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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 3 di 10
Data: 01.07.1906
Descrizione fisica: 10
zur Verfügung stehenden Steuer- und Ab gabenquellen. Denn nach, den statistischen Amts publikationen gestalteten sich die Einnahmen in Oesterreich und in Ungarn int Jahre 1902, als dem letzten noch in keiner Weise durch die verstoßenen ungarisch,en Wirren finanziell tangierten rechnungsmäßig abgeschlossenen Etats- jahre, wie folgt. a) Direkte Steuern und Abgaben: Oesterreich 290 371423 Kr., Ungarn 223 617 000 Kr., da her Oesterreich 56.4 Prozent, Ungarn 43.6 Pro- z,ent, und zwar betrugen die Grundsteuer

in Oesterreich 54 460 224 Kr., Ungarn 67 831000 Kronen, Gebäudesteuer in Oesterreich 85 639 585 Kronen, Ungarn 27 439 000 Kr., bisherige Er-, werb- und Einkommensteuer, nur in Oesterreich!, 252 623 Kr., Allgemeine Erwerbsteuer in Oesterreich 33 986 659 Kr., Ungarn 50137 000 Kr., Hausiersteuer nur in Oesterreich 281808 Kr., Erwerbsteuer der zur öffentlichen Rech nungslegung verpflichteten Unternehmungen in Oesterreich 49 401 633 Kr., in Ungarn 8 810000 Kr., Bergwerksteuer nur in Ungarn 578 000

Kr., Rentensteuer (in Ungarn Kapital- und Rentensteuer) Oesterreich 8 788 047 Kr., Un garn 12 663 000 Kr., Personaleinkommensteuer nur in Oesterreich! 51837 949 Kr., Allgem. Ein kommensteuerzuschlag nur in Ungarn 34177 000 Kr., Besoldungssteuer nur in Oesterreich 2157 472 Kr., Eisenbahn- und Dampfschiff fahrts-Transportsteuer nur in Ungarn 20 588 000 Kr., Gewinnsteuer nur in Ungarn 4000 Kr., Jagd- und Gewehrsteuer nur in Ungarn 1 071 000 Kr., Steuer-Erekutionsgebühren, Ver zugszinsen, Ersätze usw

. in Oesterreich 3 575 423 Kr., in Ungarn 2 979 000 Kr. b) Indirekte Steuern und Abgaben in Oester reich 710 262 236 Kr., in Ungarn 487 898 000 Kr., daher Oesterreich 59.1 Prozent, Ungarn 40.19 Prozent, und Zwar Verzehrungssteuern, wobei für Ungarn die Zuckerverzehrungssteuer und der Vranntweinschank- usw. Zuschlag mans- gels einer Einstellung in der 1902er Veröffent lichung aus 1901 genommen wurde, Oesterreich 312 326 011 Kr„ Ungarn 207 499 000 Kr., Ta bak-, Salz- und LottogefäHs-Ueberschüsse in Oesterreich

185 293 580 Kr., Ungarn 93 923 000 Kr.; Stempel, Taren, Gebühren usw. Oester reich 153 780 452 Kronen; Ungarn 92 246 000 Kr., Post- usw. Reineinnahmen Oesterreßch 3 252 893 Kr., Ungarn 14194 000 Kr., Staats bahn-Reinertrag Oesterreich 54 076138 Kr., Ungarn 77 086 000 Kr., Staatsdruckereiertrag Oesterreich 789 037 Kr., Ungarn 205 000 Kr., Staatsdomänen- und Staatsforsten - Ertrag Oesterreich 744 125 Kr., Ungarn 2 747 000 Kr. Es beliefen sich demnach, die gesamten Steuern- imb AbgabeneinnahmM

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 1 di 8
Data: 22.09.1900
Descrizione fisica: 8
limllkmut. JrniSbrulk: Zum Abholen vierteljährig K 5.—; halbjährig K 10 . —; ganzjährig K 20.—. Mit täglicher Zustellung in's Haus vierteljährig K 5.60; halbjährig K 11.20 ; ganzjährig K 22 .—. Oesterreich Ungarn : Mit täglicher Zusendung vierteljährig L 6.60; halbjährig K 13. 20; ganzjährig K 26.—. Einzelne Mummer« 8 h. Jnsertion^Preis nach Tarif. Annahme von Insertions-Aufträgen in allen Jnseraten-Bureau? des In- und Auslandes. Inserate N- 216 Junsiiruck/ Samstag, den IÄ. September SNV

0 «kö. Ishtzmitz. Der Handelsverkehr Oesterreichs mit Ungarn. Innsbruck, 21. September. Die „N. Fr. Pr." veröffentlicht unter dem Titel „Ein überraschendes Resultat über den Han delsverkehr Oesterreichs mit Ungarn" einen län geren Artikel, dessen auf genaue statistische Daten basirendes Resümee besagt: Der Menge nach über steigt die Ausfuhr Ungarns nach Oesterreich jene Oesterreichs nach Ungarn mit Rücksicht auf die Naturproduete, welche Transleithanien hieher sen det, während Oesterreich bekanntlich

Metercentner Eisen und Stahl in Platten nach Oesterreich exportirt, während Oesterreich nur 11 000 Metercentner dieser Maa ren nach Ungarn brachte. Eine verhältnißmäßig große Ziffer zeigt die Roheisenausfuhr Ungarns, die 174 000 Metercentner, allerdings mit Rücksicht aus den Kohlenarbeiterstrike in Oesterreich, betrug, während Cisleithanien nur 6700 Metercentner nach Ungarn führte. Ferner brachte Ungarn 60 000 Metercentner Eisen in Stangen nach Oesterreich, letzteres bloß 32 000 Metercentner nach Ungarn

. Auch an Maschinen exportirt Un garn nach Oesterreich größere Mengen, als bisher angenommen wurde. Aus dem Märzhefte der ungarischen Nachweisungen, welche in diesem Jahre bereits aus Grund der neuen Verfügungen iiber die Zwischenverkehrs-Statistik festgestellt wurden, ist ferner zu ersehen, daß im März allein die Ausfuhr aus Oesterreich nach Ungarn 1,3 und von: Januar bis inclusive März 3,8 Millionen Metercentner betrug, während die Ausfuhr Un garns nach Oesterreich im März 4,1 und vom Januar bis inclusive März

11,2 Millionen Meter centner umfaßte. Mithin ist die Menge der Aus fuhr Ungarns nach Oesterreich dreimal so groß als jene Oesterreichs nach Ungarn. Schon in den er- Feuilleton. Im Jahre 1900. Brief der Marsch allin de Montontour an die Präsidentin de Mesuer. Sie werden hier, meine Beste, eine höchst selb same Geschichte vernehmen; die eines Traumes nämlich, der, weiß Gott wie, in mein Hirn Ein gang gefunden hat. Wenn man, so wie ich, auf dein Lande lebt und der Geist nicht von den Tau send Dingen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 2 di 4
Data: 27.12.1870
Descrizione fisica: 4
, zum vollen Ausdrucke zu bringen. Mit bewundernder Neugier, vielleicht auch mit heimlicher Miß gunst sahen die Nachbarn des Staates auf dieses kühne Beginnen hin; mancher mochte sich wol die Augen reiben und glauben, er träume; denn der LegitimilätSstaat Oesterreich war v- man kann sagen — über Nacht ein Freiheitsstaat geworden Als der Unterthan bekümmert das Haupt ans die Brust sinken ließ, da ermannte und erhob sich der Staatsbürger, um aus eigener Kraft und Muth, die Hand ans neue Werk zu legen

