5.750 risultati
Ordina per:
Rilevanza
Rilevanza
Anno di pubblicazione ascendente
Anno di pubblicazione discendente
Titolo A - Z
Titolo Z - A
Giornali e riviste
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1922/09_07_1922/ALABO_1922_07_09_4_object_8265209.png
Pagina 4 di 12
Data: 09.07.1922
Descrizione fisica: 12
hatte er in ihre Verheiratung mit Konrad eingewilligt, und schon am Feste Mariä Himmelfahrt sollte die Hoch zeit sein. Das war nun für immer vorbei, denn einen entehrten Verbrecher wollte er nicht zum Eidam haben, wenn Konrad überhaupt dem Tode und Kerker entrann. Man hatte nämlich in der Wohnung des Jüng lings auch den Brief aus Straßburg gefunden und noch einen zweiten von einem Steinmetzen in Frankreich, der dem Konrad hohe Summen ver sprach, wenn er ihm den Plan des alten Meisters Gerhard verschaffe. Konrad leugnete

zwar, daß er diesen Brief je mals erhalten; aber er sollte durch die Folter zum Geständnisse gezwungen werden. Nach zwei Tagen wollte man die Tortur vornehmen. So war mit einem Male Agnes' schönster Traum zerstört; vorher heller Frühling voll Duft und Sonnenglanz — nun hatte sich plötzlich kalter Nebel um all ihr Hoffen gelagert und alle Blüten ertötet. Konrad war fromm und brav und eines solchen Verbrechens unfähig, das wußte sie; aber wie sollte sie ihn retten? Sie war ja bloß ein schwaches Mädchen und nur stark

gewiß un schuldig, Agnes, wenn ich auch auf der Folter ge stehen würde. Aber ich will gerne alles erdulden, Lästerworte und Torturen, nur halte Du mich nicht für schuldig. Ich habe der lieben Mutter Gottes in der Kupfergasse ein Gelübde gemacht, zeitlebens jeden Sonntag vor ihrem Bilde den Rosenkranz zu beten, wenn sie meine Unschuld dartut. Willst Du Dich mit mir vereinigen? — Konrad." Es trat eine Träne in Agnes' Augen. Sie wandte sich zum Fenster und sagte: „Wie er nur so reden

kann! Ich habe ja nie an seine Schuld geglaubt. Freilich will ich mich mit ihm vereinigen; ich habe ja gerade jetzt noch für ihn gebetet; das soll Rein hold ihm schreiben, bevor Konrad aus die Folter kommt. Die liebe Mutter Gottes wird ihm helfen, daß er keine Lüge spricht." „Ja, betet nur recht, Fräulein!" sagte das Gek- kenberndchen, das jetzt gar nicht so närrisch war. „Ich kann Euch jetzt nicht alles sagen, aber auf der rechten Fährte bin ich doch." „Wir wollen's erwarten in Frömmigkeit und De mut". sagte Agnes

war, der kaum gehen konnte, und meine Mutter tot und mein Vater krank war, da hat sich Konrads Mutter meiner angenonimen. Die Kuens wohnten neben uns, und tagtäglich kam die Frau herüber und brachte meinem Vater warme Suppen; mich aber wusch sie und pflegte mich, als wär' ich ihr eigen Kind. Die ihrigen waren alle gestorben und Konrad noch nicht geboren. Sechs Jahre später kam Konrad zur Welt; da war mein Vater längst ge sund, und ich machte schon mit ihm die Narren sprünge. Den kleinen Konrad habe ich oft

1
Giornali e riviste
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1922/30_07_1922/ALABO_1922_07_30_5_object_8265246.png
Pagina 5 di 12
Data: 30.07.1922
Descrizione fisica: 12
m m. MM IT Der Steinmetz von Köln. KulturhistorischeErzählungausdem 15. Jahrhundert von Johannes Bap- 10 tistDiel. Der Narr eilte hinweg in das vordere Gewölbe; kurz darauf kehrte er mit einer Laterne, mit Man tel und Hut zurück. „Legt Eure Kleider wieder an!" sagte er zu Agnes, „Veit wird Euch nach Haufe führen, ich habe noch andere Dinge hier zu tun." „Habt Ihr den Plan noch nicht?" fragte Agnes mit einemmal bange. Berndchen antwortete nicht. „So ist Konrad doch verloren!" rief das . Mäd chen

den Meister trugen; es war ja heute für seinen liebsten Gesellen ein Ehrentag, und den mußte er feiern trotz seiner Krankheit. Dem Werkmeister folgte Konrad. festlich ge schmückt, inmitten seiner treuen Freunde, Rein holds und des Geckenberndchen. Hoch wallte die schmucke Feder aus des jungen Steinmetzen Barett; aber fein Antlitz schaute doch recht ernst und fast wehmütig drein, denn schmerzliche Gedanken ver woben sich mit den heitern Bildern, die der Tag seiner Ehrenrettung im Herzen hervorrief. Ach

Gott! Untreue tut ja in der Seele weh, nicht aus kalter Selbstsucht, sondern schon allein um des Freundes willen. Die Eintretenden wurden mit lautem Jubel be- griißt; Meister Claes stieg von der Bahre nieder und ließ sich zu seinem Sitze führen. Vor ihm auf dem rotbehangenen Tische lag der alte Domplan und die Kopie desselben, welche Konrad entworfen hatte. Nun wurde auch Volker hereingeführt, und das Gericht begann. Der Sohn der Jüdin gestand alles, es half ja doch kein Leugnen mehr; Stolz, Trotz

und schmerz liche Scham wechselten aus seinem Antlitze. Und als die Werkleute ihre Stimmen abgaben zu dem Urteilsspruche, da lauteten alle einstimmig auf Tod durch Henkershand. Ruhrg vernahm der Geselle diesen Spruch; er weinte nicht, nur um seine Lippen spielte ein leich tes Zittern. „Habt Ihr etwas etnzuwenden gegen diesen Spruch oder eine letzte Gnade zu erflehen?" fragte Meister Claes den Gefangenen. „Nein!" lautete des Jünglings Antwort. Da trat Konrad vor, der bis jetzt schweigend und in tiefes

Sinnen verloren der Verhandlung beige wohnt hatte. „Ehrsamer Meister und ihr. liebe Leute vom edeln Gewerke der Steinmetzkunst? Ist mir vergönnt, ein Wort zu reden?" fragte er mit fester Stimme. Die Männer nickten bejahend. „Redet, Konrad Kuen!" erwiderte der Werkmei- ster. „Ein treuer Freund die Treue hält!" hob Kon rad an. „Nach Steinmetzrecht und Satzung habt ihr das Urteil über Volker gefällt; ich Hab' nicht mit gestimmt, denn ihr habt auch Liber mich noch ein Urteil zu sprechen." Die Werkleute

2
Giornali e riviste
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1922/16_07_1922/ALABO_1922_07_16_3_object_8265220.png
Pagina 3 di 12
Data: 16.07.1922
Descrizione fisica: 12
sich dem Willen der russischen Ar. beiterschast unterordnen. Seit dem 20. Juni sei die Lo sung : Tod den Feinden der Sowjet republik! Das sind wahrhaft furchtbare Ausblicke in die Zukunft. Tod des politischen Gegners, das ist die Gerechtigkeit der Bolschewiken-Sozialisten. Arme Welt, schreckliche Zu- kuuft! Der Steinmetz von Köln. Kultur hi st orische Erzählung aus dem 15. Jahrhundert von Johannes Bap- 8 t i st D i e l „Nein", entgegnete Konrad. „Nein?" flüsterte Reinhold verwundert. „So gib mir die Feile

