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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 4 di 8
Data: 28.12.1905
Descrizione fisica: 8
t- frage in Prad.) Wer die Verhättnisse unserer Gegend kennt, die weite Entfernung von Sulden, Trafoi, Stilfs bis nach GlurnS, die im Winter durch Mangel an Fahrgelegenheit und durch äußerst ungünstige Weg- und Witterungsverhältnifse noch bedeutend unangenehmer empfunden wird und zu dem auch ansehnliche GeldauSlagen verursacht, wird leicht begreife», daß schon seit langen Jahren Ge suche um einen Arzt in Prad der Statthalterei ein gehändigt wurden. Endlich tragen sich die Ge meinden Prad. Tschengls

, Eyrs, TanaS, Lichtenberg und StilsS samt Sulden und Trafoi mit dem ernsten und wirklich lobenswerte» Gedanken, einen neuen SanitätSspreugel mit dem Sitze in Prad zu gründen. Gewiß dmckbar werden die Gemeinden ihren gegenwärtigen Gemeindehäupter» sein, wenn diese Idee günstig gelöst wird. Was hatten bisher die Gemeinden Prad mtd StilfS mit Sulde» und Trafoi für einen Nutze» vom Arzte? Sie mußten Wartgeld mitzahlen, hatten aber am Krankenlager nicht selten erst zu spät den Arzt oder gar

keine», da die schlechten Weg- und Fahrgelegenheiten, der große Zeitverlust und nebenbei die hohen Unkosten das rechtzeitige Rufen des Arztes zum Teil unmög lich, zum Teil sehr schwer machten. Ist in Prad ein Arzt, so können die Gemeinden das Wartgeld dem Arzt in Prad zahlen, dm sie dann schneller und billiger beiziehen können, zahlen dagegen nach GlurnS und MalS nichts mehr. Lichtenberg hat gleichfalls dm größten Vorteil vom Arzt in Prad, da sicher der Weg nach Prad unvergleichlich kürzer und be quemer

ist als der Weg nach GlurnS. Manche sind der Anficht, weniger brennend sei die Frage für Tschengls, EyrS und TanaS, da ja ein Arzt in LaaS sei. Der SanitätSsprengel in LaaS Lst ein bedeutend kleinerer, als der in Prad geplante, wes halb die ewzelnen Gemewdm ein höheres Wartgeld zu entrichten haben und nebenbei gerade wegen des kleinen Sprengels nie sicher sind, überhaupt einen Arzt zu haben. LaaS ist immer nur ein Posten in der Not sür einen Anfänger, der nur so lange bleibt, bis sich ihm ein anderer besserer Posten

bietet. Dr. Pan z. B. soll eben gekündet haben, um den günstigeren Posten in Prad zu erobern, was sür ihn aussichtloS ist. Daß es von ungeheurem Vorteile ist, einen Arzt länger zn habm, zweiselt niemand, denn der Erfolg guter Kuren hängt mit genauer Kenntnis des Klimas, der Lebensverhält nisse und auch der Naturen innig zusammen. Diese Kenntnis kann nur ew Arzt, der viele Jahre im gleichen Sprengel wirkte sich erwerben. So lange die Gemewdm Tschengls, EyrS und TanaS auf den Arzt in LaaS angewiesen

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Alpenzeitung
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Pagina 3 di 6
Data: 28.06.1939
Descrizione fisica: 6
. Der Keuchhusten gehört zu den Kinder krankheiten, von denen kaum ein Kind aain verschont bleibt. Besonders unter Säuglingen und Kleinkindern fordert >iese Ansteckungskrankheit noch immer -ahlreiche Opfer. Dabei gibt es bisher jrotz aller Bemühungen noch keine Be- «Mdlungsmethode, die wirklich den Arzt und die Eltern befriedigt, die die Krank heitserreger im Körper des Kindes wirk en bekämpfen könnte. Wohl hat man Ähnliche Erfolge mit einer Art Jmp- jling erzielt. Als eines der besten Mittel M'jedoch immer

geringerer Luftdruck. ss5 in auch kälter und die Sonnenstrahlen wirken kräftiger. So wies bereits 1927 der Berliner Arzt Dr. Kettner auf die Möglichkeit hin, mit Flugzeugen die kran ken Kinder in entsprechende Höhen zu bringen und dadurch heilsamen Klimarei- zen auszusetzen, 1938 wurden solche Ver- suche häufiger durchgeführt. Schließlich naliin sich sogar der Korpsführer des ?!^FK. der Sache an, um eine Reihe von ss'iigen für keuchhuslenkranke Kinder zu ennögüchen und dadurch sichere For mern

war, das sie auf dem Schoß hielt, ange steckt wurde. Man muß sich also mit der Tatsache ab finden, daß die Flugtechnik im Höhenflug kein Heilmittel gegen den Keuchhusten geschaffen hat. Arankhett ocker kranker Mensch? Wenn man zum Arzt geht, erwartet man, daß dieser die Krankheit erkennt und ihr eine Bezeichnung gibt, die ohne weiteres verständlich ist. Man hat ja schon so viel von Krankheiten gehört, daß man sofort Bescheid weiß, wenn ein Krankheitsname genannt wird, oder man kann sich dann wenigstens ein Lorstellung

davon machen, man weiß, wo es fehlt und was nicht ganz in Ordnung ist. Für den Arzt sind die meisten Krankheitsnamen nur Hilfsmittel, die eine gewisse Einheit lichkeit der Betrachtung ermöglichen. Diese Namen ergeben sich aus der Diagnose stellung, der Krankheitserkennung. Mit dem Krankheitsnamen wird lediglich die mehr oder weniger vollkommene Zuord nung zu einer Gruppe von Krankheits- vorgängen bezeichnet, die :n den Haupt- symptomen einander ähnlich sind. Die ärztliche Diagnose will mehr

. Sie möchte das ganze Krankheitsgeschehen umfassen, wie es sich gerade in diesem Menschen ab spielt. Der Krankheitsname steht auf dem Krankenschein. Da lesen wir: Magen katarrh, Lungenentzündung, Darmgrippe, Bronchitis. Über jeden Begriffe sind dicke Bücher geichrieben worden, und doch ist keine erschöpfend. Die Diagnose muß der Arzt mit seinem Wissen und seiner Er fahrung !i! Verbindung bringen, um dem Kranken Helsen zu können. Dazu ist es notwendig, daß die Veränderungen und Betriebsstörungen erkannt

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 5 di 16
Data: 24.12.1904
Descrizione fisica: 16
würde, wenn wir auch für seinen mutmaßlichen Nachfolger, welcher ebenfalls kein Lienzer ist, nicht die gewünschte Sympathie aufzubringen vermögen. Prad. 22. Dezember. (Die Arztfrage für Prad und Umgebung.) NeuestenS be spricht man wieder die Notwendigkeit eines Arztes für Prad und Umgebung; anläßlich eines sehr dringen den GeburtSsalleS in StilfS ist diese Frage wieder WS Rollen gekommen, sind doch jene Gemeinden, die da in Frage kommen, von dem nächsten Arzt viel zu weit entfernt ; so ist schon Prad von seinem Arzt in GlurnS eineinhalb

Stunden entfernt, das große Dorf StilfS beinahe drei Stunden, Trafoi gut vier Stunden, Sulden gar fast sechs Stunden; wie soll es da möglich sein, besonders zur Winterszeit, einen Arzt rechtzeitig zum Kranken zu bringen? Dem würde nun bedeutend abgeholfen werden, wenn in Prad ein Arzt seinen ständigen Sitz hätte. Die Opfer, welche die interessierten Gemeinden zu sammen bringen müßten, wären wirklich im Ver gleich zu den Vorteilen und dem Nutzen eines Arztes in Prad, sei eS im Interesse der leidenden

