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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 1 di 10
Data: 07.08.1892
Descrizione fisica: 10
, W| / j J»»Sbruckr Zum Abholen vierteljährig fl. 2.50; halbjährig fl. 5.—; ganzjährig fl. 10.-. Mil täglicher Zustellung tnS Haus vierteljährig fl. 2.80; ?lI)0ltli(lItCltt* jährig fl. li.~. Oesterreich-Ungar» : Mit täglicher Zusendung vierteljährig fl. 8.30; halbjährig fl. 6.60; ganzjährig fl. 13.—. ®ti Oesterreich-Unaar» : Mit täglicher Zusendung vierteljähria fl. 3.30 ; halbjährig fl. 6.60; ganzjährig fl. 13.'—. Wtnzelue JnsertionspretS nach Tarif. Annahme von InserttonS-Äusträgeu

in allen Snseraten-Bureaux deS In- und Auslandes. ^ . st- 5.60; tummern 4 ft. "Inserate. Hr. 179. Innsbruck, Sonntag, 7 . August 1898. 27. JchkMg. Oesterreich-Ungarn und der Batican. Innsbruck, 6. August. In Folge der Gerüchte über den Abgang des österreichischen Botschafters Revertera beim Batican in Rom, welche Gerüchte als falsche erklärt wurden, kam das Verhältniß zwischen Oesterreich- Ungarn und dem Vatikan vielfach wieder zur Sprache, und es ist kein Zweifel, daß sich dieses Verhältniß im Verlaufe

auch nicht leichter gemacht würde, daß man also nicht daran denke, diesen Diplomaten durch einen andern zu ersetzen. Das Zerwürfniß liegt also in den Dingen und nicht in den Personen — die Politik des Vaticans hat eine Richtung eingeschlagen, welche sich mit den Interessen Oesterreich-Ungarns nicht vertragen will, die sich mit dieser nicht in Einklang bringen läßt — selbst nach der Anschauung unseres auswärtigen Amtes. So recht damit in Uebereinstimmung steht ein kürzlich in den französischen Blättern

-Lothringen in Frage kommt. Thatsache ist auch, daß der Papst in letzter Zeit die herrschende Regierungsform in Frankreich, die Republik, gegenüber den alten Freun den des Clericalismus, den monarchischen Parteien, in Schutz genommen hat, während er andererseits mit dem deutschen Reiche in solchen Zwiespalt ge kommen ist, daß dieses seinen Gesandten, Herrn von Schölzer, von. Rom äbberief, ohne ihm einen Nach folger zu geben. Der Vatican stellt sich auf Seite der Dreibundgegner, er sucht auch Oesterreich

vom Dreibunde abzuziehen. Die öffentliche Meinung hat denn auch sofort erkannt, daß der Schwerpunkt des römischen Miß vergnügens über Oesterreich in dessen auswärtigen Beziehungen liegt. Im Vatican wird der ganze Dreibund gegnerisch behandelt, wird alle Liebe Frank reich und selbst Rußland zugewendet, obwohl der Katholicismus in Frankreich nicht auf Rosen ge bettet ist, und in Rußland geradezu verfolgt wird. Es kann daher nicht wundernehmen, wenn der „Pester Lloyd" bei einer Besprechung der Beziehungen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 1 di 8
Data: 26.06.1892
Descrizione fisica: 8
Abonnement. Jm»Sbr«ckr Zum Abholen vierteljährig fl. ».50; halbjährig fl. 5.—; ganzjährig fl. 10.—. Mit täglicher Zustellung ins Haus vierteljährig fl. ».8S; halbjährig fl. S.«0 jährig fl. 11 — Oesterreich-Ungarn: Mit täglicher Zusendung vierteljährig fl. 3.30; halbjährig fl. 6.60; ganzjährig fl. 13.—. Einzelne Nummern 4 kr. JnsertionsprerS nach Tarif. Annahme von InsertionS-Aufträgen in allen Jnseraten-Bureatlx de« In- und Auslandes. '""Inserate. Nr. 144. Innsbruck, Sonntag 26. Juni 1892

: „Ich habe mich in Wien sehr wohl gefühlt. Es freut mich besonders, daß man in Oesterreich mehr Erinnerung hat für jene Thätigkeit, bei welcher es mir vergönnt war, mit Oesterreich zu gehen und Oesterreich zu nützen, als für jene Thätigkeit, durch welche ich gezwungen war, gegen Oesterreich zu gehen. Ich habe eben als Staatsmann meines Landes gehandelt, die Politik meines Landes geführt, das Interesse meines Landes vertreten, und das war doch natürlich und selbstverständlich. Seither ist ein Um schwung eingetreten

, das Bündniß wurde geschlossen, welches dem gemeinsamen Interesse dient." „Durchlaucht, wir betrachten heute das Vergangene im versöhnlichen Lichte der Geschichte, welche un abänderliche Thatsachen schafft, aber ich gestehe offen, daß sich die Deutschen in Oesterreich besonders hart getroffen fühlen, wenn Eure Durchlaucht" . . . Der Fürst siel mir ins Wort: „Wenn ich eine Phrase gebrauche, die für anti-österreichisch gilt. Nun sehen Sie, das ist so. Ich habe gewiß nichts gegen Oesterreich. Man darf

aus Hamburg, der sich mit mir über Politik unterhält, das ist aber auch Alles. Man darf mir nicht Alles in die Schuhe schieben, was in den Zeitungen steht unter der Formel: „Wie das Organ des Fürsten Bismarck sagt" oder „Wie von der Bismarck-Seite gemeldet wird" und was dergleichen mehr ist. Das gilt auch von der „Münchener Allgemeinen Zeitung". Mein Standpunkt war, daß ich den Handelsvertrag mit Oesterreich als unseren landwirth- schaftlichen Interessen widersprechend ge funden habe. Dies gilt

noch viel mehr von dem Vertrage mit der Schweiz, welcher übrigens auch für Sie, für Oesterreich nicht besonders günstig ist, und außerdem von dem italienischen Ver trage, für welchen unser Weinbau die größten Opfer zu bringen hat. Beim öster reichischen Vertrag beanstandete ich eben die laud io irthsch östlichen Concessionen und die Zu geständnisse für einige Jndustrie-Producte. Aber einen Vorwurf kann ich Ihren Staatsmännern daraus nicht machen, wenn sie mit Geschicklichkeit die Schwäche

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Pagina 1 di 6
Data: 11.05.1898
Descrizione fisica: 6
4 kr. — Sill ffStlL/AV t JufertiSUKpreiS nach Tarif. Annahme von Insertion, - Aufträgen in allen Inseraten - Bureaus des In- und Auslandes. d> *** *'*****y'V!<j jlr. 106 . JuuSKruck, Mittwoch, de« 11. Mai INW8. Der Clericalismus in Oesterreich. Innsbruck, 10. Mai. In dem Aufsatze eines österreichischen Politikers i« der Berliner »Voss. Ztg.", betitelt »Zur Lage in Oesterreich" kommt der Verfasser auf die Macht und den Einfluß des Clericalismus in Oesterreich zu sprechen. Wir entnehmen diesen treffenden

