33.323 risultati
Ordina per:
Rilevanza
Rilevanza
Anno di pubblicazione ascendente
Anno di pubblicazione discendente
Titolo A - Z
Titolo Z - A
Giornali e riviste
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1927/14_07_1927/NEUEZ_1927_07_14_1_object_8157447.png
Pagina 1 di 4
Data: 14.07.1927
Descrizione fisica: 4
. Ihr Mann ist wegen Spionage im Dienste Eng lands unlängst erschösse n worden. Eine nene Note der Bereinigten Staaten an Mexiko. Washington, 13. Juli. (Priv.) Es verlautet, daß die amerikanische Regierung eine neue scharfe Note an Mexiko über die Durchführung des Petroleumgc- setzes gerichtet hat. (Nachdruck verboten.) 7 Der Anheimttche. Original-Roman von Hermann Wagner. „Das ist Nebensache," erklärte der andere. „Wichtig ist nur, ob er auch Ihr Bild enthält." „Ja," sagte Fürst Lenski. Der Elegante

verglich die rohe Patzphotographie mit dem Gesichte des Fürsten. Die ungewöhnliche Nase be wies aus den ersten Blick, daß dieser selbst es sei, den sie darstellte, wenn sie auch der Kleidung nach, die der Fürst auf dem Bilde trug, gerade einen Fürsten durchaus nicht vermuten ließ. Die Kleidung war vielmehr öie eines Handarbeiters. Aber so trugen sich zur Zeit wohl gerade die Fürsten in Rußland. „Ich will Ihnen den Patz abkaufen," sagte der Elegante plötzlich. Lein Ton schien jede Weigerung

ansznschließen und klang so bestimmt, daß Fürst Lenski erschrak. Er hatte plötzlich Furcht. Eine Furcht nicht so sehr für sich sellber pls für andere, gegen öie dieser Fremde hier offenbar ^lwas im Schilde führte. Was konnte dies sein? „Sind Sie bereit?" . /'Der Patz," murmelte der Fürst, „ist das einzige, was w) noch besitze." ^ „Gewiß. Aber sein Besitz wird es nicht verhindern, daß Sie unter Umständen verhungern." „Dennoch.. „Haben Sie Furcht?" „Was wollen Sie mit dem Patz tun?" fragte der Fürst

. „Das ist allein meine Sache," erklärte der Elegante noch um eine Nuance bestimmter. „Das wesentliche ist, ich lause Ihnen den Paß ab. Für einen Zeitraum von — lagen wir: sechs Monaten... Innerhalb dieser Zeit vm daun i ch Fürst Lenski." „Und ich?" „Sie find ein Beliebiger, zu dem ich Sie machen werde m Hilfe von Papieren, die ich Ihnen noch beschaffe, M wird Ihnen während dieser sechs Monate gut gehen. Als ein Erholungsbedürftiger werden Sie in einem Sana torium leben, in dem Sie sich nichts abgehen zu lassen

Papiergeld, daß es einen dumpfen Ton gab. Dieser Ton war es, der es dem Fürsten antat. Mit lauernden Blicken folgte er der Hand des fremden Man nes, der die Tasche nun öffnete und ihr einen Pack Bank noten entnahm, die er ans den Tisch zählte, eine nach der anderen. Es waren Noten zu 1000 Franken in Schweizer Währung. Es häufte sich vor ihnen schon ein kleiner Berg. Der Fürst sah ihn und der Anblick benahm ihm den Atem. Seine Phantasie arbeitete mit Hochdruck. Es kam ganz von selbst. Die Hemmungen

1
Giornali e riviste
Tiroler Wastl
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIWAS/1925/07_01_1925/TIWAS_1925_01_07_4_object_7953344.png
Pagina 4 di 16
Data: 07.01.1925
Descrizione fisica: 16
etwas schenken lasse, wurde er ganz aufgeregt und meinte, ich beleidige ihn, wenn ich es nicht nehme. Also, es ging wirklich! nicht anders, ich nahm das herrliche Etui uird revanchierte mit mit einein kostbaren Paravent, den er auch später mit nach Moskau nahm. Ter Fürst war leidend und da zufällig Geheimrat Wagner au.i Leipzig, einer der berühmtesten Aerzte der damaligen Zeit, bei mir wohnte, bat der Fürst mich, den Geheimrat zu sra- gen, ob er ihn konsultieren dürfe. Ter Geheimrat Wagner, ein alter Herr

, hoch in den Siebzigern, antwortete mir: „Bin zwar zu meiner Erholung hier, jedoch will ich eine Ausnahme machen, verlange aber fünfhundert Mark dafür. Für einen armen Menschen würde ich es umsonst tun." Ter Fürst fand die Summe sehr bescheiden und ging sofort zu dem Geheimrat. Ilm ein weiteres Beispiel von der Verschwendung dieses Fürsten zu erzählen, möchte ich folgendes berich ten. Ter Fürst engagierte für einen schönen Sommerabend den kleinen Bahnhofdampfer und die gesamte Kurkapelle

teilnehmen. Wir fuhren nun mit Musik auf der Elbe spazieren. Ter Fürst gab jedem Musiker ein Gkas voll Höllenpunsch und warf in jedes Glos ein Goldstück. Kapellmeistjer Schildbach,, der so schwere Getränke nicht vertrug, schüttete sein Glas in die Elbe. Als er erfuhr, daß er allemal ein Goldstück fortgeworsen hatte, wäre er dem Gelde am liebsten nachgesprungen. Ter fürstliche Sekretär wurde von dem Punsch so berauscht, daß er beim Aussteigen in die Elbe stürzte und wie ein nasser Pudel, sehr ernüchtert

, herausgeholt werden mußte. Diesen Fürsten Tschcrimissinow besuchte ich in Mos kau. Sein Palais war das reine Museum. Kunstschätze aller Art, von unendlich! hohem Werte, waren darin auf gehäuft. Ter Fürst empfing mich, mit bekannter russischer Gastfreundschaft, überbot sich an Aufmerksamkeiten und überhäufte mich mit kostbaren Geschenken, die ich in diesem Falle nicht zurückweisen konnte. Ter Fürst war ein großer Spieler. Das ging so weit, daß er Spieler von St. Pe tersburg kommen ließ und manche Nacht

Hunderttausende an sie verlor. Selbst 'sein Riesenvermögen konnte diese Verluste auf die Dauer nicht ertragen, und ich werde bald zu berichten haben, wie traurig er endete. Der Fürst lebte von seiner Frau geschieden, hatte aber eine Schwester, mit der er zusammen viele, viele Millionen geerbt hatte. Tie Schwester war lungenkrank und ging ihrem Ende entgegen. Ta er ihr einziger Erbe war, verbrauchte er bei ihren Lebzeiten einen beträchtlichen Teil des schwestjer- lichen Vermögens. Und das war das Tragische

2
Giornali e riviste
Der Oberländer
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBELA/1933/31_08_1933/OBELA_1933_08_31_8_object_7921882.png
Pagina 8 di 8
Data: 31.08.1933
Descrizione fisica: 8
zeichenDlock Schulbücher MliandlungGriemannM! Saal. Die Bilder des dritten Aktes blendeten auf, und das Klatschen wiederholte sich abermals, wenn Ria Roma von neuem auf der Leinwand sichtbar wurde. Der Fürst neigte sich zu Ria Roma und flüsterte: „Wie alle die Menschen dort unten Sie lieben, schöne Frau! Wie sie ihre Begeisterung und Verehrung über Sie ausschütten wie kostbare Perlen und wteine. Welches Glück Sie trinken können aus dm glänzenden Augen jener Menschen, die Ihre Kunst in den Bann schlägt

!" Ria Roma lachte leise und geschmeichelt. Zwar dachte sie an den Artikel in der „Film rundschau" und an das höhnische Gelächter, das vorhin laut geworden war, aber die Anerkennung des Fürsten machte alle diese Unliebsamkeiten ungeschehen und vergessen. Der Fürst sprach langsam und sehr ruhig, als suche er lange nach jedem Worte. Während er sprach, suchten seine Blicke die Augen Ria Romas, und sie empfand diese Blicke im Dunkeln, das nur von einem rötlichen Lämpchen schwach erhellt wurde, wie leise

streichelnde Liebkosungen. „Ihre weiße Schönheit und Ihre Kunst," fuhr der Fürst fort, „beherrscht die Sinne jenen Leute, und ich empfinde es in schamvoller Ungenügsamkeit als quälenden Schmerz, daß ich nichts anderes bin als ein kleiner Tropfen in der Welle der Be geisterung, die alltäglich und allftündlich um Ihre Füße spielt. Könnte ich doch die Welle sein, die Sie hinwegträgt in das offene Meer meiner Bewunderung — und —" Der Fürst schwieg, als wage er das Wort nicht auszusprecheu

