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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 5 di 8
Data: 04.05.1934
Descrizione fisica: 8
DolkS-Zrlkuttg Sette 8 M. V3 Freitag, Vsn ?. Mai IM Der falsche Arzt Bartl im Innsbrucker Landesgericht. Innsbrucks. Mai. (St.P.) Die städtische Kriminal polizei berichtete von der in Innsbruck erfolgten Verhaftung des 41jährigen ehemaligen Medizinstudenten Maximilian Bartl aus Wien. Der Mann wurde bereits dem Landes gerichte in Innsbruck eingeliesert, weil er von deutschen Behörden wegen Diebstahls zweimal steckbrieflich verfolgt ist und einen falschen Paß bei sich hatte. Der Fall des fal

schen Arztes Bartl ist so interessant, daß er sogar im Ge- denkwerk ausführlich ^besprochen wurde, das anläßlich des 80jährigen Bestandes des Kriminalbeamtenkorps Oester reichs im vergangenen Jahre in Wien erschienen ist. Der Fall Bartl hat rm Jahre 1924 weit über Oesterreichs Gren zen hinaus großes Aufsehen erregt. Das Lichtbild im Verbrecheralbum bringt es an den Tag.. Max Bartl führte ein Doppelleben als Arzt und Dieb. Er übte an einer Krankenanstalt in Wien durch mehrere Jahre ungestört

eine ärztliche Tätigkeit aus, obwohl er den Doktorgrad gar nicht erlangt hat. Man konnte es einfach nicht glauben, daß dieser strebsame, stille, liebenswürdige und zurückgezogen lebende Mann sich eines gemeinen Ver brechens schuldig gemacht habe und daß er schon in seinen jungen Jahren eine zweijährige Kerker st rase verbüßt hatte. Alle, die ihn kannten, sträubten sich, es für möglich zu halten, daß er, dessen Gelschicklichkeit als Arzt an- i erkannt wurde, auch als Dieb eine sichere und stinke Hand 'gezeigt

nach und fand, daß der Ladendieb schon seit Jahren in Wien äbgemeldet und ein im Verdachte stehender Arzt bei der Polizei gar nicht angemeldet war. Auf den Knien um Verzeihung bittend... Mit Vorsicht und mit Takt wurden Erhebungen geführt, um einen Mißgriff zu vermeiden. Die Polizei verschaffte sich zuerst ein vom Arzt geschriebenes Rezept, um die Schriftzüge mit denen des Ladendiebes auf dem Ateldezettel zu verglei chen. Man stellte sogleich fest, daß die Schristzüge von ein und derselben Person herrührten

. Auch das Lichtbild des Ladendiebes und das des Arztes stimmten vollkommen überein. Ein Kriminalbeamter erhielt den Auftrag, den Arzt lieim Amte vorzuführen. Der Beamte traf den Arzt in der Kanzlei des Direktors des Krankenhauses. Er bat den Arzt, flvegen einer Auskunstserteilung in das Sicherheitsbüro zu kommen. Dieser lehnte mit der Bemerkung ab. daß er jetzt keine Zeit habe und später allein in das Sicherheitsbüro kommen werde. Ter Kriminalbeamte legte ihm verschiedene Fragen vor, jedoch entsprachen

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Pagina 10 di 16
Data: 09.06.1907
Descrizione fisica: 16
man einen Schwerverletzten, mit Blut und Staub beschmutzten Verwundeten heraus! Der Arzt mit den Dienern trugen ihn herein. Was war das? Lis beth sank mit einem Aufschrei zu Boden und hielt ihren Kops mit beiden Händen. „Bin ich wahnsinnig? Gott, mein Gott, ist es möglich! Wo, bei wem bin ich?" Und sie eilte, von Angst getrieben, durch die entgegengesetzte Tür hinaus und stieß gerade auf den Zug mit dem Verwundeten. Entstellt bis zur Unkennt lichkeit, mit Blut besudelt, aschfahl, starrte ihr mit offenen Augen

das Gesicht Hubert Brendels entgegen. Sie mußte sich an den Türpfosten halten, doch der Arzt ries ihr befehlend zu: „Schnell, rufen Sie die Frau, lösen Sie sie ab vom Krankenbett des Kindes, hier' ist keine Zeit zu verlieren." Der Baron ist mit dem Automobil verunglückt! Die Frau, die Mutter des kranken Kindes, Hubert Brendels Frau? Das Kind, das sie gepflegt, sein Kind ? Sie schwankte in das Krankenzimmer — wie sollte sie es mitteilen? Das Kind schlief noch und die Baronin fragte matt: „Warum

. „Bleiben Sie bei meinem Liebling, Schwester Ursula, ich gehe —!" Sie brach ab — den Kopf gesenkt, schritt sie langsam, mühsam hinaus. Gottes Mühlen mahlen langsam, aber sicher — das Verhängnis hatte auch Hubert ereilt. — Er, der die An steckungsgefahr gefürchtet hatte, lag nun stöhnend mit ge brochenem Rückgrat auf seinem Schmerzenslager, und der Arzt gab ihm nur noch wenige Stunden auf Erden. „Werde ich leben?" fragte er fort und fort stöhnend. „Werde ich Krüppel werden?" Der Arzt gab ausweichende

Antworten. „Nur Ruhe jetzt, Ruhe!" Keine schwere Verletzung, wovon andere vielleicht genesen konnten, hätte dieser durch Arzneien aller Art geschwächte Organismus ausgehaltcn, das sagte sich der erfahrene Arzt ohne Untersuchung. Die Gattin Huberts saß still am Kopfende seines Lagers, tränenlos, starr sah sie aus die Jammergestalt vor sich. — Noch hatte er nicht einmal nach seinem kranken Kinde gefragt. Und in das Mitleid der armen Frau mischte sich die alte, bittere Erkenntnis

, daß nichts, nichts auf diesen ! Mann je Einfluß haben würde, was nicht ihn selbst und sein Ich betraf. „Beta," stöhnte er, „ich leide, o, diese Schmerzen, zieh nur die Kissen vor! Nicht so hart, nicht so schnell, ich will eine Krankenpflegerin — hören Sie, Doktor, eine Pflegerin! Meine Frau versteht das nicht. Eine gelernte Pflegerin, ein Wärter soll kommen, man soll mich beben, heben." „Sie sollen ruhig liegen," beschwichtigte der Arzt, „oder wollen Sie Khren Zustand verschlimmern?" „Nein, nein!" schrie der Kranke. — — „Ach

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Alpenländer-Bote
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Pagina 2 di 20
Data: 24.11.1935
Descrizione fisica: 20
stellen, wie die Herren, die wegen ihres klrMvd^ Namens diese Posten zugewiesen erhalten und die sie gerne auch annehmen. Bernhard. Krankenbrief In der Heiligen Schrift steht ein schönes Wort. Da spricht Gott: „Ich bin der Herr, dein Arzt." Gelt, das hast du noch nie gehört, daß es so in der Bibel heißt; aber doch steht dies Wort drinnen im Zweiten Buch Moses, Kapitel 15, Vers 26. „Ich bin der Herr, dein Arzt." „Dein Arzt", so sagt Gott. Es gibt vornehme Leute, die haben ihren eigenen Arzt. Den lasten

Sie sich ins Haus Kaminen, wenn etwas fehlt, bei dem Können sie vorsprechen, wann sie wollen, den rufen sie auch, wenn sie irgendwo in einem Sanatorium sind und eigentlich Aerzte schon da wären. Er ist eben ihr Arzt. Er Kennt sich bei ihnen am besten aus, weil er sie im mer behandelt hat, schon als Kinder vielleicht; er weiß die gesundheitlichen Verhältnisse in der Familie und in der Verwandtschaft und er ist gewöhnlich auch durch besondere freundschaftliche Beziehungen mit ihnen ver bunden

