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Giornali e riviste
Brixener Chronik
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Pagina 2 di 16
Data: 15.04.1911
Descrizione fisica: 16
auf der Hochschule fort zusetzen.' .. Emil öffnete die Schachtel und schaute gerührt auf die beiden Ringe, welche sich seinen Blicken darboten. Der eine, ein Trauring, war ein einfacher Goldreif, auf dessen Innenseite .die Buchstabe» L. I'. und L. v. 8. eingraviert waren; über de» Schriftzeichen schwebte eine kl ine Krone. Der andere Ring trug eine kostbare Rosette von funkelnd» Brillanten und Rubinen und ließ auf großen Relch- tum feiner Besitzerin schließen. «sorts-t«, nicht das Kind derjenigen

, die ich von frühester Jugend an für meine Eltern hielt und liebte?' rief Emil in wildem Erschrecken. „Nein, mein lieber Emil', entgegnete der alte Herr, väterlich die Hand des Knaben erfassend, .du bist allerdings nicht daS Kind meiner Schwester, aber ich glaube annehmen zu dürfen, daß dcine Abkunft ebenso makellos wie die des Barons Härder ist. Ich sehe, daß ich dir da« Geheimnis, welches dir in schonungsloser Weise halb verraten ist, ganz enthüllen muß. Vergebens habe ich gehofft, dir es noch einige Jahre

Ringe an ihrer linken Hand. Ich verstand ihren Wink. Sie wollte ihrem Kinde diese Kleinodien erholten wissen. Darum streifte ich sie von dem Finger der Sterbenden und gab ihr das Gelöbnis, sie für den Knaben zu bewahren. Noch einmal schaute sie mich dankbar an, dann sank ihr Haupt zurück und die seelenvollen Augen des jungen WeibeS schloffen sich auf immer.' — Der Pfarrer schwieg bewegt. „Und das war meine Mutter?' rief Emil von namenlosem Schmerze ergriffen. „Ja, Emil, eS war d<-ine Mutter

. — Ich habe mein Versprechen treu gehalten, mich des armen kleinen Waisenknaben voll Liebe angenommen, ihn meiner eigenen Schwester zur Pflege übergeben und mich selbst vielfach m't seiner Erziehung befaßt.' „O mein teurer Oheim, wie werde ich je solche Liebe und Fürsorge vergelten können!' sagte Emil, indrm er. von Rührung überwältigt, die Hand des alten Herrn küßte.

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Brixener Chronik
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Pagina 1 di 16
Data: 15.04.1911
Descrizione fisica: 16
»orstersleute zu sein, die in aller erdenklichen Weise str seine geistige und leibliche Wohlfahrt gesorgt hatten, und nun sollte dieser Glaube auf Täuschung beruhen? — Der Stolz des lebhaft empfindenden miaben bäumte sich unter dem Gedanken, daß ein - Recht haben solle, ihm verächtlich eine zweifelhafte Abstammung vorzuwerfen. — Er mußte ob Edwin die Wahrheit gesprochen habe, und ejchloß darum, sich an den Öukel Pfarrer zu wenden und ihn um Aufklärung zu bitten. Hastig trennte sich Emil heute

einen Ausdruck herz gewinnender Güte und Menschenliebe trug. Man erkannte auf den ersten Blick, daß man einen jener opfermutigen Priester vor sich hatte, die sich ihrem idealen Berufe mit voller Hingabe widmen. Mit freundlichem Lächeln wandte er sich nach dem eintretenden Knaben hin. „Guten Abend, Emil, du kommst wohl, mich zum Spaziergang im Garten abzuholen?' fragte er in liebevollem Tone. Emil schüttelte erregt die dunklen Locken, indem er rasch näher trat. «Nicht dazu bin ich gekommen, lieber Oheim

,' erwiderte er, .aber wenn du jetzt ein Stündchen Zeit für mich hast, möchte ich — dich etwas fragen.' .Frage immerhin, mein Sohn,' sagte der alte Herr wohlwollend, „du weißt, daß ich stets gern bereit bin, dich zu belehren.' — Er bedeutete Emil, neben ihm Platz zu nehmen, und erwartete nichts anderes, als daß der aufgeweckte Knabe ihm, wie er es öfters zu tun pflegte, eine wissenschaftliche Frage vorlegen werde. Höchst peinlich überrascht war er, als Emil mit bebender Stimme au-rief : .Ist es wahr

, daß ich — daß ich ein Findel kind bin?' Gegen seine sonstige Ruhe und Gelassenheit erhob sich der Geistliche erregt von seinem Sitze und maß mit großen Schritten das Zimmer. „Wie kommst du zu dieser Frage?' sagte er nach einer kurzen Pause, die seinem Zögling eine halbe Ewigkeit gedünkt hatte. „Baron Edwin von Härder beschimpfte und verhöhnte mich und warf mir meine zweifelhafte Abkunft vor', gab Emil erglühend zur Antwort. „Beruhige dich, mein Sohn,' sagte der Pfarrer mild, indem er liebreich seine Hand auf das Haupt

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