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Tiroler Wastl
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Pagina 4 di 16
Data: 07.01.1925
Descrizione fisica: 16
etwas schenken lasse, wurde er ganz aufgeregt und meinte, ich beleidige ihn, wenn ich es nicht nehme. Also, es ging wirklich! nicht anders, ich nahm das herrliche Etui uird revanchierte mit mit einein kostbaren Paravent, den er auch später mit nach Moskau nahm. Ter Fürst war leidend und da zufällig Geheimrat Wagner au.i Leipzig, einer der berühmtesten Aerzte der damaligen Zeit, bei mir wohnte, bat der Fürst mich, den Geheimrat zu sra- gen, ob er ihn konsultieren dürfe. Ter Geheimrat Wagner, ein alter Herr

, hoch in den Siebzigern, antwortete mir: „Bin zwar zu meiner Erholung hier, jedoch will ich eine Ausnahme machen, verlange aber fünfhundert Mark dafür. Für einen armen Menschen würde ich es umsonst tun." Ter Fürst fand die Summe sehr bescheiden und ging sofort zu dem Geheimrat. Ilm ein weiteres Beispiel von der Verschwendung dieses Fürsten zu erzählen, möchte ich folgendes berich ten. Ter Fürst engagierte für einen schönen Sommerabend den kleinen Bahnhofdampfer und die gesamte Kurkapelle

teilnehmen. Wir fuhren nun mit Musik auf der Elbe spazieren. Ter Fürst gab jedem Musiker ein Gkas voll Höllenpunsch und warf in jedes Glos ein Goldstück. Kapellmeistjer Schildbach,, der so schwere Getränke nicht vertrug, schüttete sein Glas in die Elbe. Als er erfuhr, daß er allemal ein Goldstück fortgeworsen hatte, wäre er dem Gelde am liebsten nachgesprungen. Ter fürstliche Sekretär wurde von dem Punsch so berauscht, daß er beim Aussteigen in die Elbe stürzte und wie ein nasser Pudel, sehr ernüchtert

, herausgeholt werden mußte. Diesen Fürsten Tschcrimissinow besuchte ich in Mos kau. Sein Palais war das reine Museum. Kunstschätze aller Art, von unendlich! hohem Werte, waren darin auf gehäuft. Ter Fürst empfing mich, mit bekannter russischer Gastfreundschaft, überbot sich an Aufmerksamkeiten und überhäufte mich mit kostbaren Geschenken, die ich in diesem Falle nicht zurückweisen konnte. Ter Fürst war ein großer Spieler. Das ging so weit, daß er Spieler von St. Pe tersburg kommen ließ und manche Nacht

Hunderttausende an sie verlor. Selbst 'sein Riesenvermögen konnte diese Verluste auf die Dauer nicht ertragen, und ich werde bald zu berichten haben, wie traurig er endete. Der Fürst lebte von seiner Frau geschieden, hatte aber eine Schwester, mit der er zusammen viele, viele Millionen geerbt hatte. Tie Schwester war lungenkrank und ging ihrem Ende entgegen. Ta er ihr einziger Erbe war, verbrauchte er bei ihren Lebzeiten einen beträchtlichen Teil des schwestjer- lichen Vermögens. Und das war das Tragische

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Der Oberländer
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Pagina 8 di 8
Data: 31.08.1933
Descrizione fisica: 8
zeichenDlock Schulbücher MliandlungGriemannM! Saal. Die Bilder des dritten Aktes blendeten auf, und das Klatschen wiederholte sich abermals, wenn Ria Roma von neuem auf der Leinwand sichtbar wurde. Der Fürst neigte sich zu Ria Roma und flüsterte: „Wie alle die Menschen dort unten Sie lieben, schöne Frau! Wie sie ihre Begeisterung und Verehrung über Sie ausschütten wie kostbare Perlen und wteine. Welches Glück Sie trinken können aus dm glänzenden Augen jener Menschen, die Ihre Kunst in den Bann schlägt

!" Ria Roma lachte leise und geschmeichelt. Zwar dachte sie an den Artikel in der „Film rundschau" und an das höhnische Gelächter, das vorhin laut geworden war, aber die Anerkennung des Fürsten machte alle diese Unliebsamkeiten ungeschehen und vergessen. Der Fürst sprach langsam und sehr ruhig, als suche er lange nach jedem Worte. Während er sprach, suchten seine Blicke die Augen Ria Romas, und sie empfand diese Blicke im Dunkeln, das nur von einem rötlichen Lämpchen schwach erhellt wurde, wie leise

streichelnde Liebkosungen. „Ihre weiße Schönheit und Ihre Kunst," fuhr der Fürst fort, „beherrscht die Sinne jenen Leute, und ich empfinde es in schamvoller Ungenügsamkeit als quälenden Schmerz, daß ich nichts anderes bin als ein kleiner Tropfen in der Welle der Be geisterung, die alltäglich und allftündlich um Ihre Füße spielt. Könnte ich doch die Welle sein, die Sie hinwegträgt in das offene Meer meiner Bewunderung — und —" Der Fürst schwieg, als wage er das Wort nicht auszusprecheu

, das ihm auf den Lippen schwebte. „Sie schmeicheln, Hoheit!" murmelte Ria Roma, und ihre Stimme zitterte. „Man kann der Sonne nicht schmeicheln, wenn man ihr Leuchten preist!" entgegnete der Fürst. „Nennen Sie mich nicht Hoheit, schönste Frau. Ich bin kein Fürst, ich bin keine Hoheit; ich möchte Sie Hoheit nennen, wenn nicht die Worte „schönste Frau" einen viel wunderbareren Sinn umschlössen." Und er beugte sich tief auf ihre unbekleidete Hand hinab und küßte sie mit seinen schmalen Lippen, deren Wärme ihr auffiel

. Sie sah auf seinen tiesgesenktsn Kopf hinab. Aus der weißen Seide des Turbans stieg ein süßlich schwerer, fast betäubender Dust zu ihr empor. „Hoheit!" murmelte sie ergriffen. Der Fürst richtete sich wieder aus und sah sie an, er wiederholte seine Worte: „Geben Sie mir nicht einen Titel, dessen ich nicht würdig bin. Ich bedauere es tief, Ihnen meinen Namen nicht nennen zu können, aber ernste Dinge zwingen mich, darüber zu schweigen. Das Wort, das ich einem über alles geliebten Wesen gab. verpflichtet

