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Kitzbüheler Nachrichten
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Pagina 10 di 12
Data: 31.12.1932
Descrizione fisica: 12
und nach dem andächtigen Empfang der Sakramente gewinnen konnten. Auf ihr Verlangen begab sch Amort zum Botschaftsrat v. Ge- notte. Dieser antwortete, der Papst liege noch mi nner an.schwerer Krankheit darnieder; er werde jedoch das Mögliche versuchen; sie sollten indessen ihre Be schwerden zu Papier bringen. Diesem Geschäft unter zog sich sofort Thomas Mair. Nach kurzer Zwifchcnzcit erschien der für die deut schen Konvertiten vcrordnete Pfarrer v. Dahmen und meldete, Se. Heiligkeit hätten ihm aufgetragen, die vier

Frühstück, gegen 9 Uhr, begaben ' sie j sich in ein großes Zimmer, wo man sich zur Unter- \ redung setzte. Der Sekretär hatte ein Schreibzeug vor ] sich; auch dem Thomas Mair wurden Papier und \ Feder vorgelegt. „Was ist euer An.iegen?" fragte \ Capellari. Thomas zog die Schrift auS der Tasche und \ legte sie vor. Capellari erwiderte, diese Schrift müsse j erst übersetzt wcroen; dann wolle er sie prüfen und \ Sr. Heiligkeit überreichen. Zugleich forderte er sie j auf, sich auch mündlich zu äußern

noch fünfmal nach S. Gregorio ge- ; führt, jedesmal nach einem Zwischenraum von viep - bis fünf Tagen. ' j Der erste Punkt nun, worüber sie Capellari zur i Rede stellte, war der Kirchenbann. Die Bauern wur- ! den genötigt, sich einzeln, der Reihe nach, auszu- j sprechen. Thomas Mair sprach wieder stürmisch. Der j Abt lächelte und verneinte vorläufig durch wieder- \ soltes Hauptschütteln ihre Ansichten. Da fuhr Tho- j mas vom Sitze auf, schlug die Faust auf den Tisch j und schrie: „Ja, ja! So ists

und wer immer zur Vollführung des Anschlages auf ir- gmd eine Weise mitgewirkt hat. Aus diesen Worten der Urkunde selbst bewies nun Capellari, daß sich der Bann nicht auf die Untertanen und Bundesge nossen Napoleons überhaupt erstrecke, sondern nur auf diejenigen, welche bei der ungerechten Besetzung und Mißhandlung des Kirchenstaates durch Rat oder Tat mitgewirkt haben. Sogar von diesen feien alle die jenigen, welche das verübte Unrecht bereuten, des Ban nes enthoben worden. — Thomas Mair wölbe

, und wir wollen uns unterwerfen." — Capellari erwiderte: „Wenn wir nicht in der wahren Kirche sind, eure Geistlichen zu Harste nicht, unb wir Geistliche hier in Rom nicht, wer ist dann in der wahren Kirche? Vermut lich du und deine Genossen?" — „Wir meinen es einmal," antwortete Thomas. „Wohlan, mein Freund," fuhr Capellari fort, „wenn ihr die wahre Kirche seid, so steht das Wunderwirken euch zu — dir und den Deinen! Also nur auf und ans Werk!" — Thomas war überrascht; er senkte den Kopf und verstummte; griff

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Wörgler Nachrichten
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Pagina 6 di 8
Data: 31.12.1932
Descrizione fisica: 8
, den sie nur nach der \ Aussöhnung mit der Kirche und nach dem andächtigen \ Empfang der Sakramente gewinnen konnten. Auf ihr { Verlangen begab sch Amort zum Botschaftsrat v. Ge- j notte. Dieser antwortete, der Papst liege noch un- nrer an schwerer Krankheit darnieder; er werde jedoch \ das Mögliche versuchen; sie sollten indessen ihre Be- j schwer den zu Papier bringen. Diesem Geschäft unter- zog sich sofort Thomas Mair. Nach kurzer Zwischcnzcit erschien der für die deut- - schen Konvertiten vcrordnete Pfarrer v. Dahmen

, der Biskuit den Gelte 73 Bauern wenig mundete. Der Pfarrer v. Dahmen diente dem Abt als Dolmetsche. Nach dem Frühstück, gegen 9 Uhr, begaben sie sich in ein großes Zimmer, wo man sich zur Unter redung setzte. Der Sekretär hatte ein Schreibzeug vor sich; auch dem Thomas Mair wurden Papier und Feder vorgelegt. „Was ist euer An.iegen?" fragte Capellari. Thonaas zog die Schrift aus der Tasche und legte sie vor. Capellari erwiderte, diese Schrift müsse erst übersetzt werden; dann wolle er sie prüfen

und Sr. Heiligkeit überreichen. Zugl.ich forderte er sie auf, sch auch mündlich zu äußern. Nun begannen sie alle drei; der eine fuhr den» an dern in die Rede; das Wort des feurigen Thomas drang am meisten durch; er schalt und schmäh.e immer hef tiger. Laiminger widersprach ihm hie und da, Manzl milderte und begü.igte. Aoer aus der Verworrenheit das Bestimmte und Klare herauszulesen, war dem Herrn v. Dahmen eine Unmöglichkeit. Capellari be schloß, die Schrift als Leitfaden zu gebrauchen und das Gespräch

an denselben zu knüpfen. Für dies mal wurde die Sitzung aufgehoben. VI Sie wurden noch fünfmal nach S. Gregorio ge führt, jedesmal nach einem Zwischenraum von vier bis fünf Tagen. Der' erste Punkt nun, worüber sie Capellari zur Rede stellte, war der Kirchenbann. Die Bauern wur den genötigt, sich einzeln, der Reihe nach, auszu- sprechen. Thomas Mair sprach wieder stürmisch. Der Abt lächelte und verneinte vorläufig durch wieder- soltes Hauptschütteln ihre Ansichten. Da fuhr Tho mas vom Sitze auf, schlug die Faust

. — Thomas Mair woll e die Anwendung dieser Beweisführung auf die Geistlich keit der Erzdiözese Salzburg nicht anerkennen, son dern er begann wieder zu poltern und zu schreien: „Kurzum, Euch glaube ich nicht! Ihr wollt mit dem rechtmäßigen Nachfolger Petri vereinigt, Ihr wollt in Verbindung mit den salz burgi sehen Geistlichen die wahre Kirche sein und überall das Wahre u rd Rechte haben? Die wahre Kirche wirkt Wunder. Nicht durch spitzfindige Worte, sondern durch ein Wunder beweist

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Innsbrucker Zeitung
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Pagina 3 di 8
Data: 20.01.1935
Descrizione fisica: 8
Von Eise Sola Plenk (13. Fortsetzung.) Paul Koller kramt achselzuckend in Papieren, als habe er gar keine Minute seiner kostbaren Zeit zu ver lieren wegen eines belanglosen Querulanten. „Man hat die Bedürftigsten ausgesucht. Die am längsten ohne Arbeit sind." „So? Das glaub ich nicht!" erwidert Thomas heftig. „Ich habe vergangenen Herbst hier mit einem braven, armen Teufel gesprochen, der ganz verzweifelt Arbeit suchte seit Jahr und Tag. Der ist nicht dabei." „Wer weiß, was das für ein Vagabund

war", Herr Sekretär lächelt überlegen. Fügt sehr hoheitsvoll hin zu: „Herr Baumeister, Sie werden wohl entschuldigen — ich habe dringend zu tun —!“ Damit zieht sich Paul Koller in einen Nebenraum zurück. Also so steht es. Thomas bleibt einen Augenblick schwer atmend stehen. Herrgott, was gäbe er drum, könnt er diesem Menschen ein paar hinter die Ohren geben und dieser Gesellschaft hier den ganzen Krempel hinwerfen. Vielleicht — tut er's noch. Draußen im Vorraum sitzt eine junge Frau. Dürftig gekleidet

, ein Kind auf dem Schoß, ein zweites neben sich. Das hat den Hals dick verbunden und sieht elend aus. Die Frau betrachtet Thomas scheu forschend. „Vitt schön, Herr ist der Herr Bürgermeister noch nicht zurück von der Feuerwehr?" Thomas horcht erstaunt auf. Das Feuerwehrgebäude liegt ja gleich dem Gemeindeamt gegenüber. „Vor einer halben Stund ist er nübergangen", be richtet die Frau in klagendem Ton. „Hat versprochen, er kommt gleich Ich wart schon lang mit'm kran ken Kind da Skrofeln hat er, der Bub

