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Der Burggräfler
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Pagina 9 di 12
Data: 17.11.1886
Descrizione fisica: 12
Ferdinand I. erbaut, der wie sein Großvater, der ritterliche Kaiser Max I., recht gerne in Tirol wohnte und sie Ordens leuten übergeben wollte, welche ganz besonders gegen den Protestantismus, der gerade damals in schönster Blüthe stand und leider auch Früchte trug, kämpfen sollten. Der gute Kaiser starb ein Jahr nach Erbauung der Kirche 1564 und und im Jahre 1580 zogen deutsche Franziskaner in das vom Kaiser aufgeführte st a t t l i ch e K l o st e r ein. Sie kamen der ihnen über tragenen Aufgabe

des genannten Kaiser Ferdinand I., bauen und herstellen. Verweilen wir einige Augen blicke bei diesem edlen, großmüthigen Fürsten. Kaiser Ferdinand l., der eigentliche Begründer des Kaiserthums Oesterreich, theilte die ganze Monarchie in drei Theile und Übergab seinem zweiten Sohne Ferdinand Tirol zur Verwaltung. Ferdinand war ein echter Sohn des Vaters und trat in die Fußstapfen desselben vollständig ein. Sein Hauptaugenmerk richtete er daraus den Protestantismus aus dem Lande zu verdrängen

auf Kleidung den M i n i st e r vom Schneiderlehr ling zu unterscheiden vermöchte oder eine Kom tesse von einem Stubenmädl bei einer sog. „gnädigen' Frau. In seinem sonst so glän zenden Hofstaat wollte der Erzherzog die schönste Ordnung haben: alle Beamten mußten Katho liken sein, sich brav und redlich aufführen und mit gutem Beispiele vorangehen. Mit Recht sagt Egger in seiner Geschichte Tirols über Erz herzog Ferdinand, daß er als Graf von Tirol „die Glaubenseinheit herstellte.' Bereits der erste Erlaß

, die vorarlbergischen Klö ster zu visitiren, bestimmte für Uebertretnng der kirchlichen Vorschriften z. B. für Nichteinhaltung der Sonn- und Feiertage eine Strafe von 5 fl. u. s. w., kurz that Alles, um den Katholizis mus zu retten. Was er von andern verlangte, that er selb st mit größtem Eifer. Erzher zog Ferdinand hörte täglich die hl. Messe an, wie er auch immer gerne in Gesellschaft von Priestern war, ließ seine Wohnung in Verbin dung mit seiner Hofkapelle setzen und unternahm oft Wallfahrten nach Seefelv

und Altötting. Dieser wahre Landesvater hatte aber auch ein recht frommes und anferbauliches Fami- l i e n l e b e n geführt — denn die Familie ist die Grundlage des Staates. Er verheirathele sich mit der edlen und schönen Philippine Weiser, einer Tochter eines sehr reichen und frommen Bürgerhauses in Augsburg. Aller dings machte diese Ehe sehr großes Aufsehen und wurde vom Vater des Erherzogs, Kaiser Ferdinand I. nicht anerkannt, weil Sprößlinge kaiserlichen Geblütes nur Fürstinen ihre Hand reichen sollen

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Bozner Nachrichten
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Pagina 4 di 8
Data: 11.07.1923
Descrizione fisica: 8
war das schon viel. Ferdinand, der gewohnt war, die schwachen bürger lichen Parteien zu beherrschen, grollte schon, stützte sich noch fester aus die Generale. Stambulinski kam als Abgeordneter in die Sobranje (1908). Gleich in der ersten Sitzung Zusammenstoß mit Ferdinand. Zar Ferdinand hatte die Gewohnheit, die Sobranje sitzend und mit bedecktem Haupte zu eröffnen. Während die ganze Sobranje stand, setzte sich diesmal Stambulinski mit seinen Parteifreunden demonstratio. Ferdinand stutzte, verlas rasch

und unsicher die Thronrede. Als er die Sobranje verließ, stockte einen Augenblick sein Fuß, und er musterte in verbissener Wut Stambulinski. Der kehrte ihm den Rücken. In Tirnawo, bei der Eröffnung der fünften großen Sobranje (sie nahm eine Verfaffungsrevison vor) bestritt Stmbulinski Ferdinand das Recht, diese autonome Versamm lung, die ja auch über den Zaren versügen konnte, zu eröffnen. Geschow, der damalige Ministerpräsi dent, entgegnete: „Wenn der Zar die große Sobranje einbrufen

kann, kann er sie auch eröffnen.' Stam bulinski: „Also hat auch der Gemeindediener, der zu den Genieindesitzungen einberuft, das Recht, die Gemeindeversammlungen zu eröffnen!' Der Vor sitzende: „Bitte, nicht eine so unanständige Sprache!' Der Kamps ging um Aenderung des Artikels 17 der Verfassung, und Ferdinand wollte das Recht aus selbständigen Abschluß von Verträgen mit fremden Staaten haben (Geheimverträge, die Verträge für den Balkanbund), Er setzte es durch. Das Rad des bulgarischen Geschickes hatte sich unglücklich

gedreht. Ferdinand hatte (1913) den zweiten Balkankrieg, der sür Bulgarien Mazedonien erringen sollte, verloren. Der Weltkrieg sollte die Scharte auswetzen. Abwendung also von Rußland, das Serbien protegierte, Abwendung von den En tentemächten, die an der Seite Serbiens standen, Front gegen Serbien. Mazedonien war das Schlag wort. Radoslawow Ministerpräsident, seine Partei für Ferdinands Ziele. Dagegen die Partei der nützen. Auch der Alpfahrer Paßt sich dieser Periode an und läßt die fröhlichen

, waren es in alten Zeiten 4 Höfe, die im Laufe der Zeit in halbe und Viertelhöfe aufgeteilt wurden. Es entstanden so die heutigen Anwesen. Die Na men, die diese Bauerngüter besitzen, deuten darauf hin, daß die heutige Einteilung unstreitig schon vor Malinow (Demokrat), Geschow (Narodjak), ^ Naitadcho Zanow (Radikal), Danew (Zankowist), > Stambulinski (Bauernpartei). Audienz der Opposi tion bei Ferdinand am 28. August 1915 am Abend. Noch vor der btllgarischen Kriegserklärung. Alle diese genannten Führer

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Bozner Zeitung
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Pagina 1 di 4
Data: 11.04.1900
Descrizione fisica: 4
, der Be such des bulgarischen Kriegsministers Paprikow in Petersburg und die Thatsache, daß der russische Finanzminister sich bereit erklärt hat, die Bürgschaft für eine bulgarische Anleihe zu übernehmen, die aufmerksamste Beachtung. Denn der Empfang Paprikows durch den Zaren zeigt, daß der einst völlig m Ungnade gefallene Fürst Ferdinand von Bulgarien seine Rehabilitation erlangt hat, und der Um stand, daß Rußland Geld pumpt, ist immer ein Beweis dafür, daß sich irgend welche Er eignisse

auf dem politischen Gehiete vorbe reiten. Die Anzeichen hiesür würden sich noch erheblich verstärken, wenn es sich bestätigte, daß sich das von Seilen des Fürsten Ferdi nand mit großem Eifer betriebene Projekt einer Heirath miH der russischen Großfürstin Helene verwirklichen sollte. Freilich diese Heirath würde zur Vorbedingung haben, daß Fürst Ferdinand seinen römisch-katholischen Glauben abschwört und zur griechisch-katho lischen Kirche übertritt. Aber wer würde im Ernst glauben, daß dies dem Fürsten Ferdi nand