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Tiroler Post
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Pagina 16 di 16
Data: 27.07.1901
Descrizione fisica: 16
120 Fürst Chlodwig zu Hohenlohe-Schilliugsfürst 7. (Nachdruck verboten.) P m 6. Juli d. I., Morgens 5 Uhr, ist in dem Schweizerbade Ragaz der dritte Kanzler des deutschen Reiches, Fürst Chlodwig zu Hohenlohe-Schillingsfürst, sanft entschlafen. Chlodwig Karl Viktor, Fürst zu Hobenlohe- Schillingsfürst, Prinz zu Ratibor und Korvei, wurde am 31. März 1819 zu Rotenburg an der Fulda als Sohn des Fürsten Franz Joseph und der Fürstin Kon- stanze (geb. Hohenlohe- Langenburg) geboren. Er gehörte

der einzigen ka tholischen Linie des Ho- henlohe'schen Geschlechtes an, dessen andere Linien lutherisch sind. Er stammte aus gemischter Ehe — seine Mutter war prote stantisch — und folgte der Religion des Vaters. Durch seine Mutter war der Verstorbene mit der deutschen Kaiserin ver wandt, deren Mutter Fürst Chlodwig zu Hohenlohe-Schillingsfürst -f. ebenfalls der Linie Hohen lohe - Langenburg ent stammt. In Heidelberg, Güttingen, Bonn und Lausanne studirte er die Rechts- und Staatswissenschaften. Im Jahre

1842 trat er zu Ehren- breitstein in den preußischen Staatsdienst und wurde dann Referendar in Potsdam und Assessor in Breslau. Nachdem ihm die Herrschaft Schillings fürst zugefallen war, trat er im Jahre 1846 in den bayerischen Neichsrath ein. 1849 ging Hohenlohe als Neichs- gesandter nach London. Am 31. De zember 1866 wurde er zum bayerischen Minister des königlichen Hauses und des Auswärtigen ernannt und setzte die Zolleinigung der süddeutschen Staaten mit Preußen durch. Am 7. März 1870 nahm

Hohenlohe seine Entlassung als bayerischer Minister. Als bayerischer Reichsrath stimmte er am 30. Dezember 1870 für Eintritt Bayerns in das deutsche Reich. Im Juli 1885 wurde der Fürst Statt halter von Elsaß-Lothringen, um daun im Oktober 1894 Kanzler des deutschen Reiches zu werden. Er war ein Mann von bereits 75 Jahren, ein Mann, der schon ein langes Leben voll Mühe und Arbeit hinter sich hatte, als er die ungeheuere Bürde auf sich nahm, gleichzeitig Kanzler des deutschen Reiches und preußischer

Minister präsident zu sein. Schwierig und verwickelt sondergleichen waren die innerpolitischen Verhältnisse, als Fürst Chlodwig nach dem Abgänge des Grafen von Caprivi die Kanzler schaft übernahm. Es herrschte eine außerordentlich gereizte Stimmung. Zu seinem Ruhme muß man dem Fürsten Hohenlohe nachsagen, daß er es meisterlich verstanden hat, diese bittere Gereiztheit aus der inneren Politik so viel wie möglich zu beseitigen und zu besänftigeu. Und während der sechs Jahre seiner Kanzlerschaft

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Tiroler Grenzbote
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Pagina 5 di 8
Data: 21.09.1929
Descrizione fisica: 8
ir JigDinrMiitötef aus WMsee Li Wie man einen Tiroler Geistlichen des Mord versuches an Bismarck bezichtigte und wie sich seine völlige Unschuld herausstellte. Erinnerungen an Bismarcks Aufenthalt in Bad Kissingen im Jahre 1874. Von August Sieghardt, Nürnberg. Es find nun gerade 55 Jahre her. als eine Schreckenskunde aus Bad Kissingen die ganze Welt aufhorchen lieh: Der Kanzler des Deutschen Reiches. Fürst Bismarck, der.sich in Kissingen zur Kur auf hielt, war das Opfer'eines Mordversuches

.widerfuhr, noch nicht vergessen und die Walchseer älteren Jahrgänge wissen auch noch ganz gut, wie sich die Geschichte damals zugetragen hat, als der Name des einfachen Walchseer Dorfpfarrers in aller Munde war... Dah Fürst Bismarck im Juli 1874 zur Kur nach Bad Kissingen ging, war eigentlich durch Bayerns König Ludwig II. veranlaht worden, der den Kanz ler dorthin eingeladen hatte. Der Fürst kam in den ersten Tagen des Juli in Kissingen an, fand am Bahnhof eine wappengeschmückte Hofequipage des Königs

sich auch vor seinem Hause ein, wenn der Fürst ausfuhr. Eine solche Ausfahrt war auch für den Montag, 13. Juli, des genannten Jahres angesetzt. Um Vs2 Uhr nachmittags hatte der Kanzler im Hof der Villa den Wagen bestiegen. Es war ein offener Lan dauer, der von dem königlichen Hofkutscher Se bastian Schmid gelenkt wurde. Kaum hatte er das öaus passiert, um draußen rechts gegen die nahe Leibst slts Flecke verschwinden Es dürfen aber keine schadhaften Stellen Zurück bleiben; deshalb nie gewalt sam abkratzen

wollte. Im selben Augenblick fiel ein Schuh. Der hatte dem Fürsten gegolten. Aber er traf Gott sei dank nicht, d. h. er ging hart am Kopfe des Insassen vorbei und streifte nur dessen Hand, die der Fürst eben zum Gruh erhoben hatte. Sie wurde leicht verletzt; die Kugel wäre aber fast mitten durch die Puls ader gegangen. Auherdem zeigten sich auch im Gesicht des Fürsten seltsame Veränderungen, die wohl von feinen Pulverkörnchen herrühren mochten. Sofort nach dem Attentat — denn um ein solches handelte

von einem Kurgast, einem Hamburger Arzt, gestellt, der ihn festhielt, bis sich die Zeugen des Vorfalles seiner annahmen. Sie taten dies zunächst dadurch, dah sie den Verbrecher mit Stöcken und Schirmen kreuzweise tüchtig ver hauten. Der Kerl wäre von der wütenden Menge sicher erschlagen worden, wenn nicht Bismarck selbst als sein Lebensretter erschienen wäre. Der Fürst war aus dem Wegen gestiegen, bahnte sich einen Weg durch die Menge, die sich inzwischen angesam melt hatte, und sprach zu dem Hamburger

