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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 9 di 14
Data: 20.11.1909
Descrizione fisica: 14
. Diese beiden Mauerseiten sind höchst wahrscheinlich bis zum Wasserschlaggesims bemalt gewesen. Ob einst auch die Nordseite Malereien trug, läßt sich nicht mehr feststellen. Bei Durchführung dieser Restau- rwrungsarbeit könnte dann auch der angebliche Bestand des großen Christoph-Bildes an der Süd westecke der Kirche sichergestellt werden. Beschreibung der bedeutsameren Bilder: Das erste Bild (I).am Eckpfeiler der West- Südseite ist sowohl in historischer als auch kostüm- licher Hinsicht besonders

bemerkenswert. Es ist ein Bergwerk-Bild und entschieden von Bergknappen öder Bergwerk-Besitzern gestiftet. Es soll uns den Bergwerksegen versinnbildlichen oder die göttliche Vorsehung um einen solchen Segen anrufen oder ihr danken. Oben arbeiten kleine Kuappenfigürchen, unten helfen großdargestellte Engel mit. Am Pfeiler ist oben eine Ortschaft dargestellt, darunter' hackt in einer Höhle ein Engel mit einem Hammer in Stollengeftein. An der Wandfläche sieht man einen Knappen mit einem Wagen aus dem Stollen

. . ; f Das näch st e a n ft offende (kl.) Bild ist ! leider größtenteils zerstört. Die wenig vorhandenen ' ! Spuren zeigen uns eine Architektur, auf der ein I Engelputti mit einer Fahnentrompete steht. Hinter j dieser Architektur sehen wir eine Landschaft mit ! gotischen Fachwerkgibelhüusern. Das Fragment scheint eine künstlerisch wohlgelungene Arbeit aus dem 10. Jahrhundert zu sein. Rechts und links v o m S e i t e n e in g a n g waren einstmals auch Malereien. (Bild III.) Sichtbar ist linker Seite

ein schwarzer Grund mit Felsen. Das Weitere ist zerstört. Rechts finden sich noch einige Farbenspuren. Rechts davon stoßen wir auf ein Bild (kV.) von bedeuten der Ausdehnung. Vorhanden sind leider nur mehr spärliche Farbenreste und Bruchstücke einer 1 Stadt. | Das folgende nächste Bild (V.) zeigt j eine Heilandfigur tu Gestalt der im Mittelalter ; so häufigen Miserikordien oder Erbarmen-Bild. ! Dieses Bild ist sehr schön, sowohl in Farbe als 1 Zeichnung und dürfte aus dem 16. Jahrhundert stammen. Das Bild

umgibt eine Umrahmung mit einer Säule Die hier fehlenden Teile sind ganz sicher nur gewaltsam durch das Einsetzen eines Grabsteines in die Mauer zerstört worden. Das unmittelbar darangrenzende Bild (VI) ist das schönste unter den aufgefundenen Ge mälden und gehört mit dem Bergwerk-Bilde zu den ältesten. Es ist bis auf ein kleines, unwesent liches Stück fast ganz erhalten. Das hier heraus geschlagene, fehlende Bildstück hat jedenfalls auch einer Marmotafel weichen müssen

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Unterinntaler Bote
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Pagina 6 di 12
Data: 26.07.1907
Descrizione fisica: 12
. Ein gemeinsames Interesse, die Kindesliebe und Kindererziehung gibt es fast nicht mehr und die Folge ist völlige Entfremdung — und Scheidung". Das Bild Mariä Verkündigung m der Pfarrkirche zu Hörbrauz in Vorarlberg. Von Pfr. Fr. A. Bickel in Hörbranz. („Archiv für chriftl. Kunst" Ravensburg.) (Fortsetzung.) Unter dieser Widmung findet sich noch in deutschen, goldenen Leitern die Aufschrift: „Wahrer Abriß des wunderwürklichen und von himm- lscher Hand gemalenen Englischen Gruß zu Florenz zu ge- mainer Andacht

, dann in Augs burg, jetzt in Hörbranz befindliche Bild folgendes: „Ich gedenke lieber einer Kopie von jenem wundertä tigen Bild in der Kirche Santa Annunciata in Florenz, die sich jetzt im Werner'schen Hause in Augsburg befindet. Dies Bild kann wohl kaum eine Kopie genannt werden, da es außer derselben Anordnung der Idee in der Ausführung nichts mit jenem alten Bilde in Florenz gemein hat und nach des Künstlers origineller, eigentümlicher Weise behan delt ist. Der Engel kniet, nein! schwebt knieend

und nun bald über Mariens Haupte ruht. Dieses Bild hat wohl nie Wunder gewirkt, aber es ist selbst ein Wunder der Kunst. Einen Engel, so blühend, so schön, so reizend an Gestalt und wunderhold, und an Würde so erhaben wie diesen, bekommt man nicht leicht wieder zu sehen. Das schillernde Gewand und der smaragd grüne Mantel fließen großgefaltet über den hehren Wuchs hinab, der Füße irdische Gestalt völlig bedeckend. Von himmlischer Abkunft neigt der Bote sich in Demut vor der sterblichen Magd

der irdische Raphael rühmen dürfte. Blüthe, Kraft und Wahrhiet der Carnation, das Breite und Tüchtige der Behandlung durchaus, die feste richtige Zeich nung, die Lage der Gewänder, kurz alles spricht für die Epoche einer hohen Ausbildung der Kunst". So Späth. Das „Morgenblatt" von Augsburg Nr. 28 , vom I. 1819 nennt das Gemälde „ein Bild aus der blühendsten Zeit italienischer Kunst, das einen durchaus selbständigen Meister verrät, dessen Genialität selbst sein uraltes Vor bild vom Jahre 125S in der Kirche

Annunziata zu Florenz durch eine breite, geistreiche Behandlung, Kraft und Blüte des Kolorits, sowie an Ausdruck und Tiefe des Gefühls übertroffen hat". Der jetzige Galeriekonservator Herr von Huber in Augsburg schreibt von diesem Bilde: „Die Farbentechnik dieses Bildes zeigt ganz die Meisterschaft der Carraccischen Richtung und dabei ist die Stilrichtung der Giotto-Epoche beibehalten, wodurch das Bild einen außerordentlichen, ja hinreißenden Reiz erhielt. Für das Schönheitsgefühl erhebt sich dieses Bild

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Tiroler Grenzbote
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Pagina 9 di 12
Data: 09.06.1923
Descrizione fisica: 12
ganz befriedigt: „Das Bild is ganz schön." „Nicht wahr? Herr Wirt/ triumphieren die Fremden. Da fährt fie ihn aber an wie ein Donnerwetter: „Natürlich, — du muaßt a no dazuahelfen!" und reißt ihm das Bild aus. der Hand. „So a Bild hast überhaupt nöt anz'schaun und no weniger anz'rührn — du Haderlump1" „Und iatz außi beim Loch!" wendet fie ihren Grimm gegen die lachenden Fremden, „'s ganze Haus drahnten's oan um — dö Bagasch!" Krachend schlägt fie die Tür hinter ihnen zu. Dann ist fie allein

mit dem Bild und ihrem Zorn. Und jetzt hat fie endlich Zeit. eS näher in Augenschein zu nehmen. Zuerst hat fie im Sinn, es ins Feuer zu werfen, aber dann befinnt fie fich eines Besseren, „'s Gfichtl wär nöt übel." meint fie befriedigt, wenn daS andere nöt wär!" Und fie denkt nach, was fich da machen ließe, denn zum Verbrennen ist doch eigentlich schad. Und wenn der Spender, der Weinherr, kommt und vermißt das Bild — dann schickt er ihr am Ende keinen Wein mehr ! Zunächst will fie einmal probieren