, damit ich schnell das Werk vollende." „Ich bleibe hier", sagte der Steinmetz;,, ich mache sonst meine Lage nur noch schlimmer." „Mer so nimm doch Vernuft an, wir sind ja schon auf der rechten Spur, und über kurz oder lang kommt alles an den Tag. Bedenke, wenn du in den Schmerzen der Folter gestehst, dann ist dein Tod gewiß." „Ich vertraue auf den Beistand der lieben Mutter Gottes; sie wird mich keine Lüge sagen lassen, trotz aller Schmerzen", entgegnete Konrad. „Auf sie vertraue ich auch", sagte der Schwert

feger in ärgerlichem Tone; „ich habe zu ihr gebetet, und sie hat uns alle Mittel leicht gemacht. Deine Flucht ist sicher, und deshalb glaube ich, daß Unsere Liebe Frau selbst deine Rettung will." „Ich bin unschuldig, aber doch nach Steinmetzrecht und Gesetz in Brächten; ich will mich nicht entzie hen. Gott wird mir auch so helfen." „Das ist unvernünftiges und verwegenes Pochen; mache schnell, gib mir die Felle her! Sonst habe ich meine Pflicht getan." Konrad wollte antworten, als von unten herauf

. Die Knechte schauderten; auch Valentin glaubte an den Spuk. Ohne etwas zu sagen, griff er nach seinem Horne und stieß hinein. Gellend hallten die Töne durch die stille Nacht hin. „Fliehe, Reinhold, fliehe! sonst sind wir beide un glücklich", flüsterte Konrad. Aber der Schwertfeger blieb wie angewurzelt auf der Leiter stehen. „Gib die Feile!" sagte er leise in befehlendem Tone. Da klirrten die Schlüssel in der Türe, die schwere Pforte sprang kreischend auf, und der Burggraf stürzte in das Gelaß. Ehe Konrad

Zeit hatte, seinen Freund nochmals zu warnen, hörte er die Worte: „Wer sprach mit Euch? Welchen Teufelsspuk treibt Ihr in meinem Turme?" Der Steinmetz gab keine Antwort; der Burggraf aber schritt direkt auf das Fenster zu und erblickte die Strickleiter. Schnell zog er ein Messer aus der Tasche und wollte die Kordeln zerschneiden. Kon rad wehrte, aber ein kräftiger Stoß, und er lag am Boden. Das Messer schrillte, und ein dumpfer Fall ins Wasser tönte von unten herauf. Konrad hörte den Fall. „Heilige

3
Giornali e riviste
Haller Lokalanzeiger
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3062661-4/1937/11_09_1937/ZDB-3062661-4_1937_09_11_3_object_8237013.png
Pagina 3 di 4
Data: 11.09.1937
Descrizione fisica: 4
Goller Franz. 22.6 Sek. (8 Punkte); 6. Rang Rohringer Walter, 23 Sek. (6 Punkte). — Diskuswurf: 5. checkt! I Hab ihn vor aner Stund kauft! Wa is er denn hin jetzt?" „Der Bursch ist zu dem Neutor hinaus." Da rennt der Pointner, daß ihm der Schweiß auf der Stirn steht. Auf der Höhe Segen Eoggendorf sieht er die Silhouette von Roß und Mann vor dem weißen Winterhimmel. Er keucht aufwärts. Wann i ihn nur einhol! Dann merkt er auf einmal Blut. Ent weder blutet 's Roß oder der Konrad! , Konrad geht langsam

. Der Fuß tut lhm weh und seine Kraft ist erschöpft. Dann schreit der Pointner: „Konrad! nonrad!" Konrad wendet den Kopf. Dann war tet er. Der Pointner bringt erst keine Silbe heraus, so atemlos ist er. „I dank schön, Konrad! Du hast mi bewahrt vor was — I kann mir schon denkn, wie die Gschicht gwesen is. Aber, ^esus, Jesus, da ist ja a ganze Blutlackn! Du blütst! Du hast dir was tan!" „Net viel, Pointner! San mer froh, bah dem Roß nir gschehn is und a sunst M! Des bißl —" „Wo denn?" „Am Schienbein

, am Waden. Der Schimmel muß mi troffn Ham mit sein -vvrderhuf, wie i 'n runtergrissn Hab." . „Geh. Konrad, geh her! Jetzt gibst Air des — des Mistvieh! Nimm mein vteckn, da gehst der leichter!" „Ja, dank der schön!" „Du vermaledeites Luder!" . , Und der Pointner reißt das Roß Un lust an der Trense. .„Na, na, Pointner, net a so! Er is immer aufgregt. Da darf mer si net 'bieln. Wann er uns durchgeht, i derhalt M nimmer jetzt." „Konrad", sagt der Pointner, „du Wt. glei heim und legst di nieder. Du -Must

, trödelt damit herum. „Jesus, bist no net fertig?" „Na, Walli, i sag der was, i Hab heut fei Lust zur Arbeit. I weiß net, i denk mer immer, es kommt heut no was daher." „Was soll denn kimme?" „I weiß 's net." Am Nachmittag geht sie über das Schneefeld hinter dem Haus. Plötzlich fängt sie zu laufen an. „Konrad, endli bist da! I Hab heut nimmer denkt, daß dir nur nir gschieht! Jesus na, wie schaust denn aus?" Er lächelt matt. „A bisserl weh Hab i mer tan!" „Kannst ja gar nimmer gehn! Stütz

di auf mi! Am Fuß hast der weh tan, gel? Hat di a Roß gschlagn?" „Ja, Agerl, a Rotz, aber es is nit so schlimm. Sorg di net!" Die kleine Agerl ist ganz energisch. „Glei niederlegn tust di! So. komm nur! Der Bett is scho glicht! Walli, a heiße Flaschn bringst!" schreit sie in die Küche hinunter. „Eiskalt bist, Konrad!" „I Hab gschwitzt", sagt Konrad leise, und dankbar um so viel liebe Fürsorge. „Dann bin i wohl auf d' Höh kommen, und da hat 's mi a so beutelt." „Leg di nur nieder. I koch an Schwitz tee. Glei

4
Giornali e riviste
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1916/28_01_1916/TIRVO_1916_01_28_6_object_7612489.png
Pagina 6 di 8
Data: 28.01.1916
Descrizione fisica: 8
haben, meinst du, sie werden nicht zu Spieß und Schwert und Armbrust greifen, wenn er sie ruft?" „Ja, ich glaube es," rief Konrad auflodernd. „Rufe sie, Hans, und auch ich werd' nicht fehlen." ■ „Noch ist die Stunde nicht da," schüttelte dieser den Kopf und ein Schatten von Traurigkeit lag in seinen Augen. „Die heilige Jungfrau wird es mir sagen, wann ich meine Stimme erhöben soll. Du aber sei eingedenk, daß ihre Verheißungen sich nur an demjenigen erfüllen, der reines Herzens ist." Er reichte Konrad

die Hand und dieser schüttelte sie. „O, ich wußte ja, daß ihr Brüder werden würdet," sagte Martha mit über der Brust gekreuzten Ar men. Konrad schaute sie mit höher geröteten Wangen an, seufzte und ging. Ulrich begleitete ihn. „Warum kommst du mir immer nach!" murrte Konrad, der mit seinen wilden Gedanken gern allein gewesen wäre. „Jetzt geschieht's weil ich dein Freund bin und mit dir noch einen Schoppen auf gute Kameradschaft trinken will," lachte der Rotköpfige. „Vorhin warst arbeiten in Angriff

erwartet. du ein Narr, Bruder Weinling, und ich mußt' wohl ein Aug' auf dich haben, denn der heilige Jüngling ist ohne Arg. Wenn alle schlafen, der Ulrich wacht. über ihn, und dir hättest erst mit mir fertig werden müssen, wenn du an ihn wolltest!" Konrad bot ihm betroffen und beschämt die Hand. In diesem Augenblicke begegneten ihnen zwei Männer, deren Kleidung, Schwerter und Sporen sie als Edelleute bezeichneten. Der Aeltere rief ihnen leutselig ein „Grüß Gott, ihr lieben Brüder