Aus- sührungen folgendes: Oesterreich ist eine Domäne des Clericalismus, ton, mit Ausnahme von Spanien, nirgend anderswo ein gleich breites Feld gegeben war, seine cultur- bindende Kraft zu bewähren. Die Jesuiten übten und üben mächtigen Einfluß auf das gesammte Staatsleben. Der Hochadel, der nach den Aus- sprächen der Kirche von Gott eingesetzt war, um das Volk zu lenken und zu leiten und als provi- dentieller Beschützer und Schirmer von Thron und Altar seinen Beruf zu erfüllen, übergibt seine Söhne

und Töchter den Jüngern LoyolaS zur Ausbildung, und die Frucht dieser Erziehung ist die geistige und politische Rückständigkeit, an der Oesterreich von altersher krankt und auS der Oesterreichs historische Versäumnisse und Katastrophen entsprangen. Der frühere Ministerpräsident Freiherr v. Gautsch hat als Cultusminister de« Einfluß der Jesuiten noch erweitert, indem er den vier in Oesterreich bestehen den Gymnasien der Jesuiten (Mariaschein in Böhmen, Feldkirch in Vorarlberg, Freinberg bei Linz

durch den Besuch solcher Predigten gewonnen werden kann. Man be greift dann auch, daßdenWiener „Christlich-Socialen", die ihren Geist aus derlei Quellen nähren, die Sub- ventionirung des Volksbildungsvereins als hinaus geworfenes Geld erscheinen mußte. Diesen Clericalen nun, den Jesuiten und ihrem offenen und heimlichen Anhang, ist das deutsche Volk in Oesterreich, so weit und so lange es nicht die Herrschaft rer Kirche anerkennt, ein Dorn im Auge. Die römische Kirche sieht im deutschen Volksstamm

in Oesterreich einen Gegner, den politisch zu ver nichten ihr Vortheil gebietet. Und hierin ist auch die Haupttriebfeder der Slavisierungspolitik in Oesterreich zu suchen. Es soll dem protestantischen Deutschland ein katholisches, slavischeS Oesterreich entgeqeng-stellt werden, und so ist eS erklärlich, daß die Bischöfe und Priester in Oesterreich fast durch wegs die deutsche Volkssache preisgeben und kalt blütig zusehen, wie die slavische Hochfluth den deutschen Besitz wegzuschwemmen droht

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Pagina 1 di 6
Data: 18.12.1878
Descrizione fisica: 6
: ganzjährlich 7 fl. £0 kr., halbjährlich 3 fl. 60 kr., viertel jährlich 1 fl. 80 kr., monatlich 60 kr. ohne Zustellung ins Haus. Für ganz Oesterreich: ganzjährlich 10 fl. 20 kr., halbjährlich 3 fl. 10 kr., viertel jährlich 2 fl. 33 kr. Bestellungsgelder sind franko (am bequemsten, billigsten und sichersten mittels Postanweisung) einzusenden. Abonnenten im Auslande wollen ihre Bestel lung bei dem ihnen am nächsten gelegenen Postamte machen, da dies für sie weit vortheilhaster ist, als direkte Bestellung

. Ein solcher Schein grund zur Entschuldigung des Einmarsches in Bosnien, welcher in ganzen Länderstrichen, die davon besonders stark betroffen wur- den, eine sehr bittere Stimmung verursachte, besteht darin, daß man vorschützt, die Nichtaussührung der Okkupation wäre ein Nichtersüllen der vom Berliner Kongreß übernommenen Pflichten gewesen. Nichts kann fadenscheiniger sein als das. Aus den über den Berliner Kongreß veröffentlichten Protokollen geht zwar her vor, daß Oesterreich, d. h. Graf Andraffy

, um die Bewilligung Europas zum Einrücken in Bosnien und der Herzegowina ge worben habe, nicht aber, daß Oesterreich zu dieser militärischen Operation gedrängt worden wäre. Die Bestrebungen des Grafen Andraffy wurden wol von England und Deutschland un terstützt; von England, weil es darin einen kleinen Schachzug gegen Rußland erblickte; von Deutschland, weil Fürst Bismarck darin einen Fortschritt in der von ihm längst angerathenen „Verlegung des österreichischen Schwerpunkts nach Osten" erkannte. In der That

haben auch deutsche Blätter bereits vor einigen Wochen höhnend bemerkt, Oesterreich verlege seinen Schwerpunkt nunmehr nicht nach Pest blos, wie ihm empfohlen worden fei, sondern nach Serajerpo, wo es noch weit unschädlicher, beziehungsweise zur Beruhigung Mitteleuropas weit nützlicher sei als in der un garischen Hauptstadt. Rußland gab die Okkupation zu, einmal weil sie ihm nicht sehr nachtheilig schien, da der Schlüssel zum Orient für Oesterreich weder in Mostar, noch in Serajewo, son dern an der Donau liegt

, und weil es durch den Krieg mit der Türkei zu stark geschwächt war, um energischen Widerspruch er heben zu können. Frankreich und Italien wandten gegen die Okkupation nichts ein, weil es diesen Ländern ganz recht sein kann, wenn Jemand, ohne eine Vergütung zu fordern, die Her stellung der Ruhe und Ordnung in den fraglichen Provinzen übernimmt. Daß Oesterreich von den Mächten zur Okkupation g e n ö thi gt worden sei, hat aber noch gar Niemand zu behaupten die Kühnheit gehabt, und daß Oesterreich, wenn es die Okku- pirung

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Pagina 2 di 6
Data: 05.01.1898
Descrizione fisica: 6
» Staatswesen jemal- «itgemacht hat. Die Frage nach de» Grund« und Existenzbedingungen Oesterreich- ist anfgerollt und «uß beantwortet werden. Seit Jahrhunderten war Oesterreich eine deutsche Vormacht. Der deutsche Kaiser war der Lehen-Herr de» böhmischen König-, der alt solcher niemals souverän gewesen ist. Durch die Zer- reißnng de- staatsrechtlichen Zusammenhanges mit den übrigen deutschen Staaten im Jahre 1866 und die wachsende Bethätigung der nationalen Eigenartseiten der nichtdeutschen Stämme

Oesterreich- wurden die Regierungen immer mehr auf die Bahn getrieben, ihr Lebe» mit Concesfionen an die »ichtdeutschen Völker auf Kosten der Deutschen z» fristen. So «nrde nach und «ach die Grundmauer, ans welcher das österreichische Staat-gebände beruht, herauSgertffen und «an kann sich logischer Weise nicht darüber wundern, wenn da- Hau- selbst rissig geworden ist. Der Rau«, welcher der deutschen Geschäftssprache der staatlichen Organe und der deutschen Armeesprache eingeräumt ist, wird immer kleiner

Oesterreich Ungarn als Großstaat inmitten der europäi- schen Nationalstaaten sich wird erhalten können. DieseS Problem sollten die nicht-deutschen Völkerschaften der Monarchie einmal ruhigen BluteS zu Ende denken. Graf Andraffy jun. hat in seinem bekannten Buche über den Ausgleich eS offen eingestanden, daß Ungarn ohne Oesterreich zum Range eine» «achtlosen Balkan staates ä la Rumänien herabsinken würde. Vielleicht blicken die österreichischen Polen nach Preußen und Rußland und fragen

in Oesterreich dem österreichischen StaatS- gedanken, der deutschen Sprache als staatlicher Ge schäfts- und Armeesprache Concessionen machen. Es ist allerdings sehr die Frage, ob die nichtdeutschen Völker und insbesondere die Tzechen zu dieser Einsicht sich durchringen werden. Angesicht- des impulsiven Nationalismus der Tzechen ist eS absolut nothwendig, daß auch die Deutschen ihre nationalen Interessen auf daS Kraftvollste betonen. Denn nur so ist es möglich, das Ebenmaß des österreichischen

Faktor, der allein die gegenwärtige Reichsrathsmajorität er möglicht. Da- polnisch - czechische Berbrüderungkfest begrüßt den Obmann der katholischen Volk-Partei, welche al- Vertretung der kerndeutschen Alpenländer die übrigen deutschen Abgeordneten in ihrem Ver zweiflungskampfe um da- Deutschthum in Oesterreich in das Unrecht setzt. Wa» die Tiroler Gruppe der katholischen Volks- Partei anbelangt, so zeigt sich eine kleine Befferung. Nichtsdestoweniger muß diese Art der Bethätigung der nationalen

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Pagina 1 di 6
Data: 22.10.1895
Descrizione fisica: 6
Aiiniinciliciit. InnSbrulk: ^um Abhoken riierieljijhrii sl. 2.50; halbjährig fl. S.—; ganzjährig fl. 10.—. Mit täglicher Zustellung ins Hau» vierteljährig ff. 2.80; jähng fl. 11.—. Oesterreich-Ungarn: Mit täglicher Zusendung vierteljährig ff. 8.30; halbjährig fl. 6.60; ganzjährig fl. 13.—. Mnzelne JnsertionSpreiS nach Tarif. Annahme von InsertionS-Aufträgen in alle» Inseraten-Bureaux de» In- und Auslandes. halbjährig ff. 5.60, ganz- Nummer» 4 , kr. Inserate. Nr. 243 Innsbruck, Dienstag

sich 90 Wähler. Im Ganzen sind 114 Wahlberechtigte. Es betheiligten sich dem nach beinahe 80 pCt. der Wähler an der Wahl. Die ungarischen AuSgleichSforderuugen. Wie einem Wiener Blatte mitgetheilt wird, wird die ungarische Regierung bei den bevorstehenden Ausgleichsverhandlungen folgende Forderungen an Oesterreich stellen: Die für die Branntweinsteuer eingeführte Neue rung, wonach die Steuer von dem in einem Länder gebiet confumirten Artikel auch diesem Ländergebiet zu Gute komme, so daß das empfangende

