unvermutet macht Euch irgend einen Bor wand ..' v . . „Werde schon was ausklamüsern. Hm — ganz gefällt mir die Geschichte nicht. Aber es ist doch ein guter Kerl, der Freiherr, — n!>o morgen!' * „Aus Wiedersehen, Fretmd Kummerland!' „Adjöh, Herr Koktor — — und haben Sie Mitleid mit ihm...' Lächelnd entfernte sich der Arzt, während der alte Veteran noch lange brummend in seinem Stübchen auf und . abging, als sei er in tiefen Gedanken. » « «- Heinrich Frhr. von Funkendorf saß in sei nem hohen
. Dann, sich besinnend, sagte er mit apathischer Stimme: „Ich lasse bitten ' Und zu sich selbst gewandt, flüsterte er: „Eine Hute Haut, — aber mir kann er nicht helfsB.^ Wie sagt doch der Westfalendichter: Lindern mögen Wnrz' und Worte, — Wundenweh und Herzbeschwerde, — Bester Arzt für meinen Jammer Ist die stille, kühle Erde.. .' Leise, fast lautlos, war Dr. Zumbusch ein getreten. . „Herr Baron!' sagte er herzlich, „finden Sie nicht, daß solch ein Sonnenuntergang, wie Sie ihn hier vom Fenster aus genießen
?' entgegnete der Arzt. „Die Menschen legen in diese Worte mancherlei krausen Sinn.' „Gewiß, — aber was Glück,, was Glücklich st!^, ist, das weiß doch jeder!' ,MchL immer! Man täuscht sich oft selbst ctlvas vor. — Aber immerhin: es genügt vft ein vorgetäuschtes Glücksgefühl, um das sogenannte Glücklichsein zu erzielen. Der Mensch tut klug, in den Grenzen dessen zu bleiben, was er verlangen kann; denn das Glück im höchsten Sinne ist. etwas Voll kommenes, Unendliches, .es reicht hinüber in andere Sphären
der Arzt. „Aber ich halte es für eine Art Selbstsucht, sich hartnäckig in Trauer zu vergraben. Ich meine, jeder müßte sich sagen: Ich kann mich freuen und dankbar sein, daß ich über haupt auf der Welt bin. Auf dieses schöne Bewußtsein gestützt, soll man sich in der Welt umblicken, und man wird sehen, daß es vielen Menschen schlechter geht, als uns. Und wer dann wirklich sein eigener Freund ist. wird sich mit diesen Letten vergleichen, nicht aber mit denjenigen, denen es besser zu gehen scheint
, daß dem so ist...' „Also halten Sie für möglich, daß ich — auch in meiner „hartnäckigen Trauer' — selbst die Schuld tragen könne an dem Ver lust meines Glückes?' „Theoretisch: ja!' rief der Arzt. „Hören Sie, Herr Doktor, ——- Sie sind grob heute! Ich möchte mich mal mit Ihnen zanken.' »Lieber nicht, Herr Baron! Wenn Sie mit jemanden zanken wollen, so finden Sie leicht andere Leute. Ein Arzt muß sich ein ruhiges Gemüt und ein heiteres Tem perament bewahren, den Kranken zuliebe! Also müssen Sie sich schon