, auch vor der „orthodoxen' Kirche die schuldige Ehrfurcht gewonnen und sich angewöhnt habe, den orthodoxen Gottesdienst zu besuchen und beim Gebet das orthodoxe Kreuz zu schlagen. Fürst Ferdinand hat damals dem Redakteur des „Swjet' auch gebeichtet, daß er sich von srüher Jugend an als Slave gefühlt habe. Das ist freilich eine merkwürdige geographische Komplikation, denn die Wiege Ferdinands hat weder am grünen See von Ochrida noch an den Ufern der schnell fließenden Jantra ge standen. Aber wenn Fürst Ferdinand

> waren die Beziehungen zwischen Rußland und Bulgarien lange Zeit völlig abgebrochen. In den ersten acht Jahren der Regierung des Fürsten Fer dinand, der am 14. August 1387 aus den bulgarischen Thron berufen wurde, wurde die Politik Bulgariens in ausgeprägtem Gegensatz zu Rußland geleitet, dank der Thatkraft des unvergeßlichen Ministerpräsidenten Stambulow, dem.es auf diese Weise gelang, seinem Lande eine' politische Selbständigkeit zu erringen. Aber Fürst Ferdinand hatte weder den Muth noch das Verständnis

für die Pläne seines Ministerpräsidenten, dessen Erfolge ihn zudem mit brennender Eifersucht erfüllten. So er folgte im Jahre 1394 der Sturz Stambulows, welcher am 13. Juli 1395 durch feigen Meu chelmord fiel. Von dieser Zeit an war das eigentliche Ziel des Fürsten Ferdinand, sich dem Pan- slaoismus und dem Moskoviterthum rückhalts los in die Arme zu werfen. Sein demüthiges Flehen um die Gnade des Zaren fand nach manchen Abweisungen und bitteren Demüthi gungen endlich Erhörung, und wenn nicht alles trügt

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Alpenzeitung
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Pagina 4 di 6
Data: 07.06.1942
Descrizione fisica: 6
. Bärlappsamen oder Reismühl- puder mittels eines, feines Batistbeutels In die Falten ein. Pulverisierter Ton (bolus alba) ist auch sehr gut als Puder für kleine Kinder und ist nebenbei auch heilsam, àie gebräuchlichen Salben schaden oft mehr als sie nützen. Der goldene 1^. 43 von Ja, und NUN. kam also Ferdinand. „In der Heimat ist Handschlag zum Will kommen gute Sitte. Also da mach schon ier, Eoe, und gib mir deine Patsche.' Ja. nun schien es herzlicher zu werden. Lve kam der Aufforderung erfreut

nach, nicht wissend, das; an Onkel Ferdinands Händen noch unangenehme Spuren vom Pseisenreinigen bräunlicher Farbe und peitilen ^artigem Gestank. Sie wurde gewahr d.iß Onkels Hand etwas Klebrige? a ich Melo und daß dann, als sie nun die ihre zurückzog und einen Blick daraus m^rs, braune Flecken auf dem Weiß de. Haut zu bemerken waren und non diesen braunen Flecken ein urv glaublich häßlicher Geruch zu ihr hoch' quoll. „Das macht nischt', sagte Ferdinand beruhigend, als er ihren Blick beobach- ete. „ein bißchen

' schwitzen.' Ferdinand hatte sich ohne alle Ein schränkung ^»m Herrn üer Sì'u.uivn a»! j geschwungen und b herrschte die Lage, j Eve fand ihn köstlich — abgesehen von ! seinen Händen — und hatte da; Bedarf- ! nis. ihm ihre Zuneiguug zu beweisen. Sie zog den Mantel aus. so überraschend schnell, daß ihr niemad behilflich sein konnte — abgesehen davon, daß nur Klaus den Versuch machte, aber in den Ansängen steckenblieb —, entledigte sich mit derselben Schnelligkeit ihres Hutes, beides hinter sich anf

den Stuhl wer fend. hatte dann plötzlich beide Arme um Ferdinand? Hals gelegt und ihn mitte» aus den Mund geküßt. „Lieber Onkel Ferdinand, goldig bist du!' Wozu Ferdinand, grenzenlos ver dattert, wieder ablehnend noch zustim mend Stellung zu nehmen vermochte.... Er wußte nur, daß er wohl noch niemals in seinem Leben so geküßt worden war, wie er es eben durch Eves Mund erfah- ren hatte. So mit dieser überquellenden Herzlichkeit und Natürlichkeit. Des weiteren vollzog sich die anbefoh lene Begrüßung

, wenn er mit ihr allein gewesen wäre!) Er streckte ihr nur leine Hand hin und sagte, als er die Wär me der ihren fühlte: „Wir wollen gute Kameraden sein. Eve ' ..Top. Klaus!' Und nunmehr, nach Beendigung des Zeremoniells schaltete sich Ferdinand, der, als der Zeremonienmeister sozusa gen, die Begrüßungsparade still beobach tend abgenommen hatte, wieder ein und meinte, daß es nun wirklich Zeit sei, auch an den Begrüßungskassee zu denken. „Du wirst dir aber erst die Hände wa schen müssen, Eve

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Bozner Tagblatt
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Pagina 3 di 4
Data: 04.01.1944
Descrizione fisica: 4
„Elefanten' In Brixen, ge traut. Fi. Lasen. Verschiedenes. Für den am 1. Oktober 1043 im Osten ge fallenen Obgefr. Ferdinand Rainer vom „Oberbuchfeider' in Lajen-Ried fand hier kürzlich unter Beteiligung zahlrei- cher Volksgenossen die Hsldenehrung statt. Kam. Mühlögger von Klausen hielt vor dem Kriegerdenkmal eine ergreifende Ge denkrede. Mit dem Lied „Ich halt' einen Kameraden' fand die Feier Ihren Ab schluß. — Vor kurzem fand beim Kro- nenwirt eine gut besuchte Bauernver- ammlung statt

war trotzdem schön. Welcher Reichtum ollüberall. welches köstliche Getriebe! Man mußte sich nur irgendeinmal glück lich einschalten, dann ging alles in Ord nung. Der dreizehnsährige Ferdinand Raimann gab kein bestimmtes Verspre chen ab. eines sedoch war gewiß, seine Welt war das Theater. De andern spiel ten noch mit ihrer Begeisterung.. Kind- ler und Landner. der sich ihnen gleichfalls zugesellt hatte zum Lesen von Theater- stücken mit verteilten Rollen. Leider kränkelte Vater Raimann rin Jahr nach dem Tod

Menschenfreund, der seine Taxe stets nach den Verhältnissen der Patienten einrichtete. Bon Raimanns verlangte er äußerst wenig und lehnte die weiteren Konsultationen überhaupt ab. Ruhe brauche der verehrliche Meister und keinen Arzt. „Ruhe — und weg mit der Pfeife', polterte er gutmütig. „Die Zim merluft ist an und für sich kein Gesund brunnen für einen herabgearbeiteten Körper. Werkstattluft mit Tabaksqualm aber schon gar nicht.' Ferdinand hatte die neuerliche Wen dung Im Schicksal der Seinen mit scheuem

freikam. traf sie mit Venesch zusammen, um ein paar Heimlichkeiten auszutauschen, rasche Lieb kosungen. die aus dem rastlosen Blut stammten, dessen Aufruhr sich in ihr auch bei schwerster Arbeit nicht anders be sänftigen ließ. Ferdinand war nur über eines erbit tert. Anna hatte ihm Vorstellungen dar über gemacht, daß er sich in letzter Zeit wieder allzusehr gehen ließe. „Du weißt schon, was ich mein'. Es ist besser, man spricht nicht davon.' Sie brauchte erst gar nicht „deine Faxen machen' dazu sagen