, das ihm auf den Lippen schwebte. „Sie schmeicheln, Hoheit!" murmelte Ria Roma, und ihre Stimme zitterte. „Man kann der Sonne nicht schmeicheln, wenn man ihr Leuchten preist!" entgegnete der Fürst. „Nennen Sie mich nicht Hoheit, schönste Frau. Ich bin kein Fürst, ich bin keine Hoheit; ich möchte Sie Hoheit nennen, wenn nicht die Worte „schönste Frau" einen viel wunderbareren Sinn umschlössen." Und er beugte sich tief auf ihre unbekleidete Hand hinab und küßte sie mit seinen schmalen Lippen, deren Wärme ihr auffiel

. Sie sah auf seinen tiesgesenktsn Kopf hinab. Aus der weißen Seide des Turbans stieg ein süßlich schwerer, fast betäubender Dust zu ihr empor. „Hoheit!" murmelte sie ergriffen. Der Fürst richtete sich wieder aus und sah sie an, er wiederholte seine Worte: „Geben Sie mir nicht einen Titel, dessen ich nicht würdig bin. Ich bedauere es tief, Ihnen meinen Namen nicht nennen zu können, aber ernste Dinge zwingen mich, darüber zu schweigen. Das Wort, das ich einem über alles geliebten Wesen gab. verpflichtet

3
Giornali e riviste
Neue Inn-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INNZEI/1892/26_06_1892/INNZEI_1892_06_26_3_object_8308526.png
Pagina 3 di 12
Data: 26.06.1892
Descrizione fisica: 12
Hoyos mit ihren Söhnen und Doctor Chrysander erschienen, welche im Salon die Ankunft des Zuges in unimirtem Gespräche erwarteten. Bei der Einfahrt des Zuges ertönten lebhafte Hochrufe, jede Ordnung ging verloren, die Anwesen den drängten sich bis zum Coupee vor, so daß der Fürst kaum die ihn erwartenden Angehörigen be grüßen konnte. Mit Mühe machte Graf Herbert den Weg frei, daß der Fürst, welcher langsam, auf seinen Stock gestützt, den Waggon verließ, aus der Halle schreiten konnte. Der Fürst

, der entgegen anderen Meldungen ganz unverändert aussieht, trug einen Salonrock, den bekannten weichen Schlapphut und ein weißes, lose um den Hals gebundenes Hals tuch. Auf dem Perron überreichte eine Dame namens der deutschen Frauen Wiens ein Bouquet, welches der Fürst dankend annahm. Unter fortwährenden stürmischen Rufen „Hoch Bismarck" der vor dem Bahnhofe angesammelten Menge bestieg der Fürst mit dem Grafen Herbert und auf dem Rücksitze Dr. Schweninger einen offenen Wagen, welcher jedoch bei dem steten

Andrängen der Menge nur langsam vor wärts kam. Die Menge stimmte die „Wacht am Rhein" an, dann „Deutschland über Alles". „Wenn Alle untreu werden" und sang, bis der letzte Wagen den Bahnhof verlassen hatte. Auf dem größten Theile des Weges bis zu seinem Absteigequartier in der Wallnerstraße wurde der Fürst von der harrenden Menge mit jubelnden Hochrufen begrüßt. In der Wallnerstraße selbst, wo sich das Palais Palffy be findet, hatten sich gegen 1000 Deutschnationale an gesammelt, welche die Trottoirs

längs des ganzen Palais füllten. Da dieselben der Aufforderung der Wache, die Straße und den Platz zu räumen, nicht nachkamen, wurde eine starke Assistenz herbeigerufen, welche mit Gewalt (!) die Straße entlang dem Palais räumte. Unter den steten Rufen „Hoch Bismack" verließ der Fürst den Wagen, welchem bald darauf ein geschloffener Wagen mit der Fürstin, der Gräfin und der Comtesse Hoyos folgte. Gleich darauf fuhren mehrere Wagen mit den angelangten Trauungsgästen vor. Im Salon war ein Buffet

vorbereitet, und der fürsorgliche Hausherr hatte dafür gesorgt, daß Bismarck's Lieblingsgetränk, Münchener Bier, nicht fehlte. Mehrere Hundert deutschnationale Studenten, welche den Platz vor dem Palais ein- nahmen, wurden von der Polizei wiederholt aufge fordert, auseinander zu gehen. Die Polizisten gingen in ihrem Eifer so weit, blank zu ziehen und auf die Leute, die gar keine Ausschreitungen begingen, mit der flachen Klinge dreinzuhauen. Es wurde auch eine Verhaftung vorgenommen. Fürst Bismarck

4
Giornali e riviste
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1901/27_07_1901/TIPOS_1901_07_27_16_object_7989676.png
Pagina 16 di 16
Data: 27.07.1901
Descrizione fisica: 16
120 Fürst Chlodwig zu Hohenlohe-Schilliugsfürst 7. (Nachdruck verboten.) P m 6. Juli d. I., Morgens 5 Uhr, ist in dem Schweizerbade Ragaz der dritte Kanzler des deutschen Reiches, Fürst Chlodwig zu Hohenlohe-Schillingsfürst, sanft entschlafen. Chlodwig Karl Viktor, Fürst zu Hobenlohe- Schillingsfürst, Prinz zu Ratibor und Korvei, wurde am 31. März 1819 zu Rotenburg an der Fulda als Sohn des Fürsten Franz Joseph und der Fürstin Kon- stanze (geb. Hohenlohe- Langenburg) geboren. Er gehörte

der einzigen ka tholischen Linie des Ho- henlohe'schen Geschlechtes an, dessen andere Linien lutherisch sind. Er stammte aus gemischter Ehe — seine Mutter war prote stantisch — und folgte der Religion des Vaters. Durch seine Mutter war der Verstorbene mit der deutschen Kaiserin ver wandt, deren Mutter Fürst Chlodwig zu Hohenlohe-Schillingsfürst -f. ebenfalls der Linie Hohen lohe - Langenburg ent stammt. In Heidelberg, Güttingen, Bonn und Lausanne studirte er die Rechts- und Staatswissenschaften. Im Jahre

1842 trat er zu Ehren- breitstein in den preußischen Staatsdienst und wurde dann Referendar in Potsdam und Assessor in Breslau. Nachdem ihm die Herrschaft Schillings fürst zugefallen war, trat er im Jahre 1846 in den bayerischen Neichsrath ein. 1849 ging Hohenlohe als Neichs- gesandter nach London. Am 31. De zember 1866 wurde er zum bayerischen Minister des königlichen Hauses und des Auswärtigen ernannt und setzte die Zolleinigung der süddeutschen Staaten mit Preußen durch. Am 7. März 1870 nahm

Hohenlohe seine Entlassung als bayerischer Minister. Als bayerischer Reichsrath stimmte er am 30. Dezember 1870 für Eintritt Bayerns in das deutsche Reich. Im Juli 1885 wurde der Fürst Statt halter von Elsaß-Lothringen, um daun im Oktober 1894 Kanzler des deutschen Reiches zu werden. Er war ein Mann von bereits 75 Jahren, ein Mann, der schon ein langes Leben voll Mühe und Arbeit hinter sich hatte, als er die ungeheuere Bürde auf sich nahm, gleichzeitig Kanzler des deutschen Reiches und preußischer

Minister präsident zu sein. Schwierig und verwickelt sondergleichen waren die innerpolitischen Verhältnisse, als Fürst Chlodwig nach dem Abgänge des Grafen von Caprivi die Kanzler schaft übernahm. Es herrschte eine außerordentlich gereizte Stimmung. Zu seinem Ruhme muß man dem Fürsten Hohenlohe nachsagen, daß er es meisterlich verstanden hat, diese bittere Gereiztheit aus der inneren Politik so viel wie möglich zu beseitigen und zu besänftigeu. Und während der sechs Jahre seiner Kanzlerschaft

