. Stresemann hat sich beklagt, ich hätte zum Botschaf ter Neurath gesagt, daß die italienische Negierung auf einen Boykott durch einen Gegenboykott anworten werde. Und was möchte man? Daß Italien den Boykott seiner Waren passiv hinnimmt mtd deutsche Waren frei einführen läßt? Stresemann hat dagegen protestiert, was ich bezüglich der deutschen Touristen gesagt habe. Ich bekräftige neuerlich, .baß wir ein gastfreundliches Volk sind und bleiben, aber nicht dulden werden, daß Gäste gewisse arrogante Manie ren
zu machen. Ich leugne nicht, was ich im Jahre 1920 über die deutschen Möglich keiten geschrieben habe, aber das Italien, das ich in meinem /Regime verkörpere, das nicht eine Episode, sondern eine Epoche ist, beugt sich nicht mehr der Vorherrschaft oder Arroganz, wessen auch immer, und läßt keine Freundschaf ten zu außer aus dem Fuße voller politischer und morali scher Gleichberechtigung. Was die Entnationalisierung des Oberetsch betrifft, ifo verwechselt Stresemann mit Bedacht eine Entnattonali- sievung
, Hoteliers und Kriegsbeschädigten des Oberetsch bewiesen (?), die ohne irgend einen Druck ihre Sympathien zum italienischen Volke bekundet haben, wöbe: sie ihre Entrüstung gegen die Ma növer und die Phantasien von jenseits des Brenners zum Ausdruck geibracht haben. Ich brauche kaum zu wiederholen, daß unsere Politik in Oberetsch, eine Politik, 'die ich eine Politik der „Römischen Gerechtigkeit" genannt habe, fort gesetzt werden wird in den Gebieten, die man mit großer Mhnheit in den Kreis der deutschen
Kulttirgemeinschaft einschließen will, während für uns das Oberetsch stets in politischem, geschichtlichem, geographischen:, wirtschaftlichem und moralischem Bereiche Italiens sich befindet und stets bleiben wird. Stresemann hat versprochen, daß Deutschland seine Haltung gegenüber den andersnationalen Minderheiten än dern werde, die innerhalb der Grenzen des Deutschen Rei ches sich befinden. Ich nehme für die Zukunft davon Akt. Heute ist aber die Wahrheit die, daß die Deutschen keine Schulen mit polnischer
mit jener verglichen werden könne, deren sich die deutschen Minderheiten in Dänemark erfreuen. Geehrter Dr. Stresemann! Bevor Sie im italienischen 1 Auge einen Splitter suchen, entfernen Sie den Balken aus Ihrem eigenen. Das beweist, daß, wenn die Oesterreicher und Deutschen gesiegt hätten, alles, was italienischer Cha- rakter ist, von: Brenner bis zum Gardasee, rücksichtslos ver nichtet worden wäre. — Verehrte Senatoren! Die kurze De batte dieser Tage hat nicht zwei Minister einander gegenü'ber gestellt