werden, denn die italienische Publizistik ist immer darauf aus, durch eine Zuweisung der Rätoromanen zur italienischen Nation die Herrschaftsansprüche Italiens auf das heute von den Rätoromanen oder Ladinern bewohnte Alpengebiet zu begründen. Eingehender befaßt sich Battisti mit dem Eigennamen der Höfe, der bäuerlichen Siedlungs- und Wirtschaftsein heiten also, die seit dem 13. Jahrhundert in den Urkunden und Urbaren oder Güterverzeichnissen erwähnt werden und dank des Eifers der Deutsch-Südtiroler Heimatforschung zum Teil
. Er zählte inner halb der einzelnen Gemeinden die Hofnamen nach zwei Ge sichtspunkten: einmal zeitlich, je nachdem die einzelnen Hof namen im Zeiträume von beiläufig 1200 bis 1350 (früher werden einzelne Hofnamen bei der Dürftigkeit der schriftlichen Ueberlieferung jener Zeit überhaupt nicht genannt), dann für die Zeit von 1350 bis 1450 und nach [1450 erstmals Urkundlich benannt werden; und zweitens ob die einzelnen Namen roma nische oder deutsche Sprachwurzeln haben. Für romanisch sagt übrigens Battisti
„neolatino", d. h. neulateinisch, ein Aus druck, der in der deutschen Fachliteratur für diesen Begriff nicht allgemein üblich ist. Sachlich faßt Battisti unter diesem Aus druck nicht nur die Wurzeln, die der lateinischen, sonderst auch diejenigen, welche der Sprache der alten Räter, insbesondere also der ligurischen und illhrischen Sprache, angehören. Dieses Verfahren kann hingehen, weil die Deutschen die Namen aller dieser Wurzeln von den romanisierten Nachkommen jener Ur bevölkerung Rätiens übernommen
zurückgelassen haben. Das Ergebnis dieser Zählung, das Battisti in statisti schen Tabellen (Popoli S. 321 und Prolegomini S. 288 f.) mitteilt, ist nun folgendes: Bereits für die erste Epoche, d. i. vor 1350,'ist für den größten Teil des Etschlandes zwischen Meran und Bozen die Zahl der Hofnamen deutscher Wurzel mehr oder weniger überwiegend gegenüber jenen vordeutscher Wurzel. Das gilt für die zum Weinbau besonders geeigneten niederen Lagen im Haupttale, so für die ausgedehnten Gemeinden Naturns, Algund
, Ober- und Untermais, Marling, Lana, Tisens, Nals, Terlan, jaber auch für die klimatisch rein alpin eingestellten höheren Seitentäler und Mittelgebirge von Ulten, Passeier, Häsling, Jenesien, Sarntal, Ritten und Deutschnofen. Eher halten sich die Namen beider Wurzeln im Dorf Mrol und in Gries bei Bozen die Waage, in Mölten und Karneid sind sogar jene vordeutscher Wurzel etwas in der Ueberzahl. Auf Grund dieses Befundes gibt auch Battisti zu, daß in jenem Haupt gebiete von Deutsch-Südtirol