5
Giornali e riviste
Kitzbüheler Bezirks-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3077611-9/1903/20_09_1903/ZDB-3077611-9_1903_09_20_8_object_8417536.png
Pagina 8 di 14
Data: 20.09.1903
Descrizione fisica: 14
wird — verwünscht sei die Stunde der ersten Begegnung ujit ihr!" Elftes Kapitel. Fürst Migkaja war etwa zehn Jahre jünger als der Gras Wolf und befand sich gerade in jenem Alter, in welchem ber jähe Blutzudrang zum Kopse, an dem er litt, besonders v^rhängnißvoll wirken kann. Sein hitziges Temperament ließ ihn nicht zur Fassung kommen, sondern wirbelte ihn von einer Eztase in die andere. Sein Gesicht stand fortwährend gleichsam im Feuer, war glühend roth und alles was er sprach, zeigte

von einer brutalen Offenheit. „IhreFragen gleichen einemVerhör," tobte er, „glauben Lie wirklich, daß ich mich herbei lasse, Ihnen zu antworten? Ich sehe ganz genau wie die Dinge liegen, aber nicht ich habe das Alles versckuldet, sonceru Sie!" Wolf saß auf einem Sessel mit überschlagenen Beinen. Der Fürst ging bebend vor Aufregung im Tigerschritt auf und nieder. Wolis ruhiges, abgeklärtes Weseii bildete einen grellen Kontrast gegen die glühende Haltlosigkeit des Asiaten. „Sie klagen mich noch an, Fürst

haben würden, wenn ihr heimliches Wirken es nicht vereitelt hätte! Troddeln ist Maria Jvanowna meine Frau vor dem strengen Auge des Gesetzes, denn unsere Ehe wurde nie getrennt. Ich habe Ihnen das im Tele gramm mitgetheilt." „Also doch!" gab der Fürst zurück, dann lachte er verächtlich. „Sie wurden zuerst mit Maria Jvanowna getraut und ich bin nun in die Lage versetzt, Ihre älteren Rechte zu respektiren. Sie haben nun diese Frau wieder genommen, gut, auch damit bin ich einverstanden. In unserer Ehe blühte ohnedies kein Glück

. — Haben Sie zuerst die Güte, mich über den Verlauf des Duells aufznklären, dem mein unglücklicher Bruder zum Opfer fallen sollte." Der Russe zuckte die Schulter, als wolle er damit die Frage aufwerfen, was dei n da noch aufzuklären f ei? „Merkwürdige Menschen sind die Deutschen immer," antwortete der Fürst und sein Gesicht machte jetzt den Ein druck des Uebcrlegenen, „pe wurzeln immer mehr in der Vergangenheit als in der Gegenwart. Für mich hat diese alte, längst abget'aane Geschichte bereits jedes Interesse

nicht, daß das nicht ich, sondern mein Bruder Leo war?" „Glauben Sie wirklich, daß ich damals so schwer von Begriffen gewesen sei? — Wir tauschten unsere Karten und lasen sie auch! Das hatte mit dem Duell gar nichts zu thun, die Beleidigungen waren gefallen und mußten gesübnt werden. Wir kamen überein, daß wir uns sofort und ohne Zeugen schlagen. Ich hatte es eilig, denn meine Aufgabe mar es ja, Sie aufzusuchen, Herr Graf." Den Ausgang des verhängnißr ollen Duells erzählte Fürst Migkaja nicht, aber aus seinen stolz ausblitzenden Augen

6
Giornali e riviste
Lienzer Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3091117-5/1931/13_03_1931/ZDB-3091117-5_1931_03_13_5_object_8508386.png
Pagina 5 di 16
Data: 13.03.1931
Descrizione fisica: 16
. Der Präsident: Dr. Zingerle. as Mädchen von ^inooee» §0^,8»»,. Binc Eiebesmär aus vergangenen “Cagen. Von ponkraz 8<buk. „Majestät, ich wollte, ich könnte diese Fra gen mit einem freudigen Ja beantworten," entgegnete Fürst Metternich. „Leider kann ich das aber nicht. Der Geist der Revolution geht mit Riesenschritten durch ganz Europa, und wo sein Fuß hinsetzt, da sprudeln ganze Blut bäche hervor, da wachsen unheimliche Nacht gestalten aus dem Boden auf." „Brrr! Brrr!" machte der Kaiser und schüt telte

sich, „das klingt ja wie ein Märchen, mein lieber Fürst. Es wird damit auch! kein an deres Märchen haben wie im Märchen: Zuletzt kommt eine schöne Fee und bezwingt den bösen Geist. Und ich glaub' immer, Sie, Fürst, sind die schöne Fee." „Ich will es versuchen, den bösen Geist zu bannen, der ganz Europa in seine Bande schla gen will. Ob es mir aber gelingt, Majestät..." „Paperlapah! Wird schon gelingen. Ver lass' mich ganz und gar auf Sie, Fürst. Meine Zustimmung haben Sie im vorhinein. Sie wer

sein, Majestät, gegen die Revolutionskrankheit mit Energie und Entschlossenheit vorzugehen." „Tun S' daS, Fürst . . . Tun S' daS, und lassen Sie sich in nichts abhalten. In Oester reich selbst, da werd' ich schon sorgen, daß keine Revolution auSbrich!t und meine Untertanen in Rebellen verwandelt." „Dessen können Majestät versichert sein, daß in Oesterreich keine Revolution ausbricht, und..." ( Der Fürst unterbrach sich. Eben wurde die Tür geöffnet und der diensthabende Kam'mer- herr meldete

: „Seine kaiserliche Hoheit Erzherzog Jo hann!" „Schau . . . sch!au," meinte der Kaiser schmunzelnd, „ist also der Herr Erzherzog aus der Steiermark schon wieder heimgekehrt! Soll wirklich schon das Jahr um sein, das' wir ihn beurlaubt haben? Kommt mir vor, als >ob es noch gar Nicht so läng' her wär'." Und an den Kammerherrn sich wendend: „Soll eintre- ten, der Herr Erzherzog." „Majestät." sagte Fürst Metternich', „ich« bitte, mich zurückziehen zu dürfen." „Ist gar nicht notwendig, mein lieber Fürst," erwiderte

mich, Sie wieder zu sehen, Herr Bruder. Und auch der Fürst Metternich wird sich! gewiß freuen, Sie zu be grüßen. Haben ihn am End' noch gar nicht bemerkt, den Herrn Staatskanzler?" „Gewiß, Majestät, ich habe den Fürsten bereits bemerkt," sagte der Erzherzog ruhig. Aber er schien es doch nicht zu sehen, daß! der Fürst ihm einige Schiritte näher trat und ihn mit einer tiefen Verbeugung begrüßte. Nicht ein Blick traf das schöne, lächelnde Angesicht des Kanzlers. Dem Kaiser war dies durch!aus nicht ent gangen. „Ich sehe

7
Giornali e riviste
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1927/26_07_1927/NEUEZ_1927_07_26_5_object_8157899.png
Pagina 5 di 6
Data: 26.07.1927
Descrizione fisica: 6
Richard Manz. Kartenvor- verkauf in der Kunsthandlung C. A. Czichna, Burggraben, wo auch die Dutzendkarten zu bedeutend ermäßigten Preisen für das heimische Publikum erhältlich sind. (Nachdruck verboten.) Der Unheimliche. Original-Roman von Hermann Wagner. Der Blick -es Fürsten fiel jetzt aus ihn, und Leiber Augen trafen einander für eine Weile, die lang genug war, auf daß sich Leibe erkennen konnten, daß sie Gegner auf Tod und Leben seien. Der Fürst lächelte kühl und zuckte wie gelangweilt

mit den Schultern. Das reizte den Staatsanwalt so sehr, daß er sich feig vorgekommen wäre, wemr er diese stumme Herausforderung nicht angenommen hätte. Er nahm sie an. Und indem er sich dem Fürsten vor stellte, fragte er ihn, ob es ihm recht sei, wemr er fiir einige Minuten an seinem Tische Platz nehme. „Natürlich," willigte der Fürst ein, „denn ich sehe, Sie haben mir etwas zu sagen." Der Staatsanwalt nickte. „Das habe ich. Und ich be dauere nur, daß ich vorläufig noch nicht imstande

bin, das, was ich Ihnen unter vier Angen sagen möchte, auch zu beweisen." „Meinen Sie, daß die Stunde noch kommt?" »Ja." „Nun" sagte der Fürst, „ich will Sie in Ihren Hoff nungen nicht wankend machen — aber ich fürchte doch für Ae, daß Sie sich täuschen." „Das glaube ich nicht." „Haben Sie einen so scharfen Blick?" „Den habe ich." „Und was sagt er Ihnen?" »Daß Sie ein Verbrecher sind, Fürst." „Sw Elen sagen: ein Falschspieler?" Der Fürst lachte. „Soll ich Ihnen sagen, als was Sie mir erscheinen?" „Tun Sie sich keinen Zwang

an." ‘ " Me-MM MM--" „Herr. . als ein Kind," vollendete der Fürst, „das sich eine Aufgabe gestellt Hat, Herr Staatsanwalt, die in einem entgegengesetzten Verhältnisse zn feinen schwachen Fähig keiten steht, die es besitzt .. . Oder matzen Sie sich wirklich an, es mit mir aufzunehwen?" „Das tue ich." „Dann können Sie mir leid tun, Mann. So lei.ö, daß ich fast Mitleid mit Ihnen fühle und mich die Lust an- wandelt, Ihnen zu helfen." „Zn Helfen? Mir?" Ja. Dentr wenn ich das nicht tue und Sie Ihrem eige nen Scharfsinn

