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Unterinntaler Bote
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Pagina 3 di 4
Data: 05.02.1916
Descrizione fisica: 4
Ein wohner wurden 458 Wohnbaracken und 2500 einstubige Wohnhäuser errichtet und 13.000 Häu ser, die rekonstruktionsfähig waren, wieder in bewohnbaren Zustand gesetzt. * Folgen des Trinkens. Am 1. August machten mehrere Trainsoldaten eine Dienstreise von Wien nach Innsbruck. Der Trainsoldat Heinrich Frank feierte dieses Ereignis durch aus giebiges Trinken. Darum kam es bald im Eisen bahnwagen zwischen ihm und seinem Kameraden Ignaz Grabner, der ebenfalls viel getrunken hatte, zu einem Wortwechsel. Frank

beschimpfte dabei den Grabner „Rekrutenschädel". Als sich Grabner, um vor Frank Ruhe zu hüben, auf die Bank legte, um zu schlafen, trat ihm Frank mit den Füßen auf den Kopf. Scherzweise soll Frank dem Grabner auch das Bajonett an die Brust, es aber sofort wieder versorgt haben, als Grabner ihm zurief, er solle nicht mit ihm spielen. In Amstetten hielt der Zug längere Zeit. Hier be klagte sich Grabner bei dem Wachtmeister über Frank. Der Wachtmeister forderte Frank auf, in einen anderen Wagen zu gehen

, da er ihn sonst abführen lassen werde. Frank folgte diesem Befehl, kam aber bald wieder in das Abteil und schimpfte den Grabner wieder. Abermals bat Grabner den Wachtmeister, ihm vor Frank Ruhe zu verschaffen, da er sonst den Frank hinaus werfen oder erschießen müßte. Zufolge des nach drücklichen Befehls des Wachtmeisters ging nun Frank in den Wagen, in dem der Wachtmeister saß. Grabner ging aber ebenfalls in diesen Wagen. Als ihn Frank hier neuerlich „Saurekrut" nannte, feuerte Grabner aus seinem Werndlge wehr

, das geladen war, auf Frank. Die Kugel traf den Frank in die Brust und dieser war bald tot. Grabner war vor denk Heeresdivisions gericht in Wien wegen Totschlages angeklagt. Er gab an: Frank hat mich fortwährend ge frotzelt und beschimpft. Als mir Frank, dem ich auszuweichen suchte, das Bajonett auf die Brust setzte und auch drohte, er werde es mir und dem Wachtmeister schon zeigen, wenn er mit uns allein im Felde zusammenkommen werde, habe ich mich vor ihm gefürchtet. — Vorsitzender

: Haben sie diese Drohung ernst genommen? — Angeklagter: Ich mußte mich vor Frank fürchten, zumal da ich auf seiner Brust mehrere Narben und Tä towierungen sah. — Vors.: Frank ist doch schließ lich in ein anderes Abteil gegangen? Warum sind Sie ihm nachgegangen? —• Angekl.: Um den Wachtmeister, dessen Vertrauensmann ich war, vor etwaigen Angriffen des gewalttäti gen und stark betrunkenen Frank zu schützen. Als Frank mich neuerlich beschimpfte, habe ich im Zustand größter Aufregung etwa fünf Schritte von Frank entfernt

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Alpenländer-Bote
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Pagina 2 di 16
Data: 21.05.1933
Descrizione fisica: 16
will, in einen anderen Staat geht und dort gegen die Obrigkeit dieses fremden Staates Sturm läuft? Ein ungebetener und unerwünschter Gast Mitte März hat der bayerische Justizminister und gegenwärtiger Rejchsjustizkommissär Doktor Frank im Münchener Rundfunk eine Rede ge halten, in welcher mit dein bewaffneten Einmarsch der Nationalsozialisten in Oesterreich gedroht wurde. Unsere Regierung hat sich daraufhin in Berlin beschwert und eine Entschuldigung gefor dert. Die Berliner hüllten sich in völliges Schwei- gen. Da las

man plötzlich in den Zeitungen, daß dieser Dr. Frank, der Oesterreich so schwer bedroht und beleidigt hatte, in Begleitung des preußischen Landtagspräsidenten Kerrl nach Wien kommen wolle, um dort an einer Tagung nationalsozialisti scher Juristen (Beamten), in Wahrheit aber an einer Trutzkundgebung der Nationalsozialisten ge gen die Türkenbefreiungsfeier der Heimatwehr teilzunehmen. Unsere Regierung ließ erklären, daß ihr dieser Besuch unerwünscht sei. Dr. Frank be hauptete, der Justizminister

Dr. Schuschnigg habe ihn nach Wien eingeladen und er wolle daher zwei Fliegen auf einen Schlag treffen, indem er zugleich seine Parteifreunde und den österreichischen Ju stizminister besuche. Dr. Schuschnigg wußte von dieser Einladung kein Sterbenswort. Die hat sich der Dr. Frank einfach erfunden. Unsere Regie rung machte die Berliner aufmerksam, daß sie den Besuch Franks nicht wolle und daß sie Vorkehrun gen treffen müßte, die dem Ansehen des deutschen Ministers nicht förderlich sein werden. Die Berliner

Regierung und Dr. Frank hatten taube Ohren. Dr. Frank drängte sich einfach auf, weil er meinte, die Oesterreicher würden es bei bloßen Worten be wenden lassen und wenn er einmal in Wien wäre, würde man sich nicht getrauen, gegen ihn als Abgesandten Hitlers an die österreichischen Na tionalsozialisten vorzugehen. Es kam aber anders. Als Dr. Frank am vergangenen Samstag auf dem Flugplatz in Aspern landete, erschien der Polizeivizepräsident von Wien und erklärte kurz und bündig: „Die Anwesenheit des Herrn

Mini sters Frank ist der Bundesregierung nicht sonderlich erwünscht, trotzdem werde alles geschehen, um die persönliche Sicherheit des Mini sters zu gewährleisten." Von der Polizei begleitet, fuhr Dr. Frank in die Stadt zum Braunen Haus. Die Polizei hatte auch gesorgt, daß die Nationalsozialisten keinen Vegrüßungsrummel ver anstalten konnten. Am Abend durfte Dr. Frank und seine Begleitung in Anwesenheit eines Re gierungsvertreters in einer geschlossenen Ver sammlung der Nationalsozialisten sprechen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 5 di 8
Data: 19.05.1933
Descrizione fisica: 8
Herr Frank wollte auch Fnnsbruü mit seiner Anwesenheit beehren Sin unterbliebener zweiter Fnnsbrnüer Besuch — Reminiszenzen an da« erste Innsbrucker Tastspiel de« Dr. Frank — Hitler korrigierte eine Innsbrucker Rede seines Leibjnristru Herr Frank, seines Zeichens Reichsjustizkommissär und bayrischer Justizminister, hat entschieden Pech. Der Herr Minister ist, bevor er seine Agitationstour durch Oesterreich restlos durchführen konnte, ausgewiesen worden und mußte Oesterreich via Freilassing

unfreiwillig verlassen. Herr Frank wollte, wie wir jetzt erfahren, ursprünglich seine Reise durch Oesterreich mit einem Besuche der tiroli- scheu Landeshauptstadt abschließ. ..Das heißt, Herr Frank selbst wollte eigentlich nicht, aber die Tiroler Nationalsozia listen forderten dringend, daß der Herr Minister und ehe- malige Leibjurist Hitlers nicht nur Wien, Graz und Salz burg, sondern auch Innsbruck mit seiner Anwesenheit be glücke. Herr Frank soll schließlich, der Not gehorchend und nicht dem eigenen