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Neueste Zeitung
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Pagina 2 di 4
Data: 13.07.1927
Descrizione fisica: 4
. Zürich, 12. Juli. Berlin 123.30; Holland 208.15; Newyork 5193'»: London 2522.75; Paris 20.3450: Mailand 28.2250; Prag 15.40: Budapest 90.55; Bukarest 3.24; Belgrad 9.1350; Sofia 3.75; Wa: schau 58.-W-; Wien 73.10; Brüssel 72.25; Kopenhagen 138.85; Stoff Holm 139.10; Oslo 134.40; Madrid 89*15; Buenos Aires 221.*’ Japan 245 t /8. „Ja," sagte der Fürst. „So — und nun trinken Sie auch!" Der Elegante goß Wein in die zwei Lereitgestellten Gläser und stieß mit dem Fürsten an. Es war Süd wein schwerster

Sorte. Er stärkte den Ftirsten noch weit mehr, als es das Essen schon getan hatte. Ihm war, als rönnen plötzlich frische Lebensenergien durch seine Adern. „Was ick sagen wollte," begann dann der Gastgeber nach einer Weile, wobei er den Ftirsten scharf ansah, „näm lich — es handelt sich um Ihre Nase." Dieser Satz, mit vollkommener Sicherheit gesprochen, klang trotzdem fast abvuot. Der Fürst blickte ans. Um seine Nase sollte es sich han deln? Er wurde rot und hüstelte verlegen. „Um meine Nase

?" „Ja... Darf ich fragen, wie Sie zu dieser Nase gekom men sind?" „Durch eine Granate," antwortete der Fürst gehorsam, „im Kriege." „Es ist also eine neue Nase?" - ,,Die man Ihnen eingesetzt hat, nachdem Sie Ihre eigentliche verloren hatten?" „Wie hat man das gemacht?" Der Fürst hob die linke Hand, so daß es sichtbar wurde, daß daran der kleine Finger fehlte. Und nach einigem Jägern gab er die Erklärung dazu. Cr sprach noch schüch tern und offenbar sehr befangen. Um sich Mut zu machen, nahm

zu und ging, ohne das verlassene Thema noch einmal zu berühren, sogleich auf ein neues über. Er sprach wie ein Mensch, der seinen Plan Hat, der genau weiß, was er will, und der nicht fürchtet, das Ziel, das er sich gesteckt hat. nicht zu erreichen. „Darf ich fragen, wie Sie heißen?" sagte er nach einer Weile. „Lenski," antwortete der Fürst. „Sie^sind Russe?" ^Jhr Stand?" „Ich war — Fürst." „So," sagte der Gastgeber und blickte zum erstenmal ans eine Art auf, die eine gewisse, wenn auch nicht große

Ueberraschung ausdrückte. „Ja. Aber ich habe alles verloren. Vermögen, Titel, meine Frau und selbst meine Kinder." „Durch den Umsturz — wie?" Fürst Lenski nickte. „Ihre Frau ist tot?" „Man hat sie mir erschlagen. In Moskau auf offener Straße bei einer Razzia." „Und Ihre Kinder?" „Ich weiß nicht, wo sie sind — aber ick hoffe, daß sie tot sind...." „Das ist recht traurig»" „Es ist bitter," sagte der Fürst. „Und Sie? Sie sind geflohen?" „Ja. Es gelang mir, durch Sibirien nach China zu ent kommen

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Pagina 13 di 14
Data: 18.05.1902
Descrizione fisica: 14
käme!" (Fortsetzung folgt.) Allerlei. Zu unseren Bildern. Aürst Heinrich XXII. von Weich ältere Linie f. Am li>. April ist nach längerem schweren Leiden Heinrich XXII. Fürst von Neuß ältere Linie, nachdem er am 28. März sein 56. Lebensjahr vollendet hatte, gestorben. Eine eigenartige Gestalt ist mit ihm aus der Reihe der deutschen Fürsten geschieden, denn bekanntlich war er bis an sein Lebensende ein unversöhnter Gegner der deutschen Reichsgemeinschaft geblieben. In der Verwaltung seines eigenen

Landes zeigte der verstorbene Fürst ein redliches Bemühen, das auch in vielen Hinsichten sehr gute Erfolge aufzu weisen hatte. Er war deshalb auch in seinem Lande sehr beliebt, und man wußte seine väterliche Fürsorge für sein Volk und besonders für den Arbeiterstand hoch zu schätzen. Schon im 14. Lebensjahre fiel Heinrich XXII. die Krone des kleinen, aber schönen, dicht bevölker ten und industriereichen Landes zu. Seine Mutter, die kluge Fürstin Karoline, geb. Prinzessin von Hessen-Homburg, übernahm

am 8. No vember 1859 für ihn die Regentschaft. Nach erfolgter Großjährigkeit führte er daun die Regierung selbstständig, allerdings auch dann noch unter dem sehr starken Einflüsse seiner Mutter. Berheirathet war Fürst Heinrich mit der Fürstin Jda, geb. Prinzessin zu Schaumburg- Lippe, die jedoch schon am 28. September 1891 verstarb. Sie hatte ihm außer dem Erbprinzen fünf Töchter geschenkt, deren jüngste der Mutter das Leben kostete. Unter diesem Verlust hatte der Fürst bis zuletzt stark gelitten, und hierzu

kam noch eine andere ichwere Heimsuchung, die geistige Umnachtung des Erbprinzen, die sich schon in dessen früher Jugend einstellte. Den Fürsten selbst traf eine mit den Jahren sich immer mehr steigernde Schwerhörig keit, dazu gesellte sich hochgradige Zuckerkrankheit. Zur Linderung seines Leidens hatte er zuletzt einen lättgeren Aufenthalt in Italien genommen; derselbe hatte aber wenig Erfolg mehr, so daß der Fürst Anfang April wieder nach Greiz zurückkehrte, wo er verstarb. (Lrbgroßherzog