. Wie nimmt es fich eigentlich aus von der Ferne? Denkt's und steigt auf die Bank und hängt das Bild an einen Wandnagrl. Prüfend äugt fie hinauf. „Es iS - ganz nett," ist ihr Urteil, „aber so lassen kann man'S doch nöt." In diesem Moment geht die Tür auf und wer kommt? „Der Pfarrer!" fast entsetzt sagt fie'S. Der hochwürdige alte Herr lächelt. „Grüß Gott! Frau Wirtin. A Viertele! Heut is es aber heiß." Sie hat nicht mehr Zeit, das Bild herunterzunehmen und hofft insgeheim, während fie hinausgeht

, des Gastes Wünsche zu befriedigen, und betet zum heil. Anton, der Pfarrer möge das Bild nicht bemerken, sonst ist es um ihr Ansehen geschehen. Man soll fich eben nöt noch lang in Verhandlungen einlaffen mit der Sünd, sieht man schon, das ist die Straf! Der Pfarrer hat indes Muße, das Bild zu betrachten. Kr denkt sich so das Seine dabei und wie die Wirtin mit dem Wein kommt und das Viertele gehorsam auf den Tisch stellt, fängt er schon an mit der Frage, schlau lächelnd: „Seit wann

werden denn in diesem Hause solche Obszönitäten geduldet?" Sie versteht nicht, was das heißt, aber doch so viel, daß es auf das Bild Be zug hat. Nun ist fie verärgert, daß der Herr Pfarrer nicht mehr Vertrauen in fie fetzt und jetzt sagt fie ihm gar nimmer die Entschuldigung, die ihr schon auf der Zunge lag. Sie geht hinaus und nach einer Weile kommt fie wieder, holt das zweite Viertele und em drittes, aber ein Gespräch will nicht so leicht in Gang kommen. Endlich hält fie's nicht länger aus, so ganz um ihr Vergnügen

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Unterinntaler Bote
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Pagina 5 di 10
Data: 19.07.1907
Descrizione fisica: 10
, liegt eine An erkennung der Bedeutung desselben, wie sie schmeichelhafter nicht gedacht werden kann. Sie beweist, wie sehr „Der Amateur" auch im Auslande geschätzt wird, da er seine Auf gabe, die Lichtbildner durch Wort und Bild zum Erfolge zu führen, in idealster Weise erfüllt. Probenummern ver sendet der Verlag Karl Konegen, Wien 1. Opernring 3, gratis und franko. Jahresabonnement K 6.— Das Bild Mariä Verkündigung in der Pfarrkirche zu Hörbranz in Vorarlberg. Von Pfr. Fr. A. Bickel in Hörbranz

. („Archiv für christl. Kunst" Ravensberg.) Seit dem 6. Dezember 1899 befindet sich in der Pfarrkirche zu Hörbranz bei Bregenz ein gar kostbares Ge mälde, das viele Beschauer aus der Umgegend und den be nachbarten Uferstaaten des schwäbischen Meeres herbeizieht. Es ist dieses Bild eine Kopie von dem Wunderbild in der Servitenkirche Maria Annunziata in Florenz. Über den Ursprung und die Geschichte des Bildes zu Florenz sowie des Bildes in Hörbranz mögen folgende Zei len Aufschluß geben. Eine der schönsten

Kirchen in Florenz ist unstreitig die der Maria Annunziata am Platze desselben Namens. Sie ist der ausgesprochene Liebling der Florentiner und auch die einzige Kirche der Stadt, die ihnen immer geöff net steht, und nicht vergebens; denn von 5 Uhr morgens bis 8 Uhr abends gehen die Gläubigen ein und aus. Das, was die Italiener am meisten in diese überaus reich ausge stattete Kirche zieht, ist die Kapelle der Maria Annunziata mit dem Freskobild, das „Mariä Verkündigung" darstellt. Das Bild ist verhängt

und wird nur zu besonderen Festlichkeiten enthüllt. Die Entstehung des Bildes ist der Tradition nach van einer zarten Poesie umgeben. Im Jahre 1252 stand an Stelle der jetzigen, großartigen Kirche ein einfaches Oratorium der sogenannten Diener Mariens. Der Prior dieser frommen Genossenschaft gab dem damaligen seiner Kunst sowie seines heiligen Lebens wegen verehrten Bartolomeo den Auftrag, ein Bild der Verkündigung Ma riens für das Oratorium zu malen. Von religiösem Eifer begeistert, fing Bartolomeo sein Werk

Stadt. Von Nah und Fern eilten die Leute herbei, um das himmlische Bild zu schauen und beteiü» vor demselben zu knieen. Und so viele Gnaden erlangten sie, daß es allgemein unter dem Titel: Maria santissima Madonna delie grazie, angefleht wurde, welchen Namen es heute noch hat. Bald wurde der Zudrang so groß, daß das bescheidene Oratorium die Menge nicht mehr fassen konnte und immer erweitert und erweitert werden mußte. So entstand nach und nach die prachtvolle Kirche Mariä Ver kündigung

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Der Arbeiter
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Pagina 5 di 8
Data: 07.10.1920
Descrizione fisica: 8
, er fuhr mit der Hand über die grauen Wimpern. „O Laura!" flüsterte er leise. Da tönte ganz vernehmlich ein Seufzer an seine Ohren, er wandte sich erschrocken um. der junge Mann von vorgestern stand wieder hier und blickte auf das Bild. Verdrießlich, sich unterbrochen zu sehen, nickte er mit dem Haupt ein flüchtiges Kom pliment, der junge Mann dankte etwas freund licher, aber nicht minder stolz als der Spanier. Auch diesmal wollte der letztere den überflüssigen Nachbar abwarten; aber vergeblich, er sah

sich etwas zu beklagen. „Herr B.", sagte er, „Sie haben vielleicht bemerkt, daß vorzüglich eines Ihrer Bilder mich anzog; es interessiert mich unendlich, es hat eine Bedeutung für mich, die — die ich Ihnen nicht ausdllicken kann. Ich kam, so oft sie es vergönnten, um das Bild zu sehen, weil doch gewöhnlich die Menge nicht lange dort verweilt, und — denken Sie sich, da hat es mir ein junger, böser Mensch abgelauscht, und kommt, so oft ich komme, und bleibt, mir zum Trotze bleibt er stundenlang vor diesem Bilde