Triebe folgend, dom Drängen der Inns brucker Nazi nachgegeben und zugesagt haben, auch einen Abstecher nach Innsbruck zu machen. Warum es Frauk in Fnnsbruü nicht gefällt Es hat nicht sollen sein. Herr Frank wird, wenigstens nach dieser Richtung, der Regierung Dollfuß dankbar ge wesen sein, daß sie ihm Gelegenheit bot, Innsbruck nicht zu besuchen . . . Der bayrische Justizminister hat nämlich Innsbruck in unangenehmer Erinnerung und hört es nicht gern, an sein Innsbrucker Debüt erinnert

zu werden. Und zwar aus folgenden Gründen: Anfangs Juli 1931 hielten die Nationalsozialisten im Innsbrucker großen Stadtsaal eine Versammlung ab, zu der sie sich den heutigen bayrischen Justizminister Dr. Frank aus München verschrieben hatten. Herr Frank kam in sei ner Stadtsaalrede auch auf Südtirol zu sprechen und er zählte den Versammlungsbesuchern das Märlein, daß auch die Nationalsozialisten für die Wiedervereinigung Süd- tirols mit dem übrigen Tirol seien. Er verstieg sich zu er klären: „Nur ein Deutschland von Salurn

bis zur Nordsee kann an die Befreiung der dem Mutterland entrissenen deut schen Gebiete denken!" Re „sogenannte" Slldtiroler Frage erinnert werden; der bayrische Justizminister wird darum sicherlich, wenn auch nur insgeheim, der Regierung Dollfuß Dank wissen, daß sie es ihm durch die Ausweisungsver fügung erspart hat, d i e Stadt zu besuchen, die den, wenn auch indirekten Anlaß gab, daß Herr Frank von Hitler vor aller Oefsentlichkeit einen zünftigen Rüffel bekam. Mer auch die Mehrheit der Innsbrucker

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Pagina 14 di 16
Data: 31.07.1904
Descrizione fisica: 16
Der Bürgermeister nahm dasselbe, und ohne es zu öffnen, suhr er sort: „Kommen Sie doch morgen srüh wieder, Friedrich, und berichten Sie mir, ob Sie etwas bemerkt haben." Er nickte dem Alten zu, der sich kopfschüttelnd empfahl. Während des Vormittags bekam er Frank nicht zu Gesicht, da derselbe mit Elise ausgefahren war und das war gut für den Oesterreicher, denn nach der Strafpredigt, die Friedrich von Frau Vedder bekam, wäre es ihm kaum möglich gewesen, dem Bräutigam freundlich zu begegnen

zum Rechtsanwalt, wir wollen uns im Hotel zum Adler treffen. Ja, eigentlich könntest du mitkommen, Frank, es ist doch immer gut, wenn bei solchen Ver handlungen ein Zeuge dabei ist." „Aber, mit Vergnügen," sagte Frank, „das heißt, wenn mein Bräutchen mich beurlaubt. Eigentlich ver stehe ich ja nichts von landwirtschaftlichen Gingen, oder doch nur das, was Elise mich gelehrt hat'- nun, eS ist im Grunde wohl gleich, ob man Eisenerze oder Weizen ver kauft. Ich hole mir nur den Hut, dann komme

in dem Städtchen zugetragen hatte. „Ist das nicht spaßig?" fragte er, als er geendet hatte. „Ungeheuer, ganz außerordentlich!" lachte Frank, „Sie verstehen es meisterhaft zu erzählen, Herr Bürger meister, man wird gar nicht überdrüssig, Ihnen zuzu hören, man möchte —" Da legte sich eine schwere Hand aus seine Schulter und eine rauhe Stimme sagte: „Sie sind mein Ge fangener, Moser!" Der Oesterreicher schnellte in die Höhe) während der Bürgermeister sprach, waren unbemerkt zwei Herren aus dem Nebenzimmer

hinter seinen Stuhl getreten und hatten sich durch ein Zeichen verständigt. Kaum sah sich Frank den beiden gegenüber, als er in die Brusttasche griff und ein großes Dolchmesser herausriß. Allein die beiden Fremden schienen darauf gewartet zu haben, mit großer Gewandtheit warfen sie sich mrs ihn und es be durfte gar nicht erst zweier noch eintretender Gendarmen, um Frank unschädlich zu machen, in kurzer Zeit war er gefesselt. Das alles hatte sich viel schneller abgespielt, als es sich erzählen läßt. Nemnann

vor einem halben Jahre nicht gedacht, daß wir uns hier wieder treffen würden!" In ohnmächtiger Wm knirschte der Gefesselte mit den Zähnen. „Ich denke, ich habe alles," fuhr jener fort, nach dem er die Kleidungsstücke sorgfältig durchsucht hatte, „was ist denn dies für ein kleiner Schlüssel, he?" Frank stleß einen Fluch aus. „Nun, es wird wohl der richtige sein) Herr Kollege, Sie übernehmen wohl den Gefangenen und verwahre!? ihn gut, das übrige werde ich besorgen." Der andere nickte, die beiden Gendarmen nahmen

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Tiroler Grenzbote
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Pagina 1 di 4
Data: 17.05.1933
Descrizione fisica: 4
oolseoomeii. Reichsjustizkommissär Dr. Frank und der preußische Iustizminister R e r r I sind am Samstag mittags im Flugzeug auf dem Flugplätze Aspern vor Wien ein getroffen. wo sie vom Gesandten Dr. Rieth und von Vertretern der Gauleitung der NSDAP, und anderer Verbände empfangen wurden. Der Polizei-Vizepräsident erklärte Dr. Frank, daß die Regierung seinen Besuch mit Rücksicht auf die noch nicht ausgetragene Angelegenheit zwischen ihm und der Regierung als nicht erwünscht (!) betrachte

, aber alle Vorkehrungen zur Sicherheit seiner Person und Begleitung getroffen habe und daher um Bekanntgabe seiner Dispositionen bitte. Dr. Frank dankte für den liebenswürdigen Empfang und fuhr dann zum Krieger denkmal, von einer glotzen Menschenmenge herzlich be- grützt. Mit einer kurzen Ansprache, in der er Oester - reich als den Vorposten des deutschen Vol kes bezeichnete, legte er dann einen Kranz nieder. Die deutschen Gäste begaben sich dann ins Adolf-Hitler- Haus und später zu der Versammlung in die En gel mann

-Arena, wo sie von den Massen begeistert be grüßt wurden. Dr. Frank erklärte u. a., er habe den Auftrag erhalten, nur über die Befreiung Wiens von den Türken vor 250 Fahren zu sprechen, er hoffe aber, nicht mißverstanden zu werden, wenn er sage, daß er sich schon heute darauf freue, wieder einmal an einer schöllen Befreiungsfeier in Wien teilnehmen zu können. Er überbrachte dann die Grütze des deut schen Reichskanzlers und kündigte dessen Be such in Oesterreich an, wobei er bemerkte, es werde Hitler

wohl erlaubt sein, das Grab seiner Eltern zu besuchen. Am Sonntag fand ein Frühstück in der deutschen Gesandtschaft statt. Minister Dr. Frank war nachmittags im Auto nach Graz gefahren. Die Fahrt gestaltete sich zu einem wahren Triumphzuge. M «»»Ute MM WM, Vorstellungen der Reichsregierung in Wien. Reichsjustizminister Dr. Frank machte Mitteilungen über seinen Wiener Besuch und die Eindrücke, die er hier empfing. Er wies insbesondere darauf hin, daß er davon über rascht sei, welch merkwürdige

Behandlung sein Besuch in Wien erfahren habe. Er habe keinen offi ziellen Besuch geplant. Der österreichische Iustizminister Schuschnigg habe vor einigen Wochen in Berlin ihm in Anwesenheit des Iustizministers Dr. Gürtner gesagt, er würde sich freuen, wenn er, Dr. Frank, ihm in Wien einen Besuch machen sollte. „Ich bin daher wie vor den Kopf gestoßen ge wesen, als ich in Berlin in der ^,Reichspost" den Artikel darüber las, daß mein Besuch unerwünscht sei. Die Nationalsozialisten sind doch keine Ver

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Neueste Zeitung
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Pagina 3 di 6
Data: 27.11.1936
Descrizione fisica: 6
, ohne Begreifen. Frank brüllt. Er schleppt seine Last auf die Terrasse, wo aus Liegestühlen ein paar Leute auffahren, Europäer find nicht darunter. Ein hellfarbiger Bursche mit klugen Augen sagt: „No doctor in Iohoa, Sahib —" „Und Frank starrt ihn an mit verzweifelten Augen. Der Hellfarbige hilft ihm, Meru in einen Liegestuhl betten. „Snake?" fragt er unsicher. „Schlange?" Frank nickt hilflos. „Wie die Schlange ausgesehen?" „Braun — klein — so lang nur — mit einem platten Kopf." Der Hellfarbige verzieht

den Mund. Tastet nach Merus Beinen — da sind die beiden winzigen Wunden, zwei Pünktchen wie vorher, aber darum herum ist ein tiefbläulicher, fast schwarzer Rand. „Krait", sagt der Hellfarbige ruhig. „Das ist sehr schlimm, Kahib —" „Giftig?" stößt Frank hervor. Der Hellfarbige sieht an ihm vorbei. „Die Krait ist schlimmer als die Kobra, Sahib", murmelt er. Mit zittenden Fingern reißt Frank fein Zigarettenetui her aus, steckt eine Zigarette in Brand — „No good", sagt der Hellfarbige kopfschüttelnd