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Neueste Zeitung
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Pagina 2 di 4
Data: 23.07.1927
Descrizione fisica: 4
Me ein Mensch:, der nicht imstande ist, mit Absicht eine Blume zu knicken. Indem er seine Worte mit ein dringlichen Gesten belebte, kam er erneut ins Reden. Aber es schien, als rede er diesmal mit Vorsatz ver worren, gleichsam um einen Tatbestand, den er klar machen wollte, aus einer gewissen Scham heraus dennoch mit Dunkelheit zu verbrämen. „ Ob der Fürst ihn Senn nicht verstehe? Die Angelegenhert sei doch heikel. Gewiß, er sei Gelehrter, und als solcher würbe er sich aus fernen sentimentalen Gründen

ein Mittel, das seinen Besitzer geradezu zum heimlichen Diktator über Unzählbare machen müsse. Es brauche nur einen Herrn der energisch, unerschrocken, klug und überlegen genug sei, sich seiner richtig zu bedienen. Und da —" da haben Sie an mich gedacht", vollendete der Fürst. „Ja." „Und warum gerade an mich?" „Ich Lin nicht abergläubisch," versetzte der Alte mit ver änderter Stimme, „aber ich glaube fest an gewisse geheime Kräfte, die von einem Menschen zum anderen laufen und wirken, selbst über große

Entfernungen hinweg... Die Empfindung einer solchen geheim wirkenden Kraft hatte ich, als ich Ihren Namen in der Zeitung las, Fürst. Das ist der Grund, weshalb ich zu Ihnen gekommen bin, um Ihnen meine Dienste anzubteten . . ." „Ihre Dienste?" „Sie meinen damit, daß Sie mir Ihr Schrmnbin an bieten ?" „Wollen sie damit sagen, baß Sie mir den Vorschlag machen, es Ihnen abzukanfen?" Doktor Andreas Schrumb schüttelte den Kops. „Sie täuschen sich, Fürst. Ich verfolge keine eigennützigen Ziele. Schrmnbin

ist unverkäufliche" „Sie sind also ein Idealist?" fragte der Fürst. „Ja", bestätigte der Alte und lächlte kindlich. „Und was Sie erstreben, ist dieses: durch die un erschrockene Person eines Zweiten, den Sie lenken, aus der Mrborgenheit heraus ungeheuerliche Wirkungen auf Ihre Mitwelt auAzuüben?" „Ja", sagte der Alte schnell, sicherlich erfreut darüber daß er so gut verstanden wurde. „Und jene zweite Person," fuhr der Fürst fort, „deren Sie sich bedienen wollen — die soll ich sein?" „Lehnen Sie das ab?" fragte

war « Hunderterlei Gewalttaten und Verbrechen. Und das &■ würde bei diesen bisher Unverwundbaren, die entsk! fliehen Mieden, der Wahnsinn sein . . . „Ihr Vorschlag lockt mich", erklärte der Fürst M einer Pause des Zögerns. Der Alte wackelte aufgeregt mit dem Munde, rieb fl die Hände und fragte: „Nehmen Sie ihn an?" „Jedenfalls", versetzte der Fürst gelassen, „möchte i mit Schrnmbin einen Versuch machen — einen Vech bei Menschen." „Für den Erfolg", flüsterte der Alte heiser, „km ich mich verbürgen — ganz

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Neueste Zeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 06.12.1927
Descrizione fisica: 8
mit dem Namen des betreffenden Gutes anfertigen. Der „Fürst von Eschnapur" klagt. Was alles möglich ist. Aus Berlin wird geschrieben: Der Fall des Gerichtsbencht- erjtatters des „Lokal-Anzeigers", der von dem jetzt 23jährigen Wilhelm Bickel alias „Fürst von Eschnapur" wegen Beleidigung verklagt ist, reizt nicht nur die Lachmuskeln. sondern muß auch nachdenklich stimmen. Der betreffende Geri cht sbe richterstat ter hat nämlich in einem Derhandlungsbericht den „Fürsten von Ejchna- pur" alias Wilhelm Bickel

einen „dummen Jungen", einen „Ben gel aus Nürnberg" genannt. Hat behauptet, daß zunächst an dem „erlauchten" Angeklagten, dessen ungewaschene Finger, danach die abgeschabten Aermel des Jacketts und dann erst der in diesem abgeschabten Jackett steckende bedeutungslose Inhalt ihm ausgu fallen wären. Erhält der beleidigte „Fürst von Eschnapur" recht, dann gehen wir einer kaum ausdenkbaren Hausse in „Majestäts- Beleidigungsprozessen" entgegen, denn unsere Strafanstalten be herbergen eine Fülle

Millionen Goldmark abkausen wollte. Und hatte dann Torten und Baumkuchen ..entnommen". „Rechnung dürfen Sie mir natürlich nicht schicken," lmtte der Fürst beispielsweise zu dm Kurfürstendamm-Konditor gesagt. „So :vas bin ich nicht gewohnt. Außerdem ist es mir unangenehm." Wer lacht nicht? Außerdem aber hatte er Hotels und Hospize um die Zeche geprellt, hatte Annoncengelder unterschlagen und sollte auch in einem seiner Gralis-Hotelquartiere einen Smoking haben mitgehen lasten. „Wenn Sie der erbliche

Fürst von Eschnapur sind," fragt in jener Verhandlung neckisch der Vorsitzende, „dann haben Sie wohl auch Ihre Krone mitgebracht?" Woraus der freche — beileibe nicht dumme — junge Mann erwidert: „Die Krone hat meine Mutter in Gewahrsam." — Wilhelm Bickel alias -der Fürst von Eschnapur wurde damals zu 15 Monaten Gefängnis verurteilt! Nun sitzt er als Privatkläger neben seinem „Fürstenanwalt". Die Dienste des für gefürstete Persönlichkeiten obligatorischen * Heiducken versieht der Gefängnisbeamte

, der ihn. hertransportiert hat. Tenn Wilhelm Bickels Gefängnisstrafe endet erst im April 1928. Der „Fürst von Eschnapur" sieht aus wie ein Friseurjüng ling des Witzblattyps. Vor seinem Auftreten — soll heißen m Bagnrn der Verhandlung—hat er sich schnell noch ein wenig ge pudert. Als aber der gegnerische Anwalt sich erlaubt, von ihm als von einem „offenbar sehr eitlen Menschen" zu reden, da braust er auf: „Bitte, keine Beleidigung zu dulden!" Und als -derselbe Anwalt bemerkt, daß es dem falschen Fürsten hauptsächlich

