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35) Zimmermann, a.a.O., S. 96. 36) Ebd., S. 92—96. 37) Sten. Ber. AH. 15. Stzg. v. 19. 6. 1861. 1. Sess. S. 293—294. 38) Bis 1861 wurden die Gesetze zur Ausübung des öffentlichen Kultus in Vorarlberg in gleicher Weise gehandhabt wie in Tirol. 1857 lehnte die Regierung ein Gesuch von Evangelischen in Vorarlberg auf Bildung einer selbständigen Kultusgemeinde ab (Vorarlberg zählte damals 372, im Jahre 1861 396 Protestanten, die vorwiegend infolge des zuneh menden Fabrikswesens zugezogen

waren. In Tirol befanden sich 1861 27 Protestanten). Das kaiserliche Handbillett vom 7. September 1859 galt auch für Vorarlberg. Der Vorarlberger Landtag, mehrheitlich liberal, stellte aber keine Anträge. Zu Agitationen zugunsten der Glaubensein heit kam es nur im Montafon (Präs. ZI, 516/3453, 1861). Mit Erlaß vom 7. Dezember 1861 erhielten die Protestanten Vorarlbergs die Er laubnis, eine eigene Gemeinde zu konstituieren. Fürstbischof Gasser hatte vergeblich versucht, die Sache zu hintertreiben

. Von den katastro phalen Folgen, die die Konservativen für Tirol bei Einführung der Pa rität voraussagten, ist in Vorarlberg keine eingetroffen. — Zur Konsti tuierung der evangelischen Gemeinde in Vorarlberg vgl. Peregrinus, ]. S. (d. i. Schunter, }.): Der Protestantismus in Tirol. Brixen 1912, S. 111—114. 30) Präs. ZI. 1319/2169, 1861. 40) T. B. Nr. 114 v. 21. 6. 1861. 41) Präs. ZI. 1319/2169, 1861. 42) Stadlmayer, a.a.O., S. 54. Bundsmann (a.a.O., S. 64) schreibt, ohne je doch eine Belegstelle anzuführen

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5. Die Aktivitäten des „Katholischen Vereins für Tirol und Vorarlberg', das Verhalten der Tiroler Gerichte der kle rikalen Agitation gegenüber und der Prozeß gegen Mon signore Josef Greuter Wie bereits erwähnt, hatte sich der im Jahre 1848 gegründete „ K a th ol i sch-kons ti tu tionel le Verein für Tirol und Vorarlberg' im Jahre 1849 in einen „Katholischen Verein für Tirol und Vor arlberg' umgewandelt, um der Auflösung zu entgehen. Nach dem Vereinsgesetz vom 15. November 1867 durften

nur religiöse, aber keine politischen Vereine Filialen oder sonstige Zweigver bände unter sich bilden 142 ). Unter dem Schutz dieser Bestim mung überzogen die Klerikalen das Land mit einem Netz von Zweigvereinen des „Katholischen Vereins für Tirol und Vorarl berg'. Der „Katholische Verein für Tirol und Vorarlberg' war aber längst kein religiöser Verein mehr, sondern ein eminent politischer, ein Verein, der sich den organisierten Kampf gegen die Staatsgrundgesetze und gegen die Maigesetze zum Ziel ge setzt

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um die Glaubenseinheil erneut ausbrach, stritten sich die Parteien darüber, ob sich zur Zeit Josephs II, das Tiroler Volk toleranter verhalten habe. Georg Wörz (Rechtshistorische Betrachtungen über die Toleranzgesetze und deren Wirksamkeit in Tirol. Innsbruck 1862. Sonderdruck aus: Bote für Tirol und Vorarlberg.) vertrat die Ansicht, das Tiroler Volk hätte sich damals nicht aufgeregt über das Toleranzpatent. Georg Tinkhauser (Die Glaubenseinheit in Tirol. Inns bruck. Sonderdruck aus: Tiroler Stimmen.) dagegen

