kauft haben. Es ist deshalb zu wünschen, daß die preu ßische Regierung baldigst sich darüber äußere, ob sie in der That gesonnen ist, die Theorie vom allgemeinen Stimmrccht anzunehmen, die Nichtintervcntion zu prokla- miren, während Frankreich und Piemont täglich inter- vtniren, und die ganze scheußliche Wirthschaft in Italien gut heißen. So lange wir nicht müssen, können wir das doch nicht glauben; müßten wir doch, dann auch noch mehr.' Neben einem Zerwürfnis? zwischen Frankreich, Eng land
aber hat Frankreich bevollmächtigt, den Hüter deS Heiligen Stuhles zu machen; wcr ist das Hinderniß der Uebereinstimmung der Großmächte? Doch wahrlich nur das Belieben Frankreichs, und Lord John Russell nennt eS eine Annahme seines zweiten Punktes, wenn Thouvenel ihm antwortet: .Wir räumen Rom und die Lombardei, wann eS unS eben beliebt.» Im dritten Punkt verlangt daS englische Kabinet, daß Venetien vollständig außerhalb der Unterhandlungen zwischen den Mächten zu bleiben habe. Und so liebens würdig
, wie bezüglich deS ersten und zweiten Punktes, erklärt Thouvenel darauf, daß Frankreich diesem Antrag, gegen den er nicht das Geringste einzuwenden habe, nur > im Prinzipe beistimmen könne. „Oesterreich könnte dafür halten, daß eS nothwendig sei, besondere Bedin gungen zu negociiren, indem eS Konzessionen in Venetien anböte, für welchen Fall Frankreich sich vorbehalte, die Eröffnungen deS Wiener KabinetS zu prüfen.« England verlangt, daß Venetien außerhalb der Unterhandlungen bleibe, und verbürgt
damit den österreichischen Besitzstand in Venetien; Frankreich antwortet damit, daß Venetien eine offene Frage bleiben müsse, und daß eS sich vorbe halte. die Konzessionen zu prüfen, die Oesterreich dort zu machen für gut findet. Frankreich erklärt geradezu, daS Gegentheil dessen anzustreben, was England anstrebt, und Lord John Russell verkündigt den» Parlamente, das eS ruhig hinnimmt, daß Frankreich auch seinen dritten Punkt angenommen habe. Der vierte Punkt, welcher die Verschmelzung Mittel- Italiens mit Picmont
fordert, wird von Thouvenel ein fach abgelehnt, aber nicht etwa, weil Frankreich diese An nexion nicht geschehen lassen will, bevor eS nicht Savoyen und Nizza hat, sondern »weil es sich den Stipulationen von Villafranca und Zürich gegenüber in formeller Weise nicht verpflichten dürfe, und weil eS sich früher mit den Kabinetten von Berlin und Petersburg auseinandersetzen müsse.« Soll man auf die Stichhaltigkeit dieser Erklärungen Thouvenels näher eingehen? Soll man daran erinnern, daß die offiziösen