mit seinem zahnlosen Munde zu wackeln begann, „mein Name ist Schrumb, Doktor Andreas Schrumb. Chemiker, bitte." „Wollen sie sich nicht setzen?" fragte der Fürst höflich. Er zeigte auf einen weiten Klubsessel, der in einer Entfernung von etwa drei Meter vor ihm stand. Der Alte folgte aus seine bescheidene Art dieser kühlfreundlichen einladenden Geste. Den Hund- zwang er, sich zu seinen Füßen niederznlassen. Der Köter gehorchte erst wieder nach mehreren derben Schlägen und heulte wie angstvoll auf, was den Alten
veranlaßte, ihn einige Male gütigend zu streicheln. „Sie gehen ohne Ihren Hund wohl niemals aus?" fragte der Fürst. „Es ist nicht mein Hund", versetzte der Alte. „Nicht Ihr Hund?" „Nein — das heißt, es ist wohl mein Hund —> aber ich habe ihn erst gestern gekauft, weil ich ihn heute brauche." „Weil Sie ihn heute brauchen?" „Ja, und zwar, wenn Sie gestatten, bei Ihnen Herr Fürst." „Bei mir?" „Das heißt," wiederholte der Alte und lächelte kindlich, „wie gesagt, nur dann, wenn Ihnen daran liegen
vorstellen sollte, etwas abschreckend Häßliches verlieh. Bon dieser Aeutzerlichkeit abgesehen, die zudem weit mehr frappierte als abschreckte, gefiel ihm der Fürst recht gut, was er rein, gefühlsmäßig feststellte, ohne es sich gegenständlich im mindesten erklären zu können. Letzten Endes dachte er darüber auch gar nicht nach. Auch er gehörte zu den Ndenschon, die sich bei ihren Sympathien und Antipathien blind von ihrem Instinkt leiten lassen. ,^Ach verdanke Ihren Namen der Zeitung", stieß der Alte
endlich hervor, so heftig und so laut, daß dieser Satz in seiner Plötzlichkeit fast wie unmotiviert wirkte. „So", sagte der Fürst. „Ja, der Zeitung. Ich las, daß sie ein Russe sind, und zwar ein geflüchteter, der — die Absicht Hat, sich — wie soll ich sagen? — zu rächen." „Zu rächen? — an wem?" „An Rußland." „Wofür?" „Dasü* daß man — nun ja, daß man Sie vertrieben Fürst." Wiederum lächelte der Alte auf seine kindliche Art. Es war, wenn man ihn so sah, in der Tat recht schwer
, ihn nicht für schwachsinnig zu halten. Ob ihn auch der Fürst in dem Verdachte des Schwach sinnes hatte? Nun, man sah ihm seine Gedaken nicht an. Der Ansdruck seiner Miene war in ihrer Gelassenheit völlig dunkel. Immerhin, er betrachtete den Alten nicht ohne eine gewisse, ferne Sympathie. „Wäre das so unnwglich?" fragte der Alte ebenso hartnäckig wie naiv. „Nein," antwortete der Fürst, „nicht unmöglich." „Es wäre wirklich erklärlich", ries der Alte aus, „und auch logisch," , schiff „Ludwig XIV.“ zu heben, dessen Wrack