— meinen Sie?" Ä" „Das ist nicht unmöglich." „Dies Geständnis ist mir sehr wertvoll." „Trotzdem — Sie werden damit nichts Rechtes anzu- sangen wissen." ^Wer weiß!" „Sprechen Sie amtlich mit mir?" „Stein, bis setzt nur privat." „Dann wollen wir doch", meinte der Fürst, „unserer Unterhaltung eine Form geben, die ihren privaten Charakter auch ansörückt . . . Oder Haben Sie etwas dagegen?" „Nein." „Nun — darf ich Sie dann zu einem Glase Wein ein- laden"? „Warum nicht," erwiderte Dr. Leo v. Brake spöttisch, „ich nehme an." Der Fürst winkte

8
Giornali e riviste
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1927/26_07_1927/NEUEZ_1927_07_26_3_object_8157897.png
Pagina 3 di 6
Data: 26.07.1927
Descrizione fisica: 6
FLrstpri'mas Ezernoch f. Budapest, 25. ftuli. (Priv.) Der Fürstprimas Johann Czernoch ist heute %6 Uhr früh im 73. Lebensjahre gestorben. Der Fürst lag be reits seit gestern abends 6 Uhr in Agonie. Heute früh um halb 6 Uhr, als der Sekretär des Fürstprimas die Gebete für Sterbende anordnete, ersuchte der Kirchenfürst seine Umgebung, für ihn zu beten. Um Uhr hauchte er seine Seele aus. Die Todesursache ist «ach Ausspruch der Aerzte Herzlähmung. Der verstorbene Kirchensürst war der Sohn einfacher

. Seine Miene Hatte etwas Verzerrtes, winzige Schweiß perlen standen aus seiner Stirn, und seine Hände, wenn sie die Karten teilten oder abhoben, zitterten merklich.' Die fieberhafte Spannung, die ihn zerquälte, war in ihm so groß, daß sie sich auch den umstehenden Zuschauern mitteilte und insbesondere in dem Staatsanwalt ein durch nichts abzuweiserrdes Angstgefühl erzeugte. Um so drasttscher wirkte daher auch der Kontrast, der von dem Partner des jungen Holländer aus ging. Daß dies der Fürst sei

, der sagenhafte Fürst Basil Lenski, das sagte dem Staatsanwalt sofort das Gefühl. Und indem er thn, der geradezu maskenhaft in seiner kalten Ruhe dasaß, nun näher ins Auge faßte, erbebte er unwillkürlich. Er bebte, obwohl er sich mit Heftigkeit dagegen sträubte, fest die Zähne zusammenbeißend und all seinen Willen zusammennehmend, da er sich kaltes Blut und einen klaren Blick bewahren wollte. Jedoch der Eindruck, den er von dem Gesichte des Fürsten empfing, war viel zu stark. Er war so zwingend, daß Dr. Leo

den Schweiß von der Stirn wischte, auch nicht ein einziger Geldschein mehr lag, waren die Banknoten, fast ausnahmslos TausendmarL scheine, vor dem Fürsten zu einem dicken Haufen anfgestapelt. Das Ergebnis des Spieles war also völlig klar: der junge Holländer hatte seinen ganzen Barsbestand an den Russen verloren. Wollte er dennoch die Torheit begehen, noch weiter zu spielen? „Nun?" fragte in diesem Augenblick der Fürst. „Wir wollen noch ein letztes Spiel machen", sagte der junge Holländer zitternd. „lim

das Ganze . . . Ist es Ihnen recht?" „Um alles, was vor mir liegt?" .Ja." „Es sind sechsmaGunderttausend .. „Das tut nichts .. . Nehmen Sie an?" „Ja" sagte der Fürst. Er mischte die Karten, und sein Partner Hob ab. Der junge Holländer bekam eine Karte, der Fürst eine zweite, und Leide blickten sie an. „Noch eine?" fragte der Fürst. Er bekam sie, und auch der Fürst nahm noch eine zweite. „Noch eine?" "Ich habe genug." Sie deckten nur. Der junge Holländer hatte sechzehn, der Fürst aber einundMvanzig

9
Giornali e riviste
Innsbrucker Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059567-8/1935/24_08_1935/ZDB-3059567-8_1935_08_24_6_object_8061987.png
Pagina 6 di 10
Data: 24.08.1935
Descrizione fisica: 10
verkauft werden. Ein Privatmann aus Ost preußen hätte Interesse an dem Besitz. In der zweiten Juliwoche wurde Klaus auf das Schloß gerufen. Der Fürst erwartete ihn in feinem Arbeitszimmer. „Lieber Klaus", begann der Fürst, seinem Gegen über eine Zigarre reichend, „Sie werden ja auch schon gehört haben, daß Schloß Bürg einen anderen Herrn bekommt?" „Js der Verkauf wirklich schon abgeschlossen?" „Ja, mit Ausnahme der Bildergalerie und einigen Grundstücken ist alles verkauft. Der Tod meiner Toch ter

hat mir den Aufenthalt hier verleidet. Ich nehme an, daß Sie mir heute eine kleine Erkenntlichkeit nicht abfchlagen. Ich wollte — ich möchte Ihnen gerne den Goldfuchs meines unvergeßlichen Kindes zum Ge schenk machen. Ich verkaufe ihn nicht, da ich weiß, daß er es bei Ihnen gut haben wird. Außerdem will ich ihn nicht in anderen Händen wissen!" „Fa, Herr Fürst, den nehme ich", rief Klaus freu dig. „Ein schöneres Andenken könnt ich mir gar nicht denken. Ich danke Ihnen von Herzen." „Schon gut, lieber Brückner!" wehrte

der Fürst ab. „Was nun die Grundstücke anbelangt, handelt es sich um etwa achtzig Tagwerk Wiesen und dreißig Tag werk Wald. Die Wiesen möchte ich gerne an bedürf tige Kleinhäusler verpachtet wissen. Der Pachtpreis soll äußerst gering sein. Bei der großen Wiese, die an Ihr Besitztum anstößt, haben natürlich Sie den Vor zug. Es handelt sich um fünfundzwanzig Tagwerk. Ich habe für diesen Zweck von meinem Inspektor einen Pachtvertrag aussetzen lassen. Wollen Sie ihn einmal durchlesen?" Er reichte Klaus

ein Formular über den Tisch. „Aber, Herr Fürst", sagte Klaus nach einer Weile. „Dös is ja fast g'schenkt. Da schlagens Kaan Nutzen „Muß denn jede Handlung Nutzen bringen? Sollen sich die armen Häusler nur abschinden, um den Pacht betrag herauszubekommen? Wäre das meine Absicht gewesen, hätte ich die Wiesen ebensogut mitverkaufen können. Nein, so wie ich es haben will, wird es gut sein. Die Röckelsbacher sollen ihren Fürsten in gutem Andenken behalten, auch diejenigen, die gegen mich arbeiteten

." „Jetzt nimmer, Herr Fürst", warf Klaus ein, der wußte, wer gemeint war. „Ich weiß es und ich freue mich, daß es jenen Ele menten nicht gelungen ist, im Dorfe Fuß zu fassen. Die Bauern müssen Zusammenhalten, sie sollen echte treue deutsche Bürger sein und bleiben, wie ihre Ahnen und Urahnen. Der Tag wird nicht mehr ferne sein, wo das alte, geknechtete Deutschland wieder auf stehl in Trotz und eisenhartem Willen gegen seine Blutsauger. Ein guter Bauernstand hält das ganze Land." Der Fürst war bei den letzten

10
Giornali e riviste
Tiroler Grenzbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIGBO/1929/21_09_1929/TIGBO_1929_09_21_5_object_7749814.png
Pagina 5 di 8
Data: 21.09.1929
Descrizione fisica: 8
ir JigDinrMiitötef aus WMsee Li Wie man einen Tiroler Geistlichen des Mord versuches an Bismarck bezichtigte und wie sich seine völlige Unschuld herausstellte. Erinnerungen an Bismarcks Aufenthalt in Bad Kissingen im Jahre 1874. Von August Sieghardt, Nürnberg. Es find nun gerade 55 Jahre her. als eine Schreckenskunde aus Bad Kissingen die ganze Welt aufhorchen lieh: Der Kanzler des Deutschen Reiches. Fürst Bismarck, der.sich in Kissingen zur Kur auf hielt, war das Opfer'eines Mordversuches