. So haben diese Leute eben auch Vertrauen zu ihrem Arzt und das Vertrauen zum Arzt spielt beim Gesundwerden oft eine große Rolle. .> Dein Arzt will der liebe Herrgott sein. Gott versteht deine Krankheit besser als der beste Spezialist; er kennt die Ursachen und den .Verlaus und weiß die Mit tel, die am besten helfen würden, und wenn dir ein menschlicher Arzt bisher geholfen hat, wenn eine Operation' gelungen ist, eine Medizin oder Kur ge wirkt hat, dann ist es nur deshalb gegangen, weil Gott mitgetan

hat. An das müssen nicht nur die Aerzte denken, und gute, gläubige Aerzte tun es auch, auch du selber muht daran denken, daß Gott dein Arzt ist Deshalb, mein lieber kranker Freund, sollst du dich nicht nur an den menschlichen Arzt wenden in deinem Leiden, sondern auch zum göttlichen Arzt sollst du voll Vertrauen gehen und ihn bitten um Heilung in deiner Krankheit. Der menschliche Arzt tut dann leichter und hat mehr Erfolg bei deiner Behandlung Es segnet und grüßt dich dein Freund. Die „Peter-Claver-Scdalität

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 18 di 18
Data: 15.06.1907
Descrizione fisica: 18
, ein armer Advokat, war erkrankt. Der Arzt, der ihn behandelte, war zufällig der päpstliche Leib arzt. Dieser erinnerte sich, daß der Advokat mit dem damaligen Papste Sixtus V. in einem freundschaftlichen Verhältnis stand, als der Papst noch Franziskaner war. Er erwähnte deshalb sei nes Patienten und dessen Dürftigkeit vor dem Papste, der aber die Worte seines Leibarztes wenig zu beachten schien. Des an dern Tages suchte der menschenfreundliche Arzt das Gespräch wie der auf den bedürftigen Advokaten

zu lenken. „Dem ist ja ge holfen", erwiderte der Papst; „ich gebe mich zuweilen auch mit Arzneikunde ab und habe ihm einen Salat verschrieben, der ihm trefflich bekommen sein soll." — „Einen Salat, Heiliger Vater! rief der Arzt, diese Arznei ist mir neu, allein ich will an ihrer Heilkraft nicht zweifeln." Der Arzt entfernte sich, eilte zum Advo katen, den er genesen fand, und wünschte nun näheres über den heilsamen Salat zu vernehmen. Derselbe war nicht verzehrt und so konnte

man ihn noch in einer Schüssel zeigen. „Wie, das sind ja ganz gewöhnliche Kräuter!" ries der Arzt aus. — „Untersuchen Sie nur genauer, erwiderte der Advokat, die kräftigsten Kräuter liegen unten." Der Arzt sah nach und fand den Grund der Schüs sel mit Goldstücken belegt. — Die Geschichte wurde in Italien allgemein bekannt, und wo einem Patienten eine Unterstützung ersprießlicher als eine Medizin zu sein schien, pflegte man zu sagen: „Dem fehlt ein sixtinischer Salat." Gemeinnütziges, s®* Die Speisen kaue fein und klein

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 3 di 6
Data: 27.10.1954
Descrizione fisica: 6
kurz „Blacky“ nennen, war schon einmal verheiratet, und zwar mit der Film schauspielerin Gitta Lind. 1953 ging die Ehe in Brüche. Ueber den Umgang mit Aerzten Ihr Hausarzt und überhaupt jeder Arzt hat unter allen Berufstätigen wohl den strengsten Berufskodex, aber deshalb ist er dennoch „nur“ ein Mensch; das sollte man immer bedenken. Die größte Rücksichtslosigkeit des Patien ten ist wohl der Anruf bei Nacht, wenn kei ne zwingende Notwendigkeit vorliegt. Kein Arzt wird sich sträuben, im Ernstfall

zu je der Tages, oder Nachtstunde Hilfe zu leisten; aber wenn beispielsweise ihr Baby schon den ganzen Tag hindurch erhöhte Tempera tur gehabt hat, dann rufen Sie den Arzt deswegen nicht erst um ein Uhr in der Nacht. Wenn Sie den Arzt aufsuchen wollen, ist es besser, Sie rufen vorher an, vereinbaren einen Termin und fragen, ob Sie irgendet was vorbereiten sollen. Eine Selbstverständ lichkeit dürfte es wohl sein, daß Sie genau zur festgesetzten Zeit kommen. Daß man nicht ungewaschen zum Arzt geht, ist wohl

klar. Eine der verbreitetsten schlechten Eigen schaften von Patienten ist ihre Ungeduld. Wenn Sie den Arzt daheim erwarten oder in seiner Sprechstunde im Warteraum sitzen, sollten Sie sich stets daran erinnern, daß er in dieser Zeit meistens einen anderen Kran ken so behandelt, wie Sie selbst behandelt sein wollen — sorgfältig, genau, gründlich. Verschwenden Sie aber ihrerseits auch nicht seine Zeit mit belanglosem Tratsch, wenn Sie ihm dann gegenübersitzen und unter sucht werden sollen. Wichtig

ist die Frage was zu tun ist, wenn man den Arzt wechseln will. Es mag Vor kommen, daß Sie zu dem Sie behandelnden Arzt kein Zutrauen mehr haben. Dann ist es richtiger und sogar höflicher, wenn Sie ihm sagen, Sie würden gerne noch mit einem anderen Arzt über ihr Leiden sprechen. Dem neuen Arzt aber sagen Sie von Anfang an offen, daß Sie den Arzt gewechselt haben Und warum. Es ist unkorrekt, heimlich einen anderen Arzt autzusuchen und unklug, den „alten“ Doktor zu meiden und sich schließ lich überhaupt

nicht in Behandlung zu be geben. Als letztes aber Allerwichtigstes: Versu chen Sie nie, Ihren Arzt irrezuführen. Es heißt, seine Intelligenz in Zweifel zu ziehen, wenn Sie ihm sagen, daß Sie weder rauchen noch trinken und er doch das Gegenteil be weisen kann. Es ist ein schlechter Scherz zu behaupten „ich esse so gut wie gar nichts“, wenn Sie in stattlicher Leibesfülle prangen, der man ansieht, daß Sie wohl wis sen, daß man sich „vom guten Essen und\ Trinken ernähren kann“. In den meisten Fällen von Etikette

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Tiroler Grenzbote
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Pagina 4 di 8
Data: 13.12.1940
Descrizione fisica: 8
nur hinter jemandem her, dem er die Verantwortung /anhängt." Nehmt RlWM auf die Betastung her Amte! Die Kriegsverhaltnisse verlangen diszipliniertes Verhalten der Patienten Der Arzt als Hüter der Volksgesundheit steht im Abwehrkampf des deutschen Volkes mit an verant wortungsvollster Stelle. Er ist durch die Kriegsverhält nisse und die dadurch für ihn erwachsenden erhöhten Aufgaben autzerordentlich belastet. Es kann und mutz daher von jedem Volksgenossen erwartet werden, datz er diesen gesteigerten Aufgaben

Rechnung trägt und da durch dem Arzt durch diszipliniertes Verhalten seine Tätigkeit erleichtert. Um dieser berechtigten Forderung der Aerzteschaft ge recht werden zu können, halte sich jeder Volksgenosse folgende Punkte vor Augen: 1. Prüfe jeder, ob er nicht fähig ist, den Arzt in der Sprechstunde aufzusuchen! Wer einen ärztlichen Be such verlangt, obwohl er in der Lage ist, die Sprech stunde aufzusuchen, erschwert die ärztliche Tätigkeit. 2. Haltet euch genau an die von den Aerzten festgesetzten