200,000 Metercentner Zucker von Oesterreich nach Ungarn für den dortigen Consum überführt werden müssen. Die Steuer hiefür wird in der österreichischen Pro- ductionsstätte entrichtet, kommt also dem österreichi schen Staatsschätze zu Gute. Bei 11 fl. Steuer ist dies etwas über 2 Mill. Gulden. Nun will Ungarn, daß Oesterreich ihm diesen Steuerbetrag für den in Ungarn confumirten österreichischen Zucker ersetze. Dann verlangt Ungarn, daß Oesterreich die 80 Millionen-Schuld an die Bank zurück zahlt

Unvereinbarkeit mit dem Zoll- und Handels bedürfnisse. Bisher hatte man die Sache immer dilatorisch behandelt; jetzt aber urgirt Ungarn diese Forderung, welche für Tirol eine ernste Calamität oder für Oesterreich die Uebernahme dieses Ausfalles der Landesfinanzen auf seine Rechnung bedeuten würde. Dazu kommen dann noch die eisenbahn tarifarischen Wünsche Ungarns zur Sicherung des ungarischen Exports auf den österreichischen Linien. Dies ist eine Hauptforderung, welche schon unter den früheren Ministern

gestellt, aber abgelehnt worden war. Dasselbe wird natürlich auch für Bier ge fordert. Der hiefür zu überweisende Steuerbetrag ist wesentlich geringer, etwa ein paarmal hundert tausend Gulden. Beim Petroleum würde früher die neue Methode für Oesterreich einen Steuergewinn be deutet haben, da viel Fiumaner Mineralöl nach Oesterreich ging; allein seitdem Cartell der Mineral ölraffinerien sind die Consumgebiete ziemlich nach den Steuergebieten aufgetheilt, so daß die neue Abrechnung keine Compensation

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Pagina 2 di 8
Data: 30.04.1887
Descrizione fisica: 8
ohne Glauben an Oesterreich und seine Existenz (So ist es! Laute Zustimmung links.) Wer aber das Alles weiß und dennoch darüber hin weggeht, der zeigt, dass ihm die Fortexistenz des gegenwärtigen Regimes der eigentliche politische Zielpunkt und die eigentliche anstrebenswerte Aufgabe ist, dass er geringschätzt all die großen verheerenden Wirkungen, welche das gegenwärtige Regime in dem Lebensbau dieses Staates herbcigesührt hat, gering schätzt die Erbitterung der Deutschen, geringschätzt die Unmöglichkeit

all dieser neuen tschechischen und slavischen Aspirationen, nur zufrieden ist, wenn das gegenwärtige Regime nach Außen bestehen bleibt, wenn man in gewissen Dingen Recht behält und seine Existenz als Ministerium wieder für ein neues Jahr dokumentieren kann. Wir können das nicht änrern. Wir müssen es der Regierung über lassen, die Folgen von all dem Unheil zu tragen, das sie über Oesterreich heraufbeschwört. Vielleicht werden die traurigen Verhältnisse unter der langen Fortdauer der gegenwärtigen

von 535,922.196 fl bewilligen. Da drängen sich zwei Fragen auf: Welchem Staate sollen wir diese enorme Summe bewilligen? und welcher Negierung? Auf die erste Frage haben wir bereits zwei Anlwvtten; die eine vom Minister präsidenten lautet: „Für einen Staat ohne Sprache;" die zweite gibt uns der Staatsvoranschlag und sie lautet: „Für einen Staat ohne Namen." Wer Oesterreich noch eine Sprache zuerkennt, der beirrt ja, so sagt der Ministerpräsident, die Bevölkerung und wer Oesterreich noch bei seinem Namen nennt

, der lebt mehr in der Vergangenheit als in der Gegenwart. Bewundernd, aber neidlos haben wir den Aufbau des deutschen Reiches gesehen, halten wir ja doch selbst eine große Ausgabe, die: uns selbst und mit uns Oesterreich zu erhalten; und der deutsch österrreichische Stamm hat sich dieser Aufgabe mit großer Selbstlosigkeit unterzogen, er hat Oesterreich zum zweitenmale, und zwar auf freiheit licher Grundlage errichtet. Und was ist der Dank dafür? Dieselbe große Idee, die Italien geeinigt, die Deutschland

zum ersten Reiche der Welt gemacht, dieselbe Idee, die auch in Oesterreich Eingang ge funden, die verlorenen Nationen in Oesterreich zu neuem Leben erweckt, dieselbe Idee wird strafwürdig, wenn sie sich an dem deutschen Volke in Oesterreich bethäligt. (Sehr wahr! links!) Und deswegen muss das Deutschthum in Oesterreich in Fetzen zerriffen, den Königreichen und Ländern vorgeworfen werden, damit es dort unter slavischem und klerikalem Druck erstickt wird. Das erste Opfer ist Deutschböhmen und das Zweite

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Pagina 2 di 12
Data: 15.05.1903
Descrizione fisica: 12
geschehen müssen. Auf Oesterreich entfielen dabei stets un gefähr zwei Drittel, auf Ungarn ein Drittel der gemeinsamen Auslagen. So erschien es äußer lich, in Wirklichkeit war das Verhältnis noch weit ungünstiger. Laut Gesetz vom Jahre 1867 sind nämlich! vor allem die Zölle zur Deckung der gemeinsamen Auslagen bestimmt und da kommen aus Oester reich 82 Prozent, auf Ungarn aber blos 18 Pro zent. Hiedurch vermehrt sich der österreichische Beitrag für die gemeinsamen Auslagen noch ganz bedeutend

. Nach der Anzahl der Einwohner oder der gestellten Rekruten sollte Oesterreich bloß 57 bis 58 Prozent der gemeinsgmen Auslagen be streiten, nach der staatsrechtlichen Stellung der beiden Reichshälften zu einander sollte jede 50 Prozent beitragen, eigentliche aber müßte Ungarn mehr als 50 Prozent zahlen, denn Ungarns Ein fluß auf die Leitung der Reichsangelegenheiten ist stärker als derjenige Oesterreichs. Tiesma' aber hängt der Bestand der Monarchie als wirt schaftliche Einheit in der Luft; das Zoll

- und Handelsbündnis ist abgelaufen und bedarf der Er neuerung durch die Parlamente. Ten Kernpunkt in Sachen des gemeinsamen Zolltarifs, sowie des Zoll- und Handelsbünd nisses bildet die Frage: soll die Einheit der Mo narchie gewährt bleiben oder sollen wir uns mit dem Gedanken an eine Zwischenzollinie befreun den? Wenn Oesterreich-Ungarn ein Ganzes bleibt, so wird es mit dem Auslande günstigere Handelsverträge abschließen, das steht fest, aber es fragt sich nur, ob dieser Vorteil die Nachteile aufwiegt

statistische Kontrolle der Ein- und Ausfuhr ergab folgendes überraschende Resultat: Tie jährliche Einfuhr von Ungarn nach Oester reich beträgt 920 Millionen Kronen, die Aus fuhr aus Oesterreich nach Ungarn blos 885 Mil lionen Kronen. (Neuerliche Entrüstungsrufe.) Oesterreich steht also jährlich mit 35 Millionen Kronen hinter Ungarn zurück. Bemerkenswert ist, daß Getreide inr Werte von 300 Millionen Kronen aus Ungarn nach Oesterreich kommt. Oesterreich braucht Getreide, es könnte also, wenn es von Ungarn

getrennt wäre, mit frem den Staaten sehr vorteilhafte Handelsverträge abschließen. Ungarn hingegen hat das größte Interesse an der Zollunion mit Oester reich, Ungarn braucht die österreichischen Kon- umenten für seine landwirtschaftlichen Produkte. Tie Weineinfuhr aus Ungarn macht sich in Tirol schon jetzt deutlich fühlbar. Sollte Oesterreich jedoch an der Zollunion mit Ungarn nach wie vor festhalten, (Rufe: nein, nein!), so wären drei Bedingungen zu em pfehlen: 1) das Verhältnis auf Kündigung müßte