über das Ganze sich wölbt und seine Theile zusammenfaßt und hält, so ragt auch beute noch stolz empor oer ReichSrath. Noch steht der NeichS- rath fest, während der Boden zittert und die Pfeiler wanken, und wie die Leuchte dem Schisser auf der stürmischen See den sichern Hafen, so weist der ReichSrath dem Volke : nd der Regierung die Verfassung als den sichern Ankergrund, auf dem Oesterreich sein Heil zu suchen hat und sicher finden wird, wenn nur klarer Verstand, eine feste Hand, Beharrlichkeit im Ver

am nächtlichen Himmel i die bereits entschlummerte Hoffnung wieder zu neuem Leben erweckte z Darum halte ich mich Ihrer Zustimmung gewiß, ni. H., wenn ich ein jj Hoch ausbringe auf den Re'cksrath als Hort der Verfassung sBravc j Bravo) Hoch! Prof. Dr. Bidermann: Hochansehnliche Versammlung I Bald werden es 200 Fahre sein, daß l ein Schriftsteller — Paul von Hörnikh ist sein Nanie — ebne sich zu l nennen ein Büchlein schrieb, mit dem Titel: „Oesterreich über Alles, wann j eö nur will !' DicfeS Büchlein

hat viele Auflagen erlebt; es ward eben > gerne gelesen, hat manchem Oesterreicher Herz und Sinn erquickt und auch s K- R. heute noch kann die Losung gelten: Oesterreich über Alles, wann es nur will! (Bravo!) Aber mit dem Willen scheint es heutzutage schlechter zu stehen, als je. Das Zusammenwi ken der Völker Oesterreichs ist, wie hente schon wiederholt hervorgehoben wurde, gegenwärtig nicht ein solches, daß wir daraus einen Machtzuwachs hoffen können, wenn es nicht anders wird. Immerhin

ist aber die Thatsache bemerkcnSwerth, daß 206 Jahre verflossen sind, seit die Klage, die wir Heiitzuge hören, auch schon erscholl, seit der ^ gleiche Vorwurf sich geltend machte. Oesterreich hat seitdem fortbestanden reich an Ehren, reich auch an Erfolgen, es kann daher der genannte Vor wurf, wenn er auch heute noch berechtigter ist als damals, nicht als Vor bote des Zerfalles Oesterreichs irgendwie gedeutet werden. Ein hervor ragender Geschichtschreiber, der frühere Präsident unserer Akademie der Wissenschaften

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 3 di 8
Data: 28.06.1901
Descrizione fisica: 8
. Die Leipziger Bank ist in Oesterreich hauptsächlich durch die Ueber- nahme der bosnischen Anleihe bekannt geworden. Im Jahre 1898 hat nämlich die bosnische Lan desregierung eine 4,5perc. Goldanleihe im Be trage von 22 Millionen Kronen mit der Leipziger Bank abgeschlossen. Die Anleihe wurde über nommen: von der Leipziger Bank, der Oesterrei- chischen Länderbank, der Pester Commercialbank. der Nationalbank für Deutschland und den Bank firmen Robert Warschauer u. Cie. in Berlin und Johann Berenberg, Goßler

u. Cie. in Hamburg. Die Anleihe wurde im Jänner 1899 in Oesterreich und im Auslande zur Subscription aufgelegt; der letzte Geschäftsbericht der Länderbank theilt mit, daß sie vollständig realisirt wurde. Sehr bekannt ist die Leipziger Bank auch durch ihre Verbindung mit der Kasseler Trebertrocknungs - Gesellschaft, ger in den Koffer packen und statt dessen einen möglichst leichten Staubmantel aus Gloria, unge bleichtem Foulard, Alpacca oder Nansor und einen recht wetterfesten, wärmenden Regenmantel

soll, scheint die eingetretene Katastrophe vorbereitet zu haben. Die Anspannung des Credits der Leipziger Bant scheint in Berlin sehr schlechten Eindruck gemacht zu haben, und auf dem Berliner Platze vollzog sich die Creditentziehung gegenüber der Leipziger! Bank. Nach dem F. I. Bergmann'schen Holz destillationspatent wurden in Oesterreich-Ungarn Anlagen geschaffen und von der Ersten galizischen Actiengesellschaft für Holzdestillation, von der Holzdestillations - Actiengesellschaft Kaßza

und von der Bosnischen Holzverwerthungs-Actienge- sellschaft. Bei den letzterwähnten Actiengesellschaf- ten fungirt auch der Director der Leipziger Bank, H. A. Exner, als Directionsmitglied. Das einzig erfreuliche Moment für den Wiener Platz und für Oesterreich überhaupt ist darin ge legen, daß kein einziges Wiener Institut an dem Zusammenbruche betheiligt erscheint. Wenn au * an der Wiener Börse die Nachricht mit großer Wucht wirkte, wie aus den weiter folgenden Angaben über die Currverluj e des heutigen Tages

und man wird mit Spannung und nicht ohne gegründete Besorgniß der weiteren Entwicklung der Dinge in Deutschland entgegen blicken müssen. Vorläufig schickt sich die Deutsche Bank an, eine Filiale in Leipzig zu errichten, und das große Berliner Institut wird vielleicht berufen sein, die Liquidirung der Leipziger Bank durch- zusühren, um weitere schwere Erschütterungen zu verhüten. Rußland und der Dreibund. Wie man in Rußland gegen den Dreibund Stimmung macht und die Hoffnung einer Los lösung Oesterreich-Ungarns

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 1 di 4
Data: 25.11.1870
Descrizione fisica: 4
. ) Aus dem Reichsralhe. Rede Herbsts: (Schluß) Soviel war das eine Programm des Ministeriums. Wir haben noch ein zweites Programm, merkwürdig in der Art seiner Entstehung, merkwürdig in der Art seiner Veröffentlichung, merk würdig in der Art seiner Nichteinhaltung, kurz, es übertrifft noch Alles an Merkwürdigkeit, was wir in dem an Merkwür digkeiten so reichen Oesterreich bisher erlebt haben und was wir insbesondere in der so merkwürdigen Vcrsaffungsgeschichte dieses Staates erlebt haben. Dieses zweite Programm

will, werden direkte Wahlen vorgenommen werden und über ihn wird zur Tagesordnung übergegangen werden, sagt der Vortrag an Se. Majestät, der an demselben Tage ver öffentlicht wird: Nicht alle Landtage werden aufgelöst, der böh mische darf nicht aufgelöst werden. Za, was soll sich da der einfache Staatsbürger über das Verhältniß der beiden Negierungen in Oesterreich zu einander denken? Was soll man sich denken von jener ewig beweglichen, nimmer ruhenden und, um sich eines sehr euphemistischen Ausdruckes zu bedienen

, nicht glücklichen Hand, die sich in Alles hineinmengt, was in Oesterreich und außerhalb desselben vorgeht. Redner kritisirt dann mit schneidender Schärfe die Anstösung des böhmischen Landtages und beweist, daß das Ministerium in der That keinen Anspruch aus den Namen eines verfassungs treuen machen könne. Zudem wurde das Ministerium aus den Reihen der Feudalen selbst gewarnt. Er bespricht die weiteren Verhandlungen mit dem Landtage, dessen willkürliche Vertagung, das Hervorrufen immer maßloser werdender

soll man sich mit dieser blos for mellen Beseitigung zufrieden stellen? Weil es Stämme und Länder gibt, die dies wünschen! Za! Hat die Regierung nicht bedacht, daß es doch auch einige Deutsche in Oesterreich gibt? und daß, wenn man immer fragt, was wünschen Die und was wünschen Jene, daß man doch auch einmal dazu kommen wird, zu fragen: Ja, wünschen denn die Deutschen gar nichts? Allerdings wünschen die Deutschen nicht viel und es scheint, daß das, was sie wünschen, eigentlich selbstverständlich sein sollte: Sie wünschen

, daß Gesetz und Recht geachtet und gehandhabt werde, und daß dasjenige, was von jedem anderen Gesetze gilt, auch von der Verfassung gelte. Das wünschen sie und sie haben das Recht es zu wünschen und sind sich auch dessen bewußt, daß sie dieses Recht haben. Und was sie weiter wünschen? Sie wün schen Oesterreich! und zwar das Oesterreich, in dem wir geboren sind, das Oesterreich, an das alle unsere Erinnerungen und Tra ditionen geknüpft sind; sie wünschen das Oesterreich, wie cs unse rem Geiste vorschwebt