Sprechstunden! Der Arzt mutz seine Zeit genauestens einteilen. Nach den Sprechstunden mutz er den bett lägerigen Patienten zur Verfügung stehen, die oft mehrere Kilometer entfernt liegen. Jeder Volksgenosse ist froh, wenn er nach des Tages Arbeit freie Leit hat. Der Arzt, der an sich schon zu jeder Tages und Nachtzeit bereit sein mutz, kann nicht täglich bis spät in die Nacht seine Tätigkeit ausdehnen. 3. Krankenbesuche müssen — von dringenden Fällen ab gesehen — spätstens bis 9 Uhr vormittag ange meldet

sein! Bei später angemeldeten Besuchen be steht keine Gewähr, datz sie noch im 'Laufe des Tages ausgeführt werden können. Auch denötigen derartige Besuche einen verhältnismätzig grötzeren Aufwand an Zeit. 4. Im Falle einer Erkrankung soll der Arzt zeitgerecht geholt werden. Es darf nicht Vorkommen, datz die Angehörigen zunächst selbst „behandeln" und erst bei Verschlechterung des Zustandes einen sofortigen Be such des Arztes — meist sogar in der Nacht — verlangen. Dies bedeutet nicht nur eine neuerliche

unnütze Belastung der Aerzte, sondern auch eine di rekte Gefährdung des Kranken. Dieser „Selbstbehand- lung" ist schon mancher Kranke zum Opfer gefallen, der sonst zu retten gewesen wäre. 5. Sprechstunde und Hausbesuche dienen der Untersuchung und Behandlung von Kranken. Private Unterhaltun gen und weitschweifende Erzählungen rauben dem Arzt kostbare Zeit. 6. Mitglieder von Krankenkassen müssen unter allen Um ständen — von dringenden Fällen abgesehen — schon bei der ersten Untersuchung

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Tiroler Post
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Pagina 9 di 16
Data: 19.11.1909
Descrizione fisica: 16
bei einem Wiener Arzt erschienen und wußte das Vertrauen desselben zu gewinnen. Er erzählte, daß er der Sohn eines reichen und bekannten russischen Bankiers sei und von sei nem Vater eine monatliche Sustentation von 5000 Kronen beziehe. Trotzdem habe er infolge seiner kostspieligen Lebensführung mit diesem Betrag sein Auslangen nicht finden können und deshalb zu inkorrekten Manipulationen seine Zuflucht genommen. Er bat den Arzt, ihm ein Darlehen zu ge währen und wußte, als er das erste Darlehen erhalten

hatte, den Arzt und später dessen Gattin durch den Hinweis auf seinen millionenreichen Vater zu neuen Darlehen zu veranlassen. Schließlich schuldete der junge Mensch dem Arzt und dessen Gattin zusammen nahezu 120.000 K. Als Deckung gab der Russe dem Arzt drei Wech sel auf je 60.000 K, auf welchen der Schwindler öen Namen des Großindustriellen Rokasch ge fälscht hatte. Dem Arzte waren in der letzten Zeit schwere Bedenken bezüglich der Person des Russen auf gestiegen, der sich bald Dr. Holländer, bald Brozzi

und dann wieder Rubinstein nannte und, dar über zur Rede gestellt, gesagt hatte, er reise aus triftigen Gründen „inkognito" und könne seinen wahren Namen nicht nennen. Am 25. v. M. war nun der Verfallstag der drei Wechsel, die der Hochstapler dem Arzt als Deckung gegeben hatte. Der Wiener Arzt er klärte an diesem Tage dem Russen, daß er die Wechsel der Bank übergeben werde. Daraufhin bat ihn der Russe, das nicht zu tun, da er dadurch mit seinem Vater entzweit würde, begleitete den Arzt zur Bank und versuchte

ihn noch im Bank gebäude zu einem Zuwarten zu überreden. Als er aber sah, daß der Arzt zum Schalter ging, ver abschiedete er sich. Seither ist der Schwindler aus Wien verschwunden. Er fuhr zur Nordbahn und reiste weg. Das Depot von drei Hellern. Der Schwindler hatte auch zwei Wiener Herrenkleiderfirmeri, deren einer er eine ge fälschte Gutstehung einer bekannten Dame der. Wiener Gesellschaft präsentiert hatte, um größere Beträge beschwindelt. Bei einer Wiener Bank hatte er eine Zeitlang ein kleines Depot

, das in der letzten Zeit auf drei Heller zusammenge schrumpft war. Auf dieses Depot von drei Hel lern hat der Hochstapler vor seiner Flucht aus Wien verschiedenen Personen, denen er Geld oder Waren herausgelockt hatte, Schecks im Ge samtbeträge von über 10.000 Kronen ausgestellt. Eine der geschädigten Herrenkleiderfirmen hat auch bereits die Strafanzeige erstattet. Der Arzt hat von der Erstattung einer Strafanzeige abgesehen, weil er das Geld, dessen Verlust er beklagt, für uneinbringlich hält und zu dem Verlust

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Neueste Zeitung
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Pagina 3 di 6
Data: 10.01.1929
Descrizione fisica: 6
zweimal 24 Stunden im Bette zugebracht werden, ehe man sich wieder als gesund betrachtet. Ein wirklich sicheres, spezifisches Mittel gegen die Grippe gibt es nicht und jeder Arzt hat irgendein von ihm besonders bevorzugtes Mittel. Trotzdem ist unbe dingt bet jeder Erkrankung sofort der Arzt zu holen. Nur er wird die richtige Diagnose stellen und die richtige Behandlung vorschreiben. Zum Glück ist die Grippe noch nicht da. Und sie mutz gar nicht kommen, aber sie könnte wohl kommen. Keines falls

werden. Beim Skrsahren den Fuß gebrochen. Am Dreiköntgtag fuhr Fräulein Hanni Schrnid aus Kufstein mit Skiern vom Gamsstein gegen die Alpen- wirtschast Loas. In einer Mulde stürzte sie so unglück lich, daß sie sich den linken Unterschenkel brach. Die Schwerverletzte wurde von Skifahrern zur Alpenwirt- fchaft gebracht, wo ihr der Arzt Dr. Albert aus Mün chen die erste Hilfe leistete. Von dort wurde sie mittels Schlitten in das Allgemeine Krankenhaus nach S chw az überführt. Einbrüche in Stationskassen

zum erstenmal wieder über die Erde glitt. Da legte sich eine Hand auf die Schulter des Häftlings, rasch drehte sich der um und sah einen Arzt in mittlerem Alter im langen, weißen Kittel vor sich stehen. Der Mann hatte ein ebenmäßiges Gesicht, hohe Stirn, nach hinten gekämmte Haare und blaue Augen. Der Arzt fragte: „Ein Neuer, wo fehlt's denn?" 'Kein Neuer, und nichts fehlt," antwortete der Häftling. „Wo liegen Sie?" fragte erstaunt der Arzt. „Im Zimmer drin." „Dann wollen wir auf Ihr Zimmer gehen, Herr

Haupt mann," sagte der Arzt. Im Zimmer stellte sich der Arzt höflich vor und fügte bei: „Oberarzt der Nervenabteilung. Ich habe soeben mit Ihrer Frau Gemahlin gesprochen, ich vertrete heute den Oberarzt hier." Nach einer Weile sagte er: „Sie haben schwere Zeiten hinter sich, Herr Hauptmann!" „Schwere und auch schöne. Herr Oberarzt," antwortete lächelnd der Häftling, „wie dies bei allen Menschen so sein wird." mit dem Schrecken davon. An der Unfallstelle besteht kein Bahnschranken, da die Strecke

, das find keine Juristen, die ruhig und sachlich abwägen, sondern Männer, gewiß ehren haft und wohlmeinend, aber sie repräsentieren das Volksempfin- den, und das ist gegen Sie," meinte der Arzt. „Schön, mag dem so sein, für mich aber ist das elementarste Recht eines Menschen, ich verteidigte mein Leben und tötete den anderen." antwortete der Häftling. „So denken Sie. Die Tat aber steht nun nur noch aus der Aussage eines Mundes, der andere ist für immer stumm, und der da spricht, sind Sie," sagte langsam