.widerfuhr, noch nicht vergessen und die Walchseer älteren Jahrgänge wissen auch noch ganz gut, wie sich die Geschichte damals zugetragen hat, als der Name des einfachen Walchseer Dorfpfarrers in aller Munde war... Dah Fürst Bismarck im Juli 1874 zur Kur nach Bad Kissingen ging, war eigentlich durch Bayerns König Ludwig II. veranlaht worden, der den Kanz ler dorthin eingeladen hatte. Der Fürst kam in den ersten Tagen des Juli in Kissingen an, fand am Bahnhof eine wappengeschmückte Hofequipage des Königs

sich auch vor seinem Hause ein, wenn der Fürst ausfuhr. Eine solche Ausfahrt war auch für den Montag, 13. Juli, des genannten Jahres angesetzt. Um Vs2 Uhr nachmittags hatte der Kanzler im Hof der Villa den Wagen bestiegen. Es war ein offener Lan dauer, der von dem königlichen Hofkutscher Se bastian Schmid gelenkt wurde. Kaum hatte er das öaus passiert, um draußen rechts gegen die nahe Leibst slts Flecke verschwinden Es dürfen aber keine schadhaften Stellen Zurück bleiben; deshalb nie gewalt sam abkratzen

wollte. Im selben Augenblick fiel ein Schuh. Der hatte dem Fürsten gegolten. Aber er traf Gott sei dank nicht, d. h. er ging hart am Kopfe des Insassen vorbei und streifte nur dessen Hand, die der Fürst eben zum Gruh erhoben hatte. Sie wurde leicht verletzt; die Kugel wäre aber fast mitten durch die Puls ader gegangen. Auherdem zeigten sich auch im Gesicht des Fürsten seltsame Veränderungen, die wohl von feinen Pulverkörnchen herrühren mochten. Sofort nach dem Attentat — denn um ein solches handelte

von einem Kurgast, einem Hamburger Arzt, gestellt, der ihn festhielt, bis sich die Zeugen des Vorfalles seiner annahmen. Sie taten dies zunächst dadurch, dah sie den Verbrecher mit Stöcken und Schirmen kreuzweise tüchtig ver hauten. Der Kerl wäre von der wütenden Menge sicher erschlagen worden, wenn nicht Bismarck selbst als sein Lebensretter erschienen wäre. Der Fürst war aus dem Wegen gestiegen, bahnte sich einen Weg durch die Menge, die sich inzwischen angesam melt hatte, und sprach zu dem Hamburger

11
Giornali e riviste
Tiroler Wastl
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIWAS/1916/03_09_1916/TIWAS_1916_09_03_6_object_7950310.png
Pagina 6 di 8
Data: 03.09.1916
Descrizione fisica: 8
, der nur mit Waffengewalt unterdrückt werden konnte, und im Februar 1866 war die Volksstimmung gegen Cuza derart aufgebracht, daß Verschworene in den Palast drangen und ihn zur Abdankung zwangen. Eine provisorische Regierung konstituierte sich mit einem Koalitionsministerium aus alten Parteien und die beiden Kammern wählten den Prinzen Kart von Hohenzollern, den Sohn des preußischen Minister präsidenten Fürst Karl Anton und Enkel einer Beau harnais, also einen Vetter Napoleons III., zu ihrem Fürsten

. Es war eine abenteuerliche Fahrt, die der junge Fürst in seine neue Heimat antrat. Oesterreich lag gerade im Kriege mit Preußen, und als verkleideter Kaufmann mit falschem Paß legte Fürst Karl den langen Weg durch Oesterreich und Ungarn nach Ru- mnien zurück. Am 20. Mai 1866 traf er in Turn- Severin ein und wurde zum Fürsten ausgerufen. Es fiel dem Fürsten Karol zuerst schwer, sich der Oberherrschaft des Sultans zu unterwerfen. Mit großem Geschick aber wußte ^er immer mehr die Klip pen zu umgehen

, die seiner Selbständigkeit aus seinem Tributverhältnis gegenüber der Türkei erwuchsen, und seine Unabhängigkeit erstarkte allmählich soweit, daß er sich zur eigenmächtigen Abschließung von Handels verträgen mit den übrigen Mächten entschloß. Im Jahre 1875 kam der erste rumänische Handelsvertrag mit Oesterreich-Ungarn zustande. Damit war der Bann gebrochen und bald folgten auch andere Länder dem Beispiele Oesterreich-Ungarns. Schon int Jahre 1873 machte Fürst Karol den Grafen Andrassy mit seiner Absicht vertraut

, eine spontane Unabhängigkeitserklärung herbeizuführen. Graf An drassy aber, der damalige Minister des Aeußern der Monarchie, riet ihm, einen günstigeren Augenblick da für abzuwarten. Der russisch-türkische K.ieg sollte diese Unabhängigkeitserklärung bringen. Auf Grund eines Geheimvertrages, der zwischen Rußland itnd Rumänien abgeschlossen wurde, zogen die russischen Truppen, nach dem sich Fürst Karol gewisser Konzessionen für Ru mänien versichert hatte, unter dem formellen Protest Rumäniens durch die Moldau

und Walachei gegen die Türken. Als aber das russische Herr bei Plewna in Bedrängnis geriet, kam Fürst Karol mit 35.000 Mann den Russen zu Hilfe, erstürmte Plewna und brachte später auch Widdin in seine Hände. Der Dank Ruß lands aber war Verrat. Rumänien wurde den Frie densverhandlungen nicht beigezogen, und Rußland sicherte zwar jm Frieden von San Stefano Rumänien völlige Unabhängigkeit von der Türkei, nahm aber Rumänien Bessarabien ab, wofür es nur mit der Dobrudscha entschädigt wurde

12
Giornali e riviste
Kitzbüheler Bezirks-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3077611-9/1907/25_08_1907/ZDB-3077611-9_1907_08_25_11_object_8420729.png
Pagina 11 di 16
Data: 25.08.1907
Descrizione fisica: 16
gegen Sie, können Sie mir vergeben?" „Ich tat es bereits." „Nein, nein! Damals in Nizza war es keine Reue, es war infam von mir — ich wußte, der Fürst liebte Sie, ich wollte Sie wieder ganz in meine Gewalt bringen, deshalb spielte ich eine Scene. Der Fürst sollte glauben, daß ich noch Ihr Freund sei, ich ahnte ja, daß Sie ihm alles erzählt hatten nach der Scene mit Prinzeß Belen." Erschöpft schwieg er. Sprachlos stand Lisbeth da in tiefem Weh, deshalb das veränderte Wesen des Fürsten! O, dieser Teufel in Menschengestalt

Weg zur Gräfin Warenhorst an und bat um die Adresse des Fürsten. Sofort nach Empfang des Briefes waren Erika und der Fürst L. in Aix les Bains eingetroffen. Erschüttert stand er an dem Schmerzenslager des schönen Mädchens und hörte die furchtbare Beichte. So hart es war, sich sagen zu müssen, daß er, wenn auch nur einen Moment, an der Reinheit und Ehrlichkeit dieses Mädchens gezweifelt habe, so jauchzte doch sein Herz auf, als ihm die Gewißheit wurde, daß jener entsetzliche Ver dacht, Brendel könne

haben, nur um sie von neuem zu verlieren —? Der Fürst war unermüdlich in seiner Aufmerksamkeit für alle und hatte das innigste Mitleid mit Erich. Er war eine §u edle Natur, um ihm sein Glück zu neiden oder zu mißgönnen. Am heißesten tat ihm die gebeugte Mutter Wengerns leid, die nicht allein um die wiedergefundene Tochter, sondern auch um den geliebten Sohn bangte. Erika hatte sich alle Herzen erobert und saß meist still im Nebenzimmer, ihre geliebte Schwester Ursi, wie sie sie immer noch nannte, bewachend. Endlich

, endlich — dem heißen Augusttage war ein kühler und angenehmer Abend gefolgt — wurde die Kranke ruhiger. Sie faßte nach dem Eisbeutel auf dem schmerzenden Kopf und flüsterte: „Trinken — schlafen." Schlafen, das war es ja, was der Arzt wollte, und wirklich senkte sich ein wohltuender und erquickender Schlaf auf die arme Lisbeth nieder. , „Erich — der Fürst — Erika!" — so flüsterten ihre heißen Lippen, die drei nannte sie immer zusammen, und es huschte dann ein Lächeln über das zarte, magere Gesichtchen