— — Mein, die nasse Wohnung halt Vormerken möcht uh mich lassen auf eine Koloniewohnung — auf so a liebes Häuser! " Thomas Oberlechner — du mußt aushalten. Wirf alle unsinnigen Gedanken von dir. Du könntest nim mer ruhig schlafen, lässeft du dein Werk im Stich. Sie stunden vor deinen Augen, die Scharen verzweifelter Mütter, todkranker Kinder. Alle so wie diese hier .., „Auf ein liebes Koloniehäuferl mit recht viel Sonne —", sagt der Thomas lächelnd, wie im Traum. Wiederholt leise: „Mit recht viel Sonne

. „Aber jetzt kommen S' nur, Herr Baumeister, komMn S' nur “ Hernach bringt der Thomas feine Klage abermals vor. Der Bürgermeister hört aufmerksam zu. Ruft den Sekretär herbei. Der weicht erst erschrocken zu rück, da er Thomas wieder gewahrt. Dann verwandelt er sich liebenswürdig-geschmeidig. „Aber bitte — ich habe die Klagen des Herrn Bau meisters natürlich zur Kenntnis genommen. Konnte aber doch selbstredend ohne Herrn Bürgermeister nichts selbständig verfügen " „ als mich auf meine bekannten Fähigkeiten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 7 di 12
Data: 17.03.1956
Descrizione fisica: 12
mit den zu sammengefalteten Zetteln zu Herrn Wied mann zurück, der sie entgegennahm. „So“, sagte er, „nun wollen wir einmal sehen, wer die meisten Stimmen bekom men hat.“ Er faltete den ersten Zettel aus einander und las: „Helmut!“ Helmut strahlte. „Natürlich“, sagte er. „Warte es ab“, meinte Herr Wiedmann. ..Es kommen noch 17 andere Zettel!“ Auf dem zweiten Papier stand „Martin“. Auf dem dritten stand wieder „Helmut.“ Dann kam ein Papier mit „Lucie“. Und dann eines mit „Thomas“. Nach diesem öffnete Herr Wiedmann

ein „Agathe“-Pa- pier. Und dann gab es eine Ueberraschung: Herr Wiedmann öffnete nacheinander sechs Zettel, auf denen allen Thomas gewählt wurde! Die Kinder waren sehr aufgeregt. Wer würde als Sieger hervorgehen? Zuletzt war das Resultat klar: Thomas hatte neun Stimmen bekommen, Helmut vier und Agathe, Lucie. Martin und zwei andere Jungen je eine. „Thomas hat also die meisten Stimmen“, sagte Herr Wiedmann. „Die meisten von euch haben Thomas gewählt und desha b wird er Tante Beate vertreten.“ Er sah Thomas

an ..Nimmst du die. Wahl an?“ fragte er ihn. „Ja“, sagte Thomas. „Gut“, sagte Herr Wiedmann und wandte sich an die anderen. „Dann bitte ich euch, ihm zu folgen in allem, was er euch sagt. Er wird die Lebensmittel ver teilen und er bekommt die Autoschlüssel. Ich gratuliere euch im übrigen zu eurer Wahl. Ich selber hätte auch nur Thomas gewählt.“ „Ich werde mich bemühen, es gut zu ma chen. Herr Wiedmann“, sagte Thomas. „Davon bin ich fest überzeugt, mein Junge“, erwiderte der Chauffeur. Er sah Tante Beate

an. „Na“, mernte er, „sind Sie nun etwas beruhigter?“ Sie lächelte ihn an. „Ja“, sagte sie. „Mit Thomas als meinem Vertreter bin ich wirklich beruhigter.“ „Schön“, sagte Herr Wiedmann, „dann will ich nur noch meine beiden Taschen lampen holen, damit wir in der Nacht den reichten Weg finden.“ Tante Beate zog, während Herr Wiedmann tat, was er an gekündigt hatte, ihren Mantel an. Martin kam nach vorne und klopfte ihr auf die Schulter. „Tante Beate“, sagte er, „wenn du Karli wiedersiehst, möchtest

schneiten Aeste und ein großer grauer Hase kam hervor. Der Hase marschierte langsam und neugierig durch den Schnee zu dem Baum, an dem Karli lehnte und setzte sich neben ihn. Er sah ihn interes siert an und rührte sich nicht. Nur manchmal schnupperte er. Seine kleinen runden Augen leuchteten in der Dunkelheit. Im Autobus waren Herr Wiedmann und Tante Beate aufbruchbereit. „Also seid brav, Kinder“, sagte Tante Beate, „und folgt Thomas schön. Späte stens morgen früh sehen wir uns wieder.“ „Hast

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Innsbrucker Zeitung
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Pagina 7 di 10
Data: 06.06.1936
Descrizione fisica: 10
: Univ.-Prof. Dr. Alfred Orel. Aus- führende: Mihatsch-Quartett: Clemens Mihatsch (1. Vio line); Alois Bog (2. Violine): Günther Breitenbach ROXR&XI VOn. ERICH I» E N N A R D Copyright Hem-Vorlag, Berits W 35 (20. Fortsetzung.) Da fragte Thomas sanft: „Haben Sie solche Furcht vor mir, Almuth? Ich verspreche Ihnen, ich werde keine Rechte beanspruchen. Nur um der Mutter wil len, Almuth. Sie müssen den Weg weitergehen. Wir müssen ihn weitergehen, Almuth." „Wieder eine Lüge." flüsterte

sie, „ist es nicht ge nug, Thomas?" Da fuhr sie zusammen. Thomas Ebbeke sagte et was. Es klang wie die Wiederholung der Worte, die sie selbst sich in den ganzen Monaten immer wieder vorgesagt: „Um der Barmherzigkeit willen, Almuth. Kann es da je genug sein?" Da senkte sie den Kops. Sie ergab sich. Nicht in eine Ergebung der Hoffnungslosigkeit, sondern in einen Plan, den irgend eine unbekannte Macht über sie gebreitet und in den sie hineingestellt war. Durfte sie jetzt ruhig sein? War es jetzt leichter? Ach nein

, es war vielleicht noch tausendfach schwerer. Denn neben Thomas Ebbeke gehen, wie er es gesagt, e« mar die größte Forderung an ihre Kraft. Er konnte ja nicht ahnen, wie sie diese Monate mit ihm gelebt. Daß sie ein geisterhaftes Bild von ihm geliebt und öatz sie nun den Gegenwärtigen liebte wie einst den Toten durch Elisa. Fühlte Thomas Ebbeke, was m ihr vorging? Sie wußte das nicht. Mer er nahm plötz lich ihre Hände und sagte scheu zärtlich: „Vergessen Sie nicht. Almuth, das ist alles erst der Anfang. Wohin

er führt, wir wollen nicht fragen. Aber Elisa hat es so gewollt." Seitdem Hermann Ebbeke wußte, der Junge lebte, der Junge war wieder im Lande, hatte er sich hun dertmal den Augenblick des Wiedersehens ausgemalt. Aber nun Thomas an diesem Vorwinternachmrttag plötzlich in der Wohnstube stand, ganz plötzlich, ohne sich angemeldet zu haben, so einfach da war, da suhlte Hermann Ebbeke nichts, als das eine ganz einfache, ganz fromme Gefühl: Gott sei Dank, und noch emmal Bott sei Dank. „Vater

zwischen euch? Da ist doch nicht etwas, was euch wirklich auseinanderbringen könnte? Junge, tut uns das nicht an. Elisa ist ein Stück unseres Le bens geworden. Wenn ihr jetzt nicht beisammen seid, dann trefft ihr die Mutter ins Herz. Und mich?" Seine Stimme schwankte, er senkte den Kopf. „Ha ben wir nicht lange genug gewartet?" Thomas faßte die Hände des Vaters. Und nun sprach er. Alles sagte er ihm, was zu sagen war. Er fühlte die Hände des Vaters in den fernen einmal auszucken, als ob sie sich lösen wollten, allmählich aber wieder still