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Pagina 1 di 12
Data: 23.12.1903
Descrizione fisica: 12
SchriMeitung und Nrrwatlung: Karlstraße Li. — Ke^ugspreisr für Innsbruck: Zum Abholen wöchentlich 20 h; monatlich 80 k; vierteljährig K 2.40; halbjährig K 4.80 H??öl"hug K 9.60. Mit tägltcherZustellung ins Haus wöchentlich 25 5; monatlich K 1.—; vierteljährig K halbjährig K 6.—: ganzjährig K. 12.—. Oesterreich-Ungar«; Kit tägltcher Zusendung monatlich K 1.40; vierteljährig K 4.—; halbjährig K 8.—; ganzjährig K 16.—. - Einzelne Unmmern 8 k. — Ankündignngspreis nach Tarif Annahme von Anzeigen

in allen Ankündigungsanstalten des In- und Auslandes. Nr. 303. Innsbrucks Mittwoch, den 23. Dezember 1903. 38. Jahrgang. Organ der Deutschen Dolkspartei in Tirol. Schriftleitung: Telephon-Nr. 375. Verwaltung: Telephon-Ar. 164 Italien und die Handelsverträge. Ter Termin, an dem die lausenden Handels verträge zwischen Italien und den Zentralmächten nach ursprünglicher Ansicht ihr Ende erreichen sollten, ist nun bis aus wenige Tage nahegerückt. Ta Oesterreich-Ungarn und die Schweiz die Ver träge gekündigt haben, so ist das Jahresende 1903

auch ein wirtlicher Einschnitt geworden und die Emeuerungsfrage durchaus in den Vordergrund der Erörterung getreten. Tie Verhandlungen mit Oesterreich-Ungarn haben am 27. Novbr. in Rom begonnen. Man war von vornherein da rüber einig, überhaupt jetzt nicht über einen neuen Vertrag zu verhandeln, sondern sich nur mit dem Abschluß eines fechsmonatlichen Provisori ums zu befassen, das die späteren Abschlüsse nicht beeinflussen sollte. Dazu zu greifen, war inan genötigt, weil die zwischen Oesterreich und Ungarn

in den ganzen, schtvebenden Verhandlungen. Oesterreich- Ungarn hat im Vertrag von 1891—92 den Itali enern für ihre gesamte Wein aus fuhr einen Ver günstigungszoll von 31/2 fl. oder 7 KT. pro Hek toliter gewährt. Dazu war man damals ans Mi Gründen in der Lage: erstens hatte die Reblaus die ungarischen Weinbestände der art zerstört, daß die inländische Produktion auf Fahre hinaus um 75 Prozent sank, und zweitens besaß damals das andere Weinimportlund Frank reich gegenüber Oesterreich-Ungarn kein Meist

- begünsUgnngsrecht, konnte also differentiell behan delt werden. Beides hat sich jedoch während der zehnjährigen Tauer des nunmehr beendeten Han delsvertrages geändert. Ungarn Hut seinen Re benbestand mit Hilfe der rasch und vieltragenden amerikanischen Reben schon wieder auf fast -Vk des alten Quantums gebracht, es kann daher fast den ganzen Wein, der aus Italien znm Kon sum nach Oesterreich-Ungarn kam, entbehren und braucht nur noch den zum Verschneiden dienenden ganz leichten weißen Wein aus Apulien

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Pagina 2 di 16
Data: 11.05.1902
Descrizione fisica: 16
stellen können. Um diese Angriffe mit Erfolg zurückzuweisen, ist es nöthig, daß am morgigen Wahltage jeder, der unseres Sinnes ist, sein Wahlrecht ausübt und damit seine Pflicht zum Wohle unserer Stadt erfüllt! Auswärtige Politik. Nach dem jüngsten Exposee des Grafen Goln- chowski gipfelt die auswärtige Politik Oesterreich- Ungarns in den Bestrebungen zur Erhaltung des Friedens. Die stehende Phrase von der Erhaltung des Friedens, welcher bekanntlich auch die immer anspruchsvoller werdenden

- chowski hat den weiteren Bestand des Dreibundes signalisirt, zugleich aber auch auf die Festigkeit des Einvernehmens zwischen Oesterreich-Ungarn und Rußland verwiesen. Wenn das Einvernehmen Oesterreich-Ungarns mit Rußland besteht und eine reale Grundlage hat, dannM gegen diesen Theil des Allianzsystems nichts einzuwenden, obwohl für die Zustimmung der österreichischen Deutschen seitens andere Gründe bestehen als jene der Czechen, die Del. Dr. Kramarsch mit einem Ausfälle

gegen die Dreibundfreundlichkeit der Deutschen zu maskiren versuchte. Der czechische Delegirte hält den Be stand des Dreibundes bezüglich Oesterreich-Ungarns nicht mehr für eine absolute Nothwendigkeit und erklärt gleichzeitig, daß ein intimes Verhältnis Oesterreich- Ungarns zu Rußland eine der besten Garantien für die Erhaltung der Stellung unserer Monarchie in der europäischen Politik sei. Wir sind über die wahre Meinung der czechischen Dreibundgegner und ihrer Genossen nie im Zweifel gewesen : Sie wünschen die Lösung des Bündnisses

mit Deutschland und die Schaffung einer neuen Trippelallianz „Ruß- land-Oesterreich-Ungarn-Frankreich" gegen Deutsch land. Die bewegliche Phantasie der Herren Kramarsch und Consorten schwelgt bereits in üppigen Zukunfts bildern ; das czechische Auge sieht den Himmel der russisch-französischen Allianz offen, sieht das ge- demüthigte Deutschland geknebelt zu Füßen seiner ruhmvollen Bezwinger. Freilich, vorderhand existirt noch das Deutsche Reich, und eine gesunde und kraftvolle Politik Deutschlands ist immer

in der Lage, die heimlichen Wünsche und Hoffnungen der Dreibundfeinde auf das ihnen zustehende Phantasie gebiet einzuschränken. Wer hindert Deutschland daran, seinerseits ein wirkungsvolles Einvernehmen zwischen Rußland und Frankreich anzubahnen? Und wenn Oesterreich zu Rußland, sowie Italien zu Frankreich gute Beziehungen unterhält, die bei den Dreibundstaaten aber nach wie vor in dem Bünd nisse mit Deutschland verweilen, wo bleibt dann Raum und Gelegenheit für die Erpansion der Kramar- schen

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Pagina 1 di 4
Data: 09.06.1882
Descrizione fisica: 4
" u. enthält „Betrach- j tungen und St re iflichter über die großen Ver- § änderungen, welche sich in Oesterreich seit dem jj Antritt bet geg enwärtigen R egierung vollzogen | haben." Der anonyme Autor gibt sich nicht als Mit- E glied der „sakliösen Opposition", sondern spricht als kühler J Beobachter; er wendet sich auch gegen manche Bestrebungen des ^ Liberalismus und plaidiert als guter Konservativer gegen die | föderalistischen Umsturz-Theorieen der neuen Regierungsparteien. f Seine Betrachtungen

gipfeln in zwei Wünschen: die Allianz mit 1 Deutschland soll eine möglichst innige bleiben und die Stellung k- der Deutschen in Oesterreich soll nicht dauernd weiter geschädigt I werden, da die Gefährdung der Deutsch-Oesterreicher auch natur- jj gemäß eine Gefahr für das mächtige Bündniß bedeute, das eine Bürgschaft für den Frieden Europas ist. In feiner ersten! Abhandlung bespricht der Verfaster die auswärtige Politik Oester- t reichs bis zur Katastrophe bei Königgrätz und die Machtent- | Wicklung

