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Schlern
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Pagina 9 di 38
Data: 01.02.1926
Descrizione fisica: 38
Ein weiteres, vielfach he^angezogenes Motiv zur Benennung bot die natürliche Farbe der Berge schon von altersher. Rot (Lehm, Eisen), Schwarz (Augit, Por phyr, Gneis) und Weih (Kalk) als Ee- steinston und Weih als Farbe des Schnees haben vielfach den Anlaß zur Benennung abgegeben (Rotwand, Rot erdspitze, Croda rossa, Weihkugel, Weih horn, schneebige Rock, Marmolata, Chri- stallo, Schwarzhorn, Hintere Schwärze, Niger, Punta nera). Daneben finden wir auch ein Eoldkappel, einen Eoldknopf

der Drei herrnspitze und der Dreisprachenspitze ihren Namen. Auch die Größe bezw. Höhe der ein zelnen Berge wurde für deren Benen nung vielfach maßgebend, besonders in Fällen, wo es galt, zwei benachbarte Gipfel auseinander zu halten. Wir haben große und kleine: Fermeda, Balbuon, Zinne, Tschierspitze, Rohkofel usw., Gran cront und piccol cront, Gran Sas de Mesdi und Pittl Sas de Mesdi, Cima Brenta alta und bassa, Campanile alto und basso, Casteletto superiore und infe riore, und in ihrer Diminutivform

drückt das Italienische dasselbe aus in: Om bretta — Ombrettola, Cristallo — Cri- stallino, Pelmo — Pelmetto. Einzelne durch Größe und Höhe besonders gekenn zeichnete Berge tragen selbständig ihr Beiwort: Hohe Weihe, Hochgall, Tschengl- ser Hochwand, Langkofl — Sas long, Ci- mon della Pala, Crozzon di Brenta, Pa- lon della Mare, und auch einige durch Zierlichkeit auffallende das ihrige: Eobbo, Zuckerhütl, Rotes Manndl, Jungschlern. Verschiedene andere spezielle Eigenschaften einzelner Berge

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Schlern
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Pagina 7 di 38
Data: 01.02.1926
Descrizione fisica: 38
hat ein Uebergang zwei verschiedene Bezeichnungen und ein und dieselbe . alpine Form oft sprachlich verschiedene Namen. Begrifflich sind die Bergnamen von vornherein in allgemeine und besondere, in generelle und spezielle einzuteilen. Der Bergsteiger, der den Gattungsnamen eines Berges hört, macht sich auch sogleich schon einen Begriff von dessen Form, Größe und Bedeutung und von den etwaigen Schwierigkeiten der Ersteigung. Ihm reiht sich mit dem Namen schon die Unzahl der Berge in bestimmte Kate gorien

, die einen gemeinsamen Typus aufweisen. Es ist die F o r m. welche, sei es empirisch oder alpin, den meisten Bergen zu ihrem Namen verhalf, zumindest zum Gattungsnamen, welcher dem Bergsteiger die Anhaltspunkte für die vorerwähnten Vorstellungen gibt. Letztere zur Grund lage seines Maßstabes machend, teilt der Bergsteiger systematisch seine Berge unge fähr folgendermaßen ein: 1. Kopf — Col (Roßkopf — Col di Lana). Dies sind meist subalpine Erhe bungen in der Almzone, ohne ausgespro chenen Felscharakter

der Knot bezeichneten Berge stets markante, hohe, steile Erhebungen. 4. Kogel — Cima (Kesselkogel — Cima Tosa). Der Name drückt die Kuppenform des Gipfels aus, welche schon an und für sich eine breite Basis des Berges zur Vor aussetzung hat. Vergrößerungsform in Cimone della Pala. Auch ein Cogolo benannter Sprachzwitter findet sich in der Larsecgruppe. 5. Schneide, Platte — Pala (weiße Schneid, Schusterplatte — Pala di San Martina). Es sind meist dem Namen entsprechende Bergformen. Vergröße rungsform

in Palon della Mare, Ver schlechterungsform in Palaccia (Seiser- alpe). 6. Eaisl — Croda (Eeisler, hohe Eaisl — Croda rossa). Im Pustertal und Ampezzo vorwiegend. Meist um fangreiche, langgestreckte Felsfront, hoch und steil. 7. Horn — Corno (Rittnerhorn — Corno di Tres). Berge, welche den höch sten, spitzzulaufenden Punkt einer Ee- birgsmasse bilden, tragen gewöhnlich die sen Gattungsnamen. Daneben aber auch solche, die ihn direkt von ihrer Form ab leiten (Corno del Doge, Valbuonhorn

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Pagina 6 di 38
Data: 01.02.1926
Descrizione fisica: 38
, aber an die Weißweine reich- teu sie nicht heran. Darum, Vrixner Weinbauer, vor wärts auf dem eingeschlagenen Wege, ein guter, ja sehr guter Anfang ist gemacht, St- Urban der Weinpatron, er begleite eure Arbeit mit seinem Segen! Berge und ihre Namen. Betrachtungen eines Bergsteigers. Von Dr. Hans Kiene. Wie sind unsere Berge zu ihren Namen gekommen? Diese Frage hat sich schon mancher Bergsteiger vorgelegt und ist dabei zum Ergebnis gekommen, daß dies auf ganz verschiedenartige Weise ge schehen sein mutzte