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Haller Lokalanzeiger
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Pagina 1 di 4
Data: 12.08.1922
Descrizione fisica: 4
in Schwaz, wie sie Arm in Arm mit einem anderen Manne spazieren ging. Im ersten Zorn schlug er sie ins Gesicht. Dann kamen sie Peuillefon. Die Falschmünzer. 30) Roman von August Schräder. Bald sollte er den wahren Grund der Flucht kennen lernen. Auf dem Wege von Rodenfeld her erschienen zwei Gendarmen zu Pferde. „Wer ist da?" fragte der Erste, sein Roß anhaltend. „Ich bin es. der Doktor Hagen." „So spät noch?" ..Der Arzt darf nicht ruhen, wenn er einen schweren Palienten zu behandeln hat. Sie wissen

noch einmal das Haus und das Wohnzimmer, wo Mathias ihm sagte, daß der ^anke ihn zu sprechen verlang^ Er ließ sich M dem Stuhle neben dem Bette nieder. h „Ich danke Ihnen für den wichtigen Dienst, ?eu Sie mir geleistet", sagte bewegt der Oberförster, ^un bin ich ruhig, werde mich Ihren Anordnun- 9en fügen und die Genesung abwarten. Wie ich. wird Ihnen auch meine Familie danken, der Sie den Ernährer erhalten haben." „Schlafen Sie nun. Herr Oberförster, schla fen Sie!" ermahnte der Arzt. „Morgen Früh kom

me ich. um neue Verbände anzulegen. Gute Nacht." „Hagen! Hagen!" murmelte der Kranke. „O es würde Alles anders gekommen sein, wenn Du mir vertraut hättest!" Er betete. Während des Gebetes übermannte ihn der Schlaf. Seine Augen schlossen sich und seine Hände sanken auf die Decke. Der Arzt be trachtete seinen Patienten noch eine Zeit lang; dann erteilte er dem alten Mathias einige Befehle und ging. Die übrigen Bewohner des Forsthau ses hatten von den Vorgängen in der Nacht nichts bemerkt. Bernhard erreichte

erschöpft seine Wohnung. Bald sank er einem festen Schlaf in die Arme. Am frühen Morgen kam ein Bote, der den Arzt zu einem Verwundeten rief. „Wer ist verwundet?" „Der Kreisgendarm, der einen verdächtigen Menschen gefangen nehmen wollte," war die Antwort. Bernhard verbarg sein Erstaunen. Er kleidete sich an und folgte dem Boten zu der Wohnung des Gendarmen, die in der Mitte des Dorfes lag. Die jammernde Familie des Verwundeten empfing ihn. Während der Untersuchung starb der Patient, der einen Schuß

in der Brust er halten hatte. Der junge Arzt stand wie nieder geschmettert an dem Totenbette. Vor ihm lag das dritte Opfer jenes grauenvollen Geheimnisses, das zu durchdringen er vergebens bemüht gewesen war. Otto Schwarz erschien, um amtlich den Tatbestand aufzunehmen. Der zweite Gendarm, der Begleiter des nun Verstorbenen, erzählte: „Wir erreichten die beiden Reiter, die uns verdächtig erschienen, als sie die Waldbrücke über den Waldbach suchten, die sie nicht sogleich fin den konnten. Mein Kamerad rief

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Außferner Zeitung
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Pagina 21 di 24
Data: 25.10.1914
Descrizione fisica: 24
in Aufregung brachte. Sie sank auf das Ruhebett und lag dort regungslos. Nur ab und zu durchlief ein Zittern ihre Ge stalt, das sie schüttelte bis in das innerste Mark.' Eine halbe Stunde mochte vergangen sein, da meldete Marie, ihr treues Mädchen, den herbei- gernfcnen Arzt. Er kam gerade nach Hause, als seine Frau das Hörrohr aus der Hand legte und ihm den Wunsch Frau Steffens, gleich zu ihr zu kominen, mit teilte. Frau Grete sah ihn eintreten, und ein Beben durchlief ihren zarten Körper. Wahrheit

! Klarheit! Die mußte der Arzt ihr geben. Die schlimmste Gewißheit konnte ihr keine größeren Schmerzen schaf fen, als die Marter ihrer aufge regten Phantasie. Ihre Augen hingen an dem Gesicht des alten Mannes, ohne daß er sie zu bemerken schien. „Frau Stetten?" klang jetzt seine Stimme fragend durch den Raum. Da sprang Grete hastig auf, trat vor und reichte ihm Mann an. „Meine liebe-Frau Stetten," begann Doktor Seiler, „was haben Sie für Wiinsche?" „Wünsche — ich — nur einen, Herr Doktor

, und der ist unerfüllbar! . . . Doch mein Mann kommt, und da möchte veutsch-ötterreichilche Waffenbrüderschaft. Empfang der deutschen Skutaribesatzung in Wien beide Hände. „Dank, tausend Dank, Herr Doktor, daß -rne so rasch gekommen sind." Die schlanke Gestalt stand vor dem Arzt und blickte nnt einem rührenden Ausdruck in dem schmalen Gesicht den Oie erste paracle ckeutlcher Truppen in Vrüllel. ich wissen, wie lange noch? ..." Sie konnte nicht ausrodeu, ihre Stimme brach, ein Krampf durchbebte sie und drohte

ihr die mühsam aufrecht erhaltene Fassung zlt rauben. Der Arzt antwortete nicht, was hätte er auch erwidern sollen? Einen Trost konnte er ihr nicht geben, sie wußte ja schon seit langem, was ihr bevorstand. Mitleidsvoll hingen seine Augen an der zarten Frau, die mit blei chem, wehen Gesichtchen und fest ineinander gekrampften Händen vor ihm stand. Sein Schweigen zuckte durch Grete hin und brachte sie der Wahrheit nahe. Voll bitterer Ver zweiflung rief sie: „Seit drer Jahren warte ich voller Sehnsucht

auf meinen Gatten und jetzt, da er endlich kommt, soll es mir versagt sein ..." Sie brach ab und trat einen Schritt näher O Herr Doktor, sagen Sie mir die zu dem Arzte hin. ganze Wahrheit." Der Arzt stand stmmn, von seinen fest zusammen gepreßten Lippen kam kein Ton. Es ging über seine Kraft. j K 1.50. — Für g" in Innsbruck, ; (Franz Ihren« wgang< Ut-t 4/lC lUiUilliytUUC Pistole abgefeuert hat, können nicht einmal Zum Tode verurteilt werden. Sie schützt das jugendliche Alter. Sagen ja die Strafrechts- iehrer

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 2 di 8
Data: 10.03.1915
Descrizione fisica: 8
, Weil ihr ihm gekratzt so manche Wunde Und ihm das Fell so arg zerrauft. Blumen seid ihr in dem Kranz, Von Oesterreich und Deutschlands Helden, Die vom Kopfe b>s zum Schwanz, Dem Ruffenbär das FeÜ gewaschen. Wie Hunde habt ihr euch verbissen, In das zottige Ungetüm, Daß es mußte rückwärts hinken, Bor eurem Mut und Ungestüm. Nun jagt und hetzt den Raubbär keck, Heim nach Rußlands Steppen, Dort läßt ihn liegen in dem Dreck, Bis ihn andere Hunde fressen. Der »«fsttche Kär beim Arzt. Bon Haus von der Trisanna

. Der russische Bär war kränklich und alle Aerzte in seinem weiten Reich konnten ihm nicht helfen. Nun ließ er sich gar solche aus Frankreich und England kommen, ja, fein Freund Peterl aus Serbien schickte ihm leinen Leibarzt, aber verge bens. Auch diese richteten nichts aus. Nun riet ihm sein Vetter, ein Großfürst und Armee-Ober- kvmmandaril, er möge sich doch einen deutschen oder öfterr.ichischen Arzt verschreiben oder kommen lasten. In diesen Ländern seien vorzügliche Aerzte und Spezialisten

, weil es ja auch einen Kapitalmarkt nötig hat und dieser Nach langer Reise kam er in die erste größte ostpreußische Stadt, wo bekanntlich der Sitz meh rerer berühmter Aerzte sich befand. Er beehrte gleich den bekanntesten unter ihnen mit einem Besuch. Nach kurzer Unterredung schritt dieser an die Untersuchung seines hohen Patienten. Der Arzt: „Sie leiden an hochgradiger Blutarmut und ' Unternährung. Auch setzt der Puls aus. Es s scheint mir eine regelrechte „Unfallneurose" vor- / zuliegen. Ich rate ihnen einen längeren Aufent

- ' halt in unserem Ostpreußen. Hier ist es ungemein ä gesund und bei der kräftigen Kost unserer ostpreu- j tzischen Bauern werden Sie sich hald erholen. \ Schauen sie nur, was für gesunde Kerle d>ese Oft- ; Preußen sind." — Der Bär.: „Ich danke, Herr j Doktor! Ich war schon einige Wochen in diesem | Lande. Aber diese Kost ist mir viel zu kräftig, z die verträgt mein Magen nicht." — Der Arzt: | „Nun, daun rate ich Ihnen gesunde Moorbäder. - Nicht weit von hier haben wir solche von ausge- 1 zeichneter

Wirkung." — Der russische Bär: „Das \ ginge mir noch ab! In masurischen Seen habe ich \ schon so viele Bäder genommen, daß ich ganz ent- l krästet wurde." — Der Arzt: „Ich kann | Ihnen auch Pulver verschreiben. Für Ihren ge- j schwächten Zustand ist dies gewiß ratsam.,, — ] Dev Bär: „Herr Doktor irren! Ich habe von den verdammten Deutschen und Oesterreichern schon so viel Pulver bekommen, daß ich ein gan zes Land damit versehen könnte." — Der Arzt: „Ihnen ist nicht leicht raten. Versuchen

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Haller Lokalanzeiger
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Pagina 1 di 4
Data: 12.01.1924
Descrizione fisica: 4
1924, findet im Gasthaus zur Geisterbvrg ein Feuilleton. Die Falschmünzer. Roman von August Schräder. Der Pastor Günther beschloß seine Amtstä tigkeit mit dieser Trauung. Er nahm seinen Wohn sitz in einem benachbarten Städtchen, wo er still und zurückgezogen von seiner Pension lebte. AlZ der Arzt von ihm schied, übergab der Greis ihm die Aufzeichnungen, die der Leser bereits kennt, mit den Worten: „Das Dunkel, in das diese Angelegenheit gehüllt, ist immer noch nicht aufgeklärt; wer weiß

, bis der Herr sie zu ihren vorangegangenen Gatten versam melte. Das Haus des Arztes war zu einem doppelten Witwensitze geworden. Zwei Jahre sind verflossen. Wir führen den Leser in die Wohnung des Doktors Bernhard Hagen, die sich in einem eleganten Hause an der belebten Promenade der Residenz befindet. Ein glänzendes Schild an der Tür, mit dem Namen des Arztes, zeigt sie den Suchenden. Ist Hagen aber auch ein gesuchter Arzt? Wir werden es bald erfahren. Es ist ein trüber Novembermorgen. Der Arzt befindet

Verhältnisse. Und dennoch ist der Arzt sorgenvoll; sein feines weißes Gesicht mit dem dunklen Barte verrät es. Draußen ward die Glocke gezogen. Der Arzt hörte den leisen Ton. Die Zigarre in der Hand haltend, blieb er stehen und lauschte. Eine schmucke Magd trat ein. „Herr Doktor ..." „Was gibt's?" „Der Herr Advokat Richter wünscht Sie zu sprechen." „Er mag kommen!" Die Magd entfernte sich. Der Arzt rieb sich die Stirn, als ob er dachte: dieser Besuch bringt schlimme Nachrichten. Ein Mann in dem Alter

der Arzt. „Es handelt sich um dreitausend Taler." „Der Bankier S. würde rücksichtslos verfah ren . . ." „Wer hat den Wechsel jetzt ?" fragte Bernhard. „Ein jüdischer Agent, ein Spekulant . . „Franz, auch ich bin ohne Mittel; mir fehlt heute sogar die kleine Summe, die ich meiner Frau zur Bestreitung des Haushaltes zu über geben gewohnt bin." Franz hatte sich auf einen Stuhl geworfen und stützte den Kopf mit der Hand. Eine lange, pemliche Pause war eingetreten.

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 1 di 8
Data: 03.03.1921
Descrizione fisica: 8
,. Verbandzeug, Watte, in den offenen Kasten schlanke, großbauchige, schvaubenver- sohene ärztliche Instrumente, aus der Stellage ein in Leder gebundenes mächtiges Kontrollbuch, in bis an die Knöchel reichenden weißen Mänteln Männer, Frauen und in der Luft herber, durchdringender Medizingeruch. Die Tür öffnet sich, ein Arbeiter tritt ein, für einen Augenblick wird in der Türöffnung eine ungeduldige, sich drängende Schar sichtbar. Der Arbeiter tritt gewandt vor den weißgekleideten Arzt hin, sein Gesicht

ist fahl, mißmutig, lächelt ab:» trotzdem: „Ich bin wieder hier, gnädiger Herr ..." Er schüttelt den über die Schulter geworfenen Rock ab» sein rechter Arm kommt zum Vorschein, ist vom Ge lenk bis hinauf zur Achsel eingefatscht, er zischt, bewegt sich, derweil der Arzt den Verband lost: „Kontusion . . . Oberarm . . Der jüngere Weißgekleidete trägt es ins ledergebun- dene Buch eilt, der Arzt schneidet mit lder flinken Schere, lockert die Serpentine des Verbandes

von hier und von dort, mit gummibehandschuhter Hand, rück sichtslos'einfach die blutgeschwärzte Watte zerwühlend: „Rißwunde . . . Unterarm . . ." Des Arbeiters zertrümmerte Unterhand hängt nackt, verunstaltet, in blasiger Geschwulst vor dem Arzt, der die kleinen Fleischfetzen ordnet, fortschafft, ausjätet, mit dem tobenden Arbeiter ein Gespräch beginnt: «Weshalb gebt ihr nicht acht? . . . Weshalb gebt ihr nicht acht? . . . Jetzt sind Sie hier , . ." Der Arbeiter brummt, auf dem Sessel röchelnd, der Arzt spricht schreiend, fragt, befiehlt

: „Wie ist es geschehen? . . . Freilich . . . Freilich . . „Na, das schmerzt ja gar nicht so sehr . . ." Von des Arbeiters grünem Gesicht strömt der .Schweiß, er brummt murrend, den Arm immer wieder zurückzerrend, und röchelt zwischen den knirschenden Zähnen: wird vom Kopfe der Watteturban gerollt, der dritte zeigt die Achsel, eine eiterige, blutige Grübe Wer den Rip pen, der Arzt hält in feinen hastigen Bewegungen inne, sagt seinem über das rote Buch geneigten Kollegen et was; nun betrachten sie beide den kranken

Arbeiter, nicht die Wunde, sondern seinen Mund, seine Zunge prüfen sie, der Bebrillte, legt seinen Kopf auf die Brust des ' eingefchüchteften, Mannes, z-ankt wohlwollend und gereizt Wer den abgezehrten Körper: „Lungenkrank?" - „Ein solcher Mensch muß auf sich besser achie.'bea . . Jetzt sind Sie hier . . ' „©ine solche Wunde heilt langsam." „Wie ist es geschehen?" Des verwirrten Arbeiters Blick versteht die Frage nicht, er staunt den Arzt erschrocken, an, schwitzt, keucht, sagt schlicht: „Die Maschine

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 1 di 10
Data: 08.07.1914
Descrizione fisica: 10
erhoben, welche angeblich Stellungspflichtige in großer Zahl dem Reiche entführen. Nun ist es ja gewiß, daß die Die Vorbereitung. Von F. Lippert. (Schluß.) Es war Nacht geworden; eine eigentümliche, quä lende Unruhe hatte den Arzt in sein Studierzimmer zurückgetrieben, wo er, am Fenster sitzend, in einem Buche las. Als er eben aufblickte und in die laue Sommernacht auf die vom fahlen Lichte des Mon des magisch umspielten Giebel der Dächer des Mark tes hinaussah, schellte es an der Haustüre

. Wie von einer Tarantel gestochen, sprang der Arzt auf, das Blut war ihm in den Kopf gestiegen und er lief mehr als er ging den Korridor hinunter zur Haustüre. Bevor er die Haustüre aufschloß, ahnte er schon den nächtlichen Besucher. Und er täuschte sich nicht — es war der Müller-Hannes, der Vater Lieschens. „Herr Doktor," stammelte der arme Mann her vor, „ich tät recht schön bitten, zu unserem Lieserl zu kommen, sie ist so viel schlecht geworden!" „Ja, lieber Hannes," kam es hastig und aufgeregt von des Doktors

der Auf regung vor kaum einer halben Stunde einen Blut sturz erlitten hätte. Krampfhaft umspannten die Finger des Doktors seine Medikamententasche und unwillkürlich rang es sich über die Lippen: „Das war die Vorbereitung!" Sie waren vor dem Hause angelangt, in dessen Flur des Müller-Hannes' biederes Weib mit rotge weinten Augen stand. Der Arzt öffnete die Türe und fand ein herzzerreißendes Bild. Der älteste Sohn des Hannes, ein Bursch von 19 Jahren, saß am Bette seiner Schwester, die mit ihren beiden Hän

den fest seine Hand umklammert hatte. Starr und wie geistesabwesend blickte das im Bette sitzende Mädchen mit fiebernden Augen den eintretenden Arzt und die Eltern an. Mit beruhigenden Worten trat der Arzt an das Bett heran, als sie plötzlich am ganzen Leibe zu zucken und zu zittern begann, dabei in ein konvulsivisches, krampfhaftes Schluchzen aus brach und schwer verständliche Worte hervorstieß, daraus immer wieder eines herausklang: „Ich will nicht sterben... ich will leben. . .!" Der Arzt tat

, was er könnte, und blieb bei der Kranken, die zeitweise ruhiger wurde, um dann wie der erneut in lautes Jammern auszubrechen: „Ich will nicht sterben ... ich bin noch so jung ... ich will leben . . .!" Und als die Sonne am morgendlichen Himmel heraufstieg, da kam infolge der stetig wachsenden Aufregung und Furcht vor dem Tode ein neuerlicher Blutsturz und brachte das Ende. — Müde, abgespannt und seelisch heftig erregt, kam der Arzt nach Hause. Vor seinem Auge stand noch das Bild des Mädchens vom gestrigen Tage

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Pagina 4 di 6
Data: 05.06.1921
Descrizione fisica: 6
« . -20 8 8 40 BrennlpirituS. 1 Liter.... -26 87 87 155 Petroleum, 1 Liter -26 32 34 131 Gas, 1 Kubikmeter -.17 9.6 10*5 62 Elektrischer Strom, 1 Kilowattstunde -JO 21*1 22*5 32 EchleicüHandel ' Platten,,ucksr. ' Dänische Butternmrgari«. * 1 StSS- „Das ist ebenfalls richtig. Aber das alles haben Sie 1a die Frau erzählen hören." „Nein, ich hatte bas alles schon vorher gehört," entgeg- nete ber Kapitän. „Ich hatte bas alles im Traum gehört." Der junge Arzt verzog den Mund zum Lächeln. „Sie haben wohl auch den Mörder

im Traum gesehen," sagte er.'„Ist es erlaubt zu fragen: Wer ist der Mörder?" „Ich habe geträumt, daß Apotheker Frykmann von Dok tor Flodin ermordet wurde," antwortete der Kapitän. Das Lächeln des Arztes wurde immer breiter. „Von dem Toten ermordet?" fragte er. „Ja!" erwiderte der Kapitän. . , % nr A M „So sind die Träume immer," behauptete der Arzt. „Ver wirrt und unzusammenhängend." Der Kapitän sah zu ihm aus, er sah bleich und verfallen aus, und aus seinem Blick sprachen zu gleicher Zeit Hrlf

- losigkeit und Verzweiflung, gleichsam als flehe er den an dern uw Beistand an. „Der Apotheker hatte keine Feinde," sagte er. „Wissen Sie das bestimmt?" „Das weiß ich gewiß. Kein Feind hat ihn getötet und auch kein Raubmörder." , A . „Aber auf keinen Fall kann es ein Toter gewesen sein, der ihn umgebracht hat," sagte der Arzt, immer noch lä chelnd. „Tote können keinen Mord begehen." „Nein, natürlich nicht," gab der Kapitän zu. „Aber in dem allem ist doch etwas, das durchaus nicht stimmen

will." „Und was ist das?" „Er hat mit dem Mörder gesprochen, unmittelbar ehe er tödlich getroffen wurde," antwortete der Kapitän. „Viel leicht hat er sogar lange mit ihm gesprochen. Und mtt einem Verrückten läßt man sich doch nicht in ein langes Gespräch ein." Zehntes Kapitel. .er junge Arzt fing an, den Aussagen des Kapitäns .ehr Bedeutung beizumessen, uns unterdrückte die Mü digkeit, die ihn beim Anhören der verwirrten Reden sei nes Gastes überkommen hatte. Der Kapitän sprach außer ordentlich ernsthaft, und aus seinem bleichen Antlitz

strahlte eine innere Glut, deren Einwirkung sich der junge Arzt nicht ganz zu entziehen vermochte. „Sie meinen, der unglückliche Mann habe sich mtt sei nem Mörder unterhalten, ehe er den Todesstoß empfing?" fragte er. „Ja," erwiderte der Kapitän. „Davon bin ich fest über- „Wenn sich diese Ihre Ueberzeugung nur auf Ihren Traum gründet, so müssen Sie zugeben, daß sie für andere nicht sehr überzeugend ist," sagte der Arzt. „Nein," entgegnete der Kapitän scharf und augenschein lich von dem überlegenen Ton

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Neueste Zeitung
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Pagina 3 di 6
Data: 05.05.1939
Descrizione fisica: 6
nach Schaffung ausreichenden, den neuzeit- iNachdruck verboten.) 8 vas wunder der Maske Roman von Ferdinand Kögl »Das wissen Sie ganz bestimmt?" ^»Ia, ja, ganz gewiß. Vor acht Tagen habe ich es gekauft. M brauchen ja sehr wenig davon." .»Wie kommt es aber, daß Sie selbst nicht merkten, daß das i«t>chl°cht war?" »Ich? Ich verwende doch nur für die Frau Geheimrat dieses yt! Aber es war doch nicht schlecht!" »Es enthält ein Gift, ein schweres Gift!" Fassungslos vor Schreck sah Frau Bichel den Arzt an. Sie fln

. Aber es ist bisher keine Beschwerde ^gelaufen. Sie wissen doch, was mit dem Herrn Geheimrat Wehen ist?" »Sie meinen?..." «©ott ja. Hören Sie gut zu, Frau Bichel. Ich glaube daß die Men ausgetauscht wurden. Ist Ihnen gar nichts an jenem Ae aufgefallen, als Sie das Fett einkauften? Denken Sie Mf nach!" »Gewiß nicht, Herr Doktor", behauptete die alte Frau. »Dann stehen wir vor einem Rätsel." Der Arzt schüttelte Wenklich den Kopf. »Warten Sie..., wie war denn das", besann sich Frau Mel. „Ich habe noch den Einkauf

an dem Tage gemacht, als Mulein Erika ihre Reise angetreten hat." »Und?" forschte der Arzt weiter. »An diesem Tage wäre ich beinahe von einem Auto uber- rnn worden ..., es fällt mir eben ein. Ich bin doch so furcht bar erschrocken!" lichen, hygienischen Ansprüchen genügenden Vierraumwohnun gen wird weitestgehend verwirklicht. Der Einbau von Garagen ist ebenso vorgesehen, wie die Einführung störungsfreier Ge meinschaftsantennen und elektrischer Haushaltungseinrichtun gen. Außer den für einen neuen

werden können und ob der Einsatz ausländischer landwirtschaftlicher Arbeiter eine unbe dingte wirtschaftliche Notwendigkeit ist. Auch die Möglichkeit der Einstellung eines geförderten Landhelfers oder der Heran ziehung der Einrichtung der Familienlandhilfe wird sorgfältig erwogen, bevor die Genehmigung zur Beschäftigung eines Aus länders erteilt werden kann. „Nun? Weiter!" drängte der Arzt. Und nun erzählte Frau Bichel den Vorfall, den sie verschwie gen hatte, um die Geheimrätin nicht aufzuregen. Sie konnte sich jetzt ganz

könnte, wollte der Arzt wissen. „Ach, er mag etwa dreißig Jahre alt gewesen sein. Ich weiß es nicht mehr. Ich war zu aufgeregt. Jedenfalls kannte ich den Herrn nicht. Ich habe ihn nie vorher gesehen. Seine Stimme klang tief, und ich glaube, er sprach nicht kerlinerisch. Aber ich kann mich nur unklar erinnern. Vielleicht war er doch ein Berliner/' „Wie sah das Auto aus?" Das wußte Frau Bichel nicht; sie glaubte, daß es dunkelrot war, aber sie war dessen nicht sicher. Auf die Marke hatte sie natürlich nicht geachtet

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Unterinntaler Bote
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Pagina 4 di 8
Data: 31.03.1894
Descrizione fisica: 8
ab. Das Vieh wurde gerettet, aber sonst wenig. (Selbstmord.) In Kufstein wurde am Ostermontags ein des Abends vorher angekommener Fremder auf seinem Zimmer erhängt aufgefunden. Wer der Fremde war, konnte man nicht herausbringen, da er seinen Namen nicht genannt und auch keine Schriften bei sich trug. Er mochte etwa 35 Jahre alt sein und war fein gekleidet, mit goldener Uhr und Kette. (Elend in Wien.) Zu einer schwerkranken Wöchnerin in Ottakring wurde der Arzt gerufen. Außer schadhaften Stühlen

und einem elenden Bette, in welchem di? Kranke lag, war nichts in dem kleinen, schmutzigen Zimmer, nicht einmal ein Ofen. Die Kranke, nur mit wenigen nothdürftigen Fetzen bedeckt, zitterte vor Kälte. Der Arzt ordnete ihre Ueber- führung in das Allgemeine Krankenhaus an. Als aber die Träger mit einer Bahre kamen, konnte die Kranke nicht fort geschafft werden; denn sie hatte nichts anzuziehen. Eine mitleidige Nachbarin lieh ihr ein Hemd, ein Taglöhner aus der Nähe gab einen alten, zerrissenen Winterrock her. Bald

nach der Ankunft im Krankenhause starb die Arme. Dann nahm sich das Gericht des Falles an und erhob gegen den Arzt die Anklage, daß er versäumt habe, einen operativen Eingriff an der Kranken vorzunehmen, wodurch dieselbe viel- Jahrgang 2. leicht hätte gerettet werden können. Die Krankenträger wur den angcklagt, daß sie unterlassen hatten, genügende Decken zur Ueberführung der Kranken mitzubringen. Der angeklagte Arzt verantwortete sich bei der gerichtlichen Verhandlung dahin, daß er an der Kranken

keine Operation habe vor nehmen können, weil gar keine Wüsche, kein Waschbecken oder Gefäß nicht einmal Wasser vorhanden war — der nächste Auslausbrunnen ist eine halbe Stunde vor der Wohnung entfernt — und daß auch durch eine Operation der Kranken nicht zu helfen gewesen wäre. Der als Sachverständiger ein vernommene Assistenzarzt des Allgemeinen Krankenhauses be stätigte diese Verantwortung und der Richter sprach den Arzt frei. Aber auch die Krankenträger wurden freigesprochen, weil sie eine so grenzenlose

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Tiroler Post
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Pagina 20 di 24
Data: 29.11.1912
Descrizione fisica: 24
Untertuchente aus st, 116 cm breit, Kr. 12-Z von Kr. 12 an franko. Nr. '48. ii erhält jeder einen schönen! § Oebrauchsgegenstand für den j I Haushalt, weicher ein S Kilo- j M Postpaket DftMonfriiffAfll == : 3! - 388 - Der Wundarzt und der Seelenarzt. Nacherzählt von Kilo Landsmann. . (Nachdruck verboten ) M er berühmte französische Wundarzt Depuytren, welcher M als Freigeist galt, entfaltete als Arzt eine so unermüd liche Tätigkeit, wie sie nur we nigen Berufsgenossen seiner Zeit nachgerühmt werden konnte

Sie mir Ihren Hals", unterbrach ihn der Arzt. Der Pfarrer gehorchte und fuhr dann fort: ,-Nicht als ob meine Pfarrkinder sich nicht erboten hätten, jeden Sonntag in meiner Pfarrkirche zusammenzukommen, um die Messe zu hören und mir dadurch den Dienst zu erleichtern, allem sie haben die ganze Woche viel Plage und der Sonntag ist der einzige Tag, an welchem sie Eine Kirche als Zchulhaus und Lehrerwohnung stock, seine Kleidung war ganz schwarz, und als er grüßend eine tiefe Verbeugung machte, zeigte sich eine glatt

wie meine Gemeinde Schließlich aber mußte ich nach geben und nahm einen Wagen. Wie es mit meinem Uebel steht, sehen Sie selbst", schloß der Priester und zeigte dem Arzt nochmals seinen Hals. Dupuytren sah lange hin. Im Halse des Kranken befand sich ein fast eigroßes und sehr tiefes Loch. Es war ein Ab szeß an der Unterkieferdrüse, verbunden mit einer krankhaf ten Erweiterung der Hals schlagader. Das Leiden war so ernster Art, daß der Arzt A wunderte, wie der Kranke M vor ihm aufrecht halten konnte. Lange zog

er die Ränder der Wunde auseinander und un tersuchte init einem schmerz haften Druck die Umgebung. Der Patient zitterte nicht einmal. Als die Untersuchung Der Blick Du puytrens richtete sich finster und eisig ans ihn. „Was fehlt Ihnen?" fragte er trocken. „Herr Doktor," erwiderte leise der Priester, „ich bitte um Erlaubnis, mich zu setzen: meine armen Beine sind schon etwas alt. Vor zwei Jahren be kam ich eine Ge schwulst am Halse. Der Arzt in mei nem Dorfe — ich bin Pfarrer in N. bei Nemours — meinte

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Tiroler Grenzbote
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Pagina 4 di 6
Data: 08.09.1944
Descrizione fisica: 6
, denn der Steward mel dete den bekannten Spezialisten, der auch sofort ohne Zögern ein trat. Der Arzt war ein älterer Mann, der mit seinem kahlen Schä del den Eindruck eines Geiers machte. Er begab sich sofort an die Untersuchung des Kranken. Dazwischen stellte er seine Fragen, wäh- ihm eine Schwester mit lautlosen geschickten Griffen zur Hand ging. „Wie alt ist der Patient?" Ein hilfloser Blick begegnete ihm aus Maurices traurigen Augen. „Nun, ich denke, Sie sind sein Vater? Ein Vater weiß doch, wann sein Kind

geboren ist!" drängte der Arzt ungeduldig, so daß sich Maurice erschrocken beeilte: „Gewiß, gewiß, er ist am IO. Januar 1890 geboren." „Hm. In Paris?" „Nein. In der Bretagne. Ich stamme aus einer Kleinstadt." „Haben Sie Fälle geistiger Erkrankung in der Familie? Ich bitte um ehrliche Auskunft, es ist um der richtigen Diagnose willen." „D Gott, nein!" Maurice schien ganz entsetzt. „Meine Vorfahren waren kerngesund bis ans Ende ihrer Tage." Lange Pause. Der Arzt untersuchte mit aufregender Langsamkeit

Zentimeter für Zentimeter des Schädels. „Kriegsverletzung?" fragte er dann, auf die Narbe deutend. Maurice nickte. Gedämpft drang von draußen der Lärm des Löschens und Ladens herein. Frauenlachen schrillte plötzlich durch eine Pause im Chor der Geräusche. Es klang alles unendlich fern, so, als gehöre jene Welt da draußen nicht zu der hier drinnen, obgleich sich zwischen beiden nichts als ein paar dünne Eisenplanken befanden. Wieder begann der Kranke leise zu sprechen. Aufmerksam hörte der Arzt zu. ,Mann

hat er den Anfall bekommen?" „Beim Verlassen des Schiffes. Er konnte das Gedränge nicht ver tragen." „Das glaube ich nicht!" schüttelte der Arzt den Kopf. „Etwas anderes dürfte vermutlich die Ursache seines augenblicklichen Zu standes bilden. Er muß eine sehr schwere seelische Erschütterung er litten haben. Irgend etwas muß ihn erregt haben... bis auf den Grund seines Herzens. Pssst... Lauschend beugte er sich über den Kranken, bemüht, die gehauch ten Worte zu verstehen, die für Maurice unverständlich wären

. „Kennen Sie jemand, der Renate heißt?" „Renate?" Maurice sah den Arzt hilflos an. „Keine Ahnung. Ist das ein Mann oder eine Frau?" „Ein Frauenname. Der Patient spricht nämlich deutsch." „Deutsch? Aber wie ist das möglich? Wie kann das sein?" Der berühmte Spezialist zuckte die Achseln. „Woher soll ich das wissen? Irgendwelche Ereignisse, die weit zurückliegen, verschüttet waren in seinem Hirn, werden wieder lebendig. Das hat man öfter. Ich werde ihm eine Spritze geben. Mehr kann ich im Augenblick

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 13 di 14
Data: 12.09.1931
Descrizione fisica: 14
Der Arzt ist kein Untersuchungsrichter! Jas sollte auch an der Fnnrbruöer Klinik beachtet werde«! Nach Paragraph 359 des Strafgesetzes sind Arzte straf- Lar. die es unterlassen, bei Verwundungen. Geburten oder Todesfällen, bei denen der Verdacht eines Verbrechens oder einer gewaltsamen Verletzung besteht, die Anzeige an die Be hörde zu erstatten. Die Öberösterreichische Aerztekammer hat nun in einer auch von den übrigen Aerztekammern gebilligten Eingabe an die Oberstaatsanwaltschaft Wien

dagegen Stellung ge nommen. daß mit einem vom Kreisgericht Wels als Be rufungsgericht bestätigten bezirksgerichtlichen Strafurteil ein Arzt wegen Uebertretung des Paragraph 359 StG. zu einer Geldstrafe von 50 8 deshalb verurteilt wurde, weil er es in einem Abortusfall unterlassen hatte, die behördliche Anzeige zu erstatten. In der Begründung des strafgericht lichen Urteils wurde hervorgehoben, der angeklagte Arzt habe sich in keiner Weise nach der Ursache des Abortus er kundigt. Der Antrag

sein, dann müßte der Arzt jeden Abortus überhaupt dem Gericht zur Anzeige bringen, da erfahrungsgemäß dier größt« Teil der Abortusfälle künstlich hierbeigeführt wird. Dies bestätigte Professor Haberda in seiner Belehrung für die ärztliche Landpraxis, abgedruckt im Merkbuch für Aerzte, wo er sagt: «Niemand verargt es dem Arzt, wenn er einen Abortus nicht ohneweiters anzeigt, denn da die Ueber-. zahl der Fehlgeburten absichtlich herbeigeführt ist, müßte man jeden Abortus zur Anzeige bringen." Daß dies gerade

zu ungeheuerliche Folgen nach sich ziehen müßte, ist wohl ohneweiters klar. Als begründet für den Verdacht nimmt der Erstrichter an, daß dem Arzt bekannt war, daß die be treffende Frau eine Witwe gewesen ist. Es ist offenbar dem Erstrichter nicht bekannt gewesen, daß erfahrungsgemäßweit, aus der größte Teil der Abortusfälle auf Frauen, die in der Ehe stehen, entfällt; dies stellt zum Beispiel der Landes- Sanitätsreserent für Oberösterreich, Hoftat Dr. Weißmann, in einem dem oberösterreichischen Sanitätsrat

machen können, daß er sich im Irrtum befinde, wenn er glaube, daß die Schwangerschaft einer Ledigen oder Witwe schon ein Verdachtsmoment sei. Ein Sachverständiger hätte weiter schon erklären müssen, daß zu einer Fragestellung für den Angeklagten an die Kranke gar kein Grund war und daß die Aerzte es unbedingt ablehnen müssen, Erhebungen zu pflegen, die den .Kriminalorganen zustehen, weil andernfalls das Vertrauen der Kranken zum Arzt auf das schwerste geschädigt werden würde. Ein Sachverständi ger hätte weiter erläutern

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Der Arbeiter
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Pagina 3 di 12
Data: 20.07.1927
Descrizione fisica: 12
. Hinterher s<Heibt er in seinem Organ nun fol gendes: „ Wie war das Verhältnis auf diesen rein bäuerlichen Betrieben zwischen Arbeitgeber und Ar beitnehmer im Erkrankungssalle des letzteren? Trat ein ganz leichter Erkrankungsfall ein, so wurde dem Erkrankten bei Anwendung häuslicher Arzneimittel ein oder mehrere Tage Ruhe gewährt, bis wieder voll kommenes Wohlbefinden eintrat. War die Erkran kung ernsterer Natur, so schickte man den Kranken, wenn möglich, zum Hausarzt, andernfalls wurde der Arzt ins Haus

geholt. Arzt und Apotheke wurden vom Arbeitgeber bezahlt. Der Kranke wurde stets nach den Anordnungen des Arztes gepflegt. Bei schweren, länger dauernden Krankheiten wurde der Kranke fast immer in öffentliche Spitalsbehandlung und -Verpfle gung übergeben, wofür der Dienstgeber bis zu 6 Wo chen für Verpflegskosten und Lohn aufzukommen hatte. Ueber diese Zeit hinaus gingen die Kosten auf die Heimatsgemeinde des Kranken über und der An spruch auf Lohn war erloschen. Der Arzt war in der Verschreibung

der Medikamente an niemanden gebun den. Die Dienstnehmer waren mit diesen Verhältnis sen vollauf zufrieden. Wie steht es mit den Verhältnissen im Erkrankungs falle eines Dienstboten gegenwärtig unter der Kran kenversicherung? Nicht ein Lot anders als vorher, nur mutz der Dienstgeber heute bei Bezahlung für den Arzt und die Apotheke gezwungen den Umgang durch die Kranken kasse machen. Nur muß der Dienstgeber als Zahler außer den Kosten für Arzt und Medikamente heute auch noch für die Besoldung

von Staatsbürgern zur Pflicht gemacht werden, hiefür Häuser bauen zu müs sen. —" Soweit die Meinung des Bauernbriefschreibers. Tat sache ist, daß der im Brief erwähnte Arzt Dr. Staunig vor mehr als einem Jahr gestorben ist. Während der Delegiertentagung wurde niemals von einem Preis von 300.000 8 gesprochen, es handelte sich darum ent weder ein Haus zu kaufen und dem Zweck entspre chend einzurichten oder gleich frischweg ein neues Ge bäude zu errichten, wobei gleich auf die kommende Altersversicherung

aber auch anerkannt, daß gar viele ihre erkrankten Dienstboten wie eigene An gehörige behandelten. Wir begrüßen es, wenn betont wird, daß der Arzt geholt wurde, aber es ist uns eben- jv bekannt, daß manche Besitzer sogar für die Bäuerin oder die Kinder den Arzt sich nicht zu holen getrauten, weil sie die hohen Kosten fürchten mutzten. Die Ko sten des Arztes denen der heutigen Krankenkassenbei träge gegenüber zu stellen, ist wohl mehr als boshaft, weil in Kärnten für verpflegte Knechte und Mägde derzeit

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