Preußens unter der politischen Führung Bismarcks, der | schließlich an der Spitze einer Riesenarmee als Vertreter der 1 größten Macht Europas zu einem Stimmführer des Friedens, zu f einem Gegner jeder kriegerischen Regung in Europa wurde. Mit | der Spitze gegen ein französisch-russisches Bündniß habe sich die jj Annäherung Deutschlands an Oesterreich vollzogen. In einge- x hender Weise bespricht sodann der Verfaster die Rothwendigkeit Z für Oesterreich, sich angesichts der geschaffenen Situation

noch Z enger an Deutschland anzuschließen. Deutschland, sagt er, will f feine gegenwärtigen Machtgrenzen erhalten, nicht sie ausdehnen; | es hat nicht den Wunsch, die deutsch-österreichischen Provinzen zu jj erwerben, es will nicht seine schon durch die Annexion von jj Elsaß-Lothringen verstärkte katholische Minorität durch einen f scheinbaren Machizuwachs in eine Majorität verwandeln und den jj organischen Zusammenhang mit dem protestantischen Gedanken jj gefährden. Deutschland will in Oesterreich

mit Frankreich sicher ist. —In einer zweiten jj Abhandlung „Parlamentarismus in Oesterreich" betitelt, zeigt der f Verfaster, wie groß die Gefahr ist, daß sich Oesterreich, das seit ^ Jahrhunderten durch deutsche Tradition erhaltene Oesterreich, in jj einen slavischen Staat verwandle. Der Panslavismus in f Oesterreich wird als eine naturgemäße Folge der Niederlagen des ? Zweimal getrennt. Roman, nach englischen Motiven frei bearbeitet, von Max v. Weißenthurn. (49. Fortsetzung.) Er blickte sie an — und sah

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Pagina 1 di 10
Data: 29.01.1899
Descrizione fisica: 10
/ Nr. Innsbruck. Sonntag den SS. Januar S8S9- 3t. f ajftggttg Deutscher Parteitag in Innsbruck Sonntag Len 5. Februar 1899. Tagesordnung: 3 Uhr nachmittags: Vertrauensmänner,Versamm- lung im Saale des Gasthofes zum „grauen Bären". 8 Uhr abends : Gesellige Zusammenkunft im großen Stadtsaale. Uedner: Reichsrathsabgeordneter Dr. Otto Lecher : Be richt über die politische Lage. Reichsrathsabgeordneter Johann Drexel: Ueber die Nothwendigkeit einer Einigung der Deutschen in Oesterreich. Concrrt des städt

. subventionirtenSpörr'schen Orchesters. „Umlehren oder nutergehev!" Innsbruck, 28 . Januar. Die „Kölnische Zeitung"' bespricht unter diesem Titel die Verhältnisse und die innere Politik in Oesterreich. Das rheinische Blatt hat in diesem Artikel sehr viel an dieser inneren Politik Oester reichs und an allen Kräften, welche an derselben be theiligt und bethätigt sind, auszusetzen. Auch den Deutschen wird vielfach und nicht immer in richtiger Erkenntniß der Sachlage ins Gewissen geredet. Den " österreichischen Staatsmännern jedoch

wird trocken herausgesagt, daß sie auf dem Wege sind, Oester- reich den Untergang zu bereiten, wenn sie nicht schleunigst umkehren und ihre deutschfeindliche und slavenfreundliche Politik aufgeben. Die Beziehungen der Kölnischen Zeitung zu der deutschen Regierung sind bekannt. Die Besorgnisse in Berlin über die Entwickelung in Oesterreich müsst« schon recht aufgeschossen sein, wenn die „Kölnische Zeitung" sich entschließt, in so entschiedener Weise über Oesterreich zu schreiben. Die deutsche Regie rung

, die vor Allem auf die Pflege des deutsch- österreichischen Bündnisses gerichtet ist. Wenn zeit weilig in Deutschland der Unmuth über den Gang der Dinge in Oesterreich in der reichsdeutschen Be völkerung auflodern wollte, waren sowohl die Be hörden des Reiches wie die der einzelnen Staaten zur Hand, um zu dämpfen, und die große Presse unterstützte sie, indem sie zur Besonnenheit mahnte. Die Verschlimmerung in der Lage der Deutschen in Oesterreich scheint jedoch nun die deutsche Re gierung auf andere Gedanken gebracht

zu haben, und daß die „Kölnische Zeitung" so offen und aufrichtig das Wort nimmt, scheint darauf hinzudeuten, daß der öffentlichen Meinung in Deutschland nicht länger mehr ein Schweigen oder eine Zurückhaltung aufer legt wird, welche in Oesterreich eine gar nicht be- absichtigte Wirkung gehabt hat, indem dadurch die Gegner der Deutschen nur übermütiger und an griffslustiger wurden, nicht nur gegen die Deutschen in Oesterreich, sondern gegen das gesammte deutsche Volk überhaupt. Die Münchener „Neuesten Nachrichten" verstärken

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 2 di 6
Data: 25.07.1899
Descrizione fisica: 6
Das deutsche Pfingstprogramm verlangt, wie die Broschüre recapitulirt, insbesondere 1. die Verände rung in der Bezeichnung aller im Reichsrathe ver tretenen Königreiche und Länder durch die Benen nung „Oesterreich"; 2. die Abschaffung deS § 19 St.-G.-G. über die allgemeinen Rechte der Staats bürger; 3. die Erweiterung der Competenz des Reichs- rathes durch das Recht, die Sprachenfrage in allen Ländern zu regeln; 4. die Einengung der Comp tenz der Landtage durch die Wegnahme des Rechtes

; 5. Aenderung der Landesordnungen durch Errichtung nationaler Kurien im böhmischen und mährischen Landtage; 6. Aenderung des § 14 St.-G.-G. Gegenüber diesen Forderungen sollen die Slaven den Deutschen folgende Propositionen machen: Ad. 1. Die Veränderung in der Bezeichnung aller im Reichs- rathe vertretenen Königreiche und Länder wird an genommen, der gemeinsame Name aller dieser Länder soll „Oesterreich" sein. Dafür wird die Bestimmung des Allerhöchsten Patentes des Kaisers Franz I. vom 1. August 1804

und den jewei- Legislative in größerem Maße sichergestellt werden, j Es verlohnt sich nicht der Mühe, über den! minimalen „Werth" dieser sogenannten Zugeständ nisse Worte zu verlieren. Hochkomisch ist, daß den Ländern diesseits der Leitha großmüthig der gemein same Name „Oesterreich" zugestanden, dafür aber ein eigenes Wenzelsreich verlangt wird! Deutschland und Oesterreich. Man meldet der „N. Fr. Pr." aus Berlin, 22. Juli: Es ist kein Geheimniß, daß die Vor gänge in Oesterreich nicht nur in der Bevölkerung

des deutschen Reiches, sondern auch bei der Re gierung Besorgnisse Hervorrufen, welche der Allianz- Politik keineswegs günstig sind. Heute spricht sich in der „Kreuzzeitung" ein in deutschen Diensten lange thätig gewesener Staatsmann über die noch- wendige Stellungnahme der Reichsregierung zur gegenwärtigen Lage in Oesterreich und zu den Kund gebungen reichsdmtscher Kreise aus. Der Staats mann der „Kreuzzeitung" meint: „Mit wachsender Beforgniß muß man die jüngste Entwicklung der Beziehungen

zwischen Deutschland und Oesterreich verfolgen, die Bismarck auf Grund geschichtlicher ^eberlieferung des Freundschaftsver hältnisses der beiden Monarchen und der Sym pathien zwischen den Völkerschaften beider Reiche zum Bunde verdichtet hat. Formell besteht dieses Bündniß nach wie vor. Auch düs Freundschafts- verhältniß beider Monarchen hat keine Trübung erlitten, wohl aber bestehen Verstimmungen zwischen den beiderseitigen Regierungen, genauer gesagt, die antideutsche Haltung der österreichischen Regierung