Mensch heit. sei eS in materieller Hinsicht, verschwindend kleine; man muß allerdings selbst krank gewesen sein, um daS sofortige Erscheinen eines Arztes am Krankenbette voll würdigen zu können! Wie lange Zeit aber geht herum, bis der Arzt z. B. von Sulden oder Trafoi aus verständigt ist und trotz größter Eile — abgesehen von Verhinderungsfällen in diesen weit entlegenen Orten von GlurnS oder gar Mals aus erscheinen kann! Wie viel Zeit und Geld würde den Leuten, erspart, wenn sie Arzt und Apotheke

in Prad hätten! Die pazr Sechser, die die Leute mehr in den 'Gemeindesäckel steuern müßten, würden sich wahrhaftig rentieren! Was würden denn die Gemeinden zu leisten haben? Ich bin überzeugt, wenn man einem Arzt eine standesgemäße Wohnung mit Apotheklokal, daS Holz und etwa 1000—1200 T Wartegeld geben würde — man würde für Prad einen tüchtigen Arzt bekommen; dann wäre Armenbehandlung frei und könnte die Ordinationstaxe billig festgestellt werden, so daß eS auch dem kleinen Mann möglich

würde, sich einen Arzt im Bedarfsfalle zu verschaffen. Es kämen in dieser Frage aber folgende Gemeinden in Betracht, welche sich zur Bestreitung obiger Leistungen für den Arzt zusammentun müßten: Prad, die große Ge meinde StilfS mit den Fraktionen Sulden Im Korridor begegnete sie der Kammerzofe der Gnädigen, die maß daS Kind von oben bis unten mit höhnischem Blick und schleuderte, ihr die herben Worte entgegen: .Nun wird wohl das seine Püppchen hier die längste Zeit residiert haben, die Gnädige ist zu sromm

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Alpenzeitung
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Pagina 3 di 6
Data: 16.05.1939
Descrizione fisica: 6
Die Übersetzung von F. Goß! (24 In ihrem Zimmer atmete Angela Gianda, gestürz: von einem Berg von Kissen, mühsam, mit schon bläulichen Lip pen im grauen Gesicht, in das dann und mann eine Blutwelle hineinschoß. . . Der Arzt deckte sie nach einer Digitalis- Einspritzung wieder zu. ohne daß sie No tiz davon nahm . . . Don Zeit zu Zeit zwang sie der Schmerz zu einem Stöh nen. Der Arzt grüßte Nina Madardi durch ein Kopfnicken: Arrigo blickte ihn fra gend an. „Immer gleich . . . aber der Körper widersteht

. Er versprach, um 20 Uhr hier zu sein. Es fehlen nur mehr wenige Minuten. Schweigend betrachtet sie das Gesicht der Kranken. Tante Nina hatte Hut uià> Mantel abgelegt und hatte sich neben den Arzt gesetzt, um sofort hilfreich bei der Hand zu sein. Schleichend verstrichen die Minuten. Durch die offenen Fenster klang der Gesang von Kindern, die in einem nahen Park spielten, der blaue Himmel erblaßte allmählich, die leichten Wolken färbten sich rot im Abendfrieden, der heraufzog. Glocken läuteten. Die Kranke

bewegte sich, hüstelte leicht, das Tuch, das ihr Tante Nina an die Lippen hielt, wur de blutig. „Mein Gott!' murmelte Arrigo. Die Flurglocke schlug leicht an. Arrigo, der die stumme Qual nicht mehr aushal ten konnte, erhob sich rasch und schlich aus den Zehenspitzen hinaus. Er kam gleich wieder zurück und mach te dem Arzt ein Zeichen: „Der Professor ist da. . . endlich.' Der Arzt ging dem berühmten Interni sten entgegen, den er selbst gerufen hatte und unterrichtete ihm kurz über das Krankheitsbild

. Sie näherten sich dem Bett. Der Professor fühlte der Patientin den Puls; er betrachtete aufmerksam ihr Ge sicht und näherte sein Ohr behutsam ihrer Brust. Er schien nachzudenken. Dann zog er sich mit dem Arzt und dem Sohn in den Hintergrund des Zimmers zurück. Tante Nina blieb bei Angela Glanda. die keine Bewegung gemacht hatte, so. als ob sie die ganze Umgebung schon nichts mehr berührte. „Mein Freunv Falucci,' sagte Profes sor Solarolo zu Arrigo, „hat alles ge tan, was der Fall verlangte. Nun bleibt

noch einen Schnitt, der tiefer! oino. und warieie . . . Einige vunkàteì Tropfen zeigten sich auf der durchschei nenden Haut des mageren Armes, dann folgten mehrere, dann wurüe das Blut Heller und floß ins Becken. . . Dann verband der Arzt den Arm, den Tante Nina vorsichtig aus das Bett zurücklegte. Mantel und Hände noch voll Blut be obachtete der Arzt den Erfolg der Kur. Nach einigen Minuten ging der Atem leichler, das Blau der Livpen entfärbte sich ein wenig, die Gesichtszüge entspann ren sich. Arrigo

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Alpenzeitung
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Pagina 3 di 6
Data: 07.02.1934
Descrizione fisica: 6
, die chinesische Pa tienten zu behandeln haben, bezw. zu behandeln wünschen, ein Liedchen finden. So berichtet auch Prosessor E. Brit von der Tung-Chi Universität zu Schanghai in der „Deutschen Medizinischen Wochen schrist' bemerkenswerte Tatsachen über die Einstel lung der Chinesen zum westlichen Arzt. Die Grund lage dasür bildet bei allen, ob mit, ob ohne Zopf — im übertragenen oder wahren Sinne des Wor tes —ein tiefes Mißtrauen. Eine Folge davon ist es, daß der Chinese den Arztwechsel liebt. Das wäre

von unserem Standpunkt aus zwar nicht zu billi gen, aber allensalls zu begreisen, salls die ärztli che Behandlung einmal nicht gleich sicht- bezw. fühlbaren Erfolg zeitigte. In diesem Falle muß der europäische Arzt mit ziemlicher Sicherheit da raus rechnen, den ungeduldigen Kranken zu ver lieren. Ganz unverständlich erscheint es uns, daß häusig auch solche Chinesen, denen ein Arzt zur Heilung verHolsen hat, bei erneuter Erkrankung einen anderen Mediziner aussuchen. Sie meinen, der erste Arzt

habe bei ihnen einmal Glück gehabt. Nun sei es unwahrscheinlich, daß dieser Fall noch ein mal eintrete. Sie lassen sich also von der Aussassung jener Lotteriespieler leiten, die, falls sie einmal einen Gewinn davongetragen haben, die Losnum mer wechseln, weil ihr Los sicherlich doch nicht so bald wieder gezogen würde. Aus dem gleichen Grunde entzieht sich der chi nesische Patient möglichst jeder Nachbehandlung. Ihm erscheint es zudem ein böses Vorzeichen, sich, ohne da^ ein sühlbares Leiden vorliegt, zum Arzt

, von dem Kranken die Ein willigung zum Eingriff zu erhalten. Da kann nun der operierende Arzt, salls nur eine örtliche Schmerzbetäubung vorgenommen wurde, erleben daß der Patient mitten in der Operation sich de ren Fortsetzung durch die Flucht zu entziehen sucht. Einem solchen Falle gegenüber kann der Chirurg von Glück sagen, wenn der Kranke noch vor Be ginn die Einwilligung zum Eingriss zurückzieht, weil er etwa aus dem Wege zum Operationssaal einen schon Behandelten gesehen hat. Professor Birt empfiehlt

, bei chinesischen Kranken möglichst immer Gesamtnarkose anzuwenden. Die Operationsscheu des Chinesen macht es sast stets unmöglich, mehrere chirurgische Eingrisse nach einander vorzunehmen, wie das in der europäischen Medizin bei einer Reihe von Erkrankungen als notwendig erachtet wird. So stößt der Arzt immer aus Schwierigkeiten, wenn schon die Untersuchung einen Eingriss erfordert, wie beispielsweise die An wendung des Blasenspiegels. Diese schafft natürlich nicht schon eine Erleichterung