, das klägliche Elend, das kaum den Mut zur Verzweif lung fand, jene Welt beschämender Dürf tigkeit, die Tür an Tür mit ihm wohnte. Und so las und dachte er plötzlich laut und lauter, artikulierte die Wut, formte das Entsetzen, hämmerte die eherne. An klage in das Ohr der Schuldlos-Schuldi gen, bis er zu der Szene des Franz Moor mit Hermann kam, im vierten Akt, in der sich Hermann von ihm hintrrgan- aen sieht und ihn ahnen läßt, daß Vater Moor noch lebe. Schrecken erfaßt den herzlosen Sohn. Ferdinand stand

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Lienzer Zeitung
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Pagina 23 di 28
Data: 02.05.1908
Descrizione fisica: 28
erleichtert auf. Doch zu weiterem Studieren hatte er keine Lust mehr. So beschloß er denn, heute noch einmal zu versuchen, ob Ferdinand nicht zu treffen wäre, in den Armen der Venus lag er ja nicht. Er packte also mit der ihm eigenen Ordnungsliebe Bücher, Schriftstücke und Karten an ihren Ort und ging aus. Und der Zufall fügte es, daß er seinem Freunde begegnete, ehe er noch eine Minute gegangen war. Ferdinand schien freilich keineswegs erfreut darüber zu sein. Er steuerte mit Volldampf auf den goldenen

Ferdinand in gereiztem Tone hervor. „Dann kannst du nicht wissen, wie ich gekämpft habe und was ich von Friederike annehmen mußte.' „Ich weiß alles, auch, daß du dein Wort gebrochen.' „Schweig still, Wilhelm?' keuchte der jetzt mühsam seinen Zorn bemeisternde Freund. „Aus deinem Munde kann ich das nicht hören. Wenn ein albernes Frauenzimmer so über mich urteilt, dann halte ich das eben seiner Torheit zugute. Aber du müßtest mich kennen! Glaube nur, ich habe Kummer genug

, auch ohne, daß du mich noch kränkst. Du ahnst nicht, was ich alles zu leiden habe. Ich will mein Abschiedsgesuch einreichen, denn mein Oberst drangsaliert mich geradezu. Aber ich habe keine Zeit. Du verstehst mich ja doch nicht mehr! Denkt alle, was ihr wollt, kann auch ohne euch leben.' Damit wollte er davonstürzen. Doch Wilhelm hielt seine Hand fest und sagte sehr bestimmt: „Ferdinand, frage doch dein eigenes Gewissen einmal ehrlich und dann urteile!' „Ach was, lasse mich in Ruhe! Halte deine Moralpredigten

anderen.' Das was das letzte Wort. 9 -i—- Die Gräfin saß in einer der prachtvoll ausgestatteten, mit Blumen und Blattpflanzen überreich gezierten Logen der großen Halle und dachte nicht mehr daran, daß Ferdinand, der ja heute bei Präsidents zu Gaste war, sie noch zu so später Stunde besuchen würde. Ein nicht mehr junger, verlebt ausschauender Herr in eleganter Stutzerkleidung leistete ihr Gesellschaft und schien sie recht geistreich zu unterhalten. Ms nun Ferdinand kam, war sie freudig überrascht und stellte ihm den Herrn

als einen Vetter ihres verstorbenen Gatten, einen Baron von Finke, vor. — Derselbe empfahl sich bald, um die Brautleute nicht zu stören. Besorgt fragte nun die Gräfin ihren Geliebten, was ihn denn wieder bedrückte, er sähe ja aus, als ob ihm ein saurer Apfel im Halse stecken geblieben wäre. Ferdinand erzählte von seinem Arger im Dienst und von der Begegnung mit Wilhelm, der ihm nicht einmal gratulieren wollte. Da flammte helle Zornesröte auf dem schönen Frauengesicht und mit funkelnden Augen rief

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Lienzer Zeitung
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Pagina 22 di 28
Data: 02.05.1908
Descrizione fisica: 28
Winkler, der famose Mensch aus meiner nächsten Nachbarschaft, der mir dieser Tage vom Herrn Major Willing vorgestellt wurde, wußte mir überJhrFernbleiben keinen stichhaltigenGrund zu geben.' „Winkler?' fuhr Ferdinand jetzt auf. „Der war doch noch gestern bei mir und sagte kein Wort davon! Wer gnädigste Gräfin, ich bitte tausendmal um Verzeihung. Bin auf Wort die ganze letzte Woche nirgend ausgewesen als zum Dienst. Fühlte mich nicht wohl. Ehrt mich ungemein, daß Gnädigste überhaupt

ja, wie mir der Major sagte, für einen der tüchtigsten Offiziere unserer Armee. Seinen Mut und eine oft an ihm gerühmte Entschlossenheit soll er auch bei der Rettung Ihrer Fräulein Schwester bewiesen haben. Zu so einem Freunde kann man Ihnen gratulieren. Mir hat er auf den ersten Blick imponiert.' Ferdinand wurde nachdenklich und schien verstimmt. Da reichte ihm die Gräfin mit Hellem Lachen beide Hände und rief aus: „Ich erkenne Ihre ernstliche Reue, mein lieber Herr von Falken horst. Darum sei Ihnen verziehen

und unsere Freundschaft erneut.' Wie sah sie entzückend aus in diesem Augenblick! Ferdinand drückte unwillkürlich ihre zarten Hände stärker als er es beab sichtigte. Ein Taumel faßte bei diesem Händedruck seine Sinne, er war wieder ganz in den Banden der Venus. Das konnte dem alten Schloßherrn und Tante Susanne nicht entgehen, als die sich wieder einfanden. Mit Wonne nahm der Bater die Veränderung wahr, die mit seinem Sohne vor sich gegangen war. Ferdinand konnte wieder lachen und scherzen und machte

und wollte sich deshalb verabschieden. Schon um drei Uhr wird ausgerückt.' „So, so — und sonst also nichts?!' „Gar nichts, Herr Leutnant!' Als Ferdinand dann allein war, sagte er zu sich selber: „Wieder keinen Brief, es ist ihr leid geworden, ohne Zweifel. Ja, ja, waren Kindereien. — O, dieses schöne Weib, ich glaube, es könnte mich zu einem Meineidigen machen!' Schon am nächsten Tage sah der alte Hellwig den flotten Husarenleutnant auf schäumendem Rappen über den Schloßhof sprengen. Ernst schüttelte er sein Haupt

und dachte so bei sich: Der Forstassessor hatte recht, die Ritenburg hat ihn in ihrer Ge walt. Dieser Erbärmliche! Das ist der Dank für unsere Dienste, daß der Sohn meines Herrn meine einzige Tochter gut genug hält für ein Spielzeug seines Wermuts und seiner Langweile! Armes Kind, armes betrogenes Mädchen! Das war ein Leben heute im Park bei dem herrlichen Frühlings wetter. Ferdinand und die Gräfin waren immer beieinander. „Ein stattliches Paar! Wann wird Verlobung, wann wird Hochzeit sein?' So lautete