!" zu, während der Jüngere nur stumm mit der Hand winkte. „Waren das nicht der Herr Kunz von Thun feld und sein Junker?" fragte Konrad erstaunt. Ulrich bejahte es. Seit einiger Zeit kämen sie regelmäßig zu den Predigten des heiligen Jüng lings geritten und hielten viel Zwiesprache mit ihm. Kunz von Thunfeld war ein Lehensmann des Bistums Würzburg. Er gehörte einem in Franken weitverzweigten Geschlechte an, und außer den bi schöflichen Lehen besaß er manches eigene Gut. Das wußte auch Konrad und er äußerte

: „So Hab' ich dem Pauker doch wohl unrecht getan und sein Wort ist mächtiger, als ich glaubte." „Er hätt' dich freilich auf die beiden Junker ver weisen können," zuckte Ulrich die Schulter, „aber es fällt ihnen schwerlich ein, ihr Hab und Gut init den armen Leuten zu teilen, und täten sie's, so wär's doch bloß ein Brocken für die vielen Hungrigen." „Weshalb kommen sie denn aber her?" fragte Konrad. „Es mag auch sie wohl der Schuh irgendwo drük- ken," versetzte Ulrich. „Na, Bruder, ich denke, wir sollen für sie irgend

5
Giornali e riviste
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1916/30_01_1916/TIRVO_1916_01_30_6_object_7612179.png
Pagina 6 di 8
Data: 30.01.1916
Descrizione fisica: 8
- und der Bischof hielt es für geraten, den drohenden Sturiu womöglich durch einen gütlichen Versuch zu beschwören. Er schickte deshalb Konrad von Hutten zu den Bauern hinaus mit der Weisung, daß er die Sache des heiligen Jünglings einer rechtlichen Un tersuchung unterwerfen wolle, alle aber, welche dem Domkapitel und der Ritterschaft des Stiftes Pflich tig wären, bei ihren Pflichten und Eiden von dan nen wieder heimziehen sollten. Konrad von Hutten ritt von Haufen zu Haufen und gab den Bauern viele gute Worte

nicht, die ihnen in der Zusicherung des Bischofs gestellt war. Ihr Glau ben an die göttliche Sendung des Propheten stand ja unerschütterlich fest und die glimpflichen Worte und Ermahnungen Konrad von Huttens gingen ihnen ein. Konrad Weinling hatte sie wohl durch seine Vorspiegelung zum Zuge auf Würzburg be wegen können, aber die Verwirklichung ihrer sozial politischen Hoffnungen erwarteten sic von Hans Böheim allein. Sie beschlossen zu warten, bis er ihnen zurückgegeben sein würde. Diejenigen, welche nichts davon wissen wollten

Bevollmächtigte Habe die beiden Del^ierten das Waffenstrcckungsdekret unterzeichnet. Dieses Dekret ist ein Kriegsvertrag, also ein Vertrag, der von Kriegführenden während des Krieges geschles sen wird. Derartige Verträge werden von dem Be fehlshaber unterfertigt, bedürfen nicht der Rati- wertheimische Haufe folgte ihnen. Nur die Bauern aus dem Taubertale, welche Konrad Weinling führte, wichen noch nicht von der Stelle. Zu ihnen gesellten sich die Hauptleute der heimziehenden Scharen. Kunz von Thunfeld warf

in die Weichen und sprengte, von seinem Sohne ge folgt, davon. Seine Flucht brachte auch den Tauberhaufen zum Wanken. Hier, wo die entschlossensten Männer, die Dorfgenossen und Freunde des Paukers beisam men waren, hatten die Reden Huttens wenig Ein druck gemacht. Es wurde Konrad und den zu ihm herübergetretenen Hauptleuten der anderen Haufen nicht schwer, die Ueberzeugung geltend zu machen, daß Umkehr nichts anderes hieße, als den Nacken unter das alte Joch beugen, ja, daß ihr Los fortan noch schwerer

vor Waldbüttelbrunn holten sie die harmlos Heimziehenden ein und brachen in ihre ungeord neten Reihen. Sie stießen aber auf einen harten Widerstand. Durch den Fehlschlag ihrer Hoffnun gen und die Hinterlist des Bischofs erbittert, kämpf ten die Bauern wie Helden. Vielen war der Tod willkommener, als me Fortdauer des alten elenden Daseins. Konrad / hörte zu diesen, und zudem war ihm der Gedanke unerträglich, ohne Hans und als ein Besiegter Ma: .ha vor Augen zu treten. Aber der Tod, den er j chte, ging

6
Giornali e riviste
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1922/02_07_1922/ALABO_1922_07_02_4_object_8265197.png
Pagina 4 di 12
Data: 02.07.1922
Descrizione fisica: 12
des alten Meisters ist, oder ob Konrad Kuen ihn entworfen hat?" Meister und Gesellen traten zu dem Tische heran und entrollten das Pergament. Die Stimmen blie ben geteilt, so fein waren die Linien entworfen und so wunderbar das Werk vollendet. Und wiederum fragte der Kläger: „Wenn Ihr, Konrad Kuen, diesen Riß gezeichnet habt, wie kämet Ihr dazu?" Der Jüngling errötete und schwieg einen Augen blick. Dann ab,er faßte er sich schnell und erzählte offen und treu, wie er aus Liebe zu dem herrlichen

durch diese Tat sich schwer gegen die Ge setze verfehlt. Er hatte die in ihn gesetzte Treue mißbraucht, und das allein forderte strenge Be strafung. Der Raub des Domplanes blieb dunkel und verwirrt, und noch ruhte aller Verdacht auf Konrad. Jetzt wurden Zeugen über das Betragen des 'Jünglings aufgerufen; viel Lob war da zu hören, aber manche beschuldigten ihn auch des Stolzes und daß er sich über die andern erhebe und auf unrechtmäßige Weise nach Ehren hasche. Auch der Geselle trat vor, welcher am Abend

der Holzfahrt mit Volker den Steinmetzen in der Hütte beob achtet hatte. Er erzählte alles, was er gesehen, zumal wie Konrad den Hammer aufgehoben habe, um den Wasserspeier Volkers zu zertrümmern. Endlich waren alle Zeugen verhört und alle Fra gen gestellt; niemand konnte den Jüngling für schuldig erklären, aber auch keiner wollte für seine Unschuld eintreten. Da erhob sich der alte Werkmeister. „Konrad Kuen!" sagte er in ernstem und feierlichem Tone, „redet offen mrd wahrhaftig, habt Ihr den Raub

des Domplanes verübt?" „Nein!" antwortete Konrad; seine Augen fun kelten, als er dieses Wort sprach; frei und stolz, im Bewußtsein der Unschuld schaute er im Kreise umher. „Eher ließe ich mich von der Zinne des Domchores stürzen, als daß ich solche Freveltat ver übte. Ehrsamer Meister, als wir noch kürz lich frohen Mutes beisammensaßen, da sagtet Ihr, wir sollten bauen nach des Chores Maß und Ge rechtigkeit, wie die alten Meister es uns überliefert hätten. Aus meinem Herzen sprächet Ihr. Bon Kindheit

