Seite 2. Nr. 62. Freitag, die jüngsten Angriffe auf Religion und Patrio tismus, legen den Schwur unwandelbarer Treue an den Stufen des allerhöchsten Thrones nieder, fest entschlossen, nach Bätersitte immerdar mit Gut und Blut einzustehen für Gott, Kaiser und Baterland. Wie wahr es ist, dass unsere Gegner die beste Reelame für die Protest versammlung gemacht haben, mögen fol gende Citate aus dem famosen „Tiroler Tag blatt' (das nicht für Tiroler geschrieben ist) beweisen. Die Scharen
-Protestversammlung am 6. August, welcher an die „freien Tiroler' gerichtet ist, der Landbevölkerung gegenüber gesinntsind. Uebrigens scheint dieser Aufruf nur den Zweck der Täuschung' gehabt zu haben, um die Leute von der Protest versammlung möglichst abzuhalten. Denn, erstens glaubt der „Einberufer', der vor lauter Muth den Namen verschweigt, selbst nicht, dass am Portiuneula-Sonntag die Bauern nochmals als „Katholische Männer' nach Innsbruck zu einer liberalen Nachäffung der Versammlung vom 30. Juli
: Buxen a. E., Sterziug. Bezirkshauptmannschaft „Brixener Chronik.' gewagt, welche auch vom „T. T.' eonstatiert werden. Dieses Blatt gibt sich saure Mühe, nach der Versammlung dieselbe zu bewitzeln und zu ver kleinern. Aber die Riesenkundgebung des Tiroler Volkes hat ihm ziemlich die Rede verschlagen. Es muss gestehen, dass keine Störung vorkam, dass niemand ein Haar gekrümmt wurde, dass das Landvolk sich sehr gut benommen habe. Dafür nennt es diese Versammlung „das letzte clericale Aufgebot
verkleinern und sich rühmen, wie gut sie davongekommen sind. Diesen Spass wollen wir ihnen gerne vergönnen; sie stellen sich dabei ja selbst das beste Zeugnis ihrer Armut an deutschem Muth und deutscher Ehrlichkeit aus. Das „T. T.' schrieb auch: „Es geht den Bauer auf dem Lande draußen doch nicht im entferntesten an, welcher Gesinnung die Jnns- brucker sind.' Also geht uns Tiroler die Landes hauptstadt nichts an? Dann rufen wir auch den radicalen Jnnsbrucker Herren zu: Hände weg von der Verführung unseres
Landvolkes in Wort und Schrift, vor allem durch die gottlose Presse, z. B. „Deutsches (d.h.lutherisches) Tiroler Volksblatt' u. a.; was gehen euch die Bauer» an? Lasst ihnen den alten Glauben und die frommen Sitten. Hört auf, darüber zu fpotten und zu lügen! Wir lassen den radicalen Herren auch ihre innere Gesinnung, wir können sie ihnen nicht nehmen, so angenehm uns auch ihre aufrichtige Bekehrung wäre. Sobald sie aber diese ihre glaubens- und vaterlandslose Gesinnung auskramen und derartige Scandale