. Auch in den Berg namen offenbart sich die historische, ethno graphische und soziale Entwicklung der Menschheit, auch sie gehören zum großen Organismus des Lebens, das in ihnen gelebt wird, auch sie können darum in ein gewisses System gebracht werden. Nicht willkürlich und künstlich sind die meisten Namen unserer Berge entstan den, sondern auch hier walteten unge schriebene Naturgesetze, welche die Tätig keit der Menschen nur insoweit Mitwirken ließen, als es die Wechselbeziehungen zwischen Mensch und Berg

gestatteten. Markante Berge, die einen charakteri stischen Zug im Landschaftsbilde eines Tales, einen wesentlichen Orientierungs punkt für eine Menschensiedlung dar stellen, tragen Namen, die sicherlich schon so uralt sind wie die Geschlechter, welche diese Siedlung bevölkern. Durch münd liche lleberlieferung weitergegeben, haben diese Bergbezeichnungen in der Geo graphie, Topographie und Kartographie Eingang und feste Formen gefunden. In der zweiten Hälfte des vorigen Jahr hunderts hat sodann

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Pagina 10 di 38
Data: 01.02.1926
Descrizione fisica: 38
, und das Christentum bezeugt sich in unzähligen Kreuzspitzen und Kreuzkofeln, in den Aposteln (Prags, Brenta), im Angelus (Ortler) und in der Punta Pia, sowie in der Dita di Dio (Sorapis): auch nach manchem Heiligen erscheinen Berge be nannt (Punta di S. Matteo, Kassian spitze, Lorenzispitze u. a.). Es ist eines der Hauptverdienste des Alpinismus und der damit auch die Berg welt bis ins kleinste erfasienden Karto graphie gewesen, in diese Nomenklatur Ordnung gebracht zu haben. Alpine Erschließe!, Topographen

und Sportleute haben die alten Namen unserer Berge von der eingebornen Bevölkerung kennen gelernt, die Schreibweise festgehalten, Richtigstellungen vorgenommen. Die Er- schließungs- und Ersteigungsgeschichte jeder einzelnen Eebirgsgruppe hat ihre Spuren in der Nomenklatur hinterlasien. Viele früher unbekannte und unbenannte Gipfel von alpiner Selbständigkeit und Bedeutung haben Namen erhalten, die den örtlichen Verhältnissen entsprechen, andere tragen stolz den Namen ihrer ersten Bezwinger (Winkler

den Ortler emporführt, daß die „Jung führerwand" die Ostwand des großen Mursreit ist und der Pößneckerweg den direkten Zugang vom Sellajoch auf den Piz Selva über Drahtseil und Stifte vermittelt. Sprachgelehrte forschen auch in der Nomenklatur der Berge nach ethno logischen Problemen: da und dort gerät ein Name in Vergessenheit, taucht ein neuer auf, die Schreibweise wechselt, manchmal auch die Nationalität. So leben die Berge unser Leben auch in Bezug auf ihre Namen mit, stehen in mannigfachen

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Pagina 11 di 38
Data: 01.02.1926
Descrizione fisica: 38
in Stein" nennen konnte, wie der Rosen garten zum Schauplatz einer wunder baren Sage wurde; aus Form und Farbe, plastisch und malerisch, baut sich in ihm der Begriff der Persönlichkeit dieses und jenes Gipfels auf, dem das Gefühl, die Beobachtungsgabe und Erfahrung des einfachen Talbewohners oder dev Intellekt des gebildeten Alpinisten den passenden Namen aufgebürdet haben. Die schönsten unserer Berge sind: Königspitze, Cevedale, Weistkugel, Hin tere Schwärze, Crozzon und Euglia di Brenta, Rosengarten

. Je intensiver entwickelt sein Natur sinn ist, desto reicher und schöner darf der Bergsteiger seine Berge geniesten. Und die Erfahrung langer alpiner Wanderjahre ergänzt mit praktischen Werten den idea len Kern seiner Tätigkeit. Er lernt die Wetterberge kennen (Tribulaun, Peitler, Langkofel, Jfinger, Sas Rigais), die den Blitz an sich ziehen; er weist, wo das Ge stein fest und wo es brüchig ist, wo eine kalte Sommernacht schon gefürchtete Ver eisung bringen kann; er hat die Launen und Tücken seiner Berge

studiert, kennt ihre starken und schwachen Seiten, hat ihren Zorn erfahren und sich ihres La chens gefreut. Er weiß, daß sie Schöpfun gen der Natur sind, genau so wie er selbst, und daß ihre Geschichte, in andrer Form nur, elementarer, diejenige seiner eige nen menschlichen Leidenschaften ist, des Daseinskampfes, des Leids und der Freude, des Werdens und Vergehens, jene Geschichte des ewigen Kreislaufs, die Berge und Menschen zusammen wachsen läßt und einem unendlich fernen gemeinsamen Ziele zuführen

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