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Pagina 1 di 8
Data: 29.07.1892
Descrizione fisica: 8
27. Jahrgang. Zur Weinzollsrage. (Orig.-Corr. des „Tiroler jTagblatt.)" Wien, 27. Juli. *) Wenn es auch erwünscht wäre, daß die Wein- zollclausel nicht in dem österreichisch-italienischen Handelsverträge enthalten wäre, so dürste die Con- currenz des italienischen Weines für Oesterreich nicht die befürchteten Gefahren mit sich bringen. Die überhaupt nur in Frage kommenden süditalienischen Weine sind zumeist leichte, rothe Verschnittweine von fremdartigem Geschmacke und nicht großer Halt barkeit

. Nach einer von competenter fachlicher Seite angestellten Berechnung kosten solche Weine in Wien (ohne Verzehrungssteuer) 18 fl. 53 kr. bei einem Ursprungspreise von 18—24 Lire in Italien. Oester reicher Weine, deren Preis im Großhandel ohne Verzehrungssteuer 18 1 /* fl. beträgt, stehen aber in der Qualität wesentlich über diesen italienischen Weinen. Unserem Geschmacke zusagende italienische Weine kosten am Ursprungsorte circa 35—40 Lire, und sind daher in Oesterreich nicht zu außergewöhnlich niedrigen Preisen

verkäuflich. Allerdings wird durch den möglichen Import vou Wein aus Italien, die weitere Preissteigerung der österreichischen Weine aufgehalten werden. Die sogenannte Weinclausel ist bekanntlich nichts Neues, sondern führt auf das Jahr 1879 zurück und hat zwischen Oesterreich und Italien in gleicher Weise wie jetzt bis 1887 bestanden. Unter der Herrschaft der selben entwickelte sich der Export österreichischer Weine nach Italien in erfreulicher Weife. Von 1879—1887 exportirte Oesterreich durchschnittlich

42.600 q Wein nach Italien; nach Wegfall dieser Clausel im Jahre *) Wir geben diesem Artikel Raum, ohne mit seinem I - halte durchwegs einverstanden zu sein. Für Inner-Oesterreich mag ja Alles stimmen, was der Verfasser anführt, um die Ungefährlichkeit der italienischen Wein-Concurrenz zu erweisen; anders aber steht es mit Tirol und seiner Weinproduction, für welche, was beispielsweise den künftigen Preis italienischer Weine betrifft, ganz andere Ziffern gelten, wie für Wien. Daß Tirols wegen

die Handelsverträge nicht abgelehnt werden konnten, begreifen wir, aber man möge es nun in Wien nicht unverständlich finden, wenn wir auf Schadloshaltung dringen. Anm. d. Red. 1888 und Etablirung des Zolles von 20 Lire für die Einfuhr nach Italien und von 20 fl. für die Einfuhr nach Oesterreich, sank unfer Export nach Italien auf 3000 q. Dadurch daß Italien in den letzten Jahren sei nen Absatz nach Frankreich verloren, dabei aber mehrere ungewöhnlich große Weinernten zu ver zeichnen hat, wogegen sich ihm erst

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Pagina 2 di 4
Data: 28.10.1869
Descrizione fisica: 4
, es sei nicht gleichgültig, ob das Reich erstarke oder nicht. Die Mehrzahl der Völker erkenne die Bedürfnisse des Reiches im vollen Maße an. Man möge daher auch in diesem Hause dem Reiche geben, was des Reiches ist. Der Abg. Lorenz ist der Ansicht, daß die Reichsverfassnng dem Lande Tirol gar nichts gelassen habe. Im Reichsrathe seien nur die Deutschen vertreten. Oesterreich werde nur stark, wenn alle Völker vertreten seien. Die Anerkennung direkter Reichs rathswahlen wären eine Anerkennung

des gegenwärtigeir Systems. Die Opposition in Oesterreich beruhe auf dem internationalen, historischen Rechte. Das gegenwärtige System sei in einer Sack gasse, aus der man nur heraus komme, wenn man beu Rückzug antrete. Seit man dich merke, wolle man zu den direkten Reichs' rathswahlen die Zuflucht nehmen; da sollten dann die Abgeord neten das Maul der Wähler vorstellen, während sie sich mit den von den Landtagen gewählten Abgeordneten vertragen würden, wie Hunde und Katzen. Der Abg. Cresseri sprach die Ansicht

könne, sondern auf die Unterstützung der übrigen Länder ange wiesen sei. Auf die Bemerkung des Abg. Lorenz, daß Oesterreich ein kranker Körper sei, an dem schon viele Aerzte Heilversuche machten, erwicdert er, die Ultramontanen kommen nicht, um den kranken Körper zu heilen, sondern nur um zu suchen, was etwa von dem darniederliegenden Kranken mit in die Heimat zu spleppen sei. Das Recht und die Stärke des Reiches werde aber immerhin genügen, um Arme und Hände, welche sich un befugt

nach Reichsgercchtsamen ausstrecken, gebührend zurückzu- weisen. Wo die Majorität entscheidet, hören die Theile auf; das Abgeordnetenhaus sei daher ein Volkshaus kein Ländcrhaus. Erst mit der Entstehung der ReichSverfassung sei auch die Au tonomie Tirols wieder vom Tode erweckt worden; die Reichsver fassung sei auch der Schutz und Schirm der Landesverfassungen. Ohne Oesterreich gebe es auch kein Tirol, ohne kräftige Zentral gewalt keinen autonomen Landtag in Tirol. Der Abg. G reut er fragt: was ist Oesterreich

? Ist es etwa die deutsch-liberale Partei? Früher war diese Partei zentra listisch, jetzt sei sie dualistisch. Oesterreich als Föderativstaat habe Ruhm erworben und in der Weltgeschichte Epoche gemacht. Um die Freiheit, welche gegenwärtig in Oesterreich bestehe, sei kein Volk zu beneiden. Ein österreichisches Volk gebe es nicht, folglich auch kein österr. Volkshaus. Das 100bändige tirolische Landesrecht sei in der landschaftlichen Registratur zu finden, allerdings nicht kodifizirt, aber als lebendiges Recht

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Pagina 1 di 8
Data: 22.10.1901
Descrizione fisica: 8
muß daher ehestens darüber entscheiden, ob der ganze Ausgleich diese Mehrbelastung Werth ist. Aber auch die längstens im Jahre 1903 er folgende Neuregelung unseres Handelsverhält- nisses zu Deutschland und Rußland, macht eine Entscheidung darüber, ob wir die Zollgemeinschaft mit Ungarn fortsetzen wollen oder nicht, dringend uöthig. Der reine Ueberschuß der Einfuhr Un garns nach Oesterreich betrug im Jahre 1900: in Getreide 16 000 000 Metercentner, in Mehl 6 200 000 Metercentner, in Schlachtvieh

dieser Zollerhöhungen theuerer werden. Diese von uns jährlich an Ungarn zu entrichtende Preiserhöhung würde also unter Zugrundelegung der obigen Bezug menge und Zollerhöhung be tragen: bei Getreide 16 000 000 fl., bei Mehl 10 000 000 fl., bei Schlachtvieh 4 400 000 fl., zu sammen 30 000 000 fl. Also, eine auch nur bescheidene Erhöhung un serer landwirthschaftlichen Schutzzölle würde im Falle der Fortsetzung der österreichisch-ungari schen Zollgemeinfchaft Oesterreich mit einer jähr lichen Abgabe von mehr

als dreißig Millionen Gulden zu Gunsten Ungarns belasten. Heben wir aber die Zollgemeinschaft mit Un garn auf, so bedarf unsere Landwirthschast gar keiner Erhöhung der Schutzzölle, weil sie schon durch den Zollschutz gegen Ungarn weit mehr ge fördert wird, als sie durch die deutschen Zoller höhungen geschädigt werden kann. Die Ausfuhr von Oesterreich-Uirgarn nach Deutschland beträgt nämlich in den maßgebenden landwirthschaftlichen Erzeugnissen nur einen Bruchtheil der bezüglichen Ausfuhr von Ungarn

nach Oesterreich. Hieraus ergibt sich, daß unsere Landwirthschast die Aus fuhr nach Deutschland sehr leicht verschmerzen könnte, wenn sie nur einigermaßen gegen den Druck der übergroßen ungarischen Einfuhr nach Oesterreich geschützt würde, weil letztere laut der obigen Tabelle ein Vielfaches von der ersteren be trägt. Unsere Industrie hat vom ungarischen Zollschranken mcht mehr viel zu fürchten. Die im vorigen Jahre begonneire Zwischenverkehrs statistik zeigt eine staunenswerte Entwicklung aller Zweige