. „Ausbrennen nicht gut. Hilst nicht. Krait — das ist schlimm. Hier —" Und er zeigt auf den schwarzblauen Rand der Wunden. „Das Gift schon längst fort — längst im Körper." Frank packt den Mann bei der Brust. „Es muß etwas geben", schreit er. „Es muß irgend etwas geben — Alkohol oder was — ich —" Der Hellfarbige, das ist ein Mensch, ein Bruder, er weiß vielleicht was, irgend etwas, Herrgott hilf, sie kann doch nicht sterben, das kannst du doch nicht zulasten. „Frank " Er fährt herum. Das war Meru

. Das Gesicht ist wie Asche. Die Augen sind weit geöffnet, unnatürlich groß. Ihre Hände, ach, ihre lieben, schlanken Hände zucken un aufhörlich. „Frank", sagt sie mühsam. „Ich ich sterbe — Frank. Ich bin voller Gift. Mein mein ganzer Leib ist voller Gift — oh — es tut so weh, Frank — mein Blut — tut so weh." „Meru — Meru —" „Nimm doch — nimm doch — die Glassplitter aus meinen Händen — sie reißen mir ja alles auf —" Und dann geht der erste würgende Krampf durch ihren Körper, und sie bäumt

sich auf, mit einern kurzen, heiseren Schrei. Ein seltsames, vielstimmiges Murmeln antwortet. Frank starrt um sich. Da steht ein Haufen Menschen herum, scheue Gesichter, weiße, gelbe Kattirnfetzen. Gemurmel. Die Qual der ungenützt vorüberschleichenden Sekunden — Die Krampfanfälle wiederholen sich, immer rascher. Dabei sind nicht mehr als fünf, sechs Minuten verflossen seit dem Biß des Höllentieres. „In Bombay", sagt der Hellfarbige, „sie haben ein Haus, da wird einem was eingespritzt — das hilft mitunter

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Alpenland
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Pagina 2 di 4
Data: 05.03.1932
Descrizione fisica: 4
Skt das nationale KamvKsweile? Am vergangenen Mittwoch sprach im Innsbrucker Stadt- saale in einer mit ungewöhnlichem Aufwand an Reklame an gekündigten nationalsozialistischen Versammlung der von der Großdeutschen Volkspartei zu den Nationalsozialisten über getretene Rechtsanwalt Dr. Friedrich Frank. Daß die Na tionalsozialisten aus diesem Schritt des langjährigen führenden Mitgliedes der Großdeutschen für sich Kapital zu schlagen ver suchen werden, war vorauszusehen

. Man hatte denn auch alles aus diese „Sensation" vorbereitet: Kartenvorverkauf, numerierte Sitzplätze, erhöhte Eintrittspreise, ganz wie zu einer Premiere eines berühmten Gastes im Stadttheater. Das erfordert nun eben die moderne Politik, ebenso wie die Begleitmusik eines Lautsprechers und die Uniformen der Sturmmänner. Die acht bare Gestalt eines Dr. Frank paßte da fürwahr nicht hinein. Doch das ist Sache Dr. Franks, wie er sich in diesen Rahmen einfügen will. Wir hätten aber gerade von diesem Manne, dem wir nach seinem in korrekter

, wenn auch wohl überstürzter Weise vollzogenen Uebertritt in gleichem Maße wie früher Hoch achtung zollten, erwartet, daß sein erstes öffentliches Auf- treten in den Reihen der Hitlerleute Form bewahrt hätte. Niemand wird Herrn Dr. Frank das Recht streitig machen wollen, den unvermittelten Uebertritt von einer Partei zur anderen vor der Oeffentlichkeit begründen zu müssen und nie mand wird daran Anstoß nehmen, daß Dr. Frank dabei s a ch- l i ch e Kritik von seinem Gesichtspunkte aus übt. Herr Doktor Frank

war sich wohl auch bewußt, daß er es seiner Persönlich keit schuldig ist, diese Linitz nicht zu verlassen, denn er betonte in seinen einleitenden Worten ja ausdrücklich, er wolle nicht Steine werfen auf jene Männer, mit denen er durch Jahrzehnte zusammengearbeitet habe. Leider hat aber Dr. Frank diesen nach der ganzen Lage der Dinge wohl selbstverständlichen An stand im weiteren Verlauf seiner Rede am Mittwoch nicht eingehalten. Man kann über manches, was da gesagt wurde, noch hinweggehen

, es als Entgleisung bezeichnen. Nicht entschuldbar, ja verwerflich aber ist es, wenn Herr Dr. Frank seine früheren Mitarbeiter und Parteifreunde in einer Weise attackiert, wie dies durch Ausdrücke wie „feig" und „Memmen" von ihm geschehen ist. Wir wollen gar nicht die Frage aufwerfen, wie weit Herr Dr. Frank mit dieser groben Beleidigung der großdeutschen Parteiführer sich selbst trifft, da ja Herr Dr. Frank vor sechs Wochen noch selbst zu diesen gehörte und bis vor einiger Zeit die Politik der Partei mitbestimmt

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Pagina 3 di 6
Data: 20.01.1937
Descrizione fisica: 6
, um den sich die feinen Falten noch vertieft haben. Beß aber schweigt. Ihre schielenden Augen weichen Jochen aus, gleiten ab zu Frank, zu Jim Perry. Fast sieht es aus, als suche sie Hilfe bei ihnen. Jim Perry sinkt in sich zusammen, es scheint, als schrumpfe er ein. Aber sein Blick läßt Jochen Flindt nicht los. Seine Fäuste verkrampfen sich so, daß die Knöchel weiß schimmern. Er ist wie betäubt, der Kopf wirbelt ihm, er versteht überhaupt kaum, was geschieht. Saß man nicht fröhlich zusammen nach getaner Arbeit

? Daß Dan Chapman schon schlafen ging, war nicht verwunderlich nach seinem Zusammenbruch; und der alte Carey drückte sich ja immer vor einem Zusammensein mit diesem Weib. Und dann war plötzlich das andere da. Ein paar scharfe Worte — und nun? Ein Stöhnen wird laut. Wie der Todesschrei eines Tieres klingt es. Flindts Kopf fällt schwer auf den Tisch, seine Fäuste pressen sich gegen die Schläfen. Frank Moorhenn steht auf, unhörbar. Es gibt keinen Trost, keine Hilfe. Was jetzt geschieht, das muß Jochen

allein durch stehen. Auf leisen Sohlen geht er hinaus, Jim Perry folgt ihm. Vor dem Blockhaus steht die Nacht heiß und fahl. Der Urwald rauscht. Am Himmel wandern die Sterne ihre Bahn. Der Mond steht über den Baumkronen, sein Licht spiegelt sich in den Wassern des Normanriver. Frank schlägt den Weg nach dem Fluß ein. Wie ein Schatten folgt Jim Perry ihm. Flüchtig nur empfindet Moorhenn ein bitteres Gefühl. Ist Jim Perry ihm nicht schon seit zehn Tagen so gefolgt und hat ihn belauert, ihn keine Minute

unbewacht gelassen? Er hatte wohl Angst, Beß Dacey käme zu ihm, Frank, nachdem es ihr plötzlich eingefallen ist, den armen Dan Chapman wie Lust zu behandeln. „Das Weib muß fort!" hat Jim damals erklärt. Aber heute, da Beß den Jungen in Ruhe läßt, ist keine Rede mehr davon. Als ob Dan nun nicht noch mehr leide als vorher! Dies alles ist aber fast gleichgültig in diesem Augenblick, da droben im Blockhaus Jochen Flindt sitzt, erschlagen von der furchtbaren Sinnlosigkeit eines Schicksals