. bis er wieder eingelassen wurde. Mit Tränen in den Augen sagte der alte Werkmeister: „Konrad Kuen soll bis zur weiteren Untersuchung dem Burggrafen cm der Bapenpsorte in Verwahrsam gegeben werden. So lautet nach Steinmetzrecht und Treue der Vorspruch der Meister und Gesellen des Gewerkes." Damit war das Gericht beendet. Viele Meister gingen traurig von dannen, und mancher vermutete böses Spiel. Zu diesen gehörte auch der alte Mei ster Veit, darum flüsterte er im Vorübergehen dem Jünglinge zu: „Von Gott

7
Giornali e riviste
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1922/16_07_1922/ALABO_1922_07_16_4_object_8265221.png
Pagina 4 di 12
Data: 16.07.1922
Descrizione fisica: 12
das Mädchen verlegen, indem sie einen tüchtigen Becher füllte. Hans benutzte indessen seinen Vorteil, und wäh rend er bei dem Meister den Konrad einen Zaube rer genannt hatte, pries er ihn jetzt als einen kreuz braven Burschen und zeigte inniges Mitleid mit dessen Schicksal. So kam er auch noch zu einem zweiten Becher, ehe er aus dem Hause des Dom werkmeisters schied. Eine Stunde später erschienen zwei Meister, dar unter der alte Veit, ein Polier und ein Geselle vom Steinwerk 4m Bayenturme und verlangten

den Konrad Kuen zu sprechen. Konrad Kuen wurde vorgeführt, und ein neues Verhör über die Ereignisse der verflossenen Nacht begann. In aller Wahrheit erzählte der Steinmetz, daß treue Freunde einen Versuch zu seiner Rettung gemacht hätten, um ihn der Folter zu entziehen. „Wer waren die Freunde?" fragte der eine Mei ster. „Meister, ein Verräter bin ich nicht!" entgegnete Konrad. Veit nickte bei dieser Antwort zufrieden Beifall. „Warum entflöhet Ihr nicht, wenn Euch Gele genheit geboten war?" erging

abermals die Frage. „Weil ich nach Stemmetzfpruch gefangen bin und auch auf der Folter die Wahrheit sagen will, fo Gott mir hilft," sagte Konrad. „Und weil Konrad Kuen unschuldig ist trotz eures Kopffchüttelns!" rief Beit, indem er plötzlich aus einem Richter ein Verteidiger wurde. „Ja," fuhr er mit erhobener Stimme fort, „Kon rad Kuen ist unschuldig — ich werde es jetzt vor aller Welt behaupten, und wenn auch der Verdacht tausendmal schwerer auf ihm lastet. Auch an einen Sonnenstrahl

können Lästermäuler ihren Schand- zettel härmen. Das sage ich, Meister Veit, und schwöre es* bei meinen grauen Haaren und werde es schwören vor dem Dombaumeister und vor allen Werkleuten der Zunft. — Kommt. Freunde, wir brauchen keine Untersuchung mehr; der Burggraf soll seinen Turm bewachen, er hat dafür zu haften: was schert uns feine Nachlässigkeit? — Und Euch, Konrad, sage ich nur dies," sprach er zu Konrad gewandt, „ein Schafskopf ist — verzeiht mir den Vergleich —, wer den Hafen am Schwänze

8
Giornali e riviste
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1916/28_01_1916/TIRVO_1916_01_28_5_object_7612360.png
Pagina 5 di 8
Data: 28.01.1916
Descrizione fisica: 8
. 7 Seine Blicke verdüsterten sich^ Sie fuhr eindring lich fort: „Nein, Konrad, das ist keine Zeit, daß du Deine Gedanken an ein Weib hängen darfst. Schau, die Tausende, die versammelt sind, sie rufen dir zu: Wach auf, denn es ist Tag! Die heilige Jung frau ist es, welche dich hergeschickt hat, damit der Geist über dich komme, und ich sage dir, du bist be rufen, mit meinem Bruder für das Reich Gottes zu streiten und mitzuschaffen an seinem Werke!" „Ich kann nicht reden und predigen," murrte er. „Weißt du's

?" fragte sie. „Auch der heilige Jüngling konnte es nicht, bevor ihm die Mutter Gottes durch ihre Erscheinung die Zunge gelöst hatte." „Ich glaub's nimmer, daß dem Pauker die heilige Jungfrau erschienen ist," stieß er heraus. „Oho!" ließ sich hier Ulrich drohend vernehmen. Martha jedoch sah Konrad mit einem langen mit leidigen Blicke an, der ihn verwirrte, und sagte sanft: „Höre ihn und schaue ihm in die Augen und dann sage: Du lügst! Wahrlich, der Tautropfen, der vom Himmel fällt, ist nicht reiner

zu reinigen, als Martha ihren ehemaligen Bräutigam mit den Worten zu ihm führte: „Hier ist der Konrad Weinling, Bruder!" Hans legte das Schwert aus der Hand, und Konrad mit seinen schwärmerischen, blauen Augen anschauend, sagte er: „Groll und Zweifel wohnen in deiner Brust, sonst hättest du den Weg hierher selbst gefunden. Du liebst in allem, was du liebst, nur dich selbst. Du selbst bist mühselig und beladen, aber der Notschrei deiner Brüder verhallt in deinen: Ohr. Schau dich nur um, damit du bestätigen

auszugestalten. Ein Umschlag zum Schlimmeren ist allerdings mit hoher Wahrschein lichkeit zu erwarten, sobald die kriegerischen Ereig nisse sich ihrem Ende zuneigen werden und infolge dessen der Massenbedarf der Heeresverwaltung an Kriegsartikeln aufhören wird. Auch die Demobi- Konrad fühlte an dem Tone, daß Hans aus in nerster Ueberzeugung sprach und er mußte wider Willen die Blicke vor seinen sonnenlichten Augen, senken. Um Marthas Lippen schwebte ein seliges Lächeln. ! „Wenn ich Unwahres lehre," nahm Hans

." „Ja, uns arrnen Leuten gegenüber bist du stabk,' denn wir glauben gern, was wir wünschen," bec»’ setzte Konrad. „Aber den Mächtigen dieser Erde; gegenüber bist du schwach. Wenn du ein Prophet; bist, warum vermag dein Wort nichts über sie? Du. verheißest uns das tausendjährige Reich, aber fcriej Fürsten denken nicht daran, ihre Kronen wegzu-, legen, und die weltlichen und geistlichen Herren; drücken uns nach wie vor mit Steuern und Fronen".' „Dennoch wird sich alles erfüllen, wie ich es bei>] heißen