, gescheitert. Der neue, zwischen Oesterreich und Ungarn zu vereinbarende Zolltarif wird sicher nach deut schem Vorbilde eine Erhöhung der Agrarzölle bringen. Daß hiedurch Oesterreich zu einer Jah resleistung von mindestens 30 Millionen Gulden an. Ungarn genöthigt wird, ist nicht die einzige Folge einer solchen Zollerhöhung, wir werden hiedurch auch in einen Zollkrieg mit Rußland ver wickelt, welches wiederholt erklärte, daß es bei weiterer Erhöhung der Landwirthschaftszölle keinen Handelsvertrag mehr

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Pagina 1 di 4
Data: 03.04.1879
Descrizione fisica: 4
für dieselben ein Absatzgebiet haben, und das kann sich der Fabrikant nicht so ganz allein schaffln; er kann nur dafür sorgen, daß seine Waaren gut und billig find und daß sie den Wünschen der Käufer auch in an derer Richtung entsprechen. Die Schaffung der Möglichkeit, un sere Waaren im Auslande an Mann bringen zu können, ist Sache der staatlichen Handelspolitik. Als das natürliche Absatzgebiet Oesterreichs ist nun feit lange mit Recht die Türkei betrachtet worden, und in der That hat auch Oesterreich bis zur Mitte unseres

; von der Eröffnung der ] Sulina-Mündung und der Freiheit der Donau-Schiffahrt hatte z Oesterreich im Verhältniß den geringsten Vortheil. Freilich hatte 1 es etwas versäumt zu thun, was seinem Handel jedenfalls großen ! Bortheil gebracht haben würde: das eine Thor der Donau gegen \ das Meer zu hatte es wol mit beigetragen zu öffnen, das andere \ Thor derselben — jene Felsenriffe zwischen Moldowa und Turn- ß Severin — war aber gesperrt geblieben, und in dem langen l Zeitraum von 1856 — 1872 hat Oesterreich

für die Regulirung j des eisernen Thores nichts gethan, ja die Sache nicht einmal an« | geregt. Im Jahre 1872 konnte der bulgarische Markt als für | Oesterreich bereits verloren gelten; die österreichischen Produkte \ waren zum größten Theil durch französische, belgische und eng- f lische Produkte verdrängt. f Einen weitern Nachtheil fügte dem Handel in Oesterreich j wieder die Erbauung der türkischen Bahnen zu. Schon um die Mitte | der 60er Jahre hatte man in Oesterreich die Idee, Wien mit jj Konstantinopel

durch die Schienen zu verbinden, mit Feuereifer f ergriffen; es hatte sich eine Gesellschaft gebildet zur Erbauung j der .Orient-Bahn", die von Wien auf dem kürzesten Wege Novi j erreichen sollte, um dann quer durch Bosnien nach Mitrovitza 1 und von dort nach Philippopel zu ziehen und endlich in Kon- ? stantinopel zu münden. Von Risch sollte ein Strang durch Ser bien gehen und die Verbindung mit dem ungarischen Eisenbahn netz Herstellen. In Konstantinopel wurde die Idee später ausge nommen: Oesterreich

unterstützte das Projekt der türkischen Re gierung auf das lebhafteste, es öffnete feinen Markt zuerst den bekannten Türken-Losen, die denn auch, von Seite der Regierung propagirt, in Oesterreich.Ungarn einen so großen Absatz fanden, daß man sagen kann: ein großer Theil der türkischen Bahnen sei mit österreichischem Geld erbaut. Der Vortheil fiel aber leider nicht Oesterreich zu in Folge eines Versäumnisses, dessen sich jene schuldig gemacht, die damals über die Wahrung der handelspolitischen Interessen

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Pagina 2 di 6
Data: 22.04.1898
Descrizione fisica: 6
Reichshälfte und den österreichischen Steuer trägern? Alle Parteien und selbst die Regierung werden in dem Urtheil einig sein, daß der Aus gleich für Oestereich buchst ungünstig ist. Darüber wird es in ganz Oesterreich, bei allen Na tionalitäten, auf der Regierungsbank, bei den Ge mäßigten und Radicalen keinen Unterschied der Meinung geben. Schon eine äußere, besonders wichtige Thatsacke charakterisirt das Resultat der Ausgleichs verhandlungen für Oesterreich. Unter den Vorlagen fehlt der Entwurf

des Quotengesetzes. In der Quote jedoch wollte Oesterreich eine theilweise Compensation für die Zu geständnisse finden, welche eS Ungarn in so weit gehendem Maße bewilligte. Die österreichische Re gierung handelte jedoch unter einem von Ungarn auSgeübten Zwange, als sie die Vorlagen ohne das Quotengesetz der legislativen Genehmigung unter- breitete. Das provisorilche Ausgleichsgesetz in Ungarn übt einen Druck auf Oesterreich. Es fordert, daß die ungarische Regierung den wirthschaftlichen Ver kehr mit Oesterreich

definitiv und selbständig ordne, wenn die Ausgleichsvorlagen rucht bis zum 1. Mai den beiden Parlamenten unterbreitet werden sollten. Diesen Termin hat Oesterreich jetzt eingehalten, auf das sogenannte „Juuctim", auf die parlamentarische Verbindung der Ausgleichsvorlagen mit der Quote, verzichtet, um nicht durch eine taktische Frage die ganze Monarchie in eine Krise zu stürzen. Oesterreich hat somit gar keine Sicherheit in der Quote und keine Garantie für eine größere Leistung der ungari schen

Reichshälfte zu den gemeinsamen Lasten. Dagegen opfert Oesterreich die bewährte Orga- nisation der Notenbank, welche durch die Parität in einer geradezu ausgeklügelt extremen Form nicht reorganisirt, sondern vollständig deSorganisirt wird. Die Bankfrage ist noch wichtiger als die Quoten frage ! Oesterreich opfert ferner durch die Aenderung in der Abrechnung der Verzehrungssteuern jährlich einen Beitrag von beiläufig 2'/ t Millionen Gulden. Es concedirt bei dem Antheile am Rein gewinne der Bank an Stelle

der bisherigen 30per- centigen Quote Ungarn eine beiläufig 36 4 percentige Quote, und mit Rücksicht auf die höhere Steuer, welche Ungarn von der Hypothekar-Abtheilung be kommen wird, nahezu 40 Percent. Oesterreich zahlt an dir Bank 30 Millionen auf dieAchtzig-Millionen- Schuld zurück, verliert somit die Jahreszinsen dieser Summe von rund einer Million, während es von Ungarn nur je 180 000 fl. durch 50 Jahre erhalten wird. Die Restitutionen bei der Ausfuhr von Bier, Branntwein und Zucker sind bisher

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Pagina 2 di 12
Data: 22.12.1903
Descrizione fisica: 12
so überwiegeudenEin- fluß auf das gemeinsame Geldnoteninstitut, die österreichisch-ungarische Bank, daß es im Kredit verkehre eine Stellung erlangte, die ihm mit Rück sicht auf seine mangelhafte wirtschaftliche Ent wicklung nicht gebührt. Die österreichische Reichs hälfte hat trotz der überwiegenden Zahl blühender Städte und Fabriksorte um zehn Bankplätze weni ger als Ungarn, auf Oesterreich entfallen 106, auf Ungarn116 Bankplätze. Oesterreich ist also, wie die 'Antragsbegründung bemerkt, bezüglich der Abwicklung

seines Zahlüngs- und Kreditverkehrs, soweit die österr.-ungarische Bank in Betracht kommt, nicht einmal gleichwertig mit Ungarn be handelt, obwohl die Umsätze aus Girokonto bei den österreichischen Filialen 23.287 Millionen Kronen, bei den ungarischen nur 13.257 Milli onen Kronen betrugen. Der Stand der Girogut haben war Ende 1902 in Oesterreich 97,091.000 Kronen, in Ungarn 51,934.000 Kronen. Tie Benachteiligung Oesterreichs zeigt sich auch inr Eskomptegeschäft der österreichischk-ungarischen Bank. Ter