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Volksbote
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Pagina 3 di 12
Data: 17.11.1932
Descrizione fisica: 12
(2 Fortsetzung.) Er schnitt ihm das Fletsch, zerdrückte die Kartoffeln, duldete lächelnd, daß Hannes auch das mit dem Löffel in sich hineinftopfte und schlang und schmatzte. Wirst schon noch manierlich esien lernen!, dachte Braumüller. Ein Glas frische Milch schloß das Mahl ab, und Hannes lehnte, wunschlos glücklich, an der Wand. Der Arzt aber ließ seinen Wagen Vor fahren, bezahlte und nahm den Jungen, an der Hand. „So, Hannes, nun fahren wir heim!' sagte er draußen zu ihm. Erschrockte guckte

der Junge ihn an. Seine Blicke irrten hinauf zum Hügel, auf dem das Häusel seiner Peiniger stand. „Nicht dorthin, Hannes!' beruhigte der Arzt. „Du fährst mit zu mir, und bei mir bleibst du. Steig' ein — aus den Bock, ja, denn vom Hintersitz könntest du herunter fallen, ohne daß ich's merkte! — So!' Er hob den Jungen hinauf und folgte selbst. Der Wirt reichte ihm die Zügel — noch ein Händedruck, dann fuhr der leichte Wagen, von dem munteren Braunen gezogen, davon, und auf dem Bock thronte der arme Hannes

und machte Augen, als führe er in eine wundersame Märchenwelt hinein, und wer ihn so sitzen sah, der guckte und wunderte sich, woher der Doktor auf einmal den Jungen hatte. Der Arzt selber schaute immer wieder ver stohlen auf seinen Schützling, und immer wieder regte sich in ihm voller Freude das Herz, daß er den Aermsten aus diesem Mar terleben hatte befreien können. Sein Haus stand in der kleinen Kreisstadt, aber abseits von denen der anderen Be wohner, inmitten eines großen Obstgartens

, der nach der Straße zu durch eine Mauer abgeschloffen war, und in den ein breites hölzernes Tor hineinführte. Als der Wagen vor diesem hielt, knallte der Arzt laut mit der Peitsche. „Ich komme schon!' ließ sich von drinnen eine Stimme vernehmen. Das Tor wurde geöffnet. Ein stämmiger Mann, auch schon grauhaarig, schlug die Flügel zurück und — starrte auf den Hannes! „Holla!, Herr Doktor, was bringen denn Sie da mit?' fragte er verblüfft. „Deinen Nachfolger, Johann!' erwiderte der Arzt lachend

über der Stirnmitte gescheitelt, die Hände auf dem behäbigen Leibe hallend, die Augen aber weit geöffnet und die Stirn in viele kleine Falten ziehend. „Nanu, Herr Doktor!' stieß sie hervor. „Grüß Gott. Frau Annerl!' gab der Arzt zurück. „Ich habe Ihnen eine kleine Ueber- raschung mitgebracht!' „Das sehe ich, Herr Doktor!' klang es zurück. „Bloß gefallen tut sie mir nicht, diese kleine Ueberraschung!' „Soso!' sagte Braumüller. „Sie gefällt Ihnen nicht?' „Und dem Fräulein von Berka wird sie erst recht

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Volksbote
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Pagina 6 di 8
Data: 19.05.1939
Descrizione fisica: 8
die Raten zahlungen ' weiterliefen, glaubte sie ein gutes Geschäft gemacht zu haben: Nun. konnte sie sich doch - geborgen fühlen, wie der gerettete Schiffsbrüchige, und so ein Gefühl: Cs kann dir nichts mehr geschehen, — ist doch etwas wert. Wenn sie sich nur einige Jahre den Arzt erspart, so rechnete sie und so hatte es ihr auch der Bücheragent eingeflüstert, dann ist das Buch schon bezahlt. Es war ja auch alles darinnen von. A(bgeschlagenheit, über Bandwurm. Dampfbad,. Fehlgeburt) bis zum Z(ungenkrebs

, die Hängelampe wür zu schwach für ein Mannsgewicht, sie gab nach. Der Onkel kam mit. einem gebrochenen Fuß davon. Der Arzt richtete das Bein ein, steckte es in verwickeltes. Rollenwerk, um es besser zu strecken, das Doktorbuch hatte gerade das richtige Gewicht, um als Gegen zug dienen zu können. Sandsäcke hätten es wohl auch getan, aber der Onkel wollte auf den Anblick des schönen Buches nicht ver zichten und ließ es wochenlang an der Seite am Bettende tanzen. So war es doch zu etwas gut. Woraus zu entnehmen

wäre: Im Augen blicke, wo es darauf ankommt, also bei einem Unfall, macht man gewöhnlich das Verkehrte, wenn man schon selber pfuscht, auch mit dem „Doktorbuch'. Nur der Arzt steht über der Sache, er kann leicht das Rechte treffen. Mit den verbrennten Federn hätte man auch noch sich selber die Finger und' dem Ohnmächtigen Mund und Nase verbrennen können, — vielleicht versucht einmal ein Eifriger gleich den Schnurrbart in Brand zu stecken, das wäre ja noch wirksamer für diesen Zweck

. — Mit den Spinnweben kann man die reinste Wunde versauen üsw.' Was man bei Unfällen vorbereiten kann, ohne dem Kranken zu schaden, darüber er teilt jeder Arzt jederzeit.gerne Auskunft und Belehrung, aus Doktorbüchern wolle man solche lieber nicht schöpfen. Mit den Krankheiten ist es nicht viel besser. Treten sie plötzlich auf, so irrt und tastet man stolpernd im Doktorbuch herum wie bei Unfällen. Man findet nichts Ver nünftiges. ' was einem bei der Krankheits erkennung oder bei deren Behandlung dien lich wäre

. Bei länger dauernden, chroni schen Leiden versucht der Arzt ohnehin der Reihe nach alles, was Abhilfe schaffen kann. Er ist sich mehr oder weniger im Klaren über den Zustand. Ist er es nicht, dann kann man ruhig darauf wetten, daß man selber durch andauerndes Lesen und Lernen gar nicht so weit kommt, als er es schon ist. Was die Behandlung anlangt, so hat er in seinen Büchern jedenfalls Gelegen heit genug, Lücken aufzufüllen, Erinnerun gen aufzufrischen. Neues dazu zu lernen, auf jeden Fall mehr

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Alpenzeitung
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Pagina 6 di 6
Data: 02.02.1934
Descrizione fisica: 6
, war vor dein Hanse Dr. Gnoshings am anderen Ende Se- Die Dame öffnete den Schlag, sprang auf die Straße und sah mit einem belustigten Lächeln aui den Arzt, der unschlüssig sitzen geblieben und seine Brillengläser putzte. „Ich glaube, wir sind angelangt', sagte sie end lich und ihrer Stimme lag eine merkliche Unge duld, die Eooshing nicht entging. Er setzte die Brille umständlich aus und verließ den Wagen. „Bielleicht haben Sie die Eüte, mich hier zu erwarten. Miß Cravley', sagte er mit belegter Stimme

. „Ich will Sie gar nicht erst in mein Haus bemühen und biu im Augenblick mit der Medizin wieder hier.' Die grauen Augen des Mädchens zogen sich spöttisch zusammen. „Ich dachte, Sie müßten die Medizin erst berei ten?' sragte sie scharf. Der Arzt zog an seinem Kragen und sah wü teiid aus seine Schuhspitzen nieder, was das Mäd chen sichtlich belustigte. „Dann kommen Sie!' sagte er grob, indem er die Gartentür ausstieß und als erster eintrat. Miß Cravleh übersah seine Unhöslichkeit. Das Haus Dr. Eooshing unterschied

sich schon äußerlich in mehr als einer Hinsicht von den übri gen Häusern im Dorfe. Es war ein zierliches, villenähnliches Gebäude mit einigen altertümlichen Erkern und freundlichen hellen Läden. Ringsum wurde es von einem kleinen, gepflegten Garten umgeben, dessen Umfriedung außer dem Gitter prachtvolle Rhodhodendronsträucher bildeten. Der Arzt hatte mit seiner Begleiterin den klei nen Vorplatz überquert und machte vor der HauL- türe Hall. Miß Cravley sah, wie er in die Tasche greisen

wollte, die Bewegung aber jäh unterbrach und mit einem flüchtigen Seitenblick auf sie den Finger gegen den Klingelknopf preßte. Der Arzt und seine Begleiterin warteten eine Weile, und als auf das Signal niemand kam, klingelte Dr. Gooshing ein zweites und drittesmal. Als ihr Warten wieder ersolglos blieb, heuchelte er «Bestürzung „Eott, daß man sich auf fein Personal garnicht verlassen kann', sagte er kläglich. „Nun hat sich meine Haushälterin wieder ins Dorf begeben und ich stehe hier und kann ihre Rückkehr

abwarten.' „Wenn uns wirklich niemand öffnet, wird Ihnen nichts anderes übrig bleiben, als Ihren Schlüssel hervorzuziehen und damit auszusperren', meinte das Mädchen trocken. „Meiner Ansicht nach wäre das überhaupt das einfachste.' Der Arzt warf einen kurzen Blick in ihre kalten Augen, fühlte die, Ironie in ihren Worten und mußte fein Gesicht abwenden. Miß Cravley trat einen Schritt näher und stützte die Hand herausfor dernd auf den Türknopf. Das brach den letzten Wi derstand Dr. Gooshings. „Bestie