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Neueste Zeitung
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Pagina 2 di 4
Data: 21.07.1927
Descrizione fisica: 4
mit seinem zahnlosen Munde zu wackeln begann, „mein Name ist Schrumb, Doktor Andreas Schrumb. Chemiker, bitte." „Wollen sie sich nicht setzen?" fragte der Fürst höflich. Er zeigte auf einen weiten Klubsessel, der in einer Entfernung von etwa drei Meter vor ihm stand. Der Alte folgte aus seine bescheidene Art dieser kühlfreundlichen einladenden Geste. Den Hund- zwang er, sich zu seinen Füßen niederznlassen. Der Köter gehorchte erst wieder nach mehreren derben Schlägen und heulte wie angstvoll auf, was den Alten

veranlaßte, ihn einige Male gütigend zu streicheln. „Sie gehen ohne Ihren Hund wohl niemals aus?" fragte der Fürst. „Es ist nicht mein Hund", versetzte der Alte. „Nicht Ihr Hund?" „Nein — das heißt, es ist wohl mein Hund —> aber ich habe ihn erst gestern gekauft, weil ich ihn heute brauche." „Weil Sie ihn heute brauchen?" „Ja, und zwar, wenn Sie gestatten, bei Ihnen Herr Fürst." „Bei mir?" „Das heißt," wiederholte der Alte und lächelte kindlich, „wie gesagt, nur dann, wenn Ihnen daran liegen

vorstellen sollte, etwas abschreckend Häßliches verlieh. Bon dieser Aeutzerlichkeit abgesehen, die zudem weit mehr frappierte als abschreckte, gefiel ihm der Fürst recht gut, was er rein, gefühlsmäßig feststellte, ohne es sich gegenständlich im mindesten erklären zu können. Letzten Endes dachte er darüber auch gar nicht nach. Auch er gehörte zu den Ndenschon, die sich bei ihren Sympathien und Antipathien blind von ihrem Instinkt leiten lassen. ,^Ach verdanke Ihren Namen der Zeitung", stieß der Alte

endlich hervor, so heftig und so laut, daß dieser Satz in seiner Plötzlichkeit fast wie unmotiviert wirkte. „So", sagte der Fürst. „Ja, der Zeitung. Ich las, daß sie ein Russe sind, und zwar ein geflüchteter, der — die Absicht Hat, sich — wie soll ich sagen? — zu rächen." „Zu rächen? — an wem?" „An Rußland." „Wofür?" „Dasü* daß man — nun ja, daß man Sie vertrieben Fürst." Wiederum lächelte der Alte auf seine kindliche Art. Es war, wenn man ihn so sah, in der Tat recht schwer

, ihn nicht für schwachsinnig zu halten. Ob ihn auch der Fürst in dem Verdachte des Schwach sinnes hatte? Nun, man sah ihm seine Gedaken nicht an. Der Ansdruck seiner Miene war in ihrer Gelassenheit völlig dunkel. Immerhin, er betrachtete den Alten nicht ohne eine gewisse, ferne Sympathie. „Wäre das so unnwglich?" fragte der Alte ebenso hartnäckig wie naiv. „Nein," antwortete der Fürst, „nicht unmöglich." „Es wäre wirklich erklärlich", ries der Alte aus, „und auch logisch," , schiff „Ludwig XIV.“ zu heben, dessen Wrack

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Neueste Zeitung
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Pagina 1 di 6
Data: 15.05.1936
Descrizione fisica: 6
- Msidenten. Der bisherige Vizekanzler Ernst Rüdiger Fürst Aarhemberg ist infolge sachlicher Meinungsver- i|iebenbetten mit dem Bundeskanzler aus der Regie rung ausgeschieden. Die Regierung hat sich die Aufgabe der Konzentrierung aller vaterländischen Kräfte gestellt. Diese Konzentration erfordert auch die vollkommene Vereinheitlichung der politi schen Führung und die Klarstellung des Ver hältnisses der Vaterländischen Front zu den staatlich en Einrichtungen. Aus diesem Grunde über nimmt der Bundeskanzler

im Sinne der Bundesverfassung, Art. 93, die Führung der Vaterländischen Front. Der Bundesführer des Heimatschutzes, Ernst Rüdiger Fürst Aarhemberg, hat über Wunsch des Bundeskanzlers den Mit gliedern des neuen Kabinetts, die Angehörige des Heimat schußes sind, den Auftrag erteilt, der an sie ergangenen Be rufung Folge zu leisten. Sinn und Zweck der Regierungsumbildung sind wie folgt zu »erstehen: Aus der hi st arischen Entwicklung der öster reichischen Innenpolitik seit dem Umsturz ergab sich im neuen

Österreich, fußend auf dem letzten Willen des verstorbenen Bundeskanzlers Dr. Dollfuß, eine Zweiteilung in der politischen Führung. Dr. Schuschnigg war als Bundes kanzler der verantwortliche Chef der Regierung, Vizekanzler Fürst Starhemberg war Führer der Vaterländischen Front, -es alleinigen Trägers der politischen Willensbildung >u Oesterreich. Eine solche Zweiteilung der Führung brachte hei den gegebenen Verhältnissen wiederholt Schwierig keiten, die auch bei bestem beiderseitigem Willen

, und es ist allgemein üblich, daß dann der eine oder der andere Teil dem Interesse des Gesamtwohles sich unterordnet und von der Führung Abstand nimmt. Fürst Starhemberg, dessen Verdienste um das neue Oesterreich unbestreitbar sind, hat diese Folgerung gezogen. Er hat dies in dem edlen Bestreben getan, die Führung der österreichischen Innenpolitik zu erleichtern und in der gegenwärtig besonders kritischen Gestaltung der Außenpolitik klare Sichtmöglichkeiten zu schaffen. Sein persönliches Scheiden aus der Regierung

. Skarhemberg bleibl der Führer der Sporkfronk. h. Wien, 14. Mai. Heute abends begibt sich Fürst Ernst Rüdiger von Starhemberg in seiner Eigenschaft als oberster Führer der österreichischen Sport- und Turnsront nach Rom, um dort dem Fußballänderkampf Italien—Oesterreich beizu wohnen. lieber Ersuchen des Bundeskanzlers Dr. Schuschnigg hat sich Fürst Starhemberg bereit erklärt, die o b e r st e FührungderTurn-undSportfront beizubehalten. Eine franzöfische Bemerkung. h. Paris, 14. Mai. Die Pariser Morgenpresse