25 ) Schätzungsweise haben sich von 1525 bis 1627 in Tirol 20.000 Men schen der Täuferbewegung angeschlossen. Sie fand ihre Anhänger vor nehmlich unter Handwerkern, Bergknappen und unter Bauern, weniger unter Adeligen. Ungefähr 600 Personen wurden hingerichtet, rund 6000 mußten das Land verlassen (Widmoser, Eduard: Das Tiroler Täufertum. In: Beiträge zur Geschichte Tirols. Innsbruck o. J. S. 251—253). — Die Ausweisung der Def eregger Protestanten — 910 Personen — be rührte Tirol nur am Rande

; denn nur der kleinere Teil des Tales gehörte zu Tirol, der größere zum Fürstentum Salzburg. In kirchlicher Hinsicht unterstand das ganze Defereggental dem Erzstift Salzburg. (Vgl. Disser- tori, Alois: Die Austreibung der Defregger Protestanten 1666—1725. Innsbruck 1964 [ = Sehlem-Schriften 235.]) 26 ) Schulordnung von 1586. 2 ') Egger, Josef: Geschichte Tirols. Bd. II. Innsbruck 1876. S. 314. 28 ) Stolz, Geschichte Tirols, S. 536. 2fl ) Stolz, Otto: Kirche, Schulwesen und Wissenschaft. In: Tirol. Land und Natur

, Volk und Geschichte. Hg. v. Hauptausschuß des Deutschen und' Österreichischen Alpenvereins. München (1933). S. 475. 30 ) Stolz, Bestätigung der Tiroler Landesfreiheiten, S. 321. 31 ) Granichstaedten-Czerva: Staatsrechtliche Stellung Tirols, S. 47. 32 ) Reinalter, Helmut: Aufklärung, Absolutismus. Reaktion. Wien (1974). S. 75—82. :i? ') Von 1000 Kindern besuchten in Innsbruck 300 die Schule. ® 4 ) Schneller, Christian: Die Volksschule in Tirol vor 100 fahren. Innsbruck 1874. S. 23. 3r> ) Reinalter

, a.a.O., S. 84. 36) Wenig Erfolg hatten Maria Theresia und Joseph II. in ihren Bemühun gen, kirchlich-kulturelles Brauchtum, das im Zuge der Gegenreforma tion eingeführt oder erneuert worden war, auszumerzen. So etwa mit der Abschaffung überzähliger Feiertage oder mit dem Aufführungsverbot geistlicher Ordensspiele. In Tirol fielen auf ein Jahr rund 110 Sonn- und Feiertage. Papst Clemens XIV. verringerte zwar auf Drängen Maria Theresias die gebotenen Feiertage auf 16 (Bulle v. 22. 6. 1771), in Tirol

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wie jener zum Landtag und zum Reichstag führten zur Bil dung von politischen Parteien mit entsprechenden Presseorganen. Albert Jäger, Johann Haßlwanter und Dekan Anton Amberg gründeten den „Katholisch-konstitutionellen Verein für Tirol und Vorarlberg', der sich rasch über das ganze Land verzweigte und bald bei 1000 Mitglieder zählte 84 ). Das von Albert Jäger und Josef Kerer ins Leben gerufene „Volksblatt für Tirol und Vor arlberg' vertrat die Ansichten des Vereins vor der Öffentlichkeit. Die Sache

der Konservativen verfochten zudem die „Katholischen Blätter aus Tirol', die 1842 als Monatsschrift gegründet, seit lahresmitte zweimal in der Woche erschienen, und das im Juli 1848 in Bozen neu gegründete „Tiroler Wochenblatt' 85 ). Die ge mäßigten Liberalen um Johannes Schuler vereinigten sich im „Monarchisch-konstitutionellen Verein'. Ihr Sprachrohr war der „Bote für Tirol und Vorarlberg'. Die radikaleren, deutsch- national gesinnten Liberalen sammelten sich im „Verein für parlamentarische Bildung

. Der Gedanke, Österreich könnte für eine ungerechte Sache kämpfen, lähmte die Wehrbereitschaft der ultramontanen Tiro ler * 2 ). Wahrend die nationale Revolution vom Süden her ihre Wo gen ins Land warf, vollzog sich in Tirol die Neugestaltung des öffentlichen Lebens. Innenminister Franz Freiherr von Pillersdorf setzte mit Erlaß vom 16. April 1848 die Wahlen für die Frank furter Nationalversammlung auf den 26. April fest 83 ). Die Vor bereitung und Durchführung der Wahlen zur Nationalversamm lung

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des Tiroler Bauernstandes. Teil 1. Innsbruck 1934. Wörz, Georg: Rechtshistorische Betrachtungen über die Toleranzgesetze und deren Wirksamkeit in Tirol, Innsbruck 1862. Sonderdruck aus: Bote für Tirol und Vorarlberg.