, das ihn doch gar nichts angeht!" Herr B. lächelte; denn recht wohl konnte er sich denken, wer den alten Herrn gestört haben mochte. „Das letztere möchte ich denn doch nicht behaup ten," antwortete er; „das Bild scheint den jungen Mann ebenfalls nahe anzugehen, denn es ist nicht das erste Mal, daß er es so lange betrachtet." „Wieso? Wer ist der Mensch?" „Es ist ein Herr von Fröben," fuhr jener fort, der sich seit fünf, sechs Monaten hier aufhält, und seit er das erste Mal jenes Bild gesehen, eben jene Dame

mit n Federhut, das auch Sie besuchen, kommt er : ; Tage regelmäßig zu dieser Stunde, um das Bild zu betrachten. Sie sehen also zum wenigsten, daß er Interesse an dem Bilde nehmen muß, da er es schon so lange besucht." „Herr! Sechs Monate?" rief der Alte. „Nein, dem habe ich bitter unrecht getan in meinem Her zen, Gott mag es mir verzeihen! Ich glaube gar. ich habe ihn unhöflich behandelt im Unmut. Und ist ein Kavalier, sagen Sie? Nein, man soll von Pedro de Ligez nicht sagen können, daß er einen fremden

verweilen sehen. — Da geht es Ihnen wohl gleich nur; auch mir ist dieses Bild sehr intereffant, und ich kann es nie genug betrachten." Fröben war überrascht durch diese Anrede: auch ihm waren die Besuche des Alten vor dem Bilde ausgefallen, er halle erfahren, wer jener sei, und nach der steifen, kalten Begrüßung von gestern war er dieser freundlichen Airrede nicht gewärtig. „Ich gestehe, mein Herr," erwiderte er nach einigem Zögern, „dieses Bild zieht mich vor allen anderen an; denn — weil — es liegt

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 3 di 18
Data: 20.08.1910
Descrizione fisica: 18
ist von den Geschwistern Elisabeth und Magdalena Walch gestiftet. Im linken Seitenschiff der Kirche finden wir der Seitentür gegenüber die Darstellung des Vesperbildes, Maria mit dem Leichnam Jesu im Schoß, ein Bild voll rührender Andacht. Im heiligen tiefen Mutterschmerz neigt Maria ihr edles kümmerliches Antlitz dem Leichname ihres Sohnes zu und drückt ihn voll Innigkeit an ihre Mutter brust. Ueber dieser Schmerzensgruppe beugt sich mitleidig und helfend der Liebesjünger im dunkelrot leuchtenden Gewände, heilige

. Das anschließende Bild stellt Maria Heimsuchung dar. Mit dem Wanderstab in den Händen ist die junge Gottesmutter über die im Hintergründe auf ragenden Berge Judas gewandert und steht nun vor dem Hause ihrer Base Elisabeth, die ihr mit inniger Freude und Ehrfurcht im Angesicht ent gegen geht. Unter der Schwelle des Hauses steht die ehrwürdige Gestalt des Zacharias. Einfach ist die Szene und doch so weihevoll. Leider hat dies schöne Bild noch keinen Stifter gefunden. Das dem Chor nächst stehende Bild des linken

, das die Jungfrauenweihe der himmlischen Schutzpatronin darstellt. Die sechs Fenster des Chores sind im allgemeinen noch vornehmer, prunkender, farben satter gehalten. Sie beginnen, allerdings nicht in genauer chronologischer Reihenfolge. Das erste Chorfenster an der rechten Seite stellt die Verkündigung dar, im Bild ganz mittel alterlichen Charakters, an Schongauer sich stark an lehnend. Die selige Jungfrau kniet in Andacht versunken da und wendet demütig ihr Haupt dem Himmelsboten zu. In der Höhe halten zwei Englein

den Baldachin auseinander, der das stille Gemach der Jungfrau sonst den Blicken verhüllt. Der grüßende Engel mit dem Zepter ist eine wahre Prachtgestalt. In mächtigen Lichtfluten schwebt der heilige Geist, vom Vater in den Höhen aus gehend, hernieder, um das heilige Geheimnis der Menschwerdung an der demütigen Magd des Herrn zu wirken. Unten trägt das Bild das Wappen und den Namen des Stifters Dr. Friedrich Vögele. Das zweite Chorfenster zeigt uns die Geburt der seligsten Jungfrau. In einem reich

des Apostel Johannes auf Pathmos in mächtig ergreifender Auffassung und leuchtenden Farben vor Augen. Ein Engel mit einer Lilie schwebt hernieder und weist den Propheten des neuen Bundes hin auf das Bild das in den Höhen erscheint. Johannes sitzt sinnend in farbenprächtigster Gewandung mit Buch und Feder da und wendet sein Haupt aufwärts, der von der Sonne umflossenen himmlischen Frau zu. Zu seinen Füßen ruht sein Evangelium und sein Evangelistensymbol, der Adler. Wie mild strahlt aus den Höhen

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Pagina 11 di 16
Data: 07.11.1909
Descrizione fisica: 16
der Krüppel ihn von der Tür fort. „Der Raum ist nicht zu besichtigen — ich sagte es bereits." Fin Trinkgeld?" „Ich nehme kein Trinkgeld," sagte der andere heftig. Ter Amerikaner blätterte in seinem Reisehandbuch. Mit der eigen- jinmgen Miene eines Mannes, der nicht gewöhnt ist, seine Wünsche mrsüllt zu sehen, sagte er: „Aber in diesem Raum befindet sich eine Sehenswürdigkeit, das berühmte Bild der Ginevra von Cardec." Nie- mls vergesse ich den Ausdruck des Hasses, der tierischen Wildheit

, welche ia den Beivegungen des Krüppels lagen. Es war, als ob er sich stürzen Allle auf jemand. Dann zwang er sich zur Ruhe: „Das Bild ist in jenem Simm," sagte er höhnisch, „aber keine Macht der Welt wird mich zwingen, «Ihnen zu zeigen." — „Ihre Gründe?" — „Ich verweigere sie Ihnen!" Eine dunkle Zornesröte färbte die Stirne des jungen Amerikaners. Dann Me er verächtlich die Achseln und sagte: „Mit Menschen Ihrer Art streitet man sich nicht. Wollen Sie mir den Namen des jetzigen Eigen tümers Mitteilen!" Der Krüppel

schwieg. — „Es ist gleichgültig, ich werde ihn ohne Sie erfahren." In tiefer Mißstimmung verließen wir das Schloß. Aus der Landstraße holte uns der junge Amerikaner ein. Die Pförtnersfran hatte ihm die Adresse des Besitzers genannt. Er zog ein Scheckbuch ans der Tasche. Ueberlegen lachend sagte er: „Ich werde den: Mann tele graphieren, daß ich das Bild kaufen werde." Ich weiß nicht, welch seltsames Gefühl mich trieb, die Gesellschaft zn fliehen und znrückznkehren in den Saal, den wir soeben verlassen

das Bild, als wäre cs nicht das einer Toten. Es war, als ob die Gestalt der Frau hcranstreten toürde aus dein Nahmen, und vor dem Bilde stand der Mann, den Nacken starr zurück- »ebogen, die Augen leuchtend im Fieber, die Hände gefaltet. , , Haben Sie je den Ansdruck des Glückes, weltvergessener Seligkeit meines Menschen Angesicht gesehen, ein Losgelöstsein von allem irdischen, einen weltbefreiten Schauer des Glückes? So war dieses Menschengesicht. Ich erschauerte. Was für ein Band tvar