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Kitzbüheler Nachrichten
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Pagina 4 di 8
Data: 28.03.1936
Descrizione fisica: 8
hinter sich. Er hat eine epochale Erfindung au dem Gebiete der Badetrikots gekauft, die Fabri kation der Sonnenfiller-Trikots aufgenommen und dann zu seinem großen Schrecken erfahren, daß sein ärg ster Konkurrent, Fürst, dieselbe Erfindung gekauft hat. Fürst ist aber mit utehr Utnsicht ans Werk gegangen, als Giesecke, denn er hat die Erfindung sofort pa tentieren lassen — was er, Giesecke, leider versäumt hat. Diese Nachlässigkeit zieht Prozesse wegen Patenl- verletzung, einstweilige Verfügungen und was es die ser angenehmen

Konsequenzen vott G.eseckes Versäum nis sonst gibt, nach sich, so daß Giesecke dringendst eine Erholung braucht. Das denkt auch Ottilie, seine reizende Tochter. Verreisen, vergessen muß der Vater. Angeregt wird die Idee, daß Giesecke, wegfahren soll, durch Rechtsanwalt Dr. Siedler. Er ist der geg nerische Anwalt und kennt Ottilie von einein Ball im Winter her. Dr. Siedler möchle die Ange egenheit zwischen Ottilies Vater und seinem Auftraggeber Fürst gerne ordnen — nicht aus ganz utteigennützlgen Moli- ven

" nichts wissen, und a s er sch trotz ih er War nung Hinreißen läßt, ihr seine Neigung zu gestehen, macht sie kurzett Prozeß und entläßt Leopo'd. Die Saison in St. Wolfgang ist auf ihrem Höhe punkt angelangt, es gibt sehr viel ztt tun, und der tüchtige Leopold fehlt fast an allen Ecken und Enden. Noch ärger wird die Situatiott, als plöiz'i.h die tele graphische Nachricht eintrifft: „Fürst kommt!" In der Annahme, es handle sich um Seine Durchlaucht den Landeshaupttttann, wird das Teiegratnm auf der Post

. Doch da erfährt sie, daß oer angesagte Fürst gar n'cht der Herr Landeshaup mann ist, sondern bloß Gieseckes Prozeßgegner, der Chef des Hauses Fürst u. Co. — Die Venvirrungen steigern sich weiter, bis sich endlich alles in Wohlgefallen auf löst. Fürst und G'efecke einigen sich, Dr. S'edler be kommt seine angebetete Ottilie, und als Leopold von Frau Josepha sein Zeugnis verlangt, schreibt sie ihm btnein: „Entlassen als Zählkellner' etigag'ert auf Le benszeit als Ehetnann." Uttd so ist für alle Beteilig ten

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Tiroler Grenzbote
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Pagina 1 di 8
Data: 01.03.1905
Descrizione fisica: 8
brecht. Fortsetzung. Mit dem Augenblick, da sie des Fürsten entstehende Liebe zu Hanna beobachtete, erwachte derselbe aufs neue, wenn auch in veränderter Gestalt. Mit dem Fürst Jffingen verwandt zu sein, bedeutete in ihrem Kreise ein Emporsteigen. Hanna als Gebieterin der großen Reichtümer, welche der Fürst zweifellos seiner angebeteten Gemahlin zur Verfügung stellen würde, ward überdies eine großar tige Hilfsquelle für ihre beschränkten Finanzen. Es war in ihr entschieden, Doktor Ruda mußte Johanna

freigeben. Eine Ehescheidung mit dem Recht der Wieder vermählung war in beider Landesgesetzen erlaubt. Es war immerhin ein fatales Evenement: der Fürst so heikel, ja geradezu oft lächerlich penibel in ollen seinen Ansichten und Grundsätzen — doch würde seiner Leidenschaft für Hanna ihn darüber hinweghelfen. Jedenfalls mußte seine Liebeserklärung mit der ihr fol genden Verlobung verzögert werden, bis Hanna frei war. Die Gräfin war daher entschlossen, Hanna zu einer schleunigen Abreise zu bestimmen

war Fürst Jffingen hier und warb um Deine Hand". Jetzt erglühten Hannas Wangen unter einer flammen den Röte. „Und was sagtest Du ihm, Tante?" Gräfin Riedheim zupfte etwas nervös an der Quaste deS Divans. Sie war augenscheinlich noch erregt von der Unterredung mit dem Fürsten. „Es war schwer Contenance zu bewahren und das Rechte zu wählen", sprach sie eifrig, ich hoffe aber, Du versagst meiner diplomatischen Gewandtheit Deine Anerkennung nicht". „Tante Aglae!" — Hanna drückte einen Kuß auf der Gräfin

. „Es wird schwer sein", sagte sie mit einem Seufzer, „aber ich werde es durchsetzen". Noch in der Stunde meldete sie ihrem Gatten ihre baldige Ankunft.... Sämtliche Schloßb-wohner befanden sich in großer Aufregung. Was man vorausgesehen hatte, war ein- getroffen, Fürst Jffingen hatte um Hanna angehalten. Sein Erscheinen zu ungewohnter Zeit, seine Unter redung mit der Gräfin rechtfertigten diese Voraus setzung. Man wußte ja. daß alle wichtigen Entschei dungen von ihr ausgingen, ihr gutmütiger, aber, abgesehen

von seinen strategischen Kenntnissen höchst unbedeutender Gatte wollte es so haben und befand sich wohl dabei. Bei Tuche würde diese Verlobung höchst wahrscheinlich proklamiert werden. Gräfin Schlingen und Baronin Schwarzkopf verbrachten die Zeit bis dahin mit Betrach tungen über das Glück, welches der „Fratz", diese kleine Komtesse, mache. Sie hatte ja nichts als ihr hübsches Lärvchen, na — und an dem Oskar bekam der Fürst eine nette Zwickmühle als Zugabe. (Fortsetzung folgt.)

