'hk. 86 Mer«»er Iettm»s- Sttt« Z man gerade losläßt, um nicht etwas anderes zu sagen! Man denkt vielmehr gar nicht daran, noch einmal an die Deutschen heranzutreten, außer — es bricht döch jener Tag heran, an dem es in den Köpfen der Machthaber aufzudämmern beginnen wird, daß es nicht angeht, über jenm Stamm zur Tagesordnung überzugehen, der das Reich geschaffen, und der bisher die treueste Stütze des Thrones und des Vaterlandes war .... Was aber wird vor läufig weiter geschehen? Die Drohung
, daß Thun schließlich und endlich sein Sprachengesetz mittels des Gewaltparagraphen 14 den Deutschen auf oktroyieren will, wird von den angeblich Unter richteten noch lange nicht als das Schlimmste be zeichnet, was uns bevorsteht. Man geniert sich gar nicht, die Sistierung der Verfassung als die ulrimz, ratio der Regierenden in sichere Aussicht zu stellen. Und wir beginnen auch daran zu glauben. Warum nicht? Was haben wir nicht alles schon erlebt, was wurde nicht schon probiert, warum
, in dem er im Vereine mit der feudalen Bruderschaft die „Grundsätze zur Regelung der Sprachenfrage in Böhmen und Mähren' aus geheckt hatte. Und das Alles geschah überdies, ohne daß dem bisherigen Standpunkte der Deutschen dem Grafen Thun gegenüber das Mindeste vergeben wurde. Eine Abweisung der Einladung als solche wäre eine Beleidigung des Ministers Sr. Majestät gewesen und hätte auch an allermaßgebendster Stelle aufs Peinlichste berührt. Nein, diesen laux pas, den man vielleicht von gewisser Seite sogar erhofft
hat, den haben die Deutschen nicht begangen, wohl haben sie aber Jenem, den es angeht, mit besonderem Feingefühl angedeutet: „Exzellenz, wir refüsieren Ihre Ein ladung nicht; aber setzen Sie uns gefälligst ei» genießbareres Menu vor, — dann wollen wir unS an den Tisch setzen!' Nachdem nun Thuns Ab sichten enthüllt sind, hat die Linke nach wie vor das Recht, jedes Verhandeln mit Thun abzu lehnen, ehe nicht die Sprachenverordnungen auf gehoben sind. Es wurde also durch einen schlagen den und wahrhaft klugen Beweis
der opsersähigen Friedfertigkeit der Deutschen etwas erreicht, wofür außer Zeit und Mühe einzelner Abgeordneter nicht daS geringste Opfer gebracht wurde. Ja, es wurde Bedeutsames erreicht, weil sich Thun und seine Regierung, nachdem seine Grundsätze enthüllt sind, fortan nicht mehr auf den „Unparteilichen', auf den Vermittler in der Sprachenfrage, auf den ehrlichen Makler zwischen Deutschen und Tschechen hinausspielen kann. Thun ist erkannt, er ist ein Feudaler wie Lobkowitz, ein Gönner der Tschechen