meistersinger, ein Lied anstimmen werde. Herr Vollrad stand denn auch alsbald

auf. räusperte sich und sang solch ein schönes Lied in der güldnen Tonweis Hans Vogelgesangs, daß allen das Herz vor Freu den hüpfte und selbst Friedrich sich wieder erholte von seiner schlimmen Bedrängnis. Nachdem Herr Bollrad noch mehrere schöne Lieder in andern herrlichen Weisen, als da ist: der süße Ton, die Krummzinkenweis, die geblümte Paradiesweis, die frisch Pomeran- zenweis u. ck. gesungen, sprach er, daß, wenn jemand an der Tafel was von der holdseligen Kunst der Meistersinger verstehe

durch eine große Verschiedenartigkeit ge kennzeichnet, auch ein Hinweis auf die primi tive Methode der Viehzucht. Die Verschieden artigkeit in Bel reff Körpergröße, Farbe, Rasse, Abzeichen, Konstitution usw. ist unver meidlich, wenn die Zuchtstierverwendung nicht in ein gewisses System, nicht auf Grund eines bestimmten Planes, erfolgt. Beim häufigen Als er zu seinem Platz zurückkehrte, raunte er dem tiefsinnigen Friedrich ins Ohr: Nun mußt du singen - sing' das Lied von gestern abend. Bist du rasend? erwiderte

Friedrich ganz erzürnt. Da sprach Neinhold mit lauter Stimme zur Gesellschaft: Ihr ehrbaren Her ren und Meister! Hier mein lieber Bruder Friedrich ist noch viel schönerer Lieder mächtig und hat eine viel lieblichere Stimme als ich, aber die Kehle ist ihm verstaubt von bei Reise, und da wird er ein andermal seine Lieder in den herrlichsten Weisen euch auf- tischen! — Nun fielen alle mit Lobeserhebun gen über Friedrich her, als ob er schon ge sungen hätte. Manche Meister ineinten sogar endlich

, daß seine Stimme in der Tat doch lieblicher sei, als die des Gesellen Reinhold, so wie Herr Vollrad, nachdem er noch ein volles Glas geleert hatte, überzeugt war, daß Friedrich doch die deutschen schönen Weisen besser treffe als Reinhold, der gar zu viel Italisches an sich habe. Aber Martin warf den Kopf in den Nacken, schlug sich auf den runden Bauch, daß es klatschte, und rief: Das find nun meine Gesellen — meine, sage ich, des Küpermeisters Tobias Martin zu Nürnberg Gesellen! — Und alle Meister nick ten

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Volksbote
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Pagina 3 di 12
Data: 18.06.1925
Descrizione fisica: 12
dies Wenige verlieren sollt Don dieser Zeit an war Friedrich jenen mehr zu Hause. Simon schien alle wärmeren Gefühle, deren er fähig war, dem Schwester- sohn zugewendet zu haben; wenigstens orr- m'ßte er ihn sehr und ließ nicht nach mit Botschaften, wenn ein häusliches Geschäft ihn für einige Zeit bei der Mutter hielt. Der Knabe war seitdem wie verwandelt, das träumerische Wesen gänzlich von ihm ge wichen, er trat fest auf, fing an, sein Aeuße- res zu beachten und bald in den Ruf eines hübschen gewandten

Burschen zu kommen. Sein Ohm, der nicht wohl ohne Projekte leben konnte, unternahm mitunter be deutende öffentliche Arbeiten, z. B. beim Wegebau, wobei Friedrich für einen seiner besten Arbeiter und überall als feine rechte Hand galt; denn obgleich dessen Körperkräft« noch nicht ihr volles Maß erreicht hatten, kam ihm doch nicht leicht jemand an Aus dauer gleich. Margaret hatte bisher ihren Sohn mir geliebt, jetzt fing sie an, stolz auf ihn zu werden und sogar eine Art Hoch achtung für ihn zu fühlen

um drei Ubr: der Mond stand klar am Himmel, aber sein Glanz fing an zu ermatten, und im Osten zeigte sich bereits ein schmaler, gelber Strei fen, der den Horizont besäumte und den Eingang einer engen Talschlucht wie mit einem Goldbande schloß. Friedrich lag im Grase, nach seiner gewohnten Weise, und schnitzelte an einem Weidenstabe, dessen kno tigem Ende er die Gestalt eines ungeschlach ten Tieres zu geben versuchte. Cr sah über müdet aus, gähnte; ließ mitunter seinen Kopf an einem verwitterten