, das sich in diesen Wochen vollendet. Die Farm steht, die Heveen treiben — alles geht seinen guten Gang. Und nun muß Jochen erfahren, daß sein bester Kamerad bald nicht mehr bei ihm sein wird! „Du", flüstert Jim Perry zögernd, „was hat sie gesagt? Muß die Frau sterben?" Frank schweigt. Seine Blicke ruhen auf den ziehenden Wassern des Flusses, auf denen das Mondlicht spielt. Endlich wendet er sich zurück. „Ueber das, was wir gehört haben, wird das Maul gehalten, verstanden?! Mareike darf es nicht er fahren, sie weiß

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 1 di 12
Data: 16.05.1933
Descrizione fisica: 12
nicht gestellt! Es wäre denn, daß man die Tatsache, daß der Landesfinanzreferent. der den Antrag aus Haftungsübernahme stellte und der die Finanzgebarung des Genosfenschaftsverbandes im Namen des Landes zu überwachen gehabt hätte, gleichzeitig Hauptfunktionär des selben Genossenschaftsverbandes war. Wer ist der Mel mit der Million? Wie man vernimmt, wagt man es nicht, mit der Sache in den offenen Landtag zu kommen. Umsoweniger, als Graz, 15. Mai. (-) Der bayerische Justizminister Dr. Frank kam gestern abends

im Auto aus Wien in Graz an. Abends fand ein Empfang auf dem Schloßberg statt, bei dem Minister Frank in seiner Ansprache erklärte, die Beleidigung, die ihm durch den Empfang in Wien widerfahren sei, komme einer Beleidigung des Reichs kanzlers Hitler und des gesamten (!) Deutschen Reiches gleich. Die Reichsregierung werde Gegenmaßnahmen ergreifen, und es werde so lange kein Deutscher nach Oesterreich kom men, bis dieses Unrecht gutgemacht sei. Er habe der deutschen Gesandtschaft in Wien mitgeteilt

, daß die Reichsregierung das Verhalten der österreichischen Regierung ihm gegenüber nicht hinzunehmen gewillt sei. Die Sefterreichische Retourkutsche Die österreichische Regierung wird den Boykott über deutsche Waren verhängen Wien, 15. Mac. (•) Zur Ankündigung des Ministers Frank, daß Deutschland keine deutschen Staatsbürger nach Oesterreich reisen lasse, wird von offizieller Seite mitgeteilt: Die Drohung gegen den österreichischen Fremdenverkehr ist von nationalsozialistischer Seite her nichts Neues. Diese Drohung

über sich selbst den Boykott verhängen, gegen den es so lebhaft Protestiert. Frank bekommt den Laufpaß Dollfuß läßt den deutschen Minister ausfordern, Oesterreich zu verlassen, sonst müßte er ihn verhaften lassen Wien, 15. Mai. (PK.) Aus der Tatsache heraus, daß Reichsjustizkommissär und Minister Dr. Frank in Graz eine Rede hielt, in der die österreichische Bundesregierung und insbesondere der Bundeskanzler herabgesetzt und auch zum ' Widerstand gegen die Bundesregierung aufgefordert wurde, hat heute der österreichische

Gesandte in Berlin. Ing. Tau-, schitz. dem deutschen Reichsaußenminister von Neurath das Ersuchen gestellt, die deutsche Neichsregierung möge Vorsorge treffen, daß Minister Dr. Frank möglichst bald zuriickkehreu 1 man jetzt trachtet, aus der engen.Gasse, in die sich einige christlichsoziale Politiker begeben haben, wieder herauszu- kommen. Man will jetzt die Sache so deichseln, daß sich das Land aus der Haftung mit einer halben Million loskauft und daß ein großer Unbekannter die Million Schilling zahlt

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Pagina 4 di 6
Data: 20.01.1937
Descrizione fisica: 6
wird, diesmal sehr gut, besonders über die Weihnachts- und Neujahrsfeiertage war Kirchberg über füllt. Anfangs Februar kommen 126 Gäste aus der Militär schule in Enns und auch der Kanuverband aus Deutschland wird wieder zu Gast sein. Theater in Halling. Aus H a t t i n g wird uns berichtet: Die Tiroler Bauernbühne führte am letzten Sonntag im Theatexsaal des Gast- „Hörst du, wie vergnügt er wieder ist", freut sich dann Mareike. Frank sitzt oft an diesen freien Tagen morgens bei ihr in der Küche

Frank, wenigstens kommt kein Wort der Klage mehr über ihre Lippen. Nur ihre Augen, die fast so hell wie die ihres Mannes sind, blicken verängstigt drein. So arbeitet sie still und geschäftig, während Frank Moorhenn ihr von seinen Erlebnissen auf seinen Iagdfahrten erzählen muß, aber auch — und dies vor allem — von daheim, vom Hochwald, von dem stillen Dörfchen, in dem die beiden Jungen gemeinsam aufwuchsen und täglich neue Streiche ausheckten. Mitten in dieses beschauliche Schwatzen hinein klingt

dann manchmal Iochens Lachen. Dann leuchtet Mareikes Gesicht auf, ein glückliches Lächeln spielt um ihre Lippen. Bewundernd schüttelt sie den Kopf. „Immer ist er vergnügt, der große Kerl. Wie ein Junge! Ich glaube, er wird nie vernünftig." Ja, Jochen Flindt lacht; aber Frank weiß, was dieses La chen ihn kostet. Er weiß auch, was es für Jochen heißt, mit keiner Miene, mit keiner Bewegung sich zu verraten. Ein Tag aus dem Krieg fällt Frank ein: in Babi, eurem Dörfchen am Stochod war das, anno 1916

die Kompagnie, in der Jochen und Frank mar schierten, zur Seitendeckung und notfalls gewaltsamen Er kundung hinausgeschoben. Durch einen Sumpf ging es, bis an den Leib im Wasser, durch schmale, verschlammte Seiten arme des Stochod. Der Boden, ein Geflecht von Wurzelwerk, schwankte unter den Füßen. Die Schützenlinie zog sich aus einander; da und dort sackte einer der Kameraden ab, andere versuchten zu Helsen, lautlos schluckte der Sumpf auch sie ein. Und dann fegte plötzlich ein rasendes Maschinengewehrfeuer

von einem kornbestandenen Hang her, mähte pfeifend durch Binsen und Schilf. Kaum dreißig Mann erreichten das Ende des Sumpfes. Auch Frank erwischte es. Neben ihm ging ein junger Vizefeldwebel, ein Berliner Student, der in diesen Tagen Leutnant werden sollte. „Ah", machte der plötzlich. So verwundert klang es, daß Frank überrascht hinüberblickte. Da sank der kleine Vize zusam men. Frank beugte sich über ihn. Herzschuß! Er war schon tot. In diesem Augenblick spürte Frank einen Schlag gegen die Schulter. Seine Rechte sah

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Der Oberländer
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Pagina 12 di 12
Data: 22.08.1930
Descrizione fisica: 12
zuröckzuweisen. E. Danzeisen, manchen 42, EgeiterstraBe 11. Nur wenn du mir unlösbar verbunden bist, werde ich in Ruhe reisen können. Hast du denn Mut, den Schritt mit mir zu wagen, Traube?" Sie richtete sich auf. Ein strahlendes Leuch ten lag in ihren Augen. „Mut? Ach, Frank, in Not und Tod würde ich dir folgen. Aber denke an dich, an alles, was du aufgibst! Wenn dein Vater dich ver stößt um meinetwillen — wirst du das ertragen können?" Er küßte ihre Hand, ihre Lippen, ihre Augen. „Sorge dich darum

wird er nicht sein. Dazu liebt er mich zu sehr. Und ich bin überzeugt, daß er dich eines Tages froh an sein Herz ziehen wird, und dann mußt du ihn sehr lieb haben und ihn lehren, wie schön es ist, wenn man seinem Her zen folgen darf. Willst du das?" Sie warf sich bezwungen in seine Arme. „Ach, Frank, ich muß alles wollen, was du willst." Er lachte glücklich und übermütig. „Ach, Traube, Traube, ich bin so glücklich!" Und er küßte sie in stürmischer Zärtlichkeit wieder und wieder. Aber dann drängte er selbst, daß Traube