. Dann schrie sie wieder auf: „Der Vater, der arme Vater, er winkt mir, was soll auch sein armes Kind allein in der Welt. Ich komme, ich komme, Vater, armer, lieber Vater. Aber Erich, der Fürst, Prinzessin Erika, alle, alle müssen dabei sein, müssen mitkommen!" So tönte es selbst im Schlaf noch von ihren Lippen, dann wurde sie stiller und stiller, die Atemzüge wurden fast unhörbar. Angstvoll beugte sich die Mutter Wengerns über sie, angstvoll hielt Erich die kleine, welke Hand man wagte kaum zu atmen

13
Giornali e riviste
Schwazer Bezirksanzeiger
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3074699-1/1917/16_06_1917/ZDB-3074699-1_1917_06_16_7_object_8492550.png
Pagina 7 di 8
Data: 16.06.1917
Descrizione fisica: 8
sie sich auch schon an den Fürsten heran. Kein Wunder, daß sich sein Gesicht verfinsterte. Nun, hoffentlich schüttelte er sich diese Klette bald ab. Er wußte ja, wo er erwartet wurde. Schon gestern bei Fürst Nagels hatte sie Fürst Kirski für den ersten und letzten Tanz engagiert vnd die Worte, die er ihr dabei zugeflüstert, lie ßen sich kaum anders deuten, als daß er nicht nur jene Tänze von ihr begehrte, sondern sie selber ganz und gar. Ja, heute würde es sich entscheiden — Leontine fühlte es mit banger Scheu

im Her zen. Sie wünschte dringend — ihr Aerger über die Gräfin oder sollte sie es gar eine eifersüchtige Negeung nennen, bezeugte es ihr auch, daß sie sich mit Fug uns Recht des Fürsten Braut nennen durfte, aber trotzdem zagte etwas in ihrer Seele vor dieser Tatsache. Sie hätte doch vielleicht diesen oder jenen ihrer Verehrer lieber ermutigt, als den Fürsten, wenn er nicht eben Fürst und so immens reich gewesen vüre und ihre Einbildungskraft sich nicht wieder und wieder mit all dem glänzenoen Prunk

be schäftigt hätte, der ihr als Fürstin Kirski zu Ge bote stehen würde. Ja, der äußere Glanz hatte den Ausschlag gegeben, daher tat's ihr im Innern weh. Das Herz konnte es freilich nicht fein — es saß ja keiner drin, den sie wegen der Fürstenkrone aufzugeben hätte. Es mochte wohl jedem Mädchen vor der Ent scheidung bange sein. Doch wie es immer damit sein mochte, als der Fürst noch immer mit der Gräfin Barowska sich unterhielt, obgleich die Tänzer sich schon für die Polonaise ordneten

, da war es nur noch Aerger, der ihre Wangen höher färbte, vermischt mit der Furcht, daß die alte Kokette gegen sie intrigierte. O, aber es soll ihr nicht gelingen. Ich werde Fürstin Kirski werden und ob tausend Gräfinnen Barowska sich mir entgegenstellen! Da endlich näherte sich der Fürst. Aber es lag nichts von dem Eifer und der Bewunderung in seinen Blicken, die Leontine sonst darin zu sehen gewohnt war. „Verzeihung, daß ich so spät erscheine, von mei nem Vorrecht Gebrauch zu machen, mit Ihnen, gnädigstes Fräulein

, den Ball zu eröffnen — är gerliche Geschäfte hielten mich auf." „Geschäfte?" Leontine schwebte eine spöttische Bemerkung auf den Lippen. Hatte sie denn nicht gesehen, daß er mit der Gräfin dagestanden und geplaudert hatte? Allein sein abgespanntes, bleiches Aus sehen, wie seine sichtliche Zerstreutheit veranlaßten sie, sowohl ihren Spott wie ihre Empfindlichkeit zu unterdrücken. Die Gräfin hatte ihn geärgert, sollte sie es da auch tun? Nein, nein, heute sollte der Fürst von ihrer Lie benswürdigkeit

14
Giornali e riviste
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1927/13_07_1927/NEUEZ_1927_07_13_2_object_8157542.png
Pagina 2 di 4
Data: 13.07.1927
Descrizione fisica: 4
. Zürich, 12. Juli. Berlin 123.30; Holland 208.15; Newyork 5193'»: London 2522.75; Paris 20.3450: Mailand 28.2250; Prag 15.40: Budapest 90.55; Bukarest 3.24; Belgrad 9.1350; Sofia 3.75; Wa: schau 58.-W-; Wien 73.10; Brüssel 72.25; Kopenhagen 138.85; Stoff Holm 139.10; Oslo 134.40; Madrid 89*15; Buenos Aires 221.*’ Japan 245 t /8. „Ja," sagte der Fürst. „So — und nun trinken Sie auch!" Der Elegante goß Wein in die zwei Lereitgestellten Gläser und stieß mit dem Fürsten an. Es war Süd wein schwerster

Sorte. Er stärkte den Ftirsten noch weit mehr, als es das Essen schon getan hatte. Ihm war, als rönnen plötzlich frische Lebensenergien durch seine Adern. „Was ick sagen wollte," begann dann der Gastgeber nach einer Weile, wobei er den Ftirsten scharf ansah, „näm lich — es handelt sich um Ihre Nase." Dieser Satz, mit vollkommener Sicherheit gesprochen, klang trotzdem fast abvuot. Der Fürst blickte ans. Um seine Nase sollte es sich han deln? Er wurde rot und hüstelte verlegen. „Um meine Nase

?" „Ja... Darf ich fragen, wie Sie zu dieser Nase gekom men sind?" „Durch eine Granate," antwortete der Fürst gehorsam, „im Kriege." „Es ist also eine neue Nase?" - ,,Die man Ihnen eingesetzt hat, nachdem Sie Ihre eigentliche verloren hatten?" „Wie hat man das gemacht?" Der Fürst hob die linke Hand, so daß es sichtbar wurde, daß daran der kleine Finger fehlte. Und nach einigem Jägern gab er die Erklärung dazu. Cr sprach noch schüch tern und offenbar sehr befangen. Um sich Mut zu machen, nahm

zu und ging, ohne das verlassene Thema noch einmal zu berühren, sogleich auf ein neues über. Er sprach wie ein Mensch, der seinen Plan Hat, der genau weiß, was er will, und der nicht fürchtet, das Ziel, das er sich gesteckt hat. nicht zu erreichen. „Darf ich fragen, wie Sie heißen?" sagte er nach einer Weile. „Lenski," antwortete der Fürst. „Sie^sind Russe?" ^Jhr Stand?" „Ich war — Fürst." „So," sagte der Gastgeber und blickte zum erstenmal ans eine Art auf, die eine gewisse, wenn auch nicht große

Ueberraschung ausdrückte. „Ja. Aber ich habe alles verloren. Vermögen, Titel, meine Frau und selbst meine Kinder." „Durch den Umsturz — wie?" Fürst Lenski nickte. „Ihre Frau ist tot?" „Man hat sie mir erschlagen. In Moskau auf offener Straße bei einer Razzia." „Und Ihre Kinder?" „Ich weiß nicht, wo sie sind — aber ick hoffe, daß sie tot sind...." „Das ist recht traurig»" „Es ist bitter," sagte der Fürst. „Und Sie? Sie sind geflohen?" „Ja. Es gelang mir, durch Sibirien nach China zu ent kommen

15
Giornali e riviste
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1922/10_01_1922/NEUEZ_1922_01_10_3_object_8150920.png
Pagina 3 di 4
Data: 10.01.1922
Descrizione fisica: 4
zur irischen Küste entspricht. Stinfon hatte wenige Tage vorher eine andere Rekordleistung vollbracht. Er hatte mit einem Postflugzeuge vier Passagiere und eine Tonne Vriefpost in 8 Stunde» 50 Minuten von Chicago nach Newyork gebracht. GerichtszeitMg. Der Schlossergeselle als Kürst. Die Laufbahn eines Hochstaplers. Terün. 6. Jänner. In Wiesbaden ist der Fürst Egon von Schliewen verhaftet worden, dessen Abenteuer Stoff zu einer Tragikomödie geben könnten. Anfang Mai 1919 erschien in Ham- bürg

der aus Livland stammende Sohn des Fürsten Wladimir v Schliewen auf Schloß Senka bei Liebau, der 25jährige Fürst Sieg fried Egon von Schliewen, in pomphafter Aufmachung als Kom mandeur der baltischen Landwehr in Hamburg. Er trug den Pour le mertte, dos Eisern« Kreuz 1. und 2. Klasse und verschiedene »-us- stsche und baltisä-e Kriegsorden. Bei Behörden, Politikern und Mitgliedern des Hamburgischen Senats und der Bürgerschaft fand der junge Fürst die beste Aufnahme. Er bewegte sich ebenso sicher in ferner