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Lienzer Zeitung
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Pagina 5 di 6
Data: 04.11.1942
Descrizione fisica: 6
, ab, die außerordentlich starken Besuch fanden. Al lein der Kreis Krainburg zählte etwa 83 00Z Versammlungsteilnehmer. In Krainvurg sprach der Kreisleiter von Klagenfurt, Dr. Po tot sehnig. Er teilte unter anderem mit, daß die NSV. heute in Oberkräin be reits 400(10 Mitglieder zählt und vierzig Kindergärten und 88 Hilfsstellen „Mutter und Kind' unterhält. Verdunklungszeit. Laut amtlicher Verfü gung ist gegenwärtig im Gau Kärnten von 18 bis 6 Uhr zu verdunkeln. Direktor ferdinand ttl gestorben Zum lade des großen

varstellers und Gründers der txlbichne Innsbruck, 3. November In Innsbruck ist Direktor Ferdinand Exl, der Gründer und Leiter der nach ihm benannten Exl-Bühne, nach langem Leiden im 68. Lebenswahre verschieden. Eine Rück schau auf dieses nun vollendete schöpferische Leben läßt uns die Grundkräfte klar erken nen, die den Menschen und Künstler Ferdi nand Exl geformt haben: ein stahlharter Wille und unbeirrbare Treue zu sich selbst und zum Ideal einer neuen volkhaften« alpenländifchen Menschendarstellung

. Blut und Boden haben fich selten so bildnerisch ausgeprägt wie in dem Postbeamtensohn Ferdinand Exl, der, am 30. Mai 1875 zu Innsbruck geboren, von früher Jugend an den angeborenen Trieb zum Theater spürte und ihm, allen Hindernissen zum Trotz, eine lebenformende Richtung gab. Aus den Rei hen des Deutschen Männergesangvereins Innsbruck wählte sich Exl einige gleichge sinnt und begabte Gefährten und wagte mit ihnen, nur im Vertrauen auf die eigenen Kräfte, den Sprung in die künstlerische

Selbständigkeit. Der 31. März 1902 wurde zum Geburtstag der Exl-Bühne, zugleich der bedeutungsvollste Augenblick im Leben Pres Gründers, der von diesem Zeitpunkt an nur ein Ziel kannte: die Ausgestaltung einer alpenländifchen Volksbühne, der die künstlerische Darstellung des dichterischen Volksstückes zur höchsten Pflicht wurde. Was uns heute besonders deutlich wird, ist die Gemeinschaftsidee, welche Ferdinand Exl in seinem künstlerischen Schaffen zu einer Zeit verwirklicht hat, da auch im Theaterleben

der letzten Jahr zehnte zu einer künstlerischen Höhe aufge stiegen, die sie zu den bedeutendsten DarsteD lern alpenländischer Bühnendichtung ern ster und heiterer Art reisen ließ. Daß die gegenseitige künstlerische Anre gung zwischen Exl-Bühne und Dichtung, be sonders auf das tirolische Drama, auch be fruchtend wirkte, ist aus dem zeitgenössischen Schaffen eines Krane witter, Schön herr, Brix, Renz u. a. unverkennbar. Bis an die Schwelle des 40. Spieljahres leitete Ferdinand Exl seine Bühne

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Meraner Zeitung
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Pagina 1 di 10
Data: 13.08.1887
Descrizione fisica: 10
. 97 13. 1887. XXI. Iayra Telearamme siehe 6 Seite. Meran, 12. August. bat'S gewagt. Prinz Ferdin and zbarg hat, wie wir bereits telegraphisch Schloß Ebenthal am Mittwoch früh ' und dürfte heute bereits bulgarischen -treten haben. Prinz Ferdinand, oder i-tzt mit vollem Anrecht auf den Titel n ist: Fürst Ferdinand I. von Bulgarien a Schritt unternommen, ohne die Zu- z der Mächte und gegen den Willen !. Sein langes Zögern bewies, daß der Schwierigkeiten, die ihn in dem Lande, das zu beherrschen

sein wollte, H t! verschmähte, die Bulgaren noch länger »s'.t russische Vormundschaft zu zwingen. ^>cht anzunehmen, daß Fürst Ferdinand 'ä hergeben werde, in Bulgarien die Rolle Wichen Statthalters zu spielen; wollte 7 bmrde er es doch nicht können, weil . - Lolk in diesem Falle entgegentreten p» vur durch den unmittelbaren Einfluß l Bajonette „zur Vernunft' gebracht »Ü!a Es ist deßhalb so gut wie sicher, Prst Ferdinand, ebenso wie Alexander, weiteres, ^d. h. so lange . Anschauungen in Petersburg I?lio, gegen Rußland

Gefahr und eigenes Risico. Der ehrliche Freund des Prinzen werde das Wagniß kaum zu billigen vermögen, und das eine müsse schon heute befürchtet werden, daß die Ü bernahme der Regierung durch den neuen Fürsten die bulgarische Frage selbst weder einfacher stellen, noch der Lösung entgegenführen wird. „Prinz Ferdinand von Coburg', so schließt das Blatt seine Ausführungen'^ „geht aus eigenem Entschluß, auf eigene Gefahr, ohne Ermuthigung durch die Mächte und ohne die Bestätigung der Pforte

schen Abenteuer des Prinzen Ferdinand von Coburg.' Ebenso scharst äußert sich die »Presse' „Prinz Ferdinand macht seinen gewagten Schritt, bekanntlich ohne die Zustimmung irgend einer Großmacht zu demselben erhalten zu haben. Nichts wäre irriger, als die Annahme, er lasse sich auf sein Abenteuer mit der Zustimmung Oesterreichs ein, daraus folgern zu wollen, daß seine Abreise von Wien nicht verhindert wurde. Nachdem Prinz Ferdinand aus dem Verbände der österreichisch-ungarischen Armee ausgeschieden

be reits so reich ist. Derselbe bildet von keinem Gesichtspunkte aus eine Lösung. Man muß übrigens die Entwicklung der Ereignisse in diesem so sehr geprüften Lande abwarten.' Alles in Allem mag die Berliner „National- Zeitung' Recht haben, wenn sie meint, man habe Ursache, weniger darauf gespannt zu sein, wie Fürst Ferdinand nach Bulgarien hinein komme, als vielmehr daraus, wie er wieder herauskomme. An hier abgemacht hat 6.-?^°'ds, welches auf '-^rnt. SV- eh vor Aden- Mächten so offen zu Tage

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Alpenländer-Bote
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Pagina 11 di 16
Data: 01.08.1915
Descrizione fisica: 16
Sebastian, Bichler Ferdinand, Birkl Josef, Botscher Karl, Brändle Josef. Utj., Bürgier Johann, Cazzoli Jakob, Debiasi Josef. Delazar Johann, Zgsf., Demrrth Alfred, Ptrf., Dinkhaufer Peter, Eberhofer Rochus, Edlinger Georg, Egger Johann, Egger Jo hann, Zgsf., Eiberger Johann, Obj., Elias Franz, Ennemofer Karl, Erlacher Johann, Fiegl Anton, Flunger Johann, Utj., Forstner Franz, Frenner Alois, Frieck Franz Josef, Utj., Frösch! Franz, Patrf., Ful- terer Urban, Furlin Franz. Furlini Josef, Gafriller Josef

aus G r o ß v o l- dersberg; Jakob Mafchler aus Marter; Rochus Holzer aus M a r t e l l; Rud. Riedl aus T f ch e n g l s, Karl Gamper aus Unser Frau in Schnals; Josef Haidacher aus Zell bei Kufstein; Franz Lindebner aus Stans bei Schwaz; Roman Höpperger aus M ö tz; Leutnant Burgstaller, Parteisekretär aus Brandenberg: Eugen Rief aus Tannheim; Johann Pircher aus Tarfch; Sebastian Tscholl aus Latsch; Joses Norz und Fridolin Pomberger aus Hall; Ferdinand Holzhammer und Rudolf Posch aus A b i a m; Alois Schranz, Fähnrich