10
Giornali e riviste
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1922/12_10_1922/VBS_1922_10_12_3_object_3116848.png
Pagina 3 di 12
Data: 12.10.1922
Descrizione fisica: 12
Der Steinmetz vom Köln. Äulturhistorische Erzählung aus dem 15. Jahrhundert von Johannes Vapllst Diel. (Schluß.) Der Narr eilte hinweg in das vordere Ge wölbe,- kurz darauf kehrte er mit einet La terne, mit Mantel und Hut zurück. „Legt Eure Kleider wieder an!' sagte er zu Ag nes, „Veit wird Euch nach Hause führen, ich habe noch andere Dinge hier zu tun.' „Habt ihr den Plan noch nicht?' fragte Agnes mit einemmal bange. Berndchen antwortete nicht. „So ist Konrad doch verloren!' rief das Mädchen

noch heftiger, „und ihr alle mit ihm wegen dieser Tat! Aber ich habe ja den Plan gesehen, fragt nur das Weib.' „Geht, geht!' entgegnete der Narr mit leidig, aber doch entschieden. «Laßt uns nur sorgen, Jungfer, und stellt die Sache Gott anheim; ich hoffe, daß ihr bald Trost erhal tet.' Freilich hoffte der Narr, und er glaubte, Grund zu seiner Hoffnung zu haben; aber wenn sie den Domplan nicht fanden, dann wqr alles vergebens, und der Verdacht und die Strafe blieben auf Konrad haften. Für sich und feine

fehlte noch. Da nahten sich vier Gesellen, die auf einer Bahre den Meister trugen; es war ja heute für seinen liebsten Gesellen ein Ehrentag, und den mußte er feiern trotz seiner Krank heit. Dem Werkmeister folgte Konrad, festlich geschmückt, inmitten seiner treuen Freunde, Reinholds und des Geckenberndchen. Hoch wallte die schmucke Feder auf des jungen Steinmetzep Barett; aber sein Antlitz schau te doch recht ernst und fast wehmütig drein» den schmerzliche Gedanken verwoben sich mit den heitern

Bildern, die der Tag seiner Eh renrettung im Herzen hervorrief. Ach Gott! Ifntreue tut ja in der Seele weh, nicht aus kalter Selbstsucht, sondern schon allein um des Freundes willen. Die Eintretenden wurden . mit lautem Jubel begrüßt; Meister Claes stieg von der Bahre nieder und ließ sich zu seinem Sitze führen. Vor ihm auf dem rotbehangenen Tische lag der alte Domplan und die Kopie desselben, welche Konrad entworfen hatte. Nun. wurde auch Völker hereingefllhrt, und das Gericht begann. Der Sohn

des Jünglings Antwort. Da trat Konrad vor, der bis jetzt schwei gend utzd in tiefes Sinnen verloren der Ver handlung beigewohnt hatte. „Ehrsamer Meister und ihr, liebe Leute vom edeln Gewerke der Steinmetzkunst! Ist mix vergönnt, ein Wott zu rede»?.' fragte er mit fester Stimme. Die Männer nickte« bejahend.. „Redet, Konrad Kuen!' erwiderte der Werkmeister. „Ein treuer Freund die Treue hält!' hob Konrad an. „Nach Steinmetzrecht und Sat zung habt ihr das Urteil über Volker ge fällt; ich Hab' nicht mitgestimmt

11
Giornali e riviste
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1926/22_07_1926/TI_BA_ZE_1926_07_22_9_object_8373131.png
Pagina 9 di 16
Data: 22.07.1926
Descrizione fisica: 16
Ihr nie von dem ,Armen Konrad' gehört?" „O ja," erwiderte Georg, „das Gerücht davon kam noch weiter als bis zu uns nach Franken; war es nicht ein Aufstand der Bauern? Wollte man nicht sogar dem Herzog ans Leben?" „Ihr habt ganz recht, der Arme Konrad war ein böses Ding. Es mögen nun sieben Jahre sein, da gab es unter uns Bauern viele Männer, die mit der Herrschaft unzufrieden waren; es waren Fehljahre gewesen, den Reicheren ging das Geld aus, die Armen hatten schon lange keines mehr und doch sollten

, nicht für sie in die Fässer floß. Diese, als sie dachten, daß man ihnen nichts mehr nehmen könne als das arme Leben, lebten lustig und in Freuden, nannten sich Grafen zu Nirgendsheim, sprachen viel von ihren Schlössern auf dem Hungerberge und von ihren bedeutenden Besitzungen in der Feldhalde und am Bettelrain; und diese Gesellschaft war der ,Arme Konrad'." Der Pfeifer legte sinnend seine Stirne in die Hand und schwieg. „Von dir wolltest du ja erzählen, Hans," sagte Georg, „von dir und dem Herzog." — „Das hätte

ich beinahe vergessen," antwortete dieser. — „Nun," fuhr er fort, „es kam endlich dahin, daß man Maß und Gewicht geringer machte und dem Herzog gab, was damit gewonnen wurde. Da ward aus dem Scherz bitterer Ernst. Es mochte mancher nicht ertragen, daß ringsumher volles Maß und Gewicht, und nur bei uns kein Recht sei. Im Remstale trug der ,Arme Konrad' das neue Gewicht hinaus und machte die Wasierprobe." „Was ist das?" fragte der junge Mann. „Ha!" lachte der Bauer, „das ist eine leichte Probe. Man trug

den Pfundstein mit Trommeln und Pfeifen an die Rems und sagte: ,Schwimmt's oben, hat der Herzog recht; stnkt's unter, hat der Bauer recht.' Der Stein sank unter und jetzt zog der ,Arme Konrad' Waffen an. Im Remstal und im Neckartal bis hinauf gegen Tübingen und hinüber an die Alb standen die Bauern auf und ver langten das alte Recht. Es wurde gelandtagt und ge- sprochen, aber es half doch nichts. Die Bauern gingen nicht auseinander/ „Aber du, von d i r sprichst du ja gar nicht." „Daß ich's kurz sage

, ich war einer der ärgsten," ant- wartete Hans, „ich war kühn und trotzig, mochte nicht gerne arbeiten und wurde wegen Jagdfrevel unmenschlich abgestraft; da trat ich in den ,Armen Konrad' und bald war ich so arg als der Gaispeter und der Bre- g e n z e r. Der Herzog aber, als er sah, daß der Aufruhr gefährlich werden könne, ritt selbst nach Schorndorf. Man hatte uns zur Huldigung zusammenberufen, wir erschienen zu vielen Hunderten, aber bewaffnet. Der Herzog sprach selbst zu uns, aber man hörte ihn nicht an. Da stand

12
Giornali e riviste
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1916/27_01_1916/TIRVO_1916_01_27_6_object_7611810.png
Pagina 6 di 8
Data: 27.01.1916
Descrizione fisica: 8
der Stadt Nürnberg erließen strenge Verbote gegen die Wallfahrten. Niemand achtete derselben und die Menschenwogen, die sich nach Niklashausen wälzten, schwollen fort während höher. Konrad Weinling konnte es dem Pauker nicht vergeben, daß ihn Martha um jenes Witten ver lassen hatte. Sein Zorn aus sie war verraucht, nicht seine Leidenschaft für sie. Er dürstete nach Rache und die gegen den Pauker ausgestreuten Ver dächtigungen reiften seinen Vorsatz, indem sie ihn in seiner eigenen Ansicht bestärkten

das Maul auf," spottete Konrad ingrimmig, „die Herrlichkeit wird euch schon als ge bratene Taube hineinfliegen." Er inußte wohl laut gedacht haben, denn eine Stimme an stillem Ellbogen sagte: „Gebraten brau chen die Tauben just nicht zu sein, das Braten wol len wir schon selbst besorgen. Aber mach' du nur das Maul zu, daß du nicht einen eisernen Stocher zwischen die Zähne kriegst." Der Sprecher war ein Bauer, der Wohl etliche Jahre älter als Konrad sein mochte, mit einenr einfältig verschmitzten