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Alpenländer-Bote
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Pagina 3 di 16
Data: 07.08.1932
Descrizione fisica: 16
oder sechs verschie dene falsche Namen benützt habe. Er ist 33 Jahre alt, verheiratet, konfessionslos und war früher Israelit (Jude). Fürst gibt an, daß er drei verschiedene Pseudo nyme geführt hat. Er ist 29 Jahre alt, ledig, Israelit, Privatbeamter. Er ist bereits wegen kommunistischer Umtriebe zu eineinhalb Jahren verurteilt worden und hat diese Strafe verbüßt. Außerdem wurde er wegen Verherrlichung der Sowjets zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Dieses Urteil ist jedoch noch nicht rechts kräftig

, wobei der Betreffende den Tod fand. Friedrich Karitas, der dritte Verhaftete, hatte eben falls während der Rätediktatur in Ungarn eine Rotte gespielt und u. a. einen Priester hinrichten lassen. Der verhaftete Alexander Fürst wurde im Jahre 1928 wegen kommunistischer Umtriebe zu IV 2 Jahren Gefängnis, dann wegen Demonstrationen bei der Ur teilsverkündigung zu einem weiteren Jahr Gefängnis verurteilt. Georg Kilian hielt die Verbindung zwischen Sallay und seinem Apparat aufrecht. Seine Hauptaufgabe

war der Aufbau der für die Zeit zwischen dem 1. und 6. August geplanten Aktion. Nach seinen eigenen An gaben wollte er in allen Großbetrieben Demonstra tionsgarden für die Augustrevolution organisieren. Diese Garden hätten sich nicht auf Demonstrationen beschränkt, sondern es wurden Zerstörungen von Ma schinen und Material geplant. Die zwei Haupträdelsführer Sallay und Fürst wur den schuldig befunden und zum Tode durch den Strang verurteilt und am Freitag auch gehängt. Das Anerbieten der Gefängnisleitung

ein. Nach der Hinrichtung Sallays wurde um den Gal gen eine Wand ausgestellt, so daß der Delinquent Fürst, als er vorgeführt wurde, die Leiche seines Ge nossen nicht sehen konnte. Auch Fürst begann unter den Händen des Henkers zu schreien: „Unsere Brüder werden uns rächen! Nieder mit unseren Henkern! Es lebe die zweite ungarische Rätediktatur! Es lebe der Kommunismus!" Bei Fürst trat der Tod nach vierzehn Minuten ein. Es müßte kurios hergehen, wenn sich nicht die Freimaurer-Presse und -Organisationen über Urteil

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 4 di 16
Data: 25.06.1892
Descrizione fisica: 16
, daß der Fürst sprechen wolle, rief: „Silentium!" —- „Ruhe!" erscholl auf allen Seiten. Bismarck sagte: „Sie glauben doch nicht, daß ich sprechen soll, meine Ausgabe ist Schweigen!" Eine Stimme ries: „Wenn Sie nicht sprechen, werden die Steine für Sie reden!" Neue stürmische Hochrufe folgten. Man rief: „Hoch die Fürstin!" Dieselbe erschien am Fenster, um zu danken. Weitere Rufe erschollen! „Hoch Herbert und seine Braut! ' Bismarck erwiederte: „Im Mmen meines Sohnes und meiner zukünftigen Schwieger tochter

danke ich ihnen herzlich für diesen Beweis Ihrer Theilnahme." Nun erschollen Rufe: Hierbleiben! Zurückkommen! Bismarck zuckte mit den Achseln, lächelte und verneigte sich. Jeder bemühte sich, noch mals Bismarck's Hand zu drücken. — In Dresden hielt Oberbürgermeister Stübel die Begrüßungsrede. „In meinen alten Tagen," sagte der Fürst, „ist man nicht mehr so leistungsfähig, nimmt aber, wenn auch ferne dem Berufe, an allen Interessen des Vaterlandes Antheil. Die Arbeit hatte Erfolg. Der wesentliche

Antheil davon gebührt König Albert, der mir immer ein gnädiger Herr gewesen." — Am Abend brachten ihm 2000 Sänger ein Ständchen dar. — Am Sonn tag setzte der Exkanzler die Reise nach Wien fort. — Fürst Bismack war auch auf der Fahrt von Dresden nach Wien Gegenstand lebhafter Ovationen. In Tetschen, der ersten Haltestation, hatten sich gegen 2000 Menschen, zumeist Sachsen, aus dem Bahnhofe eingesunden. Fürst Bismarck hielt eine Ansprache, in welcher er für die warme Aufnahme dankte und die Freundschaft

der blutsverwandten und geschichtlich ver bündeten Nachbarreiche betonte. Auch in Jglau und Znain wurde Fürst Bismarck lebhaft begrüßt. Am 19. d. abends 10 Uhr ist derselbe in Wien mit dem Courierzuge der Nordwestbahn angekommen. Ein dichtes Spalier war in der Nähe des Bahnhofes ge bildet. Nachdem der Train in die Halle gerollt war, wurde der Fürst Bismarck sichtbar, dessen Conpee vor der Thür des Wartesaales hielt, den er passieren mußte. Bismarck, den lebhafte Hochrufe begrüßten, stand aufrecht, einen dunklen

breiten Schlapphut auf dem Kopfe, und grüßte die zum Wagen drängenden Damen und Herren. Die Grasen Wilhelm und Herbert Bismarck standen dem Geleise zunächst und begrüßten, als die Coupeethür sich öffnete, den Fürsten und die ihm folgende Fürstin; dann führten sie den Fürsten, ihn fürsorglich beim Arm nehmend, durch die grüßende und hochrufende Menge zum Ausgang. Die Fürstin, Professor Schweninger und Dr. Cry- sander und die übrige Begleitung folgten. Fürst Bismarck war in dunklem, hochgeschlossenem