, ist zu mir gekommen, kam zu mir in dem Bild des schönsten Weibes, das je gelebt hat. Sagen Sie nicht, es ist ein Bild, ich fühle diese Frau lebendia, wie sie einst gelebt, von königlicherem Blut als alle auderen, mit dem Mantel der blaßgoldenen Haare um ihre weiße Gestalt. Mit jenen tötenden Augen, die jeden in ihren Bann Zwangen. Und — sie ist mein Eigentum. Seitdem ich hier bin, hat keiner außer mir sie gesehen. Ich bringe ihr meine glühende Liebe und Anbetiing — alle Frauen lachten über nwine Liebe

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 5 di 8
Data: 04.08.1924
Descrizione fisica: 8
-ungarischen Armee be setzt war, ist das Bild, wie es in der Militärsprache des Weltkrieges hieß, „verkommen". Jetzt sahen aber Leute von der italienischen Gesandtschaft in Budapest die Reproduktion und die Gesandtschaft verlangte von der ungarischen Regierung, daß diese ihr das Bild zurückstelle. Die Regierung brachte auch heraus, wer das Bild hat: der Advokat Dr. Kovacs. Dieser hatte es gekauft, und man stellte auch fest, wer der erste Ungar war, dem das Bild „gehörte". Das war der General Julius Sipos

, und er erzählte, das Bild sei im Kriege nicht gestohlen, sondern, damit es nicht von den Kanonen zerstört werde, von den ungarischen Sol daten „aufbewahrt" worden. — Dieser General Sipos ist nur einer von den vielen, die sorgfältig Kunstgegenstände und andere wertvolle Objekte „aufbewahrt" haben, damit sie nicht von anderen gestohlen wer'den können. Terror, den sie totschweigen. Die deutsche Journalistenorganisation, der Reichsverband der deutschen Presse, bemüht sich seit längerer Zeit

, ob er mehr körperlich als seelisch litt. Er erschrak, als er in das Zimmer trat und daran . dachte, daß er das zweite Weihnachtsfest in Paris verbringen sollte. Rakowskh und Wolkoff, die ihn .schon in München ermuntert, wenn er zaghaft wurde, waren seit Monaten von Paris fort, und wenn er zurückblickte, sah er dunkle Bilder. Pro- feffor Kiesewetter war gestorben, der Preis eine Illusion gewesen und sein Bild, ein Charakterkopf, abgewiesen worden. Und als er an die Geldfrage dachte, schüttelte

Dir 50 oder mehr Francs. Wirf alle Scheu weg, das Bild bleibt Dir! . . . Und zweitens: Versuche mit der Wirtin intim zu werden! Ich lege ein Billet bei. Du wirst Kredit und schöne Stunden finden. Tue beides, ich beschwöre Dich! Dein Freund Ra- kowskh." Konrad war wie gelähmt. Lange schon hatte er seinen Schmerz verbissen, heute mußte er weinen. Nachdem er das Schluchzen im Bettkiffen erstickt, ging er zum Wandschranke und ergriff die Skizze, stellte sie nahe an das Fenster, das wenig Licht durchließ

, auf den Boden. Endlich faßte er Mut. Der Blick siel auf das Bild. „Siehst du mich?" sprach er. Ach, du weißt es nicht, und nie sollst du es wissen! Wie gut, daß mich das Auge nicht sieht! Ja, deine Augen!" ries er. ,/Und das Haar im Sonnengold, ja du, ganz meine Rosl! Nein, und hundertmal nein! Ich verkaufe dich nicht für eine Million!" „Warum ist alles so gekommen? ... Ich wollte wenig, aber auch das fehlte. Wenn ich von Glück geträumt, fand ich Enttäuschung. Wo ist der Gott der Gerechtigkeit? „Tugend geht

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 3 di 8
Data: 03.07.1947
Descrizione fisica: 8
vis Festprozession Photo-. TBZ Das Gelöbnis der Ansen- in Absam Ein Ehrentag des ganzen Landes Das Gelöbnis der Jugend am Peter -und Pauls, tag des Jahres 1946 hatte zu Füßen des „Golde nen Dachl" in Innsbruck ein eindrucksvolles Bild der katholischen Tiroler Jugend gegeben. Den Rah men bot das historische Bild der Altstadt in Inns bruck, umschattet vom Pfarrturm und übertönt von dem ehrwürdigen Hall der großen St.-Jakobs- Glocke. Aber Stadt bleibt Stadt, mag sich mancher gedacht

haben. Einer Stadt ist es leicht möglich, die Massen in Bewegung zu setzen und so ein äu ßeres Bild vorzutäuschen, das vielleicht der Wirk lichkeit gar nicht entsprechen könnte. Doch das Bild des heurigen Gelöbnisses der Ju gend in Absam täuschte nicht. Es hat die Erwar tungen in jeder Hinsicht übertroffen. Zahl der Teil- nehmer, Größe der Ausmachung und innere Anteil nahme waren überwältigend. Hier kann keiner ein wenden, daß es eine künstlich aufgemachte Stadt sache gewesen wäre. Von allen Teilen Tirols

hatte sich zu einer Landeswallfahrt gestaltet. Die Inschrift, die bei einem Bauernhaus zu lesen war, ist sinnbildhaft für das ganze Land Tirol: „Streck aus die milde Hand, Beschütz das ganze Land, Sei Helferin in der Not, Im Leben und im Tod!" Ursprung der Wallfahrt Maria Absam Am 17. Jänner 1797 erblickte die Bauerntochter Rosina Bücher an einem Fenster in der Stube ihres Vaterhauses in Absam mit einem Male ein vorher nie gesehenes Bild der Muttergottes. Ihre Eltern und Nachbarsleute, die auf ihr Rufen her beieilten, fanden

die Tatsache bestätigt, auf einer Scheibe des Stubenfensters zeigten sich wirklich, wohl schwach, aber deutlich sichtbar, die Züge eines Muttergottesgesichtes. Dem Volke, welches unter der Unsicherheit der Zeiten litt und sich nach Hilfe sehnte, erschien die plötzliche Erscheinung des Bil des als ein wunderbares Himmelszeichen, ein ge waltiger Zudrang setzte ein, alles wollte das Bild sehen und verehren. Ein Lokalaugenschein an Ort und Stelle und eine strenge Untersuchung in Innsbruck vor Fach leuten

und Zeugen aus Absam brachten kein be friedigendes Resultat, das Bild ließ sich abwaschen und verschwand, und wenn die Scheibe trocken war, erschien es wieder. Jene Stellen, die mit Glas schleifmitteln behandelt wurden, blieben glatt, dort erschien keine Spur mehr von der Zeichnung. Die Fachleute meinten, es sei vielleicht einmal auf der Scheibe ein Gemälde angebracht gewesen und hätte seine Umriffe dem Glase mitgeteilt. Eine Erklä rung für das plötzliche Erscheinen des Bildes wurde nicht abgegeben