Gesichte, aus dem zwei kleine blaue Augen drohend blitzten. Sin ins Rötliche fal lendes .Haar war so dick und struppig, daß es ihn jede andere Kopfbedeckung verschmähen ließ. Er war nicht groß, hatte aber ein Paar Schultern von kolossaler Breite, von denen zwei unverhältnis mäßig lange Arlne herabhingen. Konrad wollte auflodern, aber er bezwang sich, wie der Jäger, der auf der Hirschjagd ist, nicht den Speer nach einenr zufällig aufspringenden .Hasen wirft. Den Rotkopf mit einem stummen Blick mes send

der österr.-ung. Truppen. Prinz Mirko war es auch, der sich an die österreichischen Kom- Augen. Auch der Friedhof war voll Menschen, aber es waren Greise und Kranke, welche zwischen und auf den Gräbern lagen und saßen, und unter ihnen beilvegte sich eine jugendliche Frauengestalt, in der Konrad sogleich Martha erkannte. Sie verteilte Brot und Wein unter die Leute und begleitete ihre Gabe mit freundlichen Worten an die Akten, mit Trost und Ermutigung an die Kranken, welche in der Hoffnung hierher

gepilgert waren, daß ihnen Hans oder die heilige Jungfrau durch ein Wunder von ihren Leiden helfen würden. Manche von ihnen hatten offene Wunden und Martha reinigte dieselben und verband sie frisch. Das ist das tägliche Morgenwerk unserer barm herzigen Schwester," murmelte der Rotkops, und Konrad gewahrte, wie bei der Annäherung des jun gen Mädchens die matten Augen der Leute sich be wegten/ihre kuumervollen Mienen sich aufklärten und ihre Schmerzen zu vergessen schienen. Er stand wie ein Txäumender

13
Giornali e riviste
Haller Lokalanzeiger
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3062661-4/1929/18_05_1929/ZDB-3062661-4_1929_05_18_2_object_8233516.png
Pagina 2 di 4
Data: 18.05.1929
Descrizione fisica: 4
. Bei schlechter Witterung fin. det das Konzert am Sonntag den 26. Mai statt. Absam. )( Konzert der Bürgermusikkapelle Absam. Am Sonntag den 19. Mai 1929 konzertiert die Bürgermusik kapelle Absam im Schankgarten zum Burger in Absam- Eichat. Beginn halb 3 Uhr nachmittags. Eintritt pro Person 50 g Hiezu ist jedermann freundlichst eingeladen. )( Schützeugilde Absam. Bestgewinner vom 2. Ge sellschaftsschießen am 28. April. Absam-Tief: 1. Ferenz Arthur, 2. Plattner Josef, 3. Marksteiner Andrä, 4. Röd- lach Konrad

, 5. Wirtenberger Johann, 6. Poßmoser Michl, 7. Posch Johann, 8. Wirtenberger Franz, Eichat. 9. Wirtenberger Michl, Eichat, 10. Poßmoser Klaus. 11. Seiwald Johann. — Absam-Kreis: 1. Plattner Josef, 2. Rödlach Konrad, 3. Poßmoser Klaus, 4. Wirtenberger Johann, 5. Seiwald Hans, 6. Posch Johann, 7. Wirten berger Michl, 8. Wirtenberger Sepp. — Haupt: 1. Wir tenberger Michl, Eichat, 2. Marksteiner Andrä. 3. Posch Jakob, 4. Wirtenberger Sepp, 5. Rödlach Konrad. 6. Poßmoser Klaus, 7. Poßmoser Michl, 8. Seiwald Hans

, 9. Ferenz Arthur. — Gilde: 1. Posch August, Hall, 2. Rödlach Konrad, 3. Plattner Josef, 4. Wirtenberger Sepp, 5. Rödlach Roland, 6. Wirtenberger Michl, Eichat, 7. Posch Joh., 9. Wirtenberger'Fr., Eichat, 10. Posch Jakob 11. Poßmoser Klaus, 12. Marksteiner Andrä. — Jung schützen: 1. Rödlach Roland, 2. Lobenstock Franz, 3. Wirtenberger Franz, 4. Mair Erwin, 5. Kaltenbrunner Emil. — Serie: 1. Rödlach Konrad, 2. Wirtenberger Sepp, 3. Poßmoser Klaus, 4. Plattner Josef. 5. Wir tenberger Michl, Eichat

, 6. Rödlach Roland, 7. Amann Ambros. 8. Bücher Josef. — Prämie: Rödlach Konrad, Marksteiner Andrä, Seiwald Johann. Posch August. Hall, Wirtenberger Michl, Eichat. — Uebung: Seiwald Hans, Marksteiner Andrä, Ferenz Arthur, Bücher Josef, Rödlach Konrad, Posch Jakob, Wirtenberger Michl, Poßmoser Klaus, Posch August, Hall, Wirtenberger Johann, Amann Ambros, Posch Johann, Plattner Josef, Kaltenbrunner Emil, Rödlach Roland, Posch August. )( Theater in Absam. Letzten Sonntag brachte der Theaterverein „Alt-Hötting

14
Giornali e riviste
Haller Lokalanzeiger
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3062661-4/1951/14_07_1951/ZDB-3062661-4_1951_07_14_4_object_8237958.png
Pagina 4 di 4
Data: 14.07.1951
Descrizione fisica: 4
. 165 Jeden Sonntag von 9 bis 12 Uhr geöffnet. Abt Speisers Ermordung 1368 Das mit der Stadt Hall innig verbun dene Geschlecht der Speiser (Spey- szer) hatte das nahegelegene Schloß Fried berg etwa hundert Jahre inne. Wir tref fen dort schon 1308 einen Eberhard Speiser und seine Vettern Konrad und Heinrich (gest. um 1335), dessen Kin der Hans und Elisabeth Speiser, Gat tin (1282) des Gewolf von Mehmstein (gest. 1334), waren. Es folgte dann im Besitze von Friedberg Leonhard von Speiser (gest. 1374

), dessen Erbtochter das Schloß ihrem Ehegatten Heinrich von Spieß in die Ehe brachte. Der früher genannte Heinrich von Speiser war Bürger von Hall, seit 20. Oktober 1312 Mitglied des ständigen Schiedsgerichtes, das König Heinrich von Böhmen (Graf von Tirol) gegen seinen Nachbarn, Herzog Rudolf von Bayern, in Hall errichtet hatte. Im Jahre 1311 trat Speiser als Bürge für eine BfancU schuld König Heinrichs in Innsbruck auf. Konrad von Speiser (geb. um 1300) trat in den Brämonstratenser-Orden, wur de im Jahre 1342

als Konrad II. Abt von Willen und erschien als solcher am 27. Oktober 1363 auf jener Urkunde Her zog Rudolfs IV., in der der Salinenstadt wichtige Brivilegien verliehen wurden. In dem Kampfe der Bayern (Kaiser Lud wig) gegen die Habsburger (Rudolf IV.) um die Herrschaft in Tirol stellte sich Abt Konrad, der von Bayern zahlreiche Begünstigungen für sein Stift erlangt hat-, te, auf deren Seite. Der habsburgisch ge sinnte Ritter Oswald von Milser (geb. Mils bei Hall 1340, gest. 1398), bekannt

durch sein Erlebnis mit der Wunder hostie in Seefeld (7. April 1384), ließ den Abt Konrad gefangen nehmen und auf Milsers Schloß Klamm bei Obsteig bringen. Nach mehrwöchentlicher Ein kerkerung setzte er ihn jedoch wieder in Freiheit, da er ihm kein Vergehen nach- weisen konnte. Oswald Milser verfolgte den Abt aber weiter und wiegelte die Innsbrucker Bürger, denen der energische Abt manche Forderungen auf Ueberlas- sung von stiftlichen Grundstücken ab geschlagen hatte, gegen den Brälaten auf. Am 4. November 1368

