Solztmo-Merano, Mittwoch, 7. März 1S28 ! Jal^r VI fase. Zeitrechnung Die MrliunZ àer /ìntivort Mussolinis Das 7ì6lAe, ein Vvr^vsnc! kür 6en /intiksscismus „Oeütscke l'aALSTeitung' Berlin, ö. — Die «Deutsche Tageszeitung' das Organ der Agrarier, bemerkt, daß der ita lienische Diktator selten in einem stolzeren und beleidigenderem Tone gesprochen hätte, als in seiner letzten Kammerrede. Nie noch hat sich die Verachtung der Gefühle der Deutschen der ganzen Welt in einer brutaleren Form gezeigt
. Wenn der Diktator trotzdem behauptet, der Freund Deutschlands sein zu wollen, so vergißt er dabei die Prämisse, daß kein Deutscher daran glauben könne, Italien habe die ehrliche Absicht mit Deutschland zusammenzuarbeiten, so lange es gleichzeitig die Gefühle aller Deutschen in sol cher Weise beleidige. Mussolini gehe diesesmal mit ganz offenen Drohungen vor. Die Art und Weise, wie er die Versprechungen seiner Vorgänger auf dem Ministerstuhl null und nichtig erklärte, können nur dazu dienen, das Vertrauen
- der befreit haben, in schamloser Weise die ele mentarsten Menschenrechte der Tiroler mit Fü ßen. Es wäre, leicht möglich, daß Italien, das in verschiedene Konflikte verwickelt ist. schneller als es dachte, des deutschen Wohlwollens bedürfe. Eine solche Politik würde in Deutschland heute schon auf den schärfsten Widerstand stoßen und wird, wenn Mussolini fortfährt, die gerechtesten und natürlichsten Gefühle des deutschen Volkes geringzuschätzen, mit der Zeit vollkommen un möglich werden. „IKglicke
angerührt würde. Niemand denkt daran, sie anzurühren, und so könnten Ita lien und Deutschland in vorzüglicher Harmonie leben, wenn bloß die Tiroler, die so infam be handelt werden, auch am Deutschtum teilneh men würden. Dasselbe gilt auch für Oesterreich, wo gleichfalls niemand daran, denkt, die Bren- nerogrenze anzugreifen. Es bedeutet keinen Trost zu wissen, daß der Fascismus nicht bloß die Deutschen, sondern auch die Italiener, das ita lienische Proletariat und alles was im Lande menschlich denkt
, brutal behandelt. Der einzige Innsbruck, k. — ZNil der Tagesordnung „Die Sozialdemokraten und Stidkirol' haben die Sozialdemokraten eine Versammlung veranstaltet, dlo einen Massenbesuch aufwies. Abge ordneter Abram hielt dabei eine Rede, in welcher er Mussolini das Recht absprach, den Deutschen die Abhaltung von Kundgebungen für Südtirol zu verbieten. Der Redner brachte ein Tele gramm des deulschen Reichstagspräsidenten zur Verlesung, das mit stürmischen Beifallsrufen ausgenommen wurde, demzufolge