gefuch- ten Münchener Spartakistenführers Lewren fei. Er verstand es, auch in diesen Kreisen sich einflußreiche Verbindungen und vor allem erhebliche Gelder zu verschaffen. Am 12. Mai beehrte der Fürst die Vorstellung der .Undine" in der Hamburger Volksoper mit seinem Besuche. In der Pause über sandte er der Darstellerin der „Undine" einen mächtigen Blumen korb und ließ die Dame in seine Loge bitten. Dort sprach sich der Fürst bewundernd über das Talent der Sängerin aus und legte ihr sein Herz

zu Füßen. Sinngemäß endete der Abend mit einer Gondelfahrt auf der Alster, wobei Wein und Sekt in Strömen floß und der Fürst sich schließlich mit der Künstlerin verlobte. Ms er spät nachts in sein Hotel heimkehrte, kam er dem Hotelhausbisner sehr verdächtig vor. dieser machte einen Kollegen auf den Ankömm ling aufmerksam, worauf ihm sein Kamerad jedoch erklärte, daß das der Kommandeur der baltischen Truppen Fürst v. Schliewen sei. Der Hausdiener erklärte darauf: „Wenn das ein Fürst

ist, bin ich auch einer!" und ließ diesen, weil er ihn für Lewien hielt, fest- nehmen. Der Fürst wurde am nächsten Morgen auf seinen An trag zur Volksoper geführt, wo er die Sängerin Harre berausbitten ließ, um ihn zu legitimieren. Selbstverständlich erklärte die Künst lerin. daß er der Fürst Schliewen fei, worauf ihn die Beamten unter vielen Entschuldigungen wieder freiließen. Voller Rührung umarmte der Fürst die Sängerin und erklärte ihr, daß er sie inner halb weniger Tage heiraten würde. Die junge Dame hatte zwar Bedenken

16
Giornali e riviste
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1946/10_08_1946/TIRVO_1946_08_10_5_object_7693817.png
Pagina 5 di 12
Data: 10.08.1946
Descrizione fisica: 12
aber schwand das Gefühl der Zusammengehörigkeit. In zwei großen unglücklichen Kriegen haben wir ge meinsam Schulter an Schulter tapfer gekämpft und gemeinsam gelitten. Unser unsagbar schweres Unglück müßt ihr und müssen wir tragen. Unsere Dr. Bruno Fürst, ein ehemaliger Rechtsan walt aus Frankfurt am Main, ist wahrscheinlich der große und vielseitigste Gedächtnisathlet des Jahrhunderts. Auf einer „Olympiade des Geistes" würde er bestimmt den Zehnkampf gewinnen. Er ist Telepath, Hypnotiseur

würde. Dies ist aber nicht ratsam, da sein außergewöhnlich entwickeltes Wahrneh mungsvermögen ihm nicht nur eine Verständigung mit seinen Partnern ermöglicht, sondern ihn die Karten auch wissen läßt, die sie in den Händen halten. Er könnte natürlich auch mit Taschen spielkunststückchen schwindeln; damit unterhält er sich aber nur, wenn sein Geist ausnahmsweise durch ein Uebermaß an Konzentration müde ge worden ist. Natürlich muß Dr. Fürst, wie jeder gute Sportler, fleißig trainieren. Es vergeht selten ein Tag

- 1 tiori* 4 lehrt Dr. Fürst Hunderten von zerstreuten New Torkern in einem zehnwöchigen Kurs, wie sie sick nicht nur ihre eigene Telephonnummer, son dern auch beliebig viele andere merken können. Dank seiner Bemühungen gibt es jetzt in New / York einen Hotelmanager, der sich die Namen aller Gäste und ihre Zimmernummern merken kann. Die „Newes" verfügt jetzt über einen An zeigenagenten, der nicht nur seiner eigenen Zei tung, sondern von allen Zeitungen der Stadt die Tarifsätze und Rabatte

für Veröffentlichungen angeben kann,’ ohne eine Tabelle zu Rate ziehen zu müssen. Dr. Fürst schaut gar nicht wie ein Zauber künstler aus. Er hat eine Spitzmausphysiognomie, ist 54 Jahre alt, kurzsichtig, wird bald ganz glatz köpfig sein und ist sehr konvetionell in Kleidung und Gehaben. Sein lebhaftes, intelligentes Ge sicht könnte auch einen gebildeten Kellner oder gewissenhaften Zahnarzt charakterisieren. Er soll übrigens der einzige Gedächtniskünstler in New Yors sein und in ganz Amerika nur einen Kon kurrenten

haben. Wenn Dr. Fürst, der zu seinen Vorträgen viele langweilige Autobus- und Eisenbahnfahrten un ternehmen muß, zufällig einmal kein gutes Buch bei sich hat, „erinnert" er sich an eines. Er lehnt sich in seinem Sitz zurück, schließt die Augen und genießt Goethe, Heine, Thomas Mann oder irgend einen anderen Autor aus seiner großen „beweglichen" Bibliothek. Er interessiert sich sehr für Geographie und weiß auf die Meile genau, wie groß die Entfernung von Murmansk nach Mozam bique ist. Für seine bedeutendste Leistung

17
Giornali e riviste
Kitzbüheler Bezirks-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3077611-9/1909/25_04_1909/ZDB-3077611-9_1909_04_25_15_object_8422091.png
Pagina 15 di 16
Data: 25.04.1909
Descrizione fisica: 16
. Am 4. März verließ er das W.iße Haus in Washington, und schon am 13. ging er zu Schiff nach der Alten Welt. Diesmal steht sein Sinn auf Löwen und Elefanten. Von einem der Häfen des englischen Ostasrikas will er bis zum Viktoria Nyanza Vordringen und später — immer mit der Büchse in der Hand — auch dem Sudan einen Besuch abstatten. Sein Sohn Kernit wird ihn begleiten. Jum Rrgentrnwrchkel im Fürstentum Schwarrlrnrg- Sondvrohausrn. Im Sanatorium „Weißer Hirsch" bei Dresden ist am 28. März Fürst Karl Günter

von Sch warzburg-Sondershaufen im 80. Lebensjahre gestorben. Deutschland verlor in ihm einen seiner ältesten Bundessürsten. Fürst Karl Günter, der am 7. August 1830 geboren war, regierte seit 17. Juli 1880. Er war preußischer General der Infanterie und Chef des 3. thüringischen Jnf.-Rgts. Nr. 71. Seit 12. Juni 1869 war er mit einer Tochter des verstorbenen Prinzen Eduard zu Sachsen-Altenburg vermählt. Den Thron von Schwarzburg-Sondershausen bestieg nun Fürst Günter von Schw arzbur g-R udolstadt

. Die beiden Fürsten tümer werden nicht verschmolzen, sondern in einer Personal-Union verbunden. Fürst Günter ist am 21. August 1852 geboren. Er ist seit 1891 vermählt mit der 1871 geborenen Prinzessin Anna Luise, Tochter des verstorbenen Prinzen Georg von Schönburg-Waldenburg. Nsm Ztopellauf des große» Kreuzers „tum der Ta«»" Am 20. März fand der Stapellauf des auf der Werft von Blohm & Boß in Hamburg erbauten großen Kreuzers „F“ statt, der zur Erinnerung an den großen bayerischen Heerführer im Deutsch

, dir wohlbekannt, Leb' ich in Haus und Flur, Wenn du versetzt die Zeichen nur, Nenn' ich ein Wort für Rand. Max Kallenberg. Vexierbild. Uom Deutschen Reichstag. Am 29. Marz hat der Deutsche Reichskanzler Fürst Bülow wieder einen großen Tag gehabt Er hat im Deutschen Reichs tag unter lebhaftem Beifall fast des gesamten Hauses über die aus wärtige Lage gesprochen, dabei das Verhältnis Deutschlands zu England und Frankreich gestreift und besonders die Stellung Deutsch lands beim österreichisch serbischen Konflikt

18
Giornali e riviste
Innsbrucker Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059567-8/1935/30_07_1935/ZDB-3059567-8_1935_07_30_4_object_8061317.png
Pagina 4 di 6
Data: 30.07.1935
Descrizione fisica: 6
in der Felswand, in einem Spalt, in den er gestürzt war. Matter und matter wurden seine Hilferufe. Unten hat sich eine große Menschenmenge angesam melt. In banger Erwartung standen die Leute am Ufer des kleinen Sees und starrten empor zu der stei len Wand, die senkrecht in den See abfiel. Soeben kam wieder eine Rettungsmannschaft zurück und mel dete, daß ein Beikommen unmöglich sei. Der Fürst stellte eine hohe Belohnung in Aussicht. Alles war vergebens. Selbst die geübtesten Bergsteiger der ganzen Gegend