Stolz, Otto: Die Bestätigung der Tiroler Landesfreiheiten durch die Lan desfürsten. In: Beiträge zur Geschichte und Heimatkunde Tirols. Wopf- ner-Festschrift. Teil 1. Innsbruck 1947 (= Schiern-Schriften 52). S. 317— 327. Stolz, Otto: Geschichte des Landes Tirol. Innsbruck-Wien-München (1955). Stolz, Otto: Kirche, Schulwesen und Wissenschaft. In: Tirol. Land und Natur, Volk und Geschichte. Hg. v. Hauptausschuß des Deutschen und österreichischen Alpenvereins. München (1933). S. 472—484. Streiter

, J(osef): Blätter aus Tirol. Wien 1868. Streiter, Josef: Studien eines Tirolers. Leipzig 1862, Tinkhauser, Georg: Die Glaubenseinheit in Tirol. Innsbruck 1862. Sonderdruck aus: Tiroler Stimmen. U h 1 i r %, Mathilde: Handbuch der Geschichte Österreichs und seiner Nach barländer Böhmen und Ungarn. Bd. IL Teil 2. 1848—1914. Graz-Wien- Leipzig 1941. Valentin, Veit: Deutsche Geschichte. Berlin-Darmstadt-Wicn (1960). Wackernell, Josef Eduard: Adolf Pichler (1819—1900). Leben und Werk. Hg. v. Anton Dörrer

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1929. Prem, S(imon) M(arian): Christian Schneller. Ein Beitrag zur tirolischen Literatur- und Geistesgeschichte des 19. Jahrhunderts. Halle a. S, 1915. Prem, S(imon) M(arian): Ein Kampf der Geister in Tirol. Linz 1904. Provinzial-Gcsetzessammlung für Tirol und Vorarlberg für das Jahr 1820. Innsbruck 1825. R a h n e r, Hugo: Die Geschichte eines Jahrhunderts. Zum Jubiläum der Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck. In: Zeitschrift für Katholische Theologie 80 (1958) 1. S. 1—65. Redlich

Petsche -Rüsch, Dorle: Die Entwicklung der politischen Parteien Vorarlbergs von 1870 bis 1918, Dornbirn 1948. (P e 11 e r, Anton): Zur Protestantenfrage in Tirol. München 1860. Pfaundler, Leopold* Die Innsbrucker Studenten-Kompagnie 1859 und 1866. Innsbruck 1917. Pi chi er, Adolf; Aus Tagebüchern. Gesammelte Werke. Bd. III. München und Leipzig 1905. P i c h 1 e r, Adolf: Zu meiner Zeit. Gesammelte Werke. Bd. I. München und Leipzig 1905. Pokorny, Bruno: Aus Merans Werdezeit 1870 bis 1900. Meran

und Umgebung Jg. 2, Nr. 1). Schenk A(lois) D(avid): Die konfessionellen Gesetzesvorlagen und alles, was drum und dran hängt. Bozen 1874 (= Flugblatt des katholisch konservativen Volksvereins für Bozen und Umgebung 35). Schmidlin, Josef: Papstgeschichte der neuesten Zeit. Bd. II. München 1934. Schmidt-Volkmar, Erich: Der Kulturkampf in Deutschland 1871— 1890. Göttingen-Berlin-Frankfurt (1962). Schneller, Christian: Die Volksschule in Tirol vor 100 Jahren. Inns bruck 1874. Schneller, Christian

: Über den Stand der Lehrergehalte in Tirol. Sta tistische Skizze. Innsbruck 1871.