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Dolomiten
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Pagina 3 di 6
Data: 02.02.1942
Descrizione fisica: 6
, bis der Arzt sich meldet. Er wolle eben wegfahren, sagt er, ober wenn es dringend fei. komme er natürlich. Frau Christa fleht: „Ja . . . bitte . . . sofort!' Dann läuft sie in Gertruds Zimmer imö überzieht das Bett. Man ist hier der Treppe am nächsten. Die Gastzimmer liegen beide ini zweiten Stock. Dago Hot eine Haus apotheke. aus der sie alles nimmt, was ihrer Dermntung nach gebraucht wird. Dann läuft sie wieder ins Erdgeschoß und von dort auf den Hof, hält die Hände ge gen den Leib gepreßt

der Schrecken über sie her. Das ist kein Leben- s digcr. das ist ein Toter, der da. von Vater und Sohn gestützt, auf sie zuhält. O Mott, wie kann inan ihn nur gehe» lassen, 'Surfer hatte doch die Pferde mit! „Langsam, bitte, langsani,' stammelt sie, sieht, wie der Fremde beim Lächeln die Lippen öffnet und ein feiner Vlntskrom auf seinen dunklen 'Anzug herabriese.lt. Sie kann nichts tun als voranlanfen und die Tür ins Hans öffnen. „Haft du den 'Arzt verständigt'?' fragt Benno Friemann. „Er kommt sofort

vorsichtig an die Füße. Die Berührung reißt den Fremden für einen Augenblick ans feiner Betäubung. „Mutter? — Bist du es. Mutter?' „Ja', antwortet Christo und ergreift die tastende Hand, schont Heinz lind dann ihren Man» an. Unten fährt eben ein Wagen in den Hof. Der 'Arzt! Heinz stürzt die Treppe hinunter nnd nimmt ihm die Tasche ab. „Es wird so schlimm nicht sein!' sogt der Arzt und bcgrüßl Benno Friemann mir einem er- muutsrnöen Lächeln. Hein.;, der hinter den beiden die Treppe emporstcigt. sieht

die Hand des Mediziners, die spielerisch das Geländer enckanggleiict Sic ist schmal und feingliedrig und hm quer über dem Handballen eine tiefe Rarbe. Er weiß nicht, daß er anfstülmt und bleibt stehen, weil der Arzt ihin plötzlich das Ge sicht znwcndet. ..Sie dürfen firfi das inctu io zu Herzen nehmen. Herr Friemann.' tagt er mit einer Stimme, die wie Musik ins Ohr fällt. ,.Es wird schon wieder gut werden. — Wissen Sie. wer er ist?' 'Niemand weiß es. „Das hat auch noch Zeit,' ineini der Arst

. Taschen hat Beuna Friemann Sorge, dos Licht cinznschaltcn. Der Arzt tut es selbst. „Er wacht bestimmt nicht so schnell auf,' beschwichtigt er Christa, die einen Schirm davorstellen will. — „Würden Sie mir etwas behilflich sein, Herr Friemann?' Heinz hat sich wieder gefaßt. Er löst dem Kranken die Schuhbänder, streift ihm die Socken ab und hilft dem Vater den schlanken Körper anheben, während der Arzt mit gc- übten Händen den dunklen Rock herimtcr- zicht. Frau Christa bückt fid) nach der 'Brieftasche

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Bozner Zeitung
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Pagina 10 di 10
Data: 22.10.1864
Descrizione fisica: 10
, ein wohlgenährter und stattlicher Lebemann, sich mit den beiden Aerzten ein schloß und bis in die Nacht hinein mit ihnen deli bcrirte. Rosa liebte den jungen Arzt Albrecht Winkler mit dem ganzen Feuer der ersten Liebe. Am Kirchhofe, wo Rosa vor 8 Tagen ihren Vater begraben hatte, und dem Dahingeschiedenen das täg liche Todten-Opser von Thränen und Gebet dar brachte, hatte sie ihn kennen gelernt. Dort hatten sie einander Liebe gelobt und eine Nachtviole, welche am Rande des Grabhügels emporgeblüht

unter schwerem Röcheln hingesunken. „Derlei Gesindel' höhnte der Advokat, „liebt das Uebermaß zu sehr, als daß es einem ehrlichen Chri stenmenschen einfallen sollte, sich mit solchen Trunken^ bolden gemein zu machen. „Aber so helft doch,' bat Rosa, indem sie auf Albrecht deutete, „seht nur Herrn Winkler, wie er um den Annen bekümmert ist, Ihr seid ja auch ein Helfer in der Noth.' nLuwr ne ultra erepiäam — zum Kranken der Arzt!' lachte der Advokat und ging mit dem alten Bader seines Weges, während Rosa

und den Erfolg Eurer Kunst Auskunft erstatten möget. Gott jri mit Euch!' Albrecht hielt noch die Börse in der Hand und wollte Fragen an deu Fremden richten, aber dieser war schon verschwunden, und der Arzt trat in das niedere Bodenzimmer, das dem Kran ken für den Augenblick eingeräumt worden war. — Albrecht blieb die ganze Nacht bei dein Sterbenden. Als er aber des Morgens ans der Kammer getre ten war und dem Wirthe zur weißen Lanze daö Hin scheiden seines Pfleglings angekündigt hatte, war sein Auge glanzlos

hatte, hervorge zogen. Und er las die Adresse desselben, welche an den Grafen St Aulane, zu erfragen beitu kaiserlichen Gardelieutenant Prevot, lautete. Naschen Schrittes ging der Arzt, den ein schweres Geheimniß zu Boden drückte, in die kaiserliche Burg um nach dem Gardelieutenant Prevot zu fragen. Er traf denselben im Kontrollorgange, und wurde von ihm nach gepflogener Einsicht des Zettels duyh den rechten Flügel der Burg gegen das Andienzzimmer des Kaisers geführt, wo, wie Prevot den Arzt ach tn.lgsvoll

versicherte, St. Aulairc ihn erwarte. Eine Stunde harrte der Arzt im Gemache, bewun dernd die herrlichen Gemälde aller berühmten Städte des Reiches, welche hier in sinniger Ordnung an ein ander gereiht waren. Da trat sein Führer Prevot herein, verbeugte sich, und lud ihn mit großer Höflich keit ein, in den langen Audienzsaal zu treten. Dieser war leer, aber durch die offene Thüre des daran sto ßenden Gemaches bemerkte Winkler den Mann, wel cher ihn gestern bei dem Kranken gefunden und zu sich beschiedeu

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Alpenzeitung
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Pagina 6 di 6
Data: 16.02.1934
Descrizione fisica: 6
den Näherkommenden deutend. „Der Arzt wird sich den Schläser schon wachrütteln. Wenn ich hernach neu her, senie die ubnaen Gebäude inslande und mußte die Anlage des Tennisplatzes notgedrungen I um Ihren Besuch bitten darf aus Heuer verlegen.' ^ Sic Roger Hob die Hand« ' ..Es ist mir ein Bedürfnis, Ihren Herren Bru der auszusuchen.' Miß Cravleh sah aus halbgeschlossenen Lidern in die Ferne, dann warf sie jäh die Arme empor. „Verzeihen Sie bitte', sagte sie bestürzt, „daß ich Sie so lange trocken sihen ließ

. Ich habe wirllich daraus vergessen. Die Sorge um meinen Bruder — sügte sie etwas schwermütig hinzu. „O bitte!' beruhigte sie der Barouet. „Wir sind ja kaum richtig augekvmmen. Schon, daß Sie kom men, Doktor', wandte er sich an den Arzt. „Pslegen Sie mir Mr. Cravleh möglichst rasch gesund!' Dr. Gooshing rieb sich den Schweiß von der Stirn und schiette von einem zum anderen. „ES steht nicht so schlimm mit dem Geschästs sührer', sagte Dr. Eooshing überrascht. „Er braucht ja »ichl einmal das Bett zu hüten