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 2 di 8
Data: 17.05.1932
Descrizione fisica: 8
wirtschaftlichen auch die unentbehrlichen Politischen Voraus setzungen einer sozialistischen Umgestaltung der Wirtschaft zu schaffen — das ist die geschichtliche Ausgabe, die nach einem Jahre auswegloser Kreditkrise riesengroß vor der in ternationalen Arbeiterklasse steht. Feuilleton. Geschichten um Albert Thomas. Von Hans W e s e m a n n. Genf, im Mai 1932. Mit seinem blonden Rauschebart und der funkelnden Goldbrille sah Albert Thomas viel eher einem germanischen Recken ähnlich, als einem Gallier. Vielleicht

erklärt sich so die unausrottbare Historie, daß Albert Thomas der Sohn eines deutschen Kriegsgefangenen sei, der 1870 in Frankreich zurückblieb. Seine politischen Gegner, an denen es ihm nie ermangelte, haben ihm diese angebliche „teuto nische Abstammung" manchmal anzukreiden versucht. Aber ohne Erfolg. Albert Thomas lvar ein guter Franzose, was ihn allerdings nicht hinderte, auch ein guter Europäer zu sein. Umgekehrt gibt es von dieser Legende eine deutsche Variante, die noch dazu wahr

ist. Der deutschnationale Minister Bazille von Württemberg — Heiterkeitsbazillus nannte ihn einst Adolf Hoffmann — ist tatsächlich der Sohn eines französischen Kriegsgefangenen, der nach 1870 im Schwabenlande Wurzel schlug. Vielleicht hat diese teuto nische Seltsamkeit den Grundstock für die Legendenbildung über Thomas abgegeben. Man nennt so etwas eine Koineidenz der Fälle. Albert Thomas war im Krieg Munitionsminister der französischen nationalen Regierung. Man hat ihm des wegen Vorwürfe wegen angeblichen Verrats

Entente: 4. Herstellung eines innigen Kontaktes der nationalen listischen Prinzipien gemacht. Mit Unrecht! Thomas tvar seinen patriotischen Ministerkollegen ein unbequemer Part ner, der bei jeder Gelegenheit für die Interessen der Ar beiterschaft und gegen die Militärsuprematie austrat. Eines Tages geriet er mitElemenceau wegen derMassenerschicßung von Deserteuren in heftigen Streit. „Es ist eine Schände, wie Ihre Generale die armen poilus behandeln. Was würden Sie tun. wenn ich jetzt die Arbeiter

zum Streik aufrufen würde!" Der Tiger besann sich keinen Augenblick. „Ich würde Sie erschießen lassen." „Sagen Sie das im Ernst?" fragte Thomas. „Natürlich." „Dann ist es gut. Ich verstehe nämlich in so ernsten Dingen keinen Spaß." Für dieses Mal zog die Gewitterwolke noch vorüber. Thomas wohnte am Quai Wilson in der Bel-Etage eines großen Hauses, gerade mit dem Blick auf den See. Seine hübsche, bedeutend jüngere Frau und zwei reizende Töchter teilten sein Familienglück. Thomas war in sei nen

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Neueste Zeitung
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Pagina 3 di 4
Data: 27.09.1939
Descrizione fisica: 4
du dir auch, daß deine Tochter dir doch ganz fernsteht? Schließlich hast du ja auch viele lange Jahre ohne s i e leben können. Und nun auf einmal ..." Henriett unterbrach ihn bitter: „Wer sagt, daß ich gelebt habe?" Mit einem Ruck wandte sie sich zurück, die bleichen Wangen brannten. „Dahingeschleppr habe ich mich, ganz unten bin ich gewesen, wo das Leben auf hört und die Hölle anfängt!" Thomas starrte die Frau an. Er dachte an ihr wundervolles Heim, diesen Märchentraum auf den Höhen von Colombo, den Reichtum

, das man viele Monate bei sich trägt, das man unter den schrecklichsten Qualen zur Welt bring!, das man an der Brust hält, dessen leichten Atem man spürt — immer, immer!!" Sie hatte den Kopf tief gesenkt, Tränen stürz ten plötzlich aus ihren Augen, das schöne Gesicht war von Schmerz zerrissen. „Du glaubst, daß man sich einfach von seinem Kind trennen kann — so, weil einem das gerade in den Sinn kommt, weil man es für bester hält du glaubst, daß man es vergiß! o Thomas!" Der Mann starrte die Frau

ihr tränenüberströmtes Gesicht zu ihm auf. „Ich kann es nicht. Thomas — willst du mir helfen?" „Ja", sagte der Mann ernst und beglückt zugleich. „Ich will dir helfen, Henriett, in allem." „Vielleicht wirst du nicht alles ertragen können, was ich dir sage", kam es leise von den Lippen der Frau. „Vielleicht wirst du mir helfen und dann von mir gehen — ich weiß es nicht." Sie stand auf und ging langsam durchs Zimmer. „Aber wenn du jetzt bei mir bist, wenn du mir jetzt nur hilfst!" Sie blieb vor ihm stehen. „Du sollst

alles wissen!" sagte sie heiser. „Alles, alles —l Warte einen Augenblick hier. Ich komme gleich wieder zu rück ..." Thomas Dürkheim sah ihr nach. Henriett! So nah und doch so weit weg. Ihr Lebenskreis und der seine — würden sie sich endlich ineinanderfügen? ^ Henriett Morahn kam nach einer Weile zurück. Ihr Gesicht war bleich, die Augen schienen gerötet. Sie trug ein kleines Paket in der Hand. Mit zitternden Händen nestelte sie den grauen Umschlag ab. Innen lag ein dickes Buch, in weiches, rotes Leder

gebunden. Es trug ein kleines messingblinkendes Schloß. Einen Moment zögerte die Frau. Dann öffnete sie ihre Hand tasche, löste vom Schlüsselbund einen winzigen Schlüssel los und legte ihn §u dem Buch. „Nimm das", sagte sie heiser und fremd. „Lies es. Das Buch erzählt dir alles von mir, ehrlich, ungeschminkt, ausführlich. Ich habe nichts darin verschwiegen, nichts Schreckliches, nichts Häß liches — nichts! Du findest mein ganzes Leben darin —!" Sie sah den Mann ernst an. „Mein ganzes Leben, Thomas

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Wörgler Nachrichten
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Pagina 8 di 10
Data: 26.11.1932
Descrizione fisica: 10
war elastisch, je dem Drucke, Dehnen und Ziehen nachgebend, aber im Nu wieder zurück sch nellend in die alte Lage. Bei Verhandlungen war er für den Augenblick bequemer, als der stürmische Thomas Mair; aber ir die Länge wurde von ih:n wie von diesem die Geduld erschöpft. Unter Einem machte das Präsidium auch die Hof- entscheidung in Ansehung der Behandlung ohne Be kehrung verstorbener Manharter kund. Der Landrich ter Dallatorre hatte darauf angetragen, daß die Be erdigung auf geweihtem Boden jedesmal versagt

und Befehl des Kaisers, ihn zu versetzen, bekannt gewor den war. Im äußeren Betragen machte sich, wie immer, so auch jetzt wieder, Thomas Mair am meisten bemerkbar. Im Oktober 1820 wallte er nach Harlosanger im Spertental. Mit dem Rosenkranz in der Hand schrei tet er auf dem Heimwege einher. Vor der Woh nung des alten Lederers Singer sieht er dessen zwei Söhne, und weil er von der Krankheit ihres Vaters gehört hatte, fragt er sie nach dessen Befinden. Sie fordern ihn auf, ein Weilchen einzukehren

und den Kranken zu besuchen. Denn dieser und Thomas wa ren gute Bekannte. In Bälde wendet sich das Ge spräch auf die Religion. Der alte Singer äußert sein Vorhaben, den Empfang der hl. Sterbesakramente nicht länger zu verschieben. Thomas bricht in Gelächter aus und ha jener sich wundert, beginnt er, ihm seine Grundsätze darzulegen und die Beweise für deren Wahr heit anzuführen. Was war der Erfolg? Der siebzig jährige Mann, der sich eben nach dem Tröste der Religion sehnte, an der Schwelle der Ewigkeit lie

gend, ändert seine religiöse Ueberzeugung und wird Manharter. Der Geistliche, der ihn zu besuchen pflegte, bemerkte mit Verwunderung die auffallende Umstin- mung des Kranken und kam endlich der Ursache auf die Spur. Die Zurückführung des alten Mannes zu der früheren Ueberzeugung und zur Anerkennung der kirchlichen Ordnung erheischte die größte Anstrengung. Der Vikar nahm im Hause Singers ein Protokoll auf SS? und Vater und Söhne gestanden mit unterschriftlicher Bestätigung, Thomas sei ungerufen