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Pagina 1 di 6
Data: 11.08.1880
Descrizione fisica: 6
das für uns Deutsche in Oesterreich: die Noht lehrt einig sein und zusammhalten. An Noth und Bedrängniß fehlt es den Deutschen in Oesterreich heutzutage nicht. Es ist zum großen Theil ihre eigene Schuld. Sie wollten lange nicht einsehen, daß in dem kunterbunt zusammengesetzten, von allerlei Nationalitäten bewohnten Oesterreich es für die in Wahr heit bisher noch immer maßgebend gewesene Nationalität eine Sache der Nothwendigkeit sei, den deutschen Namen zu bekennen. „Wir wollen gute Oesterreicher sein", meinten

ste„und kümmern uns nicht um den nationalen Schwindel". Und sie trieben in ihrer kurzsichtigen Gutmüthigkeit ihr „gutes Oesterreicherthum" so weit, bis ihr gutes, schönes Oesterreich darüber bald zu Grunde gienge und die guten Oesterreicher, welche sich zwar zuweilen „auch Deutsche" nennen, aber immer Furcht empfanden, auch als Deutsche zu handeln, mit ihm. Denn auf der einen Seite steht heute eine Regierung, die ziellos und ohne staatsmännisches Verständniß, ohne die Kraft und den Muth

, welche einer Re- Regierung in Oesterreich unentbehrlich sind, bloß von einem Tag in den andern hineinregiert; aus der andern Seite sehen wir eine Reihe von verschiedenen, naturgemäß nicht zusammenge hörigen Parteien, die den Augenblick auSnützen, um für sich kleinere oder größere Sondervortheile zu erringen, um den Staat als Ganzes aber sich nicht kümmern und das Gesammtvaterland unbesorgt einem unausbleiblichen Niedergang ausliefern. Treffend wurde auf dem Parteitag zu Mödling das System der Negierung

betrachtet haben. Damals gravitirten die Rutheneu nach Wien. Das ist die Sünde dieses Volksstammes, und das char ak t e r i sir t das Regime, unter dem wir stehen, daß der einzige slavische Volksstamm, der stets, seitdem er zu Oesterreich gehört, unt unerschütterlicher Treue daran gehangen und von Kaiser und t : k vertag WtffT Reich sein Heil erwartet, nun mit Hülfe der Freunde des Ministeriums zu Boden getreten wird." So steht es in der That im Großen wie im Kleinen. Die I Gründer, die Erhalter

und Freunde des Reiches werden zurück gesetzt, während diejenigen, welche das Reich in 17 Gruppen auflösen, es um Kraft, Zusammenhalt und Ansehen bringen wollen, allenthalben wolwollende Förderung und zärtliche Be rücksichtigung finden. Das ist die Noth, in welcher die Deutschen in Oesterreich sich dermal wieder wie schon wiederholt befinden, und diese bittere Noth scheint endlich die Deutschen in allen österreichischen Landen allmälich zum Bewußtsein dessen zu brin gen, was ihnen fehlt, was ihnen allein

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 2 di 6
Data: 15.03.1898
Descrizione fisica: 6
unseres Tirolerlandes zu verbreiten, das deutsche StammeS- bewußtsein zu heben, den Schutz der politischen Frei heit und die Hebung der wirthschaftlichen Lage der Deutschen in Oesterreich und speciell des Landes Tirol zu fördern, unseren Mitbürgern die Erkenntniß bei zubringen. daß es die heilige Pflicht eines jeden Deutschen ist, zu verhindern, daß in die Vertretungs körper Abgeordnete gewählt werden, welche mit den Polen und Czechen halten und die Jntereflen ihres eigenen Volkes mit Füßen treten

. Ich halte es für ein Verbrechen, wenn deutsche Männer zu Zeiten der höchsten Bedrängniß ihrem Volke nicht zu Hilfe eilen und ihren Mann stellen, und vollends unfaß bar und unglaublich ist eS, wenn man Deutsche sieht, die sich der Ehre, dem deutschen Stamme an zugehören, gar nicht bewußt sind und sich nicht stolz als Deutsche fühlen. Ja. haben denn diese Menschen kein Herz in der Brust und wissen sie nicht, was in Oesterreich jetzt vorgeht Oesterreich? soll ein slavi- fches Reich

werden, es soll fürderhin nur mehr von Ungarn, Polen und Czechen regiert werden. Er ist Pflicht eines jeden D-utschen in Oesterreich, einzu treten in den Kampf für die Erhaltung der Deut schen iu Oesterreich. Wir müssen die Stellung, welche sich die Deutschen in Oesterreich durch ihr Blut, durch ihre Arbeit und Intelligenz, sowie durch ihre Staatstreue erworben haben, wieder herzustellen suchen. Wir halten stets treu und fest zu unserm an- gestammten Herrscherhause und schielen niemals über die schwarz-gelben

Grenzpfäle hinaus, wie ein Redner bei der Papstfeier in denunciatorischer undungemein tactloser Weise angespielt hat, sondern wir wollen nur die den Deutschen in Oesterreich gebührende historische Stellung wieder Herstellen zum Heile des Gesammtreiches. Um aber große Ziele zu erreichen, ist vor allem Einigkeit nothwendig. Wir leben ja im Jahrhundert der Associationen. Jeder Stand hat zur Hebung seiner Berufszwecke Vereinigungen, nur zu dem Zwecke, weil die Gesammtheit mehr zu leisten vermag

erfüllen zum Wohle des deutschen Volkes in Oesterreich und zum Wohle -er Staates. Heil der deutsche Volksverein! Der Reichsrathsabgeordnete Drexel von Feld kirch dankt auf's herzlichste für die Freundlichkeit, ihn zum heutigen Volkstage einzuladen, und bringt der Versammlung treudeutsche Grüße vom Bodensee. (Beifall.) Wir lebe» in einer schweren Zeit, die Verhältnisse iu unserem Vaterlande sind trist und trübe; nur ein erfreuliches Ereigniß können wircon- statiren, daß sich endlich die Deutschen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 1 di 6
Data: 16.06.1894
Descrizione fisica: 6
fl. 10.—. Mt täglicher Zustellung in» Hau» vierteljährig fl. ».»0; ährta fl. 3.30; halbjährig fl. 6.60: ganzjährig fl. 1».—. Kt»zel»t on»-Auftr8geu in allen Jnsevaten-Bireaux de» Sn- und «ullandeS. AnuSbruck r Zum Abhalen vierteljähria fl. 3.50; halbjlhri, fl. s.—; ganzjährig jährig fl. 11.-. Oesterreich-Ungar»: Mit täalicher Zusendung vierte! JnsertionSpreiS nach Lach. »»»ahme von Insert Inserate. Nr. 135. Innsbruck, Samstag, 16. Juni 1884. 2t). Jnljrpiij Der Streit über den Wcinzoll

. Innsbruck, 15. Juni. Der Abgeordnete Turrel hat in der französischen Kammer einen Antrag eingebracht, welcher nichts weniger bezweckt, als daß Frankreich auch gegen Oesterreich einen Zollkrieg führe. Der Antrag be deutet eine Repressalie gegen die Haltung Oesterreichs in der Frage des Weinzolles. Seitdem Italien auf Grund der vielerörterten Weinzollklausel im Handels verträge mit Oesterreich für den ermäßigen Zoll von 3 fl. 20 kr. in Gold optirt hat, fordern die französischen Weinproducenten

, daß Oesterreich auch bei der Einfuhr französischer Weine statt des Zolles von 20 fl. nur einen Zoll von 3 fl. 20 kr. einhebe. Diese Forderung, schreibt die „N. Fr. Pr.", bildet seit zwei Jahren den Gegenstand diplomatischer Verhandlungen zwischen den Regierungen der beiden Staaten, ohne daß es bisher gelungen wäre, eine Verständigung zu erzielen. Die österreichische Re gierung vertritt den Standpunkt, daß Italien auf den ermäßigten Zoll, welcher übrigens nur für Wein in Fässern gilt, von altersher

und noch aus einer Zeit Anspruch hat, in welcher Oesterreich in Italien dominirt und bestimmten Provinzen der openninischen Halbinsel eine Grenzbegünstigung eingeräumt hat. Diese Grenzbegünstigung wurde von Vertrag zu Vertrag übernommen nnd bildete daher auch in dem zuletzt abgeschlossenen Vertrage, welcher seit de.u 1. Februar 1892 in Wirksamkeit steht, kein Novum. Die österreichische Regierung hat in Verhandlungen mit Frankreich auch darauf hingewiesen, daß die Weinclausel allen französischen Regierungen