und in di« frische Morgenluft schnaubten. Aus dem Walde drang mm Zeit zu Zeit ein dumpfer, krachender Schall: der Ton hielt nur einige Sekunden an, begleitet von einem langen Echo an den Bergwänden, und wiederholte sich etwa alle fünf bis acht Mi nuten. Friedrich achtete nicht darauf: nur zu weilen. wenn das Getöse ungewöhnlich stark oder anhaltend war. hob er den Kopf und ließ seine Blicke langsam über die verschiede-- nen Pfade gleiten, die ihren Ausgang in dem Talgrunde fanden. Es fing bereits stark

zu dämmern an; die Böget begannen leise zu zwitschern und der Tau stieg fühlbar aus dem Grunde. Friedrich war an dem Stamm hinabgeglitten und starrte, die Arme über den Kopf verschlun gen, in das leise einschleichende Morgenrot. Plötzlich fuhr er auf: lieber sein Gesicht fuhr ein Blitz, er horchte einige Sekunden mit vorgebeugtem Oberleib, wie ein Jagdhund, dem die Luft Witterung zuträgt. Dann schob er schnell zwei Finger in den Mund und pfiff gellend und anhaltend. „Fidel, du verfluchtes Tier

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Der Oberländer
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Pagina 1 di 12
Data: 14.04.1932
Descrizione fisica: 12
wird Deutschland wieder aufrichten. So sagten viel später seine Anhänger, seine vielen Bewunderer, so sagen sie heute noch, doch mit weniger Zu versicht in die nächsten Jahrzehnte. Friedrich der Große — Deutschland — es entstand zu einem Begriff. Sein Geist wird sein Vaterland wieder ausrichten, ja, wenn wie damals 1740 eine gefüllte Staatskaffe, eine große schlag fertige Armee, gefüllte Vorratshäuser zu über nehmen wären mit der Mentalität jener Zeit, cher so . . . Wie kann man auch nur daran denken

es vielleicht weniger schwer, des Großen Friedrich Geist auf zuerwecken. Es war in seinem Unternehmen wohl schon die Seele, seit diese aber 1786 daraus ausge schieden ist, sind fast 150 Jahre vergangen. Die Zeit muß viel gewandelt haben, es scheint, daß damals mehr Vertrauen, mehr Pflichtbewußtsein, ! mehr Einfachheit und gerader Sinn war, es ! mutet wenigstens vieles von damals so solid und ; gesund an, während vieles von heute morsch aus sieht. Vielleicht waren die Menschen damals wirklich

anders, vielleicht auch weniger so dem Luxus zugetan und so auch einfacher als wir j von heute. Für des alten Fritze Vater Friedrich Wilhelm muß es nicht leicht gewesen sein, 1713 die große Schuldenlast zu übernehmen. Nur dem rücksichts losen Vorgehen des neuen Monarchen konnte es gelingen, in die, von Ludwig XIV. geblendete Hofhaltung des hochseligen Verschwenders, seines Vaters, jene Ordnung zu bringen. Nach der prunkvollen Beisetzung hatte Friedrich Wilhelm mit seinem Vater auch dessen Pomp begraben

Raffe und Erzie hungsmethode ein Friedrich der Große hervor gehen konnte. Als wir von des letzteren trauriger Jugend, dem Zwiespalt zwischen Vater und Sohn, von den Tagen aus Küstrin in der Schule gehört haben, da haben wir ihn um den Titel „Kron prinz" gewiß nicht beneidet. Doch sein Vater hatte es sich nun einmal in den Kopf gesetzt, aus ihm einen tüchtigen Soldaten, einen guten Christen und sparsamen Wirt zu machen und da hieß es sich beugen. Gerade zum Soldaten schien er am wenigsten geboren

vor dem Schlosse Schild wache zu stehen. Aber die Mutter hatte nichts zu sagen. Mit wehmutsvollem Blick sah und hörte sie dem Prinzen zu, wenn er aus Angst vor dem gestrengen Vater im Geheimen las oder musizierte. Oft sah sie ängstlich nach den Ge mächern des Königs hinüber und ihre Angst war nicht unbegründet, denn Friedrich Wilhelm wachte. Wenn er dann mit erhobenem Krückstock dem glückselig Vertieften drohte und der Mutter zu rief: „Fritz ist ein Querpfeifer und Poet, er wird mir meine ganze Arbeit