Ul» s. MM» AW. — U — dinand Streitler, 27 Jahre alt, des 2.TKIR., ou*: Mel lau; Josef Winkler aus St anzach. In serbischer Gefangenschaft starben Peter Meßner. 31 Jahre alt, aus A n t h o l z, Pustertal; Josef Gschwendter von St. Johann i. T.; Josef Hinter- merle Matthras, Tang! Franz, Tappeinsr Gebhard, berger, 42 Jahre alt, aus Innsbruck; Ferdinand Kaufchek Lvjef, Telf ep Jchef, Z*W jixU J>o"m <m SK il x Jänner in Risch; JoleL^

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 2 di 8
Data: 23.08.1906
Descrizione fisica: 8
Christensinn. So wandelst du a I s A! a'n n den Lebenspsad dahin. Man hat Ferdinand vorgeivorsen. daß er sich nm viele» gelummeil, was il,u nichts an gegangen hätte. Mag immerhin sein. Er Hai das freilich seider diu er büßen müssen, aber wir möchten jenen edlen Menschen kennen, der nie über das hinausgegangen, was einzig seine Pslicht erheischte nnd nie das Unglück gehabt, sür seine, sv wohlgemeinte Mühe ausgelacht und verhöhnt zu werden. Durch Ersahrnng wird man llng nnd das ist anch Ferdinand geworden

, welche das Gebäude nnl allen Kranken, Aerzten und Wärtern in die Luft sprengten, weil die Hausverwaltung die Auslieferung eines ver wundeten Revolutionärs verweigerte. Ter größte Beweis sür feine Bedeutung war der 'Zulauf des Bvlles und das Vertrauen von Hoch und Nieder und ifi anch jelu noch der fleißige Beinch seines Grades von .Zeile der Inusbructer Herren. baden wir denn unseren Ferdinand de gleitet von der Wiege bis zum <!>rab. Wohl Hai sich dieses <>>rab geschlossen nber dem müden ^eib. ader sein n>eist

, de» er der Well gezeigt, wird fortleben, >'v lange noch edle Menschen, edle Geister auf dieier Erde leden nnd von seinen Talen hören, ^eiu Beispiel wird seine Lrdensgeuvsseu nnd Freunde sieis ausiuuniern. svrtzusahren auf der Balm, aus die sie Ferdinand geführt Hai. Wohl haben wir hinabgesenkt ins stille <ttrab den größten Patrioten des letzten Iahrzeheuts, den „Haslinger des ^>>. Jahr Hunderts', wir haben verloren einen Tröster der Armen, einen Reiter der Betrübten, die Veteranen betrauern einen väterlich

besorgten Freund, ja das Vaterland selbst trauert an seiner Bahre und beweint eine seiner besten Kräfte. Bei seiner Leiche aber müssen seine Gegner und Feinde verstummen. Ferdinand aber hat Erben hinterlassen, Erben seines Geistes. Erben scinerVaterlandsliehe, Erben seinerTätig^ leit. Diese mögen nun die Werke Ferdinands fortsetzen und vollenden, dann werden wir einst aus ihre Gräber ein Blümlein des Danles legen, wie uitferm Ferdinand. ^ Areiherr von Krieghammer f. Der srü' here ReichskriegSminister

, bis ihnen dieselben durch die Säku larisation entzogen wurde (1803». Der festliche Empfang hat gezeigt, daß sichs Jnnicken zur haben wir nun seit dem Todestag Pater Ferdinands dieses kurze ^eben znsaimnrngrsteUt, soweit es eben in dieser kurzen Zeit möglich war nnd heuie, am Namenstage Ferdinands, haben wir dieses ^.'eben vollendet, möge es nur ein wenig zur Begeisterung sür jene Ideale beitragen, für welche Ferdinand gelebt hat. Schließen wir also mit einem kurzen, aber in haltsreichen Liede Ferdinands, das wir gleichsam

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Volksblatt
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Pagina 4 di 8
Data: 04.07.1917
Descrizione fisica: 8
Publikums die feierliche Ent hüllung des Sühnedenkmals für weiland Erzherzog- Thronfolger Franz Ferdinand Und Gemahlin an der Attentatsstelle an der Lateiuerbrücke stattge funden. Landeschef Freiherr v. Sarkotic hielt an Feld marschall Erzherzog Friedrich eine Ansprache, in der er sagte: Das Bewußtsein unermeßlicher Dankesschuld unserer Länder führte einen Angehörigen unserer Wehrmacht, Major Piffl, zur Anregung, der un auslöschlichen Erinnerung an weiland Erzherzog Franz Ferdinand und höchstdessen

reliefbild weiland des Erzherzogs Franz Ferdinand und seiner Gemahlin. In den Sockel ist eine Nische eingehauen, in der eine bronzene Muttergottesstatue steht. Das Denkmal erhebt sich am Kopfe der La teinerbrücke links, während rechts eine steinerne Ruhebank angebracht ist mit der Inschrift: „State Viatores'. Die Ereignisse des 28. Zum 1914. Am 28. Juni jährte sich wieder der Tag, an dem Erzherzog Thronfolger Franz Ferdinand in Sarajewo ermordet wurde. Hiezu erzählt der Mit arbeiter des „Tagblatt', Adelt

, neue Einzelheiten: Als der Erzherzog Franz Ferdinand sich auf dem Wege nach Sarajewo in Trieft einschiffen wollte und den Kai entlang fuhr, hatte er eine deut liche Vorahnung seines Todes. Wiederholt streifte sein Blick die hohe Häuserfront, wie als wenn er fürchtete, daß aus den Fenstern eine Bombe auf ihn herabgeworfen werde. An der Eumajabrücke in Sarajewo warf Eabrinowitsch eine Bombe, die auf das zurückgeschlagene Verdeck des erzherzoglichen Automobils fiel und vom Thronfolger geistesgegen

wärtig mit der Hand nach rückwärts abgestreift wurde. Sie fiel zu Boden und beschädigte explo dierend das dritte Automobil, wobei der Adjutant Oberstleutnant Graf Merizzi verwundet wurde. Nach Beendigung des offiziellen Aktes im Rathaus fragte Franz Ferdinand entgegen anderen Äußer ungen: „Was machen wir jetzt? Sollen wir uns jeA weiter totschießen lassen?' Darauf erwiderte Feldmarschall Potiorek: „Es gibt zwei Möglich keiten, entweder die Stadt strafen, indem wir das Programm absagen

geschildert, indes sind noch manche Details der Oeffentlichkeit unbekannt, geblieben, die der „Az Est' nun auf Grund seiner aus erster Quelle ge schöpften Informationen veröffentlicht. Die Infor matoren, deren einer heute einen weltbekannten Namen hat, waren alle Teilnehmer des tragischen Ereignisses. Auf dem Wege nach Sarajewo reiste Franz Ferdinand durch Trieft. Als er über den Kai zur Ladungsstelle fuhr, um das Schiff zu besteigen, fühlte er seinen Tod. Unruhig gleitete sein Blick über die hohen