Evangelium. Plötzlich, ohne Anklopfen, tritt Thomas Mair in die Schulstube und rollt bald auf den Geistlichen, bald auf seine Tochter feurige Blicke. „Was willst du hier?" sprach der Geistliche mit Ernst. „Meine Tochter will ich!" rief Thomas. Der Vikar, ohne zu antworten, entfernt sich. Indessen predigt Thomas den Kindern, diese Lehre führe zur Hölle. Die andere Hälfte des Hauses gehörte einem Schenk wirte, und dein Schulzimmer gegenüber war die Gast stube. Von dort kehrte Nun Steinberger mit zwei

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 9 di 12
Data: 28.08.1926
Descrizione fisica: 12
aus den Landstraßen, die nicht allzusehr belastet find, bestens bewährt. — An die Vorträge schloß sich eine Besichtigung der Straßenbauaus stellung. In den Na chmittagsstunden wurde die Dersuchs- strecke eingehend besichtigt. 71 Jm des Lebens willen!" Erzählung von Jakob Knudfen. Thomas Big kannte ja Amalie aus der Verlobungs- zeit her und hatte darum nichts Besonders an ihr auszu setzen. Aber er 'bekam doch Angst vor sich selbst, weil ihn Gedanken übermannten, die, wie er wußte, töricht und un nütz

. Und dann folgte die dritte Linie: Also hatte sie sich nie etwas aus Thomas gemacht, und nur aus Leichtfertigkeit hatte fie sich ihm hingegeben. And dann stellte er im stillen allgemeine Bettachtungen an über Schande und Ehre. Und schließlich begann er von vorne — das war eben das Fürchterliche — und sann dar über nach: ob es nicht sehr schlecht von Karen gewesen, sich bloß deshalb zu verloben, um versorgt zu sein, usw. Tage lang drehten sich diese drei bis vier Gedanken wie ein Rad in seinem Kopfe. Thomas Big

an Karen, Thomas?" Das stellte er entschieden in Abrede und glaubte im Augenblick auch, die Wahrheit zu sagen. Denn er sehnte sich ja gar nicht nach Karen, wie ihm schien, so wenig chm die Verhältnisse auf dem Hof auch behagten. Bloß jene Gedanken konnte er nicht loswerden. Sie 'befielen chn wie eine Krankheit. Fünftes Kapitel. Eines Sontags, Anfang September, waren Thomas und seine Frau nach Sundsted geladen. Oben im Saal nahm ihn seine Schwiegermutter beiseite; sie hatte beschlos sen

, die ihm zugedlachte Neuigkeit als Ermahnung im Ge heimstil vorzutragen. Ihre Stimme hatte gegen alle Gewohnheit gar kernen lachenden Beiklang, sondern gurgelte vor Schmer und Schluchzen. Frau Lindström legte ihre Hände auf Thomas Vigs Schultern und sagte: „öte'&ex Thomas, es tut mir sehr leid, daß du nicht nur die tiefe Wahrheit des Wortes erfahren sollst, daß Sünde immer Sünde ist, sondern daß du auch die fürchterlichen Folgen der Sünde kennen lernen mußt. Denke dir: das junge Mädchen, das du seinerzeit

ins Unglück gebracht hast, ist ein schlechtes Menschenkind geworden, ein verworfenes Geschöpf, vor dem alle zurückweichen, ja, das alle verab scheuen müssen! Mads Larsen hat sie verlassen, hat seine Verlobung mit ihr ausheben müssen, weil sie ihm nachge strichen ist und ihn von früh bis spät verfolgt hat. Sie hat ihn nicht in Ruhe lassen wollen, obwohl die beiden noch nicht verheiratet sind!" „Das sind Lügen!" rief Thomas. „Mads Larsen lügt," fügte er verwirrt hinzu. „Was würde das denn für Mads Larsen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 10
Data: 24.02.1951
Descrizione fisica: 10
e u , u ... V l .lk..«n..l Samstag. 24. Februar Ig i Seite 6 Nr. 46 — — — —- Eine Seite für unsere Frauen Die hob m fensiee Von Franz Nekula-Berton Der Bühnenarbeiter Thomas Körber war kein schöner Mensch. Er war klein, hatte eine schiefe Schulter und sein breites Ge sicht war mit Sommersprossen übersät. Aber er litt nicht darunter, sein Leben war aus gefüllt von Arbeit und geheimen Träumen. Wenn er abends mit sicherer*, raschen Grif fen die bunten Kulissen bewegte, blitzten seine lustigen

, braunen Augen, und das helle Bühnenlicht gab seinem groben Gesicht einen heiteren, freundlichen Zug. Wenn die für Thomas Körber von hasti ger Arbeit erfüllten Pausen vorüber waren, da stand er, in den Winkel einer Kulisse ge drückt, regungslos und schweigend. Mit gro ßen, glänzenden Augen verfolgte er das Spiel auf der Bühne, jeder Gesang und jede Geste der Schauspieler erweckten tausend glück liche Erinnerungen in ihm. In Nußdorf hatte Thomas Körber eine saubere, kleine Wohnung, die mit Liebe

und Geschmack eingerichtet war. Von seinen Fenstern sah er auf den Beethovengang, und wenn er in einsamen Stunden sinnend dem Rauschen der Weiden lauschte, da fühlte er sich verlassen wie jener geniale Musiker, der vor den Menschen in dieses zärtliche Stück Natur flüchtete. Da trat in Thomas’ Leben eine Wendung ein. Das beglückende Gefühl der Liebe hatte ihn erfaßt, das mit solch elementarer Kraft nur über Menschen kommt, die ihr niemals im Leben begegnet sind. Einmal, als er über den Nußdorfer Platz ging

, da sah er ihr Gesicht das erste Mal hinter der Fensterscheibe eines Kaffeehauses. Der Blick ihrer dunklen Augen erweckte ein seltsames Gefühl in Thomas Körber. Nie mals noch hatte eine Frau ihn so angesehen. Täglich ging er nun um dieselbe Zeit an dem Kaffeehaus vorbei und sah diese Frau am Fenster. Ihre Blicke trafen sich. Eines Tages aber ging Thomas nicht mehr vorbei, sondern trat unsicher und mit klop fendem Herzen in das Kaffeehaus ein. In einer Ecke am Fenster saß sie; lose Blätter

und Farbstifte lagen bunt durcheinander vor ihr auf dem Tisch. Sekundenlang trafen sich ihre Blicke, dann ging Thomas Körber zögernd zu ihr, stellte sich vor und nahm auf ihre Einladung an dem Tisch Platz. Das ging alles viel leichter, als er es sich gedacht hatte. Christa Berg mann war Modezeichnerin und alleinstehend. Sie wohnte bei einer Freundin in Untermiete in einem dunklen, kleinen Kabinett und ging täglich in das Kaffeehaus, um einige Stun den zu arbeiten. Thomas’ anfängliche Un- Zu einer hübschen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 5 di 8
Data: 25.08.1926
Descrizione fisica: 8
der Arbeitslosigkeit. Beim Gendarmerie- Posten in Hall bat am Sonntag abends der in Hüttenberg, Bez. St. Veit a. d. Glan, am 4. September 1906 geborene Hilfsarbeiter Thomas Stadlober um eine Nächtigungsgele- genheit. Es wurde ihm hierauf in einem größeren Gurshofe in Hall ein Nachtlager zur Verfügung gestellt. Ms ungefähr % Stunden später wieder ein Handswerksbursche zur Näch- tigung auf dem Bauernhöfe erschien und 'der Besitzer ihn zu Stadlober führen wollte, der fein Lager schon ausgesucht hatte, fanden

und einen Perband anlegte. Der Verunglückte hatte 41 Jrn des Lebens willen!" Erzählung von Jakob Knudsen. „Es ist heute schönes Wetter. Kommen Sie zu meiner Frau und meiner Tochter hinein; sie sind beide hier drin," sagte er, nachdem er Thomas die Hand gegeben hatte; und nun 'humpelte er in Kreisbögen hinter 'die Theke zurück und in das anstoßende Zimmer. „Entschuldigen Sie, wenn ich vorangehe!" In der Wohnstube erhob sich Madam Lindström und kam Thomas entgegen. Sie war bereits im Nachmittags staat

und in mütterlicher Begrüßungslaune. Sie lächelte; und es war, als füllte sich die Stube mit blendendem Svn- Mnschein, so daß dem Thomas beinahe 'die Augen weh taten. Dann legte sie ihre beiden Hände auf seine Schaltern und sagte: „Willkommen, lieber Jensen! Ich will es Ihnen gleich sagen: ich freue mich. Sie hier in meinem Hause zu sehen." Ihre Stimme quoll über von lachender Sanftmut; und es lag etwas Zudringliches, in ihrer Herzlichkeit, das ein gewöhnlicher Mensch recht gut hätte mißverstehen