. So geliebt werden, geliebt von einem Mann wie Frank Manhart — durfte sie da noch wägen und zaudern, durfte sie da noch an die kleinlichen Bedenken der Men schen denken? Und mit rosigen Wangen und leuchtenden Augen mischte sie sich in den Saal unter die Tan zenden. Der Schriftsteller Wend bat als erster um einen Tanz. Sie flog mit ihm davon. Und sie kam am Platz des Senators Manhart vor über, der mit grollenden Augen auf das schöne Mädchen blickte. In ihrer Seele jauchzte es. „Ich zwinge

dich doch, du stolzer Senator, denn deines Sohnes Herz gehört mir, und das deine will ich mir auch erobern kraft meiner Liebe," dachte sie und strahlte ihn mutig mit ihren schö nen, braunen Augen an. Herrgott, hat das Mädel Augen! Frank muß fort, sobald als möglich. Ich muß doch sehen, ob er noch einen früheren Dampfer benutzen kann. Je eher er ihr aus den Augen kommt, je besser ist es. Und morgen spreche ich mit Brenken, er muß mir helfen. So sagte der alte Herr zu sich selbst. Und seine Augen folgten Traube

wieder wie magnetisch angezogen. Er konnte verstehen, daß Frank sich in das Mädchen verliebt hatte. Aber lieben und heiraten ist eben zweierlei. Und der Erbe seines Hauses hatte Traditionen zu wahren und durfte nicht das erste beste schöne Mädel heiraten. Frank Manhart holte Traube im Laufe des Abends zu einem einzigen Walzer. Es war ein Tanz, den sie beide in ihrem Leben nie vergeffen haben. Ihre Herzen schlugen einander zu und ihre Augen trafen sich immer wieder in seligem Leuchten

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Pagina 3 di 6
Data: 13.01.1937
Descrizione fisica: 6
Ausdruck herum. Flindt hat es schon beknerkt: der Alte geht Beß Dacey aus dem Wege, wo immer er es tun kann. Und Frank? Seit zwei Tagen hat er wieder den Streifdienst übernommen. Er versorgt die Küche mit frischem Fleisch. Aber Jochen glaubt, auch bei ihm eine Veränderung zu bemerken. Dieser Frank, der abwesenden Blicks mit ihm spricht, in dessen braune Augen manchmal unversehens ein heimlich leuchtendes Licht kommt, dieser Frank ist der alte Kamerad nicht mehr, mit dem er in den Wäldern der Heimat

herumstromerte, mit dem er monatelang im Schlamm und Dreck der Schützengräben ge legen hat. Es ist so, als weiche Frank ihm aus, als verschweige er ihm etwas. Hat Frank letzten Endes nicht aus diesem Grunde gefordert, wieder auf Jagd- und Kundschafterfahrt gehen zu dürfen? Auch hier steht Beß Dacey irgendwie dunkel im Hinter grund. Am schlimmsten allerdings scheint es den kleinen Dan Chapman erwischt zu haben. Früher stürzte er am Nach mittag, wenn auf der Farm Feierabend gemacht wurde, wie ein Toter

zusammen, ausgepumpt, völlig am Ende seiner Kräfte. Und heute bringt er es fertig, mit einem strahlenden Lächeln am offenen Fenster der Küche zu stehen und mit Beß einen Schwatz zu machen, oder ihr mit ein paar witzigen Wor ten eine der riesigen weißen Blüten hineinzureichen, die am Rande der Lichtung wachsend Wenn Frank dann gerade von schen stärker abzuschrecken als bisher. Wie das prak tisch zu geschehen hat, müssen die alpinen Verbände selber ent scheiden. Es wird natürlich immer

helfen." Tatsächlich zieht Beß bald darauf mit den Männern auf die Lichtung. Sie greift nach einer der Hacken, aber Flindt nimmt sie ihr lachend weg. „Das ist nichts für Sie, Beß, glauben Sie es mir!" , Sie blickt ihn mit einem Ausdruck von verwunderter Ent rüstung an, dann gehen ihre Augen an ihm vorbei. Vor dem Blockhaus steht Frank Moorhenn. „Ich will Ihnen etwas sagen, Herr Flindt" — sie spricht langsam, fast nachdenklich klingt es — „wenn Sie mich nicht hier arbeiten lassen

, dann kann mir Ihr Jäger einmal die Umgebung zeigen, damit ich wenigstens weiß, wo die Farm liegt und ich mich nicht bei der nächsten Gelegenheit wieder verlaufe." Sie wartet Flindts Antwort nicht ab, mit eiligen Schritten folgt sie Frank, der eben um das Blockhaus biegt. Verblüfft blickt Flindt ihr nach. Da hört er hinter sich ein Lachen. Er dreht sich um. Jim Perry steht hinter ihm, deutet mit dem Daumen nach den Entschwindenden. „Da möcht einer gern Jäger sein, wie?" Flindt gibt ihm keine Antwort, packt

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Pagina 4 di 4
Data: 18.06.1941
Descrizione fisica: 4
ein erschütterndes Bild von der Skrupellosigkeit dieser beiden polnischen Untermenschen und Gewaltverbrecher, die den pflicht- getreuen Beamten, der sie als verdächtig anhielt, mit ihren stets mit geführten Revolvern niederstreckten und dem Schwerverletzten dann noch in den Rücken schossen. Der Nktiskvlvnialblind ruft auch Mil Büdo-Luxus Schuhcreme Büdo-Steinbock Lederfett BÜDO Der Name JLJP U MJß verbürgt Qualität Budo*Werk Wolfgang Schott Chem. Fabrik, Schwenningen/N Frank Wille war nicht einen einzigen Jag

müßig geblieben. Kaum war der Vertrag mit den Gesellschaftern unterzeichnet, da begann es sich im Fürstenbusch zu regen. Nun erst zeigte es sich deutlich, wie ausgezeichnet Frank vor gearbeitet hatte. Es ging alles wie am Schnürchen: eine Schar Maurer und Zimmerleute rückte an, Waldarbeiter, Gärtner schafften vom Morgen bis zum Abend, und an der Quelle wurde gebohrt und gemauert. Und überall war Frank, lobte, mahnte, feuerte an. Die Zeit bis zum Winter mußte genützt werden. So oft Heinz oder Lucie

, die alsbald von der Freudenstädter „Glocke" ironisch widerlegt wurden. Aber keines der beiden Blätter wußte genau Bescheid. Frank jedoch hielt jetzt seine Zeit für gekommen. Er schrieb, telephonierte, nutzte alte Bekanntschaften und Beziehungen aus, und Anfang Oktober lag in den Redaktionszimmern des „Wächters" und der „Glocke" eine höfliche Einladung zu einer Preffeführung im Fürstenbusch. Und dann kam Franks großer Tag. Die beiden Zeitungen waren natürlich pünktlich vertreten, aber sie blieben

nicht allein. Frank hatte es fertiggebracht, daß alle Zeitungen auch der weiteren Umgebung und einige einflußreiche Großstadtblätter Berichterstatter entsandt hatten. Auch Doktor Schüler war er schienen und wurde den Herren von Frank gebührend als Sachverständiger von Ruf vorgestellt. Dann marschierte die Gesellschaft auf den halbfertigen Wegen zum Badehaus, dessen rohe Giebel und Wände sich freilich noch unter dem Gerüst versteckten. Auf dem Platz davor, der mit seinem Durcheinander von Werkzeugen

, Brettern, Pfählen und Mauersteinen keineswegs einladend aussah, wurde haltgemacht. Frank trat zu einer aus Latten zusammengeschlagenen Tafel, auf der in großen Maß- stiiben der Plan des Fürstcnbuschs angeschlagen war, und be gann zu sprechen. Er erzählte in launigen Worten von seiner Entdeckung und bat dann Doktor Schüler, über seinen Befund zu berichten. Schüler hielt einen sehr gelehrten Vortrag, und seinen Zu hörern flogen die Formeln wild um die Köpfe. Aber sie alle machten sehr sachverständige

