- gigkeitserklärung in feierlicher Weise das An¬ sehen konstatieren konnte, das es als geord¬ netes und zivilisiertes Äaatswesen errungen hatte. Vor 102 Jahren läutete Hidalgo, der Pfar¬ rer der kleinen Stadt Dolores, die Kirchenglocke und erhob den Grito, den Freiheitsruf, zum erstenmal in der Geschichte Mexikos. Die Jahr¬ hundertfeier war eine Verherrlichung der Herr¬ schaft des Präsidenten Porsirio Diaz. Wenige Monate nach der Feier fand die Periode
der Ruhe und fortschreitenden Zivilisierung, die Diaz verkörperte, ein Ende. Und heute ist die Un¬ abhängigkeit des Landes wohl nur noch als sehr ungewisse Größe in das allgemeine welt¬ politische Kalkül einzustellen. Porsirio Diaz, der mit einer nur formellen kurzen Unterbrechung die Geschicke des Landes leitete, war ein Tyrann, das ist unleugbar. Er arbeitete mit Blut und Eisen, er ließ seine politischen Gegner einkerkern und hinrichten
war, gestört. Dann erhoben sich im Norden General Ber- nardo Reyes und General Orozco, und in Veracrnz schließlich Felix Diaz, ein Neffe des ehemaligen Präsidenten. Schließlich gründete Orozco, der frühere Vertraute des neuen Prä¬ sidenten, eine selbständige Restaurationspartei, die sich offen gegen Madero wandte und die Wahlen für ungültig erklärte. Die Revolution hat nun auf die Stadt Me¬ xiko selbst übergegriffen, und wie verzweifelt die Stimmung
, ob die Vereinigten Staaten zur Interven¬ tion schreiten werden, was ja die Aufösung der Unabhängigkeit des Landes einleiten würde. Die Gegensätze sind schroff. Die Amerikaner sind beim Volk als wirtschaftliche Ausbeuter aufs äußerste verhaßt und darum unterstützten ja die Ver¬ einigten Staaten seinerzeit Madero, weil Diaz die wirtschaftliche Selbständigkeit des Landes zu wahren bemüht war. Dazu kam der Zu¬ sammenhang zwischen der mexikanischen