Bescheid sa gen, dann werde er wieder hereintommen und seinen Kaffee in Ruhe mit den andern trinken. Inzwischen versuchte Madame Lindström, mit Thomas eine Unterredung über das Jenseits zu beginnen. Aber es wurde nichts Rechtes daraus. Dann sprach sie oon der Der- wendbarkeit der Religion im Ehestande, aber Thomas wußte ihr fast garnichts zu antworten; seine Frömmigkeit war nur die gewöhnliche Religiosität der Gemeinde und von seinen Eltern hatte er einen freilich mit großem Respekt ge- lnifchten

natürlichen Widerwillen gegen alles geerbt, was darüber hinausging. Unter anderm setzte ihm Madam Lindström auseinander, daß die ersten Anstalten, die junge Eheleute zu treffen hätten, der Anlage einer stillen, gemein samen Betkammer gelten müßten. Dieses selben Themas hatte sich ihr Vater stets in seinen Traureden bedient. Thomas freute sich, endlich etwas sagen zu können, und er- widerte ganz treuherzig, es käme ja darauf an. ob nicht schon sowieso ein Zimmer leer wäre, das sich für diesen Zweck

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 11 di 20
Data: 22.12.1932
Descrizione fisica: 20
und 'die freien Bauern mt'f den Feldem werken sah, dann wnr chm wieder weh ums Herz um das frische, freie Schaffen auf einer eigenen Scholle, wie er es von Jugend m\f gewohnt war. Zu allem Ueberfluß wurde ’ber arme Thomas Tor- ringer in der nächsten Zeit auch als 'Waldarbeiter aus gestellt, weil der Staatsforst die Fällungen einstellte. Es blieVb ihm nichts übrig, als bei den Bauern um kargen Tai z.lohn M arbeiten, der bei weitem nicht ausreichte, 'den Unterhalt feiner Wieben zu sichern

in sein rodwu^^es Herz und «die Erscheinung spricht leise, liebe, trostreiche Mutter.worte, die der Aermste feit langer Zeit njcht meyr gestört: „Ja, Thomas, es ist wahr: Wo die Not am rößten ist, ist Gottes Hilfe am nächsten. Höre, was ich ir sage, und folge mir! Fahre morgen mit dem ersten Zuge ncrch München und warte dort am Ausgang auf den Letzten, der mit einem anderen Zuge kommt. Dieser Letzte ist' es, der dir helfen wird!" Mit leichtem Hauptesneigen verschwindet die Er scheinung,. wie sie gekommen

und Thomas Törringer starrt ihn nach wie einem heiligen Wunder. Von' Schauern des wunderbaren Erlebnisses ge schüttelt, weckt er sogleich seine Frau «und berichtet ihr das Gehörte und Geschaute. „Ja", sagte 'sie, ,chas wäre schon recht, wenn «uns endlich Hi. he würde. Aber ich fürchte, du hast nur ge- träumt. Und wo nähmst du auch das viele Geld her für die Fahrt nach München? Wir haben ja Nichts mehr un'd leihen wird dir's auch niemand. Wir könnten es ja nicht mehr zurückzahlen, wie wir jetzt daran

sind." „Ich fahre!" sagt Thomas Törringer ernst und be stimmt. „Ich habe noch meine goldene Firmuhr und die gebe ich meinem Paten als Pfand für das Fahrgeld. So komme ich gut nach München und, paß auf, wenn ich wieder da dm, ist «uns allen «geholfen. Meine Mutter lügt nicht!" „Bist du. dir fo 'gewiß, daß die Erscheinung kein Traum, keine Täuschung war?" „So gewiß, wie ich vor dir siche." „Dann fahre in Gottes Namen!" * * * Am nächsten Tage steht Thomas Törringer am Aus gang des Münchener Hauptbahnhofes

und «wartet, wartet, wie ihm geheißen, auf den Letzten, der mit einem anderen Zuge kommt. Aber wie viele Züge kommen! Alle Augen blicke donnert einer in die mächtige Halle. Und immer wieder wandelt ein letzter Fahrgast an dem geduldig War tenden vorbei, wortlos, ohne Blick, ohne Geste. Fremd, fremd. Aber Thomas Törringer gibt die «Hoffnung nicht auf. Der ersehnte Netter muß noch kommen, muß. Seine Mutter lügt nicht! Da braust mit gewaltigem Donner ein Schnellzug heran, die Koffnrträger eilen, Reifende

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 8 di 16
Data: 21.08.1926
Descrizione fisica: 16
Becher, so war es Brauch; außerdem siel noch hie und da für einige der Frauen ein kleiner Schluck ; ab; aber das war mehr eine Gnade, die nach freiem Er messen von Thomas gewährt wurde. Während die Leute ihren ersten Heißhunger befriedig ten, ruhte der Streit um !das Tuch. Dann aber flammte er wieder auf, und man gab der Bestohlenen deutlich zu verstehen, wie erbost man auf sie war, bloß weil sie chre Anklage zu allgemein formuliert hatte und sich nicht ge- , traute, den Dieb beim Namen zu nennen

. „Schweig lieber ganz, liebe Sidsel." Mt diesen Wor- ten legte sich Thomas Big ins Mittel. „Ich glaube nicht, dah.du> auf die Art etwas erreichen wirst. Wenn du dein !LmhA»icht finde» kann st, so will ich mit Mutter darüber i vöda^ daßk sie div sms von ihren alten gibt. — Wir wollen Fünfer Defpxrbrot in».Frieden verzehren." Sidsel hatte bereits angefangen, ihr Käsebrot mit ; ihren Tränen M netzen. Nun beruhigte sie sich und erhielt als weiteren Trost von Thomas einen Schnaps, der das gßwrHnteKMaß

für»'die Frauen um ein beträchtliches über- m Thomas wollte beim Esten gerade eine etwas be quemere Lage einnehmen, als Trine kam und ihn mit einem Büschel Unkraut unter der Nase kitzelte. Er schlug den Busch 'beiseite. „Ich dachte. Sie hätten! vielleicht Lust, an diesem schonen Bukett zu riechen, Thomas Big!" ries sie lachend. j-Jch hak? es auf dem Stück gepflückt, ldas Pastors Karen ! gejätet hat!" ; „Das ist nicht wahr," sagte ein kleines junges Mäd chen oben auf dem Deich. „Du bist gar

nicht da gewesen, wo ich gejätet habe!" j Thomas bekam einen roten Kopf. Er legte sich ganz lauf den Rücken, 'bedächtig sein Brot kauend, wobei sich in . ferner Backenhaut große Beulen bildeten. Die Hutkrempe in div Stirn hinein, doch im übrigen lieh er sich die warme Sonne unmittelbar ins Gesicht brennen. Nur wenn er des Bierlägels habhaft werden wollte und mit dem Arm danach langte, hörte er für einen Augenblick auf zu essen und unterbrach die Sonnenträumerei, der er sich hingab. Wenn man ihn dort so liegen sah, konnte

Hervorstechende seines Aeußern waren die — übrigens gleichfalls sehr abgenutzten — Stiesel und sein dunkler Schnurrbart. Die Leute nannten ihn Thomas Big; das heißt: sie nannten ihn mit den Vornamen, denn er hieß Thamas Big Jensen. Aber sie sagten „Sie" zu ihm, wie man es gegen über den Kindern von Haverholm gewohnt war, wenn man anfing, sie für erwachsen zu halten. Diese Anrede Thomas Big gegenüber kam auch unter den Leuten vom Hofe nie mand wunderlich vor, obwohl er in seinem äußern Auf treten so wenig

