Seite 4. — Nr. 19. Samstag, Kail der eigm« Waffe getroffen! Einer der fähigsten Führer der Sozialdemo kratie, einer, der für sich den Ruhm in Anspruch nehmen darf, vieles, ja, vielleicht das meiste zu den Erfolgen, welche diese Partei in den letzten Jahren erzielt, beigetragen zu haben, ist das Opfer eines abscheulichen Verbrechens geworden. Ein wahnwitziger Querulant, den allerdings die in der sozialdemo kratischen Partei herrschende Intoleranz um den letzten Rest der Besinnung gebracht
und den Menschen mit furchtbarer Blutschuld beladen, die durch partei politische Verfolgungen nicht gerechtfertigt, ja, nicht einmal entschuldigt werden kann. Aber die Bluttat des Paul Kunschak hat ein grelles Schlaglicht darauf geworfen, wohin der von den sozialdemokratischen Organisationen ausgeübte Terrorismus, der keine Gnade und kein Erbarmen kennt, in seinem letzten Ende hinführen kann. Selbst die „Nene Freie Presse', die sich mit dem ganzen Aufwände ihrer orientali schen Suade bemüht, den Nachweis
, gewendet. Man mag die Aufregung der „Arbeiter „Brixener Chronik.' zeitung' über die gräßliche Tat. deren Opfer einer ihrer Besten und Tüchtigsten der Partei wurde, voll und ganz begreifen. Aber wir fragen: wo blieb die Ausregung der „Arbeiterzeitung', als ein Njegus in offener Parlamentssitzung einen Mordversuch an Justizminister Dr. v. Hochenburger versuchte, wo blieb ihre Aufregung damals, als der verbrecherische Anschlag auf Prälat Dr. Scheicher versucht wurde? Wir fragen
weiter, hat je eine an einem gekrönten Haupt begangene Schandtat den Abscheu der Sozial-' demokratie hervorgerufen ? Oder haben nicht gerade die Sozialdemokraten die russischen Revolutionäre durch Geld und Aufmunterung unterstützt, obzwar dieselben nur aus gemeinen Mordgesellen und Straßenräubern bestanden! Man könnte der Partei, in deren Schuldbuch die Taten eines Hödel und Nobiling eingetragen stehen, noch vieles andere nach dieser Richtung hin vorhalten. In allen diesen Fällen wurden die Täter als Helden, als Befreier
der Menschheit gefeiert. Keine Spur von Entrüstung und wenn, dann gleichzeitig auch das Bestreben, die Tat als begreiflich und entschuldbar hinzustellen. Diese gefährliche Theorie, welcher die sozialdemo kratische Partei huldigt, hat nun einen ihrer hervor ragendsten Führer gefällt. Diese Feststellungen müssen gemacht werden, wenn wir auch dem indirekten Opfer des roten Terrorismus, dem Abgeordneten Schuhmeier, unser ehrliches Mitfühlen nicht versagen können. Sur erworäung ckes Kdg. Schuhweler. Wev