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 24 di 24
Data: 05.07.1902
Descrizione fisica: 24
108 -» I« unser« WUtz«m. «- Persische Straszenbettler mit einem gezähmten Tiger. (Zum Titel bild.) In schlecht verwalteten Ländern, wo man sich um die Hebung der untern Klassen wenig kümmert, grassiert der Bettel oft in ganz raffinierter Weise. Wer in Italien gewesen, der erinnert sich an die vielen Borwände, unter denen das Mitleid der Vorübergehenden zu erwecken gesucht wird. Aehnlich ist es in Persien, dem „Lande der Sonne", aber auch der Gleichgültigkeit und Indolenz. So existieren

wann man bedenkt, daß kein Raubtier schwieriger zu zähmen und keinem gezähmten weniger zu trauen ist als dem blutgieriger Tiger. Das neue Blindenheim in Bromberg. (Zum Bild auf Seite 106.) Als Arnold aus dem Melchthal die Kunde erhält, daß sein Vater auf Befehl des Landvogts geblendet worden sei, läßt ihn Schiller in die Klage ausbrechen: „O eine edle Himmelsgabe ist das Licht des Auges — Alle Wesen, die Pflanze selbst kehrt freudig sich zum Lichte. Und er muß sitzen, fühlend, in der Nacht, im ewig

für die Provinz Posen erhalten, in welchem fünfzig weibliche Blinde Unterkunft erhalten können. Die Pilatusbahn. (Zum Bild auf 106.) Die in den Jahren 1886 bis 1888 erbaute, im Frühjahr 1889 dem Betrieb übergebene Zahnrad bahn auf den Pilatus zählt zu den interessantesten Bergbahnen der Schweiz. Lokomotive und Wagen, letzterer mit 32 Sitzplätzen^ bilden e i n Fahr zeug, das die kühne Bergfahrt mit größter Sicherheit ausführt. Bei der Thalfahrt können alle vier Zahnräder gebremst werden. Die Hauptfahrt besorgt

und es ist eine schwere Arbeit, mitten durch diese mächtigen Schneeschwaden der Bahn einen Weg zu hauen. Ist die Linie einmal frei, dann ist die Fahrt vom Frühling des Thalgrundes in diese winterlichen Mauern hinein eine sehr interessante. Föhn und Sommersonne vermischen schließlich die letzten Spuren des Winters am Pilatus, der nun ernst und kühn Wache hält am Eingangsthor in die Waldstätte. Burgei. (Zum Bild auf Seite 107.) Wohl das berühmteste Portrait des Kunstmalers Defregger ist dasjenige der Burgei

. Er hat sich auch in der Historien malerei versucht, und seine Szenen aus der Tirolergeschichte machen auf den Beschauer großen Eindruck; allein sie werden von den gemütsvollen Bildern, die er dem Leben des Volkes abgelauscht, weit übertroffen. Allerlei. Das Bild der Mutter und der Schiffsjunge. Wenige Augenblicke vor Beginn der Seeschlacht von Manila, die in der Geschichte des spanisch-ameri kanischen Krieges eine Rolle spielt, fiel einem Schiffsjungen an Bord des Flaggenschiffes seine Jacke über Bord. Sofort erbat

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Der Südtiroler
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Pagina 4 di 8
Data: 01.05.1934
Descrizione fisica: 8
Bild A: Die vornehme, znrie Goiik des Turmes der Bozner Pfarrkirche wetteifert in engelhafter, jungfräulicher Reinheit mit den Blüte» des Frühlings. Bild l: Pinzon (Bozner Unterland), die für Slldlirol typische gotische Landkirche. Gotische! Der Wanderep, der zum ersten Mal in seinem Leben nach Südtirol kommt;, wird dort ein großes Erleben in sich aufnehmen, wird staunen und einen eigenartigen seelischen Prozeß über sich ergehen lassen müssen. Sagen wir. er habe das Erlebnis Merans und Bozens

bei der Betrachtung der Türme gotischer Groß bauten. Die Umkleidung mit Strebepfeilern und zahlreichen kleinen Türmchen lenkt den Blick ja nach aufwärts^ nicht nür beim Turm allein, sondern auch bei den Seitenwänden des Schiffes, dies ist jedem klar, der sich in die Geheimnisse eines gotischen Domes eingelebt hat. Die Grundelemente des Stiles sind Spitzbogen, Strebepfeiler und Kreuzrippen. Einige Formen wollen wir noch hiAzunchmen: Das goti sche Steildach, wie wir es an der Kirche von Pinzon (Bild 1) erkennen

und das Grabendach., dessen einfachste Form folgenden Querschnitt aufweist: dessen verwickeltere Formeln auf dem Bflde von Rattenberg (Bild 2) deutlich zu erkennen sind. Die Entstehung des Grabendaches und seine allgemeinere Verwen- « düng beim Hausbau gehört zweifellos der ach! «. schen Zeit an. Die Analyse gotischer Formen an Bauwerken m Südtirols soll int vorliegenden Aufsatz nich, durchgeführt werden. Hier interessiert uns die j Tatsache, ob es möglich ist, gotische Formen aus ! $ Landschaftselemente

, Gotische Baukunst i ( Handbuch der Kunstwissenschaft), eine ArtStre j bepfeilersystem und im Großen die Mahnung \ himmelwärts sind einzelnen Dolomitenfelsen in hinreichendem Maße eigen. Als Beispiel diene , hier der Latemar (Bild 3)., bei dem die Aus f lösung in Türme,, Spitzen und Zinnen ja weit j gediehen ist. Oder der Rosengarten, der doch s keinen Abschluß des Raumes bildet,, .sondern durch die Türme hindurchsehen läßt, und man wird hiebei den Satz gebrauchen können, der bei Clasen steht

zu einer anderen Reihe von Berg' gestalten, wie Sella, Schiern und vor allem Mendel, die im Großen horizontale Züge auf' Bild 7: Kallerer Weinbauernhos im UeberetM^