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 11 di 20
Data: 30.03.1923
Descrizione fisica: 20
auf einige Wochen beurlaubt gewesen. Kommenden Tages nun mußte er wieder mit einer Marschkompagnie auf den Kriegsschauplatz abgehen, um dort zu seinem Regiment zu stoßen. Gefälligerweise hatte der Thomas' bereitwil ligst zugesagt, das Paket für den Karneraden zu be sorgen. Der Abend währt noch lange genug, denkt Frau Krug, lassen sich noch gut einige Stück fertig bringen. Nachher kommt die Julie — das ist ihre Tochter — auch aus dem Fabrikskontor heim. So das Mädel beim Nähen hilft, dann geht schon

holen. Urrd als der Thomas darin kam, übergab ihm Julie die Sachen und separat einen Brief für den Bruder. Dabei blickte sie dem Landwehrmann treuherzig in die Augen und meinte: „Nicht wahr, Herr Thomas, Sie kommen doch ganz gewiß mit dem Bruder zusammen?" „Keine Sorge, Julie," lächelte der Soldat. „Was man mir anvertraut, kommt allemal pünktlich arr seinen Ort." „Verzeihen Sie halt, Herr Thomas, werrn wir Ihnen Ungelegenheiten bereiten," entschuldigte auch! Frau Krug freundlich. „Aber macht feilt

Aufhebens wegen dieses kleinen Dienstes. Sind wir ja doch allezeit gute Nachbarn ge wesen und der Konrad war mein lieber Schulkamerad und Freund." Leicht nahm er das Paket urrter den Arm. Julie reichte ihm die Hand und schlug die schönen Augen, in denen es sonderbar feucht schimmerte, zu Boden, denn der Schreiner Thomas war ihr nicht ganz gleichgültig, wie auch er das Mädchen gern sah. „Nun lebt Wohl, Thomas," sagte sie leise, „grüßt niir meinen guten Bruder recht herzlich! rurd

. . . und er soll sich hüten vor den russischen Schrapnells und den Granaten, und er soll recht bald und gesund heimkommen und . . ein Trärrenstrom machte weitere Worte ver stummen. „Also, behüt Gott, Julie und Mutter Krug," ver abschiedete sich Thomas. „Wenn es Gottes Wille ist, sehen wir uns ja wieder." Schnell eilte er davon, denn auch fein Herz war übervoll. * Nach! mehreren Tagen war der Schreiner Thomas an der Front bei seinem Regiment eingetroffen; sobald es die Umstände erlaubten, hielt er Nachfrage

nach dem Korporal Konrad Krug. „Mit dem stehts schlimm," sagte ein Infanterist, „ge stern um Mittag hat es ihn getroffen," „Wieso, verwundet?" srug Thomas erschrocken, „Und ob! Ein Schrapnellstück hat er abbekommen in den Unterleib. Mußt dich sputen, wenn du dem armen Ier! noch was zu sagen hast; ist schon hübsch' am Marsch' zur großen Armee. Dort im Lazarett liegt er, Zimmer Nr. 5." Ohne noch> ein W'ort zu sagen, lief Thomas einem geräumigen Landhaus zu, in welchem die Schwerver wundeten untergeb rächt worden

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Innsbrucker Zeitung
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Pagina 3 di 8
Data: 05.06.1936
Descrizione fisica: 8
flanierende Men schen. Hier der Ueberrest eines alten Palastes. Dort ein Torbogen. Bunte Wäsche flatterte fröhlich im Nach mittagswinde. Alles war bunt. Alles schien Leben und Sorglosigkeit. Thomas' erste Frage im Hotel „Terminus" war nach Post. Ein Brief war da. Er kannte sofort die Handschrift des Vaters. Er fuhr in sein Zimmer hinaus. Er nahm sich nicht Zeit, sich auszuziehen. Er mutzte zuerst den Brief lesen. Er war kurz und bün dig. Der Vater hielt nicht viel vom Schreiben. „Lieber Junge! Willkommen

auf Dich. Also komm schnell! Vater." Thomas starrte auf den Brief. Er fühlte förmlich, wie das Blut ihm aus dem Kopfe wich. Das war doch Wahnsinn. Elisa war doch tot. Pater Franziskus hatte ihm ja erzählt, wie sie gestorben war, in dem gleichen Zimmer, in dem er geschlafen. Schweiß trat ihm aus die Stirn. Was war mit dem Vater? Irgend einer hatte hier den Verstand verloren. Oder aber, ein Zit tern lief durch feine Glieder, es blieb noch eine andere Deutung. Wenn dieser Brief des Vaters auf Tatsachen beruhte

. Ein Kellner kam. „Ich habe meine Dispositionen geändert. Ich reise heute nacht. Man soll mir einen Schlafwagen nach Berlin besorgen. Das Gepäck braucht gar nicht herauf zu kommen." Thomas riß fein Kursbuch aus dem Ulster, blätterte fieberhaft nach. Wann ging der nächste Zug nach Ber lin? Die Stunden würden ihm unerträglich werden, bis er Klarheit hatte. Ein Klopfen an der Tür. „Herein!" Ein Boy erschien. „Verzeihung, unten ist eine Dame, die Herrn Dok tor sprechen möchte." „Mich? Muß ein Irrtum sein. Wer

ist denn die Dame? „Fräulein Ebeling." Thomas fuhr zurück: Almuth Ebeling? Wie kam Almuth Ebeling hierher? In seinem Kops war es voll ständig wirr. Nur das eine fühlte er: Almuth Ebeling war jetzt der einzige Mensch, der ihm helfen konnte. Sie hatte Elisas letzte Stunde miterlebt. Sie würde vielleicht irgend etwas wissen. „Ich lasse bitten." Er stand und starrte auf die Tür. Es dauerte ein paar Augenblicke, dann klopfte es wieder. Die Tür wurde geöffnet und Almuth Ebeling stand im Zim mer. „Fräulein Ebeling

?" Thomas machte einen Schritt auf sie zu, hielt inne. Mit einem Blick umfaßte er sie, wie sie da stand, schmal, blaß, mit einem schmerzvollen Munde. Jetzt in der Wirklichkeit war die Aehnlichkeit zwischen Elisa und ihr noch schwach vorhanden, so wie Zwischen einer verwischten Zeichnung und einem le bendigen Menschen Aehnlichkeit sein kann. In jener Stunde in dem Hause Pater Franziskus war für Tho mas der wirkliche Abschied von Elisa gewesen. Elisa war vergangen, aber dies Mädchen hier, das ihr Treue

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Pagina 4 di 4
Data: 07.04.1943
Descrizione fisica: 4
(Nachdruck verboten) Herzrot «n- Himmelblau Novelle von Ernst kreische Er war kein Flausenmacher, auch kein Abenteurer, der schnell entflammte und noch rascher bereute; nein, so einer war Thomas Lu kas nicht. Er blieb eher noch der ewige Sucher nach einem Menschen, der durchaus mit ihm dachte, nach einem Weggenossen, wie er ihn nun einmal brauchte, weil Janne nicht immer mitging, einfach durchbrach, wenn es für sie fo fein mußte. „Warum sagen Sie nichts, Susann?" fragte er in ihre Gedanken

. „Weil es so schwerfällt —", gab sie zurück. „Weil Sie nicht ja sagen können und nicht nein sagen wollen —", stellte er fest. „Aber das hätte ich mir wohl alles denken sollen —" Er stand auf. Sie fühlte: wenn er jetzt ging, zerbrach wie der etwas in ihm, oder er tat einfach eine Un- finnigkeit, etwas, das gewiß zu bereuen blieb. Warum war sie nicht selbst gegangen, vor zwei Tagen, oder gestern noch — „Thomas —", sagte sie, indem sie sich erhob und neben ihn trat. „Nicht fo, Thomas —" Er fuhr herum. „Wie dann?" Sie sah

nur die dunklen Umrisse seiner Ge stalt, das Blut klopfte ihr in den Adern. Wenn es jetzt geschah, dann war alles vorüber, Johan nes, und selbst Thomas, ja, auch Thomas, und gerade er — „Wir wollen doch Kameraden fein —", sagte sie leise. „Bergkameraden, Thomas —" Er stand ganz still, nur sein Atem ging hör bar schwer. „Thomas —", bat sie, „denk doch daran. Und daß die Berge heilig sind —" Er sagte noch immer nichts. Aber er berührte sie auch nicht. Nur sein mächtiger Körper türmte sich gleich

sie nicht auch daran gedacht, daß einmal, und wann immer es auch sei, noch ein anderer Mensch hier neben ihr sitzen würde, ein Mann, den sie liebte und dem sie alles bedeu tete, dessen Leben gleichsam das ihre war. Und dann war Johannes gekommen, dem die Berge nichts waren, und jetzt Thomas, der allen Trost allein bei ihnen suchte; welch eine wunderliche Welt! Ein schwacher Lichtschein fleckte im kleinen Geviert auf dem Gestein: bei Thomas droben brannte die Kerze. Er konnte wohl nicht zur Ruhe kommen, vielleicht

erlosch. Thomas — dachte sie. Er würde heute so wenig ruhen können wie sie. Vielleicht ging er morgen mit ihr hin unter, das wäre das beste. Wieder unter Men schen sein, da ließ sich alles leichter überwinden. Die Einsamkeit mochte alles nur schwerer machen. Sie erhob sich, weil sie fröstelte. In der Stube brannte sie nicht mehr die Lampe an, sie ent kleidete sich im Dunkeln. Als sie schon lag, kam ihr der Gedanke: die Tür. Aber sie sperrte auch heute nicht ab. Thomas kam nicht, nein, Tho mas kam