, welche jeweils über die Regelung der Verkehrsbeziehungen zu Oesterreich verhandelt haben, genau bekannt war, daß aber niemals der Anspruch erhoben wurde, den ermäßigten Zoll auch Frankreich einzuräumen. In den Siebziger-Jahren wurde zwischen Frankreich und Oesterreich über den Abschluß eines Zollvertrages verhandelt, und obwohl damals zufällig der Satz von 3 fl. 20 kr. Italien gegenüber in Geltung war, stellte die französische Regierung nicht etwa das Begehren, den Zoll

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Pagina 1 di 6
Data: 03.11.1877
Descrizione fisica: 6
von dem Wesen Oesterreich zur Veredlung wol eingeführt, daß aber zu demselben dieser Verkehrsart einen vollen Begriff erhalten hätte. Einige Zwecke von Oesterreich nach Deutschland nicht ausgeführt wer- erläuternde, Klarheit in die Sache bringende Worte stnd daher den durste, während jetzt nach beiden Richtungen freie Bewegung gewiß auch demjenigen nicht unwillkommen, welcher sich sonst um - herrscht. die Handels politischen Wirren sehr wenig kümmert. I Grundsätzlich betrachtet, unbefangen, mit arglosen

Augen In Oesterreich ist das Appretur-Verfahren eine schon mehr ; angeschaut, haben die Bestimmungen vom Jahre 1868 gewiß als hundertjährige Institution. Die Zollordnung vom Jahre j nichts Verfängliches, sondern es leuchtet sofort ein, daß sie voll- 1774 bestimmte, daß ausländische nicht außer Handel ? auf in der Billigkeit und dem Begriff der Gegenseitigkeit be- gesetzte Waaren zur Appretur oder aus Spekulation, nicht aber ' gründet sind. In der Praxis arten freilich oft die bestgemeinten

auf Losung in Oesterreich eingesührt werden oüifen, und in der j Verfügungen ganz abscheulich aus, nicht dadurch, daß sie in Zoll- und Staats-Monopol-Ordnung vom Jahre 1835 blieb j Anwendung gebracht, nicht dadurch, daß von den in denselben diese Bestimmung beinhalten, indem der §. 222 derselben ver- j gelegenen Rechten und Freiheiten Gebrauch gemacht, sondern fügte: „Zur Zubereitung, Umgestaltung oder Veredlung können j dadurch, daß sie umgangen werden und Mißbrauch mit ihnen ge- Waaren

. die nicht zur Gattung der außer Handel gesetzten Ge- j trieben wird. Und das ist allerdings mit den Bestimmungen genstände gehören, zollfrei eingesührt und binnen der festgesetzten \ des Appretur-Verfahrens geschehen, zuweilen zum schweren Scha- Frist über dasselbe Zollamt, über welches sie eingingen, wieder ! den der österreichischen Industrie. Ein Beispiel für viele, ausgeführt werden." j Ein deutsches Gewebe wird nach Oesterreich eingeführt und Damals hielt man das Appretur-Verfahren in Oesterreich ! zahlt

an der Grenze den vorschriftsmäßigen Zoll von 16 fl. pr. nicht für so schädlich, als es heute in gewissen Kreisen ausgege- ; Zollzentner. Nun wird dasselbe aber in Oesterreich nicht Ver ben wird; ja der Einfluß dieser Verfügung war ein so günstiger . kauft, wie man glauben sollte, sondern bei einem andern Zollamt für die Entwicklung der industriellen Thätigkeit in Oesterreich, \ als österreichisches Fabrikat zur Appretur wieder nach Deutsch- daß dieselbe als eine nützliche und heilsame allenthalben

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Pagina 1 di 8
Data: 31.01.1903
Descrizione fisica: 8
beherrschenden Angelegen heiten von s elbst gegeben. Die Rücksicht aus Äohl und Wehe des deutschen Volkstums wird zum Maß aller Dinge und die Aufgaben des poli tischen Handelns ergeben sich klar aus dem na tionalen Bedürfnisse. Die Volksverbände sind die Träger der organischen geschichtlichen Entwick lung. Wenn das Deutschtum in Oesterreich seine geschichtliche Stellung behaupten und Ver lorenes wieder gewinnen soll, so ist die erste Vor aussetzung hiefür, alle seine Glieder zu einem einheitlichen

Volksorgauismus zu verbinden, sie mit dem Gefühle nationaler Zusammengehörigkeit zu erfüllen und den so geschaffenen Verband ma teriell und geistig gesund zu erhalten. Darum ist die Erweckung und Betätigung des völkischen Bewußtseins die erste Tat der nationalen Selbsthilfe, die das Programm der Deutschen Volkspartei fordert. Das einmal er wachte nationale Bewußtsein verbindet jedoch nicht nur die Deutschen in Oesterreich unter einander, sondern es gliedert sie dem großen, mächtigen deutschen Volksganzen

an. Tie Deutschösterrei cher können kein nationales Leben für sich allein leben, sondern gebend und nehmend haben sie teil wm Leben des ganzen Volkes. Und die Zu gehörigkeit zum großen deutschen Volke ist es, die den Deutschen in Oesterreich eine bestimmte Mission auferlegt und ihrer nationalen Politik die Wege weist. Oesterreich ist als Grenzmark des deutschen Reiches gegründet worden und Marktwüchter des Deutschtums gegen Süden und Osten sind die Deutschen in Oesterreich noch heute. Oie

, mit Augen, so groß und blauschwarz wie Pflaumen, und einem Gesichtchen, das man seiner und hübscher selbst auf der Schloßpro menade in Königsberg nicht treffen konnte. Und da es dem Assistenten Muschkat auch bekannt war, daß aus der Sparkasse in Schmalleningken meh>- rere Tausend Taler Kurant lagen, von Frau Ro- Boden und an Recht in Oesterreich gegen alle Angriffe zu verteidigen und gegen das Vordringen von Welschentum und Slaventum einen Wall zu bilden. Dieser Mission vermögen sich die Deut schen

in Oesterreich nicht zu entziehen, wenn sie sich nicht selbst aufgeben wollen. Wer auf einen bedrohten Posten gestellt ist, muß sich wehren. Feiges Zurückweichen ist das sicherste Mittel, den Gegner immer kühner und seine An griffe immer gefährlicher zu machen. Durch faule Kompromisse einen zeitweiligen Waffenstillstand zu erkaufen, bahnt nicht den Frieden an, son dern stärkt nur die Stellung der Gegner für die künftigen Kämpfe. Wo sich Berteidiger gegen Angreifer gegenüberstehen, wie die Deutschen

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Pagina 1 di 6
Data: 30.03.1898
Descrizione fisica: 6
, 33 ffl'tp«!. s Mit 1. April 1898 beginnt ein neues Abonnement auf das „Tiroler Tagblatt." Abonnements-Preise: Für Innsbruck (zum Abholen): Monatlich 85 kr vnteljährig 2 fl. 50 kr., halbjährig 5 fl., ganzjährig, 1V fl. Mit Zustellung ins Haus: Monatlich 1 fl., vierteljährig 2 fl. 80 kr., halbjährig 5 fl. 60 kr., ganz jährig 11 fl. — Für Oesterreich-Ungarn (mit Postversendung): Monatlich 1 fl. 10 kr., vierteljährig 3 fl. 30 kr., halbjährig 6 fl. 60 kr., ganzjährig 13 fl. Die A u s g a b e des „ Tiroler