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 1 di 14
Data: 05.06.1908
Descrizione fisica: 14
eigentlich die Gegegensätze geschaffen hat, wer es aus dem Gewissen hat, daß Hund und Schwein im Wohllben sich wälzen, Tausende Menschen aber elendiglich umkommen. Da habt ihr die Tatsachen. Erstes Bild: Auf der letzten Hundeausstel lung im Londoner Krystallpalast erregte beson deren Beifall ein kleines nettes König Karl- Hündchen, das mit sorgsam gekräuselten Locken und seidenen Schleifen aus einem Samtbettchen Der Ausammmöruch der „deutseßfreißerikiehen stzokiÜk". Innsbruck, 4. Juni. Der mehr dumme

haben die freiheitlichen Studenten sowie der Deutsche Volksverein in Innsbruck Ent- lag und seine Bewunderer aus großen runden Augen herablassend anstierte. Es hatte auch alle Ursache dazu, denn das lebendige Spielzeug war ungefähr sein Gewicht im Gelde wert, es kostete Nicht mehr und nicht weniger als vierzigtau- send Mark. Zweites Bild: In einem Orte in New-Castle in England, wo die Schiffbauarbeiter mit ihren Unternehmern im Streike liegen, bemerkte ein Mann, daß seine Schweine hungrig ihre schnüf felnden Schnauzen

aus dem Kober steckten, wenn sie sich in satter Seelenruhe auf dem Stroh dehnen sollten. Eines Abends legte sich! nun der Besitzer der Schweine nach der Fütterung in einen Hinterhalt und bemerkte, daß ein Mann und ein Knabe über einen Zaun stiegen und trotz des Rumorens der Schweine den Inhalt des Troges in einen Tops füllten. Der Bürger folgte den Dieben bis zu ihrer Wohnung und sah durch eine Ritze der Fensterläden, daß eine arme Familie hießhungrig das Schweinesutter verzehrte. Drittes Bild

und es kriselt nun neuer dings bedenklich. Es kriselt aber auch bedenklich in der christ- lichsozialen Partei und es hätte nicht viel gefehlt, so wäre es zwischen Geßmann und dem fünfte Stockwerk ist schon für 40.000 Mark zu haben. Tausende Londoner Proletarier aber wissen nicht, wohin sie ihr müdes Haupt legen sollen. Viertes Bild: ein Millionär vergeudet an einein Tage Tausende Gulden mit seinen Wei bern. Eine Firma sucht einen Packer zu einem Wochenlohn von 20 Mark; 500 Bewerber um lagern darauf

das Geschäft. Fünftes Bild: Eine Glasbläserei wünscht einen Arbeiter. In den Morgenstunden schon muß sie 300 Arbeiter wegschicken. Sechstes Bild: Ein Brettergerüst versperrt den Weg zu der Geschäftsstelle eines Baumeisters, der Taglöhner sucht. Der Andrang ist so heftig, daß das Gerüst zusammenstürzt und elf Mann mit gebrochenen Rippen und Beinen ins Kranken haus geschafft werden müssen. Siebentes Bild — — doch genug. Es ge nügt das Angeführte, um unsere herrliche Ge sellschaft gebührend zu illustrieren

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Tiroler Post
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Pagina 2 di 12
Data: 04.07.1900
Descrizione fisica: 12
überließ der Kurfürst seinem Gaste dieses Bild, das von nun an der ständige Be gleiter des frommen Erzherzogs auf seinen vielen Reisen war. Es hatte nämlich der Erz herzog so große Vorliebe für dieses Bild ge fasst, dass er es beständig mit sich führte, um überall, wo er sich immer befände, vor dem selben seine Andacht verrichten zu können. Im Jahre 1619, in welchem Leopold dem abgehaltenen Tiroler Landtage beiwohnte, kam dieses Bildnis zum ersten Male nach Inns bruck, verblieb aber stets in den Händen

derselbe aber auch die dem öster reichischen Kaiserhause eigene zarte Andacht und Verehrung gegen die göttliche Mutter unseres allerheiligsten Erlösers. Daher war ihm auch das geerbte Bild ein kostbarer Schatz, von dem er sich nie zu trennen entschlossen war. Jedoch gestattete er es, dass gedachtes Bild bei den damals wegen des Schwedenkrieges herrschenden Drangsalen und Befürchtungen zuweilen öffent lich in der Kirche zur Verehrung ausgestellt werde. Dadurch wurde das Bild auch unter dem Volke mehr und mehr bekannt

, und das kindliche Vertrauen auf die Hilfe Mariens wuchs von Tag zu Tag. * Natürlich entstand der Wunsch in den from men Herzen der Stadtbewohner, gedachtes Bild für immer der öffentlichen Verehrung aus gesetzt zu sehen. Im Jahre 1650 trugen so wohl geistliche als weltliche Personen dem Erz herzoge und seiner Gemahlin die Bitte vor, das geerbte Maria-Hilf-Bild im St. Jakobs- Gotteshause zum Tröste der ganzen Gemeinde aussetzen zu lassen. Da diese Kirche ganz in der Nähe der Burg und mit einem eigenen Oratorium

für die fürstliche Familie versehen war, so gewährte der Erzherzog die vorgetragene Bitte, und er richtete am 23. Juli 1653 mit dem löblichen Stadtmagistrat eine ordentliche Verschreibung, vermöge welcher zu einer täglichen heil. Messe vor diesem Bilde für ewige Zeiten eine Ka- planei-Beneficium gegründet wurde, wobei sich aber der Erzherzog für sich und seine Nach kommen vorbehielt, in allen das heil. Bild betreffenden Angelegenheiten eine entscheidende Stimme zu haben, so wie er auch ausdrücklich

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Unterinntaler Bote
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Pagina 2 di 4
Data: 16.05.1914
Descrizione fisica: 4
be titelt sich „Ein Marienkind aus dem Habsburger Kaisergeschlechte im XVI. Jahrhundert." Fünf Bilder aus dem Leben der ehrwürdigen Dienerin Gottes Erzherzogin Magdalena von Oesterreich. l. Bild. (Eine Alpengegend im Wipptale.) Erz herzogin Magdalena pilgert nach dem von ihr geliebten Wallfahrtsorte U. L. Frau von der Waldrast. 2. Bild. (Der Schloßpark zu Amras.) Philippiue Welser empfängt die Botschaft der kaiserlichen Gnade. 3. Bild. (Ein Saal in der landesfürstlichen Hofburg zu Innsbruck.) Abschied

der Erzherzogin Magdalena vor dem Eintritt in das Stift zu Hall. 4. Bild. (Der Stiftsplatz in Hall.) Erzherzogin Magdalena beschwichtigt und versöhnt die aufrührerischen Abgefallenen und führt sie zum katholischen Glauben zurück. 1. Auf tritt: Der Aufruhr. — 2. Auftritt: Die Ver söhnung. 5. Bild. (Die Stifterinzelle.) Der selige Heimgang der Erzherzogin Magdalena. Schluß- Tableau. Erzherzogin Magdalena empfiehlt Tirol dem Schutze der Gottesmutter. Hiezu schreibt man uns noch folgendes: Der Erfolg der letzten

Aufführung mar durchschlagend. Verfasser des Stückes, Herr Monsignore Engl, brachte so recht die Tugenden unserer durchlauchtigsten Erzherzogin Magdalena zum Ausdruck. Unwillkürlich wird man mitgezogen, man glaubt im 16. Jahrhundert zu leben und fühlt alles mit unserer erhabenen Kaisertochter mit. Das 1. Bild zeigt die Wall fahrt nach dem trauten Liebfrauen-Kirchlein Maria Waldrast, da sieht man die echte tiefe Frömmig keit der Habsburger. Das 2. Bild ist durch und durch Verzeihung und Liebe. Beim