. Oder sollte eine Berschlechteruug eingetreten sein?' Mabel hielt seinem forschenden Blick ruhig stand „Mein Brnder hat den ganzen Tag über das Bett noch nicht verlassen', erklärte sie gelassen. Der Arzt schüttelte besremdet den Kops und suhr durch sein spärliches Haar. „Das ist seltsam', versetzte er verwirrt. „In der Tat äußerst seltsam. Es handelt sich doch nur um eine Erkältung harmlosester Natur.' Sir Roger wars einen kurzen Blick aus Mabel, die hinter dem Doktor stand und mit einem seinen Lächeln die Schultern zuckte

. „Begleiten Sie mich bitte zu Ihrem Herrn Bru der', knurrte Dr. Gooshing, indem er sich schars umwandte. Miß Cravleh schritt mit dem trippelnden Alten aus das Hvtel zu. Im Vestibül klingelte sie einem Kellner, slüslerte ihm einige Worte ins Ohr. dann stieg sie mit dem Arzt die Treppe h^nan. Sie Rührte ihn in ein Zimmer lind bedeutete ihm zu warten. Der Dokcor ging mit kurzen Schritten den Raum aus und nieder. Er hatte doch erst tags zuvor bei dem Ceschästssührer eine leichte Erkältung festge stellt

und nun sollte er das Bett nicht verlassen können? Mr. Cvavley war doch ein starker Mann. Wahr scheinlich hatte er' die Vorschriften nicht beachtet und die Medizin nicht genommen, so daß ein Nück schlag eingetreten war. Mabel steckte den Kops zur Türe herein und winkte ihm, ihr zu folgen. Der Geschäftsführer saß in einen Schlasmantel gehüllt, aus dem Divan und wandte das Gesicht müde der Türe zu, als der Arzt bei ihm eintrat. Gooshing musterte ihn mit einem flüchtigen Blick, dann näherte er sich dem Tischchen und hielt

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Alpenzeitung
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Pagina 6 di 6
Data: 03.02.1934
Descrizione fisica: 6
» und Leegen, der Feuerwehr, der Standschühen, des Invaliden-, Witwen- und Waisenvereins Lana, der Bürger kapelle, dem Kirchenchor, Herrn Dr. Pegger siir seine große Mühewaltung al» behandeln der Arzt, sowie allen seinen vielen Freunden nnd Bekannten aus Nah und Jeru für all ihre Liebe and Beileidsbezeugungen unseren liefstgefühlten Dank. Lana, am 1. Februar 1SZ4. Ernst, Zosef und Merl, als auch im Namen der Geschwister ürigi»al-6ri>nii'.alromc>» von L. Heck er. «Nachdruck verboten) >'>, Fvrlienun.i

. Als der Arzl die Türe des Ä'arleziininers hin- ler sich geschlossen hallc. war Miß b'radlcy vom Fenster wegge'.ceieu, Zie Hörle die 5ct>rille Tr, d'iooshingL dnn Korridor und näherle sich der Türe, die s>e la.ulvs össnele, Al-s sie vorsichtig oen in den Gan.l mnausbeugle, sah sie eben noch, wie der Arzt in ieinem Labarmvrium verschwand, ich seines Lächeln umsvieile sekundenlang ihren Mund, als sie die Tür wieder schloß nnd in c>as Limmer zurüttlral, das ne uni raschen Blicken àderslog. ,)n diesem »taum

am Zchreiblisch festhalten. iezimmer zurückkehrte. Der Anblick der Dame, die sich ossenbar die ganze Zeit über nicht vom Platze bewegt hatte, stimmte ihn etwas versöhnlich. Sie schien seinen Eintritt überhört zu haben, da sie un beirrt weiter zum Fenster hinaussah. Der Arzt räusperte sich. „Miß Crcwley, hier ist Ihre Medizin — Beim Klang seiner Stimme suhr das Mädchen so schnell herum, das; er vergab, weiterzusprechen. Ihr Gesicht war voilkommen ruhig, aber ihre Au gen hingen mit. einem anderen Ausdruck

an Dr Gvoshing als bei ihrer Ankunft. Der Arzt war nichl der Harmlose, sür den er sich auszugeben wühle. Das stand nunmehr sür sie sest. Warum sah er sie nie an? Seine listigen, unruhigen Au gen ruhten immer wo anders, wenn er mit ihr irrte um ihre Mundwinkel. Der Arzt ers^hte cs und sehte seine unterbrochene Anrede sort. , „Ihr Bruder soll davon dreimal täglich, süns Tropsen nehmen, wie aus der Anweisung steht. Tie junge Tame slectie einige dieser Zeitungs- sprach, und streiften nur sciteli ganz flüchtig

. So jand sie mit einem Seufzer der Erleichterung Dr, t?ooshing, als er mil der Arznei in das War seiner Unruhe selbst nicht im klaren war. Schließ lich begab er sich in seine Privatzimmer. Beim Glas Kognak, das er aus einen Zug leer trank. - Er wog schon die Flasche in.den Händen, um sich ein zweites Glas einzugießen, , als das Telephon schrillte. - . Der Arzt stellte Glas und Flasche beiseite und lies au de» .Apparat. „Es handelt sich also um eine gewöhnliche Ohnmacht?' sragte er, nachdem

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Bozner Nachrichten
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Pagina 6 di 8
Data: 12.08.1925
Descrizione fisica: 8
der Gefragte. 7 Der Engländer, Dr. Abernethy, liebte eine la konische Ausdruckswei.se und verabscheute nichts mehr/als lange Konsultationen, überflüssige und gleichgültige Einzelheiten. Eine Dame, von dieser -Eigenheit unterrichtet, stellte sich dem Arzte zur .Untersuchung; sie war von einem Hund gebissen worden. Sie trat ins Zimmer, sprach kein Wort, fondern entblößte das verwundete Glied und zeigte .es dem Arzt. Dr. Abernethy sieht die Patientin ei nen Augenblick lang an, und nun enwickelte sich fol

gendes Gespräch. Ter Arzt: Eine Kratzwunde? Die Patientin: Nein, Biß. — Der Arzt: Katze? Die Patientin: Hund. — Der Arzt: Heute? — Die .Patientin: Gestern. — Der Arzt: Schmerzen? — Die Patientin: Nein. '— Doktor Abernethy war von dieser Unterhaltung ganz begeistert. : ' Derselbe Gelehrte ärgerte -sich sehr, 1 wenn man ihn nachts berief. Als er sich einmal um 1 Uhr in übler Laune zu Bett legte, läutete es an seiner Tür. „Was gibts?' fragte er wütend. „Rasch. Doktor!' schreit sehr aufgeregt ein Herr

sein.' Der berühmte französische Arzt Dr. Du Mou- lin lag im Sterben. An feinem Bette waren etliche Kollegen versammelt. „Meine Freunde,' sagte er zu ihnen, „nach meinem Tode lasse ich drei große- Aerzte zurück.' Die Herren Doktoren, von denen je der seinen eigenen Namen zu hören erwartete, hin gen an den Lippen des Verscheidenden. Dr. Du Moulin setzte fort: „Diese Aerzte sind: Wasser, Be wegung, Diät.' . Corvisart beklagte den frühen Tod Dr. Bak- kers: „An ärztlicher Fürsorge hat es ihm jeden falls nicht gefehlt

. Von diesen Worten wenig befriedigt, fragte Richelieu den Leib arzt des Königs, Doktor Ehicot, und dessen Aus kunft lautete: „In vierundzwanzig Stunden werde ich Ihnen sagen, ab Sie tot oder ^'heilt sind.' Der Kardinal verstand und ergab sich. Besitzer in Meran, im 74. Lebensjahre. Sein« Gattin ging ihm vor 14 Tagen in die Ewigkeit voraus. - - - - - , - . v - - ^ > > Vom Wetter. Auch der gestrige Tag standi noch unter dem Druck der abnormen Hitze, diel in den Mittagsstunden die Quecksilbersäule wie-« 'der'bis