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für das »Volksblatt für Tirol und Vorarlberg', der Kooperator Barto lom aus Kometer für die „Katholischen Blätter aus Tirol' und der Priester Josef Predella für das „Tiroler Wochenblatt'. ) Redakteur der „Innsbrucker Zeitung' war der ehemalige Sekretär An- areas Hofers, der Arzt Dr. Josef Ennemoser. 87 ) Streiter, Studien, S. 176. 88 ) Die Liste der Abgeordneten bei Gsehließer, Die nationale Einheitsbewe- ho\ fy. ng \ ^—^2. Zu jedem Abgeordneten wurde ein Ersatzmann gewählt. ' jr' e Liberalen

, weil sie so für die Selbständigkeit ihres Landesteiles demonstrieren wollten. 106) Granichstaedten-Czerva, Die staatsrechtliche Stellung Tirols, S. 50. 107 ) Gsehließer, Die nationale Einheitsbewegung, S. 78. In Italienischtirol hatte die Petition keinen, in Vorarlberg mäßigen Anklang gefunden, — Text der Riesenpetition bei Streiter, Studien, S. 154—155. io«) Streiter, Studien, S. 159. 10fl ) T. B. Nr. 89 v. 20. 7. 1848. ll °) Sten. Ber. Ltg, 15. Stzg. v. 4. 7. 1848 (Seitenzahl nicht vorhanden).

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. Innsbruck 1925. Landesgesetz- und Regierungsblatt für das Kronland Tirol und Vorarlberg, o. O. 1849/50. Lanznaster, P. Franz Anton; Alois Flir. Eine biographisch-literarische Studie. Innsbruck 1899.

Hute r. Franz: Hundert Jahre Medizinische Fakultät Innsbruck 1869 bis 1969. Innsbruck 1969 {— Veröffentlichungen der Universität Innsbruck 17, Forschungen zur Innsbrucker Universitätsgeschichte VII/1, 2). I nama-Stcrneg g, Maria: Der Kampf um die Glaubenseinheit in Tirol von 1848 bis 1866. Masch. Diss. Wien 1937, Jäger, Albert: Die Denkschrift der Abgeordneten aus dem italienischen Teile der Provinz Tirol. Vom historischen, staatsrechtlichen und Ökono mischen Standpunkt aus beleuchtet

. Innsbruck 1925. S. 70—72. Klotz, Anton: Dr. Aemilian Schöpfer. Innsbruck 1936. Köhler, Oskar: Der Weltplan Leos XIII.: Ziele und Methoden. In: Hand buch der Kirchengeschichte. Bd. VI. Teil 2. Hg. v. Hubert Jedin. Frei burg-Basel-Wien 1973. Kogl er, Ferdinand: Der Kampf Tirols um die Glaubenseinheit des Landes, In: Tiroler Heimatblätter 16 (1938) H. 2, S. 41—44, und H. 3, S. 77—80. K o 1 m e r, Gustav: Parlament und Verfassung in Österreich. Bd. I—IV. Wien und Leipzig 1902. Krame r, Hans: Tirol

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von Giovanelli, fand sich erst bereit, die Reli gionsfondssteuer zu zahlen, als ihm die Kühe im Stall gepfändet wurden 72ß ). Mit Gesetz vom 18. Marz 1876 wurden zur Unterstützung be dürftiger Geistlicher 600.000 Gulden aus dem Religionsfonds be stimmt. Davon fielen auf Tirol und Vorarlberg 22.000 Gulden.

in die Situation 724 ), ßischof- Koadjutor Haller in Trient hingegen tat nicht mit. Haller kam den Wünschen der Regierung keinen Schritt entgegen. Bei den Pfründen freier Verleihung unterließ er es grundsätzlich, den Personalwechsel anzuzeigen 725 ). Das Gesetz, das die Anerkennung neuer Religionsgemein schaften regelte, blieb für Tirol bedeutungslos. Es war vornehm lich für die Altkatholiken erlassen worden, und die gab es in Tirol nicht oder nur in so geringer Zahl, daß sie nie hätten eine Gemeinde bilden

können. Schwierig war es dagegen, in Tirol das Gesetz zur Besteue rung des Pfründevermögens durchzusetzen. Da der Religions fonds passiv war, besteuerte die Regierung das Kirchenvermögen, um die Kassen aufzufüllen. Fürstbischof Gasser, der ab 1. Jänner 1875 6246 Gulden in vierteljährlichen Antizipandoraten zu er legen hatte, kam dieser Verpflichtung nach. Haller nicht. In Bo zen (Propst Josef Wieser) mußte die Religionsfondssteuer auf dem Exekutionswege eingetrieben werden. Der Pfarrer von St. Pauls, August