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Pagina 4 di 6
Data: 18.01.1937
Descrizione fisica: 6
, die beim guten Ende nicht versagte. Io—es. Wieder Redeverbot für Professor Ude. Graz, 18. Jänner. Ueber den bekannten Grazer Universitäts professor Dr. Johann Ude wurde von seiner Vorgesetzten kirchlichen Behörde neuerdings ein Redeverbot verhängt, durch das nur das Kanzelreden nicht betroffen werden kann. Es gibt Stunden, in denen Frank sich von ihr abgestoßen fühlt, aber das geschieht nur, wenn sie nicht dabei ist. Sie braucht nur ein Wort zu sagen, dann weiß er, daß er ihr un recht tut. Vielleicht

freut sie das Spiel, das sie treibt; und doch ist es wohl so, daß sie zu treiben glaubt, im Grunde aber selbst die Getriebene ist. Sieben Jahre lang hat sie allein bei dem kleinen, bären starken Postenreiter in Gurra-Gurra gehaust. Sie wäre wohl heute noch dort, hätte das Schicksal nicht ihn, Frank, in dieses Haus verschlagen. Ruhig und ftiedlich wäre ihr Dasein ver laufen bis zum Ende. So aber siel ein Funke in den Spreng stoff, der sich unbewußt angesammelt hatte; nun lohen die Flammen, fressen

sich ein und verzehren alles, was ihnen zu nahe kommt. linier dem dünnen Palmwedeldach steht eine erdrückende Hitze. Jim Perrys Atemzüge gehen leicht. Schläft er überhaupt? Frank blickt zu ihm hin. Er kann das Antlitz des Riesen nicht erkennen und doch ist ihm, als seien Jims Augen geöffnet, als beobachte er ihn heimlich und lauernd. Ein unbehagliches Gefühl bemächtigt sich seiner. Rings um das Lager knistert es, Zweige knacken; kaum hörbar streift es durch die Gräser. In den Baumwipfeln wer den halblaute Schreie

vernehmbar. Zwielicht steht über der Savanne. Die Büsche, die sich um die vereinzelten Baumgrup pen erheben, sehen wie schwarze, merkwürdig verbogene Ge stalten aus, die das Lager umstellen. Durch die Ritzen des Dachs leuchtet ein Stern. Was ist mit Jim? Er soll sprechen, wenn er wirklich wach ist. Plötzlich fällt Frank ein, daß Jim Perry ihn ein paarmal mit Beß aus dem Busch kommen sah. Wie, wenn er jetzt nur darauf wartete, daß er, Frank, einschliefe, um ihn dann aus dem Weg zu räumen? Beß

hat doch auch diesen Hünen völlig verrückt gemacht! Niemand wird, wenn Jim allein nach Hause kommt, und irgend ein Märchen von einem Schlangenbiß, von einem tödlichen Unfall erzählt, auch nur daran denken, daß der Riese lügen könnte. Niemand auch wird erwarten, daß Jim einen Toten auf die Farm bringt. Er kann ihn im Busch begraben haben, irgendwo an einer Stelle, die selbst ein besse rer Buschläufer als Jim es ist, nicht wiederzufinden braucht. Lauem- blickt Frank nach Perry hin. Dunkel liegt der mas sige Körper

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Lienzer Nachrichten
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Pagina 5 di 20
Data: 20.01.1914
Descrizione fisica: 20
und Miß Elisa ...?" _ • Newton nickte. Seine sonst so gutmütig blickenden Augen schossen Blitze. Er nahm ein auf dem Tisch liegendes kleines Buch und kehrte zu dem Lager zurück!' ' > Miß Elisa war empört, als sie erfuhr, weshalb Nelly sie geweckt. „Was geht mich dieser Schneeschipper an?" rief sie zürnend. „Um eines solchen Menschen willen laß ich mich nicht in meiner Ruhe stören." ' „Mr. Newton wünscht Sie, Miß Henny und Mr. Frank so fort zu sehen. Miß Henny und Mr. Frank sind schon aufge- standcn

", war die ruhige Ant- wört'Nellys. „Eine solche Verrücktheit! Was mag der Alte eigentlich wollen?" murmelte Elisa, sich träge erhebend. „Aber warte nur, ' ich werde dir deine Menschenfreundlichkeit noch ob gewöhnen, wenn ich erst Herrin hier! bin",' fuhr sie in ihrem Selbstgespräch fort. „Bald muß es sich entscheiden; beißt du nicht an, zappelt Frank an der Angel, die Ge- ,Lkein aber, so, wie ich's 'sage, geschieht's! Noch hat die Todeskälte den Körper dieses Unglücklichen nicht ganz durch zogen, und schon

in dem verführerischen Gewände wankte, unwillkürlich griff die Hand nach einer Stütze. „Rühr' diese Person nicht ein ysmchksng in gonolul«. ffrnik. hör' erst zu Ende. J und dann tu, was du willst." — • Frank schüttelte den Kopf, er begriff nicht, was sein Voller eigentlich wollte. „Elisa Werner fesselte Abert Borgens an sich, um ihret willen gab er alles: Eltern, Heimat, Exi stenz, freudig auf. Das Mädchen stand in schlechtem Ruf, deshalb wollten die El tern nichts von einer Verbind ung des Soh nes mit dieser Person

wissen. Sie stellten deshalb die Forderung, daß der Sohn zwischen ihnen und dem Mäd chen wählen solle. Die Wahl fiel zu gunsten Elisas aus. Nun ta ten die Eltern das, was sie dem Sohn an gedroht, sie sagten sich los von ihm. Al- wißheit habe ich. Was zieht man mun am besten an?" Nur in dem Nachtkleid, einen bunten Abendmantel malerisch um die Schultern, über den das reiche blonde Haar in üppiger Fülle niederfloß, er schien Elisa mit Henny und Frank im Gar tenhause. „Tretet nä her . an das Lager

dieses' Toten!" - gebot Newton mit harter Stimme. „Sie zu . seinen Füßen, du und Frank her zu mir!" . „Aber, ' uun lym; Papa", wollte Frank einwenden, der sah, wie entsetzt Miß ? bert Borgens stand nun existenzlos in der Welt, doch die Elisa zurückwich. , j Liebe zu Elisa spornte ahn zu neuem Streben an. Seine Das Komitee dee neu gegründeten ftlubs „franco-Rllemagne“. m, „gen, Inserat«, Be- Derwaltung in CieRS, lerkirch«, zusenden. :: n tca ^-Einsendungen Montag stiose Zuschriften

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Pagina 3 di 6
Data: 11.01.1937
Descrizione fisica: 6
Bergwerksdirektor Ing. Robert Schwendtbauer, im 56. Lebensjahre. Hauses. Dahinter tanzt das Licht der Kerze. Lachen klingt herüber. Mareike Flindts leise, gute Stimme, auf die Jim Perrys dröhnender Baß antwortet. Die Zikaden zirpen. Jochen Flindt hat den Freund losgelassen. Angestrengt lauscht er zum Fluß hinunter. Die Stimme, die eben lang gezogen herüberschallte, ist verstummt. Durch Frank Moorhenns Hirn jagen widerstreitende Ge danken in wilder Flucht. Man sollte den Ruf überhören! Viel leicht

. Leg dich hin, du darfst es getrost tun." Moorhenn sieht sich plötzlich allein. Flindt ist zu seinen Leuten zurückgegangen. Im Augenblick wird es hinter dem Blockhaus still. Nur Flindts Stimme ist halblaut vernehmbar. Unversehens steht Mareike neben Frank. „Komm, Frank", sagt sie, und nimmt seine Hand. „Wir zwei können doch nicht helfen. Und du mußt bei mir bleiben, ich fürchte mich sonst." Sie zieht ihn ins Haus, in die Küche, zündet das Licht an. Ihr gutes Gesicht sieht erregt aus. „Vielleicht

ist es doch nur ein Vogelruf gewesen, Frank, glaubst du nicht?" Er schüttelt wortlos den Kopf läßt sich auf die Bank sinken. Es ist eine Frau, Mareike, möchte er sagen, eine Frau, die ich kenne —- aber er schweigt. Wie ein Tier sitzt die Angst in seiner Brust. Und dieses bohrende Gefühl einer Schuld, die vielleicht gar keine Schuld ist. Denn was ist geschehen? Er hat Jochen sein Erlebnis in Gurra-Gurra verschwiegen. Ist das ein Verbrechen, ist das Schuld? Nachrichten aus Sllbtirol. Aus der Jagd verunglückt

habe. Darauf wurde er dem Ge meindearrest Traiskirchen überstellt. Unterwegs vermochte der Mörder die Aufmerksamkeit der Beamten abzulenken und zu flüchten. Die Lampe singt. Winzige Fliegen summen um das Licht. Draußen werden hastende Schritte laut, die Haustür geht, Frank springt auf. Ein Klopfen — und dann steht Beß Da- cey in der Tür. Sie trägt das helle Kleid, in dem Frank sie zuerst gesehen hat, aber dieses Kleid ist bis zum Leib trop fend naß und zerrissen. Wirr hängt das Haar um ihr schmales