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Volksbote
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Pagina 3 di 16
Data: 10.12.1925
Descrizione fisica: 16
gekommen. Auf einem hastig herbeigsholten Stuhl läßt sie Mutter Severiens nieder und mit offenem Mund und starren Augen ringt sie nach Atem. Uober ihren Kopf hin sehen Tila und Therese einander wieder erschrocken an. „Den Arzt!' flüstert Therese. Klein Dokfi will aus den Armen des Vaters herab zur Großmutter und beginnt zu weinen. Tila bringt ihn in die Küche und bleibt bei ihm draußen. Therese steht da mit Luis allein bei der Kranen. „Soll ich den Arzt holen?' fragt er niedergeschlagen. Aber beim

ihrer ängstlichen Vor sicht die Kranke aus ihrem fiebrigen Schlum- mer weckt. „Bist du es wirklich?' fragt Mutter Seve riens und fetzt sich auf. B „Ihr müßt aber wieder schlafen!' flüstert Therese besorgt, da sie den seltsamen Glanz in den Augen sieht. „Ihr habt ja gehört, was der Arzt sagte: Ruhe ist alles! Ich bleibe jetzt, solang ihr wollt.' „Du ödst so gut.' Sie ist wieder zurück- gesunken und ihr Reden erstirbt in einem Gemurmel. Die Augen sind geschlossen. Die Mittagssonne spielt über den gefalteten Hän

den. Nach einer langen Stille fährt sie auf und schaut wieder Therese mit dem seltsamen Blick an. „Ruf Tila, das Bett muh anders stehen.' „Aber ihr könnt doch gar nicht besser liegen Äs so.' „Ich will aus die Tür sehen. Ich will sehen, ob er hereinkommt.' „Wer soll denn kommen?' „Weißt du denn das nicht? Dolf kommt. Ruf nur jetzt Tila, Kind! Geh, ich muß ihn doch sehen!' „Cs ist das Fieber', denkt Therese, und weil das Bitten fast zum Weinen wind, geht sie. Und sie bangt: „Ist es nicht schlimmer, als der Arzt sagt

und so froh, daß sie's sein konnte. Und jetzt soll sie beim bloßen Nennen seines Namens. Aber er kommt ja! Zu Ostern! Ein Glück, daß dann ihre Arbeit hier von selbst Ais fit. „Einige. Tage Ruhe', hat der Arzt gesagt. Und sie? Das Allererste fit jetzt, daß sie nicht träumt, sondern handeü. Sie komnrt oben an und gleich fit auch Luis da. Sie können das Bett schieben und tun es ganz langsam, bis es in der Ecke neben dem Wäscheschrank steht. Run liegt sie da gerade unter der Mutter Gottes mit dein Lrchtleün

. Es ist bei mir auch so. Ich sage es Martina immer.' „Ruhe itmto absolut keine Aufregung, sagt der Arzt', unterbricht sie Therese. „Ja, Tila sagte es mir eben. Es fit auch begreiflich. Und Sie, Fräulein Therese? MM sollte nicht meinen, Sie hier zu fin den.' Therese zuckt die Achseln. „Es muß so sein.' Mutter Severiens schaut ohne zu sprechen, unverwandt nach der Schwester. An Mauer spiegelt sich der sonnige Widerschein des Fensters. „Me verändert euer Haus unten fit!' sagt Darbe, nachdem sie sich ein wenig im Stübchen

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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 4
Data: 26.06.1896
Descrizione fisica: 4
hatte Jedermann im Saale die schöne Baronin vergessen. Man hatte die junge Frau eiligst in ihre Wohnung geschafft und dort die ersten Wiederbelebungsversuche an gestellt. Langsam nur kehrte die Baronin zum Bewußtsein zurück. Sie schlug die Augen auf und ihr erster Blick fiel auf den Arzt, der, sie ängstlich beobachtend, ihr zur Seite stand. „Was ist mit mir vorgegangen?' murmelte sie, indem sie einen schwachen Versuch machte, sich aus ihrer liegenden Stellung aufzurichten. „Bleiben Sie, Madame, bleiben

Sie,' sagte der Arzt, sie sanft zurückdrängend. „Sie haben Schonung und Ruhe dringend nöthig.' Ein bitteres Lächeln überflog daS zarte, tvdtblasse Gesicht dcr Kranken, allein sie widersprach dem Arzte nicht und blieb ruhig liegen. Dieser ertheilte der bestürzt dreinschcn- den Zofe einige Anordnungen und wandte sich dann wieder an die Baronin. Mit leiser aber klarer Stimme beantwortete die junge Frau die an sie gerichteten Fragen, als der Arzt sich aber zum Fortgehen anschickte, hielt sie ihn zurück

sprach.' Dcr Arzt fühlte, daß dieser Frau gegenüber Auf richtigkeit das Beste sei. So schonend als möglich theilte er ihr mit, daß sie kaum ächt Tage noch zu leben haben werde. Keine Wimper in dem schönen, bleichen Antlitz zuckte, als sie so ihr Urtheil vernahm. „Ich danke Ihnen, Doktor,' sagte sie, ihm die Hand bietend, „Sie sehen, ich bin ruhig und auf alles gefaßt.' „Haben Sie keine Freunde, Verwandte, denen ich von Ihren Zustande Mittheilung machen könnte?' „Freunde, Verwandte!' Die seinen Lippe

-t zogen sich krampfhaft zusammen. „O ja, ich habe deren, aber ich habe allein gelebt, und will auch allein sterben! Doch, wen« Sie so gütig sein wollen, ich werde Ihnen die Depesche diktiren! So, ja, das wird am besten sein.' Sie lehnte erschöpft ihren Kopf zurück, ' während der Arzt sein Notizbuch öffnete und den Silberstift hervorzog. „Sind Sie bereit, Doktor? Nun, so schreiben Sie: „An den Freiherrn Gerhard von Linden auf Schloß Linden hain bei P., Deutschland. Bin todtkrank: bitte, sofort hierher

zu kommen. Meline von Buchfcld.' Sie schloß ermüdet die Augen und öffnete dieselben kaum, als sich der Arzt nun verabschiedete Schwerathmend lag sie lange ruhig da, dann aus einmal suhr sie jäh empor und sah mit wilden Blicken um sich. „Nasch, rasch, gieb mir meine Schreibrequisiten,' sagte sie zu der an ihren, Lag.-r wachenden Zofe. „Aber, Frau Baronin, der Arzt hat streng verbeten —' „Keine Widerrede, Du hast nur mir zu gehorchen ! Gieb her und zögere nicht lange, heute habe ich noch die Kraft

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Bozner Zeitung
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Pagina 6 di 12
Data: 01.04.1903
Descrizione fisica: 12
—, der Knabe' wird sterben; es ist nur eine Frage von Tagen, vielleicht nur von Stunden; die große Angst, der Schreck, das Entsetzen der letzten Zeit haben Beide gebrochen, Mutter und Kind.' „Was sagt der Arzt?' „Was er sagt, beängstigt mich nicht so schr, als was er nicht sagt! Er hofft, sagt er, daß Ruhe und sorgsame Pflege meine arme Tochter bald wieder hochbringen werden; dennoch ist ein „Aber' dabei, welches ich wohl zu errathen im Stande bin, aber unfähig auszudenken oder in Worte zu kleiden

, keine Täuschung I Frau Zephira trat wieder mit dem Arzt ein, der sich bald ihr, bald dem Leutnant zuwandte. „Der Fall ist schlimm, aber dennoch, ich schwöre es Ihnen, meine verehrte Frau, dieser apathische Zustand ist nicht das Schlimmste; ja, ich versichere Sie. er bietet vielleicht die einzige Möglichkeit, sie zu retten. Nämlich die junge Frau hat absolut jedes Erinnern verloren, ein Zustand, der allerdings in gänzlichen Stumpfsinn übergehen kann, aber auch dem Körper Zeit gönnt, sich wieder-.zu erholen

der letzten Zeit sein — Mama ist noch eine sehr kräftige Fünfzigerin, die manches junge Mädchen aussticht, Sie können unsere liebe Kranke nicht besseren Händen anvertrauen.' Als der Arzt gegängelt, bot er nochmals seine ganze Beredtfamkeit auf, sie zu überzeugen, daß seine Mutter kein Opfer darin sehen, sondern sich glücklich schätzen würde, einer so theuren, armen, jungen Frau diesen Dienst zu leisten. „Mama soll ja nur Alles überwachen, nach Ordnung sehen; ihr wird ja keine Arbeit zugemuthet