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Bozner Nachrichten
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Pagina 2 di 8
Data: 05.05.1903
Descrizione fisica: 8
„Bozner Nachrichten', Dienstag, ß. Mai 1903. Nr. Ivt Rundschau. Bozen, 4. Mcn. Erzherzog Josef Ferdinand. Wie schon gemewqt, hat der Kaiser den Erzherzog Joseph Ferdinand, der bisher Major des in Salzburg garnisonieren- den 4. Regiments der Tiroler Kaiserjäger war, zum Oberst lieutenant ernannt und beim Jnfanterie-Regimente König der Belgier Nr. 27 in Laibach eingetheilt. Ein Wiener Blatt knüpft an das Avancement und die Transferierung die Be merkung, der Garnisonswechsel sei strafweise verfügt

worden und habe seinen Grund in dem Verhalten des Erzherzogs gegen den. Hof und die Gesellschaft. Er Verkehre ausschließ lich in bürgerlichen Kreisen, meide adelige Picknicks und ver anstalte selbst Picknicks, zu denen nur bürgerliche Offiziere geladen würden. Auch die letzte Reise des Erzherzogs nach -Egypten sei ebenso unfreiwillig gewesen wie jetzt die Trans ferierung. Von wohlinformierter Seite wird zu dieser Dar- ftellnng folgendes mitgetheilt: Erzherzog Josef Ferdinand, ein hochgebildeter Mann

, die ihm un angenehm sein könnten. Auch den Hinweis auf die „Picknicks' scheint diese Quelle anzudeuten. Es ist allerdings vermerkt worden, daß Erzherzog Joseph Ferdinand einen in Salzburg veranstalteten exclusiv adeligen Abend, zu dem auch ein Erz herzog aus Wien als Gast kam, nicht besucht hat, während er später bei einem exklusiv bürgerlichen erschien, doch hat diese Geschichte mit seiner Transferierung keinen Zusammenhang, und es ist überhaupt ein Widersinn, von einer „Strafe' für den Erzherzog zu sprechen

, selbstverständliche Rücksicht für beide Theile. In der aus gesprochenen Absicht, seinem ihn sehr liebenden und mit Stolz auf ihn blickenden greisen Vater, dem Großherzog von Tos- cana, in der Vermögensverwaltung und Güter-Administra tion beizustehen, kam Erzherzog Joseph Ferdinand seinerzeit in die ihm vom Kaiser bewilligte Garnison Salzburg. Es war zur kritischen Zeit, als die unliebsamen Schwierigkeiten mit seinem Bruder, dem früheren Erzherzog Leopold Ferdi nand, begannen, und man weiß, welche Aufgaben

ihm in der Führung der Angelegenheit Leopold Wölflings weiter zu fielen. Da nun die Gründe feines dauernden Verweilens in Salzburg weggefallen sind, hatte der Prinz bei seinem bevor stehenden tourmäßigen Avancement, wie bei Erzherzogen üblich, die Wahl einer Landeshauptstadt oder größeren Pro vmKtadt als Garnisonsort frei. In Prag ist Erzherzog Karl Ferdinand, in Innsbruck Erzherzog Eugen, in Lu^ Erzherzog ^eter Ferdinand u. f. w. Erzherzog Joseph Ferdinand, der schon m Olmütz, Klagenfurt und Salzburg

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Lienzer Zeitung
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Pagina 26 di 32
Data: 11.04.1908
Descrizione fisica: 32
und da bereits in Übermut auszuarten drohte. Ferdinand stellte den Kameraden seinen Freund vor. „Äh, gratuliere,' schnarrte Prinz Richard, ein blutjunger Ritt meister von nicht üblem, aber etwas zu blasiertem Äußern. „Haben sich da nicht nur mit Ihrer Heldentat das Ritterkreuz mit Schwertern verdient, sondern zweifellos auch gleich das Herz der liebreizenden Tochter unseres liebenswürdigen Wirts erobert.' Diesen Witz begleitete er mit einem schallenden Gelächter, in das verschiedene Herren wie auf Kommando

mit einfielen. Der Prinz, der übrigens mit der großherzoglichen Familie nicht ver wandt war, galt für viele Offiziere der Residenz als ein in jeder Beziehung nachahmenswürdiges Beispiel. Einige der Husarenleutnants witzelten dann über den bürger lichen Linienoffizier, andere bewiesen ihm deutlich genug ihre Sympathien. Sein bestimmtes, ernstes Wesen und seine ritterliche, schöne Gestalt imponierten ihnen. Ferdinand kümmerte sich heute um niemand als um den wiedergewonnen Freund. Die beiden hielten

uns die Kriegerschar nicht. Gehen wir dorthin.' Dieser Vorschlag Ferdinands fand Beifall. Wilhelm schritt neben Agnes voran, Ferdinand aber wußte es so einzurichten, daß er mit Fritzchen, die heute sein von edlen Regungen geleitetes Herz in ihrer natürlichen Anmut ganz und gar erfüllte, ein gut Stück hinter den beiden blieb. O, er hätte das reizende kleine Geschöpf küssen und immer wieder küssen mögen, er liebte die Waldfee, darüber war er sich in dieser Stunde vollkommen klar geworden. Und da er, trotz

aber fühlte sie sich als schwaches, besiegtes Mädchen. Dieser Mann, der Freund ihrer Kindheit, hatte ihr stolzes, hartes Herz erobert. „Äh, guten Tag! — Pardon, wenn ich störe!' schnarrte da — ein widerlicher Mißton, — plötzlich eine Stimme. Der Schloß herr stand vor der Laube. „Ferdinand — der Herr Oberst von den Ulanen hat bereits zweimal nach dir gefragt! Die Herren kamen vor einer Stunde! — Du vernachlässigst ja ganz deine Kameraden! — Herr — Ober leutnant, ah, auch hier! —Agnes, ich glaubte

dich zu Bett nach dem fürchterlichen Schreck.' Etwas unwillig erhob Ferdinand sich, um dem Vater zu folgen. Der aber fuhr in der ihm eigenen ironischen Art sott: „Also, bitte, mein Kind, zieh dich zurück, die Aufregung könnte selbst deinen eisernen Nerven schädlich sein. — Der Herr Oberleutnant werden Augenblick entschuldigen. Äh, Fräulein Fritzchen ist ja famose Gesellschafterin!' „Ich danke dir, Papa,' erwiderte Agnes etwas gereift. „Ich fühle mich vollkommen Wohl. Außerdem wäre es unverantwortlich

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Der Bote für Tirol
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Pagina 6 di 12
Data: 15.01.1876
Descrizione fisica: 12
Gemalin Katharina. 670 Herr Anton Nitter v. Koepf, k. k. subl, KreiS- gerichtS-Prästvent. 671 Dessen Frau Gemalin Therese geb. TribuS. 672 Ferstl'sche Familie. 673 Herr Anton Eller, Gasthofbesitzer in Wilten. 674 Dessen Familie. 675 Herr Franz Caprara, Sprachmeister in Bozen. 67k , Ferdinand Sulzenbacher, Agent in Innsbruck. V77 „ Dr. Joses Schiestl, Advokat. 678 Dessen Frau Gemalin Therese geb. Graf. 679 Herr Dr. Anton Haßliranter, Hof» und Gerichts- Advokat in Wien. 680 „ Daurath Feder. 681