, von leichten Kratzern überzogenes Gesicht. Ihre dunklen Augen gehen an Frank vorüber zu Mareike. „Wollen Sie mir Obdach geben, eine Nacht? Wir sind über fallen worden — Eingeborene", stößt sie hervor, Ihr Atem fliegt. Schon ist Mareike bei ihr, führt sie herein. „Setzen Sie sich", sagt sie einfach. „Natürlich können Sie bleiben, — mein Mann sucht Sie wohl noch draußen. Sie haben gerufen?" Beß nickt schwer atmend. „Ich habe Licht gesehen und nicht gleich eine Furt gefunden." Sie setzt sich an den Tisch

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Pagina 4 di 6
Data: 22.01.1937
Descrizione fisica: 6
nichts zu wissen, auch nicht, daß Beß fort ist." Kopfschüttelnd geht er davon. Ehe Frank aufbricht, sieht er nach Dan Chavman. Jim Perry sitzt bei ihm, aber seine Augen sind abwesend. Leer, mit einem törichten Ausdruck, starren sie durch das Fenster in den Sonnenglast. Dan schläft. Das Fieber ist gefallen, ein kleines Lächeln fpiett um feine verbrannten Lippen. Er wird es vielleicht doch noch schaffen, der arme, kleine Kerl, denkt Frank und hängt sich die Büchse um. Bald nimmt die feuchte Glut des Urwaldes

ihn auf. Neben ihm zieht der Fluß. Er ist klein geworden, ein flaches, breites Rinnsal, auf dem gelbe Blasen träge dahintreiben. Auf dem gegenüberliegenden Ufer lacht ein Kookaburra. Frank steht ihn auf dem Gipfel eines Gummibaumes sitzen; jetzt schießt er wie ein Pfeil zur Erde, mit einer sich ringelnden Schlange in dem langen Fischerschnabel flattert er wieder hoch. Das Reptil windet und krümmt sich, der Kookaburra läßt es fallen, klatschend stürzt es durch die Zweige, hinter ihm her schießt der Vogel

; kaum schmettert der Leib der Schlange auf die Erde, da packt der Kookaburra sie wieder, steigt aufs neue hinauf. Noch zweimal wiederholt sich das Spiel, dann hat die Viper das Kreuz gebrochen. Der Kooka burra kann feine Mahlzeit halten. Schallend hallt fein meckerndes Lachen über den Fluß. Nach einer Viertelstunde hat Frank die Furt erreicht. Sie ist halb ausgetrocknet, weit schieben sich Sand und Schlamm bänke in das Flußbett, kaum zehn Schritt breit ist das Wasser noch. Oberhalb der Furt staut

es sich, steht dort schwarz und still, dann schießt es in flasch er. schneller Strömung durch die Enge. Krokodile liegen faul am Ufer. Frank verhält den Schritt. Wenn Beß, woran er nicht zweifelt, gestern abends oder heute früh die Furt passierte, Müßten sich doch Fährten im Schlamm zeigen. Aber er muß die Suche bald aufgeben. Der Boden ist wie umgepflügt von den Leibern der Krokodile. Früher hat Frank geglaubt, die Strömung sei an der Furt so stark, daß die gefährlichen Rep tile sich hier nicht aushielten

. Aber nun zeigt es sich, daß der Fluß von ihnen wimmelt. Ueberall am Ufer liegen sie träge, dösend. Auch aus dem seichten Wasser ragen die gezackten Ränder ihrer Schwanzruder, da und dort hebt sich ein gelb grünes Augenpaar aus der Flut. Schwarz treiben brette, massige Körper unter dem Wasserspiegel dahin. Zögernd bleibt Frank stehen. Kann er den Uebergang wagen? Vor ihm, am Rande der weit in das Flußbett rei chenden Sandbank liegen vier der schwarzgrünen Kolosse. Sie rühren sich nicht, blicken

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Pagina 6 di 10
Data: 02.01.1937
Descrizione fisica: 10
entnehmen kann. Der Ball der Kunst- freunde, der so wie im Vorjahre im Kurmittelhaus für wohl- Holz? Man müßte die Stämme auf dem Normanriver an die See flößen, damit die Chinamänner wieder Material für ihre Tempelfeuer hätten. Aber man baut statt dessen Gummi! Je nun, vielleicht ist das auf die Dauer das Bessere — Jochen muß das ja wissen, er hat allein hier zu bestimmen. Im Busch dämmert es. Zum Teufel auch, komrnt schon die Nacht? Nette Aussichten! Frank ertappt sich dabei, daß er laut spricht

und ihr furchtbares Schicksal wieder da. Schweigend, mit fliegenden Händen baut Frank sich ein Regendach. Wie die Wilden, denkt er, denen ich eigentlich auf Fährte sein sollte. Uebrigens, was treiben diese Burschen !ei solchem Wetter — Häuser haben sie nicht, sie werden es genau so machen wie ich — „ach, du wirfst ja alles durchein ander", er schüttelt den Kopf — umgekehrt wird ein Schuh draus, auch so 'ne Redensart. Na, lassen wir das. Die Haupt sache bleibt doch: wenn diese Kerle jahraus, jahrein im Busch

weiter. Am 25. Dezember traf nicht nur der angesagte Extrazug, sondern auch noch ein zweiter in Lienz ein.^Auf bei übernachten — Schlangen fressen sie übrigens auch, lebendige, die Schweine, giftig oder nicht — also wenn diese Burschen im Busch kampieren, dann wirst du das erst recht können, nicht? Du bist doch ein gebildeter Mensch, he? Bin ich das? Na, mir soll's recht sein!" Das Regendach ist fertig. Eine mehrfache Lage von Farn- und Palmwedeln erhebt sich schräg gegen den Stamm der Eukalypte. Frank nickt

und dem Schweiße deines Angesichtes. Du bist ein unaufmerk samer Schüler, Frank!" Eine Pause entsteht, dann geht es weiter: „Frank lächerlich, heißt du vielleicht Frank? Franz heißt du, Fränzchen! Frag mal den guten alten Pastor Kleinmann, der hat dich getauft, der wird es schon in seinem Kirchenbuch stehen haben. Aber das hast du alles vergessen, wie? Du treibst andere Dinge — na, schämen sollst du dich!" Ja, es sind verworrene Sätze, die Frank Moorhenn vor sich hinmurmelt. Er wird wohl ein wenig Fieber

haben. Auf das Regendach trommelt und plätschert es. Kein anderer Laut ist hörbar als dieses unablässige Rauschen des Regens. Nur fernher klingt das dumpfe Brausen des hochgehenden Stroms. Franks Gedanken verwirren sich. Er sieht Beß Daceys schmales, unregelmäßiges Gesicht über sich gebeugt, ihre schwarzen Augen schielen, rot leuchtet der geschminkte Mund. „Geh, Beß, du bist ein Aas", murmelt Frank, dann schläft er ein. den Zügen befanden sich ungefähr 700 Reisende, fast alles Bundesbeamte. Der erste Sonderzug

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Pagina 3 di 6
Data: 15.01.1937
Descrizione fisica: 6
.) 23 Die Farm der guten Hoffnung. Abenteuerroman von Joseph M. Vetter. Wilh. Goldmann Verlag, Leipzig. — Dr. Präger Pressedienst, Wien, I., Fleischmartt Im Dickicht des Urwaldes läuten die Glockenvögel, die Ga- lahs rufen, lärmend krächzen die Kakadus. Da beugt Frank Moorhenn sich nieder und küßt, von neuem entflammt, Beß Daceys kindlichen, von salzigen Tränen feuchten Mund. „Wann treffen wir uns wieder, Frank? Morgen? Ich warte hier auf dich!" „Morgen, Beß, morgen und jeden Tag!" Aber schon am folgenden