. Man sollte nun meinen, daß dirS die maßgebenden Kreis; zu der Einsicht ge bracht hätte, daß etwas Derartiges in Oesterreich überhaupt unmöglich sei. Doch weit gefehlt! Man will vielmehr, wie ja die Zusammensetzung des neuen Ministeriums nnd dessen Vorgehen beweisen, den Versuch nochmals oufnehmen; mit welchem Erfolge, das wird die Zukunft lehren. Wozu aber diese unnützen, für den Wohlstand des Staates tbenso, wie für den des Volkes höchst verderblichen Spielereien? Sollte denn jenes Volk, das den Staat Oesterreichs

geschaffen und durch Jahrhunderte gegen zahlreiche Feinde erhalten hat, wirklich nicht mehr geeignet sein, in diesem Staate die leitende Stelle einzunehmen? Nein, dies ist keineswegs der Fall, aber, so sagen die Herren, die da dreinzureden haben, die Deutschen sind heute in Oesterreich nicht mehr in der Mehrheit. Dabei übersehen diese Herren ganz, daß auch keine der Parteien, auf die sie sich stützen wollen, allein eine Mehrheit bildet, sondern daß sie erst durck die ver schiedensten, bisweilen

aus dem „Oesterreichischen statistischen Handbuche" beweisen. Nach diesem Buche hat Oesterreich (ohne Ga lizien, Bukowina und Dalmatien) bei einem Flächen inhalte von 198.241 Quadratkilometern eine Be völkerungszahl von 16,113.580, Galizien bei einem Flächeninhalte von 88.937 Quadratkilometern 7,254.407 Einwohner. Bon dieser Bevölkerung leben in Oesterreich 7,294.275, in Galizien 5,602.892 von Ackerbau und Forstwirthschaft, 5,447.852 in Oesterreich, 683.492 in Galizien von Industrie und Handwerk; 1,512.214

in Oesterreich, 571.603 in Galizien von Handel und Verkehr Das heißt: in Oesterreich leben 45 3 vom Hundert der Be völkerung von Ackerbau, 33'8 von Industrie, 9-4 vom Handel, während in Galizien 77-2 auf den Ackerbau und nur 9 4 auf die Industrie und 7-9 auf den Handel entfallen. Aus diesen Zahlen geht hervor, daß Oesterreich und Galizien auf handelspolitischem Gebiete ganz entgegengesetzte Interessen haben. In Galizien er zeugen die 9-4 Percent Industriearbeiter gerade noch soviel, als die 77 2 Percent

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Pagina 1 di 6
Data: 17.05.1898
Descrizione fisica: 6
» SmMx**: Am» «hole» »irrleljthri« fl. ,^0; halbjihri, fl. 5.—; -mqjähri, fl. 1«.— . Mt täglich« Zustellung in!, Hau» »ierteljähriz fl. ,.so; halbjährig fl. «.«>; ^jährig fl^-. Oesterreich- n«>ar«r Mti tägliche, Zus^ding Mijäbria fl. ».Sv; hachährtg fl. e.eo: ganzjährig fl. t».-. «inzelur »«mmer« 4 kr. - fftvV 1,1»»' IIM'IM« A»ferti»u»t»rei» nach Tarif. Annahme von Insertion,-Aufträgen in allen Jnftrateu - Bureaus de. In» und Auslandes. Inserate. Sr. lii. J»«Sdr»ek, Dienstag, de« 17 , Mai 1898

in die Stränge, an denen Oesterreich in den Dreibund eingespannt ist und wie die jesuitische Ratte an dem Riemenzeug nagt, ver- räth uns das Leibblatt deS neugebackenen Landes- guardians von Oberösterreich, dar förmlich trieft vor Gift Lnd Geifer gegen das deutsche Reich. Der Linzer Jesuit tanzt förmlich einen Wonnecancan, daß die patriotische Kutte hochauffliegt über die an- gebliche Entfremdung zwischen Oesterreich und Deutsch land und schürt dazu in mephistophelischem Behagen ist nachstehenden Bosheiten

: „Es wird in weiten Kreisen besprochen, daß Preußen den inneren Wirren in Oesterreich nicht blos moralische sondern auch materielle Unterstützung angedeihen lasse. Ja, eine „Meldung" geht dahin, daß die Obstruction die Frucht einer großartigen Jntrigue ist, um die äußere Politik Oesterreichs, die eine verläßliche Stütze an Rußland gesucht hatte, wieder ins Schlepptau Preußens zu bringen. Ob dich Ansichten auf Richtigkeit beruhen, können wir nicht entscheiden (der Jesuit weiß gar wohl, daß „diese Ansicht

" vom ersten bis zum letzten Wort eine perfid verlogene Gemeinheit ist), gewiß ist nur — schreibt das Blatt — daß diese Ansichten mit der traditionellen Politik Preußens gegen Oesterreich nicht im Widerspruche stehen. Das Blatt citirt dann eute angebliche Aeußerung eines wohlweislich nicht mit Namen angeführten, wahrscheinlich im Monde wohnenden oder gleichfalls ultramontanen „Herrn": Den ersten Krieg, den die Oesterreicher zu führen haben werden, werden Sie mit dem Deutschen Reiche zu führen

haben! Das sind dieselben Ultramontanen, die erst vor einigen Tagen wieder nach oben den Vorwurf ge richtet haben, „Oesterreich habe sich mit dem Staate verbündet, der den Vater der Christenheit beraubt hat." Ja, diese saubere Gesellschaft wird wirklich nicht ruhen, ehe sie nicht Oesterreich wieder in einen Krieg mit Deutschland und Italien hineingehetzt hat. Das ist ja offenbar der Zweck der Linzer Unter stellung. So sieht es aus in Oesterreich: die Schwarzen ziehen hü, die Deutschen hott und da meint man vielleicht

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Pagina 3 di 6
Data: 19.10.1898
Descrizione fisica: 6
Reiches; der Verfaffer kommt hiebei nach Darlegung der ge schichtlichen Entwicklung zu dem Schluffe, daß der Oesterreicher eigentlich gar kein Oesterretcher ist, weil eS überhaupt ein Oesterreich nicht gibt. „Aber wir heißen doch Oesterreicher!" wird man entrüstet ein wenden. Ja, wir heißen so: im täglichen Sprach gebrauch, in den Zeitungen, in den Lesebüchern der rchule — aber nicht officiell. In staatsrechtlichen und diplomatischen Aktenstücken gibt eS feit 1868 kein Oesterreich mehr

. Der „vereinigte österreichische Staaten- körper". wie man sich 1804 ausdrückte, hatte sich 1868 (nach dem Wortlaute des allerh. Handschreibens vom 14. November 1868) in die „unter meinem Scepter verfaffungSmäßig vereinigten Königreiche und Länder" verwandelt; und aus dem „Kaiferthum Oesterreich" war die „Oestetreichifch-ungarische Mo narchie" geworden. Aber was war mit Oesterreich geschehen? An diese Kleinigkeit scheint man, wie an so manche andere, beim Abschluß des ersten Au'- gleiches mit Ungarn rein

vergessen zu haben. Von unserem Oesterreich ist nichts übrig geblieben als ein Adjectivum im Gesammtitel der „Oesterreichisch- ungarischen Monarchie". Ein Oesterreich für sich aber besteht nicht mehr, eS lebt nur noch als historische Erinnerung im Titel des Monarchen fort: „Kaiser von Oesterreich und apostolischer König von Ungarn." Allein daS bedeutet nicht etwa: Kaiser der diesseitigen und König der jenseitigen Reichshälfte, denn daS alte „Kaiserthum Oesterreich" besteht nicht mehr zu Recht. Der Titel

„Kaiser von Oesterreich" ist vielmehr ein Ueberbleibsel des von Franz I. erlassenen Pragmaticak- gesetzes von 1804 und bezieht sich auf den Gesammt- staat, nicht auf die diesseitige Reich-Hälfte. Während Ungarn eben Ungarn heißt und officiell: „Die Länder der ungarischen Krone", gibt es auf unserer Seite kein Correlat, keine Länder der österreichischen Krone, sondern es gibt nur „im Reichsrathe vertretene König reiche und Länder", ohne einen zusammrnsaffenden, staatsrechtlich anerkannten Namen

. Wir haben eine österreichisch - ungarische Monarchie, die aus zwei Staaten gebildet ist, von denen der eine zwar Ungarn, der andere aber nicht Oesterreich heißt. Wir Hoven einen Kaiser von Oesterreich, der diesen Titel als Herrscher der Gesammtmonarchie führt, die aber wicder nicht Oesterreich heißt. Dabei wird der im inter nationalen Verkehr als „Se. Majestät der Kaiser und König" bezeichnrte Monarch in Ungarn nur König und niemals Kaiser genannt. Die staatlichen Aemtee führen in Ungarn die Bezeichnung „königlich unga