, AdvokaturSkonzipient. 706 „ Ludwig Tschurtschenthaler, Kaufmann. 707 Dessen Frau Gemalin. 708 Herr Dr. Karl v. Jnama-Sternegg, k. k. Uni» ? versttätS-Prosessor und Reotor magviüvus. 709 Dessen Frau Gemalin. 710 Herr Dr. Ernst Theser, k. k. UniversilätS-Prof. 711 Dessen Frau Gemalin. 712 Herr Dr. Ferdinand Peche, dto. 713 Dessen Fräulein Schwester. 714 Herr Dr. Ferdinand Schott, dlv. 715 Dessen Frau Gemalin. 716 Herr Dr. Paul Steinlechner, dto. 717 „ . Jgnaz Zingerle, dto. 713 „ , AlfonS Huber, dto. 719 Dessen Frau

. 736 „ „ Anton Werner, dto. 737 , „ Otto Rembold, dto. 738 , . Julius Ficker, Hofrath, dto. 739 , , Viktor Dänischer, dto. 740 . „ Otto Stolz, dto. 741 . Anton karger, k. k. UniversitätS-Aktuar. 742 Fräul. Gabriele v. Attlmayr, HallerstisSdame. 743 Herr Ferdinand v. Attlmayr, pens. LandeSkassier. 744 . Martin Mößlein, Tischlermeister. 745 Dessen Frau Gemalin. 746 Herr Ernst Unterberger, Kunsthändler. 747 „ Johann Sonviko, Hausbesitzer und Rauch- fangkehtermeister. 743 „ Hofrath Hradeczky. 749

, k. k. Hauptmann-RechnungS» fuhrer. 762 , Anton Pichler, k. k. Oberlieutenant. 763 , Edmund Röggla, dto. 764 , Alfred vodiliz äv lZalatec», k. k. Oberlieu» teuant. ^ 765 , Karl Radinger, k. k. Oberlieutenant. 766 , Ferdinand Barth v. Barthenau, k. k. Ober lieutenant. 767 , Franz PeSkoller, k. k. Oberlieutenant. 763 „ Kürl o. Schmidt zu Wellenburg, k. k. Ober lieutenant. 769 „ Heinrich KriSmer k. k. Lieutenant. 770 . . Rizzi, dto. 771 , Guido Trost, ' dlo. 772 „ Viktor Baron Cirheimb zu Hopfenbach auf Guettenau

, k. k. Lieutenant. 773 , Ferdinand Pallang, k. k. Lieutenant. 771 „ Josef Mayr, Baumeister. 775 Dessen Familie. 776 Fräul. Maria Stapf-Ruedl. Private. 777 Herr Josef Stapf-Ruedl, MagistratS-Konzipist. 778 » Anton Stapf-Ruedl, k. k. Postoffizial. 779 . Josgs Alexander, k. k. Oberst deS 7. Linien- Jnfant.- Regiments. 730 „ Dr. Schonta, k. k. RegimentSarzt deS 7. Lin.-Znfant.-RegimentS. 781 „ Heinrich Freiherr v. Pittel, k. k. Major deS 7. Lin.-Jnfant.-RegimentS. 782 „ Wilhelm Ritter v. Perrelli, k. k. Hauptm

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Der Bote für Tirol
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Pagina 5 di 8
Data: 09.05.1904
Descrizione fisica: 8
Extrii'Beilage zu „Bote für Tirol und Der österreichische Dichter Ferdinand Sauter. . (Ein Blatt der Erinnerung zu seinem hnndertsteu Geburtstage.) .Mein Gaumen dürstet nicht nach eitlen Schätzen, Nach äußerer Pracht, nach hochgestelltem Rang, Mir kaun nur Muscuquell den Busen netzen. Mich laben mir der freudige Gesang. Und wenn die Menschen mein Gemüt verletzen. So finden Schmerzen treuen Widerklang, Und strömen von der Rede Blumcuborde» In tiesgesühlten singenden Akkorden ' So hat vor vieleil

Jahrzehnten ein Mann gesun gen, dessen Name — zumal in Wien — ein wohl bekannter, vielgenannter war und der heute dennoch zu der großen Menge jener gehört, deren Ruhmes glanz nur schwach herüber dämmert in die rasch lebige Gegenwart, weil sie in der großen Geisterschlacht nicht im ersten Tressen gekämpft. nicht das Banner vorangetragen haben. Ferdinand sauter hat so gesungen und hmte, am hundertsten Geburtstage des heimischen Poeten (V. Mai), der in verschiede nen Wiener Vereinen

durch Gedenkseieilichkeileu pietätsvoll begangen wird, wollen auch wir dieses trefflichen alpenländischen Dichters gedenken. Vielleicht dürften es die Leser dieses Blattes nns Dank wisse», wenn wir cs versuchen, in den nach folgenden Zeilen das Lebensbild desselben zu skiz zieren und seine Bedeutnng als Dichter darzulegen. Ferdinand «sanier wurde am 6. Mai 1804 zn Werfen im Salzburgischeu geboren, wo sein Vater als Kämmerer und Pfleger lebte. schou der Vater war ein eifriger Kunstfreund, insbesondere verdankte er seinem Violinspiele

Störenfried der Tod ein; mit des Oheims Ableben war sie zu einem unvermutete», unerwünschten Abschlüsse gekom men. Ferdinand hatte sich unterdessen den Gymna- fial-Stndien zugewendet, seine Erfolge als Student waren durchaus nicht hervorragend, die unruhige Hast feines Geistes trat srüh zutage und ließ ihn zu keiner ruhigeil und überlegte» Stimmnng gelan gen. Während er die V. Gymnasial-Klasse studierte, trat er plötzlich mit dem ganz merkwürdigen und dringenden Wunsche auf —- die Handlung zn erler nen

ringsumher verdorrten!' Im Jalire 18557 starb auch Ferdinand Santers jüngster Bruder und Jngendgespiele Ludwig. Der Tod feines Lieblings versetzte ihn in einen hart an den Walmsinn grenzenden Znstand, der von Tag zu Tag bedrohlicher erschien, zumal anch eine un glückliche Neigung des Dichteis zn der Braut seines älteren Bruders eiu Übriges dazntat. Aber da be wies unu wieder einmal die göttliche Dichtkunst ihre große, siegreiche Macht; sie war es allein, die den Verzweifelnden errettete. Was ihm anch

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Meraner Zeitung
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Pagina 2 di 8
Data: 28.09.1888
Descrizione fisica: 8
von D än« m ar kauStelle dei-Prinzen Ferdinand «l» „in Sicht' gepellt wird, liegt uns nun heute vor^ Die Redaetion- selbst beme^t tu einer Not» .zu dem Briefe,. daß'. die darin - enthtllenea Mittheilungen „mit den bkther vorliegenden Schilderungen' der Lage'im Oriente, nicht übtttdlstimmeu, daß si« aber-mit Rücksicht «nf die Quelle, der sie >entstammen,B««chtung jverdleuen.- BermSge der im In»«» ihm erwachsenden Schwierigkeit»»/ welchen ein starke» diplomatische» Gewitter folgen soll — «so' wird in dem! Brief aig

