Sette 2, Folge 10 Bakker (Holland) betont, daß die wichtigste Aus gabe der Union die Beeinflussung der öffentlichen Meinung der Welt sei, eine Aufgabe, die jelhst schon der Zeit bedürfe. Die Union hätte in der Südtivoler Frage nun schon lange genug auf eine Einigung von Italien selbst her gewartet und seien bis zur nächsten Minoritätensitzung immerhin noch einige Monate zur Verfügung, 'innerhalb deren bei gutem Willen eine Wendung zum Besseren kommen könnte. Als Vertreter eines kleinen Staates
, der Vereinigung der in Italien bestehenden ita lienischen, sowie der deutschen und slawischen Minori- täten-Bölkerbundligen Besprechungen über Deutsch-Süd' tirol bereits stattgefunden hätten. Er habe im übrigen seine Demission als Vorsitzender der genannten Fede razione Jtaliana gegeben und sei daher nicht im Stande, für diese oder für den neu zu wählenden Präsidenten eine Bindung zu übernehmen; er werde sich aber bemühen, auch auf den neu zu wählenden Präsidenten in dem Sinne einzuwirken, die Bemühungen
, zu einem Einverständnis zu kommen, sortzusetzen. Redner erklärte unumwunden, daß er die Deutsch- Südtiroler Frage nie, weder in Oesterreich, noch in Deutschland, aber auch nicht in Italien selbst dis kutieren werde. Von diesem Vorbehalte abgesehen, sei er aber zu einer eingehenden Diskussion der Frage bereit. s ! Aus Grund dieser langen, überaus interessanten Diskussion, in der besonders die Ausführungen Dum- bas, Junghanns, Sternbachs und Bakkers (Holland) von lang anhaltendem Applause gefolgt waren, wurde
durch italienische, oft süditalienische, Be amte, die kein Wort Deutsche verstehen. Vor drei Jahren litten die Südtiroler, wie viele Faschisten gegner in Italien, unter faschistischer Gewalt. Wenn jedoch die Taten von 1922 Peitschenhiebe waren, züchtigte die antideutsche Gesetzgebung des Tolomei- Programmes dieses Volk mit Skorpionen. Sie sind auf's tiefste dankbar, wenn Ausländer zu ihnen kom men, um die Wahrheit zu hören und ihnen ver sprechen, draußen zu erzählen, was sie gehört haben/' Die Behandlung
sie einmal wieder im Bedarfsfälle zum Vorschein kommen. Die beschlagnahmte Habe wurde in alle Winde verstreut und teilweise, wie ick.später erfuhr, zur Ein richtung von italienischen Kanzleien verwendet. Was würde jedoch Italien sagen, wenn beispielsweise Oester reich und Bayern den zahlreichen italienischen Süd- früchtenhändlern ihr Eigentum beschlagnahmen und es verteilen würde??? Möglicherweise würde eine solche Maßnahme von deutscher Seite von Mussolini als Kriegsdrohung wenn nicht sogar als Kriegserklärung aufgefaßt