, daß sie nur einer Höflichkeitspflicht Genüge tun wollte und lehnte dankend ab. Anderntags wurde die Todesursache des Stieres festgestellt. Er hatte einen großen, spitzen und rostigen Nagel verschluckt. Max wog ihn, mit sich und der Welt zerfallen, auf der Handfläche. Es wurde ihm schwer zu glauben, daß ein so kleines Stück Eisen ein so riesiges Tier hatte zugrunde richten können. * zu können. Als ob ich ihn nicht gern seinen Weg selbständig gehen ließe, wenn es der richtige wäre! Aber kann ich das denn nach allem, was geschieht
, noch glauben? Max hat den Hof schuldenfrei übernommen, und wie steht es jetzt? Nachts, wenn ich nicht schla fen kann, werde ich halb wahnsinnig bei dem Gedanken an all das fremde Geld, das sich durch die Neuerungen, die er eingeführt hat, hier einschleichen konnte. Für mich ist das zu einem Alpdruck geworden, mit dem ich je länger, desto weniger fertig werde. Und es nimmt ja kein Ende. Das Bauen ist bei ihm zu einer Leidenschaft, Ja zu einer Sucht gewor den, er kann nicht mehr davon lassen. Noch bevor
ein Objekt fertig ist, hält er schon neue Pläne bereit und findet immer willige Hand langer. Wohin soll das noch führen?“ „Süchtige, Frau Hiltbrunner, brauchen eine Entziehungskur, sonst lassen- sie nicht von fragen, wie Sie und Ihr Mann einem charak terlich so unausgereiften Burschen eine sol che Aufgabe Zutrauen konnten? Jeder, der in seinen Kräften überfordert wird, muß zwangs läufig scheitern.“ „Ich bin Ihnen dankbar für Ihre Aufrich tigkeit, dankbar auch, daß Sie für Max Mil derungsgründe finden
. Wir hätten damals, als mein Mann vor dieser Operation stand, keine so wichtige Entscheidung treffen, dem Druck der Verhältnisse nicht nachgeben dürfen. Noch kurz vorher hatte ich Max selbst ge sagt, daß er für die Aufgabe zu jung sei. Als mein Mann dann aber immer kränker wurde, habe ich geglaubt, es sei meine vor nehmste Pflicht, ihn von Sorgen und Verant wortung zu befreien, damit er nur seiner Ge sundheit leben konnte. Auch ich wollte freier sein, mehr Zeit für ihn haben. Damals schien
das alles richtig — und war es doch nicht.“ Maschinen angelegt. Die Praxis meines Man nes brachte für die laufenden Ausgaben ge nug Bargeld ein. Wir hielten es darum für richtiger, das andere zu investieren. Mein Mann hinterließ aus seiner eigenen Be rufsarbeit ein kleines Vermögen, größten teils in Wertpapieren, das geteilt wurde, da zu einige Bauplätze. Max ist mit seinem An teil schnell fertiggeworden und ich leider auch. Allerdings habe ich das wenigste da von für mich selbst verbraucht.“ „Ich weiß, Grete