^eutirt .—z werd« ^ Prinz Ferdinand nicht lange mehr seinen Thron behaupten, können undPriuzWaldemar soll sein von den Mächten genehmigter-Erbe sein. Indem Ruß» land, an» seiner Passivität heraustretend, zur EinsttznngdeS Prinzen Waldemar seine.Zuftimmunggäbe/wSredaS'größt« Hinderniß für di« Ordnung der leidigen bulgarischen Fragen hinweg geräumt. Deutschland» Haltuagin --der bulgarischen Angelegenheit ist^ bekannt. Deutschland hat sich v»n Anfang an den vlssische» Prätensionennicht

nur nicht widersetzt, sondern hat dieselben offen und riickhaltSloS anerkannt. Mt Sicherheit ist zu erwarten, daß Deutschland auch jetzt alle mit dem Berliner Bertrag« im Einklänge stehenden russische» Pr^ Positionen mtt>s»intm^anzen^pvlitisch«n Ewpusse unt«rstützen werde.: W«» Oesterrtich« ^Haltung betrifft, ft glaubt man i» den bekeffenden Pariser eingeweihten »^Kreisen', daß/ wenn ^ Entfernung deS- Prinzen «Ferdinand und die Ersetzung dürch den Prinzen Waldemar wirNich zur Zhatsach« «erden sollte, s«we Haltung

, brachte Bazain« d«rZuM mit dem Bruder Mera«er Deutschland und' Rußland völlig gebilligt sei. Natürlicher Weise könn» sich Oesterreich in die inneren Angelegenheiten Bulgarien» nicht einmengen. Oesterreich habe den Prinzen Ferdinand zn seinem Unternehmen nicht ermuthigt, trage da- her auch nicht die geringste moralisch« Verantwortung, wenn eS dem Prinzen Ferdinand nicht gelänge, sich auf dem bul garischen Throne zu behanpten. Des Eintritt diese» Sveig- nisseS einmal vorausgesetzt

, würde eS sich nur fragen, «er der Nachfolger deS Prinzen Ferdinand sein sollte und in welcher Art er seine Würde antreten würde? Gegen die Person de» Prinzen Waldemar/ wird weiter argumentirt, ?ömt« und wolle Oesterreich keine Einwendung machen. Gehe Alle» nach dem Wortlaute de» Berliner Vertrags, so sei für Oesterreich keio Anlaß, '«ine/gegntrische Stimme 'zu erheben, nnd auch die anderen Mächte, velche in der bulgarischen Frage mit der österreichisch-ungarischen Politik in Ueberein stimmung' waten,' dürfte» kaum

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Volksblatt
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Pagina 6 di 8
Data: 30.09.1891
Descrizione fisica: 8
streitbaren Behauptung, daß die Grafen von Görz das Lörgetrecht einem Herrn v. Kurz oder Kurz! um 30 Pfund Pfeffer verkaust hätten. Dies war auch lange die allgemeine Meinung Jetzt aber scheint der Pfeffer auf einmal verrochen oder gar zu stark in die Nase ge stiegen zu sein. Daher jetzt ein anderer Beweisversuch. Nach diesem soll Kaiser Ferdinand dieses Recht an BlasinS Steinzl in BrnneS im Jahre 1581 als Lehen verliehen haben. Von diesem soll eS an Kurz, von diesem an seine Frau Pussinitz

und von dieser au I. Franz Mayr in Bozen übergegangen sein. Alles recht; nur hat eS im Jahre 1581 keinen Kaiser Ferdinand gegeben, wohl aber einen Kaiser Rudolf ll. von 1576 bis 1612. Kaiser Ferdinand I. hat im Jahre 1564 seine Erbländer unter seine drei Söhne Maximilian, Ferdinand und Karl vertheilt. Ferdinand, der Erz herzog und nicht Kaiser, erhielt Tirol und Vorder österreich. Kaiser Ferdinand II. von 1619—1637 war ein Sohn obigen Karls. „Auf den Namen kommt eS nicht darauf an' sagt man ost. Jedoch

bei einem so tiefgreifenden Prozesse und bei so weittragenden offi ziellen Aktenstücken sollte man schon doch etwas vor sichtiger zu Werke gehen.. Eine alte Urkundensammlung sagt, daß schon Kaiser Maximilian (1493—1519). „der immer in Geldverlegenheiten war, das (Bericht Michels- bürg, Schöneck und Uttenheim an das Stist Brixen gegen eine Schuldabrechnung von 24.000 fl. verpfändet habe.' Oben angeführter Erzherzog Ferdinand löste die Herrschaft 1570 wieder ein; doch schon 1581 wurden diese Gerichte

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Bozner Nachrichten
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Pagina 18 di 32
Data: 11.09.1910
Descrizione fisica: 32
sie mehr und mehr, daß Ferdinand sie leidenschaftlich liebte, und als er sie einst fragte, ob sie ihn wiederliebe und die Seine werden Wolle, da küßte er ihr die Antwort von den Lippen und sie fühlte sich an sein Herz ge- zogen und er preßte sie an sich, als ob er sie nimmer Wieden lasten wolle. Den anderen Tag fragte sie ihn, ob sie sich nicht ihren Verwandten anvertrauen oder den Eltern schreiben solle? Ferdinand bat sie, noch kurze Zeit zu warten, da er Ober leutnant zu werden hoffe, dann wolle

, sich so bald schon beerben zu lassen!' „Das glaube ich!' lachte Ferdinand. „Aber für eine Mitgift werden sie immerhin Wohl sorgen! Vermutlich sind deine Eltern auch in der Lage, uns wegen der verwünschte!! Kaution zu Helsen!' „Meine Eltern!' ries Henriette. „Die sind so arm wie Kirchenmäuse, wenn sie auch einen hochadeligen Namen haben! Aber du bist ja doch selber reich!' „Reich?' unterbrach Ferdinand sie. Wie kommst du aus diesen Gedanken, Geliebte?' „Nun, ein Offizier, noch dazu von der Kavallerie

-——' „Ja, du hast recht, ein solcher sollte reich sein, denn sonst ist sein ganzes Leben nur das des äußeren Scheins; man häuft Schulden auf Schulden, hoffend, einmal durch eine Heirat „Und das hast du gehofft?' unterbrach Henriette ihn, indem sie sich aus seinen Armen zu lösen versuchte. „Darauf bin ich angewiesen, ich gestehe es dir,' versetzte Ferdinand, indem er Henriette fest an sich zog, „ich bin mit Leib und Seele Offizier und will es für mein Leben gern bleiben. Als ich dich kennen lernte, hielt

ich dich für reich, nach dem, was ich über deines Onkels Verhältnisse hörte. Aber wenn du es nicht bist —' „Dann müssen wir uns trennen!' rief Henriette und be freite sich mit einem Ruck aus seiner Umarmung. „Nein, niemals mit meinem Willen!' rief nun auch Ferdinand und sprang auf. „Seit ich dich kennen und lieben lernte, gilt mir alles andere gleich, wenn ich nur dich habe, Geliebte, die mir mit ihrer Liebe alles — alles ersetzen kann!' „Und wie denkst du dir das?' fragte nun Henriette

?' „O, die kann ich langsam dabei abzahlen; du wirst ja 'u sparen verstehen, wenn du nicht die Tochter reicher Leute bist!' ..Und weißt du, was das heißt, Ferdinand?' fragte sie erschauernd. „Jeden Groschen dreimal umtvenden, ehe man ihn ausgibt, keine Dienstboten halten können, in einer klei nen Wohnung von vielleicht zwei Stuben sein Leben verbrin gen, alles selbst tun müssen, kaum sich satt essen können! 5-, das ist schrecklich!' '..Kann das so schlimm sein, wenn man sich liebt?' fragte Ferdinand und wollte Henriette

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