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schließlich aber mit ihrem freimaurerischen Gefolge das Feld räumen muß. 5S ) Vgl. DÖrrer, Anton: Wie kam Tirol zur Bezeichnung „heiliges Land'? In: Tiroler Heimatblätter 24 (1949) 9/10. S. 146— 154. Nach Dörrer kam dieser Ausdruck durch das Zusammenwirken mehrerer Vorstellungen zustande. Die barocke Kanzelrhetorik verwendete das „heilig', um den Gläubigen ein religiös-sittliches Sonntagsideal zur Aneiferung vor Augen zu führen. Die Schriftsteller gebrauchten das Epitheton „heilig

', um den religiösen Charakter des Landes hervorzuheben. Für die Anwen dung dieses Epithetons im landespolitischen Sinn fand sich ein Modell in der Bezeichnung „Heiliges Römisches Reich (Deutscher Nation)', wo gleichsam ein „staatspolitisches Ideal auf einen religiösen Goldgrund aufgetragen' erscheint. „Was das »Heilige Römische Reich' für das christliche Abendland sein sollte, das wollten die Wortpräger des .hei ligen Landes Tirol' als Bollwerk im kleinen und besonderen schaffen.' (Ebd., S, 152). — In der Zeit

(Meindl, Konrad: Leben und Wirken des Bischofs Franz Joseph Rudigier in Linz. Linz 1891. Bd. II, S. 154). 61 ) Streiter, Josef: Studien eines Tirolers. Leipzig 1862. S. 92. 02) Gschließer, Oswald von: Die nationale Einheitsbewegung in Deutsch tirol im Jahre 1848. Innsbruck 1938 (= Sehlem -Schriften 43). S. 4. 6:l ) Josef Streiter, geb. am 9. 7. 1804 als Sohn des Bernhard Dominik und der Aloisia Tschiderer. Durch seine Mutter war Streiter mit dem Trient- ner Bischof Johann Nepomuk Tschiderer verwandt

. In seiner früheren Jugendzeit überspannt religiös gesinnt, wandelte er sich fast_ plötzlich zu einem radikalen Freigeist. Streiter starb am 17. 7. 1873 in Bozen. ® 4 ) Stolz, Ausbreitung des Deutschtums, S. 326. ® 5 ) 1828 gaben Josef Streiter und Johannes Schuler den A Iman ach „Alpen blumen aus Tirol', die erste periodische belletristische Druckschrift Ti rols, heraus. Beiträge lieferten außer den Genannten die Geistlichen Pius Zingerle und Beda Weber. Die Altkonservativen um Josef von Giovanelli witterten

. Senn, geb. am 1. 4. 1795 in Pfunds als Sohn des Landrichters Michael Senn, hatte in Wien mit Schubert, Doblhoff und Feuchtersieben verkehrt. 1815 wegen Zugehörigkeit zu einem neuheidni schen Zirkel verhaftet, nach 14 Monaten Gefängnis nach Tirol abge schoben, brachte er sich — von Staatsdienst und Unterricht ausge schlossen — durch Winkelschreiberei durchs Leben. Senn starb am 30. 9. 1857 in Innsbruck (Klein, Hugo: Johannes Chrysostomus Senn 1797—1857. In: Tiroler Ehrenkranz. Hg. v. Alois I.anner

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Granichstaedten-Czerva. Rudolf: Die staatsrechtliche Stellung Tirols. Innsbruck-Wien-München 1919. Grass, Nikolaus: Albert Jäger. In: Jahrbuch des Südtiroler Kulturinstituts. Bd. II. Bozen 1962. G r e u t c r, Josef: Der mißglückte Preßprozeß „Ultramontaner' gegen „Li- ; beralc'. Regensburg 1862. G reu ter, Josef: Ein offenes Wort an meine Wähler. Innsbruck 1872. G r e u t c r, Josef: Tirol fertig! Die Wahlen sind vor der Tür. Innsbruck 1870. G s c h 1 i e ß e r, Oswald von: Das Jahr 1848

