es doch hauptsächlich an — nicht den Ein druck empfangen, daß es der Regierung ernst ist; und dieser Umstand ist für den Erfolg unserer Politik sehr bedenklich.' Frankreich. Paris, 23. Mai. Ueber den Garibaldi'schen Putsch in Brescia zirknliren in politischen Kreisen verschiedene Enthüllungen. Es besteht für Niemanden der geringste Zweifel an der Mitwissenschaft des Königs und des Prinzen Napoleon, und an der Vereitlung durch den Kaiser. Die Wahrheit besteht, wie ich schier verbürgen kann, in folgendem. Garibaldi
nicht an, doch ist eS wahrscheinlicher, daß er daS Schicksal des Königreichs Italien auf eine Karte setzen wollte, und daß auch Viktor Emmanuel, im äußersten Fall auf Frankreich rechnend, sich mit diesem Gedanken um so mehr be freundete, als auch Prinz Napoleon von der Ansicht ausgeht, man müsse den Kaiser forciren. Ob be trogen oder Betrüger, Garibaldi ist wüthend über das mit ihm getriebene Spiel, und andererseits ver liert er an Vertrauen und Ansehen bei seinen eigenen Leuten, welchen sein Charakter und seine Intelligenz bereits
, den Forderungen dieser beiden Mächte gerecht zu werden, ihnen die Er- peditionskosten zn ersetzen und außerdem Garatien für die Zukunft zu geben. Nachtrag. Berlin, 26. Mai. Abgeordnetenhaus. Der Finanz- Minister hat den Handelsvertrag mit Frankreich vor gelegt. Die Regierung hoffe auf die Zustimmung aller Zollvereinsregierungen, und sei für diesen Fall rechtlich gegen Frankreich gebunden. Der Vertrag sei ein Friedenswerk zur Annäherung der Nationen. (A. Z.) Paris, 26. Mai. Die „Patrie' enthält einen Artikel
über die mexikanische Erpedition, worin sie auf die der französischen Regierung gemachten Vor würfe, die Konvention von London nicht eingehalten zu haben, antwortet. Sie erklärt: Spanien habe sie bereits gebrochen, als es allein Veracruz nahm. Prim habe allein gegen die Pflichten der Konvention ge fehlt; aber Spanien ziehe sich zurück, und Frankreich bleibe. Die „Patrie' bedauert vor Allem, daß das Büudniß mit Spanien vielleicht blos durch die Ver messenheit eines Generals gebrochen worden, der die Zustimmung
der Regierung nicht besessen, und eine so gewichtige Entscheidung getroffen habe, ohne daß er die Regierung konsultirte, und ohne daß ihn diese desavouirte. In Frankreich würde ein solcher General vor ein Kriegsgericht gestellt worden sein. Die „Patrie' fügt hinzu, daß der Kaiser Spanien nicht zu seiner Politik herüberziehen wolle, da er ein größeres In teresse habe, die Expedition zum günstigen Abschluß zu bringen. Der Kaiser habe erst Verstärkungen ge schickt und eine persönlichere Haltung eingenommen