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Pagina 1 di 4
Data: 09.11.1877
Descrizione fisica: 4
im Interesse Deutschlands, jedenfalls aber im Sinne der Freihandels-Politik geschrieben zu sein, welche letztere unstreitig für Oesterreich eben so schädlich ist, wie das jetzt bestehende vertragsmäßige Appre- turverfahren zwischen Oesterreich und Deutschland. *) Der Schluß satz in obigem Artikel, daß der Veredlungsverkehr (wie er näm lich seit einem halben Jahrhundert, hinsichtlich des Bestickens von Mouslin und Tüll besteht) auf dem Appretur-Verfahren beruhe — ist ein total irriger, **) indem bekanntlich

zwischen der Schweiz und Oesterreich ein Appretur-Verfahren in dem Sinne, wie das Deutschland gegenüber bestehende gar nicht existirt, und der Veredlungs-Verkehr nur im Grenz-Verkehr zwischen Vorarl berg und der Schweiz, und zwar speziell für das Sticken und Ausschneiden gestattet ist. Das Appretur-Verfahren mit Deutschland ist dagegen eine ganz andere, thatsächlich für Oesterreich allein schädliche Einrich tung, weil faktisch der Veredlungs-Prozeß hauptsächlich nur in Deutschland, selten, höchst selten dagegen

einmal umgekehrt in Oesterreich vorgenommen wird.***) *) Oie Behauptung, unser Artikel fei mehr im Interesse Deutsch lands geschrieben, wäre bei böser Absicht eine Beleidigung, die wir zurück weisen müßten; daß die Freihandelspolitik für Oesterreich schädlich sei, ist ein Dogma der Hochschutzzöllner, an das wir so wenig glauben als an die päpstliche Unfehlbarkeit. Auch die Ansichten unter den Fabrikanten selbst sind geradezu entgegengesetzte. Diejenigen, welche selbst appretiren, sind Gegner des Appretur

er aus demselben ersehen müssen, daß sich nach dem Wortlaut des österreichisch-deutschen Handels- und Zollvertrags der Veredlungs-Verkehr keineswegs auf das Appretiren im engern tech nischen Sinn beschränkt, sondern auch das Waschen, Bleichen, Walken, Be drucken, Sticken, Lackiren, Bemalen rc. involvirt. Daß ein gleicher oder ähnlicher Vertrag zwischen der Schweiz und Oesterreich, wie zwischen letzte rem und Deutschland bestehe, oder daß mit der Aufhebung des Appretur- Verfahrens gegen Deutschland

. Von da an hatte ich j nichts mehr von ihr vernommen, bis mir Graf Rothenfels in Monaco von ihren Jntriguen Mittheilung machte!" „Und weshalb sind Sie jetzt gekommen, Herr Graf?" — fragte Bei uns in Oesterreich werden die in Deutschland veredelten Fabrikate jeweils ohne besondere Weitläufigkeiten und hindernde Formalitäten wieder zollfrei zurückgelassen, während dagegen z. B. Gewebe aus Deutschland, die in Oesterreich veredelt, (nehmen wir an gestickt und appretirt) werden, nicht zollfrei nach Deutschland zurückgehen dürfen

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Pagina 1 di 4
Data: 29.04.1887
Descrizione fisica: 4
niedergekämpft waren, wurden wieder wach, das Mittel alter erhob wieder sein morsches Haupt, das Kon kordatsgespenst geht wieder um, und die nationalen Gegensätze haben sich zum Raßenhasse gestaltet, den man in Oesterreich früher nicht einmal dem Namen nach kannte. Ich sehe den Tag kommen, an welchem die Förderer der jetzigen Politik entsetzt sein werden über den Zustand des entdeutschten Oesterreich. Graf Taaffe kann es noch dahin brin gen, dass der Deutsche in Oesterreich mit seiner letzten Hoffnung

nicht dieses Parlament, aber Oester reich aufgibt. Wenn es dann noch ein Oesterreich geben wird, wird das nicht Ihr Werk sein, meine Herren von der Majorität. Sie können Oesterreich nicht Zusammenhalten, Sie können es höchstens zer setzen ! Wenn es ein Oesterreich geben wird, wird es sein, weil Europa auf diesem Fleck einen solchen Staat braucht, aber natürlich möglichst elend und ein Gegenstand der Ausbeutung für Alle. Das wird aber nicht unser Oesterreich sein, das freiheitlich ent wickelte, vom deutschen Geiste

getragene und geführte, allen Kulturstaaten ebenbürtige und mit ihnen wetteifernde Oesterreich, das bereits auf dem besten Wege war, dieses herrliche Ziel zu erreichen. Ist auch das jetzige Oesterreich nur das Grab unseres guten alten Rechtes, bis aufs Aeußerste werden wir dieses Grab verthetdigen, weil wir es lieben. Nach dem Kampfe aber, mag er auöfallen wie immer, wird es eine Arbeit geben, zu der die Liebe nicht ausreicht, eine schwere Arbeit, die des Glaubens bedarf, eines starken Glaubens

, und mit diesem Glauben spielt heute noch Graf Taaffe. Damit ist Alles gesagt. (Lebhafter Beifall links.) ( Morgen den 30. Avril ^ 4 Katharina v. S. ) X OO f Abg. H a usn e r („Pole") findet die Zustände in Oesterreich nicht gar schlecht und meint, etwas mehr Geduld, Vertrauen und Opferwilligkeit von Seite des Volkes und seiner Vertreter, ernste Thatkraft, Muth und Konsequenz von Seite der Regierung, und Oesterreich kann geordnet im Innern und mit achtunggebietender Unabhängigkeit nach Außen be stehen. Oesterreich

bestreiten, sondern das fortdauernde Defizit in einen Ueberschuss verwandeln und die Valuta-Regulierung durchführen und dann, aber auch nur dann kann der halbvergessene Wahlspruch: „Oesterreich über AllesJ* wieder zu Ehren kommen und zur Wahrheit werden. Abg. Dr. M e n g e r: Ich fühle mich nicht be rufen die Finanzpolitik des Ministeriums Auersperg zu vertreten, aber wenn man eine statistische Zu Im Aögrunde. Roman von LouiS Hackenbroich. (L4. Fortsetzung.) (Nachdruck untersagt.) Mit herrischer Geberde

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Pagina 1 di 12
Data: 05.06.1903
Descrizione fisica: 12
; vierteljährig !< 4.—: halbjährig K 8.—; ganzjährig K 16.—. — (BhtfdiU Unmmsvrr 8 h. — AnKundigUttLSprers nach Tarif. Annahme von Anzeigen in allen Ankündigungsanstalten des In- und Auslandes. «SEassaSKEEB EPSRSa MaasstMMPWssi 135 . Irmsbruck. Freitage derr 5. Irrrrr 196-3. SS ^!>0» Iahrgattg. Die Vcrsöhmmgsmcicrei. Tie Italiener müßten nicht so durchtriebene Politiker sein, wie sie tatsächlich sind, wenn sie ihre Erfolge in Oesterreich! künftighin anders als durch Lärmmacherei im Königreiche Italien

zu erreichen suchten. Ter Feiertags-Zeitvertreib, den sich das Publikum verschiedener italienischer Städte durchs das Rufen des in Italien ohnehin sehr geläufigen: „Nieder mit Oesterreich" ge macht hat, war ein genügender Anlaß, die halbe mitteleuropäische Presse in Angst um den Drei bund zu versetzen und aus den beschwichtigenden Versprechungen, die den Italienern, und den zurechtweisenden Belehrungen, die den Deutschen in Oesterreich erteilt werden, tritt immer deutlicher das Bild einer italienischen

Universität in Triest hervor. Noch zwei bis drei „Märtyrer", die für freche Beschimpfungen ein paar deutsche Hiebe abkriegen — und das Ziel ist erreicht. Dieser Glaube muß in den Italienern diesseits und jenseits der Grenze erweckt werden, wenn sie die jammerseligen Aeußerungen jener Blätter, die dem Auslande gegenüber (aber auch> nur diesem) leider noch immer als Vertreter des Deutsch tums in Oesterreich gelten, für die wahre Meinung der österreichischen Deutschen halten. Gerade jene deutschgeschriebenen

Zeitungen, die im Lande selbst chdru bestimmenden Einfluß auf die Anschauungen des Volkes eingebüßt haben, gefallen sich darin, die internationalen Feuerspritzen zu spielen und mit Zusagen auf fremde Kosten den welschen Brand zu löschen. Wir maßen uns ldin Urteil an, ob es mit dem Dreibund so schlecht steht, daß er wirklich der jüdischliberalen Presse als Stütze bedarf. Aber das wissen wir bestimmt, daß es mit der Freundschaft zwischen Oesterreich und Italien sehr schlecht bestellt