15
Giornali e riviste
Haller Lokalanzeiger
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3062661-4/1931/10_10_1931/ZDB-3062661-4_1931_10_10_3_object_8235799.png
Pagina 3 di 4
Data: 10.10.1931
Descrizione fisica: 4
, Rödlach Konrad. Schwaninger Iosef, Marchster- ner Andrä, Prantner Hans jun., Posch Iohann, Iäger Iosef, Höllrigl Gottlieb, Holzhammer Paul, Seiwald Edl, Kutzel- nig Albert, Witsch Iosef, Neurauter Franz. — Absam-Tief: Holzhammer Paul, Rath geber Iosef, Wittwer Franz. Rödlach Ro land. Plattner Iosef, Schaar Engelbert. Rödlach Konrad, Bücher Iosef. — Absam- Kreis: Rathgeber Iosef, Rödlach Roland, Plattner Iosef. Rödlach Konrad, Holz hammer Paul, Bücher Iosef, Wittwer Franz, Schaar Engelbert. — Haupt

:, ^Za ger Iosef. Holzhammer Paul. Seiwald Hans jun., Plattner Iosef, Rodlach Ro land, Wirtenberger Sepp, Dollinger Hein rich. Wirtenberger Franz, Rödlach Kon rad. Bücher Iosef. — Gilde: Iäger ^o ef, Riedmüller Alfons, Rathgeber lösest Rödlach Roland, Seiwald Hans Mi., Spötl Iohann, Wirtenberger Sepp, Mo ser Andrä. Holzhammer Paul, Rödlach Konrad, Bücher Iosef, Stöcker Anton. Serie: Plattner Iosef, Rödlach Konrad. Iäger Iosef. Rathgeber Iosef, Rödlach Roland, Holzhammer Paul, Bücher ^osef, Wirtenberger

Sepp. — Prämie: Plattner Iosef, Rödlach Konrad, Seiwald Hans jun., Seiwald Iohann sen., Spötl Jo hann, Holzhammer Paul, Riedmüller Al fons, Iäger Iosef. — Uebung: Poschs Jo hann, Plattner Iosef, Prantner bosef. Rathgeber Iosef. Holzhammer Paul, Dol linger Heinrich, Neurauter Franz. Ried müller Alfons, Stöcker Anton, Seiwald Edi, Marchsteiner Andrä, Seiwald Hans, Rödlach Roland, Spötl Johann, Holz hammer Mar, Wittwer Franz, Posch Ja kob, Schaar Engelbert, Iäger Iosef, Ber tinger Hugo, Höllriegl

Gottlieb, Bücher Iosef, Seiwald Iohann sen., Schwaninger Josef, Kern Iohann, Rödlach Konrad. — Iungschützen: Prantner Iosef, Wirtenber ger Franz, Mattevi Walter, Pflanzner Hermann, Neurauter Franz, Spötl Alois, Spötl Martin, Mair Erwin, Tait Anton, Kutzelnig Albert, Posch Iosef. Ssterreichische Hausfrauen helfen dem Staat. Eine vor kurzem herausgekommene, äußerst interessante Statistik über den Ver brauch von Nahrungs- und Genutzmitteln zeigt, datz heute in Oesterreich 75»/» der Haushaltungen

16
Giornali e riviste
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1945/24_07_1945/DOL_1945_07_24_3_object_1153467.png
Pagina 3 di 4
Data: 24.07.1945
Descrizione fisica: 4
. Am Dienstag wurde der Poli zeisoldat Konrad M a r 11 n e r unter großer Beteiligung dahier zu Grabe getragen. Am 25. März d. J. fiel er In Belluno e'nem Fliegeran griff zum Opfer. Schwer traf damals die An gehörigen die Nachricht vorn Heldentod ihres einzigen Sohnes. Konrad stand erst im 17. Le bensjahre, war bei allen d’e ihn kannten we gen seines Frohsinnes beliebt. Gern war er Immer dabei, wenn cs galt, bei kirchlichen Feierlichkeiten milzuwirken. Kameraden Inder schmucken Grödnertracht trugen den Sarg

Paul in die sinnende Stille hinein: „Soll ich dich heute noch zu Re- srl fahren. Angela 2“ „Das hören wir daheim“, antwortete Hilde gard. „Konrad ruft Hans an. Sicher ist alles gut. Der arme Mann würde ja Irrsinnig wer den. So schwer trägt selten einer an seinem Kreuz.“ „Wenn der nicht an unsere Resel hingeraten wäre...“ „Ja. das war eben seine Gnade. Er hat sich’s ehrlich verd’ent. zum Frieden zu kommen. Und sie sind so glücklich mitsammen, die zwei... Morgen hoffentlich drei...“ „Siehst du wohl

,' trumpft Paul auf, „wir haben’s doch erfaßt wie grasgrüne Jungen mit den immer noch ungesäumten Ohren... Glaube nicht an die Schablone... Pegeln soll's Im Leben geben. Doch das Leben geht nun eben manchmal mit und manchmal ohne...' * Es war wirklich ein großes Wagnis, daß die T herese Mauerberg den Apotheker Konrad Ringler geheiratet hat. Es hatte ein großes Staunen darum gegeben. Den Ringler, der al'u Tage betrunken war... so betrunken, daß man eigentlich mir darauf gewartet hatte in Ei burg

, daß ihm d ! e Konzession entzogen würde. Die Apotheke war ein Erbstück der F’nTlie. das In direkte'- Linie immer auf den ältesten Sohn überging Dies war unantastbare Fami lientradition. Als Konrad als viertes Kind des Apothekers Ringler geboren wurde, dachte ge wiß niemand daran, daß er einmal d>e Apn- äeke übernehmen solle. Der Bub hatte zudem ein ausgesprochenes literarisches Talent. Doch als er gerade die Reifeprüfung in der lasche hatte und zur Universität wollte, verunglück ten seine beiden älteren Brüder

bei einem Ferienaufenthalt an der Ostsee. Sie fuhren mit einem Segelboot in den lachenden Sonnen schein hinaus — und kamen nicht mehr zurück. Niemand wußte, was eigentlich geschehen war. Nichts konnte ermittelt werden. Das dritte Kind, ein Mädchen, war ins Kloster gegangen. Nun hieß es einfach. Konrad muß Apotheker werden. Widerwillig fügte er sich dem väter lichen Willen. Und wie es so ist. ein aufge zwungenes Studium macht keime Freude und füllt den Menschen nicht aus. So vertrieb sich der junge Apothekergehilfe bald

17
Giornali e riviste
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1922/28_09_1922/VBS_1922_09_28_3_object_3116800.png
Pagina 3 di 12
Data: 28.09.1922
Descrizione fisica: 12
2. Donnerstag, den 28. September 1822. ,Volksboke' Nr. 38. Sette 3 Das ieb( iii)rl Ihr OOi wa ftet au :Uch ielt rnn sei »och in tet 'che ;en at- in- m» >ar ett ja. nd »es I rg int [ ab I ett | ss. en • 4 \ r» t« er »ll ch e. vc t* :e 5 >• It r t *■ gen 'waren alle gestorben und Konrad noch nicht geboren. Sechs Jahre später £pm Kon rad zur Welt; da war mein Vater längst gesund, und ich machte schon mit ihm die Narrensprünge. Den kleinen Konrad habe ich oft auf den Armen getragen

, und er hat mich liebgewonnen. Das Geckenberndchen mutz alle Leute belustigen, und doch schauen die reichen Bürger seitwärts auf ihn, denn er ist nur ein Hanswurst und gemeiner Leute Kind. Das fühlt einer, wenngleich er auch der Geckenberndchen ist. Der Konrad aber hat nie so gehandelt. Wo er mir be gegnete, da rief er mir sein „Grüß Gott!' zu und tat freundlich mit mir. Das will ich ihm vergelten,, auch wenn es mein Leben kostet. Ich bin zwar nur ein Narr; aber Not bricht Eisen und macht aus einem Toren einen Weisen