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Neueste Zeitung
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Pagina 3 di 4
Data: 23.04.1942
Descrizione fisica: 4
wie vorher alle die einzigartigen Härten des Kamp-' fes im äußersten Norden zu'überwinden. Gefreiter Harald U h l i g (v.). Oer Künstler / Ein sonniger Nachmittag lag über Weimar, und die Menschen zeigten ihre Feiertagsgesichter. Nur Thomas Brucht, der junge Musiker, nicht. Der stand mit klopfendem Herzen vor der Haustür und wagte noch immer nicht-die Klingel zu ziehen. Wirre und ängstliche Gedanken flogen'durch seinen Kopf, und er , hätte wohl noch lange unschlüssig vor dem Tor ge- /standen

, wenn nicht auf einmal eine Dienstmagd dar- /aus hervorgetreten wäre, vor der er nun wohl oder übel einen kortekten Bückling ausführen mußte. ^Tausendmal Verzeihung!" stotterte er sodann. „Aber ist vielleicht der Herr Abbee und Hofkapell meister Doktor Franz von Liszt gegenwärtig zu iprechen? Mein Name ist Thomas Brucht. Der Mei ster hatte die Güte, mich für heute als Prüfling hier her zu bestellen." Das Mädchen, das anfangs über die umständliche Titulierung gelächelt hatte, nickte ihm freundlich zu. „So. Nun'dünn kommen

Sie nur; es ist zwar noch eine Schülerin da, aber wir wollen sehen, was sich machen läßt." Bangen Herzens wartete Thomas eine Weile auf, dem Flur, dann trat er nach Aufforderung des Mäd chens ein. An der Tür vollführte er eine gewaltige Verbeugung und sah auf den greisen Meister, der, wie gewöhnlich, mit dem schwarzen Rock des Welt- geistlichen bekleidet, dasaß und mit vorgeschobener Unterlippe dem Spiel der Schülerin zuhörte, die am Mgel ein Musikstück herunterjagte und endlich mit "ästigem Akkord abbrach. „hm", meinte Liszt

, „das war nicht'viel. Gutes Temperament zwar, aber es läuft auf Kosten der' Präzision." Seine klugen, gutmütigen Augen rich ten sich aus Thomas. „Können Sie 's besser?" „Wenn ich es einmal versuchen dürfte?" dienerte Thomas. Liszt nickte kurz und wies auf das Instrument. Thomas Brucht spielte. Er spielte mit aller Ge- ^uigkeit und konnte sich am Schluß sagen, daß seine Mger wohl kaum ein einziges Mal daneben ge- Mn hatten. Erwartungsvoll wandte er sich dem ^erster zu, Line Frnnz-Liszt-Geschichte aus Mt-weimar

von btephan Georgi „Tja, Sie müssen viel und fleißig geübt haben, denn Sie besitzen eine treffliche Fingergewandtheit." Thomas' Augen leuchteten vor Freude. Aber Liszt blieb ernst., „Spielen Sie noch etwas", sagte er und wies auf den Notenständer. Ohne es vorher anzusehen, ergriff Thomas das oberste Blatt und stellte es auf. Es war Beethovens Adagio pathetique. Ein paar Takte waren verklungen, da erhob sich Liszt, nahm dem Spielenden das Blatt weg und winkte ab. „Genug. Genug. Das hat sich Beethoven

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Wörgler Nachrichten
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Pagina 6 di 12
Data: 01.10.1932
Descrizione fisica: 12
, welche die Tat hinterließ. Das Ansehen des Landgerichtes erhielt dadurch einen neuen Stoß und sein gänzlicher Zerfall war unvermeid lich ohne den Halt einer größeren Energie. Dazu war der Landrichter fest entschlossen und nur zu bald bot sich Gelegenheit. IX ! , Die ManHarter hielten ihre Kinder von dem Schul besuch zurück. Die Mahnungen der Seelsorger wurden verhöhnt, die Drohungen des Landgerichtes verachtet. Im Jänner 1816 kam der stürmische Thomas zu Hopfgarten plötzlich in die Schule, warf funkelnde

: wenn er am nächsten Schultage die Tochter nicht zum Unterricht sende, so werde jene durch gerichtlichen Zwang zur Schulpflicht verhalten!, er aber könne im Gefängnis die Dauer des Trotzes bemessen. Thomas lachte laut auf, verbeugte sich höh nisch und ging. Auf dem Platz vor der neugierigen Schar der Leute bezeigte er mit abgezogenem Hut durch dreimaliges Zu schwingen dem Amtsgebäude seine Re ferenz und eilte unter schallendem- Gelächter der Zu schauer hinweg nach Westendorf zu seinem Freund Manhart. Am folgenden

! Aber in den jetzigen Schulen ist kein Tropfen Christentum! Sie sind Pflanzstätten für das Unkraut der Sittenverderb nis und der Ketzerei! So wenig als ich mein Kind hingebe, um es in einen brennenden Backofen zU werfen, ebensowenig gibe ich ed hin!, um! es in dieser verruchte, fluchwürdige Schule -zu schicken." — Der Gerichtsdiener bedeutete, in diesem Falle habe er den Auftrag, ihn selbst mit sich zu führen. Thomas warf sich in den Sonntagsrock, riß den Hut von der Wand- pfocke und schickte

des Nuntius. Der Landrichter brach dir Wd.rteg.mg seiner Ansichten in Bälde ab, drang auf Unterwerfung unter das Strafgesetz Und als Thomas Mair hart näckig bei seiner Weigerung beharrte, wurde er, zu seinem Verwundern, in den Kerker abgeführt. Schon verbreiteten sich Gerüchte einer g waltsamm Befreiung. Daher wurhe der Gefangene am folgenden Tage, nach wiederholter, jedoch vergeblicher Mahnung zum Ge horsam, auf einen Schlitten gesetzt; ein Gerichtsdiener saß ihm zur Seite, zwei Kordonisten mit scharf

gelade nen Gewehren gegenüber. Er sollte nach Salzburg ab geführt werden. Das Haus des Lederers stand eine halbe Viertelstunde hinter dem Markt an der Straße. Der Schlitten fuhr dicht neben demselben vorbei. „Mein Th oma! Mein Thoma!" schrie d as hervor stürzende Weib. „Haltet ein wenig." rief Thomas. „Fahr zu" schrieen die Kordonisten. Die Peitsche knallte, die Rol len klangen, der Schlitten flog. „Thoma, Thoma!" scholl es noch dem Erschütterten Nach und er sah das verzweifelte Weib nachlaufen

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Neueste Zeitung
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Pagina 2 di 6
Data: 14.09.1919
Descrizione fisica: 6
hat deshalb in der letzten Sitzung der Nationale sammlnng ein Gesetz betreffend den Vorspann uiiH Einquartierung vorgelegt. Es ist die Grundlage ft? zu schaffen, daß den aus dem Waffenstillstands-, W hungsweise Friedensvertrage berechtigten WttW svnen der alliierten und assoziierten MäcAe wie Das Ahrenarmband. Von Alfred Brie. Thomas Klingelhöfer war ein abgesagter Feind jedes Sports un- ganz besonders der Pferderennen. Man kann sich also seine Stim mung vorstellen, als er gerade an einem Renntage

Frau in die Höhe: „Endlich. Thomas! Ich habe dir immer gesagt, daß Du mal zu den Rennen gehen sollst. Nimmst Du mich mit?" „Du scheinst nicht zu wissen, was Du sprichst," war die unliefens- Würdige Antwort., ,^Ich habe draußen geschäftlich zu tun und denke gar nicht daran, aus den Rennplatz zu gehen." Frau Klingelhöser lachte laut auf: Ja, ja. ich weiß, das sagen alle Männer. Na meinetw.egen. aber bringe mir etwas Schönes mit." Thomas Klingelhöfer warf dröhnend die Tür hinter sich ins Schloß