. Solche geringfügige Zusammenstöße haben sich schon oft ereignet und werden sich- noch ereignen, aber sie ändern nichts ^ der Tatsache, daß das Verhältnis zwischen deutschen! p«nd Italienern, dort wo sie neben pnander leben, trotz allem noch! immer viel fried- I "cher ist, als zwischen irgendwelchen anderen ' gegnerischen Volksstümmen in Oesterreich. Wenn ftnnoch ein solcher Lärm hervorgerufen werden onnte, so beweist dies, daß die Innsbrucker Vor kommnisse nur ein willkommenes Mittel zum ätveck

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Pagina 1 di 8
Data: 19.11.1902
Descrizione fisica: 8
Organ der Deutschen Volkspartei in Tirol. Erscheint täglich 7 Uhr früh, an Montagen um hall» 3 Uhr Nachmittags. Scheiftleitung und Ucrwaltnng: Karlstraße 11. — Bezugspreise für Innsbruck: Zum Abholen vierteljährig K 5.—; halbjährig K 10.—; ganzjährig K 20.—. Mit täg licher Zustellung^ ins Haus vierteljährig K 5.60; halbjährig K 11.20; ganzjährig K 22. —. Oesterreich-Ungarn: Mit täglicher Zusendung vierteljährig K 6.60; halbjährig K 13.20. ganzjährig K 26.—. — Einzelne Unmrnrrn

8 h. — Anlrundigungspreis nach Tarif. Annahme von Anzeigen in allen AnkündignugSanstalten deS In- und Auslandes. Nr. 298. Innsbruck, Mittwoch, den IS. Uovrmber 1902. 37. Jahrgang. Eine klerikale Siegesfeier. Am Leopolditag sind in Wien die christlich sozialen Wahlsiege in ihrer wahren Bedeutung gefeiert worden. Der „Katholische Schulverein für Oesterreich" hielt an diesem Tage zwei Ver sammlungen ab und in beiden wurden die Vor teile gepriesen, die dem Klerikalismus aus dem Siege der Luegerei erblühen. Der Katholische

darf sich auch bei der ärg sten klerikalen Verhöhnung nicht auftun, die Geltung aller Gesetze wird diskret sistiert, wenn es den Klerikalen beliebt, sie nicht zu beachten, ja die Minister, unter ihnen der „liberale" Un terrichts-Minister, mußten sich soweit demü tigen, dem klerikalen Kampfverein mit Be grüßungsschreiben ihre Reverenz zu machen! Und das Haupt einer solchen Regierung tritt dann wieder mit der Pose des gerechten und Oesterreich!sche Burgen. Der „Wiener Zeitung" entnehmen wir fol gende

niedergelegt und der pietätvolle Sinn unserer Zeit baute auf den alten Grund mauern der Burgen nach den gewonnenen Regeln der Burgenbaukunde die Sitze edler dahingegange ner Geschlechter wieder auf. Oesterreich, so lange das' östliche Bollwerk abendländischer Kultur, ist wie kein Gebiet Mit tel-Europas reich an Burgen und Schlössern; Böhmen besitzt allein deren an 900, Nieder- Oesterreich an 600. Ueberall stehen die Reste wehrhafter Bauten dort, wo nach der Natur des Landes in bewegten Zeiten

die Heeressäulen der Freunde und Feinde oder in friedlichen die Frach tenzüge der Kausleute kamen und gingen, im Tale der völkerverbindenden Donau und ihrer Seitentäler, dann der Längen- und Quertäler der Alpenwelt. Die deutsche Art des' Baues, wohldurchdacht und wohlerprobt, ward auch in den Nachbarländern im Norden und Osten über nommen, lange schon vor der Vereinigung der- Wunder, daß hier in Oesterreich zu einer Zeit, selben mit Habsburgs ruhmreicher Krone. Kein da in Deutschland das Interesse für deutsche

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Pagina 1 di 6
Data: 13.02.1886
Descrizione fisica: 6
, blos Ungarn im Auge gehabt, oder ob er auch Oesterreich diesseits der Leitha damit gemeint habe. Der ungarische Ministerpräsident sprach ein mal die feste, aus der Ueberzeugung fließende An sicht aus, dass überall, wo in einem Staate einer Naße die absolute oder relative Mehrheit zukommt, wenn diese Noße den Staat gebildet hat, dem Staate ihren eigenen Charakter aufprägt. Und er fügte ausdrücklich hinzu, dass dies seine Meinung nicht blos in Bezug auf Ungarn, sondern in Bezug auf jeden Staat sei

. Ob nun Koloman Tisza bei diesem Ausspruch Oesterreich speziell im Auge hatte oder nicht, ist wie gesagt, ganz gleichgültig; mitge meint muss Oesterreich nothwendig sein, wenn die Auslassung auch nicht gerade auf Oesterreich gemünzt war. Ein solcher Ausspruch aus dem Munde eines so bewährten, so praktisch denkenden Staatsmannes hat immerhin seinen Werth, sein Gewicht, und man kann es Niemandem verübeln, wenn er sich auf denselben als auf den Ausspruch einer politischen Autorität beruft. Was kommt

nun aber bei der Anwendung der Tisza'schen Aeußerung auf Oesterreich heraus? Oesterreich ist, wie Ungarn, aus einer Menge von Raßen oder Nationalitäten zusammen gesetzt. Eine absolute Majorität kommt keiner derselben zu, wenn man nicht Tschechen, Polen, Nuthenen und Slo- venen zusammen für eine einzige Naße oder Natio nalität ausgeben will. Dies ist jedoch vor aller Welt unzulässig, denn es fehlt den genannten Nationalitäten, wenn man sie auch als slavische Nationalitäten gelten lässt

, darunter 5 Mill. Tschechen, Mährer und Slovaken, fast 3 Mill. Nuthenen, 2% Mill. Polen, 1% Mill. Slovencn neben fast 9 Millionen Deutschen u. s. w. Von einer auch nur relativen Mehrheit irgend eines der slavischen Stämme kann also nicht annähernd die Rede sein. Diese relative Mehrheit kommt ohne Frage den Deutschen zu. Dazu kommt aber noch, wie Koloman TiSza als Zweites voraussetzt, dass die Deutschen in Oesterreich faktisch im Laufe der Geschichte den Staat bildeten, und daraus folgt

dann, wie man nach dem Tisza'schen Ausspruche mit zwingender Nothwendigkeit annehmen muss, dass in Oesterreich natürlicher Maßen die Deutschen dem Staate seinen Charakter anfprägen. Nach der heutigen Ncgierungsweise stellt sich die Sache freilich ganz anders heraus. Wenn man heute unsern Ministerpräsidenten, den Grafen Taasfe, fragen würde, welche Nationalität oder Naße nach seiner Ansicht unserem Staate seinen Charakter aufpräge, so würde man wahrscheinlich zur Antwort erhalten, dass der Gefragte dies selbst nicht wisse

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Pagina 1 di 4
Data: 30.01.1884
Descrizione fisica: 4
hat und daß dies kein Mensch andern kann, auch der Reichsrath nicht. Der Abg. Lienbacher hat sich die Definition der Staatssprache leicht gemacht. Er hat gesagt: Sie ist die Sprache des Staates. Die Sprache des Staates in Oesterreich ist aber eben eine vielfache. Wir haben sieben Sprachen in diesem Staate, die alle, wenn Sie wollen, Staatssprachen sind. Wenn Sie sagen, daß die Einheit des Staates absolut erfordere, daß nur Eine Sprache bestehe, und wenn Sie behaupten, daß dies von jeher gewesen, so sage ich, Las

ist nicht wahr, denn Oesterreich besteht schon so lange und hat nie eine einheitliche Sprache gehabt. Die wichtigsten Staats akten sind in lateinischer, ungarischer, böhmischer Sprache abge faßt, und wir haben ja auch ein österreichisch ungarisches Reich. Wenn also der Staat nicht ohne Staatssprache bestehen kann, so kann auch das Reich nicht ohne Retchssprache bestehen, und flehe da, wir haben keine Reichssprache. Die Definition Lien bachers paßt also nicht. Lienbacher meint, man könne die Ord nung