Schicksalsbestim» mung an.' Am Nachmittag war es., eine Abgemachte Sache: Frau van Haanen würde Cornas Pflegemutter, und schon am andern Tage siedelte sie über. Ihre stille und doch so eindringliche Art unterwarf sofort das Dienstpersonal, und der Arzt gratnlirte Frau Zephira zu dieser Vertreterin. Mit verhSltnißmäßia leichtem Herzen reiste die Vielgeprüfte ab, Haanen brachte sie zur Bahn und versprach ein tägliches Lebenszeichen, einen Bericht über Corna. Ein süßer Schmerz zog durch seine Seele; so durste

sich, sie aß viel und trank mit einer gewissen Gier; aber sie vermochte sich nicht aufzurichten und lag entweder stumpf wachend oder schlafend auf dem Diwan, wohin man sie nun gebettet. Der Arzt hoffte auf'S Beste. Wie oft war Haanen nun stundenlang mit der Geliebten allein; er hätte sie mit den zärtlichsten Lieb kosungen, nach denen sein Herz so oft stürmisch ver. langte, überschütten dürfen, ohne daß sie ihm gewehrt hatte; aber gerade ihre Hilflosigkeit machte sie ihm heilig. Nicht einmal ihre Hand drückte

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Bozner Tagblatt
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Pagina 3 di 4
Data: 05.11.1943
Descrizione fisica: 4
, das geschah sonst selten Sic sahen sich nicht an dabei, aber sie waren sich doch nahe. k Randi kam ihm entgegen, als er die Gartentür öffnete. Sie lachte Ihn an, ein bißchen unsicher. „Konntest du auch bestimmt fort? Ich denke nur, wenn es noch verfrüht ist —' „Es war' gar nichts -mehr zu tun,' sagte Michael, „hast du schon die Fran ken benachrichtigt? Ja? Und den Arzt?' „Ach. mit dem hat es doch Zeit, was soll der hier unnötig herumsitzen,' sagte Randi. „überhaupt, es Ist so seltsam, nicht sein Bündel

, noch inniger verbunden als je. Wenn er auch nicht helfen kann- Gegen zehn riefen sie den Arzt an, und er meinte, es könne nicht mehr allzu lange dauern. „Aber es scheint — vielleicht wird es doch eine Zange werden müssen, zuletzt.' >agte er leise zu Michael, „die Lage ,st ' „Ist sie nicht normal?' fragte Michael. „Normal — es gibt mehrere sogenann te normale Lagen,' sagte der Doktor aus weichend, „und eine Vorderhauptslage ist noch nichts Aufregendes. Immerhin wäre eine kleine Narkose hier am Platze

' „Miche-st ' Randis Stimme klang fo seltsam scharf, er ließ den Arzt stehen und ging zu ihr ihn. „Micha — bitte, keine Narkose! Ich will alles aus- halten — ich kann es auch. Aber ich will nicht —* ' Ihr Gesicht war fast unkenntlich jetzt, die Lippen geschwollen und die Augen «ingesunken. Es flackerte in ihrem Blick. „Sag «» ihm — ich halt« «» au», ohne Narkose. Ich bin ausgeruht, ich Hab« Kräfte — ich sage keinen Ton. aber laßt mich — ich will dabeilein! Ja?' Sie versuchte ein Lächeln

, das ihm ln. Innerste schnitt, so furchtbar sah es au, m ihrem verheerten Gesicht. „Ich wM ihn doch sehen, unser» Jungen!' „Aber, Nandi, dazu ist doch noch f« viel Zeit, hinterher ' »Nein, Nein. Ach, Micha, tu mir doch den Gefallen!' Sie bettelte laut, und der Arzt kam näher. Er kühlte ihren Pul», ruhig, nachdenklich. „Es geht auch ohne Narkose, natürlich. Die Hauptsache ist. daß Sie sich nicht auk- regen —' Nandi atmete auf und ließ sich zurück fallen. sie kämpfte von neuem, laustos, mit aller Kraft. Der Arzt gab

te er, hinter seinem unbewegten Gesicht bis ins Innerste erregt, war das jedes mal io? Und 'das hat sie mir nie erzählt? Rand!, Nandi Die Frau hat recht — das ist doch Zum ' sagte der Arzt anerken- nend und lachte mir kurz durch die Rase, „wir bekommen es so. Tatsache. Da bin ich alt und grau geworden und muß mich belehren lassen ' »Wa, ist denn?' fragte Michael ver» stört, (Fortsetzung f^gt)

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 5 di 8
Data: 12.04.1906
Descrizione fisica: 8
find, zu brechen.' Kurze Zeit darauf, kaum als sich der Direktor und die Bediensteten geflüchtet hatten, wurde das Observatorium und die Coo5fch- Eisenbahn auf den Vesuv vernichtet. freundlicher Herr, der Verwalter. Pfarrer Herrmann weist den Brief vor und bittet, mit dem Schullehrer Bräunig sprechen zu dürfen. Während der Pfarrer seine Bitte vor bringt, kommt ein junger Arzt ebenfalls in die Kanzlei. .Das trifft sich gut,' meint der Verwalter zu demselben. „Herr Doktor, der hochwürdige Herr

und das Fräulein hier möchten gerne mit Herrn Bräunig sprechen. Ich glaube, derselbe steht in Ihrer Behandlung, nicht?' „Ja, ja!' sagt der junge Arzt und wendet sich dann zum Pfarrer. „Der Herr Pfarrer von Mariensee, nicht wahr?' „Zu dienen?' meinte der Geistlich, und verbeugt sich respektvoll. „Und hier das Frau . . . aber, was sehe ich, oder kommt eS mir nur so vor,' meinte der Arzt zu Finchen und blickt sie erschrocken an. „Sie find ja blind.' „Ja, Herr Doktor, daS Mädchen ist blind,' sagt Herrmann

. ,Ja, lassen Sie einmal sehen,' und er nimmt Finchen an der Hand und führt sie zum Fenster, wo er die Augen untersucht. .Sie sahen schon, nicht?' .Ja.' „Wie find Sie blind geworden?' Finchen erzählt, wie alles geschehen war. Der Arzt schiebt die Stirne in Falten. Nach einer Weile fragt er das Mädchen: Professor Matteucci berichtete an den Bürger Meister von Refina, daß der Hauptkrater des Vesuv Meter seiner u!> sprüngliche n Höhe verloren hat. Der Kegel erscheint wie mit einnn Rasier- messer glatt

doch die Möglichkeit vorhan den, daß Sie wieder sehen werden. ' Finchen zuckt bei den Worten des Arzte» zusammen, dann stammelt sie mit bebenden Lippen: „Wenn Sie Hoffnung haben ...' „ES wäre ein Glück für die Arme,' meint Pfarrer Herrmann, dessen sich ob des Ge hörten eine große Freude bemächtigt. „Sie hat viel gelitten ... sie hat ihr Unglück mit seltener Kraft und starkem Male ertragen . .. wie eine Heilige.' „Hat man denn nie versucht,' srägt der Arzt den Pfarrer, „dem Mädchen wieder zu helfen

?' „So viel ich weiß,' antwortet der alte Geistliche, .alles. Als das Unglück geschehen war, hat ihr Vater gar manchen Arzt ge fragt, aber alle haben die Köpfe geschüttelt und gemeint, daß alles vergebens sei.' „Nun. wir werden ja sehen,' und zu Finchen fich wendend, meint er: „Sie können ja gleich heute hier bleiben.' Das Mädchen wendet ihr Gesicht wie fra> gend zum Pfarrer. ,DaS Beste wäre es wohl, Finchen,' sagt er. „Also, Sie wollen?' srägt der Arzt. „Ja!' haucht Finchen hervor und ein tiefer Atemzug ringt

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Lienzer Zeitung
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Pagina 27 di 32
Data: 27.03.1909
Descrizione fisica: 32
war er, ohne von Bekannten gesehen zu werden, im verschlossenen Wagen daheim angekommen, so mußte er sich so fort legen und den Arzt holen lassen, denn er fieberte bereits ganz bedenklich. Eine Stunde später konstatierte der Doktor eine schwere Lungen- entzündung und verordnete die allergrößte Ruhe und Schonung; niemand, ohne Ausnahme, sollte vorgelassen werden. Bon nun an schlich alles auf leisen Sohlen hin. Alle Treppen und Flure wurden mit Lankern belegt, und auf dem Hof lag allent halben Stroh in ganz dicken