in den österreichischen Alpen ländern., insbesondere in Tirol. In: Tirol - Österreich. Innsbruck 1965 (— Sehlem-Schriften 238). G s e h 1 i e ß e r, Oswald von: Die nationale Einheitsbewegung in Deutsch tirol im Jahre 1848. Innsbruck 1938 (= Schlern-Schriften 43). Gsteu, Hermann: Geschichte des Tiroler Landtages von 1816 bis 1848. In: Tiroler Heimat 8 (1927). Alte Folge. S. 77—170. Haid von Mehrer au, Kassian: Vinzenz Gasser 1809—1879. In: Tiro ler Ehrenkranz. Hg. v. Alois Lanner. Innsbruck 1925. S. 57—58. Hantsch

der Universität Innsbruck 70, Studien zur Rechts-, Wirtschafts- und Kulturgeschichte 8). H o f e r, Johannes: Zur Geschichte des Toleranzpatentes Kaiser Josephs II. in Tirol. In: Historisches Jahrbuch (1927) 47. S. 500—525. Hölzl, Sebastian: Das Pflichtschulwesen in Tirol ab der Theresianischen Schulordnung (1774) bis zur politischen Schulverfassung (1806), Masch. * Diss. Innsbruck 1972. H ö r f a r t e r, Matthäus: Zur Pädagogik des Kindergartens. Wien 1882 (= Erziehung, Unterricht, Schulwesen, Sammlung

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abgebaut. Der „Monarchisch-konstitutio nelle Verein' und der „Verein für parlamentarische Bildung' wurden aufgelöst 120 ). Der „Katholisch-konstitutionelle Verein für Tirol und Vorarlberg' wandelte sich, um diesem Schicksal zu entgehen, in einen religiösen Verein um. Die bürgerliche In telligenz flüchtete sich in die Kunst und Wissenschaft und in die unpolitische Geselligkeit. Im „Judenstübele' beim „Goldenen Stern' in Innsbruck fanden sich Männer verschiedener Welt anschauung, wie Tobias Wildauer

kommenheit. Die Klerikalen in Tirol atmeten auf. Die Grund rechte der sogenannten März Verfassung oder oktroyierten Ver fassung garantierten zwar den gesetzlich anerkannten Religions gesellschaften die Ausübung des Öffentlichen Kultus, räumten aber den Gemeinden auch das Recht ein, über die Aufnahme von Personen in ihren Verband selbst zu entscheiden 124 ). Damit war den Tirolern ein Mittel in die Hand gegeben, Personen, von denen die Ausübung eines akatholischen Kultus zu erwarten

war, vom Land fernzuhalten. War also die Glaubenseinheit — vorläufig — gerettet? Ja und nein. Ja, soweit sie die Ausübung des öffentlichen Kultus betraf. Nach der neuen Gesetzeslage konnten Akatholiken in Tirol schwerlich eine Kultusgemeinde gründen. Nein, wenn man unter Glaube nicht ein Taufscheinchristentum, sondern die auf innerer Gewißheit beruhende Anerkennung der Lehre Christi und der Kirche versteht. Seitdem sich in die Intelligenz des Landes Freisinn, Skeptizismus und Indifferentismus eingefressen

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gegen das Ehegesetz . 128 4. Die Schulverhandlungen im Reichsrat (1869) . . . 131 5. Die Aktivitäten des »Katholischen Vereins für Tirol und Vorarlberg«, das Verhalten der Tiroler Gerichte der klerikalen Agitation gegenüber und der Prozeß gegen Monsignore Josef Greuter ....... 134 II, Die Staatskrise von 1869 bis 1871 ...... 139 1. Die Dietlschen Anträge . *41 2. Der Auszug der Tiroler Konservativen aus dem Reichsrat 146 3. Die Schulfrage im fahre 1869/70 148 a) Die Spiegelfechtereien der Klerikalen bei den Schul

