Nr. 7V.- Annoncen und Verwalwng: Bozen, Waltherplatz Nr. Ä» Telephon Nr. 180. . Einzelnummer SS Cent.!. Ausgabe täglich 12 Uhr mittags. ^ Nr 222 x Samstag, 27. September 1924 32. Jahrg. Italien unö öie §rieöens- jicherung. ^Unleugbar schwebt über Italiens Außenpoli tik in den letzten Iahren ein glücklicher Stern. Sogar ' das Korfu-Abenteuer wurde glücklich überstanden. Nun tritt das Problem der im Völ kerbund angeregten! - Friedenssicherung - heran. Interessante ist nachstehende Beurteilung der ita lienischen
und sie «an die ägyptischze.Grenze gelegt hätte. . Es, ist wahr:, der ägyptische Grenzstreit ist das einzige kleine Wölkchen, das am klaren Friedenshimmel Italiens steht. Und wie sollte >es 'auch anders sein? Italien hat keinen Grund, Streit zu suchen, es hat alles, was es sich billi gerweise nur wünschen kann. Die Friedensver träge gaben Italien mehr als den anderen Sie kern, inzwischen ist noch Fiu m e hinzugekom men, dann das Iuba lan d und, am 6. August, mit der Ratifizierung des Lausanner Vertrages durch England, Italien
und Japan, rechtlich auch der Dod»ekanes. Nur hungrige Menschen und unzufriedene Staaten suchen Streit, Italien ist heute, gesättigt, es will den Frieden.. Mit denl frommen Wunsch allein .ist nichts getan, und. deshalb hat Italien auch einen Schritt nach vorwärts gemacht und . . mit der Schweiz einen vorbildlichen Schieds gerichtsvertrag abgeschlossen. Dieser Pakt ist in Ansehung Italiens bedeu tungsvoll, denn die kleine Schweiz, . die ihre Söhne nur deshalb zu den Waffen ruft, weil ös bis heute
noch keinen allgemeinen Ersatz für die ses Verteidigungsmittel gibt/ hätte ohnedies nie auf dje moralische Unterstützung eines Schieds gerichtes verzichten können; 5 So, aber stellt. sich Italien freiwillig unter das- Urteil der Unpar teilichkeit und das ist gerade beim Faschismus, der die Gewalt nur zu oft über das. Recht setzt, lmihöchsten Grade rühmenswert. Das ist das durchaus Neue und Erfreuliche an diesem Ver trag, der an sich nur eine Wiederausnahme der im Jahre 1914 abgelaufenen Bestimmungen auf breiterer
und . mustergültiger Basis darstellt. Mussolinis freundschaftliche Begleitworte unter streichen überdies die außerordentliche Wichtig keit, der Vertrag wurde außerdem absichtlich am italienischen Nationalfeiertag unterfertigt und, was das Wichtigste ist, dem Völkerbund an die sem Tckge durch Salandrä mitgeteilt. Es ist klar, baß Italien Nicht nur die gutnachbarlichen Be ziehungen mit der Schweiz in einem langfristi gen und, wie ausdrücklich gesagt wurde, „hof fentlich immerwährenden' Vertrag festhalten