. Er mußte sagen: Rettung war möglich, wenn auch mit der größ ten Gefahr verbunden. Er würde es schaffen. Aber der Fürst mußte kommen und ihn bitten. Träge schlichen die Nachtstunden dahin. Es hatte zu regnen angefangen. Die Hilferufe, die ab und zu durch die Finsternis-drangen, verhallten ungestört. Klaus aber hörte sie. Es kam wie ein Gefühl der Befriedi gung über ihn. Was hatte der Graf gesagt: Einer von uns beiden ist zu viel auf der Welt! Wie ein Gottes urteil erschien es ihm, daß die Berge

war besseres Wetter zu erwarten. Graue Nebel schwaden hatten die Berge eingehüllt. Wie ein Lei chentuch lag es über den Höhen. Viele Menschen eilten bereits wieder zum See hin aus. Beklemmend lag es über der Masse. Ein angst volles Fragen ging non Mund zu Mund. Auch der Fürst und Waltraud befanden sich schon am Ufer. Ferner erwartete man noch einen vorzüg lichen Bergsteiger, den der Fürst telegraphisch herbei gerufen hatte. Die ausgesandten Boten kehrten soeben zurück und bekundeten, daß der Graf gestern

. Schließlich lag die hohe Wand frei im Son- nenschein. An die achthundert Augen suchten die Wand ab. Ei« befreiendes Atmen ging durch die Menge, der Gefan gene lebte noch und winkte verzweifelt mit der Hand. Da ritt ein Pferdeknecht vom Schlosse heran. Dos Pferd schwitzte. Der Reiter überreichte dem Fürsten ein Telegramm, mit der Meldung, daß der erwartete Berg steiger wegen Erkrankung nicht kommen könne. Wi der eine Hoffnung dahin. Der Fürst versuchte, durch Erhöhung der Prämie, doch noch Leute zu finden

, dem Hilflosen Rettung zn bringen. „Zehntausend Mark dem, der den Grafen rettet!' ries der Fürst zur Menge. Niemand rührte sich. Trotz der hohen Summe wollt! keiner sein Leben aufs Spiel setzen. Da trat der Fischergirgl zum Bürgermeister. „Wenns oaner kann und wagt, dann is der Klaus vom Erlenhof." Wie ein Lauffeuer ging es von Mund zu MM Klaus galt als der kühnste und verwegendfte Berg steiger weit und breit. Es gab keinen Grat und keinen Gipfel, dem er nicht schon triumphierend den Fuß aus das Haupt

19
Giornali e riviste
Kitzbüheler Bezirks-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3077611-9/1902/18_05_1902/ZDB-3077611-9_1902_05_18_13_object_8416443.png
Pagina 13 di 14
Data: 18.05.1902
Descrizione fisica: 14
käme!" (Fortsetzung folgt.) Allerlei. Zu unseren Bildern. Aürst Heinrich XXII. von Weich ältere Linie f. Am li>. April ist nach längerem schweren Leiden Heinrich XXII. Fürst von Neuß ältere Linie, nachdem er am 28. März sein 56. Lebensjahr vollendet hatte, gestorben. Eine eigenartige Gestalt ist mit ihm aus der Reihe der deutschen Fürsten geschieden, denn bekanntlich war er bis an sein Lebensende ein unversöhnter Gegner der deutschen Reichsgemeinschaft geblieben. In der Verwaltung seines eigenen

Landes zeigte der verstorbene Fürst ein redliches Bemühen, das auch in vielen Hinsichten sehr gute Erfolge aufzu weisen hatte. Er war deshalb auch in seinem Lande sehr beliebt, und man wußte seine väterliche Fürsorge für sein Volk und besonders für den Arbeiterstand hoch zu schätzen. Schon im 14. Lebensjahre fiel Heinrich XXII. die Krone des kleinen, aber schönen, dicht bevölker ten und industriereichen Landes zu. Seine Mutter, die kluge Fürstin Karoline, geb. Prinzessin von Hessen-Homburg, übernahm

am 8. No vember 1859 für ihn die Regentschaft. Nach erfolgter Großjährigkeit führte er daun die Regierung selbstständig, allerdings auch dann noch unter dem sehr starken Einflüsse seiner Mutter. Berheirathet war Fürst Heinrich mit der Fürstin Jda, geb. Prinzessin zu Schaumburg- Lippe, die jedoch schon am 28. September 1891 verstarb. Sie hatte ihm außer dem Erbprinzen fünf Töchter geschenkt, deren jüngste der Mutter das Leben kostete. Unter diesem Verlust hatte der Fürst bis zuletzt stark gelitten, und hierzu

kam noch eine andere ichwere Heimsuchung, die geistige Umnachtung des Erbprinzen, die sich schon in dessen früher Jugend einstellte. Den Fürsten selbst traf eine mit den Jahren sich immer mehr steigernde Schwerhörig keit, dazu gesellte sich hochgradige Zuckerkrankheit. Zur Linderung seines Leidens hatte er zuletzt einen lättgeren Aufenthalt in Italien genommen; derselbe hatte aber wenig Erfolg mehr, so daß der Fürst Anfang April wieder nach Greiz zurückkehrte, wo er verstarb. (Lrbgroßherzog

20
Giornali e riviste
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1936/21_05_1936/TI_BA_ZE_1936_05_21_1_object_8381901.png
Pagina 1 di 16
Data: 21.05.1936
Descrizione fisica: 16
Wilhelm Zehner: Staatssekretär im Bundesmini sterium für Landesverteidigung: Guido Zernatto: Staatssekretär im Bun deskanzleramt. Die neuen Regierungsmänner wurden durch den Bundespräfidenten vereidigt. Der bisherige Vizekanzler, Ernst Rüdiger Fürst Star Hem berg, ist wegen sachlicher Meinungsverschieden heiten mit dem Bundeskanzler ausgeschieden. Die Regierung hat sich die Aufgabe gestellt, alle vaterländischen Kräfte zu sammeln. Damit dies möglich ist, mutz die politische Führung vollkommen

vereinheitlicht und das Verhältnis der Vater ländischen Front zu den staatlichen Einrichtungen geklärt werden. Deshalb übernimmt der Kanzler im Sinne der Verfassung auch die Führung der Vaterländischen Front. Fürst Starhemberg hat als Bundesführer des Heimatschutzes Uber Wunsch des Kanzlers den Heimatwehrmännern im neuen Kabinett ausgetragen, der Berufung in die Re gierung zu folgen. Bauern $u helfen wäre. Du weißt ja, wie schwer wir uns mit dem Viehabsatz tun, wie die Holzpreise sind und wie hart wir unsere

wird der durch das Frontgesetz vorgesehene Führerrat ernannt. Zum Stellvertreter im Vorsitz des Führerrates wurde Vizekanzler Baar-Baarenfels bestellt. Auch den Landesleitungen soll ein Führerrat beratend zur Seite stehen. Darin sollen alle Schichten der Bevölkerung vertreten sein. Für die Führer der V. F. gilt strengstes Ausleseprinzip. Zum Landesführer der V. F. von Wien wurde Bürgermeister Schmitz bestellt. Der frühere Vize kanzler Fürst Starhemberg übernimmt die Leitung des Mutterschutzwerkes

, daß diese Meinungsverschiedenheiten in den natürlichen Mängeln unseres Zweisührersystems ihre Quelle haben, so gehen wir von der Ueberzeugung aus, daß Kanzler Schuschnigg als absoluter Verfechter des Dollfuß- Kurses und der Ständestaatidee feine Macht, soweit es die Verhältnisse nur zuließen, dazu benützte, um die Fortfüh rung dieses Kurses und die restlose Aufrichtung des Ständestaates zu gewährleisten. Bei Vizekanzler Fürst Starhemberg dürfte dies etwas anders gewesen sein. Als Führer der österreichischen Heimatwehr bezog

der gesamten Heimwehkbewegung erfreuen. So sind es vor allem die ländlichen und darunter wieder die bäuer lichen Heimwehrleute, die vom Faschismus nichts wissen wollen. Fürst Starhemberg konnte sich sogar soweit be herrschen, daß er bei seiner Anwesenheit in Innsbruck im Mai 1935 freimütig erklärt hat, der italienische Faschis mus sei, auf Oesterreich bezogen, ein Unsinn und man solle das Wort Faschismus nicht gebrauchen. Erst seit einigen Monaten hat Fürst Starhemberg seine faschistische Ein stellung

21