3. Der Widerstand gegen die neuen Gesetze in Tirol . . 116 B Der Aufschwung der klerikalen Gegenbewegung . 116 b) Die Ablehnung der Regierungsvorlage zur Abände rung des Gemeindegesetzes (§ 7) vom 9. Jänner 1866 durch den Tiroler Landtag 119 c) Die Regierungsvorlage zur Einführung der staatlichen Schulaufsieht im Tiroler Landtag 120 d) Die Einführung der staatlichen Schulaufsicht durch die provisorische Verordnung vom 10. Februar 1869 .123 e) Die Renitenz des Fürstbischofs Vinzenz Gasser

8. Der Besuch des Kaisers in Tirol - 183 9. Die Schulfrage im fahre 1870/71 185 a) Die Reform der Lehrerausbildung . . . . . 185 b) Widerstände gegen die staatliche Schulaufsicht in den Landgemeinden 187 10. Die »Fata Morgana« des tirolischen Ausgleichs . . 193

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Bundesakte ist klar und eindeutig: Die Verschiedenheit der christlichen Religionsparteien kann in den Ländern und Gebieten des Deutschen Bundes keinen Unterschied in denn Genüsse der bürgerlichen und politischen Rechte begründen. (Zit. nach Petter, Anton: Zur Protestantenfrage in Tirol. München 1860. S. 86.) 73) Vgl. Dörrer, Anton: Hermann von Gilm und die Jesuiten. Sonderdruck aus: Gelbe Hefte 2 (1925) H. 1. S. 46—89 u. H. 2. S. 136—191. — Nach Adolf Pichler (Zu meiner Zeit. Ges. Werke. Bd. I. München

Postzeitung' ungeklärt. In der Literatur werden häufig die Namen Beda Weber und Pius Zingerle ge nannt. Streiter hatte sich bereits 1840 mit Weber überwerfen. Simon Marian Prem (Ein Kampf der Geister in Tirol. Linz 1904. S, 14—15) kommt durch Stilvergleich zum Schluß, daß die Artikel in der „Augs burger Postzeitung' mehr als zwei Personen zum Verfasser haben müssen, und Pichler, Zu meiner Zeit, S. 227. 76) Wackernell, Weber, S. 220. 70) Ludwig Steub (Der Sängerkrieg in Tirol, Stuttgart 1882) gab

der Aus einandersetzung den Namen „Sängerkrieg', weil er von Poeten ausge tragen worden war. Wie Enzinger (a.a.O., S. 69) hiezu aber richtig be merkt, handelte es sich hier nicht um Fragen der Dichtkunst, sondern um solche der Politik und der Weltanschauung, so) GSchließer, Oswald von: Das Jahr 1848 in den österreichischen Alpen ländern, insbesondere in Tirol. In: Tirol-Österreich. Innsbruck 1965 (= Schlern-Schriften 238). S. 65. M) In Trient stürmten die Bauern in der Nacht vom 19. auf den 20. März

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Verfasser der Adelsadresse war Peter von Giovanetli. — Die „Bozner Zeitung' (Nr. 23 v. 21. 2. 1861) schrieb, Greuter habe in der Sitzung vom 15. 2. 186! des „Katholischen Vereins für Tirol und Vorarlberg' in Innsbruck die Adeisadresse verlesen. Anschließend sei es zu einer stürmischen Auseinandersetzung mit „gegenseitigen Rekriminationen' und „Ausbrüchen des wildesten Fanatismus' gekommen. In Wirklich keit hatte nicht die Adelsadresse, sondern eine an den Bischof von Brixen gerichtete Adresse

nur ein Kreuzchen. Die Petitionen lauten alle gleich: „Wir wollen, daß sich unsere Abge ordneten nach dem ruhmreichen Beispiel der Väter bei Seiner aposto lischen Majestät kräftigst dahin verwenden, daß dem Land Tirol die Glaubenseinheit erhalten werde und die Protestanten von der Ansässig- machung ausgeschlossen bleiben.' (Ltg. 2 Schachteln.) ®) Sten. Ber. Ltg. 4. Stzg. v\ 12. 4. 1861. 1. Per. 1. Sess. S. 45. 7 ) Rogge, Walter: Österreich von Vilagos bis zur Gegenwart. Bd. II, Leipzig und Wien 1873. S. 111