Tage wird das längst nicht mehr Geglaubte Wirklichkeit: Frank trifft am Normanriver, drei Stunden flußabwärts, auf Eingeborene. Nackte, schwarze Kerle sind es, die um ein blauqualmendes Feuer kauern. Frank ist so verblüfft, daß er sich sofort lautlos zurückzieht und nach der Farm hastet, wo er Flindt alarmiert. Es ist wahrscheinlich, daß die Wilden, die offenbar vom Unterlauf des Flusses her aufkommen, am Norman entlang weiterziehen und dabei auf die Farm stoßen. „Das Beste ist, ich pirsche

mich gleich wieder an das Lager heran. Ich nehme mir Lebensmittel mit. Keine Sorge also, wenn ich ein paar Tage lang nicht wiederkomme. Mir geschieht schon nichts." Eine Stunde später ist er schon wieder unterwegs. Beß Da- cey erwartet ihn in der Dickung des Flußufers. „Komm gesund wieder, Frank", ruft sie ihm nach, „und laß mich nicht sc lange warten." Sie steht noch eine Weile da, nachdem Moorhenn wieder in der grünen, farbig durchflammten Wand des Uferwaldes verschwunden ist. Die Wasser des Norman

? Dieser Chapman! Mag sein, daß Frank Moorhenn sie liebt, sie weiß es nicht, ja, sie glaubt es nicht einmal. Aber daß Dan, dieser hübsche, sportlich schlanke Bursche, der wirklich aussieht wie ein Oxforder Student, sie heißen Herzens und entzündeten Blutes liebt, das weiß sie. Und diese Liebe macht sie glücklich. Liebt sie Dan wieder? Vielleicht, wahrscheinlich, sie hat darüber noch nicht nachgedacht. Aber sie könnte es Frank auch nicht sagen, wäre es so. Sie will und kann Frank nicht verlieren

, ihn nicht angesehen mit so begehrlichen und verheißenden Blicken, daß er zitterte? Und vor einer Stunde noch, da Frank mit der Botschaft kam, drunten am Fluß kampierten Wilde, da hat sie sich an ihn gepreßt und ihn angelacht: „Ah, die Wilden — wenn sie kom men, verstecke ich mich hinter dir, Jimmy. Da geschieht mir nichts. Du läßt keinen an mich heran!" Und nun läuft sie davon. Sie glaubt wohl, Jim Perry laste mit sich spielen, laste sich zum Narren halten! Gut, sie wird sehen — Als Jim auf der Farm eintrifft

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Pagina 3 di 10
Data: 23.01.1937
Descrizione fisica: 10
. — Dr. Präger Pressedienst. Wien.I., Floischmartt Nach einer Viertelstunde erst fällt ihm ein, daß er auch auf dem diesseitigen Flußufer nach Fährten suchen wollte. Nun ist es zu spät. Langsam nur kommt er vorwärts. Mittag ist schon vorüber, als der Busch sich lichtet und die aufgewühlten Felder von Gurra-Gurra vor ihm liegen. Aber jetzt spürt Frank kaum noch die Müdigkeit, die ihn vorher zu übermannen drohte. In zehn Minuten wird er im Hause des Mailmans sitzen, vielleicht — wer weiß — gibt es sogar

wieder Bier. Beß Dacey allerdings, was wird sie sagen, wenn er kommt? Aber als er dann in Joe Daceys Blockhaus tritt, kommt ihm ein Fremder entgegen, ein junger, breitschultriger Mensch mit rötlichem Haar. Joe Dacey? Nein, Joe Dacey ist schon lange nicht mehr da. Der Rothaarige ist sein Nachfolger. „Aber komm doch herein! Trinken wir ein Glas Bier zu sammen!" Der Raum ist unverändert. Frank blickt sich um, er ver spürt plötzlich ein unbegreifliches Herzklopfen. Joe Daceys Möbel sind es, die hier stehen

, und auch das silberbeschlagene Sattelzeug an dem Balken an der Wand dort stammt noch von ihm. „Vor zwei Monaten war ich noch hier", beginnt Frank stockend, als das Bier auf dem Tisch steht und der neue Post reiter ihm gegenübersitzt. Da war Joe Dacey noch hier. Haben Sie ihn gekannt? Ein kleiner, bärenstarker Mann? Was ist aus ihm geworden?" Der Rothaarige zuckt die Achseln. „Ich weiß nicht. Eines Tages blieb die Post aus" — er lacht — „was heißt Postl Es gibt sowas nur alle paar Wochen, aber der Postreiter selbst kam

nicht mehr. Er konnte allerdings nicht mehr kom men, er lag tot hier auf seinem Bett. Woran er gestorben ist —", der Mann zuckt wieder die Achseln und macht ein ge heimnisvolles Gesicht. „Die Polizei war da", fährt er fort, „aber was hilft das? Tote Leute reden nicht mehr. Und ge funden hat man auch nichts . . ." „Sie glauben . . ." beginnt Frank, verstummt wieder. Das Zimmer beginnt um ihn zu kreisen. „Da war noch eine Verwandte von ihm hier", berichtet der Mailman wichtig, „ein junges Frauenzimmer

. Sie ist ver schwunden seither. Gott ja, man will ja nichts behaupten, weißt du, aber —" Das Zimmer dreht sich. In seiner Mitte steht Beß Dacey, das rote Samtkleid umschließt ihren Körper, die Augen schielen, der geschminkte Mund flammt. „Und man weiß nicht, wo sie ist?" würgt Frank hervor. Er versucht, krampfhaft zu lächeln. Seine Hand zittert, als er nach dem Glas greift. Lauwarm rinnt das Getränk durch die Kehle. Der Postreiter schüttelt den Kopf. Seine stahlblauen Augen beginnen Frank prüfend

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Pagina 3 di 6
Data: 18.01.1937
Descrizione fisica: 6
die Nacht. Grün flimmern die Sterne. Flindt klopft strahlend dem Freund auf die Schulter. Ihm ist, als sei ein Alpdruck von ihm genommen. Umsonst hat er sich um Frank gesorgt, umsonst um die Farm gebangt. Noch mehr indes als das: dieser Teufelsjunge Frank, der mit seinem ver brannten und zerkratzten, aber lachenden Gesicht neben ihm sitzt, ist ja doch wieder das alte Fränzchen, das unbekümmert durch Dick und Dünn geht. Aber als Frank eine halbe Stunde später im Dunkel des Schlafraumes liegt — „ihr müßt

lagen die Augen in ihren Höhlen und starrten abwesend ins Leere. Er hörte gar nicht zu, als er, Frank, erzählte. Und Beß Dacey? Blühender denn je saß sie neben Mareike, pochend vor lebendig atmender Gier nach Leben. Ihm war es. als er sie sah, als erblickte er eine der schamlos flammen den tellergroßen Orchideen, die im Busch schmarotzen und ihre Nahrung aus dem Saft fremder Gewächse saugen. Ja, Mareike zerfällt, sie aber blüht auf. Strahlender noch blicken ihre dunklen Augen, feucht und rot

um ihn. Glaubst du, ich hätte das nicht längst schon gesehen. Aber was soll ich machen?" Er lacht leise. „Ich glaube, es gibt jemand, der ihn kurieren könnte. Nur kann man niemanden zu solchen Kuren zwingen. Na, vielleicht macht sich's von selbst. Glaubst du nicht auch?" „Und Mareike?" fragt Frank und blickt an dem Freund vorbei. Flindt wird ernst „Ich weiß nicht, ob es wirklich an der Ernährung liegt, Frank. Und doch: wenn wir bald wieder ein Wallaby haben könnten! Es schmeckt Mareike so gut. Ein Jammer

, daß das Fleisch in dieser Hitze sich nicht hält — heute abends ist es verdorben." Frank nickt. „Ich breche morgen auf. In zwei Tagen ist wieder eins zur Stelle." Sein Herz krampst sich zusammen. Wenn Jochen wüßte! Er wendet sich ab. Flindt kommt hinter ihm her, faßt seine Hand. Seine Stimme klingt brüchig. „Ich bin dir so dankbar. Glaube mir, ich weiß, was ich dir aufhalse. Ich werde es dir nicht vergessen." Frank wehrt ab. „Ach was, ein Spaziergang, Jochen." „Du", Flindt seufzt plötzlich erleichtert

, „ich gebe dir Jim Perry mit. Der kann die Beute tragen. Ist's recht?" „Meinethalben", stimmt Frank halb gegen seinen Willen zu. Er tut es nur, um das Gespräch abbrechen zu können. Flindt geht. „Ich sage Jim gleich Bescheid." Der Jäger blickt ihm nach. Armer Kamerad! Auf seiner Stirne steht eine steile Falte. Wie Beß ihn ge stern anblickte, als er erklärte, von den Wilden sei nichts zu befürchten. Sah sie ihr Lügengewebe wanken? Und er, ge horsam lenkte er ein. Pfui Teufel! In der Früh des folgenden

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