^4 l oder Gele«enheil, dergleichen allzustelle», denn sie kam selten mit andern als den Bewohnern des Schlosses in Berührung. Die ganzen Beziehungen zur Außenwelt, die der Fürst unterhielt, bestanden in einem seltenen Briefwechsel mit einer in Florenz lebenden Cousine. Lord Walsord hatte das Schloß ebenfalls seit langer Zeit nicht verlassen, seine großen Güter in England wurden von einem zu verlässigen Pächter bewirtschaftet. Er unterhielt mit einer Nichte, der Herzogin von Blackesield
das junge Mädchen empor wachsen wie eine Blume, die einsam auf Bergeshöhe erblüht, und wann glücklich in dem Gedanken, daß sie nur allein für sie da war. Niemals dachten sie daran, daß ein Tag kommen könnte, wo sie aufhören würde, Kind zu sein, wo unabweisbar die Zeit da war, sie in das Leben, von dem sie nicht die geringste Ahnung hatte, treten zu lassen. Da empfing der Fürst eines Tages von seiner Consine, der Mar- quise von Montelinare, einen Brief, der ihn aus seiner Unbefangen heit riß. In großer
Aufregung ging er mit dem Schreiben zn seinem Schwager. Hier war zum ersten Male das ihnen schreck liche Wort Trennung, das ihnen bisher in ihrem Egoismus nicht in den Sinn gekommen war, berührt. „Kannst du dir das Leben ohne sie vorstellen?' fragte der Fürst nach kurzem Schweigen. „Unmöglich,' entgegnete Lord Walford, „das wäre geradezu eiue Grausamkeit für uns!' „Und Mary ist ja auch noch viel zu jung zum Heiraten,' fuhr der Fürst erregt fort. „Und wer kann wissen, ob der Marquis von Montelinare
,' schrieb sie unter anderem, „wenn Sie vor Ihrem Tode das Glück Ihrer Enkelin gesichert wüßten, indem Sie sie dem letzten der Montelinare anvertrauen. Sie hätten dadurch die Gewißheit, ihren Namen und Stamm von nenem emporblühen zu sehen.' „Welch eine Taktlosigkeit, von deinem Tode zu sprechen!' sagte Lord Walford. „Du kannst hundert Jahre alt werden und wirst doch nicht etwa einwilligen?' „Nein, nein, ich denke nicht daran,' entgegnete der Fürst. „Schon darum nicht, weil mir der junge Mann völlig
! Dieser ihnen gänzlich unbekannte Verwandte sah wahrscheinlich nichts weiter in ihr als die reiche Erbin, die hochgeborene Tochter eines aristokratischen Hanses. Denn er hatte sie ja nie gesehen, und von seinem eigenen Charakter wußte man nichts. „Sie lebt hier bei uns in dem Frieden des schönen Schlosses, gehegt und geliebt von ihrer Umgebung, ihr Herz ist ruhig und glücklich, sie weiß nichts von der Welt uud entbehrt sie nicht,' sagte der Fürst. „Nein, nein, wir geben sie nicht her, noch dazu an jemand