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Neueste Zeitung
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Pagina 3 di 10
Data: 15.12.1935
Descrizione fisica: 10
in Altenmarkt in Niederösterreich, wird noch in dieser Woche vor dem Schwur gericht in Korneuburg neuerlich aufgerollt werden, obwohl sich der Haupttäter Alois Fürst durch Selbstmord in der Haft der irdischen Gerechtigkeit entzogen hat. Am 25. Juli brach in dem vom Alois Fürst gepachteten Anwesen in AUenmarkt ein Feuer aus, durch das der Dach stuhl der unbenützten Viehstallungen eingeäschert wurde und 1500 Kilogramm Stroh verbrannten. Bei den Ausräumungs arbeiten fand man auf dem Stallboden zwei Kindes lei

ch e n: die des fünfjährigen Töchterchens Therese und ihrer gleichaltrigen Freundin Marie Föderier. Schon während der Löscharbeiten tauchte der Verdacht auf, daß der Brand von den Abbrändlern Alois und Marie Fürst gelegt worden war. Fürst war schon einmal abgebrannt, soll im Jahre 1929 mehrere Brände gelegt haben und führte bezeichnenderweise den Spitznamen „Anzünder". Außerdem wußte man, daß er zwei Tage vor der Feuersbrunst seine Ernte auf 2000 8 versichert hatte. Ein furchtbares Geständnis. In: Laufe der Erhebungen

ergab sich schließlich die furcht bare Gewißheit, daß Fürst die beiden Kinder erwürgt und sie auf den Boden getragen hatte, damit er nicht in den Verdacht der Brandstiftung komme. Fürst gab eine geradezu erschA- ternde Darstellung des Verbrechens und erzählte mit allen Einzelheiten, wie er mit seinen Fäusten gleichzeitig beide Kinder am Hals ge packt und so lange zugedrückt hatte, bis die Zuckungen der beiden Kinderkörper erstarben. Während er den Mord eingestand, bezichtigte er seine Frau

der B r a n d st i f t u n g. Sie wurde verhaftet, legte ein Ge ständnis ab, zog es aber bald wieder zurück und setzte diese Taktik noch mehrmals fort. Die Mutter sieht bei dem Mord zu. Fürst erhängte sich am 27. August in seiner Zelle. Die Staatsanwaltschaft erhebt nun gegen Marie Fürst die Anklage wegen entfernter Mitschuld an den Morden ihres Gatten — die sie mit angesehen haben soll — und wegen Brandstiftung. Bei der Gendarmerie gab sie ursprünglich an, daß sie aus Angst vor ihrem Mann dessen Befehl, den Kuhstall anzuzün

den, befolgt habe. Das Urteil. Marie Fürst, die vollauf geständig war, wurde zu zehn Jahren schweren Kerkers verurteilt und nahm die Strafe weinend an. $imkE+Mt!0+$&inß Siadttheater Innsbruck. Zwei billige Wochen vor Weihnachten! Samstag, 8 bis 11 Uhr: Erstaufführung. Großer Ballett- und Pan- tomimenabend. Ideen und Einrichtung von Andrei Ierschik. Ausge führt werden drei größere Ballette, und zwar „A la Goya", eine spa nische Tanzsuite. „Razzia", zwei Szenen aus der Pariser Unterwelt. „Idyll

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Unterinntaler Bote
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Pagina 9 di 12
Data: 03.07.1909
Descrizione fisica: 12
. Der! .Kommissionsantrag wurde angenommen und schließlich schritt das Haus zur Wahl in die Delegationen. — Auch der deutsche Reichstag in Berlin hatte heute eine wichtige Sitzung. Die Erbanfallsteuer-Vorlage der Regierung wurde mit 194 gegen 186 Stimmen abgelehnt. Der Reichskanzler Fürst von Bülow ! und sein liberaler Anhang im Block hat damit eine eklatante Niederlage erlitten. Es frägt sich nun, ob der Reichstag aufgelöst wird, ob Fürst Bülow zurücktritt oder ob man sich mit der aus oen protestantischen

Konservativen und dem Zentrum bestehenden Mehrheit des Reichstages abftnden wird. Fürst Bülow ist sogleich zum Kaiser nach Kiel gereist, um dem selben über die Sachlage Vortrag zu halten. 26. In Nt. Die tschechischen Agrarier und die Slovenen brachten gestern nicht weniger als 57 Dringlichkeitßanträge im Ab geordnetenhause ein und künden so eine neue Obstruktion an. Man glaubt aber nicht, daß es dazu kommt. Man wird, da das Haus erst am 30. ds. wieder eine Sitzung abhält, die Sache beizulegen suchen

die Leitung der Diözesangeschäfte wieder aufnehmen konnte. — Der päpstliche Nuntius in Wien, Fürst Granito di Belmonte, soll in nächster Zeit als Kardinal an die römische Kurie oder auf einem italienischen Bischofs sitz berufen werden. Bezüglich seines Nachfolgers als Nun tius in Wien weiß man noch nichts Bestimmtes. 29. Juni. Das Luftschiff Zeppelin I., das bekanntlich vom deutschen Reiche angekauft worden ist, hat heute kurz nach Mitternacht von Friedrichshafeu aus seine Fahrt nach Metz, wo es sta

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Pagina 15 di 16
Data: 12.05.1907
Descrizione fisica: 16
JLätk 5 N 15i Allerlei. Zu unteren Bildern. Die Feier der silbernen Hochreit des Fürsten und der Fürstin von Schaumburg-Zippe. Am 16. April begingen der Fürst und die Fürstin von Schaumburg-Lippe das Fest ihrer silbernen Hochzeit. Fürst Georg ist am 10. Oktober 1846 geboren und vermählte sich am 16. April 1882 mit der Prinzessin Marie Anna von Sachsen-Alten- burg. Zu dem Feste der silbernen Hochzeit war auch der Deutsche Kaiser in Bückeburg eingetroffen, um dem Jubelpaare seine Glückwünsche

Bevölkerung des Lippeschen Landes lebhaften Anteil, und wurden dem Jubelpaare von allen Seiten die wärmsten Glückwünsche dargebracht. Der Fürst hat anläßlich seines Jubelfestes einen Betrag von 250 000 Mark zur Unter stützung hilfsbedürftiger Personen ausgeworfen. Der Transport rumänischer Vorpostenboote durch Deutsch land auf dem Masterwege. Die rumänische Regierung hat in London eine Anzahl Kriegs- sahrzeuge, und zwar Vorpostenboote, bestellt, die nach erfolgter Fertig stellung' auf dem Wasserwege

, während diese bei kriegsmäßiger Ausrüstung SO Tonnen ergeben wird. Die Schiffe werden durch zwei dreiflügelige Schrauben fortbewegt, welche durch Dampfmaschinen, die mit Oel- feuerung versehen sind, getrieben werden. Die Armierung eines jeden Bootes wird aus zwei 10 mmMaschinenkanonen bezw. -Gewehren bestehen. Dem Transport wohnte als Vertreter Rumäniens Fürst Ghyka bei. Monarchen-Znsammenknnfte. In letzter Zeit haben wiederholt Fürsten gegenseitig Besuche aus getauscht, die einen hochpolitischen Charakter trugen

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