nicht zu fin den sei — wegen der Vermischung mit andern.' — Nach glaubwürdigen Zeugnissen bestanden in allen größeren Orten in Vnlsugana bis zum 16. Jahrh, deutsche und italienische Pfarreien neben einander. In Calccranica wurde noch im 16. Jahrh. Deutsch gepredigt. Im Jahre 13 >7 kamen deutsche Abgesandte von Valsugana zum Bischof Bartholomäus von Trient, und es wurde, da dieser nicht Deutsch, die Männer aus Val sugana nicht Italienisch verstanden, die Verhand lung vermittelst eines Dolmetsch geführt
. Eine Urkunde vom Jahre 11L6, welche Pergine und die ganze Umgebung betrifft, enthält meist deutsche Personennamen, wie auch deutsche oder deutsch geformte Ortsnamen, wie Sivernach, Vierach, Artzenach, Hochleit, Voll Ehesten (d. i. voll Ka stanien, jetzt Castagne) u. s. w. und gibt an, daß die Bewohner alle seit 100, 200 und 400 Jahren nach Langobardischem oder Salischem Rechte gelebt hätten und auch in Zukunft leben wollten, also unzweifelhaft Deutsche oder deutscher Herkunft waren. Der Italiener, Dekan
Tecini von Pergine, welcher im Jahre 1821 eine Ab handlung über die deutsche Alpenbevölkerung in den tridentinischen und venetischen Alpen schrieb, spricht aus, daß wahrscheinlich das ganze obere Valsugana, also die ganze Gegend von Pergine, Caldonazzo und Levico einst Deutsch gewesen sei. Daß auch unter Trient hinab Deutsche wohnten, ist aus der Reiserechnung des Patriarchen Wolf- aer von Aqnileja im Jahre 1204 zu entnehmen, der auf seiner Tagreise von Ala nach Trient in „Nuozdorf' sein Mittagsmahl
vor nicht vielen Jahrhunderten alle die deutsche Sprache l' Die ehemaligen Deutschen wurden jedoch nicht verdrängt, sondern allmälig italienisirt. Diese Thatsache hat teilweise ihren Grund in der Re formation und in der nachfolgenden Gegenrefor mation. Die kirchliche und politische Gewalt begünstigte uud beförderte das italienische Ele ment, um die deutsch-protestantische Lehre von der Grenzpsorte Italiens fernzuhalten, wie um gekehrt in Vinstgau die Romanen germanisirt wurden, um die dortigen romanischen