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hatten (Schulfreund Nr. 14 v. 15. 7. 1891). 422) N. T. St. Nr. 150—186, 1891. 423) Das Pamphlet erschien auch als Separatdruck: Winder, Engelbert und Johann Adolf Heyl: Zehn Jahre unter der roten Flagge. Ein Beitrag zur Geschichte der Volksschule in Tirol , und Vorarlberg. Innsbruck 1891. 424) N. T. St. Nr. 266 v. 20. 11. 1891. 425) Schulfreund Nr. 24 v. 15. 12. 1891. 426) N, T. St. Nr. 51 v. 3. 3. 1892. 427) 1892 ging der „Schulfreund' ein, um die Jahrhundertwende löste sich der Rest des „Tiroler

sollten drei den deutschen und drei den italienischen Landesteil vertreten. 403) Präs. ZI. 3/1/6280/6694, 1890. 404) Präs, ZI. 3/1/6280/6532, 1890. 405) Landeshauptmann Franz Rapp war am 19. 9. 1889 gestorben. Mit Ent schließung vom 26. 9. 1889 ernannte der Kaiser Graf Anton Brandis zum Landeshauptmann von Tirol. Landeshauptmannstellvertreter war der Liberale Karl von Hepperger (Präs. ZI. 3/11 /4384/5928, 1889). 406) Präs. ZI. 3/1/6280/6767, 1890. 4<>') Kalhrein an Taaffe, 20. 11. 1890, in: Skedl

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im Bezirksschulrat und die Übernahme von Bezirksschulinspek- torsstellen. Ausdrückliches Verbot lag jedoch keines vor. Was also in Salzburg gut und in Vorarlberg erlaubt war, das war in Tirol verdammenswert und mit der Suspension zu bestrafen. Im August 1869 ermächtigte der Papst die Bischöfe Böhmens, den Priestern und Gläubigen den Eintritt in die verschiedenen Schulgremien zu gestatten 114 ). Mit Ausnahme von Tirol gab der Episkopat daraufhin den Widerstand gegen die Schulgesetze auf 115

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sich dem Diktat aus Salzburg beugen und sein Versprechen rück gängig machen im ). Es waren also fünf Priester, die sich bereit gefunden hatten, das Amt eines Bezirksschulinspektors zu über nehmen. Wenn der tirolische Episkopat die Übernahme dieses Amtes durch Priester gefördert, anstatt perhorresziert hätte, dann hätte das Land Tirol wahrscheinlich eine nahezu vollständige geistliche Bezirksschulaufsicht bekommen. Der Statthalterei ge lang es unter vielen Anstrengungen, bei 30 Persönlichkeiten

, daß der Bischof nach dem kanonischen Recht nicht befugt sei, einen Priester wegen Übernahme eines Inspektorenamtes zu suspendie ren 100 ). Der Brixner Theologe Josef Wolf gab in einer Zuschrift an das gleiche Blatt seiner Bestürzung Ausdruck über die Art und Weise, wie die Kirche in Tirol Gesetz und Regierung bekämp fe 11 °). Der gesamte Klerus des Dekanates Brixen, gefolgt von den Geistlichen der Dekanate Hall, Tclfs. Prutz u. a. schickte Fürst bischof Gasser eine Adresse des Bedauerns zu diesem Artikel

von Salzburg trat im Land Salzburg für die Zusammenarbeit zwi schen Kirche und Behörde ein. Fürstbischof Gasser gestattete den Geistlichen in Vorarlberg den Eintritt in den Ortsschulrat und in den Landesschulrat unter dem Vorbehalt, daß sie sich in Fragen der Religion und der Sittlichkeit nicht majorisieren ließen »»). Weniger günstig fand er die Mitarbeit von Priestern

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er in Tirol auch aufgefaßt s4 ) ( Hier war die klerikale Bewegung seit Jahresbeginn dabei, das ganze Land mit einem Netz von Filialen des „Katholischen Vereins für Tirol und Vorarlberg' zu überziehen, Greuter, kaum von Wien zurückgekehrt, machte sich mit Feuereifer ans Werk, um System in die Sache zu bringen. Mit allen Zeichen seiner neuen Kämmererwürde — violette Strümpfe, violettes Kollar und Römerrock — ausgestattet, zog er landauf, landab, um Reden zu halten, Zweigvereine zu grün den und Ovationen

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