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Tiroler Wastl
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Pagina 6 di 8
Data: 01.05.1929
Descrizione fisica: 8
noch in letzter Stunde entMossen hätte, ihren Apotheker zu Rate zu ziehen. Die Geschichte war so. Frau Rietmayer war und fühlte sich noch viel zu jung, um für ihr voraussichtlich^ noch, recht langes Leben ein freudloses Witwendasein zu führen. Auch war ihr einziges Töchterchen Lottchen ein kleiner Unband, dem die Hand eines energischen Papas bisweilen not tun würde. Außer dem hatte Frau Marta ihr Herz im stillen schon lange verschenkt, und zwar an ihren etwas weitläufig verwandten Vetter Friedrich Böse

sie doch deutlich!, welches „die schwache Seite" Herrn Böse's war, und war ihrerseits in ihrer Wirtschaft und bezüglich, der eigenen Person sorgfältiger, als es eigentlich in ihrer Natur lag. Und jetzt? Ja jetzt, gerade jetzt, wo Herr Friedrich Böse für die nächste Woche seinen Besuch angekündigt hatte, seinen Besuch, bei dem es, wie Frau Marta sich klopfenden Herzens sagte, „zum Klappen (sprich zur Verlobung) kommen mußte, gerade jetzt hatte Lottchen Läuse aus der Schule mitgebrachjt. Das wirkte wie 'ein Blitz

sich nach dem warmen Bade frisch gestärkt und waren unternehmungslustiger als zuvor. Frau Marta wurde nervös. Sie dachte an Friedrich Böse, der seinen Besuch angemeldet hatte. Was tun? Schon sah sie ihre ganze Zukunftshoffnung in Nichts versinken. Da — am vierten Tage — schrie die junge Witwe vor Entsetzen laut auf und sank wie gelähmt auf den nächsten Stuhl. Auch auf ihrem Kopf hatte das sechs- beinige Ungeziefer feinen Einzug gehalten. Sofort nahm sie ein heißes Vollbad in der Hoffnung, die ganze Brut einfach

legen, als es sie plötzlich angstvoll durchzuckte: Friedrich Böse — ob der aber auch Bubiköpfe leiden mochte? Er, der Pedant? Lie befand sich in einem schrecklichen Zwiespalt. Aber nein, das durfte sie nicht riskieren. Es war zu gefährlich, den offenbar Heiratslustigen gerade jetzt womöglich zu ent täuschen. Sofort benutzte sie diesen Anlaß, um Herrn Böse einen herzlichen Brief zu schreiben, den die mit der Frage schloß, wie es ihm wohl gefallen würde, wenn sie von nun an eine Bubikopffrisur tragen

auf — es mußte sein. Immer näher rückte der Tag, an dem Friedrich Böse kommen wolte, und immer auffälliger vermehrte sich das ^ausepack, so daß ihr sonst so schönes Haar von den eckelhaften „Nüssen", die so fest an den Haaren klebten, wie gesprenkelt aussah. Frau Marta Rietmayer holte Zef Atem. Es mußte sein. Und eine Viertelstunde später betrat sie ängstlich aber entschlossen die Apotheke. Der Apotheker begrüßte sie freundlich und als Frau Marta errötend etwas von „pein. lich" murmelte, bat er sie sofort

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Lienzer Nachrichten
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Pagina 5 di 12
Data: 30.07.1926
Descrizione fisica: 12
, Bürgermeister Niederegger, erstattet und sagt u. a. folgendes: Das Jahr- 1925 war das den? Reinhold schlang einen Arm um den Friedrich und sah ihm freundlich ins Auge. Daraus sprach Friedrich: Je mehr- ich dich anschaue, frommer Geselle, desto stärker zieht es mich zu dir hin, ich vernehme deutlich! die wunderbare Stimme in meinem Innern, die wie ein treues Echo widerklingt vom Ruf des befreundeten Geistes. Ich muß dir alles sagen! - Nicht als ob ich armer Mensch dir wich tige Geheimnisse zu vertrauen hätte

mir vor Augen steht, nun möcht' ich vergehen in Zagen, Angst und Not. Nun seh' ich klar das Törichte meines Beginnens. Weiß ich's denn, ob Rosa mich liebt, ob sie mich jemals lieben wird? — Reinhold hatte Friedrichs Geschichte mit steigender Aufmerk samkeit angehört. IeZt stützte er den Kopf auf den Arm und indem er die flache Hand vor die Augen hielt, fragte er dumpf und düster: Hat Rosa Euch denn niemals Zeichen der Liebe gegeben? Ach, erwiderte Friedrich, ach, Rosa war, als ich Nürnberg verließ, mehr

Kind als Jungfrau. Sie mochte mich zwar gern leiden, sie lächelte mich gar holdselig an, wenn ich in Herrn Holzschuers Garten uner müdlich mit ihr Blumen pflückte und Kränze wand, aber — Nun, so ist ja noch gar keine Hoffnung verloren, ries auf einmal Rein hold so heftig und mit solch widrig gellender Stimme, daß Friedrich sich fast entsetzte. Da bei raffte er sich auf, das Schwert klirrte an seiner Seite, und als er nun hoch aufgerichtet dastand, fielen die tiefen Nachtschatten auf sein verblaßtes