Gesamtwechseleskompte betrug 1902: in Oesterreich .... Kr. 1.420,684.612,67 in Ungarn .... Kr. 819,592.059,25 Zusammen Kr. 2.240,276.671,92 Pro Kopf der Bevölkerung: in Oesterreichs Kr. 54,41, in Ungarn Kr. 42,67. Unsere Industrie, die nach Ausspruch von Fachleuten der ungarischen mehr als zehnfach überlegen ist, findet also lange nicht jene Unterstützung und jenes Entgegenkom men, welches ihrer Bedeutung entsprechen würde. Der Mehraufwand von 11 3 A Kr. Eskompte pro Kopf der Bevölkerung ist überdies vollkommen

Kr. 298,987.313,87 Es entfallen somit auf Oesterreich 13.47 Pro zent, auf Ungarn 86.53 Prozent. Die krasseste Benachteiligung Oesterreichs fin det man bei der Belehrung von Kleingrundbesitz. Von der Hiefür ausgewendeten Summe von Kro nen 17,754.108,82 entfallen auf Oesterreich bloß 5.77 Prozent, während Ungarn mit 94.23 Pro zent bedacht wurde. Das Mißverhältnis stellt sich als ein noch ärgeres heraus, wenn man die Ver teilung der auf Oesterreich entfallenden beschei denen Quote in Betracht zieht. Auf Galizien

der österreichi schen Reichshälfte unbestrittene Tatsache. Fassen wir die wirtschaftliche Bedeutung Oester reichs und Ungarns, soweit sich aus der geschäftli chen Tätigkeit der Bank ein Bild gewinnen läßt, zusammen, so ergibt sich auf allen'Gebieten stets die eine Tatsache, daß Oesterreich mit seiner gro ßen wirtschaftlichen Kraft stets vorangeht und Ungarn sich an seine Rockschöße hält. Oesterreich verhilft Ungarn nicht nur zu eiuem westeuropä ischen Staatskredit, sondern auch seiner Industrie, seinem Handel

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Pagina 2 di 6
Data: 31.03.1899
Descrizione fisica: 6
. Deutschland und Oesterreich. In einem Leitartikel „Deutschland und Oester reich" versuchen die Berliner „Neuesten Nachrichten" angesichts der gesteigerten Antheilnahme, die in Deutschland an den inneren Angelegenheiten O-fter- reichs zu Tage tritt, die Summe des Interesses fest- zustkllkN, die das deutsche Reich an Oesterreich habe. Zn dem Artikel wird unter Anderem ausgeführt: Als im Juli 1866 im siegreichen preußischen Hauptquartier AnnexioNsneigungen hervorlraten, habe Bismarck seine ganze

Persönlichkeit darangesetzt, Oesterreich in voller Unversehrtheit zu erhalten. Genau auf dems?^°" ff-*'? auch heute noch hie Leitung der .)eü?che Welches Inte re ff; hätte Deutschland, m hik HrM eine- hgld 20 g rigen Bünhn'.ff^, wre hje Welt noch keines ge rn, einen feindlichen Nachbar zu fetzen, der zu jedem gegen Deutschland gerichteten Unternehm:n bereitwillig die Hand bieten würde, während letzteres die größten Schwierigkeiten hätte, sich österreichische Grbietstheile organisch anzugliedern

? Die Verlogenheit, mit der dreibündfeindliche Blätter und Schriftsteller nach diesen Richtungen hin gegen Deutschland an- kämpfen, richte sich von selbst m ihrem inneren Widerspruche. Denn wenn es jemals gelänge, Oesterreich-Ungarn von seinem Bundesgenossen los zulösen und in eine deutschfeindliche Richtung zu drängen,, die in weiterer Consequenz zu einer Be kämpfung Deutschlands führen müsse, so würde im Falle des Sieges die Frucht wahrscheinlich nicht in den czechischen Schoß fallen. Im Falle der Niederlage

aber würde gerade das Czechenthum die politischen Kosten zu trügen haben. Der Artikel fährt fort: Wir fönneti uns somit «ine österreichische Politik, die auf dem czechischen Köder anbeißt, Überhaupt nicht vorstellen, wobei wir von der Frage völlig absehen, inwieweit Ungarn dafür zu haben sein würde. Damit ist aber auch für hie inneren Wirren in Oesterreich «ine Grenze ge zogen, die der Kaiftrstaat nicht überschreiten kann und unter kluger Leitung auch nicht überschreiten wird. Wie jenseits dieser Grenzen

die Völkerstämme der habSburgischrn Monarchie sich miteinander ein* richten, hat für das deutsche Reich kein unmittelbares! Interesse. Es wird das wesentlich das Ergebniß deS größeren oder geringeren Grades von politischem Tact, 'Geschicklichkeit und Augenmaß sein, den die Führer der einzelnen Parteien entwickeln. Der Artikel ertheilt weiterhin den Deutschen in Oesterreich den Rath, eingedenk zu bleiben, daß das Deutschthum in diesem Staate die eiserne Verankerung des ganzen Staatsgebäudls ist. Drese Thatsache

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Pagina 2 di 8
Data: 11.08.1906
Descrizione fisica: 8
Oesterreich im Jahre 1905, wenn die Menge berücksichtigt wird, mit 21613 395 Doppelzent nern passiv, wenn man den Wert ins Auge faßt, mit 14 425 946 Kr. aktiv. Diesem auf Grund der österreichischen Erhe bungen ermittelten Aktivsaldo gegenüber ergibt sich nach der ungarischen Publikation ein Aktiv saldo Oesterreichs von 18,223 Millionen Kro nen. In der ungarischen Publikation erscheint die Einfuhr aus Ungarn (Ausfuhr nach Oester reich) um 1,365 Millionen Kronen höher als in der österreichischen Publikation

bewertet, wäh rend die Ausfuhr nach Ungarn (Einfuhr aus Oesterreich) in der ungarischen Publikation um 5,163 Millionen Kronen höher als in der öster reichischen Publikation ausgewiesen wird. In dieser Richtung ergibt somit der Vergleich der Ergebnisse der beiden Publikationen in Summe eine Differenz von 6,528 Millionen Kronen. Der Gesamtwert der Positionen, bezüglich wel cher Wertdifferenzen bestehen, stellt sich auf Grund der von der österreichischen Kommission berechneten Wertziffern für die Einfuhr

auf die aus den vorgeführten Daten sich ergebenden Konklusionen auferlegen, sehr lehrreich und verdienen die vollste Beachtung. In besonders scharfer Weise illustrieren die über die Ausfuhr von Getreide, Mehl und Mahlprodukten nach Oesterreich und dem Zoll- auslande vorliegenden statistischen Daten die Be deutung Oesterreichs als Absatzgebiet für die ungarischen Zeralien. Die Ausfuhr ungarischen Getreides nach dem Zollauslande im Jahre 1905 betrug 3.7 Millionen Meterzentner, da gegen die Ausfuhr nach Oesterreich 20.5 Mil

lionen 'Meterzentner; es ergibt sich sonach eiit Getreideüberschuß von 24.2 Millionen Meter zentner, wovon 15.4 Prozent den Weg nach dem Auslande und 84.6 Prozent nach Oester reich nahmen. Von Brotgetreide wurden im Jahre 1905 nach Oesterreich ausgeführt 15,435 Millionen Meterzentner. Wird der Gesamter port der Monarchie als ungarisches Produkt per 0.958 Millionen Meterzentner hinzugerech net, so betrug Ungarns Totalausfuhr an Brot getreide 16,394 Millionen Metertzentner, wovon nicht ganz 6 Prozent

im Zollauslande und reichlich 94 Prozent in Oesterreich abgesetzt wur den. Es gibt derzeit wohl kein zweites Getreide exportierendes und auf diesen Export angewie senes Land, welches fast für seinen ganzen Ueberschuß ein so zuverlässiges Absatzgebiet ge sichert hat, wie dies bei Ungarn während der Gemeinsamkeit des österreichisch-ungarischen Zoll gebietes der Fall ist. Infolge der ab 1. März 1906 eingetretenen erheblichen Erhöhung der Ge- treidezölle wird dieses Absatzgebiet noch mehr als bisher

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