3. Bild sieht man manch feuchtes Auge. Die Erzherzogin klimmt Abschied von ihrem Hofstaat, von der königlichen Pracht, entsagt aller Weltenfreude und zieht sich, angetan mit dem schlichten Ordenskleide, in die stille Einsamkeit, ins Damenstift nach Hall zurück. Das nächste Bild brachte mehrere irregeführte Bäuerinnen, die stürmisch den Jrrlehrer zurück verlangten. Die schon sehr kranke durchlauchtigste Oberin beschwichtigte sie und führte sie zur Kirche zurück. Wunderbar war ihr Heimgang

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 5 di 8
Data: 31.10.1950
Descrizione fisica: 8
> Drum ehret und opfert—denn unsrer sind viele! I ff a se klein und leicht aufwärts gebogen. pie Dirndlbluse mit hohen, puffigea Aer- meln! Ich drehe das Bild um. Auf der Rück te steht: „In ewiger Liebe, Deine Rosl.“ Das nächste Bild ist fünf Jahre darauf aU fgenommen worden. Vor einer Atrappe aus Birkenholz, die ein Geländer vor einem fluß vorstellen soll, steht der Vigil. In der gand einen hohen Bergstock, um die Schül lar das Bergseil gewunden, das Führerab teichen an der Brust

Of fiziere, sogar ein General ist darunter, Leh rer und Professoren! Die Frauen in langen Pumphosen und hochschulterigen Sportjak- ken, den Alpenstock in der behandschuhten Hand. Dann kommt ein Bild, das den Vigil mit leinen beiden Buben zeigt. Feste, stramme Burschen sind es, und sie sehen so aus, wie der Vater auf dem alten Bild. Das nächste Bild zeigt ein Grab. Ein klei nes Holzkreuz. Man kann die Buchstaben ganz gut lesen. „Rosina Oberlahner“, steht darauf. „Gestorben 1906.“ Und gleich da neben

ein Bild, ebenfalls auf einen Karton aufgezogen: die Aufbahrung der Rosina. Viele Kerzen und viele Kränze aus Tannen reisig. Still und stumm liegt die Tote, die Hände gefaltet. „Halt beim Heuziehen derfallen“, sagt der Vigil und blickt starr aus dem kleinen, vergitterten Fenster auf den Steilhang ge genüber. Hier heroben müssen auch die trauen mithelfen bei der gefährlichen Ar beit, denke ich. Das n» ctiste Bil< * zeigt wieder ein Grab. Vie Am^teuraufnahme. „Josef Oberlahner, \ der, gefallen 1914

in Rawaruska, Po- Aj'jteht unter dem Bild. Auf dem Kreuz 1 ikfi eine Kappe und ein Tornister, wie l ©ü sie 1914 noch getragen hat anstatt Helm lad Rucksack. . I Das nächste Bild, das der Vigil aus der Icäatulle nimmt, bleibt länger in seiner Iland. Er betrachtet es nachdenklich. Dann ftgter es vor mich hin auf den Tisch. Es zeigt ■(ine rundliche Bäuerin mit einem KinO im lirm. „Das ist mein Veverl, zwei Jahr nach ihrer Eochzeit“, sagt der Vigil. Ich drehe das Bild im. „Genoveva Stanzer, geborene Oberlah

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Tiroler Post
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Pagina 12 di 12
Data: 05.07.1902
Descrizione fisica: 12
. JilScinvertreter: Ä. ZAlumpreW, Im ^riumpkpsorle. Handlung in Fahrrädern und F bestandteilen. Reparaturen alle Einladung zum Zöonneme ^LmUrendlau zur llnkekbaltUT^ ■itvd Bcfe&rotw We-ÄeueWekt. greis des Keftes: 35 yfg. 45 K. 45 u beziehen durch jede Buchhandl und jede« Postamt. Persische Stratzenbettler mit einem gezähmten Tiger. (Zum Titel bild.) In schlecht verwalteten Ländern, wo man sich um die Hebung der untern Klassen wenig kümmert, grassiert der Bettel oft in ganz raffinierter Weise. Wer in Italien

an einer Kette oder einem Stricke mit sich, ähnlich wie unsere Bärentreiber aus Italien, um so in nachdrücklicherweise an den Geldbeutel der Vorübergehenden zu appellieren. Gerade heimelig ist diese Art Bettelei nicht, zumal wann man bedenkt, daß kein Raubtier schwieriger zu zähmen und keinem gezähmten weniger zu trauen ist als dem blutgieriger Tiger. Das neue Blindenheim in Brvmberg. (Zum Bild aus Seite 106.) Als Arnold aus dem Melchthal die Kunde erhält, daß sein Vater auf Befehl des Landvogts geblendet

Zeit Anstalten errichtet, in welchen diese armen Menschen im Lesen und Schreiben und in allerlei Handarbeit unterrichtet werden. So hat auch die Stadt Brom berg ein aus freiwilligen Beiträgen erbautes Blindenheim für die Provinz Posen erhalten, in welchem fünfzig weibliche Blinde Unterkunft erhalten können. Die Pilatusbahn. (Zum Bild auf 106.) Die in den Jahren 1886 bis 1888 erbaute, im Frühjahr 1889 dem Betrieb übergebene Zahnrad bahn auf den Pilatus zählt zu den interessantesten Bergbahnen

vermischen schließlich die letzten Spuren des Winters am Pilatus, der nun ernst und kühn Wache hält am Eingangsthor in die Waldstätte. Burgei. (Zum Bild auf Seite 107.) Wohl das berühmteste Portrait des Kunstmalers Defregger ist dasjenige der Burgei — ein einfaches Tiroler Bauernmädchen. In ihrem Gesicht finden sich die charakteristi schen Linien des Tirolertppus auf das feinste wiedergegeben. Reiches volles Haar umgibt die nicht gerade hohe Stirne. Aus den großen, hellen vollen Augen schaut ein kindlich

frohes, unschuldsvolles Gemüt. Der fein geschnittenen Nase und dem liebreizenden Mund begegnen wir auf fast allen seinen weiblichen Portraits. Als Genremaler hat der einstige Bauern knabe und Herrgottschnitzer Großes geleistet. Er hat sich auch in der Historien malerei versucht, und seine Szenen aus der Tirolergeschichte machen auf den Beschauer großen Eindruck; allein sie werden von den gemütsvollen Bildern, die er dem Leben des Volkes abgelauscht, weit übertroffen. -^3^ Allerlei. Das Bild

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Sterne und Blumen
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Pagina 4 di 16
Data: 04.04.1915
Descrizione fisica: 16
Anneliese. Mas sie hier sah, war es nicht eine leuchtende Erinnerung aus der vergangenen Kinderzeit? Ein liebliches Bild aus ihrer fernen Kindheit wurde hier in sichtbaren Formen von Künstlerhand dargestellt. „Ostereier", betitelte sich das Gemälde. Eine lachende, jubelnde Kinder schar sucht Ostereier unter Socken und Sträuchern, während ain Zaune an der' schloßähnlichen Billa, dem verzaubertem Schlosse Dornröschens gleich, eine Helle, - zarte Kindergestalt steht, dem sich zu ihr neigenden Knaben