Antlitz und verzerrten die milden Züge des Jünglings auf recht häßliche Weise, so daß Friedrich ganz ängstlich rief: Was ist dir denn nun aus einmal geschehen? Dabei trat er ein paar Schritte zurück und stieß mit den: Fuß an Reinholds Reisebündel. Da rauschte aber ein Saitenklang auf, und Rein hold rief zornig: Du böser Geselle, zerbrich mir nicht meine Laute. Das Instrument war an dem Reisebündel befestigt, Reinhold schnall te es los und griff stürmisch hinein, als wolle er alle Saiten zersprengen

. Bald wurde aber das Spiel sanft und melodisch. Laß uns, sprach er ganz in dem milden Ton wie zuvor, laß uns, lieber Bruder, nun hinabgehen in das Dorf. Hier trage ich ein gutes Mittel in den Händen, die bösen Geister zu bannen, die uns etwa in den Weg treten und vorzüglich mir was anhaben könnten. Ei, lieber Bruder, er widerte Friedrich, was sollten uns denn auf unfern: Wege böse Geister anhaben? Aber dein Spiel ist gar lieblich, fahr' nur damit fort. — Die goldnen Sterne waren hinaufgezogen

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Lienzer Nachrichten
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Pagina 9 di 12
Data: 11.09.1926
Descrizione fisica: 12
am Abend in seinem Hause, als Herr Ia- kobus Paumgartner und mit ihm Meister Johannes Holzschuer ganz unvermutet ein traten. Er merkte wohl, daß nun von Frie drich die Rede sein würde, und in der Tat lenkte Herr Paumgartner sehr bald das Ge spräch auf ihn und Meister Holzschuer fing an, den Jüngling auf alle nur mögliche Art zu preisen. Er meinte, gewiß sei es, daß bei solchem Fleiß, bei solchen Gaben Friedrich nicht allein ein trefflicher Goldschmied werden, sondern auch als herrlicher Bildgießer

gerade zu in Peter Fischers Fußstapfen treten müßte. Nun begann Herr Paumgartner heftig über das unwürdige Betragen zu schelten, das der arme Gesell von Meister Martin erlitten und beide drangen darauf, daß wenn Friedrich ein tüchtiger Goldschmied und Bildgießer gewor den, er ihm Rosa, falls nämlich diese dem von Liebe ganz durchdrungenen Friedrich hold sei, zur Hausfrau geben solle. Meister Martin ließ beide ausreden, dann zog er sein Käpplein ab und sprach lächelnd: Ihr lieben Herren nehmt

euch des Gesellen wacker an, der mich auf schändlichste Weise hintergangen hat. Doch will ich ihm das verzeihen, verlangt indessen nicht, daß ich um seinetwillen meinen festen Entschluß ändere, mit Rosa ist es nun ein mal ganz und gar nichts. In diesem Augen blick trat Rosa hinein, leichenblaß, mit ver weinten Augen und setzte schweigend Trink gläser und Wein aus den Tisch. Nun, begann Herr Holzschuer, nun so muß ich denn wohl dem armen Friedrich nachgeben, der seine Heimat verlassen. will auf immer

von Weinblättern und Rosen schlangen sich ringsherum und aus den Rosen, aus den brechenden Knospen schauten nevncye Engel, sowie inwendig auf dem ver goldeten Boden sich anmutig liebkosende Engel graviert waren. Goß man nun hellen Wein in den Pokal, so war es, als tauchten die Engelein auf und nieder in lieblichem Spiel. Das Gerät, sprach Meister Martin, ist in der Tat gar zierlich gearbeitet und ich will es behalten, wenn Friedrich in guten Goldstücken den zwiefachen Wert von mir annimmt. Dies sprechend

füllte Meister Martin den Pokal und setzte ihn an den Mund. In demselben Augenblick öffnete sich leise die Tür und Friedrich, den tötenden Schmerz ewiger Tren nung von dein Liebsten auf Erden im leichen blassen Antlitz, trat in dieselbe. Sowie Rosa ihn gewahrte, schrie sie laut auf mit schnei dendein Ton: O mein liebster Friedrich! und stürzte ihm halb entseelt an seine Brust. Mei ster Martin setzte den Pokal ab, und als er Rosa in Friedrichs Armen erblickte, riß er die Augen weit auf, als süh

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