Schichten, so daß kein Pferd und Wagen zu hören war. Kein lautes Kort ertönte, sogar die Hunde wurden weggebracht. Eine unheimliche Stille lag über ganz Schönau. Und Fräulein Berta wich fast nie vom Lager des Kranken. Tag und Nacht saß sie und wachte über ihn. Und was der Arzt auch anordnete, pünktlich und gewissenhast wurde alles befolgt. In den ersten Tagen hing das Leben des Kranken nur noch an einem seidenen Fädchen. Der Arzt erklärte, jetzt sei er machtlos, wenn jetzt nicht die Aatur helfe

es heran, — jetzt, jetzt war es dicht am Lager. - Aber da sprang sie auf, stellte sich vor das Bett des Kranken, breitete beide Arme nach dem Unheimlichen ans und flehte in heißer Angst: „Laß ihn leben! O, laß ihn leben!' Und hoch ausgerichtet stand sie vor dem Kranken, als müsse sie ihn decken, ihn schützen vor dieser finsteren, unsichtbaren Ge walt — — Am andern Morgen, als der Arzt kam, war im Zimmer alles still. Der Kranke schlief ruhig und fest, in tiefen, gesunden Zügen, und im Lehnstuhl neben

dem Bett war auch Fräuleiu Berta ein geschlummert. Lächelnd und behutsam weckte sie der Arzt und zog sie leise mit hinaus. Draußen sagte er: „Er ist gerettet. Seine Riesen natur hat geholfen. Nun lassen Sie ihn schlafen, bis er von selber aufwacht.'-- Stumm, dock heißen Dankes voll, schüttelte sie dem Arzt die Hand. Nun erst konnte sie wieder frei atmen. Erst gegen Abend wurde der Kranke wach. Als er seine treue Wärterin am Lager sitzen sah, nickte er ihr herzlich lächelnd zu und drückte stumm

, mit innigem Dank, ihre Hand. Die Tränen kamen ihr hoch, aber sie zwang sie wieder zurück. Nichts, nichts sollte er merken. Am andern Tage wußte es die ganze Umgegend, daß der Herr auf Schönau krank lag. Und nun kam Nachfrage auf Nach frage, und ein Besuch folgte dem andern. Doch niemand wurde vorgelassen, weil strengste Schonung des Patienten vom Arzt an befohlen war. Langsam, aber mit stetig wachsender Zunahme ging es nun wieder vorwärts. Jeder Tag brachte neue Kraft und neues Leben. Und dann durften

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Bozner Zeitung
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Pagina 7 di 12
Data: 31.05.1905
Descrizione fisica: 12
«i«.c7^ Sechstausend Jahre Mcdhi». Zur Geschichte des Äerztestandes gibt Proses sor H. Magnu's, ein Lehrer der BreÄauer Uni verfttät, der neben seinem Spezialgebiete der Au genheilkunde auf dem Gebiete Her Geschichte der Medizin tätig ist, in einem soeben erschienenen Buche „Sechs Jahrtausende im Dienste des Aes kulap', interessante Beiträge. In den Urzeiten und in den ersten drei bis vier Jahrtausenden des Kulturlebens waren Prie ster und Arzt in einer Person verschmolzen. Da die Krankheit als von einem Gotte

des Gottes hohes, fast iiberirdisches Ansehen beim Volke, und auch die Kranken bs fanden sich nicht übel bei der Behandlung durch die 'Priester, denn einmal hatten diese eine reiche Erfahrung gesammelt, die ihnen trotz vielfachen Aberglaubens doch auch wohl erprotte Mittel an die Hand gab, dann aber wurde vor allem jedem Kurpfuschertum vorgebeugt, denn jedes unbefugte Ausüben des Aerztsberufes wäre als Gottesver letzung erschieneil. In Griechenland scheint zuerst eine Trennung von Priester und Arzt

herbeize führt worden zu sein. Die jonische Naturphiloso phie ging schon auf eine genauere Erforschung der Natur aus, und man erkannte allmählich die Krankheit als einen rein irdischen Vorgang, mit dem metaphysische Dinge der Religion wenig zu tun hatten. Neben den ärztlichen Tempelschulen entWickel ten sich null auch Profanschulen, von denen die bedeutendste sich auf der kleinen Insel Kos' be and. Hier empfing der erste Arzt, dessen Person- ichkeit uns näher bekannt ist und der die wissen' chaftliche

herum. >a die Staaten sich eine Regelung dieser Verhält» lisse nicht angelegen sein ließen. Nun trat zuerst i )er wandernde Quacksalber auf. der von Ort zu Ort zog, alle Krankheiten behandelte und vielleicht bisweilen gute Kenntnisse in der Heilkunde besaß, meistens aber eine verlotterte Existenz war. die sich nun auf diese Weise durchzuschwindeln suchte. Seit Aristophanes und Martial wird nun >>er Arzt eine mit bitterem Spott verfolgte komische Figur, die in unzähligen lustigen Spielen

des Mittelalters auftritt, noch von Moliere verspät et wird und in den Bildern der Holländer mit ächerlicher Gravität ihr furchtbares Amt ver richtet. Im römischen Reiche war der Arzt ein Betrü ger und Gaukler, der sich wohl auch wie Apollo nius von Tyana, der als ein zweiter Messias auf rat, mit einem mystischen Nimbus umgab un!t unter diesem seine Kuren vornahm. So kam einst zu diesem neuen ..Heiland' ein Bäuerlein und bat den Gottesmann, seiner Frau zu helfen, die in Kindesnöten mit dem Tode kämpfte. Avollo

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Pagina 5 di 8
Data: 09.12.1928
Descrizione fisica: 8
Mud verschwiegen, steht es. Eine sehnsuchtsschwere Bitte, . Arzt und Pflegerin mühen sich vergeblich,'sie Hu erraten. Und die praktische Frau, die vier zehn Jahre das Haus des sterbenden Gatten re giert hat, quält ihn mit hastig durcheinanderge würfelten Fragen: ob er die Kinder zu sich ha ben wolle, oder eine medizinijä)« Größe aus München, den Geistlichen oder noch einmal ten Notar — alles Erdenbare fragt sie — nur nicht das Eine von dem eine leise Stimme in ihr sagt

: das könnte es sein. Der Arzt, ein, Freund des Sterbenden, ver sucht, von neuem das stumme Bitten der Auqen zu ergründen — und plötzlich wird es ihm klar Ein kurzes Sinnen, Schwanken, dann bittet er entschlossen die praktische Frau in ein Neben zimmer. «Es kann sich noch hinziehen bis morgen, Snädige. Frau, und sie brauchen Kraft kür die nächsten Tage. Wenn es Ihnen möglich ist, soll ten Sie sich etwas zurückziehen oder eine kleine »lus.'ahrt machen. Ich bleibe indessen hier.' Es ist Zeit

zu verweigern.... Der Arzt schickt indes die Pflegerin zur Er holung in den Garten. Sie ist müde, weniger von der Pflege als von den zahllosen Anord nungen und Befehlen der Hausfrau. Abs? sie zögert.'„Die gnädige Frau hat mir noch befoh len, nicht aus dem Zimmer zu gehen.' „Ich übernehme die Verantwortung.' Da geht sie. Der Arzt schreibt indes einen Zettel an die Erzieherin im Starkschen Hause. Uebergibt ihn einem Mädchen. Ein paar Minuten später tritt Hela Reiff ins Krankenzimmer. Herbes Weh in den tiefen

Au gen. . . Beim Klang der weichen Schritte lvendet der Sterbende den Kopf. Da löscht ein Leuchten das Flehen seiner Augen. Der Arzt lächelt, nickt be friedigt und drückt die anmutige Frauengestalt auf den Sessel am Bett. „Bleiben Sie, bis ich wiederkomme.' Nun sind die beiden Menschen allein. Da nächst das Leuchten in den Augen des Sterben den. und wieder steht eine Bitte darin. Hela versteht sie sofort — sie hat ja schon so viel mit diesen Augen gesprochen und zögert nicht mit der Antwort. Leise

hat sie ausgehalten in dem von Ichsucht der prakti schen Frau beherrschten Hause um seinetwillen — um.seiner Kinder willen. Ausgehalten, stumm mit der ungestillten nie verratenen Sehnsucht im Herzen. > ^ ^ Die Augen fragen immer ängstlicher. Ha^t dll mich so lieb? — Da ist der Kampf ent'chieden/ „Ich verspreche es dir. Hermann.' Zum er< steninal nennt sie feinen Namen, beugt sich noch einmal über ihn, umschlingt ein fest und küß? ihn — Und fühlt ihr Recht dazu. Ein tiefes Lä cheln dankt ihr.... ! Der Arzt sitzt

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