.' Der arme Mann hatte sich ganz in Eifer geredet; er hatte so recht aus Herzensgrund gesagt, was die scheinbar lustigen Strophen seines Leibliedes erzählten. Martha horte, aufmerksam zu, und als das Geckenberndchen endete, fragte sie: „Aber wie wollt Ihr denn dem Konrad helfen?' Das hätte sie fur's Leben gern' gewußt; nicht aus Neugierde — denn Martha war nicht neugierig —. sondern aus Liebe für Agnes, die sie als Kind auf ihren Armen ge tragen hatte, und diese Liebe steckte tief in Marthas Herzen

und war verschwistert mit des Kindes Leid und Freud'. Doch statt der Antwort fragte das Eecken- berndchen: „Kommt Volker. Konrads Freund, auch oft zu Meister Claes?' „Freilich kommt er, und fast täglich,' ent- gegnete die Amme, „und der Meister liebt ihn, was doch vordem gar nicht der Fall war. Da sehe ich recht, datz Ihr ein Mann seid — warum wäre denn sonst meine Ag nes so traurig? Sie fürchtet, datz sie dem Vater gehorchen und den Volker heiraten mutz, nachdem bei Konrad-der Winter dem Sommer in die Karten

geschaut und das Elend der Freude die Schnallen gereicht hat. Aber schaut, Volker gefällt mir und auch der Agnes nicht, und seine Freundschaft zu Konrad dünkt mir auch nur wie der Schat ten an der Sonnenuhr, wenns Abend ist. Er nennt sich Freund und ist doch nur wie faules Eichenholz, welches nächtlicherweile in einem Winkel wie Feuer schimmert und ist doch kein Feuer.' Martha war wieder in ihr rechtes Fahr wasser gelangt und hätte noch geplaudert, aber das Geckenberndchen unterbrach sie in ihren Reden

18
Giornali e riviste
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1926/25_02_1926/VBS_1926_02_25_3_object_3121400.png
Pagina 3 di 24
Data: 25.02.1926
Descrizione fisica: 24
bin ich alle weil noch, daß du fliegen müßtest wie ein Wollen wickel — hihi hihi Weil ich aber nichts zu schaffen Hab', kann ich dir bloß die Wahrheit sagen. Der Spitzbub, der Lump, das Unkraut bist du! — Du hast deine näch sten Freunde verraten und sie vor der gan zen Gemeinte in Schande gebracht . . . Wenn Unglück über dieses Haus gekommen ist, dann hast du die größte Schuld — du und dein sauberer Drache, die Schellin. . . Gegen dich ist der Konrad weiß Md unschul dig wie «ln Osterlampl. Cs wird sich schon zeigen — heute

man teutlich bemerken, wie aus der Grünalm drei Lichtlein herumgeisterten. Die wunder bare Geschichte vom Stuibenbauer Hias hatte sich schon im gangen Tale herumgeretet, auch war es bekannt geworden, daß derselbe vor drei Jahren den Wintersenner gespielt habe. Diesmal waren die Leute nicht mehr so furcht sam und viele junge Burschen stiegen zur Tages- und Nachtzeit hinauf in die Alm, hof fend, daß sie sich vielleicht auch wie der Plein felder Konrad einen Schatz verdienen könn ten. Sie trafen

. „Wirst mich doch kennen! — Der Stuiben bauer Hias oder, wenn du lieber magst, ter Amerikaner.' „Jesus, Maria und Josef! — Wirklich der Hias? Kein Mensch tät's ginnten ... indem Aufzug!' „Ja, Hab' allerdings ein sonderbares Ge wand! an. Hält' auch nicht gemeint, daß ich es noch einmal anziehen muß... Aber was tut man nicht in der Not, wenn einen Me Menschen verlassen und das Wort brechenl.. Doch sag', wo ist der Konrad?' „Der Konrad? Soll ich das wissen?' tat der Knecht aufs höchste erstaunt; „du bist ja fortgegangen

, ihn zu suchen, und wir warten schon länger als ein Merteljahr, daß du ihn zurückbringst.' „Ist er nicht gekommen?' fragte ter Alte in wilder Erlegung. „Ooooh,' stöhnte der Greis, „fünf Wochen und länger müßte er schon hier sein... und nicht gekommen, nicht gekoinmen!... Gott, Gott, iffs noch nicht genug? Hab' ich nicht alles gebüßt? ...' Erschüttert stand ter Knecht vor diesem Schinereznsausbruch. Erft nach einer Weite getraute er sich zu fragen: „Du hast also den Konrad getroffen? Warmn seid

ihr nicht mitsammen heim- gervist?' „Schweig!' donnerte der Greis. „Zuerst muß i ch fragen und d u gibst mir Antwort.' „So frag' nur.' „Wie geht's meinem Kind, ter Regina?' „Schlecht genug. Sie verkümmert und geht zusammen.' „Ist sie krank? Red', um Gotteswillen red'!' „Krank ist sie nicht, aber die Sorge und ter Jammer um dis Menschen, welche sie lieb hat, drückt ihr fast das Herz ab.' „Hat sie m i r auch eine Träne machgeweint oder bloß dem Konrad? Mr auch? Sag' grad'.' „Sie hat öfter von dir geredet

19
Giornali e riviste
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1916/01_02_1916/TIRVO_1916_02_01_5_object_7613547.png
Pagina 5 di 8
Data: 01.02.1916
Descrizione fisica: 8
Ein nahmsquellen zu schaffen, insbesondere diejenigen Der Pauker von Rillashaufen. Erzählung aus der Zeit der Bauernkriege von Robert Schweichel. .10 (Schluß.) Sie wurden nach dem Frauenberg geführt und in die Türme geworfen, jedoch schon am anderen Tage, nachdem sie verhört worden und Urfehde ge schworen hatten, mit Ausnahme von Konrad und Ulrich, in ihre Dörfer entlaßen. Daß der letztere bei dem Versuch, den heiligen Jüngling zu befreien, ein Reiterpferd erstochen hatte, dünkte seiner Ehr würden ein ebenso

schweres Verbrechen, als der Mißbrauch, den Konrad mit dem Namen der heili gen Dreifaltigkeit getrieben hatte, und das Urteil sprach sie beide »des Todes schuldig. Hans Böheim sah mit männlicher Fassung der Entscheidung seines Geschickes entgegen. Als er in der Frühe des Montags den dumpfen Knall der Geschütze vernahm, mochte sich Wohl die Hoffnung in ihm regen, seiner Haft entledigt zu werden. Bald mußte er sie fahren lassen. Auf Gnade durfte er nicht rechnen. Aber der Bischof hielt das Verspre chen

die Augen weit aus den Höhlen trieb. Es war keine Blutbühne, es war ein Scheiterhaufen. Ein Zug von Landsknechten quoll aus dem Schloßtore nach dem Anger hinab. Ulrich, Konrad und Hans folgten, und eine zweite Abteilung be waffneter Knechte beschloß den Zug. Martha wollte den Namen des heiligen Jünglings rufen, aber sie konnte keinen Ton hervorbringen, und ihr brennen des Auge blieb trocken, ivährend 'die Zuschauer, welche das traurige Schauspiel aus der kirchenreichen Bischofsstadt und den nächsten

Dörfern herauf gelockt hatte, laut weinten und schluchzten. Konrad ging seinen letzten Gang stolz erhobenen Hauptes. Seine düster glühenden Blicke schweiften über die Bewaffneten hinweg, sie suchten Martha. Aber er fand sie nicht heraus, und ein Zug von Bitterkeit

20