, daß der Gesetzestert der deutsche sei. Aber man> wird wo! auch sagen, nicht bloß das Ministerium, auch di<j Statthaltereien, die Gerichte, die Bezirkshauptmannschaften, jL., auch die Gemeinden und Polizeileute müssen deutsch sein. geht dann aber ins Abenteuerliche. Sie wissen, daß sich der Staat auch manchmal unangenehm macht. Eine Staatssprache, wie Sie sich sie denken, ist heute in Oesterreich gar nicht mög lich. Heute spricht der Staat noch mit Dalmatien in italieni scher Sprache, und es hat Zeiten gegeben

, wo der Staat mehrere Sprachen gesprochen hat und größer und mächtiger dastand als heute. Wenn Sie eine deutsche Staatssprache haben wollen, dann wollen Sie auch den deutschen Staat in Oesterreich. Oesterreich ist kein deutscher Staat gewesen, und er ist es auch heute nicht. Die deutsche Nationalität ist sogar in Oesterreich in der Minori tät. Ich sehe in Oesterreich keinen Nationalitätenstaat, Oester reich ist ein Verein von Staaten. Man hat immer von öster reichischen Staaten und von den Staaten

des Hauses Oesterreich gesprochen; von dem österreichischen Staat hat man nur unter dem Bach'jchen Regime gesprochen. Heute haben wir einen öster reichisch-ungarischen Staat. Der Abg. Beer hat uns von Maria Thelcsta gesprochen. Alle Achtung für diese ausgezeichnete Dame. (Oho! links und im Zentrum. Rufe: Pfui! Dr. Rieger mit erhobener Stimme schreiend: — Alle Achtung für die ausgezeich nete Dame. — Neues Zischen. Dr. Rieger: Wir sind im österreichischen Parlament, und ich werde es nicht dulden, daA

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Pagina 1 di 12
Data: 18.09.1903
Descrizione fisica: 12
Organ der Deutschen Volkspartei in Tirol Schriftleitung: Telephon-Nr. 375. Verwaltung: Telephon-Nr. 164. tzchriftlritnng und Uerwallurrg : Karlstraße 11. — Bezugspreise für Jirrrsvruck: Zum Abholen wöchentlich 20 h; monatlich 80 h; vierteljährig L 2.40; halbjährig X 4.80 ganzjährig K 9.60. Mit täglicherZustellung ins Haus wöchentlich 25 h; monatlich K 1.—; vierteljährig K 3.—; halbjährig K 6.—; ganzjährig K 12.—. Oesterreich-Ungarn; Mit täglicher Zusendung monatlich K 1.40; vierteljährig

einer fertigen Tatsache zu bewegen. Durch die Erlassung des gestern ver öffentlichten Armeebefehls, der das Heer in feier licher Form zum Zeugen der kaiserlichen Unnach giebigkeit aufruft, soll allen Versuchen, den Kaiser nach seiner Rückkehr nach Pest wieder umzustim men, vorgebeugt und ein Zurückweichen vor den ungarischen Forderungen unmöglich gemacht wer den, wie immer sich auch die Tinge in Ungarn ge stalten mögen. In Oesterreich wird man allge mein zunächst ein Gefühl der Genugtuung da rüber empfunden

und doch wieder flehte, die heiligen dualistischen Gemeinsamkeiten vor dem frevlen Uebermute der Ungarn zu bewahren. Es werden unter den Leuten, denen in letzter Zeit so gar von der Regierungspresse die unseligen Fol gen unserer Verbindung mit Ungarn haarscharf bewiesen worden sind, viele sein, die es nicht ver stehen werden, warum sie nun plötzlich über die neu statuierte Fortdauer der Gemeinsamkeit und aller ihrer Lasten jubeln sollen. Das Uebergewicßt, das Ungarn über Oesterreich innerhalb des dualistischen

Systems erlangt hat, kommt jetzt darin zum Ausdruck, daß die praktische Bedeutung des Armeebefehls nicht von seiner Auf nahme in Oesterreich, sondern von der Ausnahme m Ungarn abhängt. Und so verschiedene Mög lichkeiten man sich für die letztere auch denken mag, es ist keine darunter, die für Oesterreich und ins besondere für die Deutschen in Oesterreich viel Gutes erwarten ließe. Wenn zum erstenmale seit 1848 der Fall eintreten sollte, daß in einem Kon flikte zwischen Ungarn und der Krone die Ungarn

der Er neuerung eines ungerechten wirtschaftlichen Bünd nisses gemacht werden könnten, würde der ver hüllte oder auch — in Oesterreich braucht man sich ja nicht zu genieren — der nackte Absolutis mus rasch aufräumeu. Die Annahme, daß die Ungarn gutwillig und für entsprechende wirtschaftliche Entschädigungen auf die Erfüllung jener Forderungen, die heute dem ganzen Parlamente und der ganzen Nation gemeinsam sind, verzichten werden, hat aber wenig Wahrscheinlichkeit für sich. In einem Konflikte mit der Krone

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Pagina 2 di 8
Data: 05.08.1905
Descrizione fisica: 8
erhalten bleibe. Da durch, und nur dadurch, kann dem Deutschtums in Oesterreich genützt werden. Alles andere sind Phrasen, mit welcher einzelne die Leichtgläubi gen zu täuschen beabsichtigen. Der österreichisch-ungarische Zwischen verkehr und die Frage der wirtschaft lichen Gemeinsamkeit. Unter diesem Titel bringt das „Oest.-ung. Eisenbahnblatt" folgenden interessanten Artikel, den wir unfern Lesern zur Kenntnis bringen, ohne uns in seiner Anwendung auf Oesterreich 'in jeder Beziehung

damit zu identifizieren: Die seit einigen Jahren funktionierende In stitution, welche die statistische Erhebung des zwi schen Oesterreich und Ungarn bestehenden Ver kehres zu pflegen hat, bietet durch die nachge wiesene Tendenz der Verkehrsbewegung, durch das sich gleichbleibende Verhältnis zwischen der Einfuhr aus Ungarn und der Ausfuhr aus Oesterreich ein verläßliches Kriterium, einen un trüglichen Beweis dafür, auf wessen Seite die überwiegenden Vorteile der heute noch beste henden wirtschaftlichen Gemeinsamkeit

zwischen Oesterreich und Ungarn liegen. Wir sind nicht nur der Ansicht, sondern dessen gewiß, daß in Ungarn, trotz der leidenschaftlichen Agitation, welche seit Jahr und Tag betrieben wird, um für die Zolltrennung Propaganda zu machen, trotz den dem äußeren Anscheine nach wirksamen Bemühungen, die magyarischen Staatsbürger aller Parteischaltierungen für dieses wirtschaft liche Glaubensbekenntnis zu gewinnen, die weit aus überwiegende Mehrheit der ungarischen Wähler, insbesondere jene, bei denen es sich darum

von den Artikeln: Getreide, Hülsenfrüchte und Mehl. Trotzdem die Ergiebigkeit der Ernten in dem letzten Quinqennium eine verschiedene war, so blieb, wie der Bericht ziffernmäßig dartut, die sen relativ größeren Schwankungen gegenüber die Ausfuhr Ungarns nach Oesterreich verhält nismäßig stabil, was wohl zum Teile darauf zurückzuführen ist, daß Ungarn selbst bei mitt leren Ernten, speziell in Brotgetreide und ganz besonders in Weizen, ein im Verhältnisse zu seiner Produktion großes Quantum ausführen

kann und muß. Wie sehr Ungarn in seiner Ausfuhr auf das österreichische Absatzgebiet an gewiesen ist, geht daraus hervor, daß es im Durchschnitte der letzten fünf Jahre von seiner Ernte der wichtigsten Körnerfrüchte, welche 112.4 Millionen Quinta! ergab, 22.21 Millionen Quin ta!, also rund 20 Prozent in Oesterreich abge setzt hat. Läßt man Gerste, Mais und Hafer außer Betracht und zieht nur Brotgetreide zur Untersuchung heran, dann stellt sich das Er gebnis noch drastischer dar; denn Ungarn hat rund

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