Füller, „habe ick gesackt zu viel? lhabe ick nicht gehabt serr recht?" „Liebe Maggie, Sie wissen nicht, welche Erinnerung dieses Bild in mir erweckt; ich bin zu erregt, nehmen wir auf einer der gegenüber stehenden Bänke s?latz", erwiderte die Komtesse. „Oh, ick weiß serr gut, was das Bild sein for yon! Sck kenne das Garten, nnb das andere Garten sein das von Nachbar. Das kleine girl sein yon counteß, aber der boy tue ick nicht kennen, but Tounteß tun kennen ihn, is it not?" sagte eifrig Miß Füller

. Anne liese neigte bejahend das schöne lhaupt. Da durchzuckte plötzlich ein Gedanke ihren Geist. Das Gemälde erwerben! Es besitzen, immer durch das Bild an eine lichtvolle Stunde ihrer Kinderzeit erinnert werden! Da fiel es ihr ein, daß sie ganz vergessen hatte, nach dem Namen des Künstlers zu schauen. Und König Ferdinand von Rumänien. König Konstantin von Oriechenlancl. doch konnte es nur einer sein, ein Name, der, mit goldenen Lettern ge schrieben, in ihrem lserzen stand. Nasch erhob

sie sich, um nach dem Namen zu se hen. „Ernst Bredlow" las sie in der rech ten Ecke des Kunstwerkes, sie hatte keinen an deren erwartet. So hatte er die Stufen zur Höhe des Ruh mes beschritten! „Ich möchte das Gemälde erwerben", sagte schnell entschlossen Komtesse Eberstein zu ihrer Gesellschafterin. Die vorherige Befangenheit war verschwunden, sie war Feuer und Flamme, das Kunstwerk zu besitzen. Für sie hatte es doppelten, zehn- jj fachen Wert, als für jeden anderen. „Oh, Tounteß, uollen kaufen das wunderfull Bild, vou

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Alpenländer-Bote
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Pagina 7 di 32
Data: 14.06.1914
Descrizione fisica: 32
gefegnen soll. Da du also gut und ein rechter, treuer Freund bist, so erfülle auch noch meinen letzten Wunsch und Willen, dieweil ich sterben und von dieser Welt abschei den muß. Unter meiner Habseligkeit findest du ein gar wonnigliches und fast gnadenreiches Bild Unserer Lieben Frauen Sant Maria, so ich von Candia mit mir geführt Hab. Das Bild sollst du nehmen und in einer Kirchen der Stadt Rom aufstellen, auf daß viele Arme und Presthafte allda Hilfe finden, das es ein hochbegnadetes Bildnis

ist." Und darauf erzählt er dem Freund von dem Meeressturm und andern ähnlichen Sa chen. Der Gastfreund versprach dem Kaufherrn, nach seinem Begehren zu tun, und darnach starb der Kaufherr aus Candia eines gottseligen To des. Sein römischer Gastfreund aber hatte nit anderen Sinn, denn daß er, so bald und aller erst er könnte, dessen letzten Willen und frommen Wunsch erfüllen möchte: Er hatte aber ein Weib, und alsobald dieses vernahm und hörte, was für ein hochbegnadetes Bild aus dem Hause getan

würde. Solches wär aber in allen Wegen nit recht gewesen, auch wenn es aus purer und lau ter Frommheit geschehen wär, was nit glaublich, sintemal das Weib' eine rechte Eva war, will sagen eigensinnig und rechthaberisch, sonsten aber nit bös. Also wollte das Weib recht behalten und nit leiden, daß das Bild in eine Kirche übertra gen würd, ihr Mann aber unterzog sich, weil er nit Händel im Haus wollt haben. War sol ches Nachgeben auch nit recht, da er hätte nach Pflicht und gegebenem Versprechen und Wort Handelen

sollen. Und zu dreien Malen ermahnte ihn Unsere Frau Sant Maria im Schlaf, und im Traum, daß er sollt Wort halten und nit also das Bild für ihn nehmen.. Es war fein Wille auch gar nit schlecht, aber also schwach und blöd, daß er allzeit von seinem Weib sich um drehen und abspenstig machen ließ. Allda er schien ihm Unsere Fraue zum vierten und letzten Male im Traum und sagt zu ihm mit fast trau rigem Antlitz: „Ich seh wohl ein, daß du mein Bild nit nach Schuldigkeit willst aus dem Haus tragen

aufgestellt und verehrt werden." Es verstand aber das Kind nit, was es sagte, allein die Mutter verstund es gar Wohl und ward sie durch des Mägdleins einfältige und unschuldige Red gar sehr gerührt, also, daß sie ohne ein wei teres Zaudern noch Widersetzen sich des Bildes zu entschlagen bereit war. Es machte ihr nur noch eins Kümmernis, in welcher Kirchen oder Kapellen sie das heilige Bild tragen wollte. Da kam kurze Zeit darnach das Kindlein wieder go- loffen und .sprach abermalen: „Ich Hab ganz ge wiß

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Tiroler Wastl
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Pagina 6 di 16
Data: 16.01.1910
Descrizione fisica: 16
schon gar nicht eine Einrichtung einer Kirche sei. Er berief sich daraus, daß das Bild nicht einmal geweiht und zu seiner Herstellung auch keine bischöfliche Be fugnis eingeholt worden sei. Man könne auch von keiner Verspottung reden, da doch das Bild nicht der Lachlust preisgegeben worden sei. Uebrigens habe die Frau, zumal da sie Jüdin sei, gar nicht gelvußt, daß sie einen Gebrauch oder eine Einrichtung der katholischen Kirche öor sich habe, und daß sie sich nicht bewußt gewesen sei

dann alle ande ren. Aber die Greislerin hat nicht ein „Bild" zum Einpacken verwendet, sondern Zeitungspapier. „Zei- tungspapier" mit „Bild" zu verwechseln, das vermag man wirklich nur in einem Anfall von religiösem Wahnsinn. Freilich hat die Greislerin noch Glück gehabt, daß sie nicht wegen Verbrechens der Gottes lästerung zu ein paar Monaten verdonnert wurde, denn die Schmähung Jesu, die ihr Tun wäre, falls es etwas Böses wäre, wird doch sonst vom Obersten Gerichtshof als dieses Verbrechen erklärt. Tie

. Tu wär die Welt im Handumdrehen um das Wort Ritual-Justiz mord reicher, und was für fünf jüdische Richter a Schund wär, kann für fünf christliche Justizhiofräte unmöglich an Ehr sein. Wenn die Greislerin dem empfindsamen Schinder von Krakau aus fanatischen Christenhaß a Roßwurst ins Jesuitenblatt gewickelt und dabei mit Bezug auf das „Bild" an unflätige Be merkung gemacht hält, wär die Bestrafung verständlich, wenn Christen, die sich- gegen Moses und die Propheten ähnlicher Schmähungen schuldig

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