. Als er in dem überfüllten Zuge Platz gefunden hatte, sah er sich mißtrauisch nach allen Seiten um. Rechts neben ihm war ein eleganter junger Mann in hie Lektüre eines Sportiolatts ver tieft, während fein linker Nachbar, ein wüMger. graubärtiger Herr, eine Zeitung las. Thomas Klingelhöfer fMte verstohlen nach Portemonnaie und Portefeuille in seinen Taschen und nahm sich vor. ganz besonders vorsichttg zu sein. Bald nahte ein kritischer Augenblick. Der Rennzug verließ den Schlesischen Bahnhof und mußt« einen kurzen Tunnel

durchqueren, um auf das richttge Gleise zu gelangen. Kaum verfinsterte sich das Wagenabteil. da kroch Thomas Klingel höfer ganz ln sich zusammen und versuchte das Dunkel zu durch- spähen. Die Hände tasteten vorsichtig nach beiden Taschen, da glaubte ^er, daß ihm das Herz jäh still stand. Er fühlte, wie auf beiden Seiten eine Hand sich vorsichtig den seinen näherte, Est! fester Griff, ein kurzer Kamps, er hielt beide Hände trotz heftigen Sträubens felsenfest umklammert. Ein ihm bisher unbekanntes

Hochgefühl von Stolz durchflutete seine Brust. Er sah di« Morgen blätter vom nächsten Tage vor sich mit der ausftrhrlichen Beschret- onng, wie es Herrn Thomas Klingelhöfer gelungen war. zwei ge fährliche Taschendiehe dingfest zu machen. Er sah sich als Haupl- belasttmgszeugen bei der Gerichtsverhandlung, aber er dachte auch plötzlich mit Schrecken daran, daß die Verbrecher nach BeAüßung ihrer Strafe nicht zögern würden, sich furchtbar an ihm zu rächen. Und er beschloß, großmütig zu sein und beide

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Innsbrucker Zeitung
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Pagina 7 di 12
Data: 12.01.1935
Descrizione fisica: 12
werden. Auch die B l u- s e n geben sich neuartig; so werden vielfach Blusen gezeigt, die rund um den Halsausschnitt eingezogen sind und lose über Büste und oft auch über den Gürtel im Rücken fallen. Als besondere Neuheit erscheint die N u ck s a ck b l u s e, die wie eine Sportbluse geschnit ten ist und im Rücken einen angearbeiteten Rucksack trägt. £s geht um alt&s Von ESse Sola Plenk {6. Fortsetzung.) Thomas schüttelt ernst den Kopf. „Darum handelt es sich mir nicht. Aber 'die Kosten für den Bau sind mir zu hoch." „Ja — tut

denn Ihnen das weh, Baumeister? Die Gemeinde zahlt es doch!" „Die Leute zahlen es. Die armen Leute, für welche diese Häuser gebaut wenden. Wie sollen sie den Pacht- schilling aufbringen, wenn der Bau sich zu hoch stellt?" „Dann sollen sie es eben bleiben lassen", meint der Direktor gleichgültig. „Werden schon welche kommen, die zahlen können." „Aber dann verfehlt ja das ganze seinen Zweck! Die Siedlung soll doch fürs Volk fein!" ruft Thomas fast leidenschaftlich. Er sieht wunderbar jung aus in diesem Augenblick

. „Also — Sie wollen nicht." „Ich kann nicht!" Thomas hat sich erhoben. „So kann ich nicht abfchließen." „So nicht? Aber — vielleicht anders?" Der Direk tor ist nahe vor Thomas hingetreten, die Hände in den Taschen. „Lieber Baumeister — Sie wollen oder können doch offenbar nicht, weil Sie der Preis stört in Ihren — Berechnungen? Ich verstehe — Fichtenau liefert billi ger — ergo haben Sie den größeren Profit. Aber, Baumeister, ich mute Ihnen doch nicht zu, unsere Zie gel um meiner schönen Augen willen zu nehmen. Wir bieten Ihnen —" „Herr Direktor

—" Das Antlitz Thomas Oberlech- ners scheint in Flammen getaucht. Seine hellen Augen sprühen entrüstet. Ihm ist, als hätte man ihn geschla gen. „Herr Direktor, ich muß leider unsere Unterredung abbrechen. Sie haben mich anscheinend mit so fester Ueberzeugung für einen heuchlerischen Lumpen ge halten. als ich bisher einen anständigen Menschen in Ihnen gesehen habe. Wir haben uns wohl beide — getauscht..." „Herr Baumeister —" Der Direktor ist fahl vor Wut. „Hüten Sie Ihre Zunge, rate ich Ihnen." „Ich mache

niemals einen Hehl draus, wenn mich vor unsauberen Wegen ekelt", versetzt Thomas ruhig, die Hand schon an der Türklinke. „Empfehle mich, Herr Direktor “ Draußen auf der Stiege steht die Huber und kehrt. Thomas geht ohne Gruß vorbei, achtet ihres herausfor dernden Lächelns nicht. Da wirbelt sie zornig eine Staubschwade hinter ihm auf. Solch ein hochnäsiger Mensch! Da ist der Direktor schon ein anderer. Trotz aller Brutalität. Wenn er gut auigelegt ist, kann er sehr nett sein und gar nicht hoch mütig

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Haller Lokalanzeiger
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Pagina 4 di 6
Data: 25.02.1928
Descrizione fisica: 6
. Nun hatte sich Thomas ins Bett gelegt, gleich als wäre er schwach, in der Absicht, sich also zu verbergen und zu entrinnen. Und er antwortete Thomas dem Reiter: er sei ein kranker Mann, liege da und habe Fieber und sei sehr schwach, er sei zu dem Aufruhr nie gekommen. Der Reiter fand eine Tasche bei dem Bette liegen, nimmt sie und meinte vielleicht eine Beute also zu kriegen, da findet er Briefe darin, die Graf Albrecht von Mansfeld dem Thomas geschrieben hatte, um ihn zu ermahnen, daß er abstünde

von seinem Mutwillen. Da fragte der Reiter, woher ihm die Briefe kämen, ob er der Thomas sei. Thomas erschrak und leugnete zuerst, er wollte der Mann nicht sein, doch zuletzt bekannte er, da der Reiter ihm drohte. Also nahm ihn der Reiter gefangen. Solches ließ man die Fürsten wissen. Da schickten Herzog Georg und der Landgraf nach Thomas. Da er vor die Fürsten kam, fragten sie ihn, was er den armen Leuten vorwerfe, daß er sie also verführt hätte. Da antwor tete er noch trotziglich: er hätte recht getan

damit, daß er vorge habt hätte, die Fürsten zu strafen, dieweil sie dem Evangelium zuwider wären. Der Landgraf aber setzte ihm zu und bewies ihm aus der Schrift, daß man die Obrigkeit ehren sollte, daß Gott Aufruhr verboten hätte, daß sonderlich den Christen nicht gebührte, sich zu rächen, selbst wenn ihnen Unrecht geschähe. Darauf wußte der elende Münzer nichts zu antworten. Es begab sich auch da, daß man ihm die Daumenstöcke enger zuschraubte; da schrie er. Herzog Georg aber sagte darauf: „Thomas, dies tut

dir weh, aber es hat den armen Leuten heute weher getan, als man sie erstochen hat, die du in solches Elend gebracht hast." Antwortete Thomas als ein besessener Mensch lachend: „Sie haben es nicht anders haben wollen." Aus solchen frevlen Worten kann jedermann merken, daß der Teufel den Menschen ganz unsinnig gemacht hat, daß er gar kein Erbarmen über das Elend der erschlagenen Leute hatte. Darauf ward er nach Heldrungen geschafft in den Turm und da verhört. Es geschah aber darum, daß man ihn gen Held

rungen schickte: denn er datte Graf Ernst von Mansfeld gen Heldrungen einen Drohbrief geschrieben, darin geschrieben standen diese Worte: „Ich fahre daher." Daß aber Thomas seines frevlen Drohens inne würde, ward er auf einen Wagen gebunden und fuhr also dahin. Nach etlichen Tagen ward Thomas zu Heldrungen übel gemartert in der Folter. (Die Histori Thome Müntzers, Hagenau 1525.) Billige COeißware Miischrschiffan, Naturell Ia., 78 cm 8 1.20 Miischefchiffon, Strapazware, 80 cm „ 1.60 PolstevschiffoN

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