Kurtatsch und sein Gebiet im Wandel der Zeit : ein Heimatbuch
übertragen, die Brüder Peter, Vinzenz, Andre, Josef, Georg, Paul und Matthäus „die Peern“. Sie waren wohl Neffen des Gregor. 10 Einer der sieben Brüder war der Ahne des Johann Thomas Peer, der 1710 geboren wurde, 1736 die Maria Maringgelin heiratete und am 17. Juni 1758 den Sohn Johann Peter Paul taufen ließ. Die betref fenden Eintragungen finden sich in den Kirchen büchern von Unterfennberg, das weder zur Pfarre noch zur Gemeinde Kurtatsch gehörte. Trotzdem steht auf dem Grabstein des Johann
Peter Paul, daß er in Kurtatsch geboren sei. Diese Umstimmigkeit erklärt sich daraus, daß die Familie Peer in Oberfenn wohnte, und zwar am Hahnen- oder Jaggelehof. Oberfenn aber gehörte und gehört zur Gemeinde Kurtatsch, war und ist aber kirchlich an Unterfenn angeschlossen, obwohl es seit der Mitte des 18. Jahrhunderts zeitweilig ei nen eigenen Benefiziaten hatte. Man kann also den Johann Peter Paul Peer als einen gebürtigen Kurtat scher betrachten, wie es seine Nachkommen tun
, wenn man die Zivilgemeinde als ganze nimmt." Als Vater Peer starb, war der Sohn 13 Jahre alt und mußte das Erbe mit vielen Geschwistern teilen, die alle älter waren als er. Nach zwei Jahren, es war 1773, ging er nach Kaltem zum Apotheker Cajetan Praunberger in die Lehre. Der Lehrling wohnte im Haus des Apothekers, aß an seinem Tisch und war dessen väterlicher Gewalt unterstellt. Das konnte dem jungen Peer nicht schaden, war er doch, wie es scheint, von daheim aus ein wenig verwöhnt. 12 Nach vierjähriger Lehrzeit
und mehreren Dienstjah ren als Gehilfe trat der junge Mann als „Provisor“ in die Stadtapotheke des Johann Baptist Zieglauer in Bruneck ein. Dort bescheinigte man ihm unter dem 14. Mai 1787, daß er sich durch „größten Fleiß, sehr anerkennenswerte Kenntnisse und auffallendes Geschick“ bewährt hatte. Der Apotheker-Provisor hatte Maria Agnes Sieg mund kennengelernt, deren Tante in Brixen eine Apotheke geerbt hatte. Peer und Maria Agnes kauf ten sie am schon genannten 14. Mai 1787. 14 Tage darauf bestand
der junge Mann vor einer fürst- bischöflich brixnerischen Kommission die Apothe kerprüfung und heiratete seine Braut. Er war 29 und sie 23 Jahre alt. Die Apotheke des jungen Paares war die städtische, außer der es in Brixen noch die Hofapotheke gab. Beide Apotheken hatten 1796-1814 wegen der Ein quartierungen, kriegerischen Auseinandersetzungen und Epidemien vollauf zu tun und kamen trotz Ver kehrsbehinderungen und Teuerungen zu Gewinn. Peer legte das